FAQ Login
Suchen Profil
Mitgliederliste Benutzergruppen
Einloggen, um private Nachrichten zu lesen
        Login
[Q] Akt I - III: Die Stille
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Akt I - III: Die Stille
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 02 März 2021 01:17    Titel:
Antworten mit Zitat

Wie ist das, "nichts" sein? Wie fühlt es sich an... oder ist allein diese Frage obsolet, da nichts auch keinerlei Regungen, keine Gefühle und Wahrnehmungen miteinschließt? Kann es dann wirklich in der Schwärze hinter dem weiten Band des Sternenhimmels leben, wartend und so voller Pläne, Zielen folgend? Ist es mit all dem, was es ausmacht denn überhaupt noch nichts?

Vermutlich eine reine Definitionssache, deren enge Schranken so manch starres Denkkorsett mit sich bringt.
Ich meine - was glauben die Sterblichen allein über den Tod zu wissen?
Setzen sie ihn nicht auch oftmals mit dem nicht-mehr-Sein gleich?
So lass mich dir wenigstens verraten, dass sie beide wenig miteinander gemein haben - und ich muss es wissen.


Der blutig rote, feine Nebel hatte sich in den letzten Tagen mehr und mehr aus dem Berchgarder Zentrum und den umliegenden Felsen zurück gezogen und ähnlich leise, auf scharfkantigen, spitzen Gliedern, folgten die kristallinen Wesen seinem Beispiel. Mühsam nun zu behaupten, dass der Sieg damit sicher war - mühsam und so blauäugig, wie es wohl keiner der Betroffenen, die unter der grässlichen Besetzung hatten leiden müssen, mehr sein konnte. Das bezog sich noch nicht einmal nur auf die Bürger Berchgards, sondern zog seine Kreise wie ein winziger Stein, der in einen sehr stillen See geworfen wurde.
Kringel um Kringel weiteten sich diese Wellenkreise aus, schlossen die Verteidiger, Verbündete, ja sogar Feinde mit ein und machte nicht bei Zweibeinern halt, im Gegenteil!
Die Tierwelt Alathairs stand bereits seit einem Jahr Kopf, gebeutelt von grausam verzerrten, grotesken Schatten dieser diffusen, schwarzen Schein-Wesen, deren einziges Ziel darin zu bestehen schien, Andere anzufallen, Kräfte zu saugen, Lied und Licht zu stehlen. Kaum hatte man gelernt jenen seltsamen Jägern auszuweichen, da brachen die rotglänzenden Kristallgestalten über die Wälder, Wiesen und Fluren herein und selbst die bildeten nicht den momentanen Höhepunkt der Katastrophe. Diese Rolle blieb dem Nebel und der klammheimlichen Ankunft der Schemenartigen vorbehalten. Zunächst zumindest, denn es konnte scheinbar immer nur noch schlimmer werden...

Der Mond stand bereits hoch am nächtlichen Firmament, als sich schmale, dunkle Pfoten vorsichtig einen Weg durch das Unterholz bis zur Lichtung hin bahnten. Rotbraune, spitz zulaufende Ohren richteten sich nervös nach jedem nur erdenklichen Geräusch aus, lauschten und erkundschafteten so die sichersten Pfade des Waldes. Vor einem guten Jahr noch, als er seinen ersten Winter alleine bestehen musste, da lebte eine andere Art Vorsicht in dem Füchslein. Sie war nicht minder schwer, als die, welche nun seinen Rhythmus bestimmt und doch erschien sie ihm als richtiger, natürlicher, echter. Vor Jägern hatte er sich versteckt, war hungrigen Wölfen und Bären ausgewichen, hatte Wildschweinfamilien gemieden. Nun aber hüpfte das kleine Fuchsherz beinahe, wenn er andere Waldbewohner sah, die noch nicht das verzerrte, schwarze Wesen im Fellkleid trugen.
So nahm er nicht reißaus, als er die massive Gestalt eines alten Braunbären mitten vor sich auf der Ziellichtung ausmachte. Zaghaft, doch neugierig wagte er sich sogar näher heran.

Am Rande der Baumschatten aber blieb das Füchslein stehen und verweilte angespannt - irgendetwas stimmte mit diesem Bären nicht. Der Wind stand ungünstig für den Fuchs und so müsste die feine Bärennase längst etwas gewittert haben, doch bewegte sich der fellige Felsen inmitten der Lichtung kaum. Das blasse Mondlicht badete sein zotteliges Winterkleid in silbriges, fast feierliches Licht, doch kein schlierenhaftes, blutiges Rot, kein Kohlenstaubschwarz war zu sehen. Der Bär blieb Bär, so sagten die Sinne dem Fuchs und doch verhielt er sich nicht, wie es der kleinere Waldbewohner von dieser großen, kräftigen Sorte gewohnt war.
Er schien alles um ihn herum zu ignorieren, saß regungslos auf seinem breiten Hintern und starrte in den Himmel hinauf.
Nach einer ganzen Weile erst, als er sich mehrfach vergewissert hatte, dass keine aktute Gefahr von Gevatter Petz ausging, folgte der Fuchs neugierig dem Bärenblick hinauf in den sternenklaren Nachthimmel und erstarrte.

Funken der Hoffnung, klein nur, doch so zahlreich, so versichernd und unnachgiebig hell erhaschten seinen Blick, berührten die Fuchsseele auf wärmende Art und Weise, dass seiner Kehle ein kleiner, unbewusster Janklaut entkam, den der alte Bär mit wohligem Brummen bestätigte:

Hoffnung, so fern noch aber klar, wie das Licht der Sterne.

AKT II - Ende
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ketiley Mandre





 Beitrag Verfasst am: 02 März 2021 17:05    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Schritte der Schamanin hallten an den Wänden des tiefen Kellers wider, während sie sich mit schweren Winterstiefeln ihren Weg die Treppe hinab bahnte. Die Kälte war tief in ihre Knochen gezogen und auch, wenn der Winter der Banshee das war, was ihr Volk immer wieder erstarken ließ, hätte sie den Geistern nicht vorenthalten können, dass sie ihn eigentlich verschmähte. Auch ein warmes Feuer konnte den Wehmut nicht bekämpfen, den die kalte Stille mit sich brachte.

Sie zog den Schal etwas fester um ihre Schulter, entdeckte dabei Überreste von ein paar Schneeflocken, die sie gedankenverloren aus ihrem Haar strich. Bei der bloßen Berührung mit ihrer Hand vergingen sie und starben einen sanften Tod. Die kleinen Wassergeister die zurück blieben, verschrieben sich der eisigen Jungfrau und waren zwar kalt, aber verspielt und nicht erbarmungslos.

Plötzlich hielt die Thyrin inne und kniff die Augen fest zusammen. Zum Schein der Kohleschalen gesellte sich ein eigenartiger Glanz, den sie nicht recht zuzuordnen vermochte. Das Licht des so bekannten Ortes schien anders und fremdartig. Unbewusst wurden die Schritte vorsichtiger und leiser und die Geister der Luft nahmen ihr die Last der Winterkleidung und ihrer Umgebung die Geräusche, um ihre Anwesenheit zu verbergen. So schlich sie sich näher an die Quelle des fremden Scheins.

Golden wie die Schwingen des Drachen, aber auch silbern wie der Drache, den sie einst bei den Elfen traf, strahlte ihr das Licht entgegen. Es schien aus einer Truhe zu kommen, die sie seit vielen Wintern nicht geöffnet hatte. Neugierig und behutsam hob sie den schweren Deckel und durchsuchte die Habseligkeiten der Clanner. Sie entdeckte die kleinen Splitter in dichtes Tuch und wertvolles Leder gehüllt und sie… schienen zu ihr zu sprechen.

Das Flüstern war so leise, dass sie genau lauschen musste. Doch waren es wahrlich Worte, die sie hörte? Sie atmete langsamer und tiefer, als sie sich auf die Anwesenheit des weisen alten Kerls im Berg besann und bat ihn um die Ohren, die seine Wesen hatten, um sich ohne Augen in den Tiefen zurecht zu finden. Statt sich auf irdische Klänge zu verlassen, öffnete sie ihre Sinne für die Welt der Geister. Sie schickte die kleinen Erdgeister auf die Suche und verstärkte die Stränge der fremden Präsenz, auf dass ihr ganz allein in diesem Moment das Gehör der Schamanin gehören sollte.

Sie fühlte Aufregung, Staunen und Verwunderung, die nicht ihrem eigenen Herzen entsprangen. Sie fühlte die Seele eines Wolfes, der von seinem Rudel getrennt wurde. Nun verweilte das von ihm, was danach sehnte wieder vollständig zu sein. Der Wolf und das Rudel… sie gehörten zusammen. In Ketiley machte sich der Wunsch breit Trost zu spenden, doch konnte sie der Fremde, die sie erwartete, denn trauen? Vorsicht war ihr steter Begleiter im Umgang mit den Geistern und so schöpfte sie Kraft auf ihrem Ankerstein, als sie die Sternensplitter vor sich berührte.

Splitter, in denen das Ende lauert
Rot wie Blut und kalt wie die Schwärze des Nichts
Splitter, in denen der Neubeginn schlummert
Silbern wie Sternenlicht und warm wie die Umarmung der Freiheit

Finde die Richtigen, lausche… lausche… lausche ihm, der sich noch erinnert.


Während Ketiley ihre eigene Melodie mit der der Splitter zu verweben begann, spürte sie, wie viel Kraft es diese unvollständigen Wölfe kostete mit ihr zu sprechen. Es schmerzte und Angst keimte in ihr auf, dass es sie alles kosten würde, was sie noch in sich tragen. Als das Schweigen sich über die beiden legte, begleitete sie den Herzschlag der Fremde mit ihrem eigenen. Sie wollte einen Moment das Rudel sein, um Kraft und Heim zu schenken.

… Rot wie Blut… Silbern wie Sternenlicht…
Sie erinnerte sich wage an das leere Gefühl, dass beim Anblick des Himmels in ihr steckte. Doch was der Gleichklang der Herzen sang, war ein Sternenhimmel voller Hoffnungsträger und ohne die Leere, nicht zerrissen, sondern ganz – vereint.
Sie rückte die Splitter etwas näher aneinander und spürte, wie gut es den Wölfen tat beieinander zu liegen. Doch ihr war klar, dass sie es nicht schaffen würden, wenn nicht das gesamte Rudel hier seinen Platz finden würde. Sie würde diese einsamen Geschöpfe schützen, bis sie sich wieder alleine schützen könnten – vor dem Nichts.

Noch während ihr Herz mit dem der Splitter schlug, nahm sie ihren Athame und stach ihn tief in das Fleisch ihrer Handfläche. Blut quoll hervor, das sie so gleich den Erdgeistern anbot. Doch bevor sie sich daran laben konnten, rang sie ihnen ein Versprechen ab. Einen Teil ihrer Lebenskraft wollte sie aufgeben, um einen Schutz vor dunklen Augen zu erschaffen.


Aus der Wyldnis in meyn Heym Wulfgard
Mey folge eurem Pfad… ymmer
Wacht für mey über dieses Kleidod
Dass es ney gestohlen wird
Aber dass es auch ney Schaden bringt
Alter im Berg… Säule der Erde, mey überlasse dey den Schutz des Hymmelsschatzes
Dey darfst yhn verbergen, bis mey komme yhn zu holen


Sie faltete Felle und Stoffe wieder sorgfältig um die Splitter und siegelte vor den Augen der Geister das kleine Päckchen mit ihrem eigenen Blut und ihrem Handabdruck. Wer die Ruhe stört, würde erst an ihr vorbei müssen.


Jetzt war es Zeit dieses fremde Rudel zu suchen und zu vereinen…


Zuletzt bearbeitet von Ketiley Mandre am 02 März 2021 17:09, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Andra von Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 04 März 2021 21:49    Titel:
Antworten mit Zitat

Fragen werden einfach nicht weniger….

Sie hatte es aufgegeben in der nächsten Zeit auch nur einmal Ordnung auf und um ihr Schreibpult zu haben. Karten und Zeichnungen lagen herum, Federn und abgebrochene Kohlestücke verteilt.
Einzig die Berichte wurden immer in ihrer Schatulle ordentlich verschlossen.

Jetzt aber einige Stunden nach Fraukes spontanem Besuch im Namen der Schwesternschaft und einem erneuten Kontrollgang lagen jene Berichte wieder offen um sie herum verteilt. Einige der Mitschriften hatten Markierungen andere hatten Randnotizen bekommen zu Gedanken die ihr kamen.
Frauke kam am vergangenen Abend spontan sich persönlich die Informationen aus dem Bericht abholen um diese Informationen den anderen Schwestern mitzuteilen worum genau es sich handelt.
Es war eins ehr angenehmes Gespräch, irgendwie vertrau und doch wiederrum fremd war das Gespräch mit Frauke.
Vermutlich fühlte sie sich vertrauter in der Gegenwart durch die Umstände das sie Frauke schon öfters sah, gepaart von der Dankbarkeit die die Schwesternschaft ihrer Schwester zu teil kommen ließen, bei der Suche nach Tarek.
Warum auch immer. Das Gespräch war für Andra gut, auch wenn die Schwester noch nichts sagen konnte oder Wissen auf Anhieb nennen konnte. Aber um ehrlich zu sein, damit hatte sie auch nicht gerechnet. Die Schwestern würden sich erst einmal besprechen müssen und vermutlich auch ihre Informationen durchforsten.

Was aber spannend war, was Frauke ab von meinem Anliegen ansprach.
Sie sprach von Tarotkarten die sie des Öfteren gelegt hatte in den letzten Tagen.
Die Tarotkarten zeigten der Frauke so erzählte sie ihr, den Magier seid kurzen. Der Magier stünde für offene Wege und ist ein Omen für Lösungen in komplizierten Situationen sein könnte.
Auf das Nachfragen wofür es steht, erklärte die Schwester ihr, dass es hindeuten kann, dass genau jetzt die Zeit ist die Augen und Ohren offen zu halten.
Was es genau heißen könnte oder genaueres, konnte sie ihr nicht sagen, aber die Aussage das es ein Omen sein könnte und auch das man Augen und Ohren aufhalten müsse sprachen Andra an.

Die Schwester war gut einen halben Stundenlauf fort als Andra die Aussage umsetzen wollte und machte sich auf den Weg. Der Kontrollgang im Westen, Richtung Schattenwinkel wurde vorverlegt.
Der Weg den sie nahm war ein leichtes um ungesehen sich zu nähern.

Es wirkte ruhiger, sie nahm erst den Weg entlang der Küste, bis hin zur Brücke welche zum Osteingang Rahals führte. Auf diesem Weg konnte sie am nahsten an die Kristallwesen heran ohne das sie in Gefahr geriet. Doch sie näherte sich mehr und mehr dem Weg und die Wesen Blieben aus. Wo waren sie?
So schlich sie vorsichtig weiter und verharrte als sie eine Ansammlung vorfand die Markant war und sie machte sich aus der Ferne eine grobe Skizze. Wie lang war sie wohl da? Ist das der Grund warum die Wesen weg waren? Noch während sie die Fragen im Kopf hatte, die Skizze aber fertig, schlich sie auch schon weiter um zu überprüfen ob die Kristallwesen überall fort waren.
Sie konnte sich bis zum Ortskern nähern, da sah sie die Wesen. Sie hatten sich, so wirkte es zusammen geartet und blieben zentrierter.
Hier ging es für sie nicht weiter, aber war das ein Zeichen was Frauke in ihren Karten gesehen hatte?
Sollte das eines der Anhaltspunkte sein worauf es zu achten galt?
Noch wusste sie es nicht aber wer weis das schon. Es war noch nicht aller Tage Abend und Sie würde künftig einige Punkte genauer unter die Lupe nehmen und beobachten.

Noch am selben Abend hatte Andra die unangenehmen Berichte fertig gemacht, verstaut und rollte nun ihre Skizzen und Karten voller Markierungen zusammen. „Diese sollten nicht offen liegen“ murmelte sie zu sich selbst und so verschwanden auch jene in der Schatulle.




Mit einem Seufzen als alles fort war, nahm sie ihr Bier und würde für heute nur noch den Feierabend einläuten.
Müde denkt es sich immerhin noch schlechter!
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nephele Varmyld





 Beitrag Verfasst am: 06 März 2021 11:32    Titel:
Antworten mit Zitat

«Jetzt lass dich bloss nicht vertreiben, die wissen etwas.»

Schoss es Nephele durch den Kopf, als die Drei vor dem Kloster auftauchten. Der nächste Blick jedoch den sie auf die Drei warf, galt dann jedoch einem Medizinischen, doch sie wirkten nur angespannt und aufgeregt, keiner der Drei war verletzt.

Die Sprecherin der Gruppe wollte eine Priesterin sehen um ihr etwas sehr wichtiges zu erzählen. Nephele sante ein kurzes Stossgebet zu den Göttern, es möge sich kein Priester im Kloster befinden, sie war viel zu neugierig auf das was die Drei wussten.
Die Gruppe würde dem Kommandanten bestimmt erzählen was sie auf dem Herzen hatten, wenn sich kein Priester fand.

Fast hätte Nephele gejubelt als die Sprecherin der Gruppe dann doch anfing zu erzählen, was sie entdeckt hatten. Es ging, wie Nephele schon irgendwie geahnt hatte, um Kristalle. Genauer gesagt um die Sternensplitter die vom Himmel gefallen waren als sich Horteras geopfert hatte für Alathair.
Die Splitter hätten geglüht und als der Kommandant den Namen Horteras aussprach, hatte Nephele das Gefühl, dass sich ihr etwas offenbaren wollte, oder war das nur Einbildung?

Mit Andra hatte sie bereits darüber gesprochen, dass sie die Augen nach Zeichen und Omen offenhalten sollte. War das jetzt eines? Doch bevor sich Nephele sicher war, erschien ihre Gnaden Lathaia und die Gruppe verschwand mit der Priesterin im Kloster. Natürlich war Nephele neugierig, aber sie wollte sich lieber bedeckt halten und blieb deshalb zurück, ausserdem war es schon ein langer Tag und sie wollte eigentlich noch etwas lesen und nachdenken.

Bevor sie jedoch zum Lesen kam, fanden ein paar Worte Platz auf einem Zettel den sie den Anderen schickte. Nepheles Neugier war einfach zu gross und sie wollte wissen was es mit diesen Splittern auf sich hatte, und so bat sie ihre Schwestern, falls eine im Besitz war eines solchen Stückes, dieses doch zu Beobachten.

Das Omen von dem die Tarotkarten gesprochen hatte, war also da. Nephele hatte in letzter Zeit öfters mal die Karten befragt über das Nichts und über die Situation und immer wieder erschien der Magier als Schlüsselkarte. Kraft, Macht und als Mitte der Elemente dafür stand die Karte. Der Magier stand auch für offene Wege. Als ob es gestern war, hörte sie ihre Tante erklären: «und wenn du den Magier siehst, dann halte Ausschau nach Omen die dich zum richtigen Weg führen.».

Das es sich bei den glühenden Sternensplitter um ein Omen, einem Hinweis des Schicksals, handelte, davon war Nephele überzeugt. Überzeugen konnte sie sich dann auch selbst von diesem Phänomen.
Die Schwestern waren im Besitz eines Sternensplitters und wirklich: Das Himmelsstück pulsierte ganz sanft, immer wieder glühte es leicht auf.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Andra von Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 06 März 2021 12:24    Titel:
Antworten mit Zitat

Es war nur ein Kontrollgang im Kloster den sie am vergangenen Abend machen wollte, Wendla wies sie auf Besuch hin und es wirkte eilig und „nervös“ so wurde der Kontrollgang ins Innere zuerst führen. Im Besprechungsraum war viel los, sie hörte die Stimmen und nach einen kurzen kauschen vor der Tür klopfte sie.
„Wollte sehen ob alles gut ist“ Sagte Andra ruhig und musterte die Anwesenden. Das man sich freute das Andra wo auftaucht war selten und doch wirkte es so. Kurz klärte man sieüber das was passiert auf und ehe sie berichten oder aufbrechen konnten, was der eigentliche Plan war, kam Hochwürden hinzu und Ida Berichtete noch einmal was geschah.

Am Abend vor Leetha´s Schmiede begannen, so berichtete Ida ihnen, die Splitter zu sprechen. Es klang Harmonisch, wie aus mehreren Stimmen. Folgende Worte konnten sie vernehmen bei dem Splitter von Leetha:

Splitter in denen das Ende lauert – rot wie Blut und kalt wie die Schwärze des Nichts
Splitter in denen der Neubeginn schlummert – silbern wie Sternlicht und warm wie die Umarmung der Freiheit.
Finde die Richtigen und lausche… lausche... lausche ihm der sich noch erinnert
Vater.. Vater der Himmelslichter

Zum Ende hin war es wie eine kurze Pause, es war, so berichteten sie, erst schneller und dann hektischer pulsierend und die Splitter wurden kurz darauf wieder normal und nicht mehr leuchtend.

Die Farbe so erzählte sie, war anfangs wie ein pulsieren silbernes Leuchten. Das Glimmen wurde immer mal wieder schwächer. Es wirkte vom Pulsieren her wie ein Herzschlag. Bei dem Namen der Hochgeboren Nebelpass leuchteten die Splitter golden auf.


Andra notierte es sich alles genau. Sie wusste das dies immer wichtig war um sich selbst zu erinnern.

Man beschloss gemeinsam mit Hochwürden Antorius und allen Anwesenden, nach Adoran zu gehen. Einzelne Details berichtete Leetha die am Kloster noch nicht zu Sprache kamen. Als mit einem Mal es schwach wieder am Kristall zu pulsieren begann. Es wirkte noch fern silbrig glimmen mit einem dezenten güldenen Schein. Hochwürden sprach ein Gebet welches die Herzen und säte Zuversicht. Nach dem Gebet von Hochwürden glomm es immer noch weiter sanft pulsierend wie ein Herz was darin schlagen würde, schwach und klein wirkend. Ob durch das Gebet oder die Worte Andras Nachfrage und die Aspekte an Horteras, wurden die Worte die zuvor Ida berichtet hat erneut durch viele kleine Stimmen wiederholt. Doch dann brach es und die Splitter wurden wie von einem Schatten überzogen. Es wirkte als würde man mit Gewalt das Licht entziehen und abdämpfen wollen.
Irgendwas kaltes durchfuhr sie und mit einem mal in der Gefahr, flüsterte etwas in Andras Kopf deutlich „Augen zu Andra“ War es Horteras? Es war nicht sicher aber sie warnte alle, die doppelte Präsenz von der Kälte und dem bösen und der Warnung im Kopf überforderten Andra anfangs und sie war froh das Hochwürden ihre Worte doch dann bestätigte die Augen geschlossen zu halten.
Als die Augen geschlossen wurden, spürte man das wütende zischeln von direkt hinter einem und wirkte als wolle es sich ausbreiten. Der Drang die Augen war groß sie zu öffnen.
Es dauerte eine Weile, teile der Anwesenden waren hinein gegangen, doch konnte sie nicht nachschauen, sie hatten vermutlich die Augen geöffnet. Sie wusste noch ehe ihrer Warnung das Ashtar Leetha auffing aber was geschen war, war nicht bekann. Die Kälte wurde nach einer Weile weniger und es wirkte als habe sich die Nachricht tief in Andras Gedächtnis verwurzelt.

In Adoran war eine Ruhe es wirkte als habe sonst niemand etwas mitbekommen von dem was geschah, doch klar war. Der Splitter konnte nicht bleiben.
Als Hochwürden versicherte man könne die Augen öffnen öffneten erst alle die Augen. Hochwürden und Richard kümmerten sich um Leetha, Ashtrar und Fero Wulfenthal die scheint alles vergessen hatten. Andra um Ida, die scheint bruchstückhaft die Erinnerung noch hatte.
Es dauerte eine Weile bis auch vor der Schmiede ruhe fand und dann gab Leetha Hochwürden den Splitter mit, es war nicht sicher ihn in Adoran zu halten. Andra würde ihn wie angewiesen verstauen.
Ida und Fero begleitend machte sie sich mit Andra nach Schwingenstein auf und als der Splitter verstaut war, machte Andra sich an etwas was schon viel zu lange wartete. Sie richtete ein wenig den Schrein Horteras her und entzündete Kerzen und es folgte ein eher Fragen und halblautes Überlegen gen Horteras gerichtet.

Willst du sage das wir alte Splitter aus Zeiten des Sternenfalls finden. Kann dieser Splitter der erste der vier Aspekte sein, für die du stehst?
Du hast im Reim den ersten deiner Aspekte genannt, sollten noch drei weitere da sein, durch die du mit uns sprechen kannst?
Freiheit
Selbstständigkeit
Verantwortung für sich selbst
Flexibilität

Ist dies der weg. Was hat es mit der Hochgeboren von Nebelpass zu tun? Gibt es noch wissen oder müssen wir im Nebelpass suchen?

Du bist der Beobachter und greifst nur ein, wenn es wirklich notwendig ist und schaust du nicht auch erst ob man es eigenständig lösen kann, ehe du eingreifst?
Ich werde weitersuchen, die Augen offenhalten.

Horteras du bist nicht vergessen!


Aus der Stille heraustretend und sehr müde machte sie sich nun auf den Weg nach Hause. Das erlebte komplettieren und der Müdigkeit nachgeben. Morgen wär ein neuer Tag und der, das wusste sie war gespickt mit Briefen und Notizen.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 06 März 2021 17:22    Titel:
Antworten mit Zitat

    … das stille, flackernde Licht der Kerze erhellte den Raum als einzige Lichtquelle im Schlafgemach von Beak. Die nun mittlerweile abgewetzte, pralle Berichtsmappe der Niederschriften, Protokolle und Planungen zierte das freigeräumte Schreibpult, mittig neben einem silbernen Kelch gefüllt mit rotem Rebensaft. Es war schon spät in der Nacht, die Sterne warfen ein funkelndes Licht am Himmelszelt und dann begann die irrsinnige Arbeit den Verlauf des Geschehens erneut zu ergründen.

    Sorgfältig wurden die gefüllten Zeilen gelesen, wenn nicht sogar auch zum Teil überflogen.
    Erkenntnisse galt es zu ergründen in jener Nacht. Erkenntnisse um eine neue Sichtweise der Dinge zu verfolgen. Das Unheil weilte schon seit über einem Jahreslauf an, der Riss klaffte weiterhin im Himmelsgewölbe und auf Erden schien immer noch kein adäquates Mittel gefunden zu sein, um der Situation Herr zu werden.

    Seufzend lehnte sich Beak in den ordentlich gepolsterten Sessel zurück, den Kelch schwenkte er nachdenklich in seiner rechten Hand, er sinnierte einen Augenblick das anstehende Geschehen.
    Die Sappeure werden zeitnah die Zelte der Hoffnung für das lichtenthaler Volk aufschlagen.
    Es würde nicht mehr lange dauern, bis die ersten Arbeiten rund um Berchgard erfolgen könnten.
    Das schenkt neuen Mut und setzt damit ein Zeichen der Stärke und Einheit. Gerade dies war schon immer der Vorteil der Bürger des Herzogtums. In schwierigen Zeiten rückte man stets zusammen, die Opferbereitschaft war ungebremst.

    Die trockenen Lippen wurden mit der Zunge etwas befeuchtet, ehe der Kelch angesetzt wurde, um vom Rotwein zu kosten, ehe dieser Kelch auf einer verzierten, rundlichen Korkmatte wieder abgestellt wurde. Die bequeme Haltung ging in eine über dem Schreibtisch gebeugte Attitüde über, weitere Dokumente wurden gesichtet und mit großer Sorgfalt betrachtet.

    Besondere Aufmerksamkeit galt dem Transkript von Communis Fasamaris, Graifenhayn.
    Aufgezeichnet im Jahre 350 p. m. Get., Aetas Secunda. Aus den Händen des Skriptors Erhardt Ilaniar.

    - „Deyne Herrin ist keyn Stern“
    Für wahr, es gab nur einen Sternvater, der sich für den Erhalt Althairs aufopferte.
    Es war Horteras selbst, welcher mit seinem Niedergang funkelnde Splitter herabregnen ließ.

    - „Funkelnde Splitter!“
    Und da stockte er auch schon, bei den Gedanken.
    Beak setzte den Zeigefinger auf das Pergament der Abschrift, die hinzugefügte wichtige Nachricht aus dem Dokument brachte gänzlich die Stirn in tiefe Falten.

    - „Berycht ueberaus wychtig fuer spaetere Generation. Gesichtslohse ueberall, jagn Wyssen, komen wider als Begleither von Schwarzen und Vergeßen und Hunker. Hinweiße fuer Vernichtunk verborcken."
    Schwarze Begleiter waren bekannt als Schattenwesen.
    Das Vergessen in Form von Kristallen und eben jener abscheulichen Kreaturen.
    Doch was sind Hunker? Eine offene Frage, die bis Ende der späten Nacht nicht beantwortet werden konnte. Der Kelch wurde geleert, der flackernde Tanz der Flamme mit einem kräftigen Pusten zum Erlöschen gebracht.


    Augenringe waren das Ergebnis des Schlafmangels eben jener Nacht.
    Die Sonnenstrahlen kitzelten mit ihrer spendenden Wärme im Gesicht, der Frühling versuchte sich zu behaupten, mit schnellem Schritt. Die neuen und doch auch alten Erkenntnisse wurden am darauffolgenden Abend auf die Burg Schwertfluren getragen, möglicherweise galt es die Situation neu zu bewerten. Zwischen den Zeilen zu lesen, nicht dem blinden Ziel der Bekämpfung nachzueifern.
    Auch die Schlüsselfragmente konnten alles sein und versprachen nichts, wohl wissend aber, dass Sie keinesfalls in die falschen Hände gelangen durften.
    Und nach jener besagten Runde der Ritterschaft, verloren in der einsamen Dunkelheit auf der von Schnee bedeckten Steppe im Lehen Schwertfluren, wanderte der Blick in die Höhe zu den Sternenbildern.
    Von offenen Fragen geplagt, welche sich sicher ein Jeder schon im Lande fragte.
    Langsam trug ihn seine Stute Akira in die Richtung Schwingensteins und mit ordentlicher Verpflegung wurde Sie auch schon vor Ort vom Stallburschen in Empfang genommen.

    Die Nächte wurden immer länger und doch wurden es auch immer mehr sich selbst auferlegte Pflichten.
    Zielstrebig um den Schlaf zu entrinnen wurde Andras Behausung angesteuert, gar taktvoll wurde an der Eingangstüre geklopft. Als eine Reaktion ausblieb, wendete er sich herum und sein Blick verirrte sich auf den einzigen Quell des Lichts in unmittelbarer Nähe.
    Und auch wenn er selbst die Müdigkeit im Geiste in diesem Augenblick bekämpfte, so war dieser Quell des Lichts eben jener, welcher zur neuen Energie verhalf.
    Ohne zu zögern, klopfte er erneut an einer hölzernen Türe, bis Raia ihm öffnete.
    Die stetige Nähe zu einer alten Gefährtin der Vergangenheit war in der Tat ein magisches Portal, nachdenklicher Gedanken zu entkommen. Und so verbrachte man, wie so oft dieser Tage, wenige Augenblicke der Zweisamkeit. Gefüllt mit tiefsinnigen Gesprächen über das Vergangene und Kommende. Eben auch jenes, welches oftmals im Hintergrund geriet. Über die eigene Persönlichkeit.

    Neben der Müdigkeit welche Beak heimsuchte, war auch die Zeit sein größter Feind.
    Der wohltuende Minzaufguss welcher zum späten Abend noch voller Mitgefühl von Raia aufgesetzt wurde, leerte sich zügig. Der Abschied nahte für diesen schon fortgeschrittenen Abend und so steuerte Beak den kurzen Weg zu seiner Behausung an, dabei verschwanden seine Gedanken wie so oft nachdenklich im Himmelsgewölbe.



    Die nächste Nacht war intensiv aber erneut von kurzer Dauer.
    Es waren doppelte Schichten, welche an diesem Tage den Kommandanten begleitet haben. Die Alarmbereitschaft nach dem Gastauftritt des Westens vor den Toren des Klosters verlangte den Wächtern einiges ab. Dazu kam noch die Aufsicht der jungen Anwärter vor der heiligen Kirche Adorans, ein Tag welcher viel Aufmerksamkeit einforderte.

    Die Sonne legte sich langsam nieder, tränkte die Schneelandschaft rund um Schwingenstein in ein sattes Orange. Die ersten Kohlepfannen wurden durch die Anwärter der Klosterwache mit Holz gefüllt, um für die anstehende kalte Witterung genügend Wärme zu spenden. Richard näherte sich langsam dem Kloster, es war Beaks ersehnte Ablösung der klirrenden Kälte zu entkommen.

    Als die Sonne am Horizont vollends untergegangen war, zeigte sich der Winter mit seinen hässlichen, fröstelnden Fängen. Es war ein letzter Versuch sich dem anstehenden Frühling zu behaupten und doch nicht in Gänze seiner Kraft, wie man es alltäglich in den Wintermonaten gewohnt war.
    Dem kurzen Plausch mitsamt der Wachablöse vor der Klosterwache wurde von Nephele beigewohnt und nach nur wenigen Augenblicken durch die Aufmerksamkeit dreier Bürger unterbrochen.

    Zielstrebig war Ihr Gesuch denn man erkannte sofort, dass Ihnen etwas Kummer und Sorge brachte. Jene Herrschaften waren es, welche einen Geweihten Temoras einforderten. Ein Quäntchen Glück war Ihnen jedoch hold, denn es dauerte nicht lange bis Diakonin Raia Lathaia den Trubel vor dem Kloster der Lichteinigkeit lauschen konnte.
    Für alle umstehende Personen waren es jedoch auch denkwürdige Worte.
    Irgendetwas, was nach einem Wunder klang, ist Geschehen und stützte somit die Thesen, welche schon länger im Raume standen. Es war die Diakonin Raia die nicht länger zögerte, um den verwirrten Seelen die Obhut der Nähe des Baumes des Lichts zu schenken.

    Währenddessen funkelten die Sterne am Himmelszelt wie Sie es schon lange nicht mehr taten. Es war ein Bildnis von schimmernden Sternen, welche ihre Schönheit offenbarten. Genau darauf machte der Kommandant das junge Fräulein Nephele aufmerksam, dass dieses Wunder im Sternenhimmel just an diesem Abend ganz genau beobachtet werden sollte ...


Zuletzt bearbeitet von Beak von Sankurio am 06 März 2021 17:23, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 09 März 2021 16:14    Titel:
Antworten mit Zitat

Wenn Nichts wirklich schwarz ist, trägt es dann nicht bereits alle Farben in sich?


Zorrrrrrrrn... und Wut, Enttäuschung - nein Demütigung!

All das sollte ihnen im Grunde fremd sein, hätte ihr Herr und Meister sie mit einer berechnenden Kälte und dem emotionalen Frost der absoluten Neutralität ausgestattet. Stattdessen aber verspürten sie eine diebische Freude, als sie die junge Dienerin des Verräters zuerst angefallen und dann deren Erinnerungen, mit einem langen Starren in die hellen Augen, wieder ausgelöscht hatten - ach, wie sehr forschte die gesamte, verlorene Bande seiner lästigen Schäfchen kurz darauf nach ihnen und wie närrisch tappten sie in einer Dunkelheit umher, die schwärzer schien, als das Gefieder des Renegaten.

So schlau hatten sie sich nur wenige Tage danach gefühlt, als sie dieses blumenreiche Stadtgebilde, das nur so vor Sein und dem irritierenden Licht des Liedes überquoll, heimsuchen durften, um die eigenen Spuren auch dort zu verwischen. Alle, die sie entdeckten, konnten gefasst und wieder in das klebrige Pech des Nichts getaucht werden. Erinnerungen an ganze Tage blieben dort kleben, verhallten im ewigen Raum, der alles schluckte.

Einen ersten Dorn stieß ihnen allerdings die Weitergabe des Wissen um die Fragmente in die Seite und sie kamen zu spät, um das Treffen der Ritterin, Saphirröcken und allen Verbündeten des einen, unbedeutenden Reichs zu unterbinden. Zudem musste irgendwer Anweisungen gegeben haben, bestimmtes Wissen nicht aufzuschreiben, denn ihre suchenden, rauchschwarzwabernden Finger fanden kein Stück Information!

Ach, wie herrlich überschäumend sprudelte die süße Kost der Genugtuung dafür in ihnen, als sie verschriftliches Wissen im anderen Reich fanden und ihre Wut über das erste Versagen an den Rubinröcken auslassen konnten, bis sie spürten, dass deren Gott sich mit rasanten Sprüngen näherte...

Götter!

Da war es doch, das Problem dieser ganzen, hässlich-sinnlosen Welt:

Der unbeirrbare Glaube an die Götter, selbst wenn jene tierhaften Gestalten allesamt selbst Opfer des Vergessens geworden waren, so klebten die Menschlinge, Spitzohren aller Farben, Hornträger und Haargesichter wie Honig an der Hoffnung, ihre gewählten Meister würden sie irgendwie retten - und sie merkten noch nicht einmal, dass es nicht die Götter selbst waren, die dem Nichts und seinen Plänen langsam zum Problem wurden, sondern ihr Hang nach dem Licht dieser Hoffnung zu grabschen, wie ein Ertrinkender nach einem Strohhalm.

Törrrrricht... närrisch, wahn- und unsinnig!
Vor allem aber lästig, denn so langsam fanden diese blinden Hühner die ersten Körner und weckten Dinge, die für immer schlafen mussten.

In den letzten Tagen hatte sie das Licht Temoras geblendet, Phanodains Magie vertrieben und Alatar sie quer übers Land gejagt. Es begann sich eine gewisse Nervosität vor einer weiteren Bekanntschaft mit der nächsten Gottheit auszubreiten und sie verstanden, dass die Zeit nicht mehr vollends auf ihrer Seite stand.

Suchen, das war schon immer die Aufgabe gewesen.
Suchen, denn dafür waren sie geschaffen.

Es galt sich zu beeilen, die Fragmente zu finden, bevor Tote auferstehen konnten!


 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Andra von Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 03 Apr 2021 23:49    Titel:
Antworten mit Zitat

Neue Kraft und Eifer war geboren…

erst 2 Tage war es her, seid sie Hochwürden nach Varuna begleitete. Die Suche nach dem was die Herrin selbst, den Geweihten Sante galt es herauszufinden. Die Truppe war schlagkräftig und so folgte man Hochwürden der scheint von der Herrin gelenkt einen Weg zielstrebig verfolgte. Es lief reibungslos und nach einem Kampf gegen, wie sie später erfuhr, den Inneren Dämon von damals noch Hochwürden geschah es.
Ein Licht, so hell und warm das es blendete hüllte die Höhle ein in der sie sich befanden. Das Licht so strahlend und stark blieb jedoch nicht blenden, nein es dauerte einige Augenblicke und plötzlich konnte man es erkennen…
Die Herrin, die Schildmaid selbst manifestierte sich in der Höhle und alle um Andra viel einfach nur auf beide Kniee. Dieses Gefühl welches sie durchströmte war festigend und gab ihr Kraft.
Die Worte aufzustehen waren für Andra ein Zeichen, waren für sie persönlich das Zeichen weiter zu machen. Weiter zu machen, mit dem was ihr Ziel war.

Heute 2 Tage nach diesem Erlebnis und einigen Stunden in denen sie an die Begegnung mit Alatar im Westen und Temora nun im Osten nachdachte durfte sie nun nicht länger ruhen.
Sie hatte etwas versprochen, dem Sternenvater selbst galt das versprochen, sie wollte dem nachgehen was er offenbarte.
Noch rasch machte sie sich fertig und brach auf. Zwei Ziele sollten es an diesem Abend sein.

Der Weg nach Schattenwinkel….

war für Andra ein leichtes und den kannte sie im Schlaf. Diesmal nahm sie den Weg durch den Tunnel um dann direkt in den Schatten der Bäume zu verschwinden.
Es war ruhig, keine Menschen oder andere Bewohner des Westens befanden sich hier und so konnte sie vorsichtig sich vorarbeiten. Zunächst zur Küste und dann langsam gen Süden hinab.
Immer wieder blieb sie stehen, verglich die Farbe der Kristalle. Prägte sich die Gruppierungen der Kristallformationen ein um sie später mit den anderen Berichten abzugleichen.
War die Farbe anders? Leuchteten die Kristalle weniger und wurden schwächer, oder vertat sie sich nun und leuchteten nach wie vor die Kristalle gleich rot?

Sie war sich nicht sicher aber sie würde es sich merken um die alten Berichte und Notizen nochmals zum Abgleich hinzuzuziehen.

Was sie jedenfalls feststellte, mit dem Rückzug des Nebels in Berchgard so hatten sich auch die Kristallwesen in Schattenwinkel mehr im Zentrum von Schattenwinkel versammelt und blieben dort. Jene hatten sich seid dem zumindest auf den ersten Blick auch nicht weiter verändert, auch wenn sie dies zur Sicherheit auch nochmals nachschauen würde.

Nach einigem umschauen zog sie sich jedoch wie immer vorsichtig zurück um den Weg zurück anzutreten und sich zuvor noch einige Notizen zu machen um sie nicht zu vergessen, immerhin hatte sie noch ein zweites Ziel, eines was ihr sehr wichtig war.



Bajard und die traurige Jungfrau…

Aus Schattenwinkel zurück und die Notizen verstaut machte sich Andra wie bereits am Nachmittag daran nach Bajard zu gehen. Bereits am Nachmittag durchforstete sie die schwimmende Bibliothek und den Schrein der Schaumgeborenen. Ein Ort wo früher so wusste sie aus noch älteren Erzählungen früher Horterasgläubige ihren Weg fanden, ehe der Schrein dort errichtet wurde, zumindest soweit sie sich noch an das erzählte erinnern konnte.

Am Steg angekommen setzte Andra sich hin. Die Statue war ihr früher schon oft aufgefallen und sie hatte hier oft geangelt. Jetzt jedoch wirkte diese Statue anders auf sie, allein wegen der Informationen des Sternenvaters.

So setzte sich Andra im nun stillen Bajard ans Ufer und lauschte den Wellen. Erinnerte sich an die Worte die sie aus dem Sternensplitter vernahm und wiederholte sie im inneren. Jene Worte die sie hier her führten.
„unten im Sueden die traurige Jungfer, sie steht...
den Blick gerichtet hinaus in die Ferne des Meeres, als wolle sie den Meeresboden ergründen“
Eine Weile saß Andra nur da lauschte den Wellen und der Brandung. Der Blick auf die Statue und das Meer gerichtet, ehe sie leise die Worte tief aus ihrem Herzen zu sprechen begann

Vater der Himmelslichter…
Ich weis viele glauben du bist tot oder hast dich geopfert und hörst uns nicht.
Doch ich glaube das du uns immer gehört hast.
Du hast jeden gehört der an dich glaubte.
Doch bist du niemand der direkt eingegriffen hat.
Du wolltest immer das wir erst selbst es versuchen,
lernen selbst unseren Weg zu finden.
Selbstständig und mit der Verantwortung für uns selbst,
Denn so lernen wir.
Sternenvater ich habe dich gehört zwei Mal nun,
vernahm deine Warnung in Bajard,
Sah wie du auf die Berührung der Schwester Frauke und die Worte an dich stärke gewannst.
Ich versuche dich zu verstehen, versuche den Weg zu finden.
Doch nun an diesem Punkt, hier an der Statue der Jungfrau...
Dem Ort, so glaube ich, den du uns als Hinweis gabst…
Ich sehe die Statue, ich sehe das Licht was sie hält…
Ist das Licht was du meinst, auf das du uns hingewiesen hast?
Ist es die Richtung in die die Jungfrau blickt, als sie auf ihren geliebten wartete?
Ich bitte dich, Sternenvater… Ich weis es ist gefährlich für dich, sich zu zeigen…
Doch wünschte ich, du könntest ein Zeichen senden wie ich nun weiter vorgehen soll.

Vater… ich gebe nicht auf, ich werde nicht aufgeben und weiter den Weg suchen!
Sternenvater… du bist nicht vergessen und wir werden dich nie vergessen!
Vater der Himmelslichter… solange deine Sterne am Leuchten sind, kann keiner dich je vergessen!




Nachdem sie diese Worte am Steg, zu den Wellen, unterm Sternenhimmel gesprochen hatte, verweilte Andra noch einige Stunden dort und betrachtete die Statue und begann sich eine Skizze zu machen von eben jener Statue und ihrem Licht, sowie der kleinen Bucht an der sie stand.

Als sie fertig war, war die Nacht weit fortgeschritten und müde machte sich Andra auf den Weg nach Hause um eine wohlverdiente Mütze Schlaf zu bekommen.


Zuletzt bearbeitet von Andra von Amaryll am 04 Apr 2021 00:00, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 17 Mai 2021 11:54    Titel:
Antworten mit Zitat

AMEISEN!

Nichts weiter als das und wie sinnlos und nichtig sie in ihrem Tun und Wirken herumschwirrten. Kleine, lästige Biester. Kurzlebig, voller irritierender Gefühle, geplagt von Krankheiten und dem stetigen Verfall. Im Grunde sollten sie sich freuen, dass die Lösung in Form des Meisters dort oben wartete und sie mit einem sanften Wisch beenden wollte. Sie aber hatten sich in ihrem Stumpfsinn mehrfach mit all den krabbeligen Gliedmaßen gewehrt und den Kampf gewählt. Gut, so sollte es sein!
Irritierend, dass die Schlacht dort oben, am klaffenden Riss tobte und wie ärgerlich, dass beide Seiten den Riss auf ihre Weise versiegelten. Er, der keinen Namen mehr trug und den Titel "General" nur ungerne nutzte, nachdem er weiterhin an den Verrat Kra'thors erinnerte, der nun im Rabengewand dort oben mit herumflatterte, war sein größter Diener, sein Protektor, vom totalitären Ziel des Meisters überzeugt und bereit seinen Teil dazu beizutragen, dass es erreicht werden konnte.
Angebissen hatten die dummen Fischlein und nun nähten sie eifrig am Riss herum. Der verräterrische Rabe, die kleine Chimäre und der arrogante Panther im Westen des Himmelszeltes, der selbstverliebte Adler, behäbige Bär und neunmal kluge Fuchs im Osten... und wie sehr verabscheute er sie, die Mutter der ganzen lästigen Schöpfung dafür, dass sie beide Arbeiten verband und die Mitte aus reiner Liebe formte!
LIEBE!
Allein dieser Beweggrund war so abartig ekelhaft, dass es ihn kurz schüttelte, bis auch diese Regung vom Funken Nichts in ihm geschluckt wurde. Er spürte die Leere und sie war wie kühlender Balsam.
Ja, Eluive war der Grund, weshalb sie hier einen Auftrag hatten. Ihr grauenvoller Wunsch Vermehrung und wuseliges Ameisenleben auf diese Welt zu speien hatten die Aufmerksamkeit des Herren geweckt und obwohl sich die Ameisen hassten und ihre Könige einander zum Mord anstifteten, vernichteten sie sich nicht schnell genug gegenseitig.
Immer hielt sie irgendetwas vom erbarmungslosen Finalschlag ab. Mal nannten sie es Hoffnung, dann Glaube und danach wiederum Mitleid - egal, ihre Zeit war abgelaufen und während die, die sie Götter nannten, zu fern waren, um ihre Schäfchen im Notfall zu retten, würden sie zuschlagen und es beenden. Ein für allemal, bis die Ruhe wieder einkehren konnte und die Stille auf ewig herrschen würde.
Bald schon, bald!




STERNE!

Er sehnte sich so sehr seinen Platz in der Mitte der Himmelslichter wieder einzunehmen, umringt von seinen Kindern, den sehenden Blick in die Ferne gerichtet und die Weite der Unendlichkeit in der Umarmung. Doch auch wenn ihm die Zeit, die er so geschwächt und zersplittert auf Erden verbracht hatte, wie eine Ewigkeit vorkam, so wusste er doch auch, dass er sich vom Boden noch nicht ganz lösen konnte. Im Moment schwebte er in der Mitte und lies die Aufmerksamkeit schweifen. Mal tastete sie sehnsüchtig das Himmelszelt ab und lockte ihn hinaufzusteigen und der liebsten Schwester beiseite zu stehen, dann aber sah er hinab und beobachtete mit Schrecken die Bewegungen der feuerroten Kristallwesen, das Verformen der gesichtslosen Sucher und des Vergessens und vor allem die Schachzüge des namenlosen Wesen, dass sich ihm als "Protektor" vorgestellt hatte, als es den Versuch unternehmen wollte, in seine Gedanken einzudringen. Doch wusste es nicht, dass er die Gabe des Sehens in sich vereinte und so alt und jung wie die Weite der Sternenheimat selbst war. List und Kraft hatte er an seine Söhne gegeben, weil sie ihm selbst innewohnten und so musste das Wesen ablassen, verlor ihn in den Händen der Bewohner Alathairs. Sie hatten tapfer gefochten, jedes Reich auf seine Weise und das Ergebnis war der frisch zusammengesetzte Korpus des Himmelsvaters. Doch die Kraft war noch nicht die Alte und er musste sie sich aufsparen für den Tag, an dem er endlich ausreichend davon hatte, um die drei Fragmente zu bergen.
HOFFNUNG!
Ja, so lange blieb nur die Hoffnung.
Er hoffte, dass sie aushielten und den neuen Scharmützeln und Angriffen der Armee des Nichts standhalten konnten, er hoffte, dass diese wiederum weiterhin an falsche Orten suchten und gruben und vor allem hoffte er innig, dass der Riss dort oben geschlossen war, wenn sie, die erwählten Erdensterne, den Schlüssel zusammensetzten und ihn nutzten, um ein für allemal das Nichts auszusperren.
Aushalten, kämpfen und bestehen bis dahin, bis das Finale über all das Leben und sein auf Alathairs bestimmte.
Bald schon, bald.


 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ahmad Fadlan Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 07 Jun 2021 13:08    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Ruhe vor dem Sturm

Er wusste schon seit 2 Wochen, was immer noch kein öffentliches Wissen war.
Er wusste schon seit 2 Wochen, das in wiederum nun mehr weniger als 1 Woche eventuell alles Sein enden würde.
Aber er sollte schweigen.
Musste schweigen, weil es nicht seine Befugnis war, mit anderen als den Eingeweihten darüber zu reden.
Ahmad hatte als lang dienender Janitschar kein Problem damit, zu schweigen. Dem gemeinen Volk dieses Wissen vorzuenthalten, milderte ohnehin nicht die grundsätzlich eher schlecht stehenden Chancen auf Erfolg.
Es gab nur diesen einen Versuch am 13.
Scheiterten die vereinten Heere, würde ganz Ala'thair rot kristallisieren und zum Teil des Nichts werden. Dann könnte man gegebenenfalls schon fast froh sein, vielleicht bis dahin bereits zu den Gefallenen zu zählen und das Ende nicht miterleben zu müssen.
Aber so weit würde er es nicht kommen lassen wollen. Niemand, um ehrlich zu sein. Nicht einmal der Feind konnte sich das wünschen. Selbst der Panther und der Rabe hatten ein berechtigtes Interesse daran, dass dieser Fürst des Nichts endlich aufgehalten wurde. Viel zu lange schon plagte er die Bewohner Ala'thairs.
Am 13. würde das ein Ende finden. Auf die eine oder andere Weise...

Vor dem Spiegel stehend, betrachtete der gealterte Wüstensohn sich gedankenverloren.
In seinem Gesicht zeichneten ihn seit mehreren Dekaden nun schon 3 parallel zueinander verlaufende Narben, welche sich von einem Wangenknochen über den Nasenrücken quer hoch zur Schläfe der anderen Gesichtshälfte hoch zogen. Ahmad erinnerte sich noch immer gut daran, wie es dazu gekommen war. Ein fürchterlich dummer, jugendlicher Fehler, den er seit jeher nie wieder begangen hatte. Befehlsmissachtung - er blieb nach einem Streit mit seinem Radeh, der damals Kommandoführer war, zurück in den Grünlanden. Sie waren noch nicht außer Sichtweite als Ahmad schon überraschend eine kalte Letharenklinge von hinten an den Hals gehalten bekommen hatte und sich dazu gezwungen sah, still stehen zu bleiben. Bis heute wusste Ahmad nicht, wieso sein Radeh sich damals noch einmal umgedreht und somit unweigerlich das Unglück gesehen hatte. Der Feind hatte damals gewusst, in welchem Verhältnis die beiden Wüstensöhne zueinander standen und sie hatten es schamlos ausgenutzt. Als Ahmad nun mit seinen Fingerkuppen über die längst verheilten Narben strich, spürte er ganz weit entfernt in seiner Erinnerung noch den festen Griff der behandschuhten Letharenhand in seinem Nacken und das Brennen seiner Gesichtshaut als dieses letharische Folterinstrument - man konnte es schon kaum noch als Waffe bezeichnen - sich mit Nachdruck seinen Weg durch das menekanische Fleisch bahnte. In Erinnerung hörte er auch noch die markerschütternde Stimme des Letharen, der beide - damals noch Masaris - bis aufs Blut provoziert hatte. Schnaufend löste Ahmad seine Hand wieder von den Narben und fand somit auch gedanklich zurück in die Gegenwart.

Heutzutage würde er keine Befehle mehr ignorieren und auch einen Feind würde er nie wieder so fahrlässig auf diese Distanz an sich heran lassen.
Am 13. würde der Feind nur kein Lethar sein. Kristallwesen, Schatten, das Nichts... Wie bekämpfte man das Nichts?
Mit Feuer, Entschlossenheit und Licht...
Unzählige, weniger dominante Narben an seinem ganzen Körper zeugten von genauso unzähligen Schlachten, die Ahmad schon unter dem Banner des Sonnenreiches bestritten und überlebt hatte. Sowohl als Angreifer als auch als Verteidiger. Gegen Suktir, gegen Dämonen und Drachen.
Er war angespannt, ja. Aber er fürchtete den 13. nicht. Am Ende dieses Wochenlaufes würde er alles geben, was er geben konnte. Sollte das nicht genug sein, so würde er stolz für seine Heimat und die Welt sein Leben geben. Sollte Eluive aber fügen, dass er den Morgen des 14. erleben würde, dann wusste er schon genau, was er alles mit der gegebenen Zeit weiter auf Erden anfangen würde. Es gab noch so viel zu erledigen, so viel zu erleben...
Also betete er fortan jeden Abend und jeden Morgen für den Erfolg des Lichts, des Lebens, des Seins. Ganz gleich welcher Art. Sie alle würden am 13. dasselbe Ziel verfolgen und... die Götter mochten es fügen... erfolgreich sein.

Abeer Elu've!
 Nach oben »
Amaethariel Saelind





 Beitrag Verfasst am: 12 Jun 2021 21:40    Titel:
Antworten mit Zitat

Mondlicht, hell, klar und sogar ein wenig verheißungsvoll, spiegelte sich in seinem gedimmten Weiß auf der glatten Oberfläche eines nicht mehr als eine Handspanne umfassenden Kristalles, offenbarte, wenn man ihn gerade recht drehte, sogar einen Blick auf das Sternenzelt am Himmel. Vielleicht lag es an dem neu gewonnenen winzigen Stern, der nach ihrer Reise hoch ans Himmelszelt ihre Stirn schmückte aber die Zeit, wenn der Mond am höchsten stand und viele der Geschwister ruhten, war ihr ein wenig ans Herz gewachsen.

Das bunte Gezwitscher der Vögel, das aufgeregte Getrappel von Hufen und das melodische Rufen der anderen Eledhrim wich zu jener Stunde einem leise schnurrenden Frieden der sich in einer Sicherheit wog, die so gar nicht dem in den Augen brennenden Rot der Kristalle entsprach, nichts von der drohenden Katastrophe wusste, die so bald schon an ihre Fenster klopfte.

Die junge Elfe seufzte leise, betrachtete die vor ihr im Gras liegenden Kristalle, allesamt in gedecktem Blau und Weiß und schloss die Augen um sich zu konzentrieren. Schon mehr als einmal hatte sie sich Gedanken über den Ablauf dessen gemacht, was sie, zu eben genau jener Nachtstunde, vorhatte. Die passenden Kristalle zu wählen, die die rechte Struktur aufwiesen, wenig Wirken im Lied benötigen würden um die Aufgabe zu erfüllen hatte einige Tage in Anspruch genommen. Ihr schmiedender Bruder, mit dem sie sicher nicht immer eine Meinung teilte, dessen Handwerkskunst aber immer wieder ihresgleichen suchte, hatte geholfen, die passenden Kristalladern in der Höhle ausfindig zu machen. Ihre Schwestern, Talagan (Bardin) und begabte Weberinnen von Geschichten ihres Volkes hatten geholfen, die Erinnerungen an Chaos, Vergessen und die roten Kristalle zu einer einfach verständlichen Essenz der letzten Jahre zusammenzufassen, komplex genug, um keinen Aspekt auszulassen und doch so simpel, dass die eigenen wachenden Kristalle die Bitte verstehen würde. Einen Feind zu identifizieren, der in seiner Art einmalig und zugleich vielfältig auftreten würde und vor ihm so schnell, wie es benötigte mit Licht zu blinken, zu warnen.

Hatte der erste Schritt ihres Planes schon einiges an Geschick benötigt so bildete der zweite Teil eine ganz neue Aufgabe. Dem Kristall die Erinnerung einzugeben, aus der er sich bedienen konnte um den Feind auch tatsächlich zu erkennen und ihn dann zu lehren, eine Verbindung mit all den anderen Kristallen einzugehen, sie ebenfalls blinken zu lassen. Amae’thariel hatte lange die Bücher ihres Mentoren Lharan gewälzt, hatte Aufzeichnungen zur ersten Erschaffung der wachenden Klangsteine gelesen, bis jedes auch noch so winzige Detail ihr ins Blut übergegangen war und erst dann, als sie sich wirklich sicher war, hatte sie die Struktur der bestehenden Klangsteine untersucht, um nichts dem Zufall zu überlassen.

Zweimal, dreimal, viermal prüfen…lausche mein Kind, hatte ihr Vater ihr immer eingebläut wenn es um wichtige Dinge ging und diese Tugend hatte die Elfe mit den bernsteinfarbenen Augen nie vergessen, hielt es mit seiner Weisheit.

Der letzte Schritt, der dritte und wie die Menschen so gerne sagten, waren aller guten Dinge drei, war dagegen umso einfacher. Die Kristalle mussten für die Zeit, in der sie ihre Augen und Ohren dem Dienst der Kämpfenden unterordneten mit einer lang genug anhaltenden Quelle an Energie versorgt werden, so lang, um bis zum Ende des Kampfes, der wie alle hofften zu einem siegreichen Ende führte, durchzuhalten. All ihre Versuche hatten dazu geführt, dass die eingesetzten kleinen Kristallstücke nicht länger als einen Tag, vielleicht etwas mehr, der Aufgabe folgten ehe die Erinnerung verblasste und sie wieder zu dem wurden was sie vorher waren. Aber, wenn sie Glück hatte würde genau das ausreichen. Ein Tag, vom höchsten Punkt des Mondes bis zum Erwachen der Sonne, 36 Stundenläufe später. Wenn der Zusammenschluss all ihrer Kämpfer es bis dahin nicht geschafft hatte zu siegen dann sahen ihre Chancen so schlecht aus dass auch die Kristalle nichts mehr daran verändern würden können.

Aber soweit würde sie es nicht kommen lassen.

In jenem Moment, als die Sterne sie, dort oben am Himmel, als ihre Freundin bezeichnet hatten, hatte sie beschlossen zu leben, ihr Lied noch eine ganze Zeit weiter erklingen zu lassen. Sie wollte das nach frischem Grün und Erdbeeren duftende Lied wieder vernehmen, wollte die Klänge der Geschwister im harmonischen Gleichklang erblicken, wollte die vielen Freunde in den anderen Völkern lachen hören, mit ihnen gemeinsam wachsen, wollte die Sonne am 14. Über dem Ozean am Leuchtturm aufsteigen sehen, in aller Pracht.

Sie würde nicht aufgeben, niemals.

Und so ergriffen schlanke feingliedrige Hände in blassem Gold einen nach dem anderen Kristall, während ihr Geist sich in die Tiefe des Liedes versenkte, suchten eine Verbindung zum Geistklang der Steine und erklärten, beschrieben, wiederholten die Worte Ninims und Lamentinus, riefen die Bilder im Inneren wach, die sie gesammelt hatte und ließen die Steine den nicht mehr namenlosen Horror schmecken, vor dem sie warnen sollten.

Buchstabe um Buchstabe, Linie für Linie, Farbe um Farbe fanden zu einem gesamten Kunstwerk zusammen, um dessen Mittelpunkt der Geist der Kristalle geformt wurde, sich wie um eine kleine Sonne drehend.



Amae vergaß über dem Wirken die Zeit, vergaß über dem Blick auf die winzigen Details für einen kurzen Moment das große Ganze und erst, als die ersten Sonnenstrahlen sie an der Nase kitzelten, zog sich ihr Geist langsam zurück, löste sich aus der Verbindung mit jedem einzelnen der Kristalle und spürte, dass sie ihre Aufgabe erfüllen würden.

Mit den nackten Zehen ins Grün der taufeuchten Wiese tastend drückte sie sich in die Höhe und hob den Blick zum letzten Morgen, an dem das Nichts die Hand nach der Welt in der sie lebte ausstreckte, saugte den Anblick des heller werdenden Firmaments und der sich zurückziehenden Sterne mit allen Sinnen auf, schmeckte die Reinheit der Luft und folgte eine Weile dem Gezwitscher der erwachenden Vögel und konzentrierte sich darauf einfach nur zu atmen.

Einatmen…

Ausatmen…

Das Bild des Nebelwaldes und der dahinter verborgenen Stadt, des Nachthimmels mit dem kleinen bläulich-grün schimmernden Stern, das Gefühl der tiefen Zuneigung ihren Geschwistern gegenüber und zuletzt die Dankbarkeit, das Eluives erster Klang das Lied erschaffen hatte legten sich wie ein wärmender Mantel um ihre Schulter , gaben ihr Mut und Kraft und den unbeugsamen Willen, auch den nächsten Morgen wieder zu erleben.
Aus der ferne erklang irgendwann das geschäftige Treiben der anderen, die die Rüstungen ein letztes Mal überprüften, die Riemen festzogen, die Bögen mit neuen Sehnen bespannten und die Kinder und Tiere an einem sicheren Ort scharten.

Das Volk der Eledhrim war bereit für den Krieg.



_________________
Ich bin nicht einfach gestrickt! Ich habe Bommeln!
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 13 Jun 2021 00:09    Titel:
Antworten mit Zitat

Die letzte Nacht...




... und die Ruhe vor dem Sturm. Man spürte ihn bereits in der Luft, die zwar nicht nach der angenehm moosigen Regenerde schmeckte, doch den Schwarzpulverhauch vor einer großen Explosion mit sich trug.
Eine Lunte zischte leise und bedrohlich und sie endete nicht in einer gewöhnlichen Kanone, sondern schien ganz Alathair im Zentrum eingeschlossen zu haben. Die letzte Nacht war in eine falsche, trügerisch friedliche Hülle schlecht eingewickelt und diese rutschte nun langsam herab.



... und er sah seine Armee in den Tiefen des Berges, erblickte seine Soldaten auf dem weiten Ozean, beobachtete seine Untergebenen, wie sie wütend nach den Melusinen suchten. Die Zeit hatte sich gegen sie gewandt, doch es spielte keine Rolle, nicht mehr. Es spielte keine Rolle, dass sie im Westen die letzten Ruinen ihrer verwüsteten Stadt zurückerobert hatten, es spielte keine Rolle, dass der Osten ihnen in Berchgard nach wie vor hinterherspionierte und einen Rückweg nach dem Anderen zuschütten ließ.
Der Kreislauf, den die Wimmelwesen als ihr eigenes Joch gewählt hatten, war weiterhin so sinnfrei, so armselig und stumpf. Sie krochen aus der abgestandenen Asche der eigenen Toten, diese kreischenden, unmündigen Leiber und wuchsen heran zu Gestalten, die sich gegenseitig erschlugen, um wieder zu Asche zu zerfallen.
Das nannten sie Leben?!
Diesen eintönigen Kreis, den sein Meister nun ein für allemal in Rauch auflösen würde. Es war bald soweit, die Zeit spielte nun wirklich keine Rolle mehr - sie mussten sich sammeln, denn diese Nacht sollte die allerletzte Nacht Alathairs sein.



... und ER/SIE holte mit aller Kraft aus, um die feinen Verästelungen am Himmelsriss noch einmal zu versiegeln. Schattenhafte Gebilde drückten sich von außen herab, als würde die gesamte Welt auf einmal in einer Schneekugel sitzen, um deren dünnes Glas sich langsam aber sicher eine lichtschluckende, bedrückende, schwarze Decke wickelte. Fest und fester. ER/SIE wollte aber nicht aufgeben, denn es war SEIN/IHR Volk, das sich dort unten zur letzten Schlacht wappnete und nie würde ER/SIE jene verlassen... niemals, nicht einmal in der letzten Nacht Alathairs, nein, erst RECHT nicht in dieser!


... und über Bajard begann Falmar, der neue kleine Stern am Firmament mit aller Kraft zu strahlen und signalisierte wie ein lebendiges, hellgrünes Leuchtfeuer am Himmel dem Sternenvater, dass die Zeit gekommen war!
Mach dich bereit, oh Schöpfung Alathairs, die letzte Nacht ist angebrochen!



Und da durchzuckte der erste Blitz den Himmel! Es hatte begonnen...

 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Thahida Atiika Yazir





 Beitrag Verfasst am: 13 Jun 2021 08:19    Titel:
Antworten mit Zitat

Schon in den frühen Morgenstunden wird man in Menek’Ur die aufmarschierenden Soldaten der Janitschar hören, die Befehle sind klar und deutlich, die Wachsamkeit scheint noch etwas mehr zu sein als sonst, jeder einzelne Janitschar welchem man ins Gesicht schaut, wird die Ernsthaftigkeit darin erkennen, alle sind bereit ihr Volk und ihre Stadt zu verteidigen bis zum bitteren Ende.

So wird man auch die Sekban schon früh morgens sehen, sie selber steht hoch oben auf der Stadtmauer über dem Stadttor, der blick ist weit in die Durrah gerichtet, sie scheint diese millimeterweise zu überprüfen, auch hier erkennt man die Ernsthaftigkeit an ihrer Haltung und ihrer Aussprache, sie ist deutlich strenger als je zuvor.

Ganz Menek'Ur ist bereit die letzte Schlacht zu schlagen....

_________________
http://yazir.webnode.com/
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sinjah van ValmanayVvolfenrath





 Beitrag Verfasst am: 13 Jun 2021 09:46    Titel:
Antworten mit Zitat

Ein Brief nach Hause...


Adoran
Anwesen Valmanay-Vvolfenrath
13. Schwalbenkunft 264



Verehrter Herr Vater,


in einer gewissen Vermessenheit schreibe ich Euch noch ein paar kleine Zeilen.

Ich hoffe Euch bei bester Gesundheit und bei aktiver Vertretung unserer Rechte in Grünau.

In meinem letzten Schreiben bat ich Euch darum, Euch und den Angestellten sichere Räumlichkeiten zu suchen, beziehungsweise errichten und einrichten zu lassen. Ihr wisst um die Gefahr und werdet sicher alles notwendige in die Wege geleitet haben.

Mein Platz am heutigen Abend wird nicht der geliebte Schreibtisch im Rathaus sein.
Ich tausche meine Schreibfeder mit meinem Magierstab und werde meine Pflicht als Mitglied des Konvent des Fuchses und Bürgerin Lichtenthals wahrnehmen.

Euer verehrter Schwiegersohn wird mich begleiten und tauscht seinerseits die Blaupause mit einem Kriegshammer.

Mir sind Eure Bedenken durchaus bewusst, aber macht Euch mache Dir keine Sorgen Vater.

Ich melde mich in Bälde.



Deine Sinjah

_________________
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Taliara Levar





 Beitrag Verfasst am: 13 Jun 2021 11:13    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Rüstung war repariert, ich war so gut ausgerüstet wie es nur eben ging. Jeder Handschlag fiel mir schwer heute früh und ich vernachlässigte den Hof.

Mir wurde klar, was für ein kleines Licht ich im Grunde doch war, aber waren es nicht die vielen kleinen Lichter, die die Welt Alathairs erstrahlen ließen? Und so wollte auch ich meinen Beitrag dazu beitragen, das dass WIR obsiegt und nicht das NICHTS uns einfach so auslöscht und all das was wir erschaffen hatten vernichtet.
Nein unter keinen Umständen durfte das passieren.

Wehmütig schaute ich immer wieder über den Hof, ob es das alles morgen noch geben wird?

Ich war bereit, bereit für all das zu kämpfen, für mein Land, für meine Freunde, für alle die, die nicht in der Lage waren zu kämpfen....
_________________
das musst du gesehen haben
https://www.youtube.com/watch?v=dotN3nc00Gk
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Akt I - III: Die Stille
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
Seite 7 von 9

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.




phpBB theme/template by Tobias Braun
Copyright © Alathair



Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de