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[Q] Akt I - III: Die Stille
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Akt I - III: Die Stille
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 11 Jul 2020 02:10    Titel:
Antworten mit Zitat

Bruchstücke


Diese Stadt war viel zu grell gewesen. Hell erleuchtet, weißer Marmor, es blendete. Und doch lag der Schlüssel für die verlorene Verbindung dort. Ein Schlüssel, der so lange vor ihren Augen verborgen gewesen war. Dort war lediglich das dunkelrote Mal, inmitten eines alabasternen Gebäudes, wuchernd und wachsend, Schönheit, die sich ausbreiten würde. Und um diese Schönheit jene einfältigen Kreaturen, Menschen, Elfen, wer auch immer. Sie sollten nur probieren, aufzuhalten, was nicht aufzuhalten war. Es war beinahe langweilig ihren Versuchen zuzusehen.

Als der Himmel aufbrach, hatten wir alle unsere Aufgabe. Wir waren die Wächter, die Generäle und sandten unsere kleine, schwarze Schar über die Welt. Nur einer fehlte. Er war verschwunden vor Jahren, schlichtweg ausgelöscht aus unserer Wahrnehmung und dennoch nicht verloren. Wir konnten unsere Aufgabe auch ohne ihn erledigen. Doch mit ihm wäre es viel mehr Freude.


Die Erkenntnis traf wie ein Schlag. So lange war er weg, so lange fehlte der linke Arm. Über Jahre war er aus unserer Wahrnehmung verschwunden. Und mit einem Male wussten wir, wo er sich befand. Eingeschlossen, eingesperrt, seine Kräfte hinter weißen, kristallenen Mauern verschlossen. Wie dumm sie waren, uns ihn zu zeigen, in dem Versuch, uns aufzuhalten. Wie einfältig und klein! Und wie hilfreich in ihrer Sturheit, das Vergessen aufhalten zu wollen. Die kleine Berührung des Splitters an den schimmernd roten Kristallen war alles, was es brauchte. Das und ein wenig Kraft. Und als der rote Blitz über den Himmel zuckte, das Dach zerschlug, wussten wir, wir wären bald wieder vollständig.

Ebenso war es gekommen. Unwissend nährten sie die Stärke und Schwäche ohne zu wissen, dass die Schwäche die Stärke anderer war. Die Trennwand zersplitterte, das Gefängnis zerbarst. Der linke Arm befreite sich mit einem Schrei.


Wir sind eins, wir sind Bruchstücke eines Körpers, wir sind erneut vereint. Wir sind euer Untergang.



*



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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 12 Jul 2020 18:56    Titel:
Antworten mit Zitat

Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen,
dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben,
eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.

Salvator Dali




... Beide Türen sind wichtig, beide zeigen dir etwas - die
Entscheidung liegt bei dir, welchen Griff zu zuerst herabdrücken willst. Wähle weise…


Das erste Aufwachen. Der Mund war trocken, es hatte Gründe warum sie selten Wein vorm Schlafen trank. Mocca war viel bekömmlicher dafür. Warum schaute sie zur Tür und wunderte sich über die Farbe? Warum der Blick im dämmrigen Gemach zur zweiten Tür hin? Was war an Türen so immens wichtig gerade? Ein paar Schlucke Wasser später legte sie sich wieder nieder und schlang die Arme um den kleinen Jungen, der ein flauschiges Stoff-Lama unter sich begraben hatte.


Die Türe zu deiner linken wird dir eine Welt zeigen die so wundervoll in all ihren Facetten ist, so bunt, so einzigartig und auch mannigfaltig, dass du direkt dieses wohlige, warme Gefühl in die verspürst. Heimat, dein Zuhause. Du hältst eine Rose in deiner Hand, rot, blühend in all ihrer pracht. Du vernimmst ein kichern und lachen und fühlst dich erfüllt von Freude, du fühlst dich wohl.
Doch die Freude verweilt nur für den Funken eines Augenblicks in dir, kurz darauf verspürst du Zorn in dir aufkeimen. Du hörst nicht all zu weit von dir entfernt Schreie, wütende Schreie, aufeinander berstendendes Metall, Zwist und Zank.
Die Blume in deiner Hand wird nach und nach die Blätter verlieren und als das letzte Blatt fällt, wird ein lauter knall zu vernehmen sein. Danach….ist nichts mehr, völlige Schwärze, nicht einmal mehr du wirst dich sehen, alles scheint weg, völlige Stille, nicht einmal dein Atem ist zu vernehmen.


Das zweite Aufwachen. Krampfhaft, die Atemzüge keuchen angestrengt als müsste sie gegen das Nichts atmen. Feine Schweißperlen auf der Stirn. Für einige Lidschläge fehlt die Orientierung im Raum. Völlige Schwärze scheint in den tiefen Nachtstunden alles einzuhüllen und zu verschlingen. Die kalte Klammer der Angst windet sich um das immer stärker pochende Herz. Doch dann erlöst ein Wort aus den Traumfängen.
'Mama?'
'Es.. ist gut Conrad. Mama hat böse geträumt.'
'Drago, da. Drago Mama bewacht'

Sie bekam das Drachenstofftier in die Arme gedrückt und einen Kuss vom jungen Baron. Die kleinen Hände strichen ihr über die Haare. So wie sie es bei ihm tat, wenn er nachts weinte.



Die rechte Türe, umwoben von einem Rosenbusch, zeigt einen Weg, einen, welcher steinig vor dir verweilt mit vielen Hügeln, hohen Bergen, tiefen Tälern. Auch diese Welt wird voller Mannigfaltigkeit strotzen und auf ihre ganz eigene Art in ihrer Einzigartigkeit erblühen. Sie wird dir ebenso, wie die Welt in der linken Türe, das Gefühl der Heimat geben. Du wirst dich wohlfühlen und Freude empfinden, wirst dir bekannte Stimmen vernehmen welche mit dir jenen Weg gehen. Wenn du dich umdrehst wirst du hinter dir ein unendliches Meer an Menschen, Zwergen, Elfen, Menekanern, Letharen, Rashar erblicken. Sie alle werden mit dir jenen Weg gehen und wenn du den Blick gen den Himmel richtest, wirst du einen klaren, blauen Himmel erblicken und die Sonne wird dir die wärme in die Gebeine senden um dich mit Kraft zu füllen.


Das dritte Aufwachen. Morgengrauen.
Weniger panisch, aber mit einem beklommenen Gefühl in den Knochen. Verflucht sollte Varuna sein und der Ausflug dahin. Noch nie waren die Nächte danach ruhig gewesen. Wobei der Traum, als sie Darna war, doch anders war... plastischer und weniger kryptisch. Irgendwas war falsch, irgendwas war außerhalb der Linie.
Aber was wusste sie schon? Noch ein paar Minuten die Augen schließen, bis der Sohn auch wach wurde. Das Drachenstofftier hielt sie noch immer im Arm, als sei es wirklich ein Schutzwall gegen böse Träume.
Aber Letharen und Rashar?
Merkwürdig.


Wo war der blonde Junge?
Vermutlich machte nur Rheaonnas wilder Ausritt quer durch die Schöpfungsgeschichte und alle noch anderen denkbaren Erzählungen sie gerade ein wenig empfänglich für allerlei Traumgeschwafel.
Aber.. wo war er?
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Antorius





 Beitrag Verfasst am: 14 Jul 2020 07:10    Titel:
Antworten mit Zitat

Seit Tagen war er nun mit Bruder Reinart in der Klosterbibliothekt und den
Archiven damit beschäftigt, die Schriften in salzwassersichere Truhen zu
verstauen. Sein Gesicht war ernst und konzentriert bei dieser Aufgabe, in
diesen Tagen hatte er wenig geschlafen getrieben von der Notwenigkeit
die Bücher hier in Sicherheit zu bringen. Doch würden sie in Sicherheit
sein? Wenn es ihnen nicht gelang dem Wachstum der Kristalle entgegen
zu wirken, wenn es ihnen nicht gelang das Wissen zu bewahren und zu
behalten... was würde noch geschehen? Was würden sie vergessen ohne
zu wissen es je besessen zu haben. So arbeitete und vervollständigte er die
Liste der Bücher für das Kloster der Mitte und er hoffte inständig, dass die
Schriften ihren Weg sicher über das Meer finden mögen und unbeschadet
dort ankamen.
So ward es dann endlich am frühen Morgen mit unterstützender Hilfe
von Bruder Reinart geschafft und die Schriften waren ordentlich verpackt
und zum Abtransport bereit. Die Klosterwachen wurden ob des Tages
des Abtransportes in Kenntnis gesetzt ebenso wie die Geweihtenschaft.
Die Schreiben von Johanna und ihm wurden ebenso in einer
salzwasserfesten Rolle verwahrt und den Büchern mit oben auf gelegt
und sicher verschnürt. Dann wurde auch die letzte Kiste von Bruder
Reinart verschlossen.

Nun konnte er sich der nächsten Aufgabe widmen, das Kontaktieren jener
die ihm dabei helfen konnten mit ihrem bisher erlangten Wissen und
ihrer Erfahrung beizustehen einen Gesichtslosen eine Falle zu stellen und
zu fangen. Er ward sich der Gefahr durchaus bewusst und hatte auch
nicht den Bericht des Inquisitors vor 1600 Jahren vergessen. Ja, er war
sich der Gefahr bewusst in die er sie bringen würde und so müssten sie
entscheiden ob sie sich dem stellen würden.
In den nächsten Tagen war er damit beschäftigt einen Kontakt bezüglich
seinem Anliegen herzustellen zwischen:

- Baronin von Gipfelsturm
- Magister Merrik van Daske
- Andra Amaryll
- Alec Valmanay-Vvolfenrath






*Die Schreiben werden von seiner Seite verfasst und mit zu den
zu versendenden Truhen und zu Hochwürden Hohenhains Schreiben
dem Boten mit auf dem Weg gegeben.
Adressiert ist es einmal an ihre Eminenz Svea Elisabeta vom Greifenhain
Seine Eminenz Baernard. Anbei der Schreiben wird sich eine Auflistung
der Schriften des Klosters der Lichteinigkeit befinden.*


    Der Herrin Segen und Schutz mit euch, Eure Eminenz Svea Elisabeth vom
    Greifenhain/Eure Eminenz Baernard

    Ich möchte euch nochmals persönlich für die von euch mitgeteilten
    Erkenntnisse bezüglich des umfassenden Wissens des Klosters der Mitte
    danken. Gleichsam möchte ich eine Bitte an Euch seitens der Geweihten-
    schaft richten. Um die Schriften der Bibliothek des Klosters der
    Lichteinigkeit vor dem vielleicht drohenden Vergessen oder ihrer
    Vernichtung zu bewahren kamen wir zu dem Entschluss sie zu euch zu
    entsenden. Wir möchten euch bitten sie zu verwahren, bis die
    bedrohliche Lage in unseren Landen sich gewendet haben wird.

    Aufgrund der bedrohlichen Lage wenden wir uns nun erneut an euch.
    Das Wissen was es uns gelang zu erhalten gibt weiterhin Anlass zur
    Sorge und wir benötigen erneut euer Wissens Weisheit.
    Ich vermute, dass im Kloster der Mitte vielleicht das Wissen darüber
    verwahrt wird wie man jene Gesichtslose gefangen und verwahrt
    nehmen kann um ein Verhör seitens der Inquisition durchzuführen.
    (bezugnehmend auf Seine Eminenz Bearnard Schreiben vom 15. des
    vierten Mondes 263)
    Gibt es bestehende Aufzeichnungen über mögliche Vorgehensweisen
    beim Bau eines Gefängnisses für den Gesichtslosen oder die Art seiner
    gelungenen Gefangennahme?

    Möge der Herrin Segen und Licht euch behüten und leiten

    gez. Hochwürden Antorius
    Inquisitor der temorianischen Kirche Gerimors
    Stellvertretende Klosterleitung
    Priester der Temora"



    *Es wird eine aktuelle Liste erstellt.*

    Klosterbibliothek - Bücherliste

    Untergeschoss - Klosterbibliothek

    Regal 1 Entstehungsgeschichte
    Entstehung des Ganzen Buch 1-11
    Schöpfungsgeschichte Buch 1-8

    Regal 1 Götterkunde

    Götterkunde
    Götterkunde Buch 1-3

    Regal 1 Geschichte
    Der Bruderkrieg
    Der Bruderkrieg Buch 1-3
    Die Verführung der Edhil
    Horteras Hilfe
    Zeit des Wandels Buch 1-4
    Die Bruderschaft Temoras
    Temoras Priesterorden


    Regal 2 Temoras Tugenden und Lehren I
    Entstehung und Aufgabe
    Die Kinder der Temora
    Symbolik der Sieben
    Die Sieben - Amyra
    Die Sieben - Ilara
    Die Sieben - Boresal
    Die Sieben - Fasamar
    Die Sieben - Alsamar
    Die Sieben - Brynn
    Die Sieben - Sembroel
    Anlage zu den Tugenden
    Der die sieben Tugenden
    Temoras Kodices
    Kodex der reinen Seele
    Der diamantene Kodex
    Kodex der Ritterlichkeit

    Regal 2 Temoras Tugenden und Lehren II
    Von den Tugenden Buch 1-7
    Die Lage der Schreine
    Die Lüge Nileth Azur
    Rätzel der Steine
    Ein Brief - Temora verletzt Alatar mit 'ihrem' Schwert
    Vom Geben und Nehmen

    Regal 2 Temoras Tugenden und Lehren III
    Die Tugend der Geistigkeit
    Die Tugend der Demut
    Die Symboliken Temoras
    Aufsatz zur Demut
    Mitgefühl (Ausarbeitung der sieben Tugenden von Knappe Beak)
    Tapferkeit
    Demut
    Ehre
    Geistigkeit
    Opferbereitschaft
    Gerechtigkeit

    Regal 3 Predigten/Schriften/Thesen zum Glauben
    Was bedeutet Glauben?
    Predigt: Kriegsende und Jahreswechsel
    Predigt: Die Tugend der Demut
    Predigt: Trauer und Glaube
    Predigt: Lichterfest
    Kasualie der Taufe
    Gebetsbuch 261
    Der Priesterstab und seine Bedeutung
    Die rechte Liebe aus der Sicht des Temoraglaubens
    Bedeutung und Herstellung von Weihwasser
    Kirchenjahr 260
    Kirchenjahr 261
    Kirchenjahr 262
    Kirchenjahr 263

    Regal 3 Kirchenlieder und Gedichte
    Lieder für Temora
    Für Temora

    Regal 3 Gedichte und Gebete
    Freundschaftsfabel
    Klosterbrunnen
    Der rechte Barbier
    Das Gebet
    Temora - Brevier Buch 1-3
    Gebetsrollen
    Hausspruch
    Temoragebete/- gedichte


    Regal 4 Glauben der Elfen/Philosopien der Druiden
    Glauben der Elfen I
    Philosopien der Druiden
    Cirmiasglaube


    Regal 5 Legenden
    Die Kraft des Silbers
    Brauchtümer Band 1 (Bräuche im Alatner)
    Brauchtümer Band 2 (Bräuche im Alatner)

    Regal 5 Sagen
    Sternensagen Buch 1-5
    Gulhalla
    Tag der kleinen Geschenke
    Kleine schwarze Federn
    Mädchen und Nordstern
    Krieger und Gefolge
    Brüder und der Berg
    Der Adler
    Kerze und Zündholz
    Das Versteck
    Finsternis sehen
    Schwarze Schwingen
    Das kleine Gefühl
    Traurigkeit + Hoffnung
    Licht im Dunkel
    Erfahrung
    Nachdenk-Geschichten


    Regal 6 Wissen allgemein
    Das Alphabet
    Das kleine Wappen
    Freie Glaubenswahl
    Lehenkunde Lichtenthals
    Gebote der Liebe
    Codex Daymionis
    Zoo-Botanica-Gerimorica
    Der Alptraum
    Stumpf ist Trumpf
    Vom Schwerte
    Stich für Stich
    Des Ritters Sein
    Rittereid
    Winterliche Helfer

    Regal 6 Triviallektüre
    Fibel
    Kleine Schwertkunst
    Für Temora und König
    Für Temora
    Schöpferinnenlied
    König und Bettler


    Regal 7 Erzahlungen und Verschiedenes
    Chroniken Konstantin II
    sinnieren und 'Sehen'
    Brieffragmente
    Die grosse Schlacht
    Das schwarze Schaf



    Obergeschoss - Klosterbibliothek

    Regal 1 Briefe und Berichte
    Handbuch des Inquisitors
    Bannbuch
    Canon Legia Temoris
    Hinweise von Milady Buch 1-2
    Kontrolle Schreine
    Brief an Eminenz Lefar
    Bericht
    Gebetsbuch
    Ritual Gerechtigkeit
    Die Hüter


    Glaubenshaus Adoran - Bücherliste


    Untergeschoss

    Gebetsbuch
    Gästebuch
    Tag der kleinen Geschenke


    Obergeschoss

    Regal 1 Sagen und Geschichten
    Die beiden Wölfe
    Traurigkeit und Hoffnung
    Nachdenk-Geschichten
    Licht im Dunkel
    Des kleine Gefühl
    Schwarze Schwingen
    Der Alptraum
    Der kleine Geschenketag
    Finsternis sehen
    Erfahrung

    Regal 2 Gebete und Kodizes
    Temora-Brevier Buch 1-3
    Kodex der Ritterlichkeit
    Der diamantene Kodex

_________________
"Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise;
Gesellschaft braucht der Tor, und Einsamkeit der Weise."
Friedrich Rückert


Zuletzt bearbeitet von Antorius am 14 Jul 2020 07:19, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 15 Jul 2020 19:35    Titel:
Antworten mit Zitat

... denn du wohnst im Haus der Zukunft,
in das ich nicht gehen kann,
nicht einmal in meinem Träumen...


frei nach: Khalil Gibran


Es gab leichte Nächte, Nächte voll tiefem Schlaf und Erholung. Nächte voller Träume und Zärtlichkeit. Jene Nächte schienen verwischt, verschwunden hinter den beiden Türen. Eine rot und eine grün.
Eine Wahl, irgendjemand ließ ihr im Traum eine Wahl ohne sie wählen zu lassen. Man wollte ihr eine Richtung vorgeben, sie drängen, schubsen, sie von etwas überzeugen, was außerhalb lag. Doch wer wollte das? War es die Herrin selbst, die sich der verworrenen Traumsprache befleißigte? Ihre Gedanken wurden zur Wachzeit immer träger, sie fühle den Schlafmangel deutlicher jeden Tag. Der Verstand kreiste wie ein Geier um immer die gleichen Fragen ohne Antworten oder Ausweg zu finden.
Die brennenste Frage jedoch war: Warum war er nicht da?

Träume mit Botschaften hatte sie schon oft gehabt und wenn es ihre eigenen waren, dann war dort dieser kleine, blonde Junge. Seine hellen Augen strahlten sie jedesmal an, wenn er sie wieder aus ihrem Traum schickte. Seine Berührungen waren voller vertrauter Zartheit, wenn er ihr über den Arm strich und sagte: 'Du kannst hier nicht bleiben, Mama. Du wirst dort gebraucht...'
Warum war er diesmal nicht da, nicht in ihrem Traum. Er fehlte, es war wie ein unerklärliches Loch. Dafür musste es eine Erklärugn geben. Eine sinnvolle.

Die erste Erklärung zu der sie kam, war dass dieser Traum diese Träume nicht ihre eigenen waren. Sie waren ihr aufgezwungen von jemandem, der nichts von ihm wusste. Es konnte auch niemand wissen, sie sprach nie darüber.

Die zweite Erklärung traf sie unvorbereitet. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlug es in ihr ein und sie klammerte sich an der Balkonbrüstung fest um nicht hinabzustürzen. Diese Erklärung wurde in ihrem erschöpften Geist zu der Erklärung, die am wahrscheinlichsten Erschien. Die Tränenflut kam ganz von selbst, ungesehen von allen anderen in der Burg. Ungehört von allen Göttern und doch ging der salzige Regen nieder und versickerte im Drachenschwarz ihres Wamses.

'Du bist nicht da, weil du nie geboren wirst. Ich bin ein vergessener Brunnen. Du wirst nie sein. Ich werde kein Leben mehr schenken. Ich werde dich nie sehen, mein Sohn. Du wirst nie sein. Ich werde dir nie einen Namen geben, dich stillen oder dir vorsingen. Du wirst nie sein.
Trotzdem kenne ich dich. Trotzdem misse ich jede Sekunde mit dir...
'

Sie verlor Gewicht in den letzten Tagen.
Es zehrte an ihr. Alles.
Die rote Rose aus ihrem Briefkasten sank zu Boden.


Zuletzt bearbeitet von Helisande von Alsted am 15 Jul 2020 19:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Tristoban Schnellwasser





 Beitrag Verfasst am: 17 Jul 2020 16:28    Titel:
Antworten mit Zitat

„Wenn ich nur diese verdammten Nadeln im Stroh finden könnte... dann wäre ihr damit wenigstens geholfen.
Wo fangen wir an? Wo hört man auf?“


Irgendwelche Schlüssel.
Keiner weiß, wie sie aussehen, keiner weiß, worum es sich handelt.
Es wird nach Nadeln gesucht; Nadeln im Heuhaufen.

Und ich auf einmal mittendrin.

Ich wollte das nicht. Es gibt Menschen, die sich weitaus besser auskennen mit Magie, mit der Geschichte und Wesen, die nicht von dieser Welt scheinen. Dann gibt es jene, die ganze Bücher in wenigen Stunden studieren und den Inhalt so schnell erfassen, wie ich kaum eine einzige Seite begreifen kann. Gelehrte, Priester, Magier... sie sind Wissende, haben Zugang zu Quellen, zu Papieren und Pergamenten.

Ich wollte das nicht. Und dann waren da diese müden Augen, der Zweifel, die Unsicherheit im Blick. Und die klare Ansage, dass sie es nicht allein schaffte. Dass sie jemanden brauchte, der ihr etwas abnahm.

Ich muss. Ich muss es für sie tun.

Doch wo anfangen? Wo findet man etwas, was so gut versteckt ist? Von dem man weder die Form kennt, noch das Material? Wonach sucht man, wenn eine höhere Macht selbst sich nicht mehr daran erinnert, wo sie es einst ablegte? Schlüssel... verdammte Schlüssel, die nun von uns gefunden werden sollen. Nach was soll ich denn suchen? Wo soll ich anfangen? Es könnte alles sein, es könnte auch schon längst verschwunden sein aus der Welt. Ich weiß, dass ich unwissend bin, in dieser Sache, dieser Gefahr.

Ich wollte das nicht... und nun bin ich mittendrin. Weil man das tut, wenn man jemanden beschützen will. Weil ich zu gut hinsehe und manchmal mich dafür verdammen möchte. Hinter jedem Titel steckt ein Mensch, mit einem Herz und Gefühlen. Mein Vater hatte die eiserne Dienstmiene perfekt angelegt, sodass ich fast mein ganzes Leben brauchte, um zu verstehen, wie viel Schmerz er eigentlich in sich trug... und gebrochenen Stolz. Die Verletzung hatte ihn dienstuntauglich gemacht, er würde nie wieder den Krieg sehen. Er würde nicht auf dem Schlachtfeld sterben, wie es unsere Urväter einst taten. Er versteckte diesen Schmerz so gut, dass ich ihn lange nicht sah. Ich sehe es. Ich höre zu, ich schaue hin. Da ist mehr als nur das Äußere, diese Wand, die wir um uns herum bauen, um nicht angreifbar zu werden...

Der Blick eines Soldaten, der vielleicht erahnen kann wo man etwas versteckt, was sicher sein muss, aber gefunden werden soll.
So gut ich beobachte, so schlecht bin ich im Schlussfolgern. Ich handel mehr nach meinem Bauch und Herzen. Zu wenig Taktik, zu wenig Kopf, wie mein Vater gern schlussfolgerte. Doch ich habe etwas, was ebenso ein Vorteil sein kann: Geduld.

Was auch immer diese Schlüssel sind, wo auch immer sie liegen, ich werde nach ihnen suchen.
Ich muss, um die Last abzunehmen. Um da zu sein.

Verdammte Nadeln im Heuhaufen.
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Till Angerlohe





 Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2020 12:13    Titel:
Antworten mit Zitat


Der Tod ist das Tor zum Leben.
(Nachruf)

Er wusste, sie hatten sich am gestrigen Abend versammelt. Für ihn gab es vorerst wichtigeres zu tun. Die ganze Aufregung am Vortag hatte sich zumindest in ihm selbst gelegt. Geblieben waren die Zweifel. Aber wie sollten sie auch so schnell verfliegen?

Es war kurz vor Tagesanbruch gewesen, als er im Tempel eintrat und die Totenwache übernahm, damit Cailen sich endlich ausruhen konnte. Damit begannen Stunden des begleitenden Betens, die alle den Gefallenen galten. Es war schon seltsam jetzt in den Tempel zu kommen und ihre Gesichter vorne nicht mehr zu sehen, keinen kleinen Morgenschwatz mit ihnen zu halten, bevor das Tagewerk losging, oder sich am Abend von ihnen zu verabschieden. Sie würden ihm fehlen.
Trotzdem, obschon er die Gebete für sie sprach, brachten sie ihm selbst auch Trost, ließen ihn sogar für den Moment die Schmerzen vergessen. Und so versenkte er sich auch bereits in das nächste Totengebet. Eines, für das er sich selbst Zeit genommen hatte, als er am Schreibtisch gesessen hatte. Es war ein Bedürfnis gewesen, eine Art persönlicher Abschied, etwas, wovon er meinte, dass er es ihnen schuldete.

Gefallen im Dienst des Herrn
ist es nun an der Zeit die letzte Reise anzutreten.
Unsere Segenswünsche und unser inniger Dank
für eure Treue, Loyalität und euren Einsatz sollen euch begleiten.

Oh Herr, nimm Dich ihrer Seelen an,
fälle Dein wohlwollendes Urteil
über ihre Taten, Worte
und ihre Ergebenheit Dir gegenüber.

Nimm sie auf in Deine Festung,
lass sie ein in Nileth Azhur,
um an Deiner Seite zu stehen
bis in alle Ewigkeit.

Möge einst der Tag kommen,
an dem sie Seite an Seite mit Dir
erneut für Dich streiten,
damit Dein Wille geschehe, oh Herr.

So soll es sein.

Als sich am Spätnachmittag alle versammelten, begannen wir mit der Waschung der Toten, bereiteten sie gemeinsam vor und verbrachten sie bei Anbruch der Dunkelheit hinüber zum Friedhof, zum Krematorium, wo sie den Flammen übergeben wurden. Auch dieser Akt wurde von Gebeten begleitet, dieses Mal gemeinsam, draußen vor dem Gebäude stehend, bis die Hüllen zu Asche vergangen waren. Jene wurden in eine Urne gefüllt und ins Mausoleum gebracht.

Müde, erschöpft, nach dem Qualm aus dem Krematorium stinkend, begab sich der junge Catulus danach noch zum letzten Gebet in den Tempel. Danach zog er sich zurück ins Tempelgewölbe, an einen stillen Ort, um für sich zu sein.

Abermals trieben die Bilder des Angriffs der Stillen herauf. Sie hatten keine Silbe gesagt, waren nicht mal zu hören gewesen, außer da, wo sie mit brachialer Gewalt zuschlugen. Die einzigen Worte, die sie hinterlassen hatten, waren die geschriebenen auf dem Tempeltisch, umrahmt von einem Haufen roter Kristalle. So sehr er die Ruhe auch brauchte, es trieb ihn noch einmal hinauf, zu der Bibliothek, um zu schauen, ob sie inzwischen abgesichert war. Es sollte wirklich niemand mehr hineingehen, schon gar nicht alleine und schon gar nicht zu nah an die Kristalle heran oder gar in Versuchung geraten einen davon an sich zu nehmen. Keine Magie, nichts. Es war wichtig, dass es nicht vergessen wurde. Womöglich war ein Aushang nötig. Ja, ein Aushang. Gute Idee. Oder ein riesiges warnendes Schild, groß genug, dass selbst ein Blinder nicht übersehen konnte, was los war.

Kaum gedacht, machte er sich ans Werk. Die Arbeit hörte nicht auf, Schmerzen, Erschöpfung, allem zum Trotz, es musste ja weitergehen.


Nach dem Tod ist vor dem Tod.
(Peter Rudl)


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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2020 20:52    Titel:
Antworten mit Zitat

*in den späten Abendstunden wird ein Bote in königlichem Livree mit einer Depesche zur Burg in Schwertfluren aufbrechen. Dort angekommen wird er einen mit dünnem Lederband umwickelten Umschlag, versiegelt mit dem Wappen der Hofkanzlei für Lady Helisande von Gipfelsturm abgeben*


Der Lichtbringerin Segen, Lady Helisande.

Im Rahmen der regelmäßigen, königlichen Korrespodenz mit den Verantwortlichen der Herzogtümer in Verbindung mit dem Phänomen, das gemeinhin als "Der Riss" bekannt ist, erreichte die Hofkanzlei auf Gerimor ein Nachricht aus dem Herzogtum Alrynes. Den ausführlichen Erläuterungen der Ritterschaft Alrynes lag ein Brief des Ritters Siegbold Aberdan von Riedholt als Antwort auf einen von Euch erhaltenen Brief bei. Selbiger wird euch mit dieser Nachricht übersandt.

Für Krone und Reich!

Hofkanzlei seiner Majestät König Ador I. von Alumenas




Zitat:
An den Orden der Ritterschaft in Lichtenthal
zu Händen Lady Helisande, Hochwohlgeboren von Gipfelsturm

Heerlager am weißen Stein - Herzogtum Alrynes
03. Eluviar im Jahre 263

Im Namen der Lichtbringern und zum Wohle des Reiches seien Euch unsere Grüße entboten, Lady Helisande!

Ich hoffe Euch in diesen schweren Zeiten bei guter Gesundheit und starkem Schwertarm mit meinem Schreiben zu erreichen. Die Dinge in Alrynes stehen nicht zum Besten und obgleich ich vermute, dass ihr bessere Kunde erhofft hattet, muss ich Euch enttäuschen. In den vergangenen Monden eskalierte die Situation in der Region zunehmend. Die Details mag ich euch ersparen, sind jedoch Teil des ausführlichen Berichtes an seine Majestät. Die Academia Magica Hariolari ist meines erachtens bestenfalls als ausgelöscht zu betrachten. Auch wenn die verbliebenen Magister es mit den Worten: "Temporär in ihrer Verfügungsgewalt eingeschränkt" umschreiben würden.

Rund um die Türme der Akademie sind rote Kristalle wie Unkraut aus den Felsen geschossen. Der größte Teil der Magier vor Ort ist gefallen oder in einem Zustand völliger geistiger Umnachtung. Seine Herzogliche Hoheit Iustitian Christoph von Alrynes hat unsere Ordensbrüder und Schwestern mit zunächst ausreichend Truppen entsandt, um dem Treiben ein Ende zu bereiten.

Seit dem Erscheinen des Risses sind unsere Soldaten im konstanten Kampf gegen spinnenartige Kristallkreaturen begriffen die aus den tiefsten Kellern der Academia hervorkriechen und sich wie ein Ameisenschwarm in der Umgebung ausbreiten. Derweil haben wir einen Belagerungsring um die ehemalige Academia gelegt um weitere Ausbrüche zu vermeiden.

Ich habe den Oberst angewiesen, Berichte zu sammeln die auf die von Euch beschriebenen Vorgänge hinweisen können und werde diese, so vorhanden, in meinem nächsten Schreiben an Euch übersenden können. Was nun die von Euch angeforderten Tagebücher oder Aufzeichnungen des Ritters von Weißenstein angeht, so muss ich Euch darüber in Kenntnis setzen, dass sie sich gesammelt in den Kellergewölben der Academia befinden. Nach der Beschlagnahmung im Rittergut wurden die Bücher durch die Magister sichergestellt und untersucht. Ein Ergebnis ist uns nicht bekannt.

Eurem Gedankengang indes kann ich nur zustimmen und halte ihn für ganz und gar folgerichtig. Wenn die Bücher den von Euch beschriebenen Wert haben, werden wir sie aus der Academia bergen. Derweil wir den Magiern den Zutritt in den inneren Belagerungsring verbieten, wird der Oberst einen Trupp zusammenstellen, der mit Gewalt in die befallenen Gewölbe eindringt und die Aufzeichnungen, so möglich, herausbringt.

In der Hoffnung Euch alsbald Erfolg berichten zu können, verbleiben die Brüder und Schwestern unseres Ordens mit besten Wünschen für die Ritterschaft Lichtentals. Möge der strahlende Schein der Lichtbringerin stets über Euch wachen!

Für König, Reich und Glauben!

Siegbold Aberdan von Riedholt
Ritter Alumenas
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 27 Jul 2020 16:18    Titel:
Antworten mit Zitat

"Alles was man vergessen hat, schreit im Traum um Hilfe."
Elias Canetti


Schlüssel, Fragmente, Bruchstücke...
Seit Tagen saß sie schon ausdauernd mit ihrer jungen Cousine Abinayah in der Tempelbibliothek und durchforstete neue und alte Schriften über die Lehren des Glaubens, der Traditionen und der Geschichte ihres Volkes; sie studierten Fabeln, Märchen, Legenden und auch poetische Werke.

Die Hinweise waren so zahlreich wie Sandkörner in der Durrah - Schemen, Vergessen, schattenhafte, dunkle Gestalten, Fragmente, Schlüssel, Feinde der freien Harmonie...
Das waren doch sehr unspezifische Begriffe, die in nahezu jeder Erzählung, egal ob überlieferte Fakten oder fiktive, unterhaltende Literatur, auftauchten.
Es war mühsam zu eruieren, was man mit welchen Texten anfangen sollte.

Es war ebenso möglich, dass sich alte, damals wörtliche Überlieferungen in jüngeren verfassten Schriften wiederfand, so dass man sie nicht kategorisch ausschließen konnte. Hatten Hinweise überlebt? Oder waren sie nur in klerikal gesicherten Truhen vor dem Vergessen sicher? Wie subtil müssten solche Hinweise gestaltet sein, damit das Vergessen sie nicht auf sie aufmerksam wird? Wie achtungsheischend mussten sie hervorgehoben sein, damit sie nicht übersehen werden?

Was sind die Fragmente? Materiell?
Alte Artefakte, die Jahrhunderte überdauerten?
Doch würden solche Gegenstände nicht selbst so recht rasch in das Zentrum einer Kultur rücken? Und wenn sie versteckt wären und das Wissen um sie nicht prägnant genug war, drohte ihnen dann nicht das gleiche Schicksal wie zu banale Hinweise in Texten oder Überlieferungen?

Die Prehaatim sinnierte, ob ihr Gegenstände bekannt waren, die entweder seht alt oder sehr bekannt waren...
Etwa 1600 Jahre.
Ihr fiel auf Anhieb keiner an.
Einzig bekannte, die deutlich zu jung waren, wie das Schwert Temoras.

Städte? Einige, doch jede wurde entweder von Kriegen oder Unruhen nicht erst einmal erschüttert. Wer wusste, ob dort etwas in den Ruinen schlummerte, wie die wieder gefundene Bibliothek der Elfen...
Die Zeit des Wandels hatte die Welt zwar umgeformt, doch der heilende Gesang der Mara hatte dabei nicht alles Alte vom Antlitz der freien Harmonie entfernt.

Immateriell? Da wäre man wieder bei Wissen, Texten und gesprochenen Wort.
Gar ein Funke, der in den Lebewesen selbst überdauert hat und durch das Blut weitergegeben wurde?
Sehr unsicher, bedenkt man, dass es kaum konsistente Blutinien gibt, die alt genug sind - Erben der Elentari? Erben des Propheten? Die Linien der königlichen Menschengeschlechter zu jung. Das Königtum unter dem Berge zugunsten eines Rates erloschen...

Was war alt und beständig? Die Götter selbst?
Hatte der General gleichsam die Fragmente in sie gelegt, wie er sie vergessen ließ? Doch selbst die Götter existierten nicht ewig, wie der Sternenfall des Horteras bewies...
Wie kamen die Rabendiener überhaupt an das vergessene Wissen - erinnerte sich Kra'thor wieder? Nur er, oder auch die Götter?

Schlummerten sie in den Aspekten der Mara? Einer von beiden wurde vom Schwarzgefiederten berührt, doch auch dies war kaum ein paar Jahre her und schied daher aus, auch wenn das Aufteilen seiner selbst an das Vorgehen des Generals erinnerte...

Vielleicht ruhten die Fragmente auch abseits der 'Wiege der Schöpfung', abseits Gerimors und dem Berg der Geburt...

Ihr fiel dann doch etwas ein, was auf Gerimor verweilte:

Als gesegneter Samen von der Mutter an die Tochter übergeben, gedeihend im Lichte, geschützt von kalurischen Runensteinen.
Er wäre alt genug, er wäre beständig und stets geschützt und auch präsent.
Der Baum des Lichts.

Ihre rastlosen Gedanken kamen wieder etwas zur Ruhe.
Hoffentlich fanden sie bald einige Hinweise, die die Möglichkeiten etwas einengte.
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Zuletzt bearbeitet von Maheen Ayat Azeezah am 27 Jul 2020 16:22, insgesamt einmal bearbeitet
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2020 17:52    Titel:
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Geht und schmiedet eine Waffe.
Vaughain von Nordwind


Was hatte sie den Ritter für diese Aufgabe gehasst. Sie sollte Ritter werden und keine Handwerkerin und zu was verurteilte er sie? Endlose Gespräche mit Schmieden, die sie entweder auslachten oder abwinkten. Um eine Waffe, eine wirklich brauchbare Waffe zu schmieden benötigt man Jahre, wenn nicht Jahrzehnte an Erfahrung. Zumindest wenn es sich um eine funktionsfähige Waffe handeln sollte und nicht ein hässliches Käsemesser.
Nur Bjoern, der Thyrenschmied und Tarek, der gute Freund und Herr des Bunten Kessels, sie lachten nicht. Auch die anderen Hände der Thyren lachten nicht, sie wirkten ein wenig amüsiert vielleicht, aber sie ließen das kleine Städderweyb machen. Bjoern und Tarek nahmen sie mit in die Mine, Erze herauskratzen und unterscheiden. Vor- und Nachteile erkennen, Reinheit erkennen, sortieren, weitergraben. Sie ließen sie stundenlang die Esse anheizen und erklärten ihr die Faltungen, die einzelnen Lagen des Metalls. Für einen Zweihänder, der gut zum Besitzer passen soll, muss man dessen Beinlänge genau abmessen und der Griff muss die Größe der Hände wiederspiegeln.
Sie lernte in einem gleichmäßigen Rhythmus zu hämmern und zu erkennen wann Metall zu kalt zum Bearbeiten war, sie lernte das Schärfen und ihr tat danach tagelang alles weh. Jedesmal. Aber sie kam immer wieder.
Sie sollte eine Waffe schmieden und es würde kein hässliches Käsemesser sein.

Jetzt, im Jahre 263, glitten ihre Hände andächtig über den damals gefertigten Zweihänder. Sicherlich hatte der gewaltige Thyrenkerl immer dann eingegriffen wenn es drohte schief zu gehen, sicherlich hatten an dieser Waffe mehr als nur sie allein gearbeitet. Diese Lehre hatte sie aus all dem gezogen und tief verinnerlicht. Niemand ist eine Insel. Große Aufgaben bewältigt man nicht allein. Hilfe zu erbitten und anzunehmen ist keine Schwäche, Hilfe anzubieten und zu leisten ist eine Ehre.
Heute war sie Vaughain von Nordwind von Herzen dankbar für seine Lehre, die weit über das Kämpfen hinausging. Weiter als er es vermutlich geplant hatte. Sie vermisste ihn jedes Jahr mehr und rückblickend wünschte sie sich einiges wieder gut machen zu können an ihm. Ihrem Lehrer.

Jetzt hallten seine Worte wieder in ihrem Kopf herum: 'Geht und schmiedet eine Waffe.'
Manche Weisheiten überbrücken und überdauern alle Zeiten und so war sie wieder auf dem Weg, diesmal wieder gemeinsam. Hochwürden Antorius würde ihr zur Seite stehen und hatte bereits Schmiede und Feindschmiede aller befreundeten Völker und natürlich auch Bürger Lichtenthals eingeladen. Wieder wären es die Handwerker, die das kleine Städderweyb an die Hand nehmen würden um eine, nein zwei Waffen zu erschaffen.
Keine hässlichen Käsemesser, sondern Waffen, die nur einem Zweck dienen würden. Licht in den Schatten zu bohren, die Maske der Gesichtslosen herunter zureißen und sie zu beseitigen, die Kristalle zu neutralisieren. Sie würden nur einem Zweck dienen und dieser Zweck war nicht mehr der Widerstand und das pure Überleben Alathairs zu sichern.
Krieg.
Diesen Krieg würde sie gewinnen. Sie alle würden ihn gewinnen. Und so ihre Idee, ihr eitler Plan und ihr Zweck nun zu einem Sinn für diese Welt wuchsen, so war es doch ihr Lehrer, der diesen Keim gesät hatte.


Zuletzt bearbeitet von Helisande von Alsted am 02 Aug 2020 18:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Feliciana Vanwalde





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2020 20:13    Titel:
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Worte

Es war ein Leichtes von Hoffnung zu predigen, zu versuchen andere zu ermutigen nicht aufzugeben. Worte, die zu leeren Hüllen wurden, je mehr sie diese sagte. Und dann erwischte sie gerade Leandra dabei, während sie bei einem kleinen Abendessen über die Versuche der Alchemie sprachen, die diese eingeleitet hatte in Adoran, dass sie selber nicht mehr ganz daran glaubte. Dabei waren es gerade Worte, die damals vom Schemen weitergetragen überhaupt einen ersten Ansatz bilden konnten über eine Gefahr und Bedrohung, die sie damals nicht mal erahnen konnte, je mehr an Wissen und Berichten zusammen getragen wurden. Eine Gefahr, die die ganze Welt vernichten würde und bei Weitem nicht auf Gerimor beschränkt war.

In jedem Gespräch musste sie höllisch aufpassen, was sie wie sagte. Es war ein Balancieren auf einem dünnen Faden, der jederzeit reißen konnte. Und dazu war es wichtig, sich immer wieder zu überlegen wem man was wo sagte und wo man von wem in welchem Zusammenhang etwas gehört hatte, wenn sie verhindern wollte, dass alles zusammen brach. Die Folgen wären nicht auszudenken, also hieß es Rollen zu spielen, sogar vor denen, die man liebte, die ihr vertrauten, ihr anvertrauten. Hin und wieder nagte dies alles an ihr wie eine nimmersatte Raupe, der es vollkommen egal war, ob was dies für die Pflanze hieß, wenn sie nicht damit aufhörte. In diesen Momenten zweifelte sie daran, wer sie überhaupt selber war oder sein würde, der einzige Anker war dann eine Gemeinschaft, die sie so nahm, wie sie war und akzeptierte wenn es auch mal unterschiedliche Meinungen gab.

Hoffnungen


Es wäre vermessen für sie zu meinen es gäbe keine, immerhin freute sie sich auf jenen ganz besonderen Tag, etwas Einzigartiges, was aus einem geteilten Menschen erst etwas Ganzes machen würde, ihr Herz sehnte sich nach diesem Gedanken und machte immer wieder einen Sprung, wenn ein Tag verging. Und auch ansonsten freute sie sich über das ein oder andere Gespräch, das von "dem da oben" - also dem Riss und alles, was wie schmiedeeiserne Ketten erbarmungslos daran hing - ablenkte. An allem, woran sie mehr oder weniger beteiligt war bisher, blieb ohne Efolg. Ganz im Gegenteil sogar hatte es dafür gesorgt dass ein rotes, kristallenes Geschwür im Ered Luin nun wucherte, die Akademie vor den Toren Bajards nahezu explodiert war und wer weiß was noch das Wirken anrichten konnte in der Nähe dieses Feindes. So wirklich wissen konnte man es nicht, nein, aber sich ausmalen, wenn das was in der Berichtsmappe auch nur anähernd stimmen sollte, waren Liedwirker das Letzte was dieser Welt helfen konnte.

Immerhin hatte man ihr Wissen anvertraut, dass gefährlich war und man nur mit Bedacht in aller Fülle weitergeben sollte. Denn würde dies jener mystische Feind davon Wind bekommen, wäre sie vermutlich ein mehr als einfaches Opfer. Der Gedanke zu vergessen, nichts mehr zu wissen, ließ sie frösteln. Dennoch hatten sich nun auch andere, bislang überraschende Seiten dem Kampf angeschlossen, sie musste nun warten, bis der Schritt versucht werden konnte Wissen zu erlangen, das lag nun nicht mehr bei ihr, sie hatte darin überhaupt keine Erfahrung, nein im Gegenteil kannte sie nur Märchen darüber und Andeutungen in Erzählungen. Wie würde es wohl sein, diesen Wesen wirklich gegenüber zu stehen, oder würde es überhaupt dazu kommen?

Ansonsten schien viel auf dem Festland zu geschehen, oder aber anders, von dem sie nun nichts wusste, oder zumindest wusste Feliciana nichts davon. Ein Sturm war lang schon aufgezogen und nun entlud er sich mit aller Gewalt, Schutz zu suchen wäre eine Möglichkeit, aber den gab es nicht. Und falls es gelingen sollte, eine Waffe zusammen zu setzen, gab es zu viele losen Enden wo man beginnen sollte.

Geschriebenes Wort

Und daher hatte sie zum wiederholten mal alle Regale und Bücher im Hort durchforstet und gelesen, eine wahre Flut von Wissen. Aber einen Hinweis der deutlich war, gab es irgendwie nicht. Nur Gedanken. Möglichkeiten, so viele Geschichten die etwas sein könnten. Grüne Spiltter im Westen, Drachen, Dämonen, Feen und andere uralte Wesen kamen ihr in den Sinn, die man fragen könnte, wenn man sie denn erreichen könnte und sie etwas noch wissen könnten oder zumindest vielleicht beistehen könnten.

Mächtige Waffen aus alter Zeit, ja, doch schienen diese nicht so alt, dass sie in direkter Linie in Verbindung stehen könnten. Zu viele vielleicht und möglich, als dass sich ein klares Ziel erkennen ließe. Ihr schwirrte der Kopf und wen sollte sie dazu ansprechen? Was war mit dem Wesen des Meeres in Bajard, dass ihnen von der Laterne berichtet hatte? Würde die See etwas wissen, denn sie vergisst nie in den Ewigkeiten des Meeresrauschens?

Es war so still geworden, so unsagbar still, eine ohrenbetäubende Stille. Was würde der nächste Schritt sein? Ihr blieb bis dahin, so schwer es manchmal fiel in der Nähe von Liedwirkern zu schweigen, auch wenn sie helfen wollte, wie bei der verunsicherten Magierin in Junkersteyn und eine staunende Miene aufsetzen wenn sie von den Wundern der Magie berichteten und dies lebten. Dies war der Preis, ein Preis für das Wunder das sie dafür geschenkt bekommen hatte und das sie bereitwillig wieder zahlen würde.


Zuletzt bearbeitet von Feliciana Vanwalde am 02 Aug 2020 20:13, insgesamt einmal bearbeitet
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 11 Aug 2020 00:35    Titel:
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"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun."

Molière


Rastlos lehnte sie am Geländer des Balkons und schaute gedankenverloren über die Dächer der goldenen Stadt, die von den ersten morgendlichen Strahlen am Horizont erleuchtet wurden. Gänzlich ungeschminkt, die Haare zu einem schlichten Zopf gebunden und einen wärmenden Morgenmantel gehüllt, hatte sie die ruhelose Nacht teils in der Hausbibliothek, teils auf dem Balkon verbracht. Nachdem sie versucht hatte sich wieder zweimal hinzulegen und sich nur unruhig im Bett hin- und her wälzte, hatte sie beschlossen wach zu bleiben, um Adals Schlaf nicht zu stören.
Sie fürchtete gleichsam das Schlafen, wie auch das Wachsein - die zwei Visionen kreisten beständig in ihren Gedanken, tauchten unerwartet als aufblitzende Bilder vor ihrem geistigen Auge auf:
Trüber werdende Sicht - das sich auflösende Priesterornat - die zarte Weltenkugel - parasitäres, rotes Schimmern - flackerndes Leuchten - flatterndes, weißes Totengwand...
Die Sorge und die Furcht, die beide Eingebungen begleitet hatte, steckten ihr sprichwörtlich in den Knochen. Es war eine bleierne Last, die auf ihre Schultern drückte und jeden ihrer Schritte begleitete. Die alltäglichen Pflichten und Aufgaben waren eine willkommene, zerstreuende Abwechslung und kleine Erfolge und Zeichen der Hoffnung ein temporäres Mildern - doch dies hielt nicht lang an. Selbstverständlich strebte sie danach sich keine Mutlosigkeit oder Furcht außerhalb der Wände des Anwesens anmerken zu lassen, doch ihr Blick wurde über die Zeit einen Hauch härter, die verschleierten Gesichtszüge etwas schärfer, während sie damit rang weisend zu führen, statt es sich auch nur im Ansatz zu erlauben zusammenzubrechen oder aufzugeben.

Sie löste sich vom Balkon. Es war Zeit zu frühstücken und weiter zu machen. Auch wenn sie keinen Hunger hatte, doch profitierte schlicht niemand davon, wenn sie keinen Bissen zu sich nahm, verzweifelt betend vor dem Altar ausharrte oder sich gar in Selbstmitleid suhlte.


"Wenn der Weg unendlich scheint und plötzlich nichts mehr gehen will, gerade dann darfst du nicht zaudern."

Dag Hammarskjöld


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Andra von Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 11 Aug 2020 21:38    Titel:
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Der neue Auftrag...

der Auftrag war etwas womit sie eigentlich nicht gerechnet hatte das sie ihn bekommen würde. Auch wenn sie schon oft darüber nachgedacht hatte, wie man es anstellen könnte, oder ob es was bringen würde diese Dinger profan genauer zu erforschen.
Doch würde dies was bringen, würden sie eine Erkenntnis erlangen?
Würde das ganze ihnen allen weiter helfen?

Andra wusste es nicht, aber sie wusste das sie bereit stehen würde egal was sie noch erwarten würde.

Es war gefährlich und auch leichtsinnig wenn sie nicht aufpassen würde, das wusste sie und auch das sie hier niemanden mit reinziehen konnte, zumindest beim ersten Teil.
Jedes Mal, wenn sie Ihre Notizen durchschaute wurde es aufs Neue deutlich.
Alles was sie erlebt hatte mit diesen Kristallen, wann immer sie sah wie schnell sie sich verbreiteten hatten.
Jedes Mal loderten diese zwei Flammen in ihr auf. Die Neugier und der sehr sehr große Respekt vor diesen Kristallen und was sie mit sich brachten.
Sie war froh das sie sich Dinge notierte um immer wieder zu überprüfen ob sie was vergessen hatte, einfach zur Sicherheit ehe die Notizen in Hexenstahl verschlossen wieder in ihr Versteck gelegt wurden.

So schwer die gesamte Situation mit dem Riss in der Luft lag und die Gemüter vieler anspannte. Diese Situation die dafür sorgte das Bündnisse teils sehr wankelmütig wirkten wenn man genau beobachtete. Sah man nicht, das man auf einander mehr vertrauen einander schenken.
Oft einfach nur zuhörend und beobachtend war da etwas was sich in ihrem Kopf formte und ihr Kraft und Hoffnung schenkte das man mit vereinten Kräften dem ganzen Herr werden würde und es gemeinsam schaffen würde.
Ein Satz der für sie wie ein Mantra wurde.
Wann immer ehe es zu einem Treffen, einer Aufgabe, oder wann auch immer das Thema aufkam und etwas über diese Kristalle besprochen.

Er war wie automatisch in ihrem Kopf und sie sagte ihn sich vor. Mal leise murmelnd, mal stumm, je nachdem wie die Situation war. Er gab ihr Kraft und Hoffnung neben dem Glauben und der Zuversicht.

So auch jetzt.
Erst vor wenigen Stunden sprach sie mit der Lady über diesen Auftrag. Sie gab ihn ihr und Andra war bewusst das es mehr als riskant war, oder werden könnte für sie. Ja auch das schlimmeres auf sie warten könnte, wenn das ganze schief ginge.

Eins war ihr daher sehr wichtig.
Nicht unvorbereitet in diesen Auftrag hinein gehen!
Ehe sie sich an den Auftrag machen würde, müssten Vorkehrungen getroffen werden. Vorkehrungen wo sie hoffte und betete das sie helfen würden, bei eben jenem Auftrag.
Ob und wie gut sie es taten würde sich jedoch erst in der Praxis zeigen, aber eins spürte sie war schon jetzt ein Segen.
Thelas! Er würde ihr helfen können, bei dem was sie brauchte. So war auch der direkte Weg nachdem sie den Auftrag bekam der, der zu ihm führte.
Sie hatte eine Idee und Thelas würde sie umsetzen. Er stellte keine Fragen warum und wieso. Er kannte sie und sie vertraute ihm. Ohnehin würde er es nach dem Treffen mit den Handwerkern ahnen warum sie eben jenes brauchte. Er kannte sie zu gut, was aber gut so war und irgendwie eine altbekannte Zuversicht aufkommen ließ, eine andere als die sie sonst hatte. Viel länger gab es jene Zuversicht schon und sorgte für ein Lächeln auf Andras Lippen.
Sie saßen beisammen in seinem Haus und Andra schaute ihm zu. Sehr sorgfältig fertigte er ihr die Flaschen an. Vier an der Zahl, in verschiedenen Größen und Öffnungen. Alle waren sie aus festem Glas mit einer äußeren Schutzhülle aus Magieabweisendem Metallgeflecht, der neben dem hoffentlich Schutz vor Magie, die Flasche zusätzlich vor dem Zerbrechen schützen würde.
Die Arbeit dauerte eine ganze Weile an und das Endergebnis war so wie sie es sich vorgestellt hat.

Langsam aber sicher nahmen die Vorkehrungen Gestalt. Alle Utensilien die sie sich zusammengesammelt hatte und in ihren Augen Sinn ergaben, wurden sorgsam nochmals überprüft und sicher verstaut.
Währen des zusammenstellen der Utensilien kam es ihr auch wie selbstverständlich über die Lippen. Ihr Satz, ihr persönliches Mantra.

„Ihr Licht ist in meinem Herzen, was hell erstrahlt. Die Schatten jedoch, sie sind mein schützender Freund und Schild. Verbirgt er mich doch, zum Schutze des Lichts und all jener die dem Lichte vertrauen.“

Zufrieden über das geschaffte würde sie nun sich zunächst ausruhen. Kraft tanken und morgen die letzten Vorkehrungen treffen ehe sie in den kommenden Tagen sich um den eigentlichen Auftrag kümmern würde.

Möge Temora und Phandoain über sie wachen und alle schützen.


Zuletzt bearbeitet von Andra von Amaryll am 12 Aug 2020 08:01, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 12 Aug 2020 18:49    Titel:
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Die verborgene Hatz


Klickern und Knirschen drang durch den düsteren Gang, während sich die Diener des Risses in einer schwarzflirrenden homogenen Horde vorarbeiteten. Einige kletterten an den seitlichen Wänden und der Decke, wenngleich an jenem Ort der abgedrifteten Sphäre oben und unten dasselbe war. Die Fährte war frisch, sie nahmen die Präsenz desjenigen war, der einst Teil von ihnen gewesen war. Hätte Zeit oder die Zeitmaße Alathairs für sie irgendeine Bedeutung gehabt, hätten sie gewusst, dass sie nach jener Spur nun seit beinahe zwei Monden suchten. In ihrem beschränkten Bewusstsein war ihnen allerdings nur deutlich, dass der Körper und dessen Herr diesen Abtrünnigen sofort haben wollten.
- Sofort, immer, für alle Zeit sofort und dies für immer! -
Die Dringlichkeit, die Notwendigkeit, die sie deshalb spürten, machten es zu dem allerwichtigsten Bedürfnis für sie selbst, zu einer schmerzhaften, körperlichen Sucht. Die Nähe der Präsenz trieb sie zur Eile, zur knirschenden Jagd.

Instinktiv spürten sie, dass der Gang in einer Sackgasse endete. Dort war die Beute! Sie war eingekreist und regte sich nicht, sie war gefangen! Unruhig trippelten einige der Ihren umher, als sich das rechte Bein zwischen ihnen auf die Beute zuschob. Kein Wort wurde gesprochen, dennoch nahm die Horde die hämische Euphorie des rechten Beins wahr, als es mit dem Abtrünnigen in Verbindung trat. Der Zynismus jener wortlosen Erwiderung der Beute verärgerte sie, ein Zittern ging durch ihre Reihen.
Plötzlich änderte sich etwas im Gefüge. Gleißende Existenz hüllte sie ein, dann ein Donnern, das die Wände zum Beben brachte.
Die Fratze wandte sich ab. Die Beute war verschwunden.


Unbemerkt von den Sterblichen der freien Harmonie, welche bisweilen bereits an der Macht ihrer Götter zweifelten, waren jene zwischenzeitlich nicht untätig gewesen. Eine Hatz war erfolglos geblieben. Verlorenes sollte gefunden werden. Die Existenz beugte sich niemals der Auslöschung.



*



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Andra von Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2020 19:07    Titel:
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Der Auftrag …


Die Vorbereitungen zu dem Auftrag hatten länger gedauert als gedacht. War sie doch immer wieder alles durch gegangen.
Die Kleidung sollte eng anliegen, möglichst wenig Spielraum das sich etwas in den Falten der Kleidung verfangen und später verteilt werden konnte. Aber vor allem auch die Behälter die sie sich hat vorbereiten lassen. Alles wurde noch einmal genau unter die Lupe genommen.
Sie war zufrieden… alles war verstaut und so wie sie es sich vorgestellt hatte. Nun konnte es los gehen!

Die frühen Morgenstunden waren ihre schon immer ihre liebsten gewesen und so auch dieses Mal.
Die ersten Sonnenstrahlen waren gerade aufgegangen und auch wenn in den Häusern so langsam sich der ein oder andere regte, war hier noch alles ruhig und friedlich. Die Wechselkleidung am Waldrand deponiert, beobachtete sie ihre Einstiegstelle eine Weile. Nam das Fernglas um aus sicherer Entfernung genau aus zu machen, wo die Splitter sich befinden und sie nicht zu tief hineinmusste und möglichst kurz nur Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Eher gesagt, gar keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, war die Devise.
Fünfzehn… zwanzig…. dreißig, Augenblicke später und keine Menschen waren vorbeigekommen. Es blieb ruhig und so nickte sie noch einmal vor sich hin mit einem.
„Dann wollen wir mal!"

Vorsichtig näherte sie sich dem Gebäude der Arcana von hinten. Genug Geröll lag herum an dieser Stelle, was ihr den Einstieg erleichtern würde.
Die Umhängetasche mit der Kiste um den Hals hängend, wurde vor dem Klettern sich noch einmal umgeschaut, ehe sie hinaufkletterte.
Es war nicht das erste mal das sie auf altem Geröll herum kletterte und so waren auch ihre Schritte sicher und sie kam zügig den kurzen Weg hinauf und an den Rand wo die Splitter lagen.
Links von ihr war einer der großen Kristalle und so wurde der Fokus verstärkt, der Fokus auf die kleinen Splitter unweit von diesem großen.
Ihren Kopf versucht von weiteren Gedanken zu befreien. Die Meditationsübungen die Hochwürden Antorius ihr zeigte wurden immer wieder angewendet und unter der Maske nur ruhig geatmet.
Bis hier her lief alles gut und da sie sich sicher fühlte, bereitete sie mit langsamen und mit ruhigen Bewegungen alles vor.
Aus ihrer Tasche wurde die kleine Hexenstahlkiste herausgeholt, der Behälter welcher in der Gargoyleleder Tasche sich befand geöffnet ehe sie zur Zange griff.
Instinktiv hielt sie ein wenig die Luft an, als sie nach dem ersten Splitter mit der Zange griff, um diesen mit ruhiger Hand in das Gefäß zu legen und zu verschließen. Es kam ihr vor wie in Zeitlupe aber das war egal, Zeit war etwas was sie sich in diesem Fall nehmen musste. Immerhin sollte es sicher von statten gehen.
„Einer geschafft, fehlt nur noch zur Sicherheit ein zweites kleines Stück.“ Streifte es kurz durch ihre Gedanken und so wurde der zweite Behälter geöffnet.
Auch dieses Mal atmete sie sehr ruhig und flach und sie griff mit der Zange nach einem zweiten Splitter.
Wie auch schon beim ersten wurde dieser sehr vorsichtig in das Gefäß gelegt und durch den Hexenstahlverschluß des Gefäßes sorgsam verschlossen.
Sie merkte wie ein Grinsen sich nach dem Verschließen unter der Maske abzeichnen wollte und so rief sie sich noch einmal die Meditation ins Gedächtnis um den Geist zu stärken. Die Augen dabei für einige Herzschläge geschlossen und keine Bewegung von sich gebend, einfach nur ruhig verharrend.
Wenige Augenblicke der Konzentration reichten aus, ehe sie die Augen wieder öffnete, der Blick stur auf die Tasche mit den Splittern gerichtet. Nun galt es jene Splitter sorgfältig zu verschließen und in den Behälter aus Hexenstahl zu legen, ehe sie diesen mit geübten Handgriffen verschloss und verstaute.

Nicht länger als nötig hier verweilen war nun wichtig. Bals würden die Handwerker und andere Abenteurer durch die Wälder streifen und dann wollte sie nicht mehr hier sein.
So machte sie sich auf die kurze Kletterpartie über das Geröll hinab und mit flinken Schritten hin zum Waldrand wo sie die Kleidung zum Wechseln drapiert hatte und sich umzog. Die Kleidung die sie trug verschnürte sie in einem Beutel sicher um diese entsprechend zu reinigen.


Es war erledigt nun müsste sie nur noch die Lady informieren und das weitere vorgehen absprechen. So lange würden die Splitter vor Magie sicher bleiben.
Zufrieden und auch erleichtert machte sie sich auf den Rückweg, reinigte sich und die Kleidung um kurz darauf einen Briefbogen zur Hand zu nehmen und eine Nachricht zu verfassen.

Andra Amaryll hat Folgendes geschrieben:
*Das Pergament ist einfach gehalten und doch die Schrift ordentlich. Gesiegelt lediglich mit einem kleinen roten Wachstropfen.*

Der Herrin Segen Mylady Helisade,

es ist erledigt. Wann besprechen wir weiteres, bzw wann soll ich es übergeben oder soll ich es bis zum nächsten Treffen bewahren.
Ich komme gerne diesbezüglich zur Burg, wenn Ihr mir sagt wann ich euch da erreichen kann.

Möge Temora Ihre Schwingen über uns halten.

Andra


Nachdem das Schreiben seinen Besitzer gefunden hat. Zog sie sich zurück um alles in ruhigen Gemäuern des Kellers nieder zu schreiben und betend und vertrauend das das alles ein hoffentlich halbwegs gutes Ende finden würde.


Zuletzt bearbeitet von Andra von Amaryll am 18 Aug 2020 19:13, insgesamt einmal bearbeitet
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Isabelle Nuir





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2020 10:39    Titel:
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Bei dem Einen ... wie viele Wochenläufe war es nun her,seit sie dieses vermaledeite Gemälde zustande gebracht hatte?
Diese Fratze dieses ... Monster!
Sie hatte es an die Ahad überreicht und dachte doch wirklich damit wäre es erledigt.
Wie naiv sie doch war! Gar kindlich dumm! Dieses Abbild hatte sich ihr in die Netzhaut gebrannt.
Schloss sie die Augen, dann war es da! Dieser Schlund diese Schwärze, diese verschlingende Tiefe ...
Es vergingen schlaflose Nächte, Erschöpfung und Rückzug ... dann Ablenkung,
sicher auch das ein oder andere Glas zuviel ... unruhiger Schlaf, aber zumindest ... Schlaf.
Und nun? Sie hatte das warten satt ... so unsagbar satt!
Was geschah da draußen? Was wusste die Bruderschaft, wie weit waren sie gekommen?
Sie war nicht dumm ... sie wusste von den Kristallen ... hatte sie hier und dort bereits gesehen ...

Sie wusste von den Vorhaben der Garde. Sie hatte sie schließlich dabei in der Bibliothek überrascht.

Sie wusste von dem Angriff! Herrje, Areshs Wunden und Lilyth panische Angst...es war ein Leichtes zu erraten was vor sich ging.

Sie holte sich Informationen von Auriane .. stellte Fragen zu dem Angriff der Tiere ....
die schwarzen Tiere, denn auch darüber hatte sie leise Worte vernommen.
Nun und wie war es so schön ... ver die rechten Fragen stellte, der erhielt Antworten!

Nun stand sie da ... und wusste um das was offensichtlich war und eben
das wovor die anderen zum Schutz ihre Augen verschlossen.
Eine Barrikade um die Bürger vor den Kristallen zu schützen?
Sie würde sich den warnenden Worten wiedersetzen, sie würde der Garde helfen.
Sie würde ihre Pflicht tun und die Barrikade dort unten in der Kanalisation errichten.
Sie musste aktiv werden, sonst würde sie noch den Verstand verlieren!
Sie wollte nicht enden wie der Gardist in seinem Haus!

Und ja ... was wäre wenn dieses Wesen sie angreifen würde bei ihren Arbeiten, die Sorge war berechtigt!
Aber nicht für sie! Sie würde dem Gegenüber treten, der sie jede Nacht verfolgte!

So oder so ... es musste ein Ende haben!
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