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Sandige Briefe zweier Schwestern
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Sandige Briefe zweier Schwestern
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Hanieh Tarana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 17 Dez 2019 18:56    Titel: Sandige Briefe zweier Schwestern
Antworten mit Zitat

    *Während das Haus bereits in Stille lag und die Dunkelheit sich zusammen mit eisiger Kälte einen Weg über die Sanddünen suchte, erhellte die Flamme einer einzelnen Kerze zuerst den Schlafraum, ehe sie wanderte und zu guter Letzt Zhenzraels Arbeitszimmer erleuchtete. Mit einer Hand zog Hanieh den Sessel zurück, dann setzte sie sich nieder und zog die Decke, welche so wunderbar nach ihrem Ranim roch, enger um ihre Schultern. Nachdem die Kerzen vorsichtig und leise abgestellt worden war, zog sie eine Schublade des Schreibtisches auf und griff sich einige Bögen Papier, öffnete das kleine Tintenfässchen und legte Feder, Siegelwachs und Siegel bereit. Zuerst zögerte sie, wusste doch nicht wo genau sie beginnen sollte nachdem sie nunmehr drei Monde schon nicht mehr in der goldenen Stadt gewesen war. Dann aber fuhr die Federspitze ganz von selbst über das Papier und hinterließ ein leises Kratzen im sonst so stillen Raum.*


    17. Alatner 262
    - Almayaf

    Liebste Fidah, strahlendes Licht der goldenen Stadt.

    Wieder und wieder muss ich feststellen, wie schnell die Zeit aus unseren Fingern gleitet. Gerade eben habe ich Menek'ur erst verlassen und kaum dass ich mich danach umsehe, sind drei lange Monde vergangen in denen ich schon ohne Dein herrliches Lachen aufwache. Die Nächte hier sind sehr viel rauer als ich es gewohnt bin, sind wir immerhin neda von solch hohen Stadtmauern geschützt. So fällt es mir immernoch schwer Nachts einen ruhigen Schlaf zu finden, was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich mein Zimmer nun nicht mehr mit Dir sondern Zhenzrael teile. Du kennst ihn, und so hat er seinen unruhigen und unstetigen Schlaf von seinem in mein Schlafzimmer verlegt. Während ich also Nachts versuche ein Auge zuzumachen, der Wind die Sandböen an die Hauswand peitscht und singend durch die Palmen fährt, liest er in einem alten, ausgeblichenen Sessel welcher in der Ecke meines Zimmer steht - solange bis die Müdigkeit ihren Lohn fordert. Nachdem der Sohn der Omar uns hier besuchte, hat die All-Mara Zhenzraels Radeh zu sich genommen, was dem Haus viel Leben geraubt hat. Du kannst ihn Dir wie Zhen vorstellen, nur älter. Ein strenger Mann mit gütigen und liebevollen Augen, immer darauf bedacht den Blüten des Hauses gutes zu tun, wenn auch manchmal verborgen. Die Falten in seinem Gesicht erzählten von den Erfahrungen die wir vielleicht niemals machen werden, ein lebendiges Gesicht, welches ich neda so schnell vergessen werde. Er fehlt mir. Selbst wenn ich erst wenige Wochen ein wirklicher Teil dieser Familie bin, wurde ich vom ersten Tag "Abla" genannt. Zhenzrael macht sich noch immer darüber lustig, dass sein Radeh mich mehr ins Herz geschlossen hatte als seine eigenen Söhne. Er sagt, weil ich ihn mit meiner Musik um den Finger gewickelt habe.

    Ich kam nicht umhin wieder und wieder an Dich zu denken, vor allem jetzt, wo der Verlust das Haus in Schweigen hüllt. Yasmin, Zhenzraels Mara ist eine wunderbare aber sehr ruhige Frau. Die meiste Zeit des Tages verbringt sie damit ihre Anaan's zu bekochen und hinterher alle mit einem starken Mocca zu versorgen. Im Gegensatz zu ihrem Mann straft sie ihre Anaan's allein mit einem Blick und schweigt sie solange an, bis ihnen auffällt, dass sie etwas falsches getan haben. Doch diese Blicke trafen bisher nur Zhenzrael, weil dieser in den ersten Wochenläufen alles andere als gute Laune aufwies. Die Händlerarbeiten schmecken ihm neda wirklich, man kann ihm die Unwissenheit in vielerlei Dingen anmerken, aber ich beschwere mich deswegen neda, denn umso mehr Zeit bleibt am Ende für mich übrig. Da wir aber das schönste Haus in Almayaf bewohnen, sollte die Arbeit neda so schlecht laufen.

    Fidah, ich wusste zuerst nicht was ich schreiben sollte nachdem ich Dich in der goldenen Stadt zurückgelassen habe und nun blicke ich bereits auf das zweite beschriebene Blatt. Es wird einige Tage dauern, bis meine Zeilen Dich erreichen und ich kann mir bereits Deinen neugierigen Blick vorstellen, wenn du das Siegel des Briefes löst. Erzähl mir, wie es Dir geht und was es neues gibt. Sag mir, dass es Dir gut geht und Du dein glückliches Herz nicht verloren hast, aiwa?

    Möge die All-Mara Dich mit einem schützenden Blick besehen und die Sonne in Deinem Herz stets bewahren.





    *Gerade wollte sie das Papier falten, als die raue Hand ihres Ranims über ihre Schulter strich, dabei einen Blick über selbige werfend. "Wem schreibst du da, Rani?", fragte er mit heiserner Stimme während sein vernarbter Mundwinkel sich zu einem Schmunzeln verzog. "Nihal..", antwortete sie leise und ließ die Trauer und Sehnsucht in ihrer Stimme verklingen. "Dann richte deiner Fidah einen Gruß von mir aus, kleine Nachtigall." Damit ließ er sie allein und ging in die Küche, wo man schon wenige Momente später den Wasserkessel auf dem Herd pfeifen hören würde. Ehe der Brief letztendlich gefaltet und mit einem dunklen Schlangensiegel, wohl eines aus Zhenzraels Sammlung, versehen wurde, fanden einige letzte Worte unten auf den Brief.*


    Grüße von Deinem Maleem. Wir denken an Dich!



Zuletzt bearbeitet von Hanieh Tarana Yazir am 17 Dez 2019 19:00, insgesamt einmal bearbeitet
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Nihal Jamini Omar





 Beitrag Verfasst am: 27 Dez 2019 17:28    Titel:
Antworten mit Zitat

*Nach einigen Umläufen wird ein schleierfarbenes Schreiben seinen Weg nach Almayaf finden und einmal ausgerollt, sollte sich eine vertraute und sichere Handschrift erblicken lassen.*

    25. Alatner 262
    Menek'Ur


      Liebste Fidah,

    es erfüllt mein Herz mit Wärme von dir zu lesen, muss ich doch zugeben, dass ich dich mehr vermisse, als es vermutlich angemessen von mir wäre. In den letzten Monden ist Stille in die goldene Stadt eingezogen, auch wenn jene von einer merkwürdigen Gefahr aus der Durrah bedroht wird, oder vielleicht sogar deswegen?
    Ich bin mir jedoch sicher, dass unsere Janitschare und tapferen Anaan's Durrah Herr der Lage werden können. Sorge dich nicht, ich bin sicher innerhalb der goldenen Mauern und selbst die All-Mara schickte bereits ein Zeichen.

    Ich vermisse unsere gemeinsamen Abende, ebenso wie unseren morgendlichen Mocca. Das Austauschen von den kleinen Dingen des Alltags, das offene und ehrliche Reden. Mir liegt so viel auf den Herzen und ich weiß neda, wem ich davon erzählen soll. Ein seltsamer Moment mit einem Anaan's Durrah ereignete sich, nach dem Besuch der Hochzeitsfeier des Königspaars von Lichtenthal und ich erzählte davon, am Natifahabend, den ich im Schleierhaus ausgerichtet habe. Den Worten von Aylin und Basinah zu Folge, steckt mehr hinter diesen Moment, hinter der augenscheinlich harmlosen Berührung und es macht mir irgendwie Sorgen, statt Hoffnungen es würde sich ein Anaan für mich interessieren. Ich bin mir sicher, dass Zhenzrael es großartig finden würde, wenn er wüsste, wer hinter dieser Person steckt und doch bringe ich es neda über mein Herz, den Namen auszuschreiben. Ich hatte auf etwas anderes gehofft, einer anderen Person, einer anderen Verpflichtung, auf ein ruhiges Leben zu zweit. Kannst du das verstehen? Ahnst du vielleicht, von wem ich dir schreiben will? Vermutlich, immerhin habe ich dir oft genug davon berichtet, was für Komplimente er mir gemacht hat. Ich hätte aber nie gedacht, dass mehr als reine Höflichkeit dahinter stecken würde. Ich möchte neda im Mittelpunkt stehen.

    Ich schreibe und schreibe und schreibe, schütte dir mein kleines Herz aus und sollte dabei eher in Gedanken bei Zhenzrael und dir sein. Ich hoffe der Verlust seines Radehs trifft euch beide neda zu hart und ihr gebt euch einander halt, bis der Schmerz vergeht. Ich bin mir sicher er ist in den Armen der All-Mara glücklich. Ich hoffe auch, dass er Gefallen an seiner neuen Arbeit finden wird, ein schlecht gelaunter Zhenzrael wirkt sich sonst auf dich auf und ich möchte mich dich neda ohne dein Lächeln vorstellen. Wie ist es so an der Seite eines Anaan's? Wie ist es verheiratet zu sein? Das Bett zu teilen? Mir schwirren so viele Fragen durch den Kopf, die vermutlich auch neda angemessen sind. Aber du kennst meine Neugierde!

    Du kannst dir sicherlich auch vorstellen, dass der Skorpion sich kurz in mir gemeldet hat, als der Sohn der Omar verkündete, er würde den Schleier nun leiten. Ich habe es mir natürlich neda anmerken lassen, du weißt wie er ist. Man verärgert ihn nicht. Er sagte, er würde die Strukturen und Aufgaben unseres Schleiers neda ändern wollen, teilte mir jedoch mit, er wolle einen verstärkten Fokus auf das Ausrichten von traditionellen Festen des Sonnenreiches legen. Das ist gut, denke ich, aber ich mache mir sorgen, weil bis auf Sabri und Er, niemand wirklich im Schleier zugegen ist. Die Arbeit wird auf meinen Schultern lasten und mit zwei Tuchwebereien, sowie der Kadalzucht, die ich nun unter meinen Händen habe, wird meine Zeit immer knapper. Aiwa, du hast richtig gelesen! Der Palast hat nun eine eigene Tuchweberei, der ich mich annehmen darf, mit dem Bedienen von Kunden und dergleichen. Es ist schwer die Balance dazwischen zu finden, mein Herz hängt am Schleier, aber die Arbeit im Palast ist eine große Ehre, die ich neda vernachlässigen darf.

    Mach dir also keine Sorgen, ich denke, den Umständen entsprechend, bin ich glücklich, auch wenn es natürlich besser sein könnte. Aber wann ist es denn schon perfekt? Ich fühle mich ständig unter Beobachtung, nun mit dem Sohn der Omar als Leitung des Schleiers, als Rais Efendi, zu dessen Assistenz er mich einfach bestimmt hat. Zugegeben, hätte er mich gefragt, statt es einfach festzulegen, hätte ich vermutlich auch neda nein gesagt. Wer sagt auch schon zu einem Omar nein? So wurden weder du, noch ich erzogen und vermutlich hättest du deinem yazirischen Blut doch ein wenig mehr Freiraum gegeben, als ich es kann. Oder täusche ich mich?

    Ich wünsche Zhenzrael und dir alles erdenkliche Gute, den All-Mara Segen und die Wärme der Liebe.

    Ich denke an Euch!

    gez.

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