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[Q] Der Wert liegt im Detail
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Der Wert liegt im Detail
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 21 Jun 2019 19:48    Titel: [Q] Der Wert liegt im Detail
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Wie verlockend es doch ist.
Wie schön anzusehen.
Die Dinge, die da so liegen, so vergessen scheinen. Die Alltäglichkeit des Seins. Des Bestehens. Wie es doch einst war, als alles so greifbar schien, so selbstverständlich. Nur eine Geste, ein Griff und man hatte es in der Hand, konnte es drehen und wenden, erfüllte den Gegenstand mit Sinn und Zweck.

Wie schön es doch anzusehen ist.
Der Wert nach Außen hin so unscheinbar. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man den Wert. Er versteckt sich in dem Gewicht dessen, welche Bedeutung man dem gibt, was man in Händen hält. So hat das Schlichte manchmal mehr Wert als das Teure... und umgekehrt. Es muss nicht immer alles funkeln und glitzern. Es kann auch matt und alt sein, verschlissen und verdreckt, und doch so immens teuer sein in seinem Bestehen.
Wie verlockend.
Man kann sich gar nicht satt daran sehen. Man will mehr, immer mehr. Wie viel ist genug? Gibt es jenes Wort überhaupt, wenn die Zeit keine Rolle spielt? Wenn man sich nehmen kann, was man will? Es gibt kein Genug, es gibt keinen Wert, der nicht zu hoch erscheint.

Denn letztlich... sind es nur Gegenstände. Objekte, die man in die Hand nehmen kann. Wie schnell kann da einmal etwas verloren gehen, aus dem Blick verschwinden. War nicht eben noch der Elfenbeinkamm auf der Kommode? Wo lag denn nun schon wieder der Hut mit der seltenen Pfauenfeder? Hatte man nicht eben noch gerade das alte Buch über alte Mären in der Hand? So schnell vergisst man Dinge und wenn man sie nicht findet, verschwinden sie schnell aus der Erinnerung. So wertvoll kann es doch nicht gewesen sein. Es ist alles ersetzbar.

Doch nicht für mich. Ich kümmere mich um die Dinge, mit dem kleinsten und größten Wert. Bei mir... sind sie alle wertvoll.

Wie wertvoll ist dir dein Besitz?
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 22 Jun 2019 20:25    Titel:
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Wohlgeformt, von anmutigem Antlitz, hübsche Kurven und dieser Duft...

Lange Zeit wurde das kleine, aufwendig hergestellte und kurvenreiche Fläschchen eindringlich angeschaut, jedes Detail seiner Machart, Struktur, ja seines Wesens erfasst, begutachtet, bewundert. "Flasche Sonnenschein über dem Erdbeerfeld" zierte das kleine Etikett die Flasche. Nur einmal wurde sie kurz geöffnet um den Duft darin zu prüfen, welchem ein wohliges und zufriedenes Seufzen folgte.

So oft ist man sich der Dinge um sich herum nicht mehr bewusst, nimmt sie als gegeben an, als immerdar und als selbstverständlich. Doch erst wenn sie fort sind und dem eigenen Herzen, der Erinnerung ein Teil entrissen ist, werden wir uns bewusst, wie viel sie bedeutet haben mögen.

Jeder Gegenstand den sie mit sich tragen, jedes Stück, das sie in ihrer Nähe aufbewahren, trägt einen kleinen Teil ihres Selbst in sich. So war an diesem Abend nicht nur ein Duftfläschchen entwendet worden sondern Erinnerung, Geschichte und Zukunft, alles verbunden mit feinwürziger Anisnote.

Ein leises Kichern erklang ein wenig hallend, während der Flakon seinen Platz in der Sammlung einnahm, bevor eine Gestalt im Schatten verschwand und man verhallend nur ein leises Wort vernahm:

"Mehr..."


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Orban Sirgen





 Beitrag Verfasst am: 23 Jun 2019 10:49    Titel:
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"Vermaledeit noch eins!"


Ging es ihm durch den Schädel. Noch vor einer halben Stunde war er samt der Kameradschaft und einiger Versprengter am reichhaltigen 'Essensbuffet' am Regimentshof gesessen, dass der Feldwebel so liebevoll auf der brutzelnden Glut des Grills angerichtet hatte. Und nun? Nun stand er schon wieder in gerüstetem, glänzendem Rot-Gold des Regiments im fahlen Sonnenlicht herum. Den Schildarm locker aber diszipliniert entlang der dazugehörigen Körperseite hängend, den Hellebardenstab umklammert.

----------------------------------------------------


Es war eigentlich ein spontaner Abend, meinte Jolanda zu ihm. Spontan, ja? Angenehmes Ereignis, wenn man die Vorkommnisse der letzten Wochen und Monate so betrachtet, war es tatsächlich eine der eher ruhigeren, wohltuenderen Situationen. Wenn man wie er nachts schweißgebadet und von Erinnerungen gejagt aufwacht, die ersten Sekunden lang immer noch das Dröhnen des Kampflärms, der abrupt verhallenden Schreie im Hinterkopf. Er hatte es tatsächlich geschafft, sich zu entspannen. Ja selbst der Feldwebel hatte den Rekruten hier den 'lockeren' Umgang erlaubt - zumindest was den Wortaustausch anging. Und dann? Nie ist das Genussvolle von langer Dauer.

"Ich wurde ausgeraubt! Helft mir bitte!"


Plötzlich stand da diese Frau in graublauem Kleid und verstörtem Gesichtsausdruck. Man hätte fast meinen können, Temora gäbe diesen Recken tatsächlich immer nur eine Minute Verschnaufpause, bevor sich das kirre Rad der Welt wieder unaufhaltsam weiterdreht. Ihre Gesten waren so wild und unvorhersehbar, dass der Rest der Mannschaft es gar nicht bemerkt hätte, wäre er schon aus kluger Voraussicht aus dem Stuhl gesprungen. Eine ausgeraubte Dame, ja? Der ideale Zeitpunkt, dem Feldwebel einen Vorgeschmack auf seine tadellose Ermittlerarbeit zu geben.

"Ausgeraubt wurdet Ihr, ja? Ich brauche Euren Namen, den Tatort sowie die Uhrzeit des Diebstahls, eine Beschreibung der gestohlenen Objekte sowie der Diebe und in welche Richtung sie verschwunden sind."


Verflixt und zugenäht. Wieder war Wachtmeisterin Salberg schneller. Ohnehin hätte er aber wahrscheinlich in Anwesenheit der Höherrangigen nicht einfach so das Wort ergreifen dürfen; Befehl nach Dienstvorschriften unter akribisch genauer Aufsicht des Feldwebels. Es war schwierig. Wie beschreibt man einen Raub, wenn man gleichzeitig damit zu fürchten hat, das eigene Leben für ein paar Schmuckstücke lassen zu müssen?

"Es... es waren eine Frau. Und ein Mann! Sie hatte ein weißes Kleid an. Mehr weiß ich nicht. Sie haben mir ein Falcon gestohlen! Es war ein Geschenk von unermesslichem persönlichen Wert! Oh bitte, Ihr müsst es mir zurückbringen!"


Irgendwie amüsant; wie ein kleines, für viele bedeutungsloses Schmuckstückchen für eine einzelne Person so eine Verwüstung darstellen konnte. Doch die Dame verstand es, mit ihrem wilden Herumgefuchtel dieser Sache noch mehr Bedeutung zu schenken. Amüsant, aber auch irgendwo Besorgnis erregend, nicht wahr? Ein Gaunerpaar, das am helligten Tage eine Ladenbesitzerin in Junkersteyn überfällt, sich dabei nur eine sonst vollkommen wertlose Sache schnappt und ungesehen nach Süden verschwinden kann? Ohne weitere Zeugen? Ohne Spuren? Und nur der Hinweis eines 'weißen Kleids'?

----------------------------------------------------


"Du sahst so liebreizend aus in Deinem Kleid."


Seufzte er zur Seite zu Jolanda, die ihm ein sanftes Lächeln schenkte, während er gedanklich der Erinnerung nachweinte. Wie sollte man so einen Geist aufspüren? Er war jetzt mit Jolanda den gesamten Süden abpatroulliert. Schwingenstein, Alderklamm, Berchgard und Kronwalden, ja sogar das Grenzgebiet zu Bajard. Nichts. Keine Hinweise. Keine Spur. Keine Menschenseele die irgendetwas unauffälliges oder gar beschriebene Dame gesehen hätte. Er hatte schon so das Gefühl, gemessen an dem nachdenklichen Gesichtsausdruck des Feldwebels während des Rückmarsches, dass hinter dieser Sache etwas mysteriöseres stecken musste, als ein einfacher Strauchdieb...


Zuletzt bearbeitet von Orban Sirgen am 23 Jun 2019 11:18, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Feliciana Vanwalde





 Beitrag Verfasst am: 24 Jun 2019 18:34    Titel:
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*Die ersten Nächte in Ärenaue. Sie schlief unruhig, stand hin und wieder auf um etwas Wasser zu trinken oder aus dem Fenster verschlafen zu starren. Ihr fehlte das Rauschen der See, die salzige Luft und sogar das für manch andere Nerv tötende Geplapper der Möwen, was sie deutlicher wahrnahm als manch andere und ihr Halt und Sicherheit verhießen.

Doch es war noch etwas ganz anderes, dass sie dazu bei der Hitze verschwitzt im Bett hin und her sich wälzen ließ, wenn sie wieder versuchte zu schlafen. Dieser Spielmann und seine Frau waren erstmal nichts ungewöhnliches und auch ihr Verhalten nicht. Ihr war auch bewusst, dass wenn er spielte und auch so aufdringlich nach Aufmerksamkeit verlangte, durchaus seine Frau sich etwas stiebitzen würde. Etwas zu essen, vielleicht ein paar nicht weggeräumte Münzen, die auf dem Tresen lagen und das hätte sie auch nicht gestört.

Einer ihrer Onkel hatte sie davor schon als Kind gewarnt "Geh da nicht hin! Halt deine Halskette fest! Das ist fahrendes Volk, sie schmieren dir Honig um den Mund und wollen nur dein Geld" ... Nun, sie mochte Honig, so war das ja nicht. Außerdem hatte sie das erste mal in ihrem Leben einen solchen Dudelsack aus der Nähe gesehen. Es gehörte sicher eine Menge erfahrung dazu, mit dem Ellebogen in den Sack vorsichtig zu drücken, damit die Pfeiffen unablässig ihre Töne hielten, das reinpusten danach dann wieder und noch die Flöte am Ende davon zu spielen. Es klang interessant nur bei den Göttern singen sollte er besser nicht.

Aber es war nicht so harmlos wie es zunächst hätte sein können. Die Aushänge in Lichtenthal hatten vor einem Päärchen gewarnt, das natürlich so ganz dem Bild entsprach, es hab immer einen Weg sich anders zu gewanden oder Haare zu färben oder Ähnliches. Nichts aber fand sich darüber, was sie denn genau gestohlen hatten und was das für Auswirkungen hatte.

Es war kurz, nachdem die beiden wieder fort waren, dass da ein drängendes Gefühl der Unruhe war und sie alle mehr oder weniger beschlich, das sich erst auflöste und wandelte, als sie draußen sahen was gestohlen wurde.

Das Banner der Familie, liebevoll gestickt, hing es seit den ersten Tagen dort. Die Familie hatte es gemeinsam aufgehängt, ein Symbol, ein Zeichen für einen Neuanfang in einem für sie alle damals fremden Land, das nun zu einer Heimat geworden war. Flatternd in den Winden der Zeit hatte es den manchmal mühsamen Weg begleitet, Menschen kennen zu lernen, von denen einge zu Freunden geworden waren, hatte die ersten zaghaften Handelsversuche erlebt, Zusammenhalt, um das erste Geld zu erarbeiten, bis aus dem knazrenden Haus ein Heim geworden war. Nur das Knarzen war hin und wieder in dem Bohlenboden geblieben.

Und doch... es war ersetzbar, was wollte ein Dieb damit? Schindluder treiben? Möglich doch kaum wirklich brauchbar, denn ein Schneider hätte dies auch jederzeit nachmachen können. Feliciana hatte nun erwartet, dass Sophia und Maria wütend, vielleicht enttäuscht oder einfach sauer und ein bisschen traurig werden würden, denn bisher hatten sie Rückschläge gut weggesteckt. Aber bei Maria war das nun etwas völlig anderes. Eine tiefe Traurigkeit, Tränen rannen an der Wange der fleißigen Jägerin und Schützin herab. Ein Anblick der sie schaudern ließ, so hatte sie sie noch nie gesehen und auch ihre Schwester Sophia wirkte verbittert und wurde blass, ließ als Kriegerin vielleicht solche Gefühle nicht so nah an sich ran, durch den Schild aus kalten Nerven, den man in so einem Handwerk brauchte, ebenso wie den aus Diamant.

Es war einfach sonderbar und mehr noch, als Feliciana diese tiefe Traurigkeit durch den Verlust noch deutlicher spürte, als die Augen allein ihr dies ermöglichten. Gedanken schossen durch ihren Kopf über Märchen und Geschichten, von denen sie bei Eluive nicht wenige kannte über ähnliche Vorfälle. Kinder wurden geraubt, sicherlich, manche gegen Wechselbälger ausgetauscht, oft und auch das hatte sie in ähnlicher Form von den Magiern und auch in Adoran gelernt, machte etwas, das einen Bezug so einem selbst hatte, eine Verbindung möglich und das machte es hier alles um so gefährlicher.

Feli glaubte an Geschichten, an Feen und andere Wesen und nahm es so noch ernster, sie würde einen Brief schreiben an die, denen sie von Herzen vertraute, dass sie helfen könnten und auch würden...
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 24 Jun 2019 19:28    Titel:
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So weich, so schöne feine Ebenheiten.
Wie viel Arbeit doch darin stecken musste, Leidenschaft, Hingabe.
Fäden zu weben, in richtige Muster zu setzen, ohne Knötchen, ohne Fehler.
Und wie wenig schätzt der Einzelne doch, was hinter einem kleinen bisschen Stoff stecken kann.

„Welch zarte Hände dies doch angefertigt haben müssen..haaaach.“

Die nautischen Symbole, eine Wonne.
Wie lange ist es her, dass das Meer keine bloße Erinnerung, sondern Realität einst war? Wie klingt noch einmal das Rauschen der Wellen, das Getöse von ihnen, wenn sie gegen Felsen und Klippen rauschten? Es spielte keine Rolle. Zeit, eine so unbedeutende Sache, so völlig ohne Wert im Gegensatz zu der schönen Webarbeit in den Händen. Das schöne Wappen würde seinen Platz finden, an einem besonderen Platze.

Hinfortgerissen wurde die Tradition, das Gefühl von einem gemeinsamen Aufbau einer Zukunft. Wie viel doch in einem kleinen Gegenstand liegen konnte, wie wertvoll es doch auf einmal war, wenn es verschwand. Unbedeutend für den einen jenes Symbol, für den anderen wertvoll und einem Goldschatz gleich. Tradition und Familie... solch grundlegende Werte, die ein jeder in sich tragen mochte.

Das Gefühl der Befriedigung, der Leidenschaft am Gegenstand.
Wie schön es doch dort nun an der Wand hing.
Doch es war nicht genug, nein.
Es würde niemals genug sein, es sollte stets weitergehen.


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Maria Wildschuetz





 Beitrag Verfasst am: 24 Jun 2019 19:50    Titel:
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Die Nacht war unruhig, immer wieder wachte sie auf und immer wieder dachte sie an den gestrigen Abend. Seit einiger Zeit, legte wieder mal ein Schiff an und brachte neue Gesichter mit nach Bajard, die sich dann irgendwann am Handelshaus sammelten. Es war für das Handelshaus nicht das erste Mal das sie den Neuankömmlingen unter die Arme griff, so auch am gestrigen Abend. Als es ein wenig ruhiger wurde, stand dann noch ein Pärchen vor der Tür. Beide nicht so zerloddert wie die meisten die Wochen oder Monate auf dem Schiff verbracht hatten.

Auffällig war der Mann, der einen, er nannte es Dudelsack auf dem Rücken trug. Sie fragten ob sie den Leuten in unserem Haus mit Musik eine Freude breiten könnten und ja die Idee war Toll, das Haus war mehr oder weniger noch voller Leute. Also wurden sie eingelassen und dann fing der Tumult auch schon an. Ein Durcheinander durch kommende und gehende Personen und als schließlich etwas Ruhe einkehrte, wollte er spielen. Der junge Bursche, wie war sein Name denn noch gleich …. ach ja Tedean bat sie um ein Stück Pergament, damit er sich etwas notieren konnte. Sie gab es ihm, ein wenig mürrisch, wollte sie doch die Musik aus diesem Sack nun hören. Nachdem sie ihm das Stück Pergament gereicht hatte, notierte er etwas und gab ihr das Stück wieder. Sie las es aufmerksam, es war eine Warnung.

"Ich warne euch, diese beiden könnten ein Diebespaar sein, gestern in Junkernstein wurde jemand von einem Pärchen bestohlen."

Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und beobachtete dann die Dame, die sich schon in die Ecke mit dem Weinregal gesellt hatte und man hätte den Eindruck haben können, sie stöbert darin. Sturkopf beobachtete sie auch, aber er schlug nicht an, trotzdem wurde die Dame gewarnt dass der Hund es nicht mag wenn man ihm zu Nahe kommt und schon entfernte sie sich und widmete sich dem Essen und Getränke auf dem Tresen.

Der junge Mann erzählte dann das er das ein besonderes Lied spielen wollte und seine Frau fing an zu meckern, dass sie es nicht mehr hören könne und deshalb vor die Tür gehen wolle, so geschah es auch. Dann spielte der Mann mit diesem Dudelsack sein Lied, es klang in ihren Ohren etwas seltsam, da die Stimme des Mannes nicht besonders schön war, aber die Worte gefielen ihr. Nachdem er geendet hatte, wurden ihm noch einige Münzen in die Hand gedrückt, so wie es sich gehörte fahrende Musikanten zu entlohnen.

Als er dann das Haus verlassen hatte, wurde offen über den Verdacht des Diebespärchens gesproche, sofort wurde alles durchsucht, doch im Haus selbst stand alles an seinem Platz. So wurde auch draußen die Lieferkiste und die Ausstellungsvitrine kontrolliert, aber auch da fehlte nichts, nachdem ich ein paar Schritte zurück trat fiel es ins Auge. Unser geliebtes Banner der Familie Wildschütz hing nicht mehr an seinem Platz über der Verkaufsvitrine. In dem Moment brach in mir etwas entzwei, wie selbstverständlich hing das Banner dort seit dem sie das Handelshaus eröffnet hatten, mit dem alten Wappen ihrer Familie und nun ……

immer wieder kamen ihr die Tränen in der Nacht, immer wieder dachte sie darüber nach wie selbstverständlich doch dieses Banner dort hin und nun war es fort.

Für immer?
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 03 Jul 2019 21:54    Titel:
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"Was wichtig ist, wird gegeben."

Ein so simples Stück, von zuckriger Form und saurem Inhalt. Vergänglich, ersonnen und gemacht für ein so kurzfristiges Vergnügen. Dem sauren Geschmack der gleichsam Freude wie Leid bringt. Doch gewolltes, ersehntes, saures Leid. War es fort, so sollte es nie wieder kommen. Geschaffen für diesen einen Augenblick.

Die naive Einfachheit des Gebens, die schlichte, simpelste Antwort auf eine Frage die so vieles bedeuten konnte und so viele schon vor eine nicht enden wollende Zwickmühle stellte. Es hatte ihm ein Lachen abgerungen. So einfach war es gewesen zu nehmen was vergessen war und die Erinnerung an den Verlust plötzlich so deutlich, doch die Freude der Beobachtung blieb verborgen. Die Entscheidung war richtig, den Weg hinaus selbst anzutreten. Womöglich wäre ihm verborgen geblieben, was manch einer nicht sehen konnte oder wollte.

Ein kleines Zitronenbonbon stellte die Erinnerung daran dar, gegeben, nicht genommen. Es war anders als vieles drumherum. Vielleicht machte genau das seinen Wert aus. Die Vergänglichkeit, das Wissen um seinen wahren Wert.




Neugier, Erfahrung, Erinnerung. Eine Weile lag sein Blick auf dem kleinen Bonbon das seinen Platz in der Sammlung gefunden hatte. Erst nach endlosen Momenten hörte man nur ein einzelnes Wort wiederhallen:

"Mehr..."

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Rheaonna von Bergfall





 Beitrag Verfasst am: 03 Jul 2019 23:14    Titel:
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Es war so ein gemütlicher Abend gewesen. Und dann überschlugen sich die Ereignisse. Kaum war der Unterricht zu Ende, läutete Moira atemlos Sturm im Hospital. Eiligst brachen die Heiler auf die fähig waren hierbei zu helfen.

Merileth und Rhea wollten sich gerade verabschieden als es wieder Sturm klingelte. Aber dieses mal war niemand vor der Tür. Ein Streich? Oder ein besonders eiliger? Erneut klingelte es kaum, dass die Türen zu waren. Und dieses mal konnte man es weder auf Wind noch Davongelaufene schieben. Seltsam. Auch am anderen Ende der Glockenschnur schien es ruhig. Ausser dem Schemen im Augenwinkel beim Öffnen der abgehenden Türen. Zuerst etwas ängstlich wurde der Schatten betrachtet. Doch als dieser sanft sprach, kamen langsam sogar - altgewohnt - die neugierigen Gegenfragen. Leider blieben diese unbeantwortet, von weiteren offenen Fragen ganz abgesehen.
Hatte es sich vom Auftauchen Merileths vertreiben lassen? Oder war ihm das Bonbon nicht bekommen? Ob sie das Wesen wiedersehen würde?

All diese Gedanken wurden hinweggefegt als zwei geliebte Menschen verletzt ins Hospital geliefert wurden, und eine noch wichtigere unendlich erschöpft schien. Was für ein Abend...
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Moira von Bergfall





 Beitrag Verfasst am: 05 Jul 2019 11:53    Titel:
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Als hätte es nicht noch genug zutun gehabt, jetzt noch das? Ich war schon, als ich den Zeugen vernommen habe etwas verwundert, das es paar mal im Regiment geklingelt hat. Was kann es schon wieder sein? Überfall, Raub? Aber nein nichts davon außer ein Spielstreich und komische Lache..
Diese Kinder, haben sie den keine Beschäftigung?
Nichts ahnend gehe ich wieder hoch und dem Zeugen wurde es etwas seltsam, angeblich hätte ihm jemand was zugeflüstert..
Um ehrlich zu sein habe ich das nicht wirklich in diesem Moment ernst genommen, den es gab da wohl wichtiges zutun, als dieser Sache erstmal nachzugehen.
Den die Kameradin so zu sehen, hat mich sehr mitgenommen und wütend zu gleich gemacht, ich muss auch dieser Sache dringend nachgehen. So kann ich das mit der Emma nicht stehen lassen.
Ich kann mir gut vorstellen das es zwei wichtige Menschen in meinem Leben gibt, die sich große sorgen machen. Daron war nicht wirklich begeistert, als er sah das ich meiner Arbeit wieder nachgehe. Vor allem nach dem er mich den Abend davor so erschöpft sah. Aber so alles erledigt ist werde ich bestimmt etwas kürzer treten.
Denn noch mehr machte mir sorgen als mein Töchterchen mir erzählt hatte was das mit diesem Schemen auf sich hat. Sagt mit bitte jetzt keiner das sie sich jetzt noch an Kinder vergreifen?
Ich muss mir was ausdenken dringen. Um der Sache endlich ein Ende zu geben. Vielleicht eine Falle stellen? Mal sehen, erstmal muss ich das mit dem anderen Kameraden besprechen und auch mit Hochwürden. Vielleicht kann er mir erzählen wie man mit einem solch Wesen umgehen muss...

_________________
Ich bin kein Engel, mache Fehler, ich bin nicht Perfekt, nicht normal, manchmal verrückt.
Aber wenigstens bin ich. Ich Selbst!
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Tedean Greifenklang





 Beitrag Verfasst am: 05 Jul 2019 13:46    Titel:
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„Was ist das nur für eine verfluchte Insel?!?“ Dachte sich der junge Bursche. Dabei fing es doch so friedlich an, ohne ein direktes Ziel ging er vor einigen Tagen nach Adoran und wurde von den Soldaten des Regimentes eingeladen zu Grillen. Wie konnte er da ablehnen...hätte er nur abgelehnt und nicht auf seinen Magen gehört. Sir von Talgrund stand am Grill und bevor die Dame aufgewühlt heran kam und berichtete das sie ausgeraubt wurde, war das schlimmste das man gebeten hat Gemüse auf den Grill zu legen. Doch durch die besagte Dame sah sich das Regiment genötigt ihrer Pflicht nach zu kommen und nach Junkersteyn zu ziehen. „deine Chance Tedean“ sagte er zu sich selbst und nach einer einfachen frage trug er schon seine Plattenrüstung und begleitete das Regiment mit der Auflage sich im Hintergrund zu halten, was er auch durchaus gut erfüllte.. was er erfahren sollte war nicht sonderlich spannend, ein Mann und eine Frau haben eine Schreinerin mit Hilfe eines einfachen Tricks ausgeraubt...

Nur einen Abend später in Bajarad...
Tedean war im Handelshaus Wildschütz und Freunde und ja der Name ist passend dachte er sich, freundliche Menschen. Zuvorkommend, hilfsbereit und immer gut gelaunt. Tedean hatte den Plan mit ein paar Münzen die er verdient hatte ein Fass Alchemistischer Tränke zu erstehen als im eh schon vollem Handelshaus zwei Leute eintreten... Mann und Frau...und schon dachte er zwangsweise an den Vorabend, es war schon sehr auffällig wie die Frau darauf gedrängt hat das alle dem Dudelsack spielendem Mann ihre Aufmerksamkeit schenken sollen. Geistesgegenwärtig fragte er Maria Wildschütz nach einem Stück Pergament weil er etwas zusammenrechnen wollte, sagte er. Eilig schrieb er eine Warnung mit der Vermutung auf den Zettel und reichte ihn zur Seite, wo sie von Maria gelesen und mit einem dankenden Nicken gen Tedean quittiert wurde... nachdem dann seine als auch Marias Augen nicht mehr von der Frau wischen zog sich jene unter einem Vorwand zurück, kurz danach auch ihr Mann...das Banner der Wildschütz begleitete die beiden, Tedean welcher trotz seiner Warnung nicht mehr tun konnte versprach der Aufgelösten Maria und auch ihrer Familie das er das Banner zurück bringen würde egal wie...bei seiner Ehre.

Er schrieb einen Bericht für das Regiment, drückte es einer Wache in die Hand mit der Bitte das dies in die Hände von Feldwebel von Talgrund gelangt. Dann wurde es fast ruhig um die Sache, immer wieder folgte er den Spärlichen Hinweisen welche besagten das die beiden Diebe irgendwo im Westen sein könnten, oft durchsuchte er allein die Wälder aber fand nicht den kleinsten Hinweis. Bis vor ein paar Tagen als er der Legion des Panters in die Arme lief. Von Sophia Wildschütz wusste er das die Diebe wohl auch in Rahal zugeschlagen hatten. Er wurde von einer Rekrutin auf Befehl ihres Leutnants kontrolliert. Durch seine Vergangenheit bevor er auf die Insel kam konnte er sich ohne größere Probleme herausreden. Er Hieße Gerrit Fuxfell lebt in Bajard und hat eine Schatzkarte gefunden die ihn in die Wälder trieb. Ihm wurde geglaubt und erkannte seinerseits das die Legion selbst keinerlei Anhaltspunkte hatte wo diese Diebe zu finden sind. Als er dann abends wieder nach Adoran kam hielt ihn eine Wache auf und gab ihm die Anweisung sich bei Wachmeisterin Salberg einzufinden welche nochmals seinen Bericht zu dem Vorfall in Bajard durchsprechen mochte.

Als er dann in der Schreibstube der Wachmeisterin war und er nicht nur den Bericht wiedergab, sondern auch seine Erfahrungen der letzten Tage und Wochen bezüglich der Diebe sondern auch seine Vermutungen das die Soldaten der Ketzer im Westen jene auch suchen und nicht wissen wo jene sind. Grade als man ihn gebeten hat sich weiter ein wenig umzuhören klingelte es beim Regiment. Wachmeisterin Salberg entschuldigte sich und ging hinunter, lies Tedean alleine im Raum zurück...Man hörte nicht viel von außen, nur ganz leise durch die Dicken Mauern wer sich den Scherz erlauben würde. Kurze Zeit später klingelte es nochmal gut hörbar und dann knallte eine Tür unten. Irgendwie ohne greifbaren Grund wurde es Tedean doch ein wenig unheimlich. Er stand auf und wollte hinaus in den Flur als er bemerkte das wohl der Riegel ins Schloss gefallen ist und er eingeschlossen war. Er klopfte von innen an die Tür und fragte nach der Wachmeisterin, keine Antwort folgte. Er sah kurz aus dem Fenster und sah sie unten auf dem Vorplatz. Dann öffnete sich die Tür und er wirbelte herum, wohl befürchtend das man ihn an meckern würde wieso er sich so neugierig in der Stube umsehen würde obwohl er nichts gemacht hat. Doch niemand war zu sehen. Er streckte vorsichtig den Kopf hinaus in den Flur und ein kalter Schauer lief über seinen Rücken als niemand zu sehen war. Er fasste seinen Mut und wollte grade hinunter eilen zum Ausgang als er die Stimme nah an seinem Ohr vernahm...“Niemand mag Petzen“ zischte sie ihm zu, und er erstarrte fast zu einer Salzsäule. Niemand war zu sehen und an Geistergeschichten hatte er bisher auch nie geglaubt, doch das war Real. Dann schritte auf dem Flur. Ein Stein fiel ihm vom Herzen als er die Wachmeisterin sah. Er überlegte kurz und berichtete dann von seiner Erfahrung die er grade machte als sie fragte wie Tedean aus dem Raum gelangt sei. Dann zischte die Stimme wieder an seinem Ohr...“Vergeben und Vergessen“ drohte sie...selbst jetzt zwei Tage danach hört er noch diese Worte wenn er die Augen schließt. Er überlegte einige Momente und erzählte dann weiter was ihm grade passiert ist, doch man sah es der Wachmeisterin und auch dem Zweiten Soldaten an ihren Gesichtern an. Man glaubte ihm nicht...Doch Tedean war sich sicher bei dem erlebten...und auch wenn es in ihm nicht nur Unbehagen auslöst bei dem Gedanken an die Diebe und an diesen...Geist, er gab sein Versprechen und er sucht die Diebe weiter bis er sie gefunden hat, und bringt der Familie Wildschütz ihr Banner wieder....wie er es versprochen hat...Bei seiner Ehre!
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Maria Wildschuetz





 Beitrag Verfasst am: 10 Jul 2019 08:55    Titel:
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Als wir von der letzten Jagd auf dem Weg nach Haus waren und durch eine kleine Siedlung kamen die wohl von armen Leuten bewohnt wurden, meinte Sophia mit einmal …. hier irgendwo ist unser Banner ….. Erst hab ich es gar nicht mitbekommen, was Sophia da gesagt hatte, zu müde und erschöpft war ich. Doch am anderen Morgen, kam mir dieser Satz wieder ins Gedächtnis.

Das Banner, UNSER Banner schoss es mir durch den Kopf, also eilte ich zu Sophias Bett um sie zu wecken ….. Leer, verdammt

Den ganzen Tag warte ich nun auf sie und kein Anzeichen dafür das sie nach Haus kommen will, wo treibt sie sich nur wieder rum, ach ja in ihrem neuen Heim bestimmt. Also mach ich mich auf dem Weg dort hin, aber auch da war sie nicht anzutreffen. Also heißt es, abwarten und Geduld haben ….. Geduld ja ja ich weiß das ist eine Tugend...aber doch nicht wenn es um unser …. um unser Banner …. geht.


Zuletzt bearbeitet von Maria Wildschuetz am 10 Jul 2019 11:01, insgesamt 2-mal bearbeitet
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RashNirr





 Beitrag Verfasst am: 10 Jul 2019 10:31    Titel:
Antworten mit Zitat

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Zuletzt bearbeitet von RashNirr am 10 Jul 2019 10:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Sophia Wildschuetz





 Beitrag Verfasst am: 10 Jul 2019 10:33    Titel:
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Sophia berichtet ihrer Schwester

Ich war letztens im Rahaler Handwerkshaus wegen ein paar Arbeiten. Da kam eine Frau herrein, schwarzes Haar eldes langes blaues Kleid. Sie schaute kurz durch die Auslagen. Als Shianna wieder kam, bemerkte sie das eine Kette aus ihrer Auslange gestohlen wurde.
Wir verfolgten die Spur erst nach Bajard und dann zurück nach Grenzwart, aber hinter dem Ortseingang velor sich die Spur.

Es soll wohl eine hohe Belohnung geben.


Zuletzt bearbeitet von Sophia Wildschuetz am 10 Jul 2019 11:21, insgesamt einmal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 11 Jul 2019 17:47    Titel:
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Als würde sich der Recke nur ausruhen und einen Moment der Pause gönnen, so unschuldig lag das kleine Rund dort an seinem Platze. Wie unschuldig etwas kleines wirken mochte und doch mit so viel Brutalität gefüllt war.
Erinnerungen an Dreck, Blut, Schweiß und gewonnen Kämpfen.
Das kleine Rund war voller Erinnerungen dieser Art, obgleich es blank poliert nun in friedlich scheinender Idylle lag und dort bewacht werden würde.

„Ich werde darauf aufpassen, versprochen.“

Oh, sie waren so nah gewesen, so unweit entfernt.
Hatten sich durch vergessene Gänge und Gefilde gekämpft und nun dies Gastgeschenk gebracht.
Leben und Sterben.
Krieg und Frieden.
Herz und Verstand.
Taktik und Intuition.
So viel konnte in einem kleinen Kleinod stecken und der Mensch verstand es einfach nicht. Sah nicht, was er sah. Wie konnte ein Mensch auch nur erahnen, welch Wert darin steckt, was er jeden Tag sieht und bei sich hat?

Erst der Verlust macht es doch so viel... wertvoller.
Leiser klirrten die kleinen Kettenglieder durch die schlanken Finger. Jene Kette hatte nur eine kleine Erinnerung in sich, doch auch sie hatte ihren Wert. Noch lag sie tief in der Tasche, denn das Spiel mit dem kleinen Geschmeide erweckte die pure Freude am kleinen Detail.
Wie wertvoll das Kleinste doch sein konnte.

Und doch war es nicht genug.
Ob er wirklich bald Besuch bekommen würde?
Es wäre so schön, denn dann würde er mehr bekommen.

„Mehr...“


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Daron Elonas





 Beitrag Verfasst am: 12 Jul 2019 00:17    Titel:
Antworten mit Zitat

Als der erfahrene Kämpfer Orban den jungen Burschen Daron wieder einmal dazu überredete die tiefen Höhlen aufzusuchen, schlugen sich die beiden inzwischen wie ein eingespieltes Team durch die kalten und nassen Böden der vergessenen Ebene. In ihrem Streifzug, begleitet von zwei höchst aufmerksamen, man möge meinen geschulten, Augenpaaren, zog ein eisiger Wind durch die Gugel des leicht berobten, jungen Burschen.



Plötzlich, wie aus dem Nichts, füllte eine dustere und zwielichtige Stimme die sonst durch Monsterrufe durchtränkten Gänge. Kein Ungeheuer war mehr zu hören, als hätten sich selbst diese vor Furcht in die hintersten Ecken verzogen. Als würde jemand direkt neben ihm stehen, hörte Daron die Stimme in sein rechtes Ohr flüstern:



"Was ist dein liebster Schatz?"



Die Frage der bisher formlosen Erscheinung wurde mit einem herzlichen und doch sehr unangenehmen leisem Auflachen untermalt. Die im Unterton der Stimme ohne sichtbaren Ursprung enthaltene Häme war wohl auch Orban aufgefallen. Hilfesuchend wendete sich der Kopf samt Gugel gen des vollgerüsteten Kumpanen.



Dieser ließ lediglich einen Warnruf gen Daron ertönen und deutete auf die sich nun zeigende Erscheinung, welche sich hinter dem jungen Burschen platziert hatte. Ein Schemen, so wie beide ihn noch nie zu Gesicht bekommen hatten; eine Art Geist, doch war er keiner, der mit Form gefüllt war und dessen Bewegungen wie ein Windhauch durch die leeren Gänge der sonst belebten Höhle streifte.




Daron machte einen heftigen Satz nach vorne und versuchte den sich ihm offenbarenden Schemen in Augenschein zu nehmen. Vergebens. Jener verschwand so schnell, wie er hinter ihm aufgetaucht war, erneut und fand sich zu einem weiteren Mal hinter dem angespannten Knaben wieder. Als würde es sich wiederholen, versuchte Daron auf Anweisung seines guten Freundes der Form auszuweichen und entfernte sich diesmal um mehrere Maße weiter weg.



Der Jüngling verstand die Frage nicht. Er hatte doch gar keine materiellen Besitztümer. Lediglich den kleinen, rundlichen Schild, welcher ihn wie einen Freund durch dick und dünn seit jeher begleitete und in so manch lebensbedrohlicher Situation das Leben rettete.



Das dritte und letzte Mal. Der Schemen erschien vor beiden, türmte sich quasi mit der Größe von zwei Mann auf und schlich schwebend auf Daron zu. "Kling!" machte es, als der Schemen den Schild berührte und es schien als verliere der junge Kerl den Halt und fiel zu Boden, dabei löste sich das schützende, durch diamant verstärkte, Eisen von der Schildhand.



Als würde der Schild vom Schemen angezogen werden, wanderte jener auf die Gestalt zu und verschmolz mit der fast durchsichtigen Erscheinung. Ungläubig wurde dieses Schauspiel von beiden Augenpaaren verfolgt, wie erstarrt konnte sich keines der Häupter bewegen.



Letzten Endes richtete Daron sich auf und sprintete auf den Schemen zu in der Hoffnung sich seinen Schild wieder aneignen zu können. Jene Gestalt verschwand mit dem Schild und löste sich in der Stille der kalten Höhlen komplett auf und wurde seitdem weder von Orban noch von Daron wieder gesichtet. Entrüstet und sichtlich geschockt von dem eben Erlebten führten sie ihren Streifzug fort und versuchten das Schauspiel gleichende Ereignis revue passieren zu lassen.
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