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[Q] Die Zeichen und viele Vergangenheiten
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Die Zeichen und viele Vergangenheiten
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 30 Mai 2019 19:33    Titel: [Q] Die Zeichen und viele Vergangenheiten
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Eine Vorahnung, wenige Tage vor dem tatsächlichen Eintritt.

***

Eine weitläufige Feuchtwiese, die sich vor und unter den Brüdern erstreckte. Die Menschen unter ihnen, in ihren einfachen Gewändern, waren bewaffnet mit bronzenen Speeren und Äxten. Zwei Gruppen von ein paar Hundert Mann die sich gegenüber standen und sich zur Schlacht wappneten. Von oben gingen dröhnende, unverständliche Klänge herab zu den Sterblichen, die ihre Köpfe in den Nacken legen mussten, um in Richtung der überirdischen Geräusche zu blicken.

Ein riesiger Vogel, der in majestätischer Gemächlichkeit die Flügel mehr als Zierde denn als Notwendigkeit hob und senkte, den Gesetzen der Physik mühelos trotzend, war auf der einen Seite zu sehen. Das makellose Gesicht eines Mannes war dort zu erkennen, wo der Vogelkopf hätte sein sollen. Doch der Eindruck war kein schrecklicher, viel mehr ein erhabener; die dunklen Federn reflektierten jede erdenkliche Farbe im Licht. Einer jener kurzen Anblicke die genügen, um sie niemals wieder vergessen zu können und den Enkelkindern davon zu berichten. Die Miene des Gottes war streng und verhärmt, der Blick lag wachsam auf dem Bruder.

Das Fell der riesigen Raubkatze schimmerte in einem feurigen Orange. Mit einem geschmeidigen Schritt bewegte sich das vor Muskeln und Anmut in unvergleichlicher Weise strotzende Gottwesen einen Schritt durch die Luft, als würde es auf einem unsichtbaren Podest stehen. In diesem Moment nahm das Schimmern des Felles an Leuchtkraft ab und wechselte in ein Mitternachtsblau. Obwohl der Erscheinung der Raubkatze ebenso viel Gefahr wie Anmut zu eigen war, wirkte die Panthermiene eher ernst denn bedrohlich.

»Sie werden nicht bestehen. Die Tiere und Pflanzen, die sich den Bedingungen anpassen und entwickeln, werden die Menschen bald einholen. Sie wehren sich nicht einmal! Bruder, komm zur Vernunft!« Das Fell der Raubkatze wurde heller und nahm einen Purpurton an.
»Sprich nicht von Vernunft, Alatar. Du hast Mutters Willen missachtet und die Tiere und die Natur aufgestachelt. Die alte Ordnung muss wiederhergestellt werden!«
»Ich zeigte ihnen das Töten und das Verdrängen, damit sie bestehen. Nur so werden sie sich verbessern, nur so werden sie überleben. Das Schwache muss scheiden, damit der Fortbestand der Spezies gesichert ist. Ohne diese Herausforderung hat ihre Existenz keinen Sinn! Wenn du es den Menschen nicht ebenso zeigst, so werden sie erlischen!« Das Fell wechselte in ein Scharlachrot.
»Sei kein Narr! Mutters Wille ist ihre Bestimmung. Ihre und die allen Lebens!«

So wie es Alatar den Tieren beibrachte, so konnte er nicht anders, als die Schwäche auszumerzen. Ein Fauchen, das für die Menschen unter ihnen mehr ein Stakkato aus Donnergrollen erklang, drang aus dem Maul des Panthers und kündigte den Satz an. Der Kampf dauerte nicht lange an und zum Schluss sog der Panther die Energien des Bruders auf.

Die Anhänger Getares flohen entsetzt und gebrochen, während die Anhänger Alatars zu ihrem Gott blickten. Ein paar jubelten, viele waren jedoch von dem Anblick, den sie soeben ansehen mussten, erstarrt.

***

In den Weiten des Kosmos bahnte sich eine Veränderung an. Eine Veränderung, die nicht einmal die Götter vorhersahen, die die Bewohner Gerimors aber bald bemerken würden.


Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 17 Jul 2022 17:49, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 02 Jun 2019 22:45    Titel:
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In den frühen Abendstunden ging ein Beben durch das Land.

Für die Bewohner aus Rahal und Adoran mag es nur ein fernes, schwaches Erzittern gewesen sein, gerade genug um das Haushaltsgeschirr kurz tanzen zu lassen.
In Bajard war es spürbarer, bedrohlicher, aber auch hier nur für einen kurzen Moment. Die Quelle der Geräusche lag nördlich des Fischerdorfes.

Dort war das Zeichen zu sehen. So begann es.
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 03 Jun 2019 17:44    Titel:
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"Das hätte mir nicht passieren dürfen!" Es schepperte und die Plattenhandschuhe folgen quer durch den Raum.
Aber das bist du. Du hast Temora sei Dank noch deinen Hitzkopf, ich dachte schon er sei unter Pflicht und Würde erstickt.
"Du weißt ganz genau, dass ich an den Kodex der Ritterlichkeit gebunden bin. Ich muss Tränen trocknen und nicht selbst vergießen."
Es war als ob die das tiefe Durchatmen und das leise, basslastige Lachen wirklich hören konnte in dem stillen Raum. Der Raum in dem niemand außer ihr gerade war. Der Helm flog an die Wand.
Ich weiß wen ich geheiratet habe. Du weinst heimlich. Du kämpfst öffentlich. Du kämpfst viel.
Ein leises Klopfen unterbrach das Gespräch, das nur in ihrem Kopf stattfand. "Milady? Seid Ihr... wohlauf?" "Ja, Helleth. Alles gut. Ich rüste mich nur allein ab."
***

Ein manifester Abdruck im Boden. Wobei das nicht korrekt war, es war mehr ein manifester Abdruck aus dem Boden heraus. Die Form einer großen Tatze, wie von einer Raubkatze. Die ansonsten gesichteten Indizien wiesen auf Alatar hin. Auch das ausgespuckte Katzengewölle in der Nähe der Arkana. Oder war das zu direkt ins Gesicht gespuckt? Wollte irgendwer, dass all dies nach Alatar nur aussah? Hochwürden Antorius hatte die Wirkung einer mächtigen Entität gespürt. Da er nicht in Frohlocken ausgebrochen war sondern direkt Kopfschmerzen bekam, ging die Ritterin nicht davon aus, dass es sich um Temora oder Eluive handelte.
Als sich die Schaulustigen und vor allem Kämpfer aus dem Westen schließlich mehr und mehr um ihren Trupp inklusive Klosterwache und Zivilisten scharrten, verfinsterte sich ihre Mimik und Laune zusehends. Die Geweihtenschaft wollte abrücken zum Beraten und Sammeln. Sicherlich eine kluge und weise Entscheidung, förderlich für zukünftige Handlungen und richtungsweisend für die Gesundheit der Streiter.
Sie hatte genug davon.
Genug von Vernunft und Besonnenheit.
Genug davon immer wieder dem Feind nur ihren entzückenden Rücken zu zeigen.
Genug vom Zähneklappern in ihren eigenen Reihen.

Auf der Wiese passierte es. Dieser aus einem fauligen Sumpfloch gekrochene, stinkende Atem einer gammeligen Wasserpest verspottete sie. Er, der hoffentlich von der ganzjährigen Löwenzahnblüte Heuschnupfen bekam! Der Lethar, der sie in ihrer eigenen Burg die Treppe hinab geworfen hatte. Das Produkt einer unglucklichen und hastigen Liebelei zwischen einem Dunghaufen und einer Moschusratte, er erwähnte das Nachthemd.

Sie ging auf ihn los, ohne Rücksicht auf seine zahlenmäßig überlegene Truppe, ohne Rücksicht auf seine Giftklinge. Ohne Rücksicht. Ihr Trupp hatte sie geschützt und gerettet. Ihre Ritterbrüder sie von einem sehr mächtigen, dämonenartigen Wesen fortgeschleift.

***

Die Plattenbeine knallten gegen die Wand in ihrem Gemach. Die Vase hüpfte vom Beistelltisch auf den Boden und zerbrach.
"Milady?!" Wieder das Klopfen an der Tür.
Tiefes Durchatmen und Sammeln, dann die ruhige und wie gewohnt besonnene Antwort. "Helleth, es ist wirklich alles gut. Ich bin nur müde und offensichtlich leicht ungeschickt."
"Aber das Klirren, Milady. Das Klirren!"
"Nur die Vase, Helleth. Nur die Vase." Und ein paar rohe Eier. Bald.
Scherben und das Glück.
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Anwa'qulae





 Beitrag Verfasst am: 03 Jun 2019 21:58    Titel:
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    > Beherrsche die Sache - dann folgen die Worte von allein. <



    Ich blinzelte angestrengt als ich die Luft zwischen den Federn spüren konnte. Sie wandt sich hindurch, ließ mich jedoch keinen Augenblick straucheln. Ich konnte das unter mir liegende Gebiet haargenau erkennen und so benötigte es kaum Anstrengung etwas auszumachen. Doch mein Leib kribbelte, ich konnte Vater wahrnehmen als durchspühle er meinen Körper vollends mit dem warmen roten Lebenssaft. Ganz genau so wie es nun einmal war. Ich spürte das Beben noch immer als würde es durch meinen eigenen Rumpf fahren. Dort, wo eben noch alles von dichtem Wald besäumt war, bildete sich plötzlich eine weite Grasfläche und gab den Blick auf die Lichtung frei. Und während ich meine Kreise um diesen Punkt drehte und als wenn Vater meine Überlegung wahrgenommen hatte, konnte ich die Krallen einer Tatze ausmachen, welche sich sehnsüchtig gen Himmel aus dem Erdboden gedrängt hatten. Ich setzte meinen Weg fort und konnte noch viele dieser Zeichen aus dem Erdenreich ausmachen.. hervorgetan ohne sich irgendwelchen unwichtigen Lehensgrenzen zu beugen, weiter und weiter. Ich wollte meinen Flug hinabsenken um mich den ersten Krallen zu nähern doch...


    .. ich erwachte plötzlich nass geschwitzt mit dem Kopf an der Schulter meines Letharfen. Mein Gesicht schien angestrengt zu sein denn er dämmerte langsam aus seinem Schlaf und besah mich durchdringend und fragend, als wolle er wissen was in meinem Kopf vorging. Doch ehe ich darüber nachdenken konnte versank ich einem tiefen Schlaf der mich erst am nächsten Abend wieder aufwachen ließ. Ich zog meine Robe hastig über den Leib und verließ das leere Fell. Erst in der Nähe von Bajard stieß ich auf die Lichtung, welche ich in meiner Vision gesehen hatte. Mein Letharf, der Mael'qil' war bereits in Begleitung des Runenlosen vor Ort und so konnte ich mich sogleich, in Sicherheit wissend, dem Zeichen nähern. Selbst als Lethra besah ich die Schöpfung mit dem Gedanken an etwas wunderschönes. Die Klauen hatten sich ihren Weg aus der Erde gebohrt und ihre Form glich der makellosen Form einer Panthertatze. Nachdem ich mit den Fingern über das Material gefahren war, war mir klar, dass es sich um eine Art Metall zu handeln schien - völlig glatt und kaum reflektierend. Ich ließ mich in die Hocke sinken und horchte auf einen inneren Widerhall, die Finger dabei auf dem Metall abgelegt. Ich konnte ihn spüren, ja. Schwächer als im Tempel aber spürbar stärker als an anderen Orten. Erst diese Nähe zu meinem Schöpfer ließ mich ein kurzes Gebet sprechen ehe ich den umwandelnden Schemen weiter in Augenschein nahm, welcher stolz und überheblich umherwanderte, als könne ihn nichts davon abhalten. Doch der Pantherschemen wechselte seine Richtung und hob des massiven Kopf um in meine Richtung zu schnuppern, vielleicht gar um sich seiner neusten Beute bewusst zu werden. Nur einen kurzen Augenblick verblieb er vor mir, ehe er sich wieder in Bewegung setzte und meinen Körper deutlich striff, als habe er mich erkannt. Eine feine Gänsehaut zog sich über meinen Hals hinweg als mich das Gefühl nicht loslies, dass es diesen Schemen und das Gebilde zu stärken galt. Und nachdem ich versucht hatte ihn mit meinen eigenen klerikalen Energien zu speisen, kam ich auf eine andere Idee. Rasch wendete ich mich dem Ahad und dem Leutnant zu um die üblichen Umstehenden um das Zeichen Vaters zu sammeln. Auf einen Hinweis hin streifte ich meine Handschuhe hinab und ergriff einen Dolch aus meiner Halterung. Und während ich ein Gebet sprach, laut und für alle hörbar, schnitt ich mir ohne zu zögern in die Handflächen und legte sie auf dem roten Metall ab. Die konzentrierten Gesichter der Anderen vernahm ich nur in einem vagen Augenblick ehe ich die eigenen Augen schloss und weitersprach. Als meine Worte leise verhallten und Stille einkehrte konnte ich plötzlich den Widerhall etwas deutlicher pulsieren spüren, als hätte ich meine Verbindung mit dem Zeichen Vaters soeben vollführt. Doch es fühlte sich keinesfalls vollendet an, was eine stille Unruhe in meinen Körper schlug. Bevor ich mich jedoch erhob um die Hände mit den Blutresten an meiner Robe abzuwischen, meinte ich unter meinen Händen eine gewisse Wärme zu spüren. Doch nur Vater wusste ob die Wärme durch mein Blut, mein Gebet oder nur durch meine Einbildung und die Wärme meiner Hände enstanden war..




Zuletzt bearbeitet von Anwa'qulae am 04 Jun 2019 10:19, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Antorius





 Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2019 09:45    Titel:
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Meine schlimmsten Befürchtungen hatten sich erneut bestätigt, als das
Mal aufgetaucht war. Auch wenn die Belagerungen des Klosters und das
nun friedlich wirkende Dorf unter uns seitens des Westens zum guten Ton
bei ihnen gehörten uns in aller Regelmäßigkeit zu besuchen.
Wie oft hatten wir sie kommen und gehen sehen? Ich hatte es in all den
Jahren aufgehört zu zählen, doch nun hatten sie dort etwas, dass ihre
immer wiederkehrende Anwesenheit garantieren würde.

In den letzten Jahren hatte ich mir angewöhnt, je beunruhigender eine
Situation zu werden schien umso ruhiger wurde ich. Vielleicht die Jahre an
Erfahrung die ich gewonnen hatte und die Gewissheit, dass wir eine
starke beständige Gemeinschaft waren. Eine Gemeinschaft aus uns
Geweihten, den Gläubigen und jene die auch aus dieser Überzeugung
heraus der Klosterwache beigetreten waren. Gute tapfere Menschen für
die ich mich mit verantwortlich fühle, die mich ansahen und hofften, dass
wir eine Lösung fanden, dass die Herrin und eine Antwort auf unsere
Bitten und Gebete sandte und uns zeigte was ihr Wille sein möge.
Es hinterließ in meinem Mund einen bitteren Nachgeschmack, dass ich sie
am Ende nicht so schützen können würde wie ich es gern gewollt hätte.
Meine Erwartungen an mich selbst setzte ich viel zu hoch, das wusste
ich selbst.

Mein Blick schweifte über die friedliche Nacht und hinunter auf das Dorf,
ich horchte auf die Geräusche und konnte nicht umhin meinen Blick immer
erneut gen Südwesten zu richten. Diese Nacht erschien friedlich, die Luft
war noch warm von der ersten sommerlichen Wärme und selbst die
Steine hier strahlten noch ein wenig davon ab, als ich meine Hände auf
sie stützte. Meine Gedanken waren schwer… der Wille der Herrin war für
uns alle noch nicht ersichtlich geworden und eine Vision hatte uns nicht
berührt.

Verantwortung und Tapferkeit, doch wie bewahrt man jene die dieser
Gefahr mit einer mir unbegreiflichen Naivität begegneten? Dachten sie an
die Menschen, denen sie etwas bedeuteten den Kindern, der Familie oder
den Eltern? Ich war in einem Landstrich aufgewachsen, an den Grenzen
dieser Lande in denen es rauer zuging und solche Verfehlungen zumeist
mit dem Leben oder mit einer Rute bestraft wurden. War ich enttäuscht,
ja! Enttäuscht, dass warnende Worte mit einem unbekümmert
unschuldigen Lächeln erwidert wurden und mich mehr trafen als es der
Schlag eines Häretikers konnte.

Ich wandte mich um, der Klosterplatz war bis auf die Wachen leer und still
nur meine Schritte erklangen regelmäßig auf dem Stein als ich zurück ins
Kloster ging. Ich suchte die Nähe, den Trost den das Wispern der
goldenen Blätter mir brachte, dieses andächtige Rauschen im Winde.
Mein Herz wurde leichter, wissend um die Stärke Ihre Präsenz an diesem
heiligen Ort. In Zeiten größter Not werden wir hier Antwort erhalten, man
müsste nur darum bitten mit aufrichtigem Herzen.
So beugte ich das Knie und senkte mein Haupt, und sandte ein Gebet an
die Herrin mit dem Wunsch in mir uns ihren Willen zu offenbaren…


    "Temora, tapfere Schildmaid, DU kennst uns.
    DU weißt, wie entmutigend manche
    unserer Tage und Nächte sein können.

    DU weißt um die Momente… die Stunden,
    in denen nichts mehr zu gelten scheint,
    außer unsere Zweifel und die Angst.

    Über der Last unseres Tun und Handeln
    wird das Leben uns selbst zur Frage.

    Temora, DU weißt,
    mit all unseren Fragen suchen wir nach DIR,
    mit all unserem Klagen bitten wir DICH,
    und sehnen uns danach, DEINE Gegenwart zu erfahren.

    Lass unsere Suche nicht erfolglos erscheinen.
    Denn du bist unser Licht, der Schein der uns leitet.
    Die Hoffnungsträgerin, die uns nicht verzagen lässt.

    So lass DICH finden Herrin, von unser suchender Hand.
    Lass DICH finden und schenke uns DEINE Wärme.
    Wir ahnen, bei DIR ist Licht, Hoffnung und Trost.
    Bei DIR ist Geborgenheit in Fülle.

    So komm uns entgegen, allsehende Streiterin,
    lass uns DEINE Nähe und DEINEN Beistand erfahren."

    _________________
    "Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise;
    Gesellschaft braucht der Tor, und Einsamkeit der Weise."
    Friedrich Rückert


    Zuletzt bearbeitet von Antorius am 10 Jun 2019 19:01, insgesamt 2-mal bearbeitet
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    Zahrak Salberg





     Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2019 19:40    Titel:
    Antworten mit Zitat

    In dieser Nacht konnte er nicht schlafen. Mora hingegen war die Ruhe selbst. Sie lag eingerollt auf ihrer Decke und schlummerte friedlich vor sich hin. Zahrak hatte von den jüngsten Kämpfen gegen die Häretiker aus dem Westen gehört, und auch wenn ihm der Kampf nie lieb war, vermutlich auch trotz aller Bemühungen Hochwürden Antorius nie werden würde, so fühlte er eine vernachlässigte Verantwortung gegenüber den Anderen. Es war schließlich genauso seine Aufgabe den Lichtbaum und die Gemeinde zu beschützen wie es seine Aufgabe war die Lehren der Herrin zu studieren und zu verbreiten. Niemand würde es ihm verübeln, dass er eben anderen Pflichten nachgegangen war, während Schwingenstein zum wiederholten Mal Ziel eines von Hass und Rachsucht geleiteten Angriffs wurde. Doch in dieser Nacht hielten ihn seine Gedanken daran wach. Also zog er sich kurzerhand die Ornatsrobe über und ging ins Kloster, wo er bald auch schon Antorius am Baum des Lichts knien sah. Er schwieg, um seinen Mentor nicht im Gebet zu unterbrechen. Doch beobachtete er ihn eine kurze Weile dabei unaufdringlich, ehe er sich dann auf einer der Steintreppen hinsetzte und die Hände auf seinem Schoß faltete. Man sah Antorius an, dass er auf Hochtouren arbeitete, um den fremden wie auch vermutlich eigenen Ansprüchen gerecht werden zu können. Der Diakon konnte sich gut vorstellen, was dieser Druck mit Antorius, und natürlich allen anderen Beteiligten machte...
    Als der nächste Tag seinen Lauf nahm, wurde er von sportlichen Aktivitäten, Kampfübungen und Jagden geprägt. Aber als sei das nicht genug, fing sich Zahrak am Ende, wo er sich eigentlich nur noch höflich ins Gemach verabschieden wollte einen letzten Stoß ein. Motivation oder einen guten Rat würden es wohl Hochwürden Antorius (von dem dieser grandiose Plan stammte) und Anwärter Alexander nennen. Zahrak jedoch nannte es Folterung bei vollstem Bewusstsein. Dass der Diakon erschöpft war, war seiner eigenen Meinung nach nicht zu übersehen. Wann ging denn auch schon mal das Energiebündel vor der 21. Tagesstunde zu Bett, wenn er nicht gerade von schlimmen Kopfschmerzen geplagt wurde? Naja, es änderte nichts. Mit großer Sicherheit sogar hatte der Priester die Anzeichen des Geweihtenschülers richtig gedeutet, und ihm dennoch aufgetragen in voller Montur zu schlafen. Man wisse schließlich nie, wann der Feind noch mal angreifen würde, und dann käme es auf wenige Momente an. ... Zum Henker, wie Zahrak hätte an die Decke gehen können. Gerne wäre er vollkommen ausgerastet, hätte noch vor allen anderen gegen Antorius Anweisung protestiert und dann gerne oben im Gemach alles auseinander genommen. Aber zum Einen war er dafür dann doch nach fast 2 Jahren Kloster endlich zu besonnen und zum Anderen definitiv zu erschöpft. Es blieb also bei leisem Gefluche, ehe der Salberg sich nur des Schildes, Ruckbeutels, Ornats, der Axt und der schweren Stiefel entledigte, bevor er sich seufzend auf das Bett legte. Auf die Bettdecke verzichtete er bei den Temperaturen in Schwingensteins Frühsommer.

    "Bequem. Ich muss es mir nur einreden.."
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    Cira Ad Ethir





     Beitrag Verfasst am: 11 Jun 2019 20:37    Titel:
    Antworten mit Zitat

    Eine gefühlte Ewigkeit saß sie nun schon an dem fast erloschenen Feuer mitten im Wald und starrte nachdenklich vor sich hin.
    Vom Zeichen Alatars hatte sie sich westlich gewandt und irgendwann hatte sie sich einfach ihren Gedanken hingegeben.
    Die letzten Tage hatte sie viel Zeit an seinem Zeichen verbracht, es studiert, berührt, gebete und versucht seine Erscheinung zu verstehen.
    Vielleicht hatte sie auch auf ein Zeichen des All-Einen gewartet...
    Doch war es ein Zeichen oder war es Einbildung?
    Nach vielen Stunden des Gebetes hatte sie sich wie in Trance gefühlt.
    Sie berührte sein Zeichen an mehren Stellen, versuchte etwas zu fühlen oder wartete auf eine Eingebung.
    Es dauerte lange, bis sie ihren linken Handschuh abstreifte, wie abwesend auf die Narbe in der Handfläche starrte und diese Hand dann langsam auf eine der Bodenplatte drückte.
    Doch nichts geschah, sie fühlte - nichts.
    Beinah enttäuscht hob sie ihre Hand wieder ab - und sag den blutigen Abdruck auf der Bodeplatte.
    Erschrocken zog sie die Hand ganz zurück und starrte auf die Narbe im Inneren.
    Doch da war kein Blut, die Narbe sah aus wie seit vielen Jahren bereits.
    Sie blickte zurück auf die Bodenplatte. Der Abdruck verschwand langsam, als würde das Blut von ihr aufgesogen. Einen Augenblick später war davon nichts mehr zu sehen.

    Das Feuer an dem sie seit Stunden saß, war nun gänzlich erloschen.
    Und genauso fühlte sie sich in ihrem Inneren.
    Hatte sie sich alles nur eingebildet?
    Oder war es ein Zeichen Alatars gewesen?
    Und wenn, was bedeutete es für sie?
    Dass der All-Eine sie doch noch nicht aufgegeben hatte?
    Das es für sie einen weiteren Weg geben würde?

    Eines wusste sie jedoch - ihr Weg war noch nicht zu Ende.
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    Andra von Amaryll





     Beitrag Verfasst am: 12 Jun 2019 15:26    Titel:
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    Versteck in der Nacht

    Wie so oft in den letzten Tagen schlich sie sich in der Nacht hinaus. Immer wieder andere Wege nehmend, meist so das sie nicht aus dem Osten direkt kommen musste, oder das es anders wirkte.
    Diese Nacht wollte sie sich wieder einmal direkt am Mal auf die Lauer legen und wusste bereits wo sie eine geeignete Stelle hatte um sich zu verstecken und bei bedarf schnell wegzukommen.
    So schlich sie auch in dieser Nacht über Bajard an und an den Wänden der einzelnen Häuser entlang und beeilte sich das kurze freie Stück zum Karren. Hier zwischen den Kisten und geschützt von den großen Rädern und dem Farn hockte sie sich ab und nutze die Deckung und den Schutz der Dunkelheit.
    Hier von ihrem Versteck, hatte sie vor allem auch die Büsche und Bäume und doch konnte sie gut alles erkennen was wichtig war.
    So verharrte sie ruhig und wartete ob sich was tat und kurz vor den ersten Sonnenstrahlen schlich sie sich leicht wieder zurück.
    Noch eine ganze weile zermarterte sich Andra den Kopf ob sie etwas übersehen hatte, doch fand sie nichts.
    Nun galt es ohnehin erst mal ein paar Stunden schlafen, dann eine kurze Notiz schreiben und erst dann sollte es wieder auf die Pirsch gehen.
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    Zahrak Salberg





     Beitrag Verfasst am: 23 Jun 2019 19:55    Titel:
    Antworten mit Zitat

    Mit vereinten Kräften hatte man am Abend des 23. Schwalbenkunfts im Kloster Kirchenschiff ein Notlager für Flüchtlinge und Verletzte errichtet. Die Zeit würde weitere Scharmützel und Schlachten um dieses seltsame Mal bei Bajard bringen, und diese würden ihren Tribut fordern. Das Kloster würde darauf vorbereitet sein und alles tun, um den Opfern des Glaubenskrieges auch in solch strapazierenden Zeiten eine Anlaufstelle zu sein. Dank war an dieser Stelle wohl auch dem Schreinermeister Jenner Ar..mus, der die Möbel des Notlagers zum gemeinnützigen Zweck gespendet hatte.

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    Der Erzähler





     Beitrag Verfasst am: 18 Jul 2019 22:47    Titel:
    Antworten mit Zitat

    Es hätte friedlich enden können. Das Zeichen des Panthers und dessen Echo der Vergangenheit hätte in harmonischer Ignoranz vernachlässigt und schlussendlich in seinen mystischen Energien vertrocknet dahinsiechen können.

    Die Entschlossenheit einer kleinen Gruppierung von Letharen machte solchen Hoffnungen jedoch den Garaus. Durch die Hingabe der Gläubigen aus Menschen wie Letharen zur rechten Zeit wurden vergessen geglaubte Kräfte freigesetzt, das Echo der Erinnerung für die Beteiligten entfesselt und das Zeichen in seiner Macht gefestigt.

    Die ein oder andere Seele vermochte das Mal unterschätzen, oder dessen Erscheinung fälschlicherweise mit einer Prüfung eines Einzelnen verwechseln.
    Noch konnten sie in ihrer sterblichen Kurzsichtigkeit nicht ahnen, was am gestrigen Abend in Gang gesetzt wurde.
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    Anwa'qulae





     Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2019 00:57    Titel:
    Antworten mit Zitat


      > Vater, erhöre unsere Gebete.. <


      Ich hatte alles haargenau durchdacht. Dieses Mal war ich weder unvorbereitet an das Mal Vaters getreten, noch hatte ich einen Funken des vorher Durchdachten preisgegeben. Die Worte meiner Predigt flossen mir durch den Kopf, hallten immer wieder in den Tiefen meines Bewusstseins nach. Und erst als die Gläubigen sich mehrten und in die stickige und für uns heimische Luft des Axorns traten, verriet ich, dass die letharische Messe auf keinen Fall unter der Oberfläche stattfinden würde, sowie ich es auf all den Aushängen angekündigt hatte. Ich würde nicht nochmals den Fehler machen und dem Osten einen Vorsprung verschaffen. Nachdem ich alle Anwesenden angewiesen hatte sich zu rüsten ehe wir losziehen würden, kehrten sie nach und nach zum Axorn zurück. Ein ruhiger und vor allem freier Weg nach Bajard. Lediglich das Gesocks von Banditen und Dieben kreuzte unseren Weg. Ich hob die Kralle meines Zeigefingers und deutete auf einen leblosen Leib am Boden.
      "Letharf.. nimm einen von ihnen mit zum Gebilde!", kam es streng und ohne den Ton einer Bitte aus meinem Mund und ließ den Runenlosen sogleich kehrt machen. Er wagte es nicht mir zu widersprechen, was zumindest vermuten ließ, dass er lang nicht so dumm war wie er aussah. Ich kniete mich vor das Zeichen und legte meine Hand zum Gebet auf dem Metall ab. Ich konnte noch immer den stummen Schrei nach Stärke vernehmen, welcher von der Pranke ausging. Ein sehnsüchtiges Ziehen fast. Als ich mich jedoch erhob, spürte ich bereits die lauernden und gebannten Augen auf meinem Gesicht. Viele von den Anwesenden klebten an meinen Lippen, und das obwohl ich noch nicht einmal etwas gesagt hatte. Stattdessen nickte ich dem Letharfen an meiner Seite zu und bedeutete ihm anzufangen. Ich erinnerte mich daran, dass auch ich vor einiger Zeit in seiner Haut gesteckt hatte, mich das erste Mal auf eine Messe vorbereitet und sogar mit einem gewissen Grad Nervosität an den Altar des Tempels getreten war. Diese Unsicherheiten waren jedoch seid langer Zeit verschwunden und hatten eine gewisse Kälte und Bestimmtheit in mir zurückgelassen. Und während er zum Gebet ansetzte, schritt ich emotionslos auf den leblosen Leib zu und zog meinen Dolch aus der Halterung. Zwei gezielte Schnitte über die Unterarme des Leibes - und schon floss der alles bedeutende Lebenssaft, welcher höchstwahrscheinlich noch warm war. Ich betrachtete, wie das Blut sich seinen Weg auf das Metall suchte und sich dickflüssig zu einer kleinen Pfütze sammelte. Dann jedoch schloss ich mich dem Gebet an und streckte meine Konzentration nach dem Mal aus. Die Schemen waren zu völliger Wachsamkeit erstarrt und nur der peitschende Schweif zeugte noch von einer Art Leben in ihnen. Ich ließ die Worte des angehenden Junglethoryx verhallen, beantwortete die Gebete der Anderen noch eine ganze Weile mit schweigen, ehe ich selbst die kratzende Stimme erhob. "Wieviele verschiedene Ansichten es doch vom Begriff „Ehrfurcht“ gibt. Ein Wort, oder besser gesagt eine Emotion die etwas wie „Scheu“ oder schlichte „Achtung“ in den Schatten stellt und etwas viel größeres ankündigt. Es beinhaltet nicht nur die Verehrung sondern auch den damit einhergehenden Respekt. Wo aber liegt der Unterschied zur ketzerischen Demut, die nie müde wird erwähnt zu werden?" Meine Augen wanderte einen Moment fragend durch die Gesichter, betrachteten die Regungen darin. Die ein oder andere Bewegung zeugte von einem Ansetzen zur Antwort, doch meine eigene Stimme beendete die Überlegungen. "Eigentlich eine einfache Frage, die ebenso einfach beantwortet werden kann. Der Demüte erkennt und akzeptiert aus freien Stücken seinen Platz und dass es etwas Höheres, Unerreichbares gibt. Er wird in unterwürfiger Haltung zu seinem Herren aber auch nichts dagegen tun und tatenlos damit leben – wie uns die Verblendeten immer wieder beweisen. Auch der Ehrfürchtige erkennt seinen Platz, er weiß dass es etwas Höheres und Mächtigeres gibt, er akzeptiert es. Jedoch wird ihn diese Position nicht davon abhalten auch weiterhin nach Mehr und Besserem zu streben, sich fortzuentwickeln um voranzukommen. Er sieht aber vor allem seinen Stärken und Schwächen entgegen, er verfällt nicht in den falschen Hochmut zu glauben, dass er niemals Verfehlungen an den Tag legen würde. Er prahlt nicht mit seiner Ehrfurcht, denn das würde ihn nur als Stolz und nicht als Ehrfürchtig enttarnen." Wieder folgte eine Pause meinerseits, indem ich das Gefühl, welches meinen Nacken emporzog durch ein seichtes Schulterkreisen vorerst von mir schob. "Vater gab uns den freien Willen um über die Züge unseres Seins zu bestimmen, jedoch gab er uns ebenso die Gebote um uns daran zu erinnern, die Stabilisation zu wahren und sie nicht zu gefährden. Ein Wille um sich nicht der elenden Demut in ewigem Stillstand hinzugeben. Einen Willen um sich von falschem Stolz und falschem Hochmut abzuwenden und allen Fehlgeleiteten zu zeigen, dass es einen anderen Weg gibt. Niemand muss auffallen um ehrfürchtig zu sein, niemand wird übersehen nur weil er unscheinbar ist. Ehrfurcht ist eine Erkenntnis, die wir ebenso bewusst treffen wie Vater zu dienen. Seine Wesenszüge und Fähigkeiten in gnadenloser Ehrlichkeit zu erkennen und in dieser Wahrheit seine wirkliche Stärken zu finden - denn manchmal ist auch der Unscheinbarste unter uns der Mächtigste. Es gibt ein Zitat, welches tief in den Wurzeln der Letharen verankert ist: „Wenn ich in deine Augen sehe mein Schüler, so sehe ich mich und all meine Brüder. Ich sehe ihre Eigenschaften in dir vereint, angelegt um in Perfektion aufzublühen.“ Natürlich spielte ich auf Erqual'sidar an, nur dass es niemand außer meiner Geschwister verstehen würde - was auch genauso sein sollte. Dieser Feiertag war tief in unseren Ältesten verankert und wurde an dieser Stelle nicht vorsetzlich für die Menschlinge genutzt, sondern um dem Gebilde Stärke zuzuführen. Macht die es füllen und schützen sollte. "Niemand wird gut genug sein, wenn er allein gegen ein Heer zieht. Keiner wird vorankommen wenn er nicht durch die Erfahrungen seiner Vorgänger lernt. Niemand wird sich weiterentwickeln wenn er denkt, bereits alles in völliger Perfektion zu können. Vor allem aber wird niemand lange leben, wenn er der Dummheit verfällt, dass er niemanden außer sich selbst bräuchte. Eine stabile und funktionierende Gemeinschaft wird es allerdings nur in vorhandener Ehrfurcht geben. Einen Ort an dem ein jeder seinen Platz, seine Eigenschaften und seine Mitstreiter begreift und vor allem versteht, dass dieses Konstrukt kein Grund ist innezuhalten und nachzugeben", beendete ich meine Predigt und sah in die Gesichter der Anwesenden, welche sichtbar nach mehr verlangten. Dennoch galt es nun die Opfer für Vater zu fordern, welche allein für ihn erarbeitet worden waren, gleich welcher Natur. Regung kam in die Menge als einzelne Menschen sich erhoben und mit leisen Worten ihre Gaben am Mal platzierten. Gebetsbücher, ehemaliges Leben, Knochen, sogar Essen fand hinauf und zu guter Letzt auch das Blut meiner Geschwister und mir. Fast synchron schnitten wir uns in die Handflächen und ließen das Blut 'seiner Kinder' auf das Gebilde tropfen. Mit dem dunklen Lebenssaft aus unseren Venen ließ ich mich nochmals auf die Knie sinken und legte die Hände in der Blutlache vor mir ab. Sie alle wussten dass ich sie stumm dazu aufforderte mit mir zu beten. Manche von ihnen erhoben sich erneut und knieten sich neben mir nieder, andere von ihnen sanken lediglich von ihrem Stamm zu Boden oder senkten ihr Haupt. "Vater, erhöre unsere Gebete. Voller Ehrfurcht rufen wir Dich an, denn wir haben uns an Deinem Zeichen geeint um Deinem Weg zu folgen. Lass uns blind und voller Vertrauen die Wege gehen, die Deine sind. Lass uns Deine Nähe und Anwesenheit begreifen, hüll uns ein in die schützenden Schatten Deiner Pranken. Atmet ins uns, auf das wir Deinen Willen verinnerlichen. Denn Du allein bist es, der uns beseelt, der uns antreibt, uns anleitet unsere Ziele zu erreichen und nicht nachzugeben. Treib unser Innerstes an, damit wir unsere Schwächen überwinden. Schütze uns, um Deinen Glauben zu bewahren, denn Dein Hass durchfließt unser aller Adern und wird alles was sich Dir in den Weg stellt mit sengenden Flammen verbrennen. Lass uns Deine Präsenz spüren um diesen Ort und all Deine ehrfürchtigen Gläubigen zu stärken." Ich hörte nicht darauf, ob die Anderen Teile meiner Worte wiederholten oder nicht. Völlig hingebungsvoll konzentrierte ich mich auf meine Verbindung zu Vater. Wieder kroch es meinen Nacken empor und durchfuhr meinen Körper als ich das Knurren in der Umgebung vernahm. Zusammen mit dem Geräusch nahm ich ein kurzes Beben der Erde wahr und unterdrückte das Gefühl meine Augen zu öffnen. Die Schwärze überfiel meinen Kopf als glitt ich in eine Art Ohnmacht, welche ich schon oft in meinem Leben durchgemacht hatte. Die Bilder vor meinen inneren Augen begannen jedoch zu flackern und gaben eine Vision preis, die so deutlich ausfiel, als würde ich selbst dort stehen und aus anderen Augen beobachten. Ein Panther.. dessen Farben im Herzschlagtakt flackerten. Ein riesiger Vogel mit menschlichem Gesicht und ein Kampf, welcher den Tod Getares besiegeln sollte. Ich spürte das Knurren in meiner eigenen Kehle, als wolle mein Leib die eben gesehen Szene mit voller Überzeugung unterstreichen, ihr zustimmen. Doch das Flackern der Bilder ließ nach und zog mich in die Wirklichkeit zurück. Mit dem Öffnen meiner Augen wurde mir ein anderes Bild zuteil. Die Krallenstruktur hatte sich weiter an die Oberfläche gedrückt und einen Teil des Erdreiches mit empor gezogen. Steinerne Säulen umsäumten die Panthertatze.. und nicht zuletzt konnte ich nun drei der Pantherschemen erkennen, welche schützend ihre Kreise um das Mal zogen. Etwas wankend erhob ich mich aus meiner ehrfürchtigen Starre und erhob ein letztes Mal an diesem Abend meine Stimme voller Inbrunst:
      "Für Alatar!".. Xrul Qual xu Atar, fügte ich im Geiste hinzu und senkte mein Haupt ein weiteres Mal hinab.



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    Andra von Amaryll





     Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2019 22:19    Titel:
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    Es hatte sich verändert doch was würde dies bedeuten, was für Auswirkungen sollten nun daraus folgen.

    Andra hatte an dem Abend als sich das Mal veränderte des öfteren Patrouille gemacht. Das Mal beobachtet von den Seiten die ihr möglich waren, trotz des „Unterrichtes“ wie jene aus dem Westen es nannten.
    Es war ihr nicht geheuer was sich während des Unterrichts dort ergab.
    Es sah aus als Pelle sich nun ein teil einer alten Kaverne, eines Tempels hinauf ans Licht.
    Andra fand es beunruhigend und so wurden nun in die täglichen Rundgänge die Beobachtungspunkte noch genauer unter die Lupe genommen. Auf kleinste Veränderungen wurde geachtet.
    Das Labyrinth, die Ruinen welche in den Wäldern sich befinden, ja auch Varuna und alles was ihr einfiel.
    Akribisch machte sie sich Notizen und Skizzen, unsicher auch teils ob sie es sich einbildete das sich etwas veränderte oder nicht.

    Im Grunde wusste Andra nicht was sie machen konnte, aber ihr war klar, das alle die dem Lichte zugewandt waren zusammen arbeiten mussten, man müsse sich zusammen tun und jeder sollte das tun was er konnte dass das was aus dem Boden brach nicht weiter aufbrechen konnte und womöglich schlimmeres folgen würde.

    Immerhin war Andra mittlerweile klar das Temora über sie wachte daher hieß es nun:
    Überlegen, nachdenken, beten und vertrauen und dann würde man sicher gemeinsam auch einen Weg finden das das Dunkle Einzug erhalten würde.
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    Orban Sirgen





     Beitrag Verfasst am: 06 Aug 2019 14:37    Titel:
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    Lichteinigkeit,
    04. Ashatar 262.


    ...die mächtige Vorderseite der Rösser in Reih und Glied begann auszuschlagen und die Reiter in den Sätteln aufzubäumen; lautes, markerschütterndes Schnauben der Satteltiere, die schon im Anschlag standen unter tosendem Gedonner von aufschlagenden Hufen durch die feindlichen Reihen zu pflügen. Eiserne, unnachgiebige Gesichter die unter stählernem Mischmetall verborgen waren; - fest entschlossene Blicke die sich auf die vermummten Häupter des verfeindeten Westens gelegt hatten - so standen sich die beiden Parteien kampfbereit und mit ungebrochener Moral gegenüber. Es war ein atemberaubender aber gleichsam ehrfürchtiger Anblick: eine Kampfkraft bestehend aus drei Dutzend Streitern des Lichtes, darunter das strahlende Rot-Gold des Lichtenthaler Regiments die auf majestätisch gerüsteten Streitrössern die vorderste Front bildeten; gefolgt von den weiß-blau-grünen Farben des Klosters der Lichteinigkeit und den verbündeten Elfen und Kaluren, sowie dem wilden Schwarz-Braun des gefürchteten Hünenvolks die die Flanken absicherten. Eine ähnliche Truppe hatten aber auch die Widersacher im Kampf für ihre Sache bereitgestellt: Schützen und Vermummte, die sich taktisch klug im angrenzenden Waldgebiet eingegraben hatten und versuchten, ihren Vorteil auszuspielen; Bewaffnete mit schweren, länglichen Doppelklingen auf bedrohlichen Echsen die schon darauf warteten, Blut im Namen Alatar's zu vergießen.

    Er hatte Position knapp neben der in strahlendem Gold erscheinenden Baronin bezogen - die die Einheit aus dienstlichem Rang heraus in die Schlacht führen sollte - und begann schon instinktiv die Kampfstärke des Feindes zu analysieren. Schild und Schwert waren bereits gezogen und teils in seitlich absichernde, teils in frontal stürmende Formation gebracht. Der Sir höchstselbst hatte hierbei die Position des Rädelsführers inne und führte einen kurzen, wenn auch hitzigen Schlagabtausch mit dem Wortführer der Feindpartei. Bis auf das unentwegt ungeduldige Schnauben der Rösser hatte sich unterdessen konzentrierte Stille in den Reihen beider Reiche breit gemacht, wenngleich dieses aufdringliche Gefühl eines langsam aufziehenden Sturms der kurz vor der Entladung einen gewaltigen Donnerlaut verkündet immer offensichtlicher wurde. Sein Gespür für eben einen solchen Moment war geschult: als der feindliche Rädelsführer seinen Griff um den Klingenschaft festigte und sich der Schädel des Sir's knapp über die Schulter zum wartenden Kampftrupp wendete, sollte es soweit sein...

    'ANGRIFF!'


    ...Er drückte seinem Ross die Sporen in den Leib und warf einen kurzen Sekundenblick zurück zur Seite, zur kampfbereiten Baronin ehe das Ross auch schon in einem Blitzkrieg ähnelndem Zug an ihr vorbei schoss und als einer der ersten in einem frontalem Ansturm auf einen Echsenreiter traf, den er kurzerhand mit einem gnadenlosen Hieb des Reiterschilds vom Reittier zimmerte. Kaum eine Sekunde verging, da preschte auch der Rest der Einheit durch die Reihen der Feinde. Nun ging alles sehr schnell: fliegende Pfeile, surrende Bolzen, klirrende Waffen und schäpperndes Gerüst das aufeinander oder auf den Boden prallte. Das Gewusel der in gleichfarbige Roben gehüllten Feindtruppe war unübersichtlich und geschickt eingefädelt; doch einen Feind der die Intention verfolgt, einen vom Ross zu holen hat man schnell herausgefiltert. Nichtsdestotrotz musste aber auch er Treffer einstecken. Hier schlug eine Pfeilspitze unglücklich auf seinen linken Schulterknochen, dort steckte er einen kraftvollen Knaufhieb gegen den Helm ein. Überall lagen Feinde und Verbündete gleichermaßen zu Boden. Die Front verschob sich alle paar Minuten. Mal Nähe des Panthermals, mal Nähe der Waldlichtung - allerdings verlief der Großteil des Scharmützels in Oberhand der Lichteinigkeit; - dann sah er sie, dort am Waldrand, knapp um ihren Vorteil ringend mit vier, fünf Belagerern. Unter größter Mühe von weiteren Mitstreitern, darunter dem Knappen selbst, konnten sie die Baronin noch zurück hinter abgesicherte Linien zerren, bevor die paar Streiter selbst in die Knie gingen.

    Das Gefecht war nach etwa einem halben Stundenlauf vorrüber. Hier und dort vereinzelte Querschläger die noch versuchten den glorreichen Sieg der Lichtstreiter ins Wanken zu bringen doch auch jenen konnte Einhalt geboten werden. Ein schneller, aber verlustreicher Sieg. Die Dunkelheit war gezwungen sich zurückzuziehen um Gefallene zu betrauern und Wunden zu lecken. Die Geweihtenschaft hatte nun genug Zeit, das Ritual vorzubereiten und durchzuführen; Gebete an das Pantheon gerichtet zu sprechen. Hier hatte man heute ein Zeichen gesetzt - und nicht das Letzte.

    Voneinander lernen,
    Miteinander kämpfen,
    Füreinander einstehen.

    Für Krone, Reich und Glauben.


    Zuletzt bearbeitet von Orban Sirgen am 06 Aug 2019 14:38, insgesamt einmal bearbeitet
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    Alanna Lenjar





     Beitrag Verfasst am: 06 Aug 2019 16:53    Titel:
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    Gebete wurden gesprochen, Worte wurden gesagt und wieder einmal hatten sie gesiegt. Und wieder sind sie abgezogen, fort von den Mal, welches noch immer bestand.

    Innbrünstig formte jeder Streiter, ob Ritter, Priester..gemeiner Soldat oder Sappeur die Worte gen Temora..Cirmias oder den anderen lichten Göttern. Ein Sieg sollte es also sein, jetzt wo sie alle dort standen und mit den Gebeten versuchten dem Mal Herr zu werden, es zu zerstören oder seine Macht zu verringern.

    Das Mal blieb erhalten. Alanna betete nicht, sie war einfach nur froh noch am Leben zu sein. Die nächste Schlacht würde bald folgen und wieder würden sie die Verteidiger des Dunklen bekämpfen, ehe wieder Gebete gesprochen wurden. Erneut würde jeder sein Leben riskieren für die gerechte Sache, im Namen der Herrin Temora, im Namen des lichten Reiches.

    Warum man stets den Ort des Sieges wieder preisgab erschloss sich Alanna nicht. Ebenso wenig, weshalb man das Gebiet nicht befestigte um in Ruhe dem Mal ernsthaft zu Leibe rücken zu können. Irgendwann würde es nicht mehr so glimpflich ausgehen wie die letzten Male. Die Rahaler würden die drei Niederlagen in Folge gewiss nicht so einfach hinnehmen.

    Bald würde es also wieder beginnen..ein Ansturm auf das Mal. Was würde diesmal auf sie lauern? Alanna kam dieses gewaltige schattenhafte Wesen in den Sinn, welches sie einst am Mal bekämpfte und den Lichtenthalern die bis jetzt letzte Niederlage einbrachte. Würde es..wiederkehren, um die seinigen zu schützen?

    Beim nächsten Angriff würde etwas doch anders sein. Artax, Alannas treues Streitross, war gefallen. Bis zuletzt hatte er versucht seine Reiterin zu beschützen und hatte dies mit dem Leben bezahlt. Gewiss..nur ein Pferd mochte so mancher denken, doch Reiter und Roß waren in der Schlacht mehr als nur Mensch und Tier. Sie waren eine Einheit, voneinander abhängig und füreinander da, zwei Kameraden.

    Alanna legte ihre Klinge, welche noch immer ohne Namen war, ungescheidet auf ihren Schoß und schloß die Augen. Lange hatte sie nicht mehr zur Herrin gebetet..und so sprach sie leise jene Worte:

    "Herrin, beschütze meine Kameraden,
    sie sind meine Familie..meine Freunde..und meine Rüstung,
    sie streiten in Deinem Namen gegen die Feinde aus dem Westen,
    Ihr Glaube ist ihre Rüstung, ihre Entschlossenheit ihre Klinge,
    lass mich auch wieder diese Entschlossenheit spüren,
    führe meine Klinge und schenke mir die Zuversicht,
    welche ich verloren glaubte. So sei es..!"


    Ein letztes stilles Ausatmen, ehe Alanna die Klinge zurück in die Schwertscheide führte und den Rest ihrer Ausrüstung griff. Es wurde Zeit...
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    Helisande von Alsted





     Beitrag Verfasst am: 06 Aug 2019 17:48    Titel:
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    Man erblicke das Große nicht in der Menge
    der verbundenen aber doch kleinen Einzelwesen,
    man schaue das Große in der Macht,
    die Millionen Geister zu einem
    Bunde berechnete und aneinanderschloß.

    Jean Paul (1763 - 1825)



    Sie hielt die Augen noch immer geschlossen, fest geschlossen, obwohl sie nicht mehr schlief und bereits fühlte wie sich der kleine Junge neben ihr zu regen begann. Dicht an sie herangerollt wie eine junge Katze hatte er geschlafen, das Gefecht um die Decke jedoch hatte die Mutter gewonnen. Nun krabbelte er unter der Decke hervor und spielte erst ein wenig mit ihren Haaren ohne daran zu ziehen. Als nächstes brabbelte er einige Laute, die einem 'Mama' schon sehr nahe kamen. Schließlich berührt er vorsichtig die noch frische Schmarre auf ihrer Stirn.
    "Hattah?"
    "Ich habe da ein Aua, Conrad."

    Ihre Augen öffneten sich und sie schaute in das gefühlvolle Gesicht ihres Sohnes. Das kleine Kind, noch weit entfernt von jeder verständlichen Sprache beugte sich vor und pustete auf die Wunde, dann folgte ein Sabberküsschen darauf. So wie seine Mutter seine Blessuren versorgte, versorgte er nun ihre. Sie schloss schnell die Augen und lächelte sacht auf.
    "Danke Conrad, es ist schon vieeeel besser."
    Ein freudiges Klatschen und ein Quietschen riefen die Amme auf den Plan.
    Der Tag begann.

    ***



    Spärlich waren die Informationen über die Planungen und Vorhaben der Geweihten gewesen. Die Anzahl der Streiter, die sich am 4. Ashatar in Schwingenstein sammelte war jedoch beeindruckend. Lichtenthaler, Kaluren, Elfen, Thyren sie alle waren gekommen. Sie selbst führte in Gold als Oberst das Regiment an. Das kurze Gefecht mit Sir Heinrik um die Rollenverteilung hatte sie gewonnen, oder sie gefiel sich darin den Ritter glauben zu lassen dass sie gewonnen hätte. Im Grunde war es mehr als an der Zeit ihn in diese Rolle zu zwingen, die er nun mit Feuereifer und Besonnenheit angenommen hatte.
    Sie bildete im goldenen Umhang den offen sichtbaren Sammelpunkt für alle Kämpfer und er bildete die taktische Oberhoheit über die Gesamtsituation. Aus noch ungeklärten Gründen schien der Feind jedoch mehr über die Pläne der Geweihten zu wissen als die Truppen der Lichtstreiter selbst.
    Man erwartetet sie.
    Letharen, Fallen, eine Aufstellung um ihre Truppen in den Wald zu locken. Kaum am Schandmal angekommen dauerten die Wortwechsel nicht lang und es kam zum Kampf. Ein schweres Gefecht diesmal. Die Alataris hatten sich gut eingegraben und nutzten ihren taktischen Vorteil sauber aus. Sie sah ihre Leute fallen, Pfeile zerrissen ihren Umhang. Mocca ging zu Boden, eine der Echsen der Letharen hatte ihn erwischt. Der Wallach würde es überstehen, jedoch musste sie nun ohne ihn weiter kämpfen.
    Neben ihr ein Gardist, der schwer einsteckte. Eine Entladung von hinten, Magus van Daske oder einer der Elfen? Die Kugel eines Pirates durschlug ihre Rüstung und blieb im Gambeson stecken. Zu weit weg gewesen der Kerl, sein Pech - ihr Glück.
    Schließlich war sie umringt von feindlichen Streitern, ein Schlag und es wurde finster um sie herum. Neben ihr zwei Gardisten, einer davon ihr Knappe. Beide angeschlagen aber sonst unversehrt. Temora sei es gedankt, wahrscheinlich hatten die beiden sie gerettet.
    Sieg.
    Die Kaluren hatten die Elfenmagier gut gesichert und der Feind wurde zurückgetrieben. Nun waren die Geweihten am Zuge.

    Wie viele Gebete hatte sie nun gesprochen um die Herrin anzurufen und den Geweihten den Rücken zu stärken? Wie viele Gedanken hatten in der Zeit ihren Kopf durchquert und waren wieder entschwunden?
    Die Steine waren gesetzt. Wie auf einem Schachfeld. Schwarz gegen Weiß, Weiß am Zug. Schwarz lag noch im Vorteil, doch Weiß begann seine Stellung zu festigen. Die nächsten Tage und Wochen würden entscheiden. War eine Rochade noch möglich von Schwarz? Die weiße Dame, würden sie ihr die Bahn freihalten können als Springer, Türme und Bauern?
    Das blutüberströmte Gesicht hatte an Ausdruck verloren, als die Analyse der Situation ungerufen und ungewollt in ihren Geist prasselte.
    Abrücken.
    Verletzungen versorgen, ausruhen und sehen wer den nächsten Zug machen würde.

    ***


    Weiß hatte den nächsten Zug gemacht. Direkt am nächsten Tag. Zwei Bauern geschlagen und die eigenen Bahnen frei besetzt. Die Türme standen noch und ebenso die weiße Dame. Springer und Läufer am Zug.
    Wieder erfüllten ihre Gebete die Luft und ihre Gedanken. Wieder trat sie hinter dem Ritterbruder zurück, ein wenig Gram im Stillen darüber und doch sicher in der Notwendigkeit dessen.
    Wir sind eins.
    Worte müssen gelebt und nicht nur gesprochen werden.
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