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So rot wie Mohn
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Hjall Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 03 Apr 2019 17:12    Titel: So rot wie Mohn
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Gemächlich schaufelte Hjall eine weitere Ladung Futter in den Trog, die meisten ausgewachsenen Kaltblüter auf den Wiesen hatten ihre Köpfe bereits tief zur Mahlzeit geneigt. Aus ihm würde nie eine gute Hand werden aber die Arbeit mit den Tieren bereitete ihm Freude und ein Gefühl von Heimat. Es war erst der zweite Monatslauf, den er nun in Wulfgard verbrachte aber die hervorragende Gastfreundschaft, die man den Sturmheulern nachsagte, war nur zu loben. Es dauerte nicht lange, da fühlte er sich bereits nicht mehr wie ein Gast, sondern als Teil des Dorfes. Seien es die kleinen Wortgefechte und Geplänkel mit Eske und Jorun, die Kampferfahrung die er mit mächtigen Schwertern wie Olov Thorndallson und dem Ridder Trygve sammeln durfte oder einfach das abendliche Beisammensein des Rudels am Feuer.

Die Mysterien der Schamanen waren ihm stets verwehrt aber zumindest die Personen dahinter würde er noch besser kennenlernen wollen und auch seinen Skaldenbruder Einarr müsste er bei guter Gelegenheit und ausreichend Met ausfragen müssen. Der alte Wolf konnte ihm sicher noch viel an Geschichten und Sagen lehren. Für einen Skalden jedenfalls war es wichtig alle von ihnen gut zu kennen.

Das Werkzeug wurde zurück an den vorgesehen Platz gepackt, an ihm vorbei tobten zwei der jungen Fohlen, die mit dem Einsetzen des Frühlings das Licht der Welt erblickt hatten. Sein Blick folgte den Beiden noch einen Moment, ein dünnes Lächeln auf den Lippen.
Nachdem alles an seinem Platz war trat er mit wenigen Schritten zu den Stufen der nahen Brücke, wo auch sein Gepäck lag, um sich dort niederzulassen. So gleich fischte er eines seiner neuen Lieblingsinstrumente hervor. Eine Lyra, ihr Weidenholz geformt wie eine Seeschlange mit Schuppen wie Bernstein und saphirfarbenen Augen, aus elfischer Hand gefertigt. Natürlich waren die Saiten neugestimmt, ihre Barden schienen andere Tonhöhen zu bevorzugen als er es gewohnt war. Das Instrument auf dem Knie abgestützt, presste er es mit einer Hand dessen Rahmen an sich und begann mit den Fingerspitzen einen kurzen Rythmus am Holz zu klopfen.

Die Vorstellung Ninims bei dem Wettstreit der Barden hatte ihn beeindruckt, hatte sie die Größe ihrer Dichtkunst doch mehr als bewiesen, und ihn neugierig auf die verschiedenen Aspekte des elfischen Bardentums gemacht. Er nahm sich vor ihrer Einladung nachzukommen, eine gute Gelegenheit die Elfen von der Schönheit der Sackpfeife zu überzeugen und sich selbst vielleicht ein wenig vom gekonnten Wortspiel inspirieren zu lassen.

An den Saiten zupfend brachte er eine geübte, freudvolle Melodie hervor und er brauchte nicht lange um sich richtig warmzuspielen. Eigentlich hatte er sich vorgenommen noch eine Strophe für ein Lied zu überlegen, dass den Frühling besang, solange die Jahreszeit noch passte und später das eine oder andere Rätsel für den anstehenden Rätselabend vorzubereiten. Yndis würde sich auch welche überlegen und gemeinsam würden sie an ihrem Hof einen freudige Feier für die Clanner und Verbündete halten. Er hatte sie wenige Tage nach seiner Ankunft kennengelernt und zuerst einen etwas grimmen Eindruck von ihr, streng und ein wenig kühl. Ihre Aufmerksamkeit schien sich auf die Felder und das Vieh des Rudels zu konzentrieren, wenn er sie sah, dann war sie arbeiten.

Als das Eis aber ein wenig taute merkte er, dass dahinter nicht einfach ihre Wesenszüge steckten. Sie schien eine Wehr aus enttäuschter Trauer um sich errichtet zu haben und die Arbeit als eine Ablenkung, die aber keine Abhilfe verschaffte. Hin und wieder schien sie am Feuer ein wenig davon fallen zu lassen, wie Silber wenn man es aufpolierte. Er musste sein Bild dann von ihr neu überdenken, als er sie auf ein spontanes Rätselspiel einlud, während sie eigentlich mit ihrer Feldarbeit beschäftigt war. Er hatte ein Gespür für Trauer und das war ein Umstand, den es zu ändern galt! Sie hatte sich nicht nur auf das Spiel eingelassen sondern auch überraschende Seiten gezeigt. Hinter den tiefen moosgrünen Brauenmonden war ein wacher Geist und mehr als einmal ließ sich ihr ein helles Lachen entlocken. Ob sie von der Kraft ihres Lächelns wusste?

Das Spiel der Lyra verklang, aus dem Gedanken gerissen sah er wieder zur Wiese und den Rössern, der Schatten der untergehenden Sonne hatte sich bereits über das Grün gelegt. Verfluchte Konzentration! Heute würde es wieder keine Strophe werden und auch kein Rätsel, ein anderes Werk, dass ihn auf merkwürdige Art und Weise Bange werden ließ, windete sich in seiner Brust.
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Hjall Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 18 Apr 2019 14:28    Titel:
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In den frühen Morgenstunden, als die meisten Clanner noch zu schlafen schienen und das satte Frühlingsgrün Wulfgards noch vom Tau getränkt in der aufgehenden Sonne funkelte, bewegte Hjall sich geschäftig vom Händehaus zu Aswin, dem Stallmeister, und seinem Ross genannt Henja hin und wieder zurück.

Zwei Wurfspeere, ein langer Spieß, Proviant für zwei Tage und einige Beutel voll Speisereste fanden ihren Weg an die Satteltaschen. Er wollte nicht zu schwer reisen aber wer weiß wie gewogen ihm die Geister waren? Zur Jagd gehörte nicht nur der Jäger sondern auch die geeignete Beute. Nachdem er alles zweimal gesichert hatte, schwang er sich auf den Rücken seines treuen Vierbeiners und verabschiedete sich von Aswin und Elof um das Dorf über die Brücke zu verlassen.

Die Nacht davor hatte er noch an das Treffen mit den Elfen gedacht, als er vor wenigen Tagen zum ersten Mal in ihrer prächtigen weißen Stadt war, sprach Ninim noch von einer Melodie die wilde Kreaturen beruhigen könnte. Solch eine Melodie hätte ihm die Aufgabe des Ridders die vor ihm liegt, oder zumindest einen Teil davon, gewiss erleichtert. Während er so dahin ritt und vor Junkersteyn abbog rief er sich die gewobene Geschichte an diesem Abend in's Gedächtnis. Ninim hatte angefangen eine Geschichte zu weben und jeder der Anwesenden sollte der Reihe um den Faden aufgreifen und sie weiterspinnen. So begann die elfische Bardin mit der Erzählung über den Erstkontakt zweier Völker, den Seefahrern und den Waldbewohnern, die sich zu einer Geschichte der Freundschaft entwickeln sollte. Von Ninim ging die Geschichte weiter zu dem grünen Aerandir, dann zu einem elfischen Schwert namens Finduath und einem berobten Elfenweib namens Elu, ehe Yndis an die Reihe kam und ihm nun der Abschluss blieb. Das kleine Grüppchen aus Geschichtenerzählern sponn eine Geschichte von Konflikt, in der es den Welpen der beiden Völker oblag Verständnis für die Wege des Anderen zu entwickeln und die Eigenschaften, in denen sich beide ergänzen könnten. Nachdem die Elfen erzählten, kannte der Skalde nun sein Publikum und so fiel es ihm nicht schwer, eine Geschichte mit einem guten Ende daraus zu machen. Zwar war es eine Geschichte die sich schnell im Einklang mit Thrails Traditionen über Freundschaft und Verbündete bringen ließ aber wären nur Clanner dort gewesen, hätte es mehr Met, Schwerter und Heldentaten gegeben. Er nahm sich vor das selbe Spiel einmal irgendwann mit den Clannern zu versuchen, um zu sehen was dabei heraus kam.

Der Abend jedenfalls war überraschend unterhaltsam und von guter Laune erfüllt, wirkten die goldenen Elfen auf dem ersten Blick oft eher unterkühlt. Auch wenn er das bunte Laub, das ihm der grüne Aerandir zum Essen vorsetzte, nur aufgrund der Tradition des guten Gastes runterwürgte. Zum Abschluss des Abends wurden natürlich auf die Elfen nach Wulfgard eingeladen und er bekam die Aufgabe von Ninim den Gesang der Vögel zu lernen und nachzumachen, beispielsweise auf einer Flöte. Im ersten Moment kam der Drang hochmit seinen Künsten darin zu prahlen, dann besann er sich aber eines Besseren. Sie hatte das Alter ihres Volkes angesprochen und wahrscheinlich zehnmal soviele Jahresläufe Zeit gehabt dem Klang der Wälder zu lauschen. Es ist einfacher nun bescheiden zu wirken und dafür später zu imponieren und vielleicht fand er auf Gerimor noch den einen oderen anderen Vogel, dessen Gesang ihm nicht bekannt war.

An Berchgard vorbei hob er den Wächtern grüßend die Hand, entschloss sich aber einen Bogen um die Stadt selbst zu machen. Die Städter trauten keinem Thyren mit Waffen und Wehr am Leib und ihm stand nicht der Sinn danach mit irgendeinem Weib in Uniform darüber zu diskutieren, wie schwer seine thyrische Lederrüstung sei. Er beschloss den Weg an Varuna vorbei zu nehmen und dort angekommen einen guten Platz in den Klüften am großen Wald für sein Ross zu suchen. Unterwegs machte er noch einen Halt südöstlich von Schwingenstein am großen See um Henja trinken zu lassen und sich selbst einen Schluck aus dem Metschlauch zu gönnen. Während er dem Pferd eine Pause gönnte vertrat er sich ein wenig die Füße und ließ den Blick über die nahen Höfe schweifen, während seine Gedanken bereits weiter nach Westen, dem ersten Teil seiner Aufgabe entgegen wanderten.

Am Feuer in Wulfgard hatte die Ahnenruferin Ketiley ihn nochmal geduldig in allen Detailfragen belehrt. Wenn ein Clanner die Gunst eines Weibes erlangen will, so gab es verschiedene Riten zu durchlaufen. Eine Angelegenheit, die ihre Wurzeln in der Vergangenheit seines Volkes hatte, denn in alten Zeiten war es noch üblich, dass die Kerle auf Raubzüge gingen und anderen Clans ihre Weiber nahmen. So kamen irgendwann die beiden Segen vor dem Handfasting auf, auch um Frieden zwischen den Clans zu schaffen. Denn welcher Kerl würde im Schildwall neben jemandem kämpfen, der seine Tochter oder Schwester geraubt hat?
Der Schritt zum ersten Segen lag allein beim Kerl und das war den Ridder davon zu überzeugen geeignet zu sein.. Ohne diesen war nicht daran zu denken, auch nur die Hand des begehrten Weibs zu berühren. Davor hatte er anfänglich auch die größte Sorge. Als Skalde stand er außerhalb der üblichen Hierarchie des Rudels, ähnlich wie die Schamanen und Hagvirker, was nicht zwingend schlecht oder gut war in seinem Fall. Wie weit ein Skalde aber angesehen war entschied sich oft durch sein Talent und natürlich die Einschätzung des Rudels und seiner Leitwölfe. Für gewöhnlich waren die meisten Schwerter den Skalden aber gewogen, wussten sie ihre Unterstützung im Kampf zu schätzen und welches Schwert will nicht einst Gedichte und Lieder über seine Taten und Schaffen hören?

Im Gespräch mit dem Ridder klangen auch schnell dessen Bedenken heraus. Zwar hatte er ein Armband verdient aber lange war er noch kein Teil von ihnen und dann ein Weib soweit oben in der Rangordnung? Den Kommentar über seinen Clan nahm er jedoch als wohlgemeinte Stichelei hin, die Bunjam und Hinrah gehörten seit je her zu den größten und angesehensten Clans, die traditionell viele mächtige Schwerter stellten. Dennoch steckte dort auch ein Funken Ernst hinter, den jeder Clan berief sich gerne auf seine Helden und wichtige Persönlichkeiten, gleich ob es eine meisterhafte Hand, ein gefürchtetes Schwert oder ein weiser Geisterwächter war. Schon ein Weib in die Hände eines anderen Clans zu geben wurde oft mit einem lächelnden und einem weinenden Auge betrachtet. Zwar stärkte es die Bande zwischen den Clans aber jeder Clan berief sich auch darauf die prächtigsten Weiber hervorzubringen.
So war er äußerst guter Laune als der Ridder ihm eine Aufgabe gewährte um sich zu beweisen, wurde aber das Gefühl nicht los, dass es bewusst mehrere Aufgaben in einer waren. So sollte er nicht nur beweisen, dass er auch kämpfen und sein Weib verteidigen kann, sondern auch eine beeindruckende Trophäe mitbringen zeigen, dass er in der Lage ist das Rudel mit zu ernähren.

Für den Moment aber würde er noch eine Pause einlegen, bevor es zu Fuß weiter durch die Wälder geht.
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Hjall Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 21 Apr 2019 20:40    Titel:
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Nachdem er sein Ross halbwegs vor Blicken verborgen in einer der Klüfte zurückgelassen hatte, trat er den Weg mit den Speeren und den handgroßen Beuteln voller Speisereste an. Hier und dort hielt er an um nach den Spuren im Waldboden zu suchen, so wie es die Wolfsheulerin Caelia ihm gezeigt hatte. Es sollte nicht lange dauern und er konnte Stellen ausmachen, an denen die Erde bereits verräterischer aufgewühlt hat und auch Hufspuren ließen sich an der einen oder anderen kahlen Stelle Erde ausmachen. Hjall entschied sich hier schon einmal den ersten Köder auszulegen. Er hatte genug Zeit mitgebracht und musste in seiner Beute sowieso wählerisch sein. Er machte sich auf an mehreren Stellen die Speisereste auszulegen und sie einfach regelmäßig zu prüfen.
Nach der Lehrstunde mit Caelia hatte er überlegt Fallen zu benutzen aber wie sie ihm selbst noch mitgab, sollte er lieber die Augen nach einem älteren Tier offen halten. Ein junges, starkes Tier solle sich fortpflanzen, die Geister könnten ihm sonst zürnen und wer weiß welche Tiere sich in so eine Falle begeben könnten?

Da der Ridder ihn für diese Aufgabe seinen Bogen verbot, hatte er sich verstärkt mit im Speerwurf geübt. Seine Beute hatte schlechte Augen, so war der Speer vielleicht sogar die bessere Wahl wenn er nur darauf achtet sich in der richtigen Windrichtung zu bewegen, um die nicht dafür viel feinere Nase in Alarm zu versetzen. Prüfend wog er das Wurfgeschoss in der Hand, er wägte ab ob diese Waffe vielleicht sogar die bessere Wahl war bei der potentiellen Beute.

Nach einer Weile vernahm er das verrätischere Grunzen und Scharren nicht fern, kurz prüfte er den Wind, dann ging er einen großzügigen Bogen um einige Bäume zum Ursprung der Laute. Zwischen den Bäumen schälte sich eine Bache hervor, umringt von fünf Jungtieren, war sie damit beschäftigt zwischen einigen Wurzeln zu graben. Ein wenig enttäuscht senkte er seine Waffe, nicht was er gesucht hat und er rief sich Caelias Worte in Erinnerung als sie ihn in der Wildschweinjagd unterrichtete.



Die Eber waren nach der Paarungszeit Einzelgänger, immerhin musste er sich so nicht mit einer ganzen Rotte anlegen überlegte er noch und setzt den Köder Rundgang für den Rest der Tagesmitte fort. Tatsächlich entdeckte er neben einer weiteren Bache und ein paar Rehen und anderen, in diesem Moment unwichtigen, Waldbewohnern auch einen prächtigen, jüngeren Eber beim Fressen, als er ihn umrundete, kamen ihm jedoch Zweifel auf. Der Ridder wollte ein möglichst eindrucksvolles Tier aber Caelias Mahnung und die Furcht davor, die Geister verärgern zu können, ließen ihn zögern. Natürlich wollte er die Aufgabe seines Ridders gut erfüllen und stolz mit seiner Beute in's Dorf zurückreiten, natürlich auch aus dem Eigeninteresse das erwählte Weib zu beeindrucken, aber Trygve nannte keinen speziellen Eber. War es nicht also an ihm ein geeignetes Tier zu wählen? Nach einigen Momenten des Haderns, entfernte er sich dann vorsichtig wieder aus der Nähe des Tieres. So ein Keiler war unberechenbar wenn er sich bedroht fühlte und Hjall zumindest würde sich bedroht fühlen, wenn ein Kerl mit Wolfsmaske und Speeren bewaffnet ihn beim Fressen stören würde.

Die Patrouille wurde also fortgesetzt und er sah immer weniger von den Wildschweinen, ein oder zwei Köder waren aufgefressen, nur konnte er mit seinen begrenzten Fähigkeiten im Spurenlesen keine Schlüsse darauf ziehen was für ein Tier es war oder wohin es gezogen wäre. Als die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, begab er sich auf den Rückweg zu seinem Ross. Wahrscheinlich würde er nächtigen und morgen mit den verbliebenen Ködern nochmal sein Glück versuchen. Auf dem Weg zurück stopfte er sich gerade etwas vom mitgebrachten Trockenfleisch in den Mund, als er zwischen ein paar Bäumen zertrampeltes Gras und Sträucher ausmachen konnte. Von der Neugierde getrieben folgte er der Spur einige Schritte, die Augenbrauen wurden hochgerissen musste er doch überrascht feststellen, dass eine massige grau-schwarze Gestalt im Unterholz lag. Langsam verzog er sich hinter einen Baum und streckte den Kopf vor, so dass nur zwei graue Augen und zwei Wolfsohren hinter dem Stamm hervor lugten. Tatsächlich! Ein massereicher Eber hatte es sich dort bequem gemacht, mit allen Vieren angewinkelt, schien es auf dem Bauch zu schlafen. Unwillkürlich musste er Grinsen. Er hatte sich nie viel Gedanken darüber gemacht wie oder wo Wildschweine schlafen. Nun lag so ein doofes Schwein völlig ahnungslos vor ihm!

Den größeren Speer lehnte er an den Baumstamm, einen Wurfspeer in der linken Hand und den Anderen in der bevorzugten rechten Hand. Für einen Moment hatte er überlegt sich soweit es geht anzuschleichen und es mit dem großen Speer zu erledigen aber er entschloss sich dagegen. Seine Schleichkünste ließen zu wünschen übrig und selbst für einen Thyrenkerl war er ziemlich lang. Er war sich auch nicht sicher ob das Tier ihn nicht erahnte, mit halboffenen schwarzen Augen, aus denen er nichts lesen konnte, lag es dort und hatte den Kopf in seine Richtung gewandt. Prüfend besah er es und mit großer Zufriedenheit stellte er fest, dass es noch alle vier Hauer hatte, das Fell hingegen schien nicht zu gebrachen. Alte, schlecht verheilte Narben und frischere Wunden, wohl noch von den Paarungskämpfen, waren zu sehen. Trotz der beeindruckenden kompakten Körpermasse, schien es seine besten Zeiten hinter sich zu haben und er fühlte sich an manches gealterte Schwert erinnert. Die besten Jahre waren vorbei, die Muskeln wurden weicher und unförmiger und der Bauch immer dicker. Manches Schwert mit diesem Schicksal wurde alt und weise genug um die jüngeren Wölfe zu unterrichten und nahmen die Anzahl der erlebten Winder mit Würde, andere werden zu dem was sein Volk eine "Hand" nennt. Ein Handwerker, Bauer, Fischer oder dergleichen, die aber für das Rudel nicht weniger wert haben als ein Schwert und manch einer wurde zum Schatten seiner selbst und was von seiner Sage blieb waren immer die gleichen Geschichten vergangenen Ruhms, das Methorn häufiger hebend als das Sax.

Während er so daher sinnierte begab er sich mit langsamen Seitenschritten in eine geeignetere Position, den Speer langsam hebend. Noch drei Schritte und er würde sicherstellen, dass Tier an der vorderen Körpermitte zu treffen, dort wo die wichtigen Organe lagen. Nachdem er den ersten Schritt vorsetzte, ging alles ziemlich schnell. Der Eber war nicht umsonst so alt geworden, instinktiv hob er den massiven Schädel. Der zweite Schritt; der Eber schoß mit überraschender Geschwindigkeit auf alle Viere in die Höhe. Ohne den dritten Schritt und mit reichlich Wucht dahinter reagierte Hjall, in dem er den Speer sausen ließ. Mit einem dumpfen Laut schlug der Speer in die Flanke des Ebers, undfür einen Bruchteil schien es dem Tier die Bewegung genommen haben, dann schoss es auch schon mit einem erschreckenden Zahn auf ihn zu. Bereits der erste Wurf ließ sein Herz fast bis zum Halse schlagen, der einmalige Rausch des Kampfes und der Jagd. Als das Tier auf ihn zustürmte kamen die eingeübten Reflexe eines Speerkämpfers zum Vorschein und ohne weitere Kleinigkeiten wahrzunehmen, stemmte er die Füße in den Boden und umgriff den Speer mit beiden Händen. Mit einem gezielten, kraftvollen Stoß bohrte er die Spitze in den Schädel des anstürmenden Ebers und zu seiner Überraschung hob der Ansturm des Tieres ihn von den Stiefeln. Für einen Außenstehenden wahrscheinlich komisch anzusehen, machte der lange Thyre unfreiwillige Sprünge zurück. Jedesmal wenn er Fuß gewann merkte er, dass er seinen vierbeinigen Gegner nicht stoppen kann, so legte er wahrscheinlich gute acht bis zehn Schritt rückwärts ein, ehe das Wildschwein am Ende des Speers kollabierte.

Als er sicher war, dass die Beute sich nicht mehr regte, setzte er sich erst einmal auf den Boden und schnaufte durch. Mit soviel plötzlicher Gegenwehr hatte er nicht gerechnet, fast wären ihm die Clanjuwelen aus dem Kilt gefallen. Nachdem er Atem gefasst hatte stand er wieder auf und betrachtete das Tier etwas näher. Aye er war zufrieden. Mit einem gewissen Respekt näherte er sich dann, entfernte die Speere und lag sie neben das Tier ab. Mühevoll zog er das schwere Tier näher zu einem Baum heran und stellte fest, dass er es so nicht zum Ross kriegen würde. Es wog wahrscheinlich mehr als ein gerüsteter Clanner. In dem Moment wünschte er sich, dass der mächtige Olov dabei gewesen wäre. Der Kerl konnte wahrscheinlich zwei davon tragen, eines würde er aber auf dem Weg verspeisen. Bevor er sein Pferd holen ging, vergrub er ein kleines Brot unter dem Baum als Opfergabe, damit erhoffte er sich bei den Geisters des Ortes bedanken und entschuldigen zu können.

Als er in der Nacht im Dorf ankam und nahe des Feuers die Beute ablud, schaffte er die nötigen Werkzeuge heran. Sorgfältig begann er, angefangen mit den begehrten Hauern, den Eber für den zweiten Schritt der Aufgabe vorzubereiten.

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 Beitrag Verfasst am: 23 Apr 2019 10:35    Titel: Mit den ersten Sonnenstrahlen..
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Die feuerroten Haare mit den Fingern durchkämmend stand sie vor ihrem Spiegel und besah den kunstvollen Rahmen. Die gewundene Wurzel zog sich um das gesamte Kristallglas herum und sah so unterschütterlich aus, dass es die hochgewachsene Thyrin manchmal erschrak. Der Wind konnte sich manches Mal so stark durch die Bäume winden, dass ein Ast zerbrach wie ein hohler Knochen. Doch diese Wurzel hielt den Spiegel fest umschlossen und ließ keinen Zweifel daran, dass er noch viele Jahresläufe genau an diesem Platz stehen würde. Die Finger zwirbelten einige der roten Strähnen auf und im Handumdrehen war der übliche, locker wirkende Haarstrang geflochten und ebenso rasch über die Schulter geschoben, sodass er auf der Mitte ihres Rückens zum Liegen kam. Die feine Spur aus hellbraunen Sommersprossen zog sich ihren Weg über ihre Schultern hinweg und verlief zumindest auf der rechten Seite in das kunstvolle Hautbild. Die Spur welche sich in ihrem Dekolette verlor wurde mit wenigen Griffen von einem lockeren Hemd bedeckt ehe sie in die Stoffhose schlüpfte und die Stufen hinauf stieg, während sie ihren Gürtel um die Hüfte festzog. Die Strahlen der aufkeimenden Sonne fielen versprechend durch die Fenster auf die Holzdielen des Bodens hinab und kündigten einen wundervollen Morgen an. Schnell stieg Yndis in ihre Schuhe und band die Stoffbänder ihre Waden empor, dann stolperte sie bereits neugierig aus der Hütte und blieb auf der Treppe stehen. Sie musste ein wenig blinzeln als das helle Sonnenlicht die grünen Iriden traf, bis sich die Umrisse der blühenden Felder abbildeten. Die blutroten Früchte des Ginsengs streckten sich bereits den Strahlen entgegen und hoben sich in deutlichem Kontrast von den gesägten, grünen Blättern ab. Das mossgrüne Augenpaar wanderte noch einen Moment musternd umher, erfasste die fliederfarbenen Blüten des Kirschbaumes, die ersten Knospen der umstehenden Pflanzen und festigte sich zuletzt auf dem fernliegenden Feuer vor der großen Halle. Vage konnte sie den überraschend großen Leib des toten Keilers erblicken, welcher sich dem Schicksal ergeben hatte und vor einem der Holzstämme lag. Sie hatte das Vieh am Abend vor der Jagd einmal genauer besehen und sich bereits gewundert, welcher Claner so ein Tier wohl einfach am Feuer liegen ließ. Selbst die Frage des Bunjamkerls, wie lange man ein ganzes Schwein wohl über dem Feuer briet, hatte sie nicht direkt damit rechnen lassen, dass tatsächlich er den fetten Leib bis nach Wulfgard geschleppt hatte. Die Arme vor der Brust verschränkend lehnte sie sich ein wenig an die Holztür während sie überlegte. Natürlich vermutete sie in dem Skalden eine innewohnende Kraft, mit welcher ein jeder Wolf gezeichnet war. Und natürlich traute sie ihm weit mehr zu als das Erlegen eines Keilers. Doch obwohl er ein Kerl war, gehörte er nicht zu der überaus massigen Sorte. Er fraß manchmal wie zehn von den Kerlen und dennoch schien es seinem Körper keinen Abbruch zutun, setzte es einfach nicht an weil er seine Zeit nicht damit verbrachte in ewiger Langeweile am Feuer herumzusitzen. Aber dieses Vieh dort am Feuer war ein wirklich großes Exemplar, welches die Hünin selbst wohl nicht einmal ansatzweise bis hierher hätte bringen können. Erst als Hjall sein Werk am Abend dem Ridder präsentierte und mit der flachen Hand auf die Schwarte des Ebers schlug war ihr klargeworden, dass tatsächlich er es gewesen war. Nicht einmal den Bogen hatte er genutzt, sondern sich dem Vieh mit einem Speer gestellt. Noch immer keimte eine warme Welle von Aufregung und Stolz in ihr wenn sie an die Leistung dachte. Doch die Claner hatten ihn bereits mit Lob besehen, so hatte Yndis ihn nicht zusätzlich in Verlegenheit bringen wollen.. vor allem wenn die anderen Geschwister und noch dazu der Städderbesuch in Hörweite saß. Nichts desto trotz war sie überaus stolz, schließlich hatte der Kerl etwas mit ins Dorf gebracht, was sie normalerweise zubereitete. Dennoch kribbelte es nervös in ihrem Bauch wenn sie an das Verhalten der Schwester und des Städders dachte. Sie kannte Eske noch nicht lange aber sie selbst war schon immer ein aufmerksames Weib gewesen was das Verhalten anderer anging. Yndis bildete sich zumindest ein, dass sie manche Gedankengänge schnell nachvollziehen konnte und merkte wenn etwas nicht in Ordnung war. Was also verheimlichte die Schnibblerhand vor ihr? Und was hatte der magere Städderkerl mit seinen Anspielungen gemeint? So ganz war die oberste Hand sich noch nicht im klaren darüber, doch vielleicht waren all diese Gedanken die ständig in ihrem Kopf umherliefen auch nur der eigenen Unsicherheit geschuldet. Schließlich hatte auch sie Augen im Kopf und sah die Blicke des Skalden.. sie hörte welch Worte er zu ihr sprach und nicht umsonst schien er so oft in ihrer Nähe zu sein. Mit einem kurzen Schmunzeln ob der Wirrung ihrer Gedanken rieb sie sich durchs Gesicht und stieß sich von der Holztür ab. Sie liebte den Geruch, wenn die Sonne den morgendlichen Tau in der Luft zerstäubte und ihn von den Blättern hob. Selbst das Knirschen der kleinen Steinchen im Erdboden, welcher unter ihren Schuhen zu spüren war. Sie atmete einen tiefen Zug der herrlichen Luft in ihre Lungen und wanderte in kurzer, kindlicher Neugier zum Feld hinüber, wo sie mit den Fingerspitzen an den leuchten roten Fruchtsträngen des Ginsengs entlang striff. Yndis konnte nicht umhin, sie war neugierig auf den Abend und auch das Essen welches einmal nicht aus ihren eigenen Händen stammte. Schließlich hatte sie bereits zwei Jahresläufe nur das eigene Fressen in den Händen gehabt. Während sie darüber sinnierte wie der Skalde es wohl anstellen würde, ließ sie sich in die Hocke sinken und löste eine kleine und spitze Schaufel vom Gurt, mit der sie begann die Wurzeln aus dem Ackerboden zu graben. Die Gedanken verblassten mit jeder Knolle die sie aus dem Boden zog und je wärmer die Sonne ihr in den Nacken schien und sich auf ihren Armen ablegte, desto deutlicher kehrte auch das Lächeln auf ihren Mundwinkel zurück und nistete sich in einem freudigen Strahlen auch in ihren Augen ein.





Zuletzt bearbeitet von Bitte loeschen am 23 Apr 2019 10:49, insgesamt einmal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 29 Apr 2019 10:35    Titel: Der erste Segen.
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Die Nachmittagsstunden waren an diesem Tag nur so an ihr vorbeigezogen. Die Wolken zogen in aller Geduld weiter und hinterließen nichts als einen klaren, blauen Himmel der von den goldenen Strahlen der Sonne durchzogen wurde. Während Yndis die Arbeit auf dem Hof verrichtete, konnte sie immer wieder die Rauchschwaden erkennen, welche vom Feuer zum Himmel empor stiegen. Auch der Geruch des gebratenen Fleisches zog in kleinen Windzügen immer mal wieder bis in ihren Garten hinüber und ließ bereits ein vorfreudiges Grinsen auf ihren Zügen zurück. Nachdem die Arbeit aber getan war, zog sie sich in die Hütte zurück und wendete sich der Treppe zu. Dort unten angekommen striff sie ihre Kleider vom Körper und schmiss sie an die Seite, ehe sie die nackten Füße auf die Steinfliesen setzte und unter den Wasserkübel trat. Die Finger an das Holz gesetzt, zog sie den Rand weiter zu sich hinab und ließ den ersten Schwung kalten Wassers über ihren Körper laufen. Nachdem sie dann die Seife aufgenommen hatte wusch sie sich rasch und dennoch gründlich die Erde von den Händen und Armen, schrubbte die Haut in einen milden Rotton und begann auch die langen Strähnen einzuschäumen. Die Seife fand wieder auf die Seite und schon wurde die kleine Kette am Kübel gezogen um ihn nach und nach über sich zu entleeren, den Schaum zu Boden hinabzuwaschen. Nachdem nichts davon mehr aufzufinden war wurden die Haare ausgewrungen und sie griff nach einem Handtuch. Nur die feuchten Fußspuren auf dem Holzboden erzählten in welche Richtung die Hünin gegangen war. Denn vor ihrer Kleiderkiste kam sie wieder zum stehen und klappte jene, in die Hocke gesunken, auf. Ein nachdenkliches 'Hmm' entkam ihr als sie die gewohnten Sachen erblickte. Natürlich konnte sie die üblichen Stücke anziehen, sicher konnte sie den selben Anblick wie immer hergeben. Doch sie hatte weder Essen auf dem Feuer stehen noch musste sie Angst haben dass es anbrannte. Also zog sie ein waldgrünes Kleid unter dem Stapel hervor und besah es eine ganze stille Weile unentschlossen. Es würde ohne jeden Zweifel an das Grün der Bunjam erinnern.. die Frage war nur, wollte sie das? Zumeist konnte man die Rothaarige nur in gedeckten Farben und dem orangenen Kilt ihres Clans erblicken. Mit gedeckten Farben war hier ein dunkles, glänzendes Schwarz gemeint welches zum Zeichen der Sturmheuler stand. Man konnte natürlich nun darüber streiten ob Schwarz wirklich eine Farbe war, aber so fühlte sie sich am wohlsten. Die weibliche Figur war unauffällig eingehüllt und erregte keine Aufmerksamkeit - so wie sie es immer gehalten hatte. Nur eine Sache hatte sich verändert seitdem sie der bereits verblichenen Trauer verfallen war: Sie wollte nicht mehr unauffällig sein, zumindest für diesen einen Kerl. Yndis wollte dass er sie wirklich sah.. doch tat er das vielleicht auch schon ohne das ganze Tam Tam drumherum? Bei den Ahnen, was solls. Mit einem entschlossenen Handgriff faltete sie das Kleid, welches noch nicht einmal getragen worden war, auseinander und überlegte was sie darunter anziehen konnte. Und als ihr klar wurde, dass sie auch so schon auffallen würde, striff sie sich lediglich mit den Fingern durch das lange Haar und ließ es auf ihre Schultern und den Rücken fallen.

Als sie Momente später an das große Feuer trat, ein Fass Whiskey unter dem Arm, sah sie bereits den ersten überraschten Blick der Schnibblerhand. Das Grinsen auf Eskes Gesicht trieb ihr sogleich die glühende Wärme auf die Wangen und ließ einen hoffnungsvollen Ausdruck auf ihrem Gesicht zurück. Dann fiel das moosgrüne Augenpaar auf den Rücken des großen Skalden. Die breiten Schultern wirkten in dem Hemd das er trug noch gewaltiger und kurz unterdrückte sie den Impuls ihn am Arm zu berühren. In diesem Moment drehte er jedoch bereits den Kopf und sah über die Schulter in ihre Richtung. Das gewohnte Grinsen hielt auf seinen Lippen Einzug und setzte eine weitere Welle der Unsicherheit in ihr frei, ehe er an ihr hinabsah und das grüne Kleid deutlich lobte. Nachdem sie sich etwas unbeholfen auf dem Stamm niedergelassen und am Saum des Kleides gezupft hatte, besah sie sich das Feuer und die nähere Umgebung genauer. Yndis hatte gewusst dass Hjall seine Aufgabe nicht leichtsinnig erledigen würde.. aber als sie das brutzelnde Schwein besah das über dem Feuer hing, bildete sich ein zufriedenes Grinsen auf ihrem Gesicht. Sie konnte einige der Kräuterstängel erkennen welche sie ihm empfohlen hatte, erkannte sogar einen großen Holzbecher voll Met, mit dem er die Haut des Ebers einzustreichen schien. Es roch wunderbar und erinnerte ihren Magen daran, dass sie noch nicht viel zu sich genommen hatte. Und so entkam ihr glatt ein wohliges Brummen als er eine der Schüsseln voller Fleisch und Kartoffeln an sie reichte. ''Dey hast getan wie von mey palavert Hallarson.. Dey hast von den Wolfsheulern gelernt und dey auf die Such begeben und eynes der dicksten Vieher die mey gesehn hab, hast dey erlegt um dey Rudel zu naehren und es zu staerken. Uff die Ahnen.. und den Hallarson'', sprach der Ridder und ließ uns alle unsere Hörner anheben die Eske bereits gut gefüllt hatte. All den umliegenden Gesprächen ruhig lauschend, begnügte sich die oberste Hand damit sich mit dem wunderbaren Fressen zu beschäftigen, hin und wieder etwas aus ihrem Horn zu trinken und abermals nach etwas Fleisch zu greifen. Völlig gesättigt erst rief der Ridder zur Hatz, wahrscheinlich um das ganze Fleisch sogleich wieder zu bearbeiten.

Nachdem der Abend weit angebrochen war und Yndis und die Claner von der angekündigten Hatz zurück ins Dorf kamen, spürte sie die Müdigkeit der täglichen Anstrengungen und auch des Essens. Eher schläfrig und in ihr Fell gekuschelt hörte sie einer Geschichte zu, die sie weder zufrieden noch beruhigt zurückließ. Die Worte der Wolfsheulerin hatten ihr einen dunkelgrauen Schleier in die Magengrube getrieben, welcher nicht so richtig entweichen wollte und so erhob sie sich nach einem Moment von ihrem Platz und verabschiedete sich von ihren Geschwistern. Träge schlenderte sie zum Hof um sich den bereits rufenden Fellen zuzuwenden als sie ihren Namen hinter sich vernahm. Der Rotschopf lenkte den Blick über die Schulter und da stand er plötzlich wieder. Das dunkelblonde Haar das sein Gesicht umrahmte und das schelmische Grinsen bereits in den blaugrauen Augen zu erkennen. So müde sie auch war, seine Bitte ihr noch etwas zeigen zu dürfen und vielleicht noch etwas zu trinken zu bekommen, hätte sie nie abgeschlagen. Und so fand sie sich nur Minuten später am Tisch mit dem Skalden wieder, welcher sie neugierig in ihrem Kleid betrachtete. ''Hab dey selten in einem Kleid gesehen. Glaub sogar das is' das erste Mal.'' Wenn er auch im Beisein der Claner immer zurückhaltend ihr gegenüber wirkte, so schaffte er es in stiller Zweisamkeit umso schneller sie verlegen zu machen. ''Aye, sey sogar ganz bestimmt das erst' Mal. Aber.. dey hast mey heut' de Arbeyt abgenommen und dey viel Mühe gemacht, also wollt' mey mhm.. dey eyne heimliche Freude mach'n'', antwortete sie in leisem Ton als müsse sie sich bemühen ein Wort hinauszubekommen. Das Lächeln auf seinen Lippen wieder deutlicher zu erkennen, erhob er sich mit seinem Korb und trat auf ihre Seite des Tisches, wo er sich nicht allzu weit von ihr entfernt niederließ und sie betrachtete. ''Aye die Geste is' ney unbemerkt geblieben, das Kleid gefällt mey sehr guad. Und mey denke, dass dey Arbeit erspart blieb, war vielleicht Sinn der Sache und das mey sehe, was 'ne Hand so zu leisten hat? Jedenfalls is' es guad gewählt, mey hab was, das hoffentlich dazu passt und dey gefällt?'' Die Ruhe um die stillen Fragen breitete sich aus als er das Körbchen öffnete und etwas hinaushob, dass er Yndis dann vorhielt um es ihr zu zeigen. Die grünen Iriden fuhren über den vorgehaltenen Umhang, welcher sich auch ohne ihn anzufassen als überaus weich auszeichnete. Man wollte hineingreifen und darüber streichen und es um sich schmiegen wenn man die Kälte nicht abhalten konnte. Doch wirklich die Finger ausstrecken musste sie erst, als sie das kunstvoll geschnitzte Füllhorn erblickte, welches aus einem Hauer gefertigt worden war. Ihre Verträumtheit wurde nur durch seine Stimme etwas geklärt, welche er erklärend erhob. ''Hab mey aus'm Hauer des Keiler's geschnitzt. Das Fell hab mey auch besorgt, weil Eske meinte es sei besonders gemütlich und wärmend.'' Man konnte der Rothaarigen ihre Sprachlosigkeit deutlich ansehen, doch ein wenig überfordert fasste sie seine Worte nochmals zusammen um sich zu besinnen. Dey hast also ney nur den Keyler erlegt.. sondern auch noch das Horn geschnitzt und extra eyn Fell besorgt.'' Ein deutliches Nicken ging von ihm aus und er schmunzelte ein wenig. ''Aye, mey weiß wie gerne dey in dey Pelze schmiegst am Feuer Abends.'' Die deutliche Röte ob seiner Worte kehrte auf ihr Gesicht zurück. Er hatte sie also wirklich längst gesehen und auch erkannt. ''Er is'.. wirklich eynzigartig und wunderschön'', brachte sie hörbar bemüht hinaus und betrachtete den Kerl nun eingehender. Die graublauen Augen ihres Gegenübers nahmen wieder einen milderen Ton an als er erwiderte: ''Aye dann passt er wahrlich zu dey. Der Ridder gab mey die Aufgabe, weil mey ihn um einen Segen für uns bat. Er gab ihn nun, nur willst dey ihn auch annehmen?'' Man konnte seine Fassade förmlich bröckeln sehen. Verlegen wie ein junger Kerl senkte er den Blick ein wenig hinab, woraufhin der der Thyrin sogleich folgte, um die neuerlich aufkommende Hitze auf ihren Wangen zu verbergen. Einen ganzen stillen Moment blickte sie so auf ihre Hände hinab, ehe sich die Augen anhoben und sich auf dem Gesicht des Skalden ablegten. ''Mey wollt' dey vor den Clanern nuad in Verlegenheyt bringen.. aber mey habe schon gestern großen Stolz empfunden als sey herausgestellt hat, dass dey dieses Vieh ganz alleyn bis hierher gebracht hast. Mey.. neyn.. dey hast ney nur den Keyler nach Wulfgard geschleppt, dey hast mey auch nach eyner langen Weyle meinen Frohsinn zurückgegeben. Also aye.. mey würd' ihn gern annehmen.'' Mit den letzten Worten konnte man sein Augenpaar zu ihrem Gesicht zurückrucken sehen, fast als habe er trotz der salbenden Worte nur auf dieses eine Wörtchen gewartet. Dann erhob er sich auch schon um den Überwurf mit sich in die Höhe zu ziehen und auf ihre Schultern zu deuten. Der Rotschopf nestelte nach den Haaren und zog sie über die Schultern hinweg zu sich nach vorne, sodass der Kerl es ein wenig einfacher hatte. Sie spürte seine Hände an ihren Schultern als er das weiche Fell darüber bettete. Dann fuhren seine Hände an ihrem Kopf entlang nach vorn, um auch das Füllhorn durch die Verschlussschlaufe zu ziehen. Yndis wendete sich auf der Bank herum, sodass er den Überwurf an ihr besehen konnte. ''Mey danke dir von Herzen. Mey weiß deyne Geste und deyne Mühe sehr zu schätzen und werd' ihn voller Stolz tragen Hjall.'' Sein Blick legte sich voller Stolz auf der Thyrin ab. ''Das is' mey alle Mühen wert, hat nur 'nen paar Abende gebraucht und mey wusste, das mey niemals ein klügeres und prächtigeres Weib gesehen hab oder sehen werde.'' Die Müdigkeit der Thyrin war hinfort gewischt. Ein ehrliches und glückliches Lächeln hielt auf ihren Zügen inne als er sich wieder niedersetzte und die Beiden noch einen ganzen Moment über die verschiedensten Dinge sprachen. Sie war sich in der Vergangenheit sicher gewesen, dass kein Kerl sie wahrgenommen hatte und es wohl auch viele weitere Jahre dauern würde, bis es soweit kam. War sie doch einfach nur die Hand des Rudels, die für Met und Fressen zuständig war und dafür sorgte das im Lager alles vorrätig war. Doch auch diese Gedanken verschwammen in diesem Moment und sie strich verträumt lauschend über ihren Umhang, welcher schöner nicht hätte sein können.

Nachdem er sich verabschiedete hatte, fand sie dann doch etwas benommen in ihr Zimmer hinab. Der Überwurf wurde einem rohen Ei gleich gelöst und penibel gefaltet auf ihrer Holzkommode abgelegt und auch das grüne Kleid, welches sie tatsächlich mehr an die Farbe des Skaldenkilts erinnerte, fand oben auf all den anderen Kleidungsstücken seinen neuen Platz. Das ungute Gefühl, dass durch die Geschichte der Schwester entstanden war, war verschwunden und so kuschelte sie sich in die vielen Felle ihres Bettes und schlief so schnell, dass man wahrlich kein sinnvolles Wort mehr mit ihr hätte wechseln können.






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Hjall Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 24 Aug 2019 13:21    Titel:
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Die aufsteigende Sonne am Horizont tauchte den Hof in ein orangegoldenes Licht, hier und da wanderte Hjalls Blick suchend umher, als er sich am Zaun entlang zur Pforte bewegte. Mittlerweile kannte er viele der Arbeitsabläuf dorte und die gefüllten Tröge des Viehs und gemachten Felder gaben bereits die ersten Hinweise, dass er doch wieder etwas zu lange geschlafen hat. Er mochte es gerne spätnachts und manchmal auch vor Sonnenaufgang zu arbeiten und nachzudenken, wenn das Dorf schlief. Zum einen besänftigte es seine Schwäche, immer gerne bei allem dabei sein zu wollen. Er konnte nichts verpassen, wenn alle schliefen. Zum anderen war es, zum Unverständnis mancher Clanner, ein ziemliche Denkarbeit sich gute Gedichte, schöne Lieder und eindrucksvolle Geschichten zu erschaffen aber noch mühseliger, alles in richtiger Erinnerung zu behalten. Im ersten Moment fällt es vielleicht nicht auf, wenn man in einer Geschichte mal vergisst, dass ein Ahn sieben Zweiköpfe statt fünf erschlagen hat. Wenn jedoch ein Nachfahre des besagten Ahn dabei wäre, bräuchte man sich gar nicht mehr viel Mühe machen um einen handfesten Streit herbeizurufen. Zu dem war ein Skalde stets darauf eingeschworen, die Geschichte derer vom Blute Thrails nach besten Wissen und Gewissen zu bewahren.

Zu ruhigen Stunden zog er sich gerne zurück um etwas in sich zu gehen, so wie sein alter Lehrmeister Gilfjur es ihm einst in langen und tristen Winternächten beibrachte. Er benötigte Zeit und Frieden, um in sich zu gehen und seine eigene Halle der Erinnerungen zu besuchen, die einzig in seiner Vorstellung existierte. Eine unendlich lange Thinghalle wo, wie für Thyren häufig üblich, die erkämpften Stücke und Trophäen ausgestellt wurden. Wenn er etwas in seiner Halle suchte oder sie erweiterte, wusste er in welchen Ecken er schauen musste. Zu jedem Stück, jeder Geschichte die er lernt, hatte er in seiner Vorstellung einen oder mehrere Gegenstände, die er mit dem Inhalt des Gelernten verband. Es war sein eigenes Ritual, diesen Ort im Geiste aufzusuchen, seine Wege entlang zu schlendern und den Bestand aufzunehmen. Diese anfänglich befremdliche Übung war aber auch ganz nett um lange Bootsfahrten zu überbrücken.

Die Pforte bereits hinter sich lassend trat er dann an das Haus selbst und pochte in seinem üblichen Takt an der Türe, eine Antwort blieb jedoch aus. Scheinbar war sie bereits ausgeflogen oder nur etwas holen. Mit verschränkten Armen lehnte er sich an einen der äußeren Holzbalken und wandte den Blick zum nahen Hafen und in Richtung des Händehauses, wo die fleißigen Handwerker der Sturmheuler das Dorf mit allem nötigen versorgten. Der Hof war gut gelegen, direkt am Wasser, nicht unweit vom Hafen und abgesehen von Helfjor und dessen gelegentlichem Rumgebrülle war es ruhig. Er mochte den Anblick des Hofs und der umliegenden Gebäude, auch die Thinghalle war nicht fern, und für einen Augenblick genoss er einfach die Eindrücke und die warme Morgensonne auf der Haut.

Wenn die Geister es wollten würde er bald nicht mehr nur ein hoffentlich gern gesehener Gast hier sein, sondern ein fester Bestandteil des Hofs und allem was damit einher ging. Er entsann sich zurück, wie er den letzten Sommer noch seinen ältesten Bruder daheim besucht hatte und wie es aus heiteren Himmel eine merkwürdige Wehmut in ihm aufkommen ließ. Fernab von der üblichen geschwisterlichen Rivalität, besonders gegenüber den Älteren, erweckte es ihm tatsächlich schon fast Neid. Eine solide Hütte mit Werkstatt, eine warme Herdstelle im Winter, der wildgewordene Nachwuchs und ein prächtiges Weib, wahrscheinlich im Winter noch wärmer als die Feuerstelle.

Ein komisches Gefühl stellte er fest, als er so darüber nachdachte. Man verbringt seine Kindheit mit der Familie und in der einfachen Weltsicht der Welpen, scheint dies noch eine Bande für den Rest des Lebens, nein, für die Ewigkeit zu sein aber was war nach dem Verlust von Naivität und Unschuld noch davon übrig? Fühlte es sich hier noch wirklich an wie zuhause, wenn er doch wusste, dass es nur ein kurzer Halt war? Nein. Er war seinem Heimatdorf entwachsen, hat den Geschichten anderer Rudel gelauscht, Teile von Alumenas gesehen und nun ein Leben auf Alathair. Am Ende ging man mit ihnen nur eine gewisse Strecke auf seinem Weg, bis man sich einmal in Anundraf wiederbegegnete.

Als er sich so umsah wusste er auch, dass er keinen Grund mehr hatte seinen Brüdern ihr Glück zu neiden. Wulfgard war nun seit über einem halben Jahr seine neue Heimat geworden, mit einem sinnvollen Platz im Rudel als Skalde und Stimme des Nordens. Eine Wohltat, nachdem er bereits als Heranwachsender und sein bisheriges Leben als erwachsener Kerl auf Reisen verbrachte.

Und natürlich war da noch der Anlass, warum er sich heute zum Hof begeben hat oder warum er sich überhaupt häufig mit oder ohne Vorwand dorthin bewegt: Yndis die Herrin des Hauses. Das er die Aufgabe für den ersten Segen erledigt hatte und sie ihn akzeptiert hat, war nun bereits eine Weile her. Er bereute keinen Augenblick davon aber mittlerweile kannte er auch die Tücken. Wenn sie sich in einen Kuss lehnte und die Arme um ihn schlang, der schwere, warme Atem auf seinen Lippen und manchmal reichten auch schon lange Blicke aus den moosgrünen Augen. Sehnsucht und Leidenschaft ließen sich nicht gleich einem Fieber mit der Zeit auskurieren, sie waren wie Durst und Hunger und wurden nur stärker.

Er war froh, dass sie den zweiten Segen angesprochen hatte. Die Frage wäre ihm schwer gefallen, denn sie war auch immer von einer zweiten begleitet: Wärst du bereit mich zum Mann zu nehmen? Das Recht die Felle und Intimitäten miteinander zu teilen, ging auch immer damit einher, dass man nur ein halbes Jahr hat sein Handfasting zu planen. Niemand hatte ihn darauf vorbereitet, wann der richtige Zeitpunkt dafür sein könnte. Sein Vater Hallar wankte vor ihm und seinen Brüdern in derlei Fragen immer zwischen Scherzen: "Man sollte auf dem Ross mal geritten sein, bevor man es kauft ney?" und vagen, verhaltenen Aussagen: "Wenn dey bereit seid alle Verantwortungen die damit kommen zu übernehmen." Seine Mah hatte weniger darüber gesprochen, manchesmal sprach sie unvermittelt Weiber und derlei Themen an, nichts das man gerne mit seiner Mah bespricht. Wahrscheinlich aber weil sie Hallar gut genug kannte und befürchtete die Jungs würden ohne guten Rat in die Welt geschickt und sie müsse auf Enkel verzichten. Ihre Aussagen waren aber nicht weniger vage: "Wenn das Herz sagt, dass es sich richtig anfühlt."

Er war sich sicher und als Yndis diese Frage stellte, war er noch glücklicher, weil er wusste dass sie sich auch sicher ist. Auf dem Weg vom Hof runter und zum großen Feuer sah er sie dann auch schon, den Ridder ebenfalls, auf den Stämmen sitzend und palavernd. Er setze sich zu ihnen und nach der Begrüßung und dem üblichen wohlgemeinten Wortgeplänkel kam der Ridder dann auch endlich an das Eingemachte.

"Es hat etwas gedauert, aver mey konnte mey mit den Geysterrufern zusammensetzen.. Die Uffgab soll fuer euch beyden seyn.. ihr sollt daran wachsen, im besten Fall zusammen. Mey schicke euch beyden auf Wanderschaft. Mit nicht mehr als Verpflegung fuer einen Tag sollt ihr durch das Tor Wulfgards rausgehen und erst wiederkommen wenn ihr alles noetige fuer den Bau eines Totemkonstrukt habt. Macht euch gedanken, welches der Totems euch beyden wichtig sei und sucht die besten und schoensten Materialien zusammen. Das Totem errichtet ihr dann an einem geeigneten Ort, hier auf Sturmouve."

Erläuterte der Ridder und leckte sich die von Elchwurst fettigen Lippen. Hjall konnte die Blicke von Yndis, die neben ihm saß, förmlich spüren als Trygve seine Aufgabe an die Beiden stellte.

Mittlerweile wusste er oft bereits an ihrer Augenpartie ihre Reaktionen abzulesen, nicht dass sie sich mit ihren Ansichten verstecken würde, aber auch er nickte zufrieden, als sie die Aufgabe für gut befand. Es folgte noch ein Feilschen über die mitzunehmenden Gegenstände: seine Lyra und jeweils eine Waffe, denn Thyren verließen nie unbewaffnet ihr Dorf, konnten sie dem Ridder noch aus den Rippen leiern.

Nachdem der Ridder sich verabschiedet hatte, machten sie sich auf den Weg in den Hafen um das nächste Boot nach Adoran zu nehmen, wo Andaryn sie zu seiner und Arwnys neuer Taverne eingeladen hatte.
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 Beitrag Verfasst am: 25 Aug 2019 14:38    Titel: Der zweite Segen
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Sie erwachte in den Morgenstunden und blinzelte sich aus dem geborgenen und sicheren Schlaf, als sich bereits das erste Lächeln des Tages auf ihren Zügen wiederfand. Die langen Beine streckten sich aus dem Fellbett und sie legte ihren Teil der Bettdecke lautlos weiter ans Kopfende hinauf. Beim Hinaussuchen ihrer Kleidung musste sie jedoch bereits zugeben, dass ihr tatsächlich die Hände wehtaten wenn sie an den großen Felsen dachte, den sie gestern geschleppt hatten. Ja, die letzte Zeit war wie im Flug vergangen. Ein halber Jahreslauf in dem es viele tolle, witzige und innige Momente gegeben hatte, von denen sie nicht einen freiwillig abgeben würde. Mit einem warmen Gewürzmet setzte sie sich nur wenige Momente später auf die Treppe vor der Hütte und besah den Hof und die Umgebung aus den morgendlich verhangenen Augen. Ihre Finger striffen über das Fell des kleineren Hundes, als ihre Gedanken sich bereits in Bewegung setzten um die letzten Wochen nochmals zu besehen. Nachdem der Ridder ihnen die Aufgabe gegeben hatte, waren sie sich schneller als gedacht einig geworden, was die Auswahl des Totems anging. Sie selbst hatte nicht gewollt, dass er sich nur wegen ihrem Hautbild für den Hirsch entschied - lag ihr selbst doch eine Menge an diesem Totem. Doch sie entschieden sich dennoch für den Jarl des Waldes, schließlich war er nicht nur der Hüter der Natur, sondern auch der Bewahrer von Wissen und Geschichten. Ein Seher in Vergangenheit und Zukunft, wohl wissentlich dass sie noch einige Zeit miteinander verbringen wollten. Eine prächtige Idee von jedem Volk etwas mit in das Totem einzubinden, als Zeichen der obersten Hand und der Stimme, welche die Beziehungen zu den Verbündeten aufrecht erhalten würden. So erinnerte sich Yndis noch genau an den Tag, als sie zu den Elfen losgezogen waren.



Ein ungewöhnlicher Ort diese Stadt, welche komplett aus Marmor zu bestehen schien. Es hatte sich kühl angefühlt und irgendwie distanziert, nicht nach einem Zuhause. Wäre der Hüne nicht an ihrer Seite gewesen so hätte sie womöglich tatsächlich über etwas wie Heimweh nachgedacht. Doch sie waren dort gewesen um einen Teil ihres Totems zu erhandeln. Holz aus dem Elfenwald sollte es sein, Holz welches ihnen beiden freiwillig gegeben wurde und keines welches man von einem Baum schlug. Sie beide wussten zumindest um diese Tradition der Elfen und hatten vor diese auch zu würdigen. Doch die Nähe zur Heimat kam, als sie sich gemeinsam mit Miw' einen Weg durch den nebelverhangenen Wald bahnten. Es hatte wunderbar gerochen. Ein wenig nach feuchter Erde, die von der Sonne erwärmt wurde, ein wenig nach dem Tau des Frühlings, welcher sich frisch auf die Blätter neuer Pflanzen gelegt hatte. "Ihr müsst euch einen Baum aussuchen, zu welchem ihr eine Verbindung spürt oder welcher euch besonders anspricht", hatte die zierliche, nicht ganz so typische Hochelfe gesagt. Doch dies war eine Entscheidung die man nicht vorschnell traf. Diese Bäume dort waren einzigartig gewesen. Sicherlich Jahrhunderte alt und mit einer Höhe die vermuten ließ, dass die breit gefächerten Blätterkronen bereits den Himmel striffen. Doch irgendwann hatten die Beiden einen Baum gefunden, welcher seine Wurzeln so tief im Erdboden vergraben hatte, dass man sie anhand der aufgeworfenen Erde noch Meterweit verfolgen konnte. Ohja, Yndis war tatsächlich etwas schüchtern und zurückhaltend gewesen.. wie sollte man mit einem Baum sprechen? Hjall hingegen war es scheinbar leicht gefallen, hatte er einfach den richtigen Gedanken gehabt - nämlich das man eher mit dem Baumgeist sprach, welchen auch sie von Zuhause kannten. Sie hatten diesem Geist also von ihrem Segen, ihrer Aufgabe und ihrer Zuneigung erzählt, auch dass daraus eine starke Verbindung einhergehen soll, welche sie mit einem Zeichen aller Völker und der damit einkehrenden Verbundenheit festigen wollen und siehe da.. die Wurzeln des Baumriesen hatten begonnen sich zu bewegen und ließen zwar irgendwie ein absurdes, dennoch ein wunderbares Bild zugleich zurück. Das Wurzelwerk zog sich aus dem Boden und verdichtete sich zu einem breiteren Stück, welches bereitwillig vor den beiden Thyren zu Boden gefallen war. Der Baum hatte sich geschüttelt, als habe es selbst einen alten Kerl wie ihn einiges an Kraft gekostet und mit diesem Schütteln, fiel auch ein grün glimmendes Blatt hinab und landete vor den Beiden auf dem Boden. So hatten sie daraufhin das Holzstück, aus dem der Hirsch entstehen sollte und auch das immergrüne Blatt zurück in die Stadt gebracht und eine Nacht in Miw's Haus verbracht. Bevor sie zu den Kaluren aufbrechen konnten, hatten sie Beide immerhin noch den Tausch zu begleichen, welcher in Form einer handgefertigten Sackpfeife des Skalden, für das Stück Holz in Ered Luin seinen Lebensabend finden würde...


Auch in Nilzadan war das Gebiet in dem sie sich befanden.. ungewöhnlich und ungewohnt. Dunkelheit soweit das Auge reichte, während sie vom Stein des Berges umschlossen wurden. Kaum ein Windzug, kein Vogellaut weit und breit. Dennoch ein Ort den sie bei ihrer Reise keinesfalls umgehen wollten. Schon zuvor hatten sie sich Gedanken über ihren Wunsch an die Kaluren gemacht, jedoch ebenso damit gerechnet, dass dieser Halt sie das meiste Gold kosten würde. Ein geschmiedetes Geweih, mit Verästelungen die vom hohen Alter und dem Wissen des Hirsches zeugen sollten. Ein Geweih welches moosbewachsen für Ende und Neuanfang eines jeden Jahreslaufes stehen sollte. Und auch hier waren sie nicht auf abwehrend erhobene Hände gestoßen sondern auf Gastfreundschaft, eine Menge Bier und nicht zu wenig zu Essen. Einige Stunden sogar hatten sie sich über das Metall und seine Eigenschaften unterhalten. Robust um dem Winter und all den Witterungen zu trotzen, hell glänzend um zur weißen Farbe des Hirsches zu passen und dennoch mit vielen Details. Maz, der Kalure, hatte gesagt dass er nie zuvor ein solches Stück gefertigt hatte, er sich aber dennoch daran versuchen würde um uns zu helfen. Was den Gegenwert zu diesem einzigartigen Stück anging, blieben die Beiden auch hier weitesgehend im Dunkeln. Das relativ kühle Tavernenzimmer hatte die Dunkelheit jedoch schnell ausgeblendet. Die Schlafmatten hatten sie weit aneinander gerückt, sodass Yndis immerhin einen Platz im Arm des Skalden gefunden hatte, welcher sich schon viel mehr nach Heimat anfühlte. Sie wusste noch, dass sie sich eine lange Zeit noch unterhalten hatten, ehe beide zusammen in einen erholsamen Schlaf gesunken waren, welcher sich am Morgen danach als nicht ganz so wohltuend wie gedacht herausgestellt hatte. Doch noch konnten sie das Geweih nicht mitnehmen und auch war die Wanderung noch lange nicht dem Ende nahe. Vorher galt es sich luftiger anzuziehen, denn der nächste Halt würde erst in der Wüste sein...


Bei den Ahnen, war es dort warm gewesen, sodass die Beiden es selbst in ihrer luftigen Kleidung nicht einfach hatten den Tag dort zu überstehen. Welch Wohltat als der Abend einkehrte und die raue Brise der Wüste sich kalt um den Stoff sammelte. Aber auch hier gab es ein Ziel welches unbedingt erreicht werden musste. Sie hatten sich überlegt die Augen des Hirsches aus zwei Salzkristallen der Menekaner zu formen und so gab es nur einen Weg diese auch zu beschaffen. Ein Salzschürfer musste her, welcher sich mit dem Formen solch außergewöhnlicher Rohstoffe auskannte. Nach langem Suchen und einem gefühlt unstillbarem Durst fanden sie das Haus des Gesuchten und auch hier - wieder ein Tisch voller Gastfreundschaft und netter Worte. Wieso hatten sie sich diese Aufgabe so viel schwerer vorgestellt als sie war? Chalid ließ sich schnell davon überzeugen zwei seiner schönsten Kristalle für diesen Zweck herzugeben, wahrscheinlich sah er auch den Zweck seiner eigenen Arbeit, die von nun an in Wulfgard seinen Platz finden würde. Doch diese Arbeit würde nicht als ein Zeichen eines Einzelnen stehen bleiben sondern ein Zusammenspiel all der Völker und Verbündeten, die sie auf ihrem Weg kennengelernt hatten. Anders als gedacht verbrachten sie den Abend nicht mit wildem Handel eines unbezahlbaren Gutes sondern erzählten, aßen und tranken. Zu guter Letzt sollten die Salzkristalle ein Geschenk sein, welches ihnen in kommenden Zeiten Glück bringen sollte und schon bald seinen Platz am Totem finden würde. Die Nacht war die bequemste von allen Vorangegangenen gewesen. Kein Mamor, kein kalter Stein der Kaluren sondern nur ein weiches Bett inmitten des frischen Windes der nächtlichen Wüste. Die hervorragende Gesellschaft natürlich nicht zu vergessen. Ausgeruht und bereit den Rest ihres Weges hinter sich zu bringen, hatten sie sich am nächsten Nachmittag nach Adoran aufgemacht. Solange die Füße sie tragen würden, konnten sie weiterziehen und zu diesem Zeitpunkt fehlte ihnen noch immer das Podest...



Und nun saß sie hier, trank an ihrem Gewürzmet und lächelte versonnen, wenn sie an die letzten Wochen dachte. Erst gestern hatten Hjall und sie sich darüber unterhalten ob soetwas irgendwann an Spannung und Anziehung verlor - zumindest wenn es nur um das Äußere ging. Doch in diesem Fall ging es für Yndis weder nur um Äußeres, noch nur um innere Werte. Es war ein seltsamer Fall gewesen bei dem man sich das erste Mal sah und es einfach.. stimmte und sich leicht anfühlte. Etwas bei dem man nicht drohte sich in zu großen Überlegungen zu verfangen sondern einfach genoss was war, und was noch kommen würde. Sie war gespannt darauf wie es werden würde, wenn der Skalde seinen Platz wahrhaftig neben ihr einnahm und sein Zuhause fortan der Hof sein würde, der schon soviel Leben gegeben und dem soviel Leben genommen worden war. Die Gesichter in ihrer Hütte waren gekommen und gegangen doch sie war sich einfach sicher, dass dieses Gesicht bleiben würde. Besonders aber freute sie sich darauf, wenn es keinen Vorwand mehr geben musste um nach Hause zu kommen und sich ermüdet und geschafft in den heimischen Fellen niederzulassen. Und jetzt, da sie das Totem zusammengesetzt hatten, hatten sie auch keinerlei Einfluss mehr darauf was kommen würde. Das wussten wohl nur die Geister alleine. Langsam erhob sie sich von den Stufen und schüttete den letzten Schluck des Mets auf den Rasen, ehe der Krug auf dem Tisch abgestellt wurde. Sie knüpfte sich den Gürtel um die Hüften und tastete nach ihrer Sichel, welche wie jeden Tag den Platz an ihrem Oberschenkel hinabbaumelnd, gefunden hatte. Die Arbeit würde sich nicht allein machen und so ging die Zeit schneller vorbei, bis der Skalde sich aus den Fellen geschält hatte. Sicher würde auch er zu einem warmen Met nicht nein sagen und bis dahin konnte die Arbeit längst verrichtet sein.



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 Beitrag Verfasst am: 10 Sep 2019 16:22    Titel: Das Hirschtotem
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Zwei Wochenläufe waren sie von den Elfen zu den Kaluren, von dort aus nach Adoran und den Menekanern und wieder zurück gereist. Um genau zu sein waren sie gelaufen, da sie weder Kutschen, Pferde oder Schiffswege nutzen durften. Yndis erinnerte sich dass ihr die Beine und Füße an den Abenden geschmerzt hatten, doch auch dieses Problem war keines, welches der Skalde nicht zu lösen wusste. Seine Augen lagen stets forschend, neugierig und besorgt auf ihr, als könne er nicht selten genau voraussehen was in ihrem Kopf vor sich ging. Doch irgendwann, endlich, sah man die hohen, hölzenen Wehrmauern Wulfgards, vernahm das Jaulen der ersten Wölfe und einen Windzug welcher überdeutlich den Geruch von Zuhause und der kalten, nordischen Luft mit sich brachte. Weiter hinten die prachtvolle Thinghalle, welche sich über all den Hütten erhob und etwas so behütendes in der Thyrin freisetzte. Sie war schon einige Monde länger als Hjall hier und doch hatte es gedauert bis sie ihren Platz und ihr eigenes Leben hier gefunden hatte aber es gab keinen Zweifel mehr daran, dass Sturmouve zu ihrer Heimat geworden war. Der Ort an den man sich stets am meisten zurücksehnt, das Rudel und die Geschwister welche man immer am liebsten um sich hat und das heimische Feuer dass einen jeden mit seinen knisternden und prasselnden Geräuschen willkommen heißt.

Erst nachdem die Beiden sich zu genüge ausgeschlafen hatten fanden sie sich in der großen Hütte des Hofes zusammen um das weitere Vorgehen zu besprechen. Hjall hatte bereits mit den beiden Füllhörnern begonnen, welche sie in den Farben ihrer Clans bemalen wollten und auch mit dem Hirsch war er der Rothaarigen bereits zuvor gekommen. Grobe Umrissen ließen bereits die Beine, Hufen und auch den Kopf und Rumpf erkennen. Weiß sollte er werden, in völliger Reinheit und Einheit mit der Jahreszeit, welche sie so sehr schätzten. Doch ehe die Hand sich daran machen würde die Schnitzerei zu bemalen schliffen die beiden den Hirsch sorgfältig ab, sodass das Holz eine glatte Beschaffenheit und noch mehr Form bekam. Einen ganzen Abend und eine ganze Nacht hatte es gedauert bis der Hirsch vollendet war, wenn man davon absah dass das Geweih noch angesetzt werden musste. Während der Skalde sich zur Ruhe gelegt hatte, saß Yndis die übrige Nacht am Boden vor dem Kamin und zog feine und gründliche Farblinien über das Holz, bis das Totem in strahlendem Weiß zum Trocknen zurückgelassen wurde.

Der nächste Nachmittag und Abend würde der Vollendung dienen. Voller Tatendrang hatten die beiden Spaten, Schaufeln, Steine und Felsen, einige Pflanzen und die übrigen Utensilien zum Marktplatz geschafft. Yndis hatte vor nicht allzu langer Zeit mitgeholfen das Dorf neu aufzubauen und so gingen die ersten Spatenstiche leicht von den Händen. Hjall hingegen begann den abgestochenen Bereich auszuschaufeln, aufdass sie im Nachgang einige Steine für den Untergrund des Podestes darin platzieren konnten. Und sobald das Podest erst einmal auf festem Boden stand ließ sich ein erstes Bild erkennen, welches einen gewissen Stolz in dem Gesicht des Rotschopfes zurückließ. Sie hatte gewusst dass die zweite Aufgabe etwas sein würde, bei dem beide zusammenarbeiten und sich ergänzen mussten, dass es tatsächlich so gut und reibungslos verlaufen würde.. damit hatte sie nicht gerechnet. Er war gut in dem was er tat, erzählte die Geschichten und Weisheiten jedes Mal so sicher und einnehmend, dass man an seinen Lippen hing. Sie wusste es und musste sich dennoch eingestehen, dass er immer wieder Dinge tat oder Worte aussprach die sie auch jetzt noch überraschten.

Sie fassten beide kräftig an um einen weiteren, flachen Felsen auf dem Podest zu positionieren. Seine geschickten Finger hatten übriges getan und bereits eine Art Verankerung an dem Felsen befestigt, sodass sie den Hirsch nur noch ruhig und absolut gerade hinaufsetzen mussten, damit er sicher und fest stand. Und während Yndis sich um die Bepflanzung und das Aufstapeln der kleineren Steine kümmerte, striff er sein Hemd unter dem Kilt hervor und wandte sich dem Dorf zu. Mit zwei großen, reich verzierten und beschnitzten Stämmen kehrte er zurück. Auf dem Gesicht der Thyrin bildete sich ein begeistertes Lächeln, denn sie hatte ihn bereits zuvor gefragt ob es ihm möglich wäre soetwas zu erschaffen. Er hatte zugestimmt, versprochen dass er sich daran versuchen würde, jedoch nicht verraten ob er erfolgreich gewesen war. Erst als er sie im Boden fixiert hatte griff er sich entschlossen das letzte Teil ihrer Aufgabe und wies die Thyrin an ihn anzuleiten, damit das Geweih auch wirklich eine gerade Haltung bekommen würde. Etwas Gefühl, ein wenig Druck und schon saß das hell schimmernde Geweih ihres Totems an seinem Platz - bereit von allen Seiten besehen zu werden. Noch heute sah sie regelmäßig das breite Grinsen auf seinem Gesicht, welches er aufgelegt und den Arm um sie geschlungen hatte, um ihr gemeinsames Werk zu betrachten.





Seit ihrer Fertigstellung waren bereits wieder einige Tage in die Lande gezogen. Und obwohl sie noch immer nicht offiziell zusammen in dieser Hütte leben durften, ließ es sich keiner der Beiden nehmen die Tage miteinander zu verbringen. Er war es gewesen der ihr Lächeln und die Freude zurück in ihr Leben gebracht hatten und mittlerweile war sie sich auch nicht mehr sicher, wieso und vor allem wie lange sie darauf eigentlich verzichtet hatte. Wege die vorher so unheimlich schwer gewirkt hatten waren nun so überraschend einfach zu bewältigen, immer mit der Vorfreude im Nacken, ihn in den Abendstunden wiederzusehen und sich an ihn anzulehnen. Wenn man sich im Leben sicher sein konnte, dann war sie es jetzt. Jetzt da sie jemanden gefunden hatte, mit dem sie über alles sprechen konnte ohne sich Gedanken über eine falsche Reaktion zu machen, jetzt wo er ihr die Gedanken aus dem Mund nahm und über das Handfasting und die Gäste sprach. Sicherheit war etwas das sie jedem gönnte, wenn es in jedem ein so wunderbares Gefühl hinterlassen würde, wie in ihr selbst. Und neben dieser Entschlossenheit hing auch jetzt noch der Spiegel den er ihr geschenkt hatte. Umgeben von dicken Ranken und standhaftem Holz um ihr noch immer genau das aufzuzeigen, was auch er in ihr sah - was es auch sein mochte.


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