Tobau Issholss Tagebuch

[Tobau Isshols]

hallo Tagebuch, endlich mal wieder Zeit und Ruhe für dich.

Mir schwirrt der Kopf. Nach 15 Jahren Haft auf einer unwirtlichen Insel, zusammen mit Seeräubern, Dieben und allerlei anderem Volk endlich frei. Die Seereise hierher war schon anstrengend, denn ich musste mir die Überfahrt durch Mithilfe verdienen und nach der langen Haft bin ich nicht mehr der kräftigste, dazu kommt mein Alter von inzwischen 40 Jahren, das mich auch ein wenig belastet im Moment.
Aber verlernt hab ich nichts von früher. Nach Ankunft hier im Hafen hab ich meine Axt ausgepackt, in die Hände gespuckt und erstmal ein Dutzend Stämme geschlagen. Diese zersägt und dann ein paar hundert gute Schäfte geschnitzt und direkt verkauft beim Händler. Der will mehr davon und die soll er kriegen...

Jetzt sitze ich in einem kleinen zu vermietenden Zimmer im Gasthof am Ortseingang von Bajard, so heisst das wohl hier und warte auf den Vermieter zwecks Abschluss des Mietvertrages.

Ich habe mir vorgenommen, zunächst als Holzfäller meinen Unterhalt zu verdienen, auch um wieder richtig zu Kräften zu kommen. Vieleicht beginne ich später mal eine Ausbildung als Schreiner oder frische meine Kenntnisse als Bogenmacher wieder auf. Ich weiss es noch nicht. Hauptsache weg von der Insel und aus der Haft raus. Hier kennt mich keiner und ich kann einen Neuanfang wagen....

[Luca Zek]

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[Tobau Isshols]

Heureka, der Vermieter war da und hat mir, nach kassieren einer ansehnlichen Miete für die nächsten vier Wochen den Schlüssel zu einem ganz passabel ausgestatteten Zimmer überreicht. Alles drin, was man so braucht, vor allem ein wunderbar weiches und warmes Bett. Was geht es mir gut, ich begebe mich auf einen Rundgang durch Bajard. Ich brauche dringend einen Barbier, der mit die wirren Haare und den verfilzten Bart schneidet. Auch eine gründliche Wäsche wäre gut, ich fürchte, ich müffele meterweit gegen den Wind.
Nach Beschreibung von Peer Korwalden, einem der Wächter am Tor finde ich auch einen Barbier draußen hinter der Kutsche. Dort lasse ich Bart und Haare richten, um wieder menschlicher auszusehen. Der Barbier ist es auch, der mir mit gekrauster Nase dringend empfiehlt, in der Hauptstadt Adoran ein Badehaus aufzusuchen und mir den Weg dorthin beschreibt. Ich mache mich, höchst komfortabel, mit der Kutsche auf den Weg, auch wenn es den ohnehin schmalen Beutel erleichtert.
In Adoran wasche ich meine Bekleidung notdürftig im Fluss und suche dann ein wenig herum, bis ich auf einen geöffneten Laden treffe, mit der Inhaberin Frau Leetha. Ich stelle mich vor und frage nach dem Badehaus und erfahre mit Freude das ich am richtigen Ort bin. Ein wunderbar eingerichtetes Badehaus im Keller, wie ich kurze Zeit später sehen kann. Frau Leetha weist mich ein und stellt alles notwendige sogar kostenlos zur Verfügung. Ich weiche mich ein im warmen Wasser und schrubbe mir dann ausgiebig den Dreck und alle schlechten Erinnerungen an die Vergangenheit weg. Wie neugeboren steige ich die Treppe wieder hoch, werde sogar noch zum Essen eingeladen ehe ich mit der Kutsche wieder nach Bajard zurückreise. Dort ab in mein Zimmer und ins Bett, völlig glücklich sinke ich in einen tiefen Schlaf.