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[MMT] Die Rabendienerstatue im Wald von Tirell
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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 30 Jan 2019 10:36    Titel: [MMT] Die Rabendienerstatue im Wald von Tirell
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Der Schnee knirschte unter ihren Schritten, als Elinor durch den Wald stapfte, heillos vom Weg abgekommen auf der Suche nach dem ihr nur vage bekannten Ziel. Alles, um irgendwie an Geld für Miete zu gelangen. Irgendwo hier musste doch diese Höhle...

Die Höhle war nicht zu finden.
Elinor schnaufte unzufrieden, zog ihren Schal bis ans Kinn und erklomm die nächste verschneite Anhöhe. Nicht mehr weit und sie würde vor Varuna enden, und das war zumindest die falsche Richtung, soviel Orientierung hatte sie noch.

Plötzlich stocke sie. Krauste die Stirn und fixierte das... das Objekt was da im Schnee stolz aufgerichtet worden war. Eine Statue. Eine recht düstere Statue.
Sie änderte die Richtung, trat näher darauf zu, umrundete das mannshohe Ding im Schnee. Schnee glitzerte auf der menschlich anmutenden Gestalt der Statue, schimmerte sanft und freundlich im Sonnenlicht.
Ein unwilliger Laut entkam Elinor. Immer finsterer wurde ihr Blick, als sie die Statue fixierte. Ein Rabendiener, in Stein gehauen. Im Wald von Tirell. Von wegen 'neutrales Gebiet'. Frechheit!

Sie wandte sich um, stapfte von dannen, und murmelte etwas von 'Regiment und Kirche' informieren.
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Keylon von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 05 Feb 2019 20:37    Titel:
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Neugierig hörte er Helisande zu als sie ihm von der Statue erzählte.
Rabendiener...
Das traf damit natürlich genau den Richtigen. Natürlich würde er sich dem annehmen. Gespräche mit Elinor und der Kirche standen an, denn eines war klar. Einfach hin reiten, und abreißen würde man sie sicher nicht können.
Schon am nächsten Tag traf er sich dann auch schon mit der Magistra.
Die Zeit lief.
Der Plan war aufgestellt.
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Keylon von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 17 Feb 2019 23:37    Titel:
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Die Nacht war weit fortgeschritten.
Keylon saß im Dunkeln, die Tasse Kaffee in den Händen und starrte vor sich hin.
Hatte er an alles Gedacht?
Elinor und Helisande waren informiert, ebenso die Priesterschaft, die von sich aus nun auch daran interessiert war diese Statue zu erforschen, vielleicht war sie wirklich für die Untoten Soldaten bei Berchgard verantwortlich, und das waren auch Soldaten des Reiches, also ging es sie etwas an. Sappeure waren bestellt, die Statue zu zerschlagen und das Regiment würde, obwohl es nicht der Bereich Lichtenthals war, die Sicherheit des Trosses übernehmen.

Womit sie zu rechnen hatten?
Vielleicht würde gar nichts passieren. Die Statue war nur eine Statue, und das war es.
Oder aber Untote konnten auftauchen die versuchen würden ihre Statue zu schützen. Rabendiener...
Er stellte die Tasse ab, weil er spürte wie der Gedanke an seine selbst erklärten Erzfeinde...
allen voran Drakhon in ihm den Zorn aufsteigen ließ, so das er die Tasse in der Hand fast hätte zersplittern lassen.

Es würde alles ganz einfach laufen.
Redete er sich ein.
Hin marschieren ... die Priester und die Magierschaft würden ihre Untersuchungen starten und dann würde man die Statue einfach dem Erdboden gleich machen.
Manchmal war eine Zigarre nur eine Zigarre und manchmal eine Statue nur eine Statue.
Man würde sehen.
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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 27 Feb 2019 20:02    Titel:
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Der Schnee war lange geschmolzen, hatte feuchten Erdboden, junges Gras und den Geruch von Frühling hinterlassen.
Und eine Rabendienerstatue, die noch viel düsterer anmutete als in der Zeit, in der Schnee arglos um sie herum glitzerte.

Der kleine Vogel plusterte sein Gefieder auf, legte den Kopf schief, betrachtete die Statue aus schwarzglänzenden Äuglein. Alles an der Statue war unerfreulich, vom dunklen Material hin zum mulmigen Gefühl, dass mit der Figur auf ihrem finsteren Sockel einherging.
Ganz abgesehen vom Umstand, dass die Statue notgedrungen auch weiterhin die Frechheit besaß, sich auf neutralem Grund und Boden zu befinden.
Vermeintlich neutralem Grund und Boden.

Der Wind rauschte sacht in den Nadeln der Zeder, in deren Ästen sie ein bequemes Plätzchen gefunden hatte, geschützt vor dem Nieselregen, der allenthalben silbrig-feucht die Umgebung einhüllte - und vor etwaigen interessierten Blicken, falls noch jemand den Gedanken bekommen sollte, der garstigen Statue einen Besuch abzustatten.
Der Vogel zog das Köpfchen einen Deut ein, fixierte den Blick voran... und wartete.


Zuletzt bearbeitet von Elinor Tiefenbruch am 27 Feb 2019 20:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Keylon von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 05 März 2019 21:42    Titel:
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Müde rieb er sich über das Gesicht, dann setzte er sich vor den Kamin und blickte trübe hinein. Das Glas Weinbrand in seiner Hand ließ er unangetastet, obwohl er es sich extra eingegossen hatte.
Ihm fehlte Adelena, ihm fehlte Aly... ihm fehlte...jemand mit dem er hätte sprechen können.

Der Abend war nicht so gelaufen wie er es sich gewünscht hatte. Aber wenigstens gab es keine all zu sehr Verletzten, was wohl an ein Wunder grenzte oder aber dem Segen Antorius zu verdanken war. Temora hatte wohl wirklich ihre Hand über sie gehalten.
Vom Regiment waren sie zu fünft da. Geführt von Korporal van Daske. Dazu die Klosterwache, einige der Priesterschaft, Amelie als Sappeurin und von den Elfen welche die unter Elinors Führung mit gingen.

Zuerst schickte man Späher vor, um sicher zu gehen das die Statue unbewacht war.
Und wären die Späher vor gingen folgte der Troß unversehens um an einem abgemachten Treffpunkt wieder zusammen zu kommen.
Wer die Idee hatte an dieser Gabelung sich zu treffen an dem DREI Straßen zusammen kamen, wusste Keylon nicht, nur das er es nicht gut fand hier wie auf einem Präsentierteller zu warten.
Straßen waren nun mal gern besuchte Wege, doch noch bevor er etwas sagen konnte, passierte genau das.
Eine Frau passierte den Troß und grüßte auch noch mit "Seinen Segen."
Keylon befahl sofort jene fest zu setzen. Man konnte es sich nicht leisten das jemand noch von ihnen berichten ging. Schon als man ihr die Handschellen anlegte, traf der nächste Mann ein, der sie verwundert musterte. Keylon hoffte das man genug Handschellen hatte, doch noch bevor er eingreifen konnte, schickte man den Kerl weg.

Irgendwie war dem jungen Ritter danach die ganze Aktion ab zu blasen, zu viele wussten wohl inzwischen von ihrer Reise, aber man rückte weiter vor.

An der Statue angekommen wurden die Wachen verteilt, während die Priesterschaft begann die Statue auf irgendwelche Ungewöhnlichkeiten zu kontrollieren, aber die Statue war wirklich nur eine Statue.
So würde man beginnen können sie ein zu reißen.

Als er gerade darüber sinnte, kam es wie es wohl kommen musste. Letharen.
Innerlich fluchend schob Keylon sich vor.
Zeit schinden... Zeit schinden ... hämmerten die Worte in seinem Kopf.
In der Zeit würde man sicher die Statue hinter ihm zerstören können.
Wenn sie denn mal angefangen hätten aber der Abriss stockte wohl in Anbetracht der Feinde.
Sein ganzes Reden nutzte auch nichts, denn es kam doch noch zu einem Kampf den sie mit wehenden Fahnen verloren.
Warum? Darüber wollte Keylon sich keine Gedanken machen.
Klar war nur das man wohl wirklich wie Merrik empfahl, mehr gemeinsam üben musste. Man sollte wohl vorher schon klar machen wer mit wem gemeinsam kämpfte, aber es war sinnlos nun darüber nach zu denken.

Ihr Hauptziel, heraus zu finden ob diese Statue irgendwie geschützt war, hatten sie zwar erreicht doch der Preis war hoch.
Wenn auch sie keine ernsthaften Verletzten hatte, war es doch eine Niederlage.
Aber was oder wer würde sie nun davon abhalten irgendwann nach zu holen was sie vor hatten ?

Nur nicht mit so vielen Leuten.
Die Statue würde fallen ! Egal wann egal wie. Keylon selbst würde dafür sorgen wollen und wenn er selber mit Hacke und Spaten alleine hin reiten würde.
Für ihn war es als würde er damit Drakhon ein Stück seiner Selbst nehmen und dafür war sich Keylon für nichts zu schade.
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Zyd'arak





 Beitrag Verfasst am: 05 März 2019 23:01    Titel:
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Die Waffen vom Blut säubernd sitzt der Lethrixor samt Kettenrüstung im schwefelriechenden Axorn. In der Gemeinschaftshöhle war es ruhig geworden. So ruhig, dass es vermutlich jene Ruhe ist welche ihn seit einigen Tagen in Folge schon in den Osten schickt.

Jene Gänge sollen es sein, welche seine Sinne geschult erhalten und ihm stets für die eigene Berichterstattung unterstützen. Meistens endeten sie damit dass man sich in irgendeiner Gruppe verlief und dann die Heimreise antrat. Doch so sollte es heute nicht sein, als sich einige Recken des alatarischen Reiches zusammenfanden und ihn auf ebenjenem "Ausgang" begleiteten.

Es war nicht nur ihre physische Anwesenheit welche voll unterstützend hinter ihm stand, nein.. ihre Informationen, ihr Wissen, das war es was von Wert war und darüber entschied wie erfolgreich der Abend ausgehen sollte.

Sie sammelten sich am Kloster.. nagut.. nichts besonderes, oder?
Wenn man schon einmal in der Nähe ist.. dann könnte man doch wenigstens dafür sorgen dass es auch bei der Versammlung am Kloster bleibt. Zumindest war das der Gedanke.. bis man die Ansammlung aus den Augen verlor.
Schattenwinkel! Da trafen wir sie zuletzt an! Das muss ihr Ziel sein, sie wollen den Schrein wieder herrichten. Das galt es zu verhindern.

Die Reise gen Wetterau sollte schnell vonstatten gehen, doch bis man überhaupt soweit war stolperte man bereits über die ersten Leichen. Konnten sie das gewesen sein?
Den Weg gen Westen können sie nicht genommen haben, dort blockierten noch einige Banditen den Weg. Auf dem Rückweg gen Süden dann verhärtete sich die Vermutung: ein Trupp Alumenas.. nicht in ihrem Grenzgebiet.

Einige bekannte Gesichter unter ihnen: der Ritter, Alanna.. sogar einige Vetter fanden sich ein. Erst wurde ein Angriff auf das alatarische Reich vermutet, bis sich herausstellte dass es sich um die Zerstörung eines Schreines handelt. Ein Versuch den Einfluss des östlichen Reiches weiter nach Westen auszubreiten? Alles nur Vermutungen.. dennoch kann man nun nicht nachgeben. Keine Zeichen der Schwäche zeigen, nein, kein Stück weiter zurückweichen. Die Seuche getarnt als der lichte Glaube DARF! nicht noch mehr Menschen für sich beanspruchen und hinunterziehen.

Nach einem Wortgefecht mit dem Ritter erklang genau jener Wortlaut, auf den der Letharf vermutlich nur gewartet hat.


"Dieses ewige Geschwätz! Bei Temora, Ausgeburten des Westens. Verschwindet wieder in den Westen, oder aber verschwendet nicht so viel Zeit! Verschwindet oder tut, was Ihr zu tun gekommen seid. Außer zu schwätzen."

Das war sein Zeichen. Das Zeichen für die unumkehrbare Untergrabung des eigenen freien Willens. Diese Menschen, sie waren darüber hinweg auf den wahren Pfad begleitet zu werden, nun gilt die Anwendung des 8. Gebots unter Vaters stärkendem Blick.

"Mor Al Mul!"

Pfeile, Klingen, Bersten von Schilden, Schmatzen von Klingen durch Fleisch.

Das sollten die Geräusche sein, welche Vaters Willen auf diese Erde führen, nachdem das Wort gescheitert ist.




Die Klingen gereinigt, werden sie wieder ihren Weg zurück in die entsprechenden Halterungen finden. Die Gurte werden festgezurrt, die roten Augen unter der gewohnten metallenen Pantherfratze starren in das Feuer als er sich aufrichtet:

"Sollen sie kommen... Vaters Reich wird nicht einen Schritt weichen."
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Anwa'qulae





 Beitrag Verfasst am: 06 März 2019 13:10    Titel:
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    > Ihr wollt meinen Platz wissen? Überall dort, wo gekämpft wird. <



    Ich blinzelte gegen das Licht an, nachdem ich mich zwei Wochenläufen unter der Oberfläche aufgehalten hatte. Meine Glieder fühlten sich schlaff an, als hätte ich die Übung zu lange vernachlässigt. Die Narben auf meinem Rücken zerrten an meiner Haut, wie ein Panther, dessen Klauen sich in einem Stück Fleisch versenkt hatten. Erst nachdem meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten sah ich die Gestalt, welche durch die verfilzten, grauen Haare direkt in mein Blickfeld fiel. Die Worte des Lethrixors umpfingen mich in liebevoller Natur, zumindest für die Ohren einer Lethra. Die Zeit war vergangen und er ließ keinen Zweifel mehr daran, dass ich seine Lethra war. Als er mir sagte, dass er und das Menschenmännchen in die Ostlande ziehen würden spürte ich bereits das Kribbeln meiner Finger. Seit dem Auszug mit dem Meister hatten sie sich nicht mehr um einen Klingenknauf geschlossen. Stets waren es die kleinen und dunklen Steinperlen meiner Gebetskette welche ich umschlossen hielt. Natürlich würde ich ihm folgen, das würde ich immer.. und so schloss ich zu ihnen auf und zog meine Maske über die dunklen Lippen.

    Bajard, wie sollte man Bajard noch beschreiben? Aus dem stinkenden Dorf in dem sich die Menschlinge hinter ihrer feigen Neutralität versteckten, war nur noch der Fischgeruch zu vernehmen. Hier war es schon lange Zeit mehr tot als lebendig, wenn man von den Wachen mal absah. Jedoch lösten sich weitere, dunkle Gestalten aus den Dickichten, schlossen sich uns an. Unter ihnen auch meine alte Bekannte, welche bereits im Krieg an meiner Seite gestanden hatte. Sie berichtete von einer Gruppe Ketzer, welche sich am Kloster sammelte und so entschloss mein Letharf, dass wir ihnen den Weg abschneiden würden. Elende Menschenweibchen, schoss es durch meinen Kopf als eine andere von ihnen sich entschuldigte, um die passende Garderobe ausfindig zu machen. Am liebsten hätte ich ihr den Kopf abgebissen als feststand, dass wir die Gruppe von Lichtenthalern verpasst hatten. Denn wie ein unscheinbares Flüstern konnte ich die Klinge in meinem Schwertgurt förmlich rufen hören. Bluuut.. gib mir Bluut.

    Der Anweisung des Lethrixors nach wandten wir uns gen Westen und langsam aber sicher mussten wir uns keinen Weg mehr zusammenreimen, denn die Leichen der Banditen säumten den Weg, sodass wir ihnen nur zu folgen brauchten. Ich hörte die Stimme meines Bruders, des Lethrusars, und wusste das wir fündig geworden waren. Zehn.. oder vielleicht fünfzehn Mann, ich wusste es nicht. Aus meiner Position war es nur schwer etwas zu erkennen und so bahnte ich mir einen Weg, um hinter meinen Letharfen zu treten. Ich sah Ritter, diese grässlich verweichlichten Elfen die wir nur als unsere Vettern schimpften. Ich sah Magier, Schützen und sogar das kleine naive Ketzerweibchen, welches sich für alle Zeiten in meinen Kopf gebrannt hatte. Wenn ich nur daran dachte dass sie mit dem Balg in ihrem Leib in den hiesigen Höhlen umhergelaufen war, bildete sich bereits eine Faust aus meinen Fingern. Doch noch galt es Beherrschung zu verzeichnen, also lehnte ich mich an einen nahegelegenen Baum und besah die Ausrüstung unserer Gegner.

    Dieses Geschwafel.. dieses ewige Geschwafel von Licht und Reinheit. Langsam hing es mir zu den dunklen Spitzohren hinaus. Ja, mein Leben war meinem Vater verschrieben, mein Kampf war jener der Worte und dennoch, es waren nur Floskeln die aus den Mündern der Ketzer drangen. Ich dachte an das achte Gebot Vaters, an den Zeitpunkt an dem Worte nicht mehr ausreichten und man nach seiner Klinge griff um ihnen Nachdruck zu verleihen ehe sich eine einzelne, weibliche Stimme herauskristallisierte und die Worte aussprach, zudem die Männchen ihrer Sippe nicht im Stande gewesen waren.
    ''Dieses ewige Geschwätz! Bei Temora, Ausgeburten des Westens. Verschwindet wieder in den Westen, oder aber...'' Es war mir gleich welche Worte darauf folgen würden denn ohne mein Zutun lösten sich bereits zwei Wörter aus meinem Mund, welche das ''Oder aber'' begleitet von einem sanften Nicken meines Kopfes, aus meiner Kehle dringen ließen.

    Ich wusste dass sie sich bereit machten zu kämpfen als Bewegung in ihre Leiber kam. Sie umfassten ihrer Waffen und begradigten ihre Haltung, sie warfen sich Blicke zu welche sich versichterten, dass ein jeder vorbereitet war. Ich jedoch stieß mich ruhig mit der Hüfte von meinem Baum ab und besann mich auf meinen Vater und meine Kräfte. Die Gebetskette welche ich in meiner Handfläche verborgen hatte fiel hinaus und baumelte bereits versprechend hinab. Und als ich begann ein Gebet des Schutzes zu sprechen spürte ich bereits, dass die Steinperlen sich erwärmten. Ich konnte fühlen wie sich Vaters Wille wie eine unsichtbare Blase um meine Verbündeten legte. Ja, denn als ich mich entfernte konnte ich den Widerhall förmlich an meiner eigenen Haut spüren. Ich hörte die Stimme meines Letharfen, welche im Einklang mit dem singenden Geräusch seiner Pantherklaue von ihm abglitt. Ich sah das Weibchen aus meiner Kriegsgruppe, welche sich ebenfalls ein wenig in meine Richtung gesellte. Und zu meiner eigenen Freude konnte ich die umliegende Angespanntheit gar riechen.

    Die Geräusche wurden leiser ohne das ich auch nur in die Nähe meines Ylor'qils gekommen war. Ich hatte mich so sehr auf die Kämpfer Vaters fokussiert, dass ich nicht darauf geachtet hatte wieviele von den Verblendeten zu Boden gegangen waren. Mein Platz war der sicherste des ganzen Kampfes gewesen und hatte somit auch die Standorte meiner Verbündeten zu einem sicheren Ort gemacht. Erst einen Moment nachdem die Klingengräusche abflachten, ließen auch die eindringlichen, letharischen Worte aus meinem Mund nach. Ich watete einige Schritte durch den Wald und erblickte einen letzten Kämpfenden, welchen ich mit den Augen fixierte. Mein Kopf legte sich zur Seite und mein Mund öffnete sich um ihm die Schwere in die Glieder zu treiben, alles in seinem Körper zur absoluten Ruhe zu fördern und so reichte ein letzter Schlag des Lethrixors und auch ihr letzter Streiter ging zu Boden.

    Mein Kopf dröhnte unter der Anstrengung meiner Konzentration. Und nachdem ich gesehen hatte das viele von ihnen das Schlachtfeld verließen, wendete ich mich ebenfalls um und verließ das kleine Waldstück. Dort wo gekämpft wird ist mein Platz. Vaters Wille wird mich stets führen und lenken, dachte ich und schob die Gebetskette in meine Robe. In dieser Nacht würde ich nicht an das Ziepen meines Rückens erinnert, nur an den Anblick des Ketzerdurchtränkten Waldes. Mor Al Mul.



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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 06 März 2019 15:47    Titel:
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    (aus: Gedanken, Erinnerungen, lose Zettel: Aus einem Notizbuch)


    Geschwätz!
    Wie sie es satt war, dieses elende, immerwährende, monotone Geschwätz, wann immer der Westen auf den Osten stieß oder der Osten auf den Westen. Und auch wenn es eindeutig war, dass das Geschwätz des Westens notwendigerweise das hohlere von beiden Seiten war, so stand es auch Lichtenthal nicht gut zu Gesicht, sich darauf einzulassen, wenn es keinen Zweck verfolgte.

    Und das tat es gerade nicht, nach diesem halbwegs spontanen, unfreiwillig komischem Ausflug. Mehr oder weniger unvorbereitet auf die ihr spontan überlassene Führungsrolle, hatte Elinor ihre Absichten erklärt – die Rabendienerstatue im Wald von Tirell magisch und klerikal zu untersuchen. Sollte sich danach kein Hinderungsgrund ergeben, konnte man die Statue praktischerweise gleich zerstören.

    Als der Hinderungsgrund in Form einer Rotte Letharen, Rabendienern und sonstigen Westlern sie aufspürte – zweifellos auf Grund der geradezu grotesken Zusammenstöße mit einigen Rahaler Wanderern – waren zumindest die Untersuchungen erfolgreich abgeschlossen und Elinor ganz zufrieden, keine militärische Führungsrolle inne zu haben.
    Aber dann ging dieses Geschwätz los.

    Im Schatten der Zeder, auf der sie bereits mehrfach stundenlang gesessen hatte, hinter den Reihen des Regiments und des Ritters, atmete sie tief durch, nahm für einen surrealen Moment den Geruch des feuchten Waldbodens, das Gezwitscher der Vögel in den kahlen Baumwipfeln intensiver wahr als die Gerüsteten um sie herum, als das Klirren und Zurren hastig aufgestockter Restrüstung und die schweren Schritte der wenigen tatsächlichen Kämpfer ihrer Gruppe, die sich in Position begaben.
    Dann drangen sie alle wieder in ihr Bewusstsein. Der Lethar namens 'Züddarak' – oder so ähnlich – der sich darauf verstand, die Worte seines Gegenübers so zu wiederholen und so geschickt zu plaudern, dass das leichtfertige Gegenüber sich zu reden verleiten ließ. Die geradezu liebenswerte Unkoordiniertheit des kleinen, zusammengewürfelten Lichtenthaler Trupps im krassen Kontrast zu den deutlich besser vorbereiteten Kämpfern in den finsteren Farben des Westens. Und dann dieses Geschwätz. „Verzweifelter Feldzug“, „ketzerischer Unglaube“, Temora hab Mitleid!

    Am endete wankte der geschlagene Trupp wieder zum Kloster. Elinor konnte sich nicht erinnern, je ein Scharmützel oder eine Schlacht anders beendet zu haben. Die Blessuren an Körper und Geist hatten aufgehört, an ihrem Stolz zu nagen. Sie war pragmatischer geworden. Nahm zur Kenntnis, dass das eigentliche Ziel der Unternehmung erfolgreich gewesen war, registrierte, an welchen Stellen sie ihre persönliche Kampftaktik verbessern konnte, stimmte im Stillen Merrik zu, dass die öffentlichen Kampfübungen relevant waren – und nahm sich vor, ihrem Widerwillen zum Trotz nun auch öfter einmal hinzugehen.
    Eins aber stellte sie zufrieden: Das ewige Geschwätz war zumindest für einen Moment unterbrochen worden. Auch wenn Worte die Waffe ihrer Wahl waren, so waren Taten leeren Worthülsen bei weitem vorzuziehen. Und vielleicht rüttelte der neuerliche Vorfall Lichtenthal in seiner Gemütlichkeit auf. Brachte es dazu, wieder wachsamer zu werden, sich nicht auszuruhen auf dem Umstand, dass die Mauern der Städte solide waren und der Westen wohl im Grunde nicht minder bequem als der Osten.
    Es war Zeit, dem Westen die Stirn zu bieten. Wenn nicht militärisch, dann anderweitig.

    Es war Zeit, dass sich etwas tat.

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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 17 Jun 2019 22:40    Titel:
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Die Rache des Raben:


Leise führen sie die Schritte durch den Wald, die Finger greifen zum Dolch als sie an einem der Sträuche inne hält. Die dunkle Gestalt wird gänzlich verhuellt sein, nichteinmal die Gesichtszüge wird man erkennen, sie werden gänzlich im Schatten der Kapuze und der Maske verborgen sein. Die behandschuhten Finger greifen zu der Riesenbärenklaue und sie schneidet einige Stängel ab. Sogleich wird sie jene in ein seperates Tuch packen und gut verhüllen. Die Gestalt verschwindet nach kurzer Zeit wieder in der Nacht.


Ein kalter Schauer legt sich über meine Haut während ich im Alchemistenbereich unseres Reiches verweile. Leise vernimmt man das tropfende Geräusch der extrahierten Flüssigkeit der Riesenbärenklaue welche sie zuvor mit einem Möser gerieben hat. Nun sickert die übrige Flüssigkeit durch einen feinen Teesieb hindurch und findet sich in einem Glas wieder. Als das Tropfen sein Ende findet, greifen meine Hände nach der Feder welche ich in aller Ruhe dort hinein legen und sie darin über Nacht verweilen lassen. Je länger die Tinktur in die Feder ziehen kann, desto besser haftet jene daran. Den ledernen Umschlag welchen ich zuvor mit einigen Worten im Inneren versehen habe, lege ich sodann auf den Tisch und werde mit einer Zange, vorsichtig, die Feder darin ablegen. Auch am nächsten Tag habe ich auf keinerlei Schutz verzichtet, die Schäden der Riesenbärenklaue zu vermeiden hatte höchste Priorität. Sorgfältig falte ich das Leder darum, ich habe extra darauf geachtet Leder zu nutzen, da es die Feuchtigkeit nicht aufsaugt und somit eine schnelle Austrocknung vermeidet. Die letzte beschriebene Seite des Buches aufklappend, lege ich das dünne Päckchen hinein und schlage das Buch zu. Ein Lederband darum wickelnd werde ich mich sodann auf den Weg nach draußen machen.

Noch in der selben Nacht wird sie all jenes Verbrennen was in Kontakt mit der Pflanze gekommen war. Es den Flammen überlassend verlässt sie dann die Feuerstelle in Richtung Hafen um den Weg ins Heim anzutreten.

Die Wachen werden, falls nachgefragt wird, lediglich berichten, dass zur späten Uhrzeit eine junge Frau noch durch die Gassen streifte, mit kurzen hellbraunen Haaren, freundlich dreinblickend, so um die dreißig Herbste alt. Sie wird wohl in Richtung des Jagdkontors verschwunden sein. Und so....fand wohl noch in jener Nacht, das Buch den Weg in den Briefkasten der Praecepta Tiefenbruch.


Zuletzt bearbeitet von Alecia Rundhammer am 17 Jun 2019 22:41, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 18 Jun 2019 15:16    Titel:
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    (aus: Gedanken, Erinnerungen, lose Zettel: Aus einem Notizbuch)


    Der obligatorische, halbgare Blick in den Briefkasten wurde von einem Stirnrunzeln quittiert. Sie hielt inne. Ein Päckchen. Nein, ein dünnes Büchlein war es.
    Die Amseln und Meisen zwitscherten vergnügt im sonnenbeschienenen Apfelbaum vor ihrem Haus, als Elinor das schmale Lederband um das Buch – ohne Aufschrift, wie seltsam – löste und sich auf die Bank vor dem Haus setzte.

    Schwungvolle Schrift, dunkelrote Tinte.


      Ein Versprechen wird es sein, eines welches Euch durch Mark und Gebein gehen wird. Man wird Euch finden, man hat es gar schon, man wird ein Auge auf Euch haben. Man wird sich nehmen was uns genommen wurde.

    Nach den ersten Zeilen hatte sie noch irritiert geblinzelt, nochmal von vorn angefangen um sich zu vergewissern, dass Ihr Gehirn ihr keinen Unfug vorgaukelte. Aber da standen die Worte, in der Farbe getrockneten Blutes.
    Sie presste die Lippen zusammen und fühlte ihren Herzschlag.


      Die dunkelste Nacht wird sich über Euch ergießen und Ihr werdet wimmernd hoffen, aus jenem Kreislauf entfliehen zu können. Der Wunsch von Freiheit, von Erlösung, wird sich in jedem Winkel Eurer Gedanken wiederfinden.
      Die Rache des dunklen Fürsten wird sich durch Euren Körper fressen und sich an Eurer Angst laben um sich zu guter Letzt an Eurer Seele zu bedienen und sich jener zu bemächtigen.
      Dies wird keine Warnung sein, nein, ein Versprechen. Eines, welches ewiglich an Euch haften wird und mit welchem Ihr des Nachts einschlafen werdet und am frühen Morgen gleichsam wieder erwachen werdet. Die Angst wird Euer ständiger Begleiter sein. Denn wir sind schon längst da und wir haben unsere Augen auf Euch gerichtet.

    Die warmen Sonnenstrahlen des Nachmittags kamen nicht gegen das Frösteln an, das Elinor überkam.
    Was um der Götter Willen war denn das?
    Im Zweifel ein Scherz.
    Ein dämlicher und nicht sonderlich lustiger Scherz.
    Anders war es nicht zu erklären.
    Sie schnappte nach Luft, irgendwo zwischen Empörung und Entgeisterung und unwohl pochendem Herzschlag.

    Erst verspätet bemerkte sie, dass da noch etwas war – hinter der letzten Seite, eine deutliche Unebenheit. Sie blätterte die Seite um und stieß auf einen dünnen, ledernen Umschlag. Abermals krauste sich ihre Stirn als sie ihn öffnete und hineinspähte. Eine Feder.
    Eine schwarze Feder. Und darunter mehr Text.
    Mit einem Schnaufen griff sie danach – stockte, und rümpfte die Nase. Eine schmierige schwarze Feder. Sie legte sie neben sich auf die Bank.

      Angenehme Träume.
      Ravena.

    Ihre Augen wanderten nochmal über den Text und ein drittes Mal, während sie unwillkürlich
    die die klebrige Substanz zwischen den Fingern verrieb um sich ihrer zu entledigen.
    Ravena. Nie gehört.
    Sie ertappte sich dabei, mit den Fingern einen unsteten Rhythmus auf dem Einband des Büchleins zu klopfen, als sie nochmals darin blätterte, auf der Suche einem Hinweis oder etwas Verdächtigem. Je genauer man sich die Tinte ansah, desto unheilvoller wirkte sie.
    Sie angelte nochmal nach der Feder, hielt sie ins Licht und betrachtete sie mit gefurchter Stirn. Trotz ihres Makels schimmerte sie sanft bläulich und grünlich in der Sonne.
    Rabe.

    Rabe.
    Elinor schüttelte entschlossen den Kopf.
    Unfug.
    Ein misslungener Scherz. Kontakt zu den Rabendienern hatte sie bisher keinen nennenswerten gehabt. Sicherlich keinen, der ein derartiges Schreiben rechtfertigte.
    Allerdings...

    Elinor pustete die Wangen auf und steckte die unerfreuliche Feder wieder in den Umschlag zurück, darauf bedacht, sich die Finger diesmal nicht gar so schmierig zu machen. Dann schnupperte sie in plötzlicher Eingebung vorsichtig daran. Roch harmlos.
    Nichtsdestotrotz wischte sie sich die Hand im Gras ab, in dem allerhand Wildblumen des Frühsommers ihre Köpfe aus dem Grün steckten. Dann lehnte sie sich auf der Bank zurück, legte das Buch resigniert neben sich und schloss die Augen, um die Sonne ein Weilchen das Frösteln aus ihrem Körper vertreiben zu lassen, ehe sie sich weiter damit befasste.
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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 19 Jun 2019 13:21    Titel:
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    (aus: Gedanken, Erinnerungen, lose Zettel: Aus einem Notizbuch)


    Verdrossen wendete Elinor ihre Hand hin und her. Wie Brandblasen muteten die schmerzhaften Gebilde insbesondere auf der Innenseite an.
    Natürlich hatte Luninara recht behalten. Rabenfedern, die auf diese Art und Weise mit etwelchen Drohungen mitgegeben wurden, pflegten offenbar stets mit Flüchen oder Giften oder sonstigem unseligen Beiwerk versehen zu sein. Eine gute Lehre, auch wenn Elinor sich eine Närrin scholt, so leichtfertig mit der Feder umgegangen zu sein.

    Bereits gestern Abend hatten sich die Effekte mit garstigem Juckreiz angekündigt, auch wenn sie ihn noch nicht hatte zuordnen können. Aber er war bald so penetrant geworden, dass den Widerhall des Juckreizes noch in der Verwandlung hatte spüren können, als sie in Form einer Eule aus einem Walnussbaum heraus diesen „Unterricht“ des Westens beobachtet hatte. Oder wie auch immer man diese fehlgeleitete Gehirnwäsche nennen wollte.
    Und tatsächlich war auch dort eine Rabendienerin aufgetaucht...

    ...Ravena.
    Elinor schüttelte den Kopf und angelte sich eine staubige Verbandsrolle. Ein entschlossenes Pusten – fast wie neu. Einen Rest alltäglicher Heilsalbe darauf und die Hand eingewickelt. Sollte alltagstauglich sein, und ewig konnten sich derartige Verletzungen ja nicht ziehen.
    Ravena. Auch Luninara schien der Name nichts gesagt zu haben.
    Aber, und das war viel wichtiger: Luninaras Formel für die Berechnung der Gefahr, die tatsächlich hinter einem Drohbrief steckte, erschien ihr durchaus realitätsnah.
    Je mehr Text, desto weniger Inhalt. Je mehr Sätze, desto weniger Handlung. Je mehr Drohungen, desto weniger Initiative.
    Hunde die bellen, beißen nicht.
    Rabendiener die reden, rächen nicht.
    Im Übrigen gab es da ohnehin nichts zu rächen.

    Entschlossen angelte sich Elinor zwei Kekse vom Tisch und verließ das Haus.

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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 21 Jun 2019 17:33    Titel:
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Das Grüngelb meiner Augen verweilt auf der ruhigen See, still verweilend verbarg sich eine Ruhe in dem Wasser, dass selbst das kleinste und leiseste Geräusch des niederfallenden, ins Wasser tauchenden, Blätterwerkes, wie das Tosen eines rauschenden Wasserfalls an die Ohren drang. Das dunkle Schwarz hatte sich über meinen Kopf ausgebreitet und verschlang fast jegliches Licht mit seiner ganz eigenen Unnachgiebigkeit, eine merkwürdige Stille blieb, welche ein wattiges Gefühl hinterließ. Nichteinmal der Vollmond konnte sich das Licht zurückerobern, als würde er lediglich ein Loch sein welches man in den Himmel gehauen hatte, rund, wunderschön, aber nutzlos auf seine ganz eigene Art.

Leise ist das rauschen des Blätterwerkes zu vernehmen begleitet von dem knacken des Geästs was unter meinen Füßen bei jedem Schritt nachgibt. Das Rascheln des schweren Umhanges, welcher das trockene Laub mit sich zieht, dringt gen Ohren. Über mir ist das wilde Krächzen dieses wunderschönen, schwarzen, Federgetiers zu vernehmen.
Zwischen Zeigefinger und Daumen, drehe ich eine schwarze Feder hin und her, musternd windet sich mein Blick über jenes wundervolle, ganz eigene, Farbspiel.

"Sie wird der Neugierde nicht entsagt haben, sie ist nun ersteinmal gewarnt so, dass sich ihre Sinne sicherlich geschärft haben. Sie wird ein Auge auf die Dienerschaft werfen, was gut ist, denn auch die unsrigen verweilen auf ihr.
So einfach wird es nicht sein, aber bei so einfachem werden Wir es auch nicht belassen. Wir haben einen Plan, Wir haben eine Aufgabe und jene werden Wir ausführen. Ja, das werden wir."



Die Feder wird ihren Weg in meine Manteltasche finden und während die Füße mich nach Nimmeruh tragen, werde ich den Blick für das wesentliche verlieren. Meine Gedanken schweifen weiter ab und mein Blick wird, auf die ein oder andere Weiße, unaufmerksamer wirken. Als wäre eine milchige Glasscheibe zwischen mir und dieser sonst so verdrossenen Welt. Ich bewege mich weiter zu einem alten Gemäuer in welchem ich nach nicht all zu langer Zeit auch verschwinde.

Disharmonisch dringen die Geräusche der Gruft an meine Ohren, gequält Schreie der verlorenen Seelen paaren sich mit dem klackernden Geräusch der knöchrigen Gebeine welche immer wieder aneinander stoßen. Der Friedhof bei Varuna hatte seine ganz eigene Art auf die Menschen zu wirken. Ein ruheloser Ort, welcher ebenso ruhelose Geister birgt, Geister welche gefangen in der Zwischenwelt, ihrer von ihm gewählten Aufgabe nachgehen. Wer weiß schon was sie früher einmal waren und vor allem: Wer. Vielleicht ganz normale Menschen wie du oder ich, vielleicht aber auch verdorben bis in den letzten Winkel. Oder haben sie ein Opfer für ihre Liebenden gebracht und hierfür die Seele ewiglich Ihm verschrieben. Fragen welche die Geschichte, die ganz eigene Geschichte eines jeden Menschen, selbst beantworten würde, wenn man sie kennen würde.

Doch wer war Elinor? Wer war Sie, dass sie so einen Ekel auf all das hatte was ihr sichtlich unbekannt schien? Wer sagt was gut und was böse ist? Wer entscheidet was Richtig und Falsch ist? Das einzige was wahrlich sicher ist, ist der Tod selbst und jener wird sie alle ereilen, egal wie viel sie dafür tun und wieviel sie dafür zu opfern bereit waren. Vor dem Tod war keiner geweiht, lediglich deine Wege in deiner Lebzeit werden dir eine eventuelle Sicherheit geben können, wohin es deine Seele danach schafft, aber selbst dies steht in den Sternen. Vielleicht war man es zu guter Letzt doch nicht wert, vielleicht hat man sich trotz der Anstrengung einen einzigen Fehler erlaubt, einen welcher all die Mühen vom Thron stößt und wieder zum Nichts zurück schickt. Verlassen, einsam, nicht Wert geschätzt und nie an den weitreichenden Möglichkeiten geschnuppert welche das Leben und darüber hinaus, noch parat haben könnten. Wie traurig, wie einfältig, wie verkümmert.

Die Brut der Schwertmaid gewann langsam aber sicher an Kraft und Stärke. Dieser Stärke musste man Einhalt gebieten, aber wie? Dass die Möglichkeiten auch hier nur im begrenzter Form anzugehen waren, war es viel wichtiger sich ersteinmal auf einzelne Positionen zu stützen, Positionen welche das gesamte Konstrukt stärken. Man stelle es sich vor, wie bei einem Stuhl: sägt man an den Beinen beginnt er seine Stabilität zu verlieren.
Also war es nun zuerst einmal ein Stuhlbein und während man wieder am Leimen jenes ist, wird man sich den anderen widmen. Eines nach dem anderen.

Kurze Zeit später werden mich meine Füße in Richtung Rahal führen, direkt vor den Tempel, die Aushänge davor betrachtend. Das Augenpaar huscht vom Tempel zurück zur Tafel, ein langsames nicken folgt ehe ich ein gerolltes Pergament aus der Tasche ziehe und es einer der Wachen übergebe.


"Sollte Junglethoryxae Anwa'qulae vor Euch stehen, so überreicht ihr jenen."

Zitat:
*Auf dem Wachssiegel ruht als Zeichen eine aufgedrückte Feder und sollte Sie das Siegel brechen, so wird sie folgendes zu lesen kriegen.*

Des dunklen Fürsten Schwingen und Eures Vaters Zorn mit Euch Junglethoryxae Anwa'qulae.

Sobald Ihr etwas Zeit für mich aufbringen könnt, lasst es mich wissen.

gez

Schwester Ravena
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Anwa'qulae





 Beitrag Verfasst am: 21 Jun 2019 20:13    Titel:
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    Der Abend war bereits herangebrochen als die Lethra ihre Wunden neu verband, sich die blutrote Robe überstriff und sich noch etwas schleppend der Tempeltreppe zuwandte. Sie hatte auf ihren Helm verzichtet, sollten nur alle sehen, dass sie ihr besser aus dem Weg gehen sollten. Die eingeritzten Narben ihrer Gesichtsrune waren unter einem angestrengten, gar boshaften Ausdruck vertieft, als ein Runenloser ihr auf der Treppe entgegenkam um sie von der Seite anzuquatschen. Lauernd und mahnend schwenkte das türkise Augenpaar zur kleinen Made hinüber und festigte sich auf seinem Gesicht, als wolle es ihn verschlingen. "Was willst du, dreckiges Gewürm?", blaffte die Dunkelhäutige das Häufchen Elend an, welches sogleich den Kopf einzog. "Hier.. ist ein Brief für dich gekommen Junglethoryxae..", stammelte er vor sich hin und hob die zitternde Hand mit dem Pergament zu ihrem Gesicht empor. Die Krallen wurden ruckhaft in seine Richtung ausgefahren als sie nach dem Brief griff, ihn an der Kante öffnete und die Zeilen mit grimmiger Miene überflog. Wieder kam Bewegung in ihre Hände, als sie ein Pergemant aus der Robentasche zog und den Runenlosen anwies sich herumzudrehen und einen krummen Rücken zu machen. Irgendwo musste man ja schließlich schreiben, nicht wahr? Und wann hatte man schon die Gelegenheit dass jemand das Tintenfässchen hielt? Er tat wie ihm geheißen und so konnte man das versprechende Kratzen auf dem Papier vernehmen. Die Spitze des Federhalters konnte auch der Runenlose spüren, denn hin und wieder zuckte er unter einem mulmigen Gefühl zusammen. Das Schreiben wurde kurz und bündig gehalten, als sie sich loslöste um im Bankturm etwas Wachs und ihr Siegel zu nutzen ehe sie es dem Letharfen in die Hände drückte...



    Zitat:



    Meines Vaters Wille mit Dir Ravena, Tochter des Raben.

    Du hast mir bisher gute Dienste erwiesen, weswegen ich Dich nicht lange warten lasse.
    Ich erwarte Dich am dritten Tag der nächsten Woche zur 8. Abendstunde vor dem Blutdenkmal.

    Für Vater!






    Noch immer lief die Made wie ein Schoßhündchen hinter der Lethra her und so langsam konnte man spüren, dass ihr Geduldsfaden ein leuchtend, brennendes Ende besaß. "Was willst du noch?!", fuhr sie ihn an und griff ohne zu zögern nach seiner Kehle, um die Kristallkrallen ihrer Handschuhe dezent in seine Haut zu bohren. Einen ganzen Moment besah sie ihn stumm, als könne sie ihn allein mit ihrer Anwesenheit quälen.. dann jedoch öffnete sich der Mund und gab einen kurzen Blick auf die spitzen Eckzähne frei. "Du wirst den Brief wegbringen. Und wenn ich mitbekomme, dass er in andere Hände als vorgesehen gelangt, solltest du dich besser nicht wieder hierher trauen und in irgendeinem Loch verschwinden!!" Ihre kratzend, tiefe Stimme ließ keinen Zweifel daran dass sie es bitter ernst meinte, denn als er die Frechheit besaß seinen Mund zu öffnen, knüllte die Lethra den erhaltenen Brief bereits zusammen um ihn tief in den Mund des Runenlosen zu drücken. Mit Nachdruck presste sie die Hand von seinem Hals nun gegen sein Kinn aufdass er seinen Mund gezwungen wieder schloss und nur noch ein Nicken von sich geben konnte. "Worauf wartest du Jämmerlichkeit?! Du stehst noch immer hier! Verschwinde, beweg dich endlich!"




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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 29 Jul 2019 09:59    Titel:
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Ein tiefer Atemzug füllt meine Lungen während mein Blick über die zerbrochene Statue wandert, welche vor nicht all zu langer Zeit noch in voller Blüte aufrecht stand. Ein wunderschönes Stück zu Gunsten unseres Herrn, prachtvoll ausgearbeitet, mit Liebe zum Detail. Jetzt jedoch, glich es einem Abbild der Zerstörung. Drum herum vermochte man das zwitschern der Vögel wahrnehmen, welche sich im Einklang mit der Natur, dem rauschen der Blätter und dem sanften pfeifen des Windes durch das Geäst, anpasste. Die Sonne war am untergehen und tauchte die Welt in ein Schattendasein welches in ein seichte Rot gehüllt war. Die Äste warfen ihre Pranken auf die Erde und ließen die Welt wirken, als würden die Dämonen der Nacht langsam aber sicher, ihre Finger nach uns ausstrecken. Jederzeit bereit, uns in die Tiefen ihres Schlundes zu zerren.

Ich spürte das Gefühl des Unmutes, welches langsam im mir wuchs und sich in jedem Knochen verfestigte. Sie hatten einfach zerstört was wir erschaffen hatten und die Rache unsererseits blieb noch weitesgehend aus. Als wäre all dies eine Nichtigkeit, etwas, was es nicht wert war zu sühnen. Doch so einfach würde WIR sie nicht davon kommen lassen, weder Sie welche die Informationen gab, noch jene welche diese nieder rissen. Doch würde die Rache nicht so lapidar ausfallen, schleichend würde sie kommen, unbemerkt auf leisen Füßen. Wie eine Krankheit welche sich nur zaghaft in jedem Teil des Körpers absetzt und ihn von Innen heraus verdirbt. Nach und nach würde sich zuerst das  Unwohlsein ausbreiten, das Gefühl der Beobachtung. Hier und da gesetzte Stiche, welche das Gefühl hinterlassen werden keinerlei Frieden zu finden und wir werden sie spüren lassen, dass wir nicht vergessen, denn WIR vergessen nie!
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