Ein versiegeltes Schreiben an Gesine Nussbaum

[Balthasar Wildschuetz]

Nachdenklich saß er auf dem alten Hocker vor dem Thresen im Hause seines Cousins, der Blick schweift im Raum umher ehe er wieder auf die Feder zurück fand, welche in einem kleinen Titenfässchen steckte. Er senkte den Blick etwas weiter, ließ ihn über das noch leere Papier schweifen, ehe er entschlossen zur Feder greift.

Mit feinem Schwung in der Hand, schreibt er die folgenden Worte nieder:


Sehr geehrte Frau Nussbaum,

mein Name ist Balthasar Wildschuetz, Bruder von Maria und Cousin von Baldwin Wildschuetz, mit denen Ihr vor nicht all zu langer Zeit bereits Bekanntschaft gemacht habt.

Wie mein Cousin vor mir, so strebe auch ich die Bürgerschaft in Eurem schönen Städtchen Bajard an, denn seit ich im Hafen von Bord gegangen bin, gab dieser Ort mir immer ein gewisses Gefühl von Heimat.
Auch konnte ich hier schon einige sehr nette Menschen kennenlernen, was mir den Aufenthalt hier, immer sehr angenehm gestaltet hat.
Nun, nachdem ich bereits einige Zeit hier verbracht habe, bin ich entschlossen diesem Gefühl nachzugeben, und Bajard wirklich zu meiner Heimat zu machen.

Ich selbst bin, anders als mein Cousin Baldwin, dem Schneiderhandwerk zugetan, und es wäre mir eine große Freude, wenn Ihr ein wenig Eurer kostbaren Zeit für ein persönliches Gespräch erübrigen könntet.

Mit freundlichen Grüßen,
Balthasar Wildschuetz


*fein säuberlich und schwungvoll unterschrieben*


Das Schreiben wird ein letztes Mal nach Fehlern suchend überflogen, ehe es sorgsam gefaltet und versiegelt wird, ehe es zu Händen Gesines im Hafenkontor abgegeben wird.

[Gesine Nussbaum]

Bei Marinnia in der Bankstube liegt ein Brief, der das Siegel Bajards trägt, für Balthasar bereit.

Gu'n Moijn, Meister Wildschütz

wenn Ehr's einrichten könnt, denn wär ich man morjen, 17 Hartung, so jegen die 19.te Stunde am Abend im Hafenkontor in die Amtsstube. (Sonst hätt ich erst wieder einen Termin am 21. oder 22. Hartung.) Denn können wir in Ruhe drüber schnacken, auch wie das sich mit die Handwerkszunft verhält bei uns.

Jebt mir einfach Bescheid, wie es am besten passt.

Macht's man jut und bis die Tage



~ Hafenmeisterin des Freihafens Bajard ~

[Balthasar Wildschuetz]

Als ihm das Schreiben von Marinnia am Abend ausgehändigt wird, erhellen sich seine Gesichtszüge zusehends.
Er bittet die Bänkerin für ihn doch kurz einen Zweizeiler zu Papier zu bringen, um Frau Nussbaum den Termin am 17. Hartung zur 19ten Stunden zu bestätigen.

So wird Gesine, sobald sie das Siegel des Schreibens bricht, die folgenden Zeilen zu lesen bekommen:


Wehrte Frau Nussbaum,

Ich danke Euch für Eure Rückmeldung, und möchte auf diesem Wege den von Euch erstgenannten Termin bestätigen.
Zur 19ten Stunde werde ich mich am morgigen Abend im Hafenkontor einfinden.

Mit freundlichen Grüßen,
Balthasar Wildschütz


*fein säuberlich und schwungvoll unterschrieben*