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Nahary Ilasi





 Beitrag Verfasst am: 11 Dez 2018 12:37    Titel: Nachdenken
Antworten mit Zitat

Eigentlich hasste Nay es nachzudenken, auf diese Art und Weise nachzudenken.
Nachdenken.
Nay wollte lachen, scherzen, jeden Tag nehmen wie er kam, nicht kalkulieren oder abwägen, nicht genau das für und wieder überdenken, sie war einfach keine berechnende Person.
Aber jetzt es war nötig, dringend sogar!
Das eintönige klappern des Spinnrades, die stets gleichen Handgriffe, das beinahe meditative auf und ab des Fusses auf dem Pedal welches das Spinnrad antrieb, das kitzeln der Wolle die zwischen den Fingern hindurch glitt und sich gleich danach zwirbelte und zum Faden wurde, luden direkt dazu ein die Gedanken schweifen zu lassen.
Doch heute waren ihre Gedanken fokussierter, nicht wie in der letzten Nacht, als sie an der Reling der Barkasse stand, noch lange nach dem diese in Bajard angelegt hatte. Erst als einer der Matrosen sie anrief und ihr mitteilte es sei die letzte fahrt der Nacht gewesen, merkte Nay wohin sie so gedankenverloren und doch voller wirbelnder Gedanken gestarrt hatte. Genau auf das Haus gegenüber des Anlegers.

Und genau darum war das Nachdenken jetzt so nötig.
Sie musste und wollte wieder einen klaren Kopf haben, nicht so durcheinander, nicht so zerrissen, nicht so..... verträumt.
Immer wieder wenn seine Augen durch ihren Denkvorgang wanderten kam sie ab von dem, was sie eigentlich tun wollte, nämlich klare Gedanken denken.
Bei allen Göttern, Nay war ja gar nicht mehr sie selbst!
Im Geiste entstand eine Liste:
Dafür:
-
-
-
-
-
So sehr sie sich auch mühte die imaginären Zeilen blieben leer.
Dagegen:
- er war verliebt aber nicht in Nay
- er träumte von einer Frau, aber nicht von Nay
- er war zwar frei, aber nicht für Nay
- er mochte ihre Gesellschaft und schien oft sehr angetan, und dann nannte er wieder den Namen der anderen. Und da bröselte der letzte Gedanke auseinander und verzweigte sich wieder.
Was wenn sie nicht zu ihm kam? Was wenn er sich dann Nay zuwendete, was war sie dann? Ein Notnagel? Die zweite Wahl? Ein Trostpflaster? Diese Gedanken taten nicht weh, sie lies nicht zu, dass es weh tat. Warum sollte es auch weh tun? Weil Nay nicht bekam was sie wollte? - was ohnehin selten genug der Fall war und sich bislang nur einmal in ihrem Leben auf einen anderen Menschen bezogen hatte.
War sie dabei sich zu verlieben? Nay? Die nie an die Liebe geglaubt hatte und auch jetzt felsenfest der Überzeugung war, dass es einfach nur die natürlichen Triebe einer Erwachsenen, erblühenden, jungen Frau waren, die ihn so anziehend machten.

Der Fuss wippte, die Finger bewegten sich, das Spinnrad klapperte, die Wolle war längst aufgebraucht und die Spule mit Garn lag schon lange fertig auf dem Boden ....
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Zuletzt bearbeitet von Nahary Ilasi am 11 Dez 2018 12:38, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Nahary Ilasi





 Beitrag Verfasst am: 13 Dez 2018 12:33    Titel:
Antworten mit Zitat


Der Tag zog an ihr vorbei ohne, dass sie am Abend sagen konnte was sie getan hatte oder wem sie alles begegnet war.
Alles in ihr schien nur noch auf eines Ausgerichtet, ihn Abends zu sehen.
Handgriffe, schon lange so selbstverständlich, dass Nay sie im Schlaf hätte ausführen können, ermöglichten es Nay immer wieder die Gedanken, die alles andere als einem klaren Kopf entsprangen, zuzulassen und zu ihrer imaginären Liste im Kopf zurück zu kehren und Punkte dazu oder weg zu streichen

Dafür:
- Seine erste Entscheidung war gefallen.
- Sie fühlte sich meistens so verdammt gut in seiner Nähe.
-
-
-
-

Dagegen:
- er war verliebt aber nicht in Nay ?
- er träumte von einer Frau, aber nicht von Nay ?
- er war zwar frei, aber nicht für Nay ?
- er mochte ihre Gesellschaft und schien oft sehr angetan, und dann nannte er wieder den Namen der anderen.
- er wollte aus ihr eine Adoranerin machen
- sie hatte das Gefühl sie musste sich umformen
- sich wie ein kleines, dummes Mädchen zu fühlen nahm zu
- um einen Kuss betteln
- kochen! Grund gütige Götter!
- Bekanntschaften, die Freundschaften werden könnten, aufgeben.


Sollte ein Mann, der eine Frau wollte, sie nicht so wollen wie sie war? Zum ersten mal wünschte sich Nay mehr Ahnung von der ganzen Materie zu haben. Der Abend zuvor hatte sie nun gänzlich verunsichert. Noch jetzt hätte sie heulen können, beim Gedanken an die vielen Stunden Arbeit die in Flammen Aufgegangen waren.
Nahary Ilasi, die immer wusste was sie wollte und immer machte wonach ihr war, Nay, die immer sagte was sie dachte, die schon mehr Länder gesehen und bereist hatte, als viele andere in ihrem Alter und gar weitaus Ältere als sie, die schon ihren eigenen Laden erfolgreich geführt hatte, die klug war und geschäftstüchtig, fand sich nun plötzlich in einer Situation in der sie sich klein, dumm, naiv und völlig verunsichert fühlte. Sollte das wirklich so sein?

Konnte sie weg aus Bajard, für einen Mann?
Ja, vielleicht, aber was viel schwerwiegender war, konnte sie je Bajard aus sich heraus kriegen? Wollte sie Bajard aus sich raus kriegen?
Nay war bislang eine glückliche junge Frau gewesen, deren Leben daraus bestand zu Lachen, zu Arbeiten, zu essen wenn's nötig war und wann sie lust drauf hatte, frei zu entscheiden was sie sagte und tat, das Leben zu genießen und auf nichts und niemanden als sich selbst achten zu müssen.
Nun stand sie am Rande ihrer Existenz und blickte auf das was ihr noch blieb.
Bajard war nicht mehr das Bajard, das sie noch immer im Herzen trug. Gut, das war das mindeste Problem, Dinge änderten sich nunmal. Sie sah fremde Leute in ihrem einstigen Elternhaus ein und aus gehen, aber gut, sie hatte das gewusst als sie sich zu ihrer Reise entschloss.
Doch das kleine Zimmer im Gasthaus wurde ihr langsam eng um den Hals wie eine Seilschlinge. Das Arbeiten im Handwerkshaus war unbequem, der Schneiderplatz neben der Tür zugig, bot keinerlei Privatsphäre für ihre Kunden, wann immer sie etwas brauchte musste sie erst ins Lager laufen. Das war kein Zustand.
Was noch schlimmer war, die Aussicht kein Häuschen mieten zu können um sich Zuhause auch wieder daheim zu fühlen, sich wieder mit Dingen umgeben zu können die ihrer Wohnstatt Wohnlichkeit, Behaglichkeit, Gemütlichkeit gaben und die nun in einer riesen Truhe in einem Lager vergammelten.

Das könnte sie in Adoran haben.
Aber konnte sie dort auch im Sommer Barfuss durch die Gassen flitzen, spontan die Röcke raffen, in den Bund stecken und mit den Kindern Kästchenhüpfen oder Ball spielen? Oder die nackten Zehen nach einem Sommergewitter in den kühlen Matsch in Bajards Gassen stecken? In Bajard schiss sich keiner drum!
Und vor allem konnte, wollte sie das alles für ihn aufgeben? So sehr ihr Herz sich nach ihm sehnte, ach was ihr Herz, alles in und an ihr wollte zu ihm, bei ihm sein, ihn spüren oder auch nur ansehen, seinen Namen sagen ob er nun da war oder nicht.
Konnte sie alles was ihr Leben bislang ausgemacht hatte für ihn aufgeben? Und was gab er für Nay auf?
Sie lehnte die Stirn gegen die kalte Fensterscheibe, ihr dämmerte langsam, warum ihre Mutter die Liebe eher als Fluch denn als Segen gesehen hatte. Die Mutter, die Nay häufig, aber gerade jetzt, schmerzlich vermisste, denn sie hatte keinen Menschen mit dem sie hätte reden können, von Frau zu Frau.
Ihr schmerzte der Kopf...

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Nahary Ilasi





 Beitrag Verfasst am: 21 Dez 2018 15:33    Titel:
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Das eintönige Holpern der Kutsche über den verschneiten und stellenweise glatten Weg, die Landschaft die weiß und gleichförmig an ihr vorbei zog, das glück alleine in der Kutsche gen Norden zu sitzen gaben ihr ein so übermächtiges Gefühl von Einsamkeit, dass es ihr schien, diese lege sich so eng um die Brust, dass das Atmen schwer viel, das Weinen aber nicht. Das dritte Taschentuch war schon durchweicht und vollgerotzt. Doch sie gebot den Tränen keinen Einhalt. Seit Tagen saßen sie ihr wie ein Klos im Hals, seit dem letzten Gespräch mit ihm und es war wie eine Erlösung ihnen freien Lauf zu lassen.
Sie dachte seine Gefühle kämen den ihren wenigstens Nahe, doch hatte sie gemerkt, wie uneins sie sich in vielen Dingen waren, auch in der Sicherheit zu dem was sie beide Empfanden. Würde daraus je ein Band entstehen, das sie zusammenschweißte? Das ihre Beziehung zu einer von Dauer machte?
Was wenn nicht? Konnte sie ihm dann Tag für Tag im Kontor begegnen? Würde sie bereuen was sie für ihn alles Aufgegeben hatte? Würde sie ertragen ihn womöglich mit einer anderen Frau zu sehen?
Moiras Worte kamen ihr wieder in den Sinn, es war ganz deutlich zu merken wie verbittert sie war und, dass jene das so offen vor dem Kind zeigte, fand sie nicht gut. Aber es war Moiras Kind, da hatte sie sich wohl nicht einzumischen. Nur die Worte über die Untreue der Männer, wie leicht diese einer Frau das Leben zum Gefängnis machen konnten, gingen ihr nicht mehr aus dem Sinn.
Wie lange sollte man warten? Wie sicher konnte man jemals sein? Die Fragen, die immer mehr wurden und auf die sie keine Antwort fand, zermürbten sie innerlich, ließen sie gar an den eigenen Gefühlen Zweifeln.
Vielleicht sollte sie ein paar Tage nach Bajard zurück kehren, sehen wie sehr er sie vermisste, herausfinden, wie sehr sie ihn vermissen würde. Obwohl sie glaubte, sich von Bajard innerlich verabschiedet zu haben, hatte sie ihr Zimmer im Gasthaus noch nicht ganz aufgegeben.
Es ging ja nicht nur um ihn, sondern auch darum, wie sehr sie sich im Kontor einbringen konnte oder wollte wenn sie in Bajard blieb, wenn es mit ihm nicht funktionierte. Sollte sie sich beim Aufbau der Gemeinschaft lieber etwas zurück halten?
Ihr kam ihre imaginäre Liste wieder in den Sinn und wie von selbst überdachte sie wieder die für und wieder Punkte dieser.


Dafür:
- Seine erste Entscheidung war gefallen. womöglich
- Sie fühlte sich meistens so verdammt gut in seiner Nähe.
- Er wollte, dass sie bei ihm einzog
- Sie hatte ihm gegeben, was noch kein Mensch zuvor angetastet hatte
- Sie liebe ihn?
-
-

Dagegen:
- er weiß nicht wirklich was er will
- er ist unsicher was seine Gefühle für mich betrifft.
- sie war im Begriff Brücken nach sich abzubrechen die sie gar nicht abbrechen wollte
- kochen! Grund gütige Götter! immernoch das Kochen!
- Bekanntschaften, die Freundschaften werden könnten, aufgeben.
- Ein paar Jahre warten
- ein Gefühl, dass er nur aus Pflichtgefühl handelte, weil er sich inzwischen verantwortlich fühlte
- stete Angst etwas falsches zu sagen oder zu machen
-

Inzwischen fuhr die Kutsche schon deutlich bergauf als sie nahezu Berchgard erreicht hatten. Die Tränen schienen versiegt, doch ihre Stimmung blieb trüb und zum ersten mal fand sie es fast befreiend, nicht bei ihm zu sein. War das ein Zeichen?
Da ging ein heftiger Ruck durch das ganze Gefährt, sie wurde von der Kutschbank geschleudert und musste sich dann mit beiden Händen irgendwo festklammern, um nicht weiter durch das Kutscheninnere zu purzeln, als diese in deutliche Schräglage geriet.
Ein verzweifelter Blick durch das Fenster zeigte ihr einen freien Blick auf den Abgrund neben der Straße über dem der Kutschwagen geneigt war und, so wie es schien diesem mehr und mehr entgegen rutschte. Die schiere Angst war es, die ihr einen Schrei aus der Kehle trieb, kein Hilferuf, kein panisches, hysterisches Geschrei sondern einzig und allein sein Name.

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Nahary Ilasi





 Beitrag Verfasst am: 23 Dez 2018 13:42    Titel:
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Der Schrei seines Namens war noch nicht ganz verebbt, da bekam sie erst einen harten Schlag in den Rücken und wurde sogleich auch an dieser Stelle am Mantel gepackt und ein kräftiger Zug schnürte ihr erst die Kehle ab und löste dann ihre haltend, festgeklammerten Hände und sie wurde gezogen, weg von dem Fenster über dem Abgrund hinauf zum gegenüberliegenden. Sie konnte sich nicht wehren, bekam keine Luft, weil der Mantelkragen so eng um ihren Hals lag wie ein Henkersseil. Nay hing wie ein Fisch an der Angel, aber sie wurde hinausgezogen aus dem Kutschkasten und direkt mit einem weiteren, kräftigen Ruck auf die Strasse befördert. Sie landete hart und die Luft, die plötzlich wieder da war, trieb es Nay, beim Aufprall auf den Boden, erneut aus den Lungen. Der Kutscher landete neben ihr und dann sahen sie zu, wie im nächsten Moment die Kutsche über den Rand rutschte, die Pferde die dagegen ankämpften und die Augen vor Angst rollten, mit in die Tiefe zog.
Nay war so schockiert, dass sie zum Rand krabbelte und die Hand hinab streckte, als könne sie damit noch irgend etwas aufhalten und somit sah wie die Kutsche und die Pferde wie Spielzeugfiguren auf Felsen aufschlugen und auf dem Grund der Schlucht, die Rösser regungslos und grotesk verbogen, der Kutschwagen nur noch in Einzelteilen, zur Ruhe kamen.
Erst der Kutscher, der sie aus dem inneren der tödlichen Gefahr gezogen hatte, zog sie vom Abgrund weg, zwang sie so, nicht mehr hin zu sehen und hielt das zitternde und heulende Bündelchen Frau in den Armen, wiegte sie, wie ein Vater sein Kind, vor und zurück und sprach beruhigend auf Nay ein.

Irgendwann führte er sie den Weg weiter an und zu guter letzt nach Berchgard hinein, bugsierte sie in die Schankstube der nächsten Taverne und flösste ihr einen Schnaps ein, der Nay's Sinne endlich auf etwas anderes lenkte, als die Bilder des Absturzes.
Da vernahm sie auch endlich die Worte des Kutschers, der selbst völlig neben der Kappe, ständig redete. Es war ganz offensichtlich, dass der gute Mann von dem Ereignis nicht minder erschüttert war wie Nay.
Nay hingegen war in völliges Schweigen versunken.

Die kleine, dünne Schneiderin hatte doch nur zu den Nordlichtern wollen wegen der ausgeschriebenen Schnittmuster. Und jetzt konnte sie die Gedanken, die sie sich vor dem Unglück gemacht hatte, gar nicht mehr nachvollziehen. Ihr schien mit einem mal alles so oberflächlich. Es war doch ganz egal ob sie jetzt oder irgendwann heiraten würden, Hauptsache sie waren zusammen. Es war doch ganz egal ob er sich sicher war, sie wars doch auch noch gar nicht. Es war doch ganz egal, ob sie in Bajard oder anderswo war, sie lebte! Und, sie wollte dieses Leben ausschöpfen, mit vollen Händen daraus Trinken, denn Nahary Ilasi hatte eine neue Chance bekommen.
Er war ihre Erster, aber so wie sie sich gerade öffnete bestimmt nicht der letzte, nicht nur ein Mann konnte einer Frau das Leben zum Gefängnis machen, eine Frau konnte es umgekehrt ganz genauso. Sie nahm sich vor das Hier und Jetzt zu genießen, denn, wie sie gesehen hatte, konnte es ganz rasch zuende sein und man hatte seine Zeit mit trübsalblasen, Zweifeln und Angst verbracht. Sie würde in Zukunft einfach sie selbst sein. Sie wollte nicht kochen lernen? - egal, dann würde sie eben nicht kochen lernen, gefiel dies jemand nicht, dann wäre das doch nicht Nays Problem! Aber zum ersten mal hatte sie Lust es wenigstens mal zu versuchen.
Wollte Dael bei ihr sein, dann wäre das wunderschön, wollte er es nicht, könnte sie ihn mit einer Heirat auch nicht halten.
Mit einem mal sah sie alles mit ganz anderen Augen und so hatte die ganze Tragödie auch etwas gutes zutage gefördert. Dael war nicht ihr Feind, er war niemand, gegen den sie sich behaupten musste, bei dem sie die Oberhand haben musste, um nur nicht in ihrem Stolz angeknackst zu werden. Er war aber auch niemand für den sie sich verbiegen sollte, denn wenn er sie Liebte dann tat er es einfach, egal ob ihm immer gefiel was sie sagte oder tat oder welche Farbe ihr Kleid hatte.
Sie würde noch nicht bei ihm einziehen, sich um Einbürgerung und ein eigenes Heim kümmern, egal ob in Adoran oder Berchgard oder sonst wo im Reich, sie würde sich alle Orte genau ansehen,und dann sehen was die Zeit brachte.
Auf jeden Fall würde sie mit einem Pferd nach Adoran zurück reisen, von Kutschen hatte sie erst mal genug.

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Nahary Ilasi





 Beitrag Verfasst am: 27 Dez 2018 11:55    Titel:
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Sie war selbst schuld.
Wer sich anbietet wie eine reife Frucht, der darf sich nicht wundern, dass einer rein beißt. Und sie hatte sich angeboten, denn ihr war am ersten Abend alles egal gewesen, sie war alleine und fühlte sich einsam und ihm schien es genauso zu ergehen, da hatte sie sich angeboten als Trostpflaster für einen Fremden, für den sie nicht mehr als eine gewisse Anziehung empfand, wo noch nicht das geringste Gefühl im Spiel war.
Aber wie konnte er ihr das, nach allem was inzwischen passiert war, zum Vorwurf machen.
Damals wäre es in Ordnung gewesen, es wäre passiert und sie wären, genauso fremd, wie zuvor auseinander gegangen, hätten sich vielleicht nie wieder gesehen.
Ihr kam es vor als wären Jahre vergangen, dabei waren es nur knapp zwei Wochen. Diese ganze Geschichte hatte sie von Anfang an Ausgelutscht, aber sie dachte das gehöre dazu, das quäntchen Leiden für ein Leben in Liebe schien ihr akzeptabel.
Inzwischen hatte sich die ganze Sache aber doch, zumindest auf ihrer Seite, grundlegend verändert, sie hatte sich verliebt, hatte es ihm gesagt, hatte gedacht ihm ginge es genauso. Was war sie nur für ein törichtes, dämliches, dummes Ding! So, wie für Nay kein anderer Mann auch nur Platz in ihren ganz privaten Gedanken fand, so war das für Dael nicht, er teilte nicht nur seine Gedanken, er hatte es gestern endlich mal ausgesprochen, was sie schon lange ahnte. Er liebte die andere, nein eigentlich war Nay die andere, die körperliche, jene die "Dabei war sein Herz zu erobern!" zu welchem Preis?
Er hatte keine Ahnung von Frauen, auch wenn er das Gegenteil behauptete. alleine schon die Aussage, dass Frauen Männer erst anziehend fanden, wenn sie ihn für einen Zuchthengst hielten. Hätte diese Frau nur ein bisschen anstand im Leib, würde sie ihn gehen lasen, wenn schon nicht um Nays willen, dann doch um ihres Verlobten wegen. Ob der auch nur wusste, dass sie ja "nur" redeten?
Vielleicht aber, so dachte die junge Schneiderin, hatte er einfach nur keine Ahnung von ihr, vielleicht war sie ja so unnormal anders geartet, dass sie nicht verstehen konnte, wie ein Mann zwei Frauen lieben konnte.
Obwohl, Nay liebte er ja "noch nicht" und bei der anderen war er sich angeblich nicht sicher, aber haben wollte er beides und aufgeben nichts.
Und ihr dann sagen, dass sie falsch dachte. Nein, sie dachte einfach nur anders über das Ganze. Was nicht bedeutete, dass es falsch wäre?
Seine Worte waren Schnitte, nicht ins Fleisch, das hätte sie ja noch aushalten können.
Aber, sie war selber Schuld, sie hatte sich angeboten, und das nicht nur ein mal, sie hatte es ihm verdammt leicht gemacht, Nay hatte ihm vertraut, hatte geglaubt, als er zu ihr kam, er hätte etwas abgeschlossen, sie sollte sich also nicht wundern. Nay sollte nicht daran zerbrechen, wenn er nur die Wahrheit sagte, und den ganzen steinigen Acker seines Herzens vor ihr ausbreitete.
Was hatte sie ihm auch abverlangt!? Wie konnte sie nur? Er hatte für sie das flirten aufgegeben! Wahrlich, obwohl sie es nie verlangt hatte, klatsche sie ihm innerlich Beifall für diese meisterliche Leistung, und er fühlte sich schon verbogen.
Er würde nie etwas mit Nair machen, weil sie ja verlobt war und damit Tabu. Nay wusste ganz genau, dass das Verlangen nach etwas das man nicht haben konnte übermächtig werden und alles was gut war Zerstören konnte.
Waren doch schon Kriege ausgefochten worden, nur um einer Frau willen die das verlangen geweckt hatte. Er unterschätzte die macht der Gedanken.
Aber nein, er war ja immer im Recht, alles was er sagte und dachte war richtig. Nay lag ja immer falsch.
Nay war es die begreifen musste, dass es ganz normal war, dass Männer bei der einen lagen und an eine andere dabei dachten, dass Männer sich nach anderen Frauen sehnten obwohl sie eine hatten, die bereit war ihre Liebe einzig und alleine dem einen Mann zu schenken. Aber! Sie redeten ja "nur". -Oder wie war das? "Ich habe sie geküsst"
Oh, wie konnte sie auf einmal die Worte ihrer Mutter verstehen, die Nay immer nur als Worte der Enttäuschung abgetan hatte. Sie lernte ihre Mutter, jetzt da sie schon lange Tod war, besser verstehen als je zuvor. So einen Mann wollte Nay nicht haben und sie wollte sich nie wieder so billig verkaufen, nur um der Liebe willen die sie empfand.

Es tat so weh, dass sie irgendwann fast dachte, sie würde auf der Stelle sterben. War lernen immer so hart? War sie so abartig, dass .... egal.
Würde doch nur endlich der Schlaf kommen, die Gedanken aufhören, in ihrem kleinen Zimmerchen in Bajard mit dem Gefühl, nie wieder aufstehen zu wollen.
Hätte der Kutscher sie doch nur nicht aus dem Wagen gezogen, scheiß auf das geschenkte Leben.

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Zuletzt bearbeitet von Nahary Ilasi am 27 Dez 2018 12:05, insgesamt einmal bearbeitet
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Nahary Ilasi





 Beitrag Verfasst am: 01 Jan 2019 20:04    Titel:
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An Tagen wie diesen, war es so schwer nicht zu gehen. Den Schritt nicht in eine andere Richtung zu lenken, schier eine Überwindung des eigenen inneren Schweinehundes. Doch gliche es nicht einem Weglaufen vor einem Feind vor dem es keine Flucht gab, dem Dämon im Inneren, den man doch eh mit sich nahm, egal wohin man ging?
Es wäre so leicht, wieder zurück zu gehen, an einen Ort, an dem man doch nicht mehr zuhause war, doch den man kannte wie die Linien auf der Innenfläche der eigenen Hand, selbst wenn das Herz etwas anderes sprach. Wer kannte schon all die Linien?- kamen doch beinahe täglich neue dazu.
Wohin wäre sie gegangen, jetzt da sie sich so ruhelos, so heimatlos fühlte? Doch nur zurück, zurück zu jenem Dreck zwischen den Zehen, dem sie ja schon vor Jahren entfliehen wollte, entflohen war. Doch an Tagen wie diesen, war es schwer sich nicht nach diesem Dreck zurück zu sehnen, weils leicht war, sich dort Geborgenheit vorzugaukeln.
Und in dieser Welt in der sie nun versuchte Fuß zu fassen, schien doch alles fremd und falsch. Nicht diese Welt wäre fasch gewesen, doch Nay fühlte sich so, fremd und falsch. Gesichter die ihr nichts sagten, Stände mit denen sie nie zuvor zutun hatte und deren Gepfogenheiten nicht in ihre Sicht der Dinge passten. Götter, die doch gar nicht so göttlich schienen in ihrem Hass, der beiden Seiten gleich war, sondern wie Geschwister die sich um das gleiche Spielzeug balgten, sich schlugen bis aufs Blut.
Doch was käme dabei heraus, wenn einer den anderen bezwang? Suchten die Menschen denn dann nicht unweigerlich einen anderen Feind? Was wäre dann noch alles, wenn es nichts mehr gab worum es sich zu messen galt? Wem würden sich die Krieger, Soldaten, Söldner und Armeen dann zuwenden? Denen mit zu großen Ohren? Zu kleinen Nasen? Zu dicken Bäuchen?

Ihre Gedanken waren abgeschweift, galt es doch, in Tagen wie diesen, ganz eigene, ganz persönliche Entscheidungen zu treffen. Was ihr einst so leicht fiel, weil's keinen gab auf den sie Rücksicht zu nehmen hatte, keinen, der Nay mit jedem Schritt den sie tat und jedem Kleidungsstück das sie trug erneut beurteilte. Wer waren diese Menschen die glaubten immer genau zu wissen, warum jemand etwas tat? Ein Schönes Kleid muss man nicht angezogen haben um jemanden von sich zu überzeugen, manchmal tat man es einfach nur der Freude an dem Stück wegen, manchmal um sich selbst wohl und schön zu fühlen, und manchmal einfach nur, weil man hoffte jemand, oder jemand bestimmtes, würde sich am Anblick freuen, wie man sich selbst freute es zu tragen. Und was war schon falsch daran, für jemand etwas hübsch sein zu wollen, wenn man es doch selbst so fühlte.
Sie verstand diese Welt dieser Tage nicht.
In Bajard war's jedem egal was man an hatte, man wunderte sich vielleicht gelegentlich nur um die Wahl einer zu grellen Farbe, aber wohl auch das nur wenn man ein Auge dafür hatte. Hier wo sie jetzt war wurde man beurteilt, mit Augen vermessen, ein falsches Wort und man war im ganzen falsch.
Er war zu sehr diese Welt, als dass Nay jemals hinein passen würde.
Die junge Schneiderin begann zu verstehen. Doch nicht was ihn so umtrieb, sondern was sie wollte und das war kein Krieg um die Gunst des anderen. Und so hisste sie im Innern die weiße Flagge, ergab sich und gab auf. Es war keine Schande zu kapitulieren, wenn eh schon alles verloren war, wenn es um etwas ging, das man inzwischen wohl nicht mehr wollte. Vielleicht war Nay voreilig sich ihre Niederlage einzugestehen, doch besser das als noch mehr kaputt gehen zu lassen das sie "ich selbst" nannte.

An Tagen wie dieses hieß es nicht weglaufen sondern die Zähne zusammen beißen und aushalten, denn mit weglaufen würde sie nichts gewinnen, inzwischen hatte sie mehr zu verlieren als nur einen Mann, der ihr eh schon durch die Finger geronnen war wie der feine Sand der Dura.
Sie hatte Freunde gefunden, eine Art Familie, und das war mehr von Wert als sie in den letzten Wochen zu besitzen glaubte.
Auf zu neuen Ufern.



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Nahary Ilasi





 Beitrag Verfasst am: 04 Jan 2019 14:41    Titel:
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Warum verstand er nur nicht! Warum hörte er nicht?
Sie schrie es ihm doch förmlich entgegen!
Ich liebe dich! Ich liebe dich doch! Siehst du nicht, dass ich dich liebe?
Das sagte sie mit jedem zickigen Satz, mit jedem sarkastischen Wort, mit jedem eisigen Blick, mit allem was sie sagte und wie sie sich benahm. Immer nur: Ich liebe Dich!

Die Nadel ruhte in ihrer Hand, gerade da er aus der Tür war, der blick starr aus dem Fenster. Er konnte es nicht hören, weil er nun diejenige nächste, die versuchsweise das Loch in seiner Brust nun zu stopfen bereit war, gefunden hatte.
Schwesterchen, das war so zum Lachen, dass Nay selbst jetzt unbewusst gluckste, sie hatte ihm das schon an jenem Abend nicht abgekauft, als sie sich regelrecht herausgeputzt hatte, nur um das Kochbuch zurück zu bringen und er sie nicht mal, halbnackt wie er war, ins Haus gebeten hat in dem er sie noch einen Abend zuvor so unbedingt hatte haben wollen.
Steiniger Acker, huschte es da durch ihre Gedanken, ins Kloster vielleicht, war der nächste Gedanken, der sie schon wieder zum kichern brachte. Nay im Kloster, das fehlte noch, die armen Nonnen! Nur barg das Kichern keinerlei Freude, ließ die Augen kalt.
Die Augen, die zu weinen jederzeit bereit waren und denen sie es untersagte wie ihrem Herzen weiter zu bluten. Seit jenem Abend war der letzte Funke Hoffnung verloren, das letzte Aufkeimen von Zuversicht verebbt. Sie lächelte, und meinte es nicht. Sie lachte, und meinte es nicht, und doch hörte er es nicht das leise, mit jedem Herzschlag pulsierende Ich liebe Dich!
Und dann verschloss sie ihr Herz.

Und machte sich auf an das Ufer ohne ihn.

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Nahary Ilasi





 Beitrag Verfasst am: 23 Jan 2019 17:24    Titel:
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Sie sass auf den Stufen ihres Hauses, obwohl es so eisig kalt war in dieser Nacht spürte sie eine Wärme von innen heraus, die nur ein Platz geben konnte den man "Heim" nannte.
Das Haus auf dessen Stufen sie sass, eingehüllt in eine dicke Daunendecke, die Füsse in fellgefütterten Socken, war ihr Heim. Nay konnte es immernoch nicht so recht glauben, mitten in Adoran! Aber sie hatte es sich gemütlich gemacht, all die Dinge aus ihrem alten Haus in Bajard, hatten es ihr leicht gemacht sich in diesem Haus wohl und sich sogleich auch wie zuhause zu fühlen.
Weisse Atemwölkchen stiegen von ihrem Mund auf als sie es leise flüsterte, das Wort, das sie schon verloren glaubte, seit sie Bajard verlassen hatte, das Gefühl für einen Ort, an den sie sich nie zu gewöhnen geglaubt hatte, so flüsterte sie es Silbe für Silbe zu-hau-se.
Und so betrat sie dieses auch kurze Zeit später. Irgendwie fehlte noch die Schönheit eins Kamins, sie hatte noch nie einen gehabt und bei einem rundum Blick hätte sie gerade auch nicht sagen können wo noch Platz dafür gewesen wäre, aber sie wollte einen also würde sie vielleicht noch das ein oder andere umstellen müssen. So groß und Kapital wie sie jene Kamine schon woanders gesehen hatte wollte sie es aber nicht, ein kleines gemütliches Feuerchen würde ihr persönlich voll auf reichen.

Nur da schweiften ihre Gedanken ab, Feuer, ja so konnte man die Glut die Dael nach dem letzten Gildentreffen wieder entfacht hatte schon nennen, nur dass es nicht mehr die Flamme der Liebe war die hell loderte, sondern die des Zorns. Sie liess sich auf den Kissen nieder, die sie oben auf dem schönen Teppich aus Menekur verteilt hatte, zog die vorbereitete und schon mit glühender Kohle bestückte Wasserpfeife näher, der Tabak verbreitete einen Hauch von Sommer, ein kräftiger Duft nach Kirschen und Minze und als sie immer wieder das Mundstück an ihre Lippen führte und genüsslich dahin paffte lies sie den Gedanken freien Lauf.
Wie er da gesessen hat, als Nay sich dieses Bild von Dael ins Gedächtnis rief, merkte sie es zum ersten mal, da war nichts mehr, kein Stich in der Brust, keine Eifersucht, kein Sehnen und Ziehen im Bauch, nicht mal ihr Herz geriet ins stolpern, keine Träne wollte sich den Weg aus ihren Augen erzwingen, einfach nichts mehr. Und sie wunderte sich jetzt, was er gehabt hatte, dass sie einst so stark nach ihm verlangte. Dieses Feuer der Liebe, oder war es nur der Wunsch geliebt zu werden, war in dem stundenlangen Gespräch mit ihm, Aren und Neralon völlig erloschen, doch das Feuer das diese Gefühle völlig vernichtet hatte brannte lodernd, bis sie jetzt mit ihrer Wasserpfeife auf den Kissen lümmelte. Und mit dem verglühen der Kohle blieb auch von ihrer Liebe nur noch ein Häufchen Asche übrig. Einzig eine Winzigkeit Mitleid blieb noch.

Der Rückhalt von Aren und Neralon hatte sie endlich darauf gebracht, dass sie die Dinge genau richtig sah, denn sie sahen es genauso und sprachen es auch aus. Nay hatte sich durchgebissen und wie Aren es prophezeit hatte, war sie aus diesem Kampf, den sie nicht zuletzt in ihrem Inneren mit sich selbst führte, stärker den je hervor gegangen.
Der erste Schritt am neuen Ufer war getan, und jetzt, nicht mehr blind für alles was ihr offen stand, war sie sehr gespannt wohin sie ihre Schritte in Zukunft setzen würde.

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Zuletzt bearbeitet von Nahary Ilasi am 23 Jan 2019 17:34, insgesamt einmal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 27 Jun 2019 19:00    Titel:
Antworten mit Zitat

Es war schon seltsam wie die Wochen zu Monaten wurden und dabei so unbemerkt vorbeieilten, dass man gar nicht mehr so recht sagen konnte was alles passiert war.

Hochsommer, dabei kam es ihr vor als wären es erst ein paar Tage her, dass sie in der Eiseskälte auf den Stufen ihres Heims gesessen war am Tage des Einzugs. Ein Paar Sachen waren schon geschehen, so hatte Nay das Kontor schweren Herzens verlassen und das Erdgeschoss ihres Hauses komplett zu einer Schneiderei umgebaut.
Über Kundschaft konnte sie weiterhin nicht klagen, Arbeit gab es genug, sogar so viel, dass sie endlich den gewünschten Umbau verwirklichen konnte, ohne am Hungertuch zu nagen. Doch musste sie an die stets fröhliche Charlotte denken, die hauptsächlich dazu beigetragen hatte.
Aber es gab auch vieles zu Vermissen, Tharmors Gehämmer, das aus der Schmiede immer in die Schneiderei drang, das Zusammensitzen mit den anderen, Gelächter, Geplauder, Aren. Dennoch verspürte sie keine Reue diesen Schritt gemacht zu haben.

Die Tage plätscherten so dahin, stets gleich, ein Frühstück mit einem Becher Kaffee und einer Marmeladenstulle auf der Hand, Arbeit, und irgendwann des Nachts Abendessen in der Stadtstube.
Doch an diesem Tag hatte die kleine Schneiderin Arbeit arbeit sein lassen, um Bajard und ihrer besten Freundin seit Kindertagen einen Besuch abgestattet. Es war so schön mit "Zecke" die Köpfe zusammen zu stecken, wieder eine Zeit lang nur "Stiefel" zu sein, zu erzählen und zu lachen, zu lästern und in Erinnerungen zu schwelgen.
Ihr hatte sie schon immer alles erzählen können und "Zecke" war auch die einzige bei der Nay es tat. Ihr konnte sie von dem missglückten Tauschversuch, bei dem sie nicht mal zum Punkt kommen konnte, bei seiner Reaktion auch nicht mehr wollte, und die ganze Vorgeschichte mit dem älteren Krieger erzählen, ohne dass diese blöde Sprüche klopfte. Dem ganzen Bericht Naharys lauschte "Zecke" bis zum Schluss und schüttelte daraufhin nur staunend den Kopf.
Sie verstand Männer genauso wenig wie Nay, ein bisschen flirten, ein bisschen Nähe zulassen, da konnte man doch nicht gleich davon ausgehen Nay würde etwas erwarten, Geschenke machen, gar mehr erhoffen oder vermuten, nein wirklich nicht!
Nahary hatte einmal im Leben auf ihr Herz gehört und den Schwachsinn, das es erzählte geglaubt, dieser Fehler würde ihr kein weiteres mal unterlaufen..

Und so machten es die beiden Freundinen wie immer wenn sie was nicht verstanden, nämlich: mit den Schultern zucken, lachen und weiter leben.

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Wäre ich du, würde ich mich lieben!
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