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Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei?
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei?
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Franziska Reelen





 Beitrag Verfasst am: 30 Okt 2018 21:44    Titel: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei?
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Dieser Gestank, es war sprichwörtlich zum Kotzen. Die alte Nussschale steuerte endlich das Festland an und es war wirklich keinen Lidschlag zu spät, sonst hätte sich ihr Mageninhalt ebenso über das Deck ergossen, wie das ihrer Leidensgenossen.

Was der Kapitän gesoffen hat war klar, kugelten doch die Flaschen eine nach der anderen von Deck. Sie sollte wohl den Göttern, nein dem Schicksal?, verdammt irgendwas oder wem danken, dass sie die Überfahrt überhaupt überlebt hatte.

Festen Boden unter den Füßen zu haben war also nicht das schlechteste, abgesehen von dieser wirklich fies zerschlissenen Kleidung, die sie am Leib trug. Aber es mußte schnell gehen, der Abgang. Ja wirklich verdammt schnell, sonst wäre sie vermutlich nicht auf diesen Kutter gesprungen, der gerade in ihrem Heimathafen am Auslaufen war.


Nun gut Franziska, da bist du also. Wo auch immer. Essen, Trinken, Schlafplatz. Das sollte das Ziel heute sein. Komm schon, das wird doch nicht so schwer sein. Einen Fuß vor den anderen.

Gesagt, getan. Links oder rechts? Rechts. Nein! Will man endlich aus seiner Endlosschleife, dann sollte man nicht immer tun, was man getan hat. Also links.


Blumen. Gras. Bäume. Interessant. Häuser. Noch interessanter. Und doch tat sich nach dieser unendlichen Informationsvielfalt etwas auf. Ein Hof tauchte in ihrem Blickfeld auf und - sieh an, das Glück scheint ihr hold - es sitzt sogar noch jemand davor. Und er zückt kein Messer. Immerhin. War nicht Bescheidenheit eine Tugend?

Franziska, das könnte nicht besser laufen. Des Langen und des Kurzen. Sie war mit Essen versorgt und sogar einer kleinen Führung. Vielleicht sollte sie wiederkommen, und hier als Magd vorstellig werden.

Mädchen, lern doch endlich. Wäge alle Möglichkeiten ab.

So galten die Worte der Höflichkeit und man trennte sich nach einer kurzen Führung. Mit solch einer Hilfsbereitschaft - oder war es doch eher Mitleid? - hatte die junge Frau nun wirklich nicht gerechnet. Der Schlafplatz wurde, je weiter die Nacht fortschritt, abgewandelt von warmen Bett in einem Zimmer zu Zimmer ohne Bett - hauptsache trocken und schlußendlich auf - hoffentlich überlebst du die Nacht im Freien.

Schritt für Schritt...begleitet von einer Wurst, die zumindest einen Teil ihres Plans für den heutigen Tag abdecken konnte.

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Franziska Reelen





 Beitrag Verfasst am: 02 Nov 2018 20:42    Titel:
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Wie bescheiden kann eine Nacht sein? Die Kälte kroch wie eine Schlange von ihren Zehenspitzen bis in die Fingerspitzen und sie selbst hätte schwören können selbst die Haarspitzen froren.

Die Glieder steif, half doch einzig ein wenig Bewegung und was wäre besser, als erstmal bekannte Wege zu beschreiten? Ein wenig hing sie noch ihrem Traum von einem warmen Feuer und einem weichen Bett nach, als sie aus den Augenwinkeln eine Gestalt wahrnahm.


Höflichkeit Weib! - "Guten Abend?"

Aus einer Gestalt wurden zwei und schlußendlich sogar noch drei. Wenngleich sie den Umstand genoß nicht gleich das Ausstellungsobjekt zwischen den drei Kerlen zu sein und welch Wunder, der dritte....der, der seinen Namen nicht offenbaren wollte, entpuppte sich als noch Verwirrten als sie beim Aufwachen. Zugegeben, sie genoß die Konversation und die Verrücktheit des Namenlosen, zwang sie so der Umstand nicht dazu, selbst von sich großartig was preiszugeben. Sie war sich allerdings sicher, die komplette Verrücktheit konnte der Kerl allerdings noch immer gut verstecken. Und nachdem der anwesende Hausherr kurzen Prozess mit dem Namenlosen machte, fast schon zum Leidwesen Franziskas, legte sich der Fokus wieder auf sie. Bühne frei! - wie sie es hasste im Fokus zu stehen.

Weib ehrlich, ein wenig mußt du aus der Reserve kommen, aber versau es nicht mit deinem vorlauten Mundwerk!

Tja, was soll man sagen, so ganz hatte sie sich nicht unter Kontrolle und so manche Worte, die wenig einstudiert wirkten kamen ihr doch über die Lippen, doch ihr Gegenüber hatte genug Humor, um sie auch so zu nehmen, wie sie gemeint waren... die Worte!


Immerhin konnte sie sich dieses mal mit einem vollen Bauch unter den nächstbesten Baum legen, eingewickelt in den zerschlissenen Lumpen, horchend in der Nacht, ob um die nächste Ecke entweder ein hungriger Bär oder doch ein Pferdetöter lugte?

Was auch immer, langweilig würde die Nacht bestimmt nicht werden.

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Franziska Reelen





 Beitrag Verfasst am: 12 Nov 2018 18:26    Titel:
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Saftig, kernig.... oh er präsentierte sich so vorzüglich, dass sie nicht umhin kam nach ihm zu greifen, ihn zu streicheln und zu liebkosen. Mmmmh, der Saft rann ihre Mundwinkel hinab und der Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus. Gab es etwas köstlicheres?

Kikerikiiiiiii

Wie? Was?? Die junge Bäurin schlug ihre Augen auf und war noch ganz dösig von dem Traum, den sie hatte. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie vollends ihre Orientierung hatte und erst da wurde sie dem weichen Bett gewahr in dem sie lag. Das Zimmer, in dem sie sich befand und ganz langsam hob sie den Kopf und blickte aus dem Fenster hinaus. Aber es war doch noch dunkel. Wieso konnte der Hahn nicht einfach seine Klappe halten?

Nein! Sollte er nicht! Auf auf Zisi, die Arbeit machte sich schließlich nicht alleine. Ihren Schatz allerdings ließ sie neben sich liegen. Zu sehr steckte der Traum noch in ihren Knochen, und sie würde sich ihm später widmen. Und jeden Augenblick genießen, den sie mit ihm hatte.

Die Arbeit am Hof machte ihr Spaß, noch immer war sie überwältigt davon hier als Magd arbeiten zu dürfen und sie konnte sich keine bessere Herrin und keinen besseren Kollegen vorstellen. Langsam und stetig wurden die Bande mehr und jeden Abend, wenn es sich ergab und sie mit ihm beim Abendmahl saß, genoß sie seine Gesellschaft. Sein souveränes Auftreten. Er hatte wirklich alles im Griff. Und wenngleich sie nie soetwas wie Brüder hatte, konnte sie sich langsam ausmalen, wie es wäre, wenn man einen hatte.

Nein, zu meckern gab es wirklich nichts. Die Arbeit ging ihr immer besser von der Hand, langsam aber sicher dachte sie daran ihre Garderobe ein wenig aufzustocken und hie und da ergaben sich auch Gespräche mit anderen. Wenngleich sich daraus noch keine Freundschaften oder dergleichen ergaben. Wobei dergleichen war dem kleinen Mauberblümchen auch nicht wichtig, hatte sie doch für heute Abend ganz anderes geplant. Die Vorfreude juckte in ihren Fingern und auch in der Magengegend stellte sich ein leichtes Kribbeln ein.

Und endlich war es soweit, die Arbeit war getan und sie begab sich auf ihr Zimmer. Hibbelig vor Aufregung, der Genuß trieb ihr bereits wieder den Speichel in den Mund und ganz langsam hob sie die Bettdecke, nachdem sie sich in ihr Nachthemd geworfen hatte und schlüpfte darunter.

Da war er. So herrlich, so saftig, so begehrlich. Handgroß, dunkelrot und roch fantastisch. Sie hatte ihn am gestrigen Abend beim Pflücken des Baumes entdeckt und auf ihr Zimmer gebracht. Ein einziger, feuerroter Apfel, der einen so betörenden fruchtigen Duft verströmte, dass sie sogar von ihm träumte.

Und so gab sie sich mit einem Knacken des Nächtens dem Apfel hin, verschlang ihn und einzig der Stengel blieb übrig, der mit einem Schnipsen aus dem Fenster nach draußen befördert wurde.

So kurz die Freude, doch er war es wert...

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Franziska Reelen





 Beitrag Verfasst am: 09 Dez 2018 18:34    Titel:
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Der Sturm wehte die Schneeflocken durch die Straßen und die Eiszapfen nahmen von jedem Stück Besitz, das sich ihnen widersetzte. Sie glitzerten angriffslustig auf die Passanten nieder, als wollten sie ihnen versprechen – dich krieg ich auch noch.

Die Finger schmerzten von der Kälte und das Waschwasser für die Wäsche machte es nicht besser. Die Herrin befahl die Wäsche draußen zu waschen. Und was die Herrin befahl, so sollte es sein. Man widersprach ihr nicht, man erledigte seine Dinge ohne zu fragen. Das war ihr nur zu eindringlich klar gemacht worden. Sie hasste diesen Haselnussstock, den sie ihr bei Vergehen über den Rücken zog. Die Finger krümmten sich vor Schmerz und man konnte gerade ein paar Schritt weit sehen, hüllten die Schneeflocken einfach alles ein.

„Zisi!!“ hörte sie es anfangs leise, erstickt durch den Wind und sie drehte sich in ihren Lumpen herum.

„KNALLFROSCH!“ tönte es dafür umso lauter vom Haus her und sie vernahm die Stimme der Herrin. „Ich sagte doch du sollst die Erbsen von den Bohnen trennen verdammtes Ding. Komm sofort her!“. Verdammt, sie hatte die Erbsen vergessen. Diese kleinen, grünen, scheußlichen Dinger. Sie krümmte sich jetzt schon an den Gedanken, was sie erwarten würde, sobald sie die warme Stube betrat.

„ZISI“ tönte es diesmal lauter und gerade hob sie den Fuß hinauf, um die kleine Treppe zu überwinden, drehte sich herum und da sah sie ihn. Auf einem stattlichen Roß, in seiner Rüstung und mit wehendem Haar – komischerweise ohne jegliche Anzeichen von Frost oder Schnee – ritt er an das Gatter heran. Hinter ihm seine Armee, denn, wie sollte es anders sein, er war ein Prinz eines fernen Königreiches. Groß gewachsen, muskelbepackt, der Bart gepflegt und seine Stimme dröhnte im Bass.

Gerade als die Herrin die kleine dreckige Magd ins Haus zerren wollte, hob der edle Recke seine Hand. „Haltet ein ihr Scheusal!“ und trat auf die Magd zu, sah ihr in die Augen, seine blauen Augen selbst funkelten vor Entschlossenheit, und er hob sie mit seinen – irgendwie immer größer werdenden - Muskeln hoch. „Oh du Liebe meines Lebens Zisi, dir wird niemand mehr Leid zufügen. Werde meine Frau.“ und die kleine Magd sprach mit fiepsiger sehnsüchtiger Stimme „Oh ja Franko!“

„Franko! Was machst du nur... Franko... FRANKO!“


„FREDERIK du alter Suffkopf, beweg endlich deinen Pferdearsch und bring noch ein paar Bierfässer vom Keller rauf“ drang das zärtliche Stimmlein der Tavernenwirtin an die Ohren der Magd, die gerade etwas unsanft aus einem Traum gerissen wurde. Was... Wo...?

Sie drehte den Kopf von einer Seite auf die andere und stellte mit Erschrecken fest, dass sie das kleine Knautschkissen doch fester gedrückt hatte, als es sittlich gewesen wäre. Achja stimmt. Taverne, da war was. Immerhin war es warm und sie hatte wirklich keine Lust letzte Nacht noch in ihr Zimmer zurück zu kehren.

Müde rieb sie sich die Augen und schwang die Beine aus dem quietschenden Bett. Welcher Fettwanst wohl hier sein Unwesen getrieben hat, dass es derart laute Töne von sich gab. Die Glieder waren trotz der Wärme dennoch steif und langsam schlüpfte sie in ihre Stiefel hinein.


Sie trat die Treppen hinab und zeitlupenartig drehte sie ihren Kopf zur Wirtsstube hin. Ihre Blicke trafen sich und – eigenartigerweise wehte ein kurzes laues Lüftchen durch ihre Haare – er erhob sich. Jede einzelne Strähne seiner Haarpracht saß perfekt. Die weißen Zähne blitzten, als er auflächelte, seine Kameraden vergaß und dafür seine Arme ausbreitete. Mit großen Schritten auf sie zukam, dass er dabei Franko zur Seite stieß, der gegen seine Frau, die dicke Greti stieß und sie wie ein Käfer am Boden liegen blieb lassen wir einmal unbedacht. Wo waren wir? Ach große Schritte auf sie zukam und sie an der Taille umfasste und hochhob. „Du edles Wesen, tritts in mein...“

„NICHT AUF DEN TEPPICH KLECKERN!“ tönte Gretis liebliches Stimmlein wieder an ihr Ohr, als sie diesmal aufsah und bemerkte, dass ihr gerade der klebrige Honig geradewegs vom Brot rann.

Wo war sie heute nur mit den Gedanken. Immer wieder tauchten Fragmente jener Geschichten auf, die sie aufsog, wie ein trockener Schwamm das Wasser. Geschichten, die nicht das Leben schrieb, sondern Geschichten, die sie irgendwann einmal gelesen hatte.

Dass jedoch diese Geschichten wohl nie wahr werden würden hatte ihr der gestrige Abend gezeigt. Rings um sie herum war irgendwie alles anders. Und doch genoss sie es mit ihren Freunden beisammen zu sitzen, zu lachen, zu streiten und sich gemeinsam den Bauch voll zu schlagen.

Doch die Tage machten sie nachdenklich, sie blickte abends bei Kerzenschein aus dem Fenster hinaus und sah den Schneeflocken bei ihrer letzten Reise zu. Ja, es war schön... von leicht hat nie jemand gesprochen ...oder?


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Zuletzt bearbeitet von Franziska Reelen am 09 Dez 2018 18:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Franziska Reelen





 Beitrag Verfasst am: 08 Jul 2019 20:01    Titel:
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Auf einem Grashalm kauend saß sie im Gras und blickte auf den hellen Grenzstein vor sich. So nah und doch so fern. So weit wie jetzt war sie nie gegangen. Diese Linie vor sich. Dieser Stein vor sich.

Eine Grenze, bei der sie nie dachte, dass sie sie übertreten würde. Aber wer sagt schon niemals nie? Hängen geblieben in den vielen vielen Erinnerungen war sie nun hier.

Anders als damals. Anders als damals, als sie wegging, um sich um ihre Eltern zu kümmern. Freilich, ohne Nachricht. Doch wie hätte sie gekonnt? Und nun war alles anders, nachdem sie abermals vom Schiff stieg.

Eine Kiste, die ihr blieb und doch soviele Erinnerungen. Wo war er der All-Eine? Würde er hier warten bis sie die Linie übertreten würde und sie der Blitz erschlagen?

Den Kopf an den Baum gelehnt betrachtete sie weiter Stunde um Stunde die unsichtbare Grenze vor sich.... War es das wert? War das Gras da drüben grüner? Würden die Erinnerungen weniger schmerzen?

Daheim verblasst, die Welt liegt nah?

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