Gerüchte aus der Gosse

[Leran Tarrant]

Schwer atmend hielt sich der Alte an einer Wand fest. Nur eine kurze Pause, kurz verschnaufen, das Laufen strengte ihn an, wäre er doch nur in der Taverne geblieben. Eine fettige, verfilzte Haarsträhne aus dem Gesicht wischend, zog er humpelnd weiter. In den dunkelsten und schäbigsten Gassen Gerimors trieb er sich gerne herum, hier war er unter seinesgleichen. Neugierig blieb das alte Hinkebein stehen, als er das Gespräch zweier zwielichtiger Gestalten verfolgte. „Schon gehört? Es scheint ne neue Bande Gesetzloser zu geben. Sollen sich für keinen Auftrag zu Schade sein, solang die Bezahlung stimmt!“ Kehlig lachte die zweite Gestalt auf, ehe die kratzige Stimme ertönte: „Als ob die hier Erfolg hätten! Aber, wenn ich Gold hätte dann würd ich die auf mein nerviges Weib ansetzen und ihre Schwestern gleich dazu, kannste mal Glauben, Dreckspack diese Familie! Ich glaub ich spar wirklich!“ Angewidert spuckte er durch die riesige Zahnlücke auf den Boden. Noch eine Weile starrte der Alte die beiden mit seinem verbliebenem Auge an, ehe er seinen Weg langsam fortsetzte. So verbreitete sich die Kunde über die Söldnerbande schnell unter dem Gesindel, in immer mehr zwielichtigen Gassen hörte man Gerüchte über die Bande. Sollte man dem ein oder anderen Gespräch aus der Gosse lauschen, so kann man unter anderem hören das die alte Alma in ihrer Schänke unweit von Bajard ein offenes Ohr für diejenigen hätte, die Interesse hegen die Söldnerbande anzuheuern.

[Wanderfalke]

Eine recht kleine, zierlich wirkende Gestalt trieb sich wie des öfteren durch die ein oder andere Gasse auf Gerimor. Der Gang wirkt elegant und immer wider geschieht es das man sie hinter einer Häuserwand verschwinden sieht und sollte man nachsehen, ist sie spurlos verschwunden. Ganz so als hätte sie sich vermeindlich in Luft aufgelöst. Optisch vermag man nicht viel zu erkennen sollte man sie erblicken. Was jedoch auffällt ist, das die Kleidung sehr edel wirkt. Stiefel aus hochwertigem Leder, einen Federhut mit einer prächtig eingefärbten Feder, samtige Handschuhe. Einzig der Mantel sticht mit seiner recht abgenutzen Art heraus und verzerrt das optische Erscheinungsbild etwas.
Als die Gestalt dann wider einmal dieses Gemunkel vernimmt hält sie inne, lehnt sich an die Wand und entzündet sich einen Zigarillo um ihnen zu lauschen. Der kurze Feuerschein wird vieleicht für einen kurzen Moment dafür sorgen das man trotz tief gezogenen Hut ein weibliches Gesicht erkennen kann.
Anschliessend wird sie wider in den dunklen Gassen verschwinden

[Sludig Rattler]

Als ihm das Gerücht zu Ohren gelangt, nickt er interessiert. So, so, für keinen Auftrag zu schade. Das könnte vielleicht nochmal hilfreich sein, denkt er sich, trinkt vom Wein, dem guten, und beginnt einen Plan zu spinnen.