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Stein um Stein
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Stein um Stein
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Charlotte Bach





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 22:11    Titel:
Antworten mit Zitat

Offensive, Defensive.... Hirngrütze!
Verrat unter Kameraden und ein entlaufener Späher rahalischer Truppen.
Es reichte ihr. Charlotte hatte die Schnauze gestrichen voll. Sie hatte sich um die verletzten Kameraden mit gekümmert, Getränke und Speisen geholt, dafür gesorgt, dass sie wieder auf die Mauer durften und dann das? Man fiel in den Rücken, obwohl die Gardisten selber den Befehl zur Festnahme einfach ignoriert hatten?

>> Ben, was machst du denn hier? <<

Wirklich? Man kannte sich? Will man nicht gleich auf ein Tässchen Mocca einladen und sich über die schönsten Weiber in den verfeindeten Feldlagern austauschen? Sie konnte es einfach nicht glauben, dass Alanna einfach den Feind per Du ansprach und Sigarins Befehl ignorierte. Charlotte, der Kalure und Andra waren die Einzigen gewesen, die die Situation wirklich begriffen hatten und dem Späher hinterher hetzten. Natürlich hatte sie einen Befehl missachtet, natürlich, ging sie anschließend selber zum Oberstleutnant und meldete ihren verstoß. Die beiden Gardisten verpfiff sie allerdings nicht, nicht so wie Tristoban Charlotte anschließend anschwärzen ging.

>> So viel zur Freundschaft. <<

Charlotte spuckte aus. Sie fühlte sich verraten, verraten von den eigenen Kameraden. Mehrfach hatte sie den Feindkontakt gemeldet, schon bevor sie aus der Späheruniform in die Regimentsuniform gewechselt war. Mehrfach, hatte sie es erwähnt! Mehrfach! Aber ein Rekrut hat den Schnabel zu halten, sich auf den Wachposten zu stellen und möglichst keinen Mucks von sich zu geben. Es herrschte eine allgemeine Gereiztheit im Lager. Lagerkoller.
Sie behielt als Rekrutin die Nerven, erkannte die Situation und stürzte sich in die Situation um den Feind endlich zu stoppen und wurde von den eigenen Kameraden in den Rücken gestochen.
Sie atmete tief ein, rutschte im Mannschaftszelt auf den Boden, den Rücken an die, leicht nachgebende Zeltwand gelehnt und reinigte ihre Ausrüstung. Zu allem Überfluss wurde sie auch noch von dem Mann angekeift, dem sie die ganze Nacht die Wadenwickeln gewechselt hatte, damit sein Fieber sank und er schnell wieder zu Kräften kam.

Danke für Nichts.

Charlotte war stinksauer und sie stand zu ihrer Befehlsmissachtung und würde sich die Schelte mit erhobenem Kopf beim Oberstleutnant abholen, weil sie der Meinung war, in jenem Moment richtig gehandelt zu haben.

Aktion und Reaktion.

Jeder beschwerte sich, dass man "ein leeres Lager" beschützte. Der Feind stand vor der Türe und man bellte nur idiotische Befehle von der Wehr runter, anstatt selber die Eier aus der Hose zu packen und Hand an zu legen. Hand an den Feind und einen Späher von ihnen fest zu setzen und nach Informationen auszuquetschen.

Tristoban erhielt einen finsteren Blick, nachdem er sie zurecht gewiesen hatte. Die Zeit der Höflichkeit war vorbei. Charlotte reichte es einfach. Es war genau das, was Luninara schon zu ihr gesagt hatte.
Die blondgelockte Frau schüttelte nur den Kopf und verschwand in der Dunkelheit der Nacht, irgendwo auf einen Wachturm und legte sich aufs Ohr. Man würde darüber schlafen, man würde darüber entscheiden und Charlotte stand dazu. Sie stand immer zu ihren Prinzipien. Aber nicht zu falschen Freunden.

Leben heißt, auch mal Gefühle zu zu lassen - Auch wenn sie negativ sind.
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2018 00:53    Titel:
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Nachdenklich verfolgten die granitgrauen Augen der Priesterin das sanfte Schimmern des Baums des Lichtes. Sie hatte sich zur späten Nachtstunde wieder in das Kloster zurückgezogen, nachdem sie am ersten Abend erkennen musste, dass es im Feldlager keine getrennten Schlafunterkünfte für Männer und Frauen gab. Im Krieg, auf dem Feld mussten wohl alle Völker aufeinander zukommen und vertraute Gewohnheiten zugunsten des Miteinanders aufgeben – auch der Freiherr der Alumener, der zugleich auch ihr Mudyr war, verzichtete auf die ihm gebührenden Bekundungen des Respekts. Maheen tat sich recht schwer jene Gesten, Worte und Höflichkeitsrituale auf ein Minimum zu reduzieren, die ihr seit Kindheit in Fleisch und Blut übergegangen waren. Es war Krieg – keine Audienz beim Erhabenen oder ein Freundschaftsbesuch in Nilzadan. Manchmal wurde es rauer, als ihr lieb war, doch auch die Schöpfung und die Mara selbst hatten eine stürmische, verherrende Seite – die Weise der Wüste, deren Tosen sie im Geklirr der Waffen und den Kampfesschreien der Verbündeten heraushörte.
Doch auch inmitten des Urklangs der Trommeln des Kampfes um das Sein und die Schöpfung gab es Lichtgestalten des Anstandes und der Kultiviertheit, die sich nicht gänzlich vom Sturm des Krieges treiben ließen.
Wie würde es weiter gehen? Ein Trupp saß wohl in der Angurenburg fest, während man sich redlich bemühte sie zu unterstützen und die Stellung im Lager zu halten. Aber auch jenes, so ihre Befürchtung, würde wohl bald wieder in den Fokus der Häretiker geraten können.
Alumener, Thyren, Kaluren, Edhil und Menekaner – sie trotzten hier gemeinsam den Feinden der Schöpfung. Wäre das nicht die beste Gelegenheit für das Geweihtensymposium die Einigkeit des Lichtpaktes zu präsentieren, die Gläubigen zu stützen und das Feldlager vor den Machenschaften der Gefallenen zu schützen?
Sorgfältig hatte sie einige Schreiben aufgesetzt und Boten des Klosters gebeten sie an die Geweihtenschaften heranzutragen. Erst wenn jene ihre Zustimmung bekunden würden, wäre es spruchreif genug, um sich an die werte Baronin zu wenden und um Erlaubnis für die Feldmesse zu bitten.
Maheen blinzelte und legte den Kopf leicht in den Nacken und schaute gedankenverloren auf den Nachthimmel. Ob sie nicht einige aufmunternden Worte an die Versammelten im Lager richten wolle, wurde sie im kleinen Kreis von Lucien gefragt. Doch sie zögerte. In der goldenen Stadt kannte sie fast alle Hazar's Durrah, ihre Familien und Gemeinschaften...ihre Sorgen, Freuden und war sich ihrer Grenzen und Möglichkeiten bewusst.
Wie würde das unterschiedliche Couleur der Völker reagieren? Sie kannte so viele Gesichter nicht und wollte sich auch nicht aufdrängen. Doch sie nahm sich vor achtsamer auf Jene zu reagieren, die des Beistandes bedurften.
Leise Schritte hinter ihr ließen sie den Blick vom Nachthimmel lösen. Andra? Die Klosterwächterin schien hier nach dem Rechten zu sehen und tauschte einige gedämpfte Worte mit den Wächtern aus, ehe sie in den Schatten des Klostergemäuers verschwand. Es brachte nichts zu grübeln! Die Khaliq erhob sich und schritt in die große Gebetshalle, um ihr Nachtgebet vor dem Schlafengehen an die Mara zu richten. Doch dort war noch ein Betender zur nächtlichen Stunde anwesend. Ein Suktar, etwa Mitte Zwanzig, der irritierenderweise eine pinke Haarblume trug und zu schlafen schien? Oder war er sehr vertieft im Gebet?
Vorsichtig schritt sie näher, als er sich regte und ein recht wirres Gespräch begann, dem die Menekanerin nicht so recht folgen konnte. Edgar? Ob sie Temora kannte? In Bajard dürfe er sich aufhalten, aber hier nicht mehr? Im ersten Moment hatte sie noch angenommen, dass er einer der Streiter aus dem alumenischen Lager war, der nicht schlafen konnte und hier Ruhe suchte. Doch recht bald hatte die Priesterin ein beklemmendes Gefühl und ihr Instinkt sagte ihr, dass hier etwas nicht stimmte. Sie versuchte ihn zum Bleiben zu bewegen und bot ihm ihr lauschendes Ohr an, doch sein Verstand schien umnebelt zu sein und er ließ sich nicht dazu bewegen zu bleiben. War er gefährlich? Nein – irgendwie wusste sie, dass er im Inneren aufrecht, aber verzweifelt an die Schwertmaid glaubte. Nachdenklich sah sie ihm hinterher. Wer war er? Betrunken oder hatten sinistre Mächte seine Sinne betäubt?
Sie erhob sich raschen Schrittes und folgte ihm nach draußen, weiter die Straße entlang aus Schwingenstein raus in der Hoffnung ihn zu finden und wenigstens sicher nach Bajard geleiten zu können, auch wenn ihr die vielen Feinde in der Nähe bewusst waren.
Doch sie fand ihn nicht mehr...
Sie seuftzte und kehrte wieder um. Was für eine Nacht!

_________________



Zuletzt bearbeitet von Maheen Ayat Azeezah am 19 Aug 2018 01:56, insgesamt einmal bearbeitet
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Amelie von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2018 07:57    Titel:
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Und wieder sendete die Sonne am frühen Morgen ein paar Strahlen auf Amelies Nasenspitze im Hof der Festung und liess sie wach werden.
Sie streckte sich und stand rasch auf. Sie musste wieder Wasser abkochen und sammeln! Es fehlte an allen Ecken und Enden, aber ein grosses Problem, die Wasserknappheit, hatten sie nun endlich dank dem Zusammenhelfen aller wieder in den Griff bekommen. Wenn auch nicht viel für jeden blieb, verdursten würden sie nicht.

Wieder einmal resümierte sie den gestrigen Tag. Sie hatte gedacht sie wäre zuvor über ihre Grenzen gegangen, aber sie würde wohl heute die Latte der Grenze um Meter nach oben schieben müssen. Eines wußte sie nun, würde sie jemals wieder nach Hause kommen, Fleisch würde sie nie mehr essen, nie mehr!
Etwas Wunderbares war aber hier entstanden, sie hatte gemerkt dass sie hier mit so vielen klugen Köpfen zusammen war, und dass sie zusammen hielten wie Pech und Schwefel, egal ob es der kleine Kalure war oder die sonst so rauen Thyren, oder sie alle selbst, gemeinsam waren sie stark und würden alle Widrigkeiten überwinden.


Zuletzt bearbeitet von Amelie von Salberg am 19 Aug 2018 08:05, insgesamt einmal bearbeitet
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Saverandlir Fineth





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2018 08:19    Titel:
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Langsam setzte sich Saverandlir am Abend auf das Bett. Das Metall des Curonarods lag schwer auf seinen Schultern, doch er legte es nicht ab. Es brauchte viel zu lange, um angelegt zu werden und bei einem Angriff würde er keine Zeit mehr dafür haben. Die Unversehrtheit seines Körpers war ihm wichtig und so ertrug er das Gewicht und das fehlende Gefühl der Leichtigkeit. Das Schwert und den Bogen stellte er vorsichtig an das Bett. Auch die Tasche mit seiner neuen Rüstung fand dort einen Platz. Thalion hatte sie ihm mit den Grüßen von Caraphinnor gebracht. Es erleichterte sein Herz, dass es seinen Geschwistern in Ered Luin ging und sie an ihn dachten. Doch er trug die neue Rüstung noch nicht, auch wenn sie besseren Schutz versprach. Saverandlir hätte noch jemanden finden müssen, der sie auf ihn einstellte und im Lager sah und kannte er niemanden, dem er dies anvertraut hätte. Vielleicht am nächsten Tage.

Aus seiner Tasche holte er ein Pergament hervor, dass mit feinen elfischen Runen beschrieben war. Der Inhalt war ihm garnicht mehr so wichtig, hatte er ihn doch schon öfter gelesen und freute sich über die Geschehnisse und Ergebnisse, die die beschriebene Expedition mit sich brachte. Seine Augen wanderten mehr über die Schriftform, über die Eigenheiten des Schriftbildes und der Feinheit der Linien. Die Schreiberin war sehr sorgsam und gschickt damit umgegangen. Dieser Bericht war in seiner Form ein Kunstwerk, aber auch der Verfasserin geschuldet warum er ihn so oft las, und etwas, was seine Stimmung aufhellte hier in diesem Lager. Es gab hier kaum etwas, was ihn sonst erfreuen konnte und so war es seine Verbindung zu seinem Heim in Ered Luin an den Klippen, dem Wind, den Adlern und zu ihr. Er lächelte leicht, während seine Geist in die Meditation überging.

Zu lange musste er schon über die Verhaltensweisen der Menschen und Kaluren nachdenken, doch während der Meditation hakte er sie einfach ab. Als wäre das abgeschlossen und als ein Fakt zu verbuchen, den er nicht ändern könne in dieser Situation.

Seine Gedanken ordneten sich. Der erste Angriff hatte viele Verletzte gebracht und für viele Stunden war Saverandlir mit seinen Kollegen damit beschäftigt, die Wunden und Verletzungen zu versorgen. Während einige nur ein paar Schnitte hatten,die schnell versorgt waren, erwischte es andere schlimmer mit Pfeil- und Kopfverletzungen, die doch sein recht jungesWissen in der Heilkunst forderten und an die Grenzen trieben. Doch die anwesenden Heiler ordneten nach Dringlichkeit und bei den schwierigen Fällen konnten sie sich aufeinander verlassen. Gift wurde ein Problem und das war ein Feld, indem sich der junge Elf nicht auskannte. Es gab bei den Elfen kaum Fälle wo Krankheiten oder Gift ein Problem wurde. Das einzige mal wo er eine aufkeimende Krankheit feststellen konnte war ein Kratzen des Halses bei Miw. So hielt er sich bei diesen Analysen und Behandlungen zurück und versuchte es anderen zu überlassen und von ihnen zu lernen. Es widerstrebte ihm auch, wie er einige der Verletzten behandeln musste. Aufgrund der Fülle von Verwundeten mussten sie Reihenfolgen erstellen und die Behandlungen zügig durchführen. Gerne hätte er auf größere Narben bei einigen verzichtet, doch das war nicht immer möglich gewesen und es kratzte an seinem Stolz. Doch Stolz war hier fehl am Platz.

Es erhellte sein Herz und seinen Geist, dass er ab und an Geschwister sah, die unabhängig von ihm an den Kampfhandlungen teilnahmen. Er sprach immer kurz mit ihnen, die Gespräche genießend und Kraft aus jenen schöpfend. Ein Lächeln trat unbewusst auf seine Züge als er an saphirne Augen dachte, die ihn betrachteten und doch das ganze Wesen in diesem Lager zurückhaltend war. Es war ein stilles Verstehen zwischen den beiden, die edhelsche Zuückhaltung und Distanz, doch fühlte er sich nah, auch ohne entsprechende Worte und Gesten.

Von den Kämpfen und deren Ausgängen bekam er nicht viel mit und die Berichte, die er zwischendrin aufschnappte waren teils vage, dennoch mit düsteren Aussichten unterlegt. Deutlich wurde es an diesem Abend, als er auf Lennja traf. Die sonst so offene, auch wenn oft von Zweifeln geplagte Thyrin schien wirklich übler Laune und im Gespräch mit ihr wurde auch offenbar, wieso. Der Sappeurstrupp mit ihrem Volke als größten Bestandteil war wohl eingekesselt vom Feind und kein Erreichen möglich. Auch jener, dem sie ihr Herz schenkte, war dabei und so verstand er sehr gut, dass sie kaum an sich halten konnte. Wieder einmal bewunderte er aber die Disziplin und Kampfesvernunft der Thyren, dass sie nicht alleine losrannte und einen gewagten Befreiungsversuch unternahm. Er versuchte ihr Trost zu spenden, doch Arenvir gelang es richtig, indem er sie auf eine Erkundungsmission mitnahm, sodass sie aktiv etwas für ihre Leute unternehmen konnte. Handeln und etwas tun, waren die besten Heilmethoden.

Das merkte er auch bei Lucien, welcher sich gerne und viel aufregte. Oft stand jener nach eigenen Worten kurz davor aus Frust und Wut zu gehen. Saverandlir glaubte ihm und manchmal vermeinte er auch, zu spüren dass Lucien soweit war wieder. So sprach er beruhigende, aufmunternde und manchmal auch leicht spöttische Worte um ihn wieder zurückzuholen. Auch überließ er ihm einfache Aufgaben wie Werkzeug säubern und Salben für Thyren anrühren, da sie ihn zu besänftigen schienen. Manchmal war Heilen nicht nur auf Verbände und Salben beschränkt, in diesem Lager musste vieles getan werden und die Moral war das wichtigste. Noch immer verstand Saverandlir nicht, wie Lucien ihn als garstig oder als charmant frostig bezeichnen konnte. Schließlich gab er sich ja Mühe jeden der es wert war bei Laune zu halten. Dass er sich so nah und permanent mit Menschen abgab und ihre stinkenden Natürlichkeiten ertragen musste, war doch ein Beweis seiner Geduld und Offenheit.

Ein Bad wäre aber wirklich schön. Ein Bad, der Duft nach den Blumen Ered Luins, vertraute Gesichter und fernab von unvernünftigen Kindern, die sich für Erwachsene hielten wäre genau das, was seinem Herzen entspräche. Doch er blieb im Lager und verließ es nicht. Ein Teil der Erziehung war, ein gutes Vorbild zu sein. Dazu gehörten Disziplin, Ausdauer, rationales Handeln und ein unerschütterliches Gemüt.

Seine Meditation wendete sich weniger klaren Gedanken dazu, was auch ein Teil des Ruheprozesses war. Er bemerkte, wie Lucien noch in das Heilerzelt kam und sich in eines der freien Betten schlafen legte. Dann blendete er die Geräusche und Gerüche aus. Das Jucken auf seiner Haut blieb immer schwach zurück. Ein ausgiebiges Bad wäre wirklich schön.


Zuletzt bearbeitet von Saverandlir Fineth am 19 Aug 2018 08:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Keylon von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2018 14:08    Titel:
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Man hatte immer etwas zu tun.
Möbel schleppen, Wände einbrechen, Wache halten, mit dem Holz die Feuer in Gang halten und Wasser auffangen abkochen und und und.
Keylon war froh das Amelie so viel zu tun hatte, das sie gar nicht dazu kam nach zu denken oder sich zu fürchten. Er kannte seine Schwester kaum wieder und war stolz auf sie, wie auch irgendwie auf all die anderen aus dem Team.
Jeder tat was er konnte, und ein jeder half dem Anderen wo man nur konnte.
Durch das System mit dem Wasser auffangen würden sie wenigstens vom Durst verschont bleiben, aber Nahrung? Das was sie hatten und dann .. Dann begann Hekja Fleischbrocken zu braten die vom Geruch her nicht zum Essen einluden. Diesen Süßlichen Geruch kannte er und sofort wusste er nun wohin die Leichen verschwunden waren.
Fast übergab er sich auf der Stelle und verließ den Raum. Selbst Hekja die sich dem angenommen hatte, ging es nicht wirklich gut. Selbst wenn es wohl ihr Vorschlag gewesen war war sie wohl nicht mehr ganz bei sich als sie dies tat.
Key wusste eines. Er würde lieber verhungern als davon auch nur zu kosten.
Leichenblass gönnte er sich eine Pause im Hof und dachte über ihre Situation nach.
Noch hatte er Nahrung in seiner Tasche. Noch gab es kein Grund überhaupt auch nur an ein Aufgeben nach zu denken.
Sicher der dritte Tag war jetzt angebrochen, aber er war sich sicher das Helisande schon was einfallen würde. Sie würde kommen. Da war er sich ganz sicher, obwohl .. Was wenn die Haupttruppe aufgerieben war? Wie sah es überhaupt drüben im Lager aus?
Er seufzte. Etwas würde passieren, und solange sie hier aushielten war überhaupt kein Grund Panik zu schieben.
Notfalls würden sie einen Ausfall wagen. Sie hatten genug Piken und Schaufeln dabei.
Dazu mit den Thyren, dem Kaluren, Heinrik, sich selber und Luni Kampferfahrene Kämpen.
Er war sich sicher. Hier würde sein Leben nicht enden.
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Amelie von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 20 Aug 2018 16:04    Titel:
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Es war ein schöner Sommertag und Amelie genoß mit ihrer Familie den Nachmittag in der Nähe des nahen Sees. Sie liefen mit Blumenkränzen geschmückt barfuß in der Wiese umher, sie tanzte mit Clara und Nathelia im Reigen, Keylon, Zahrak und all die anderen der Familie saßen auf weichen Baumwolldecken und picknickten.
Sie blickte in Richtung der Häuser von Kronwalden und auf einmal kam ihnen der Freiherr entgegen. Sie löste die Hände von ihren Kindern und lief auf ihn zu.
Auf einmal, je näher er kam, verwandelte er sich alle paar Momente in irgendwelche fremde Personen. Nein, keine fremden….es waren die Krieger die vor der Festung ausharrten.
Amelie stoppte und blickt entsetzt in Richtung Arenvir und auf einmal...er hob seine Arme und verzauberte sie in ein..Warzenschwein?
Waaah, sie sah wie ein Warzenschwein aus. Entsetzt sah sie an sich runter. Sie war nun ein Warzenschwein.
Hätte er wenigstens einen hübschen Drachen aus ihr gemacht, aber nein, ein Warzenschwein musste es sein.


Mit einem gellenden Schrei und völlig durchgeschwitzt wachte Amelie mitten in der Nacht auf. Sie lag quer über dem Doppelbett in dem auch Hekja und Jeska schliefen. Sie setzte sich auf und blickte in der Finsternis um sich.
Was war das denn für ein Alptraum...Blumenkränze, tanzen auf der Wiese, das Warzenschwein, war sie verrückt geworden?
Oder, hoffentlich griff nicht schon das Gift auf ihr Hirn, oder waren das etwa diese Visionen vor denen gestern Arzgeda gewarnt hatte?
Sie griff sich an ihren Kopf. Nun waren auch noch Kopfschmerzen dazu gekommen. Kopfschmerzen, Bauchweh, Blähungen, sie musste durchhalten!
Sie liess sich wieder rückwärts auf das Bett fallen und überlegte. Aufstehen oder weiter träumen...sie entschied sich für aufstehen und begann weiter die Lunten zu basteln.
Wenn sie munter war konnte sie hoffentlich entscheiden was sie dachte!


Zuletzt bearbeitet von Amelie von Salberg am 20 Aug 2018 16:42, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Yorgrum Donnerkeil





 Beitrag Verfasst am: 20 Aug 2018 19:56    Titel:
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Das Gestein rumpelte der Schutt rieselte und überall gab es neue Gänge und Kavernenabschnitte zu entdecken. Die langbeiner jammerten über die Dunkelheit oder die schlechte Luft doch für den alten Silberbart war das ganze mit einem Wort HERRLICH!

Cirmias hatte ihn wahrlich gesegnet anders konnte es nicht sein! Fernab Nilzadans konnte er Gestein durchsuchen und durchwühlen nach möglichen Erzlagerstätten oder Edelsteinen welche im Geröll vor sich hinfunkelten kurz bevor man sie fand!. Eine einzige Schatzsuche war das ganze und vermutlich das beste Abenteuer seit dem er aus den Tiefen nach Nilzadan heraufgekommen war.

Sobald man hinuterkam in die Kaverne welche er gefunden hatte stellt man fest das neben feinem Staub und steinchen die Gänge die der alte gewühlt hat sich in alle Richtungen ziehen. Wie eine Made im Speck buddelte der alte sich durch das Gestein, dabei das alte ausgewaschene Flussbett des unterirdischen gewässers nutzend welches vor jahrhunderten die Kaverne geschaft haben musste. Teile der Wände waren von jahrhunderten vom wasser glatt geschliffen wie es der beste Steinmetz nicht hinbekommen würde. In den Augen des Ur alten Kaluren ein Wahres Kunstwerk unter Cirmias willen geschaffen. anders konnte es gar nicht sein.

Wann immer man herabkam fand man den Alten wühlend in den losgeschlagenen Steinen auf der Suche nach Erzen und wertvollen. Dabei gelegentlich das Gestein probierend auf der suche nach wertvollem Metallen. Sobald sein Steinsack befüllt war stiefelte der alte wieder hinauf in einem unermüdlichen Tonus. Beinahe wirkte er dabei regelrecht beschwingt und nicht geschaft wie die Langbeiner es von der harten Arbeit zu sein schinen.

"Mra wasn los mit euch! Cirmias hat uns gesegnet! wir finden bestimmt einen Schatz" brummte der alte Stets und Wühlte sich weiter durch das Gestein. Wenn ein Rumpeln durch den Felsen ging und Staub herabrieselte mahnte er die stets lauten Langbeiner zur Ruhe! Stein arbeitete nunmal warum wusten die Langbeiner das den nicht!

Mra! es War einfach Herrlich! die Besten Tage seit Langem! Hoffentlich fand er noch Gold oder gar Diamanten!
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Hyram Vait Fanras





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2018 00:40    Titel:
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Hyram, der Feigling. Hyram, das schwarze Schaf. Die Neckereien der Familie waren schlimmer, seit sie im Feldlager angekommen waren. Verdenken konnte er es ihnen nicht. Er drückte sich vor Spähmissionen, wich Kämpfen aus und reizte seine Verletzung vom ersten Angriff bis zum Geht-nicht-mehr aus, nur um nicht erneut ins Feld zu müssen.
Ein wirklich schlechtes Gewissen hatte er deswegen nicht. Was war falsch daran Schmerz zu fürchten oder den eigenen Tod nicht aktiv zu suchen?
Er war nie ein Soldat und wollte nie einer werden. Sein Beitrag sollte anders aussehen.
Dennoch tat es weh.
Es verletzte nicht sein Ehrgefühl. Das Konzept hatte ihn nie sonderlich angesprochen. Wenn man hakenschlagend vor einer Gefahr davon rennen konnte, sollte man das tun. Nein, es führte zu einem anderen Gefühl der Geringschätzung. Als wäre er weniger wert, nur weil er nicht den Mut der Fanras oder die Disziplin der Merats besaß.
Musste denn jeder gleich sein? Gab es keine Sparte am Rande, die ebenso angesehen war?

Wieder hatte er einen Angriff "verschlafen" und wieder war besonders Frau Anna alles andere als begeistert. Sein Herz ging ihm nur auf, als er das Flüstern seines großen Bruders hörte, der ihn verteidigte.
Linhart konnte gemein sein, aber er war sich der Liebe seines großen Bruders gewiss, auch wenn er die Fanras damals verraten hatte. Tatsächlich schien nur Finnaia Willens ihm nie und nimmer zu verzeihen.

Er sah die Wunden an ihnen allen. An Herrn Kevan, an Herrn Fallmeister, an Ruth, Linhart und Frau Anna. Insgeheim fragte er sich, ob er die Verletzungen hätte verhindern können, wenn er mitgegangen wäre, aber ihm war klar, dass er so seine Fähigkeiten nur überschätzte.
Er war ein guter Schütze, aber sicherlich nicht so treffsicher wie Frau Anna. Er war ein guter Dolchkämpfer, aber Ruth würde ihn im Kampf gnadenlos niedermähen.
Vielleicht hätte seine Musik den Ausschlag gegeben, auch wenn sie sich immer darüber lustig machten? Die Moral lässt sich durch Klangteppiche heben. Das Blut kann durch treibende Rhythmen in Wallung gebracht werden. Warum sonst gab es Trommler in vielen Armeen? Warum sonst Posaunen die den Marsch bliesen?
Es war müßig darüber zu sinnieren. Er war nicht dabei gewesen und er hatte ein schlechtes Gewissen. Ändern würde er sein Verhalten aber nicht. Wozu auch? Was brachte es zu sterben? Auf diese Weise konnte man niemandem etwas beweisen.

Und dennoch fand er an diesem Abend noch Mut.

Sie suchten nach Leuten, die Lennja suchen gehen. Er hatte sie am Vorabend kennengelernt. Ein Zusammenschluss gleicher Geister. Er hatte Laute gespielt und sie war mit diesem interessanten Instrument eingestiegen. Es sah aus wie eine Mischung aus Blasebalg und Flöte. Für einen Moment war das Heerlager kein trostloser Ort voller Niederlagen gewesen. Die Klänge hatten alles umwoben und in Licht getaucht.
Als es endete und sie gegangen war, blieb ein Loch der Melancholie zurück. Der Alltag im Feld kehrte wieder ein.

Und dann hatte er erfahren, dass sie vermisst wurde. Aus der Schlacht war sie nicht zurückgekehrt und es wurde vermutet, dass sie irgendwo verwundet in einem Wald lag, nicht unweit des Feindlagers.

Warum er gerade für diese Suche den Mut wiederfand, wusste er selbst nicht genau. Vielleicht war es die Aussicht auf ein weiteres Duett? Vielleicht schien es auch nicht so riskant wie andere Aufträge? Der oberste Thyre sagte Kämpfe sollen vermieden werden und er stimmte ihm von ganzem Herzen zu.

Gefunden hatten sie sie im Wald, aber nicht alleine. Der Feind überreichte sie einfach. Überall waren Schatten. Überall waren Geräusche. Eine Fledermaus im Geäst. Ein Knacken hinter ihm, das er mutlos einem Reh andichtete, um nicht sehen zu müssen, was dort lauerte.
Es ging alles gut, auch wenn Lennja alles andere als gut aussah. Sie würde überleben und er war Teil der Rettungsmannschaft gewesen. War das nicht auch schon eine Leistung? Mussten es immer große Heldentaten sein?

Und jetzt stand er hier. Auf der Mauerkrone. Er blickte über die Spitzen der Palisaden hinaus aufs Feld und hielt wacht. Geschlafen hatte er genug. Genau so gut konnte er nun die Nacht hier stehen und jede Bewegung, jedes Geräusch und jedes verdächtige Zucken registrieren.

Wegen einer Fledermaus würde er aber nicht mehr Alarm schlagen. So viel hatte er bereits gelernt.


Zuletzt bearbeitet von Hyram Vait Fanras am 21 Aug 2018 00:45, insgesamt einmal bearbeitet
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Jeska Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2018 08:12    Titel:
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Es war von Anfang an ein Anundrafkommado und dies war nichts, womit Jeska hinterm Baum hielt.
Sie hielt sich auch nicht zurück, dem Verursacher der desaströsen Ereignisse ihre Abscheu und Abneigung spüren zu lassen, gleich ob es ein Ritter war, selbst dem König der Städder hätte sie die gleiche zweifelhafte Ehre zu teil werden lassen.
Die Nacht war eingebrochen und Jeska war gezwungen die 4. Nacht in Folge auf engsten Raum mit ihren Clanlern zu verbringen, aber auch mit den Städdern, gegen welche ihre Abscheu von Tag zu Tag wuchs. Einzig Amelie war erträglich, die zierliche und zerbrechliche Städderin leistete mehr, als es beim ersten Anblick ihrer Person vermuten lies und insgeheim war Jeska von der Frau beeindruckt.
Jetzt war es soweit, dass man gezwungen wurde in einen Tunnel unter der Festung hineinzukriechen, in der wagen Hoffnung, dass der Trupp es lebend hinausschafft.
Jeska war bereit oben den Ansturm abzuwarten, wägte sie ihre Überlebenschancen doch weitaus höher.
Immerhin gab es dort frische Luft und den Himmel und nicht wie unter der Erde, Schwärze, Luftknappheit und drückende Enge.
Alleine der Gedanke dort eingesperrt zu sein, lies die Thyrin an den Rande einer Panik gleiten und ihren Entschluss bis zur letzten Faser verteidigen, dass sie nicht in den engen Stollen herumkriechen werde und man irgendwann vielleicht in ferner Zukunft ihre bleichen Knochen findet, verdurstet, verhungert und erstickt, das Schwert nutzlos am Gürtel hängend.
Nun war sie trotzdem unten.
Es war eng, stickig und muffig, die anderen atmeten ihre Luft weg, die Wände bewegten sich auf sie zu, in der Dunkelheit kratzen, schabten und wetzen Kreaturen der Finsterniss in freudiger Erwartung auf frisches Fleisch ihre Krallen.
In einer Ecke gekauert ging Jeska in Gedanken ihre Optionen durch um sich in ihrem bereits arg gebeutelten Geist zurecht zu legen, wer als erstes durch ihre Hand sterben muss... Die Luft ist knapp und das Überleben der Clanler steht auf dem Spiel. Als erstes müssen also die Ritter sterben. Sie nehmen mit ihren endlosen Reden nur die wertvolle Luft zum Atmen weg.
Der Zwerg ist produktiv und buddelt und er ist klein, er braucht nicht viel Luft, ihn braucht man, wenn man wirklich die minimale Chance nutzen will, lebend hier rauszukommen
Die Schützin muss nach den Rittern sterben, denn auch sie ist unproduktiv und nimmt ihnen nur die Luft zum atmen.
Amelie stirbt als letztes der Städder, sie hat Jeskas Respekt sich verdient.
Nach Stunden der wirren Gedankengänge nickte Jeska mit dem Beutel an die Brust gedrückt, in welchem die abgeschnittenen Letharenohren sich befinden, erschöpft ein und verfiel in einen unruhigen Schlaf, Bilder im Traum, erzeugt durch ihre labile Psyche, liesen sie träumen, man wird hier elendig den Erstickungstod sterben.... ehrlos und kampflos.


Zuletzt bearbeitet von Jeska Wikrah am 21 Aug 2018 08:19, insgesamt einmal bearbeitet
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Lennja Tryant





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2018 08:29    Titel:
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Sie hätte mehr Blut gegeben! Mehr Blut um Zeit zu schaffen, Zeit die die anderen benötigten um die anderen in der Festung etwas Gutes zu tuen. Denn gerade sie brauchten Unterstützung. Abgeschnitten von den anderen. Abgeschnitten vom Rest ihres Rudels.

Die Thyrin hat die Macht verdeutlicht bekommen, die im Westen möglich ist. Geschwächt durch brabbelnden Worte einer Frau sank sie auf die Knie. Jeder Kraftaufwand war sinnlos. Die Muskeln gehorchten ihr nicht im Moment. Der Wolf in ihr knurrte. Der Bär brüllte.
Wie gern hätte sie den Pfeil in der Schulter Muireall weiter durchs Fleisch gestrieben. Aber sie war gefesselt.
Der Landsknecht schlug ihr mehrere Male ins Gesicht. Nicht einmal das Blut konnte sie aus ihrem Mund loswerden und wurde gleich bestraft.
Der Pfeil traf auf kurze Distanz gleich in ihr Muskelfleisch.


Der Schmerz zuckte durch ihren Körper und gleichzeitig rauschten Bilder im inneren Auge vorbei was sie mit ihnen alles machen würde. Aber quälen würde sie nicht. Sie würde gleich das Leben beenden. Schnell und ohne Aufwand. Sie sind nicht wert viel Zeit dafür aufzuwenden.

Als Muireall dann auch noch zum Schnitt und somit zum Aderlass ansetzte wuchs die Abscheu in ihrem Herzen.
Aber sie beschäftigte den Westen! Zeit. Zeit war das was ihr Rudel benötigte. Immer wieder wiederholte sie die Worte, die sie gehört hatte, in ihrem Kopf.

"Ihre Festung ist zu stabil. Wir benötigen was stärkeres. Zwei schwere Geräte! Der Bau wird gleich anfangen..."

So in der Art waren die Worte die sie trotz der Behandlung mitnahm. Ihre Sinne waren auf anderes gerichtet. Auch konnte sie einen flüchtigen Überblick über das gegnerische Heer machen. Zwanzig? Dreissig? Eher dreissig.

So rann ihr das Blut weiter aus dem Körper und eine zweite Schale wurde gefüllt. Selbst wenn sie sie ausbluten lassen würden, sie würde es für das Rudel tuen.
Der Blutverlust zeigte sich. Ihr Gesicht wurde fahl, der Stand war alles andere als sicher. Sie sackte sogar leicht in sich zusammen und wurde von der Ahad tatsächlich gestützt! Der Feind 'unter'stützte sie!

Dumpf drang schliesslich die Nachricht an ihr Ohr und brannte sich in ihren Kopf:

"Richtet der Helisande von Gipfelsturm aus, dass wir uns das Blut für jeden Schritt der Euren auf unserem Land holen. Jeder...Schritt....mit Blut."


Sie wusste nur dass sie ihr Blut im 'Axorn' opfern wollten. Insgeheim hoffte sie, dass das für ihr Volk, für die Schlacht, keine negativen Auswirkungen hatte.

Von zwei Männern wurde sie durch den Wald mehr gestützt als begleitet. Und einen kannte sie sogar. Viryo. Warum bei den Ahnen Viryo? Er machte keinen Eindruck zum Westen dazuzugehören, als man sich kennenlernte. Hatte sie sich so dermaßen enttäuscht?
Dieses Gefühl, sich mal wieder in einem Menschen getäuscht zu haben schmerzte mehr als dieser verschissene Pfeil in ihrem Oberarm.

Worte drangen wie durch Watte in ihren Ohren. Ihr Kreislauf kämpfte gegen den Blutverlust an und am liebsten hätte sie ihren Mageninhalt verloren. Aber selbst dafür war sie zu schwach und war froh, dass sie sich später in den Händen der Heiler wiederfand.

Skardr, Medizinkerl und Neuankömmling im Rudel arbeitete mit dem Städderweib Salvia zusammen. Versorgten die Wunden der Skaldin. Als sie aus einer kurzen Ohnmacht wieder zu sich kam musste sie dringend die Nachricht äussern. Und auch was sie erfahren konnte. Sie hoffte, dass ein Brett an die Schlachtführung geritzt wurde oder baldmöglichst mündlich weitergegeben:

- Zwei schwere Geräte, weil die Festung zu stabil ist
- Heeresgrösse von zwanzig, dreissig Mann
- Drohungen würden sie definitiv durchziehen


Endlich schlief sie ein. Der Körper gierte nach Erholung und Kraft. Kraft die man ihr zuvor geraubt hatte...
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2018 09:07    Titel:
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Völlig benommen folgte Alanna einfach Adanela vom Schlachtfeld. Wäre sie nicht gewesen, sie wüsste womöglich gar nicht mehr, wohin sie eigentlich gehen müsste. Die Welt um sich herum wirkte nur noch wie ein Schleier, ein dumpfer Schmerz in ihrem Kopf und sowieso gab es mittlerweile keinen Knochen oder Muskel mehr, der ihr nicht weh tat.

Im Lager setzte Alanna sich erst einmal auf die Treppe, pfefferte ihrem Helm missmutig auf den Boden und fluchte innerlich vor sich her. Lady Helisande sprach auf der Brücke noch etwas..vielleicht eine Ansage zum Mut machen, doch sie hörte es nicht, vielleicht wollte sie es in dem Moment auch einfach nicht hören. Auch wenn Alanna oftmals jeder Situation noch etwas Gutes abgewinnen konnte, jetzt wollte sie einfach nur mit einem Bier allein sein.

Schweigend ließ sie sich aus dem Bierfaß eines und ging in den Ostturm und setzte sich an den Rand der Aussichtsplattform. Nein..Aussichtsplattform war vielleicht übertrieben..waren es doch lediglich Balken ohne Begrenzung. Egal..hinsetzen..Bier in den Rachen kippen, einfach mal...Stille.

Hinter ihr hörte sie die Stimme Adalenas mit der Frage, ob sie lieber wieder gehen sollte. Alanna schüttelte nur leicht den Kopf und raunte ein eher leises "Nein...". Die beiden hatten in all den Jahren kaum mal ein Wort miteinander gewechselt, außer mal einer der höflich angehauchten Grüße. Doch scheinbar hatte die junge Magierin es sich für heute vorgenommen, Alanna etwas aufzumuntern. Adalena schien es selbst nicht gut zu gehen, die Trennung von Keylon war sicher noch nicht verwunden. So sprachen sie eben über Männer..und all die anderen Dinge..und schon bald konnte Alanna zumindest etwas wieder lachen.

Doch irgendwann wollte sie nur noch in die Koje. Das Bier war mittlerweile eh alle und so bedankte sie sich bei Adalena..und ging. Ob sie überhaupt Schlaf finden würde war eh fraglich, im Kriegslager ist es nur selten wirklich leise, irgendeiner im großen Zelt würde immer schnarchen oder lauthals Verdauungsgase rauslassen...und der Wachtwechsel ging auch nicht immer leise von statten. Zumindest ihrer Familie ging es gut..und sie hoffte sie bald wiederzusehen. Zumindest der Gedanke daran ließ sie ein wenig Frieden finden und letztlich doch einschlafen.
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Yorgrum Donnerkeil





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2018 09:23    Titel:
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Irgend wann wärend der Alte munter und vor sich hinsummend die Steine und Felsen studierte stetig auf der Suche nach Spuren von Erzen wie Eisen oder Silber und Gold rumpelte es hinter ihm lautstark. Der Ritter Junge Heinrik war heruntergestiegen und murmelte vor sich hin sich dem alten Kaluren nähernd welcher intensiv ein Stück Basaltgestein untersuchte. Leise flüsternd da der alte die Langen allesamt ermahnt hatte ja blos leise zu sein wenn das Gestein der Kaverne arbeitete, kam er auf den alten zu.


"kannst du die Vorräte herunterschaffen?"

Runterschaffen hm mra warum nur was wollte der Lange damit bezwecken? Nicht das sich der Alte Daran stören würde die letzten Met und Bierreserven nebst der Nahrung bei sich zu haben! Das bedeutete mehr zwischenmahlzeiten wenn die Langen oben arbeiteten. Denoch fand der Alte dies mehr als komisch. Doch seis drum

"Mra klar kann ich!"

Brummte er und marschierte auf eine Wand zu, um dem Ritter etwas zu zeigen. Der Alte hatte einen Zugang zu dem unterirdischen Fluss entdeckt und das bedeutete für zumindest die Langbeiner Frisches Wasser ohne Letharen teufelei darin! Also wolte der alte dem Ritter zeigen wo man das wasser fand.

"Lausch mal da Junge! da hinten nich weit is nen unterirdischer Fluss man kann ihn gurgeln und Rauschen höhren! Also da kann ich für euch Wasser herhohlen wende wills!"

Der Ritter horchte und lauschte, schien aber nichts wahrnehmen zu können, wärend der alte Kalure ihn zweifelnd betrachtete. Waren diese Langbeiner alle Taub das sie mit dem Ohren schon am Stein horchen musten? Für ihn war der Fluss im Untergrund deutlich vernehmbar! Mra diese Langbeiner waren wahrlich ein seltsames Völkchen aber seis drum! Er würd die Vorräte runterschaffen und anschliessend ein Becken bauen. Mit dem Gestein und dem Steinstaub konnte man Prima sachen bauen und ein Becken für Frischwasser wa da das kleinste Problem und schnell zurechtgehauen.

Nachdem das Wasserbecken errichtet und die Vorräte unten gelagert worden waren kam der Altkalure hinauf wärend die langbeiner wie scheue Höhlenhüpfer umherhuschten. Der Kamin war von oben runtergekommen und es herschte rege Paik. Der Alte verstand zwar nich warum denoch waren die Langen alle in heller aufregung als ginge die Welt unter. Der Silberbart indes blieb stohisch und ruhig immerhin war das nur ein wenig von Cirmias Gerumpel das sich ergab wenn Stein sich setzte. Warum die Langen sowas nich wusten konnte er zwar nich verstehen wuste ja immerhin jeder so glaubte er! Denoch brummte der alte bruhigend auf die Langen Hüpflinge ein und plärte gegen Keylon lautstark der den Kamin wieder anzünden wolte. Wahrlich manche Langbeiner waren nicht die schlausten! Mit dem Kaminaufbau der vom Dach in den Kaminschacht gerauscht war waren Massen an Kohle und Russtaub runter gekommen und verrauchten die Räume wie Jungbärte es taten wenn sie eine Esse Falsch eindeckten und die Kohle falsch geschichtet hatten. Rochen die Langen das den nich? Wer hier mit feuer rumzündelte würde eine Verpuffung auslösen und dieser Keylon fuchtelte mit funken umher. Plärrend und schimpfend scheuchte der Alte alle hinaus sollen sie Luft hohlen und Lüften bis der Russ und Kohlestaub sich gelegt hatte.

Nachdem die Langen sich endlich beruhig hatten kehrte wieder Ruhe ein doch lediglich Ruhe vor dem Sturm wies schien! Der alte wolte wieder in die Kaverne und den Tunnel in die heimelige Stille der Erde.. nur auf einmal wolte der Lange Heinrik das auch und der wollte doch wirklich alle anderen Langen mitbringen. Mra! bei cirmias der Alte hatte wahrlich ein Kreuz zu tragen. Jetzt würde es da unten nach Tiefländer müffeln und Nassem Wolfsfell und stetig würde er das Jammern der Langen Hüpflinge in den Ohren haben! Cirmias stehe ihm bei das würde ja was werden. Warum musten die auch umbedingt jetzt erkennen das sein tunnel viel gemühtlicher war als diese Festung an der Oberfläche. Welch Ärger Mra das konnte ja was werden.

Brummig ging der alte schleunigst wieder an die Arbeit in der Mine und brummelte leise Gebete zu Cirmias das er Weichstein oder Wachspilze finden würde um sich damit die Ohren zustöpseln zu können damit er das jammern der Langen nicht zu ertragen brauchte. Cirmias stehe ihm bei!


Zuletzt bearbeitet von Yorgrum Donnerkeil am 21 Aug 2018 09:26, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Andra von Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2018 10:11    Titel:
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Müde saß sie nun in ihrer Ecke in der Ruine die sie für sich auserkorenen hatte. Hier konnte sie schnell den Überblick bekommen und doch hatte sie Ruhe.
Ihr tat alles weh nach der Offensive und beim späten waschen betastete sie ihre Beulen und besah im sich spiegelnden Wasser ihr blaues Auge.
Am liebsten hätte sie alles seinlassen und einfach nur zurück nach Hause.

Aber nein, außer den Runden zum Kloster und Spähausflügen konnte sie nicht weg. Sie hat sich verpflichtet, gemeldet, dem großen und ganzen zur Seite zu stehen. Zu helfen das Sie alle wieder nach hause kommen würden. Aber vorhallen der Priesterschaft zur Seite zu stehen. Ihnen so gut es ging zur Seite zu stehen und vor allem sie zu schützen. Egal was es für sie selbst bedeutete.
Sie hatte sich selbst dazu entschlossen und spürte tief in sich, als sie ihr Amulett in den Händen hielt das es richtig war was sie tat.
Auch wenn sie kurzzeitig an sich zweifelte ob sie etwas übersehen hatte im Vorfeld. Sie war es die immer und immer wieder auskundschaftete und schaute wie es im Westen aussah. Über Wochen sich Aufzeichnungen gemacht und verglichen. Aber nein wie hätte sie in die Festung schauen können. Die Trüben Gedanken beim Betrachten des Amuletts schweiften plötzlich weg. Etwas war da, jemand war da und es war nicht nur der Gedanke an Jorlin. Nein, es war noch etwas neben den dem Gedanken an ihn der sie lächeln lies. Es war etwas bei ihr, dass sie aus irgendeinem Grund nicht weiter zweifeln lies und die letzten Gedanken wegwischte.

Einzig an das geschehene musste sie denken und die Bilder spielten sich vor ihren Augen ab. Aber auch hier wie als würde sie es selbst von außen betrachten.
Dran wie sie die Priesterschaft versuchte nicht aus den Augen zu verlieren. Daran wie sie die Pfeile immer wieder abschoss. Pfeil um Pfeil und viele fanden das gewünschte Ziel. Das zurückweichen und das Blockieren vor dem Tor des eigenen Lagers. Sie lies diesen dämlichen Rashar nicht rein, nein auf keinen Fall. Doch dann wurden es zu viele und der Schlag des Schildes traf sie. Das nächste war dann auch schon sie merkte wie es Pong machte, ihr Hinterkopf auf dem Boden knallte und es kurzzeitig schwarz um sie wurde.
Als sie wieder zu sich kam, kam außer Fluchen kein vernünftiges Wort über ihre Lippen die ersten Augenblicke. Dann aber war Erleichterung da, das Tor hatte jemand gehalten.
Nun galt es erstmal neue Kraft tanken und ausruhen. Es kann jeden Moment weiter gehen und da wollte sie bereit sein.

So entschlossen wie sie war, so müde war sie nun und die ruhe im Lager führte das auch sie bald einschlief.
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Skardr Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2018 10:41    Titel: Erwachen
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Die einkehrende Ruhe im Lager hatte dem thyrischen Neuankömmling einen tiefen, traumlosen Schlaf beschenkt. Mit den ersten Sonnenstrahlen, die das Krankenzelt in ein helles, dunstiges Licht tauchten, schlug der Medizinkerl die Augen auf, die Finger krampften sich um den wohlgehüteten Trinkschlauch - den zweiten wohlgemerkt, nachdem er seinen ersten an Lennjas Bettstatt gelassen hatte.

Dort hatte er auch die Nacht verbracht: Am Fußende sitzend, wie ein beharrlicher und äußerst schlecht gelaunter Pilz, den man auch mit Auskratzen nicht weg bekam, bevor der Schlaf ihn geholt hatte und der Thyre, das Met an sich gepresst, sich in die Dunkelheit seines Bartes geschnorchelt hatte.

Als das Sonnenlicht ihn wieder in die Welt der Lebenden zurückholte, galt der erste Blick der verwundeten Thyrin hinter ihm. Sie schlief und sie hatte sich die Wunden nicht aufgekratzt. "Guad." brummte der Knochenrichter, ehe er sich zu voller Größe hochschraubte und das Zelt verließ. Es war noch Zeit.

Die Schritte des Thyren trieben ihn wieder gen Lichtenthal, die dortigen Waldränder entlang. Skardr wusste, dass er finden würde, wonach er suchte. Die Dämmerung brachte den neuen Morgen und mit ihm die Beute des frischen Tages, die Bärs Abkömmlingen so teuer waren, wie den Pflanzen der Tau auf den Blättern. Ein Knacken in der Nähe, waldwärts der Baumlinie, ließ den Thyren aufhorchen. Ein tiefes, kehliges Schnauben verursachte im Halbdunkel des Waldes eine sichtbare Atemwolke, während Skardr einen schweren Hammer vom Rücken zog - den letzten Zeugen einer nächtlichen Begegnung mit einem Opportunisten, der aus den Wirren des Krieges seine eigenen Vorteile ziehen wollte und sein Schicksal nun als breiige Masse auf einem namenlosen Weg zwischen den Reichen fristete. Der Bär indes, hatte den Tiefländer noch nicht als potentiellen Feind ausgemacht und starrte den Thyren vor allem reichlich irritiert an, als hätte ihn soeben jemand bei seiner Morgentoilette gestört.

Der Griff um den schweren Hammer wurde fester, der Thyre bleckte die Zähne. Der Schwarzbär indes, richtete sich auf, ließ ein kraftvolles Schnauben hören, als wolle er unmissverständlich klar machen, wessen Stube man hier betreten hatte. Der Thyre jedoch, gehorchte nicht. Er brüllte den Bären an, aus Leibeskräften - eine Erleichterung, ein Ventil für die Geschehnisse des Vortages - und eine Lösung. Der Tiefländer stürmte vor und der schwere Metallkopf des Hammer traf das Tier so überrascht wie unvermittelt mit einem metallisch-weichen Geräusch, gefolgt von einem Knirschen in der Seite des Tieres. Der folgende Kampf entfaltete sich gänzlich unheroisch, denn das überraschte Tier hatte nach dem ersten, offenbar sehr erfolgreichen Treffer keine große Gegenwehr mehr zu bieten, wenngleich die folgenden Hammerhiebe stets noch der Versuch des wuchtigen Bären folgte, dem Widersacher etwas entgegenzusetzen - doch Reichweite und Schlagkraft des Mordinstruments besiegelten, was der Medizinkerl kurz zuvor begonnen hatte. Der Schwarzbär sackte leblos, wie ein zusammengeklopfter Hautsack, in sich zusammen.

Skardr nahm sich für das wenig fachmännische, aber vollständige Zerlegen des Tieres alle Zeit, die es bedurfte. Die Hände glitten durch das schwarz-seidene Fell, der Verlierer des ungleichen Kampfes erhielt den Respekt, der ihm zustand.

“So wye dye Ahnen uns beystehn’, brauch mey deynen Beystand Bär..”
Der Thyre begann die Klauen des Schwarzbären einzeln zu entfernen, mühselig, respektvoll, ohne Hast.

“Salbn un Tynkturn werdn nych ausreychen, wenn mey neue Brottrn un Sisstrn befreyt sin.” Das Murmeln begleitete das Zerlegen der Jagdbeute ohne Singsang, ohne spirituellen Aufbau. Für derlei Schnörkel war kein Platz an diesem Morgen - weder jetzt noch künftig. Skardrs neue Brüder und Schwestern würden viel von Bärs Stärke brauchen, wenn sie zurückkehrten - hoffentlich. Also galt es ihn zu ehren.

Noch an Ort und Stelle wurde ein kleines Lagerfeuer auf dem Freifeld entzündet, an dem er bereits etwas von dem Fleisch braten würde, das ihm durch den Niedergang des großen Schwarzen geschenkt wurde. Nachdem der Thyre sich vor dem Feuer platziert hatte, goß er den ersten Tropfen aus seinem Schlauch in das Feuer. “Mögen dye Ahnen uns beystehn.” Anschließend holte er das Herz des erlegten Bären hervor und legte es behutsam ans Feuer. “Un möge Bär uns beystehn und die Wunden meyner Brottrn un Sisstrn schließen und sye brüllen un wüten lassen, auf den Leybern unsrer Feinde!” Unter dem Knacken des Feuers und dem Zischen, das die züngelnden Flammen am dargebotenen Opfer verursachten, trank der Thyre.

Erst später würde er in das Lager zurückkehren - an Lennjas Bettstatt wird sich eine einzelne Bärenklaue, auf dem Bettrand liegend, finden. Der Trinkschlauch wurde mit Met aufgefüllt. Die restlichen Klauen haben offenbar den Weg in die Tasche des Medizinkerls gefunden, der unter Tags wieder den Weg nach Wulfgard angetreten ist, ehe er wieder an die Front zurückkehren würde. Es gab viel zu tun - und es würde noch viel mehr zu tun geben, wenn die Betten sich mit verletzten Thyren füllten.
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Hekja Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2018 13:55    Titel:
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Tok Tok Tok….

Das stetige Hämmern und Klopfen von Yorgrums Hacke bohrte sich in ihren malträtierten Schädel hinein. Er hatte Spaß, es war seine Berufung. So trieb er den Gang weiter und weiter.

Tok Tok Tok….

Sie selbst hatte saß am Boden und starrte auf die Wand vor sich. Dunkelheit, es war stickig, es war staubig und sie konnte kaum die Hände vor Augen sehen. Vielleicht war es auch besser so. Besser so, besser die Städder nicht sehen. Die Schulter… sie brachte sie um. Lucien verband ihr sie zwar noch, bevor sie zu ihrem persönlichen Hellheym aufbrachen. „Schmier, wenn du Schulter jemals wieder ordentlich benutzen willst“ hallten seine Worte noch in ihren Ohren und es klang wie aus einer anderen Zeit. Einer Zeit an der Oberfläche. Eine Zeit unter den Clannern. Es schien so weit weg. Einer Zeit, in der sie Heinrik noch vertraute, auf seine Worte, dass er einen Plan hatte. Ehrvoll wollte sie ihre Aufgabe erledigen, gefreut hatte sie sich, als das Rudel sie begleitete.
Doch Jeska hatte von Anfang an recht. Es war ein Kommando nach Annundraf. Doch welche Ausmaße es annahm ahnte sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Sie dachte das Tal der Tränen war erreicht, als Jeska und sie die feindlichen Wachen auseinandernahmen, weil man nicht wusste, wie lange man wirklich hier war. Dem Nervenzusammenbruch so nahe und doch ging es weiter.
Sie dachte das Tal der Tränen war nun wirklich erreicht, als offenbar das Gift seine Wirkung zeigte und sich der Schmerz in ihrem Schädel breit machte, als sie den Turm von seinen Balken befreit hatte, um Holz zu erlangen und dabei fast von einem Pfeil direkt nach Annundraf geschossen wurde.
Sie dachte das Tal der Tränen konnte nur der Moment sein, als sie plötzlich das Feldlagers vor sich sah, tote Clanner….

Tok Tok Tok….

Langsam und mühselig glitt der starre Blick in Richtung der Geräusche. Bei den Ahnen, nein das Tal der Tränen war erst jetzt erreicht. Sie saßen fest. Sie saßen in der Dunkelheit. Eingesperrt in einen Tunnel, eingesperrt mit Städdern, von denen sie annahm sie hätten einen Plan. Doch seit sie in der Festung ankamen hatte sie nicht eine Meldung erhalten, ob es ihnen gut ging.
Saß Lennja dort am Feuer zusammen mit Trygve und versuchte die Moral oben zu halten? Spielte auf ihrem Hummelchen und erzählte heroische Geschichten auf die Stärke der Thyren? Oder war es tatsächlich so, dass sie alle tot am Boden lagen?

Tok Tok Tok….

Die Augen geschlossen, atmete sie die stickige Luft in ihre Lungen. Es schmerzte alles. Ihre Hände, ihre Schulter und nicht zuletzt ihr Geist.

„Mah? Dah?“ sie hob den Kopf und blickte auf die Dächer ihres Heimatdorfes. Schmatzend und schmausend saßen ihre Eltern da und prosteten ihr mit Met zu. Das warmherzige Lächeln ihrer Mutter und der einladende Wink ihres Dah, der neben sich klopfte. „Platz dey Dottr….“


Langsam streckte sie die Hand aus und schabte mit den Fingernägeln über den Stein, und gerade als sie platznehmen wollte war sie da… eine kahle Wand aus Stein, mit nichts als einer dunklen Blutspur wo zuvor noch ihre Fingern waren.

Tok Tok Tok…

Noch war ihre Zeit nicht gekommen, auch wenn sie dachte es wäre soweit, als ihr die Felsbrocken ins Gesicht flogen und der Feind zum Greifen nahe schien.

„Du bist solange unbesiegbar, bis du dich selbst aufgibst….“
Leise schlich sie nach vorne um das zu tun, was man von ihr erwartete. Kämpfen…Ein Thyrenweib, durchflutet mit dem Blut Thrails in ihren Adern. Doch wie lange würden sie es noch ertragen, bis der Körper endgültig aufgab und der Geist gänzlich gebrochen war?

Tok Tok Tok… die Uhr tickt...
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