FAQ Login
Suchen Profil
Mitgliederliste Benutzergruppen
Einloggen, um private Nachrichten zu lesen
        Login
Stein um Stein
Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Stein um Stein
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 14 Aug 2018 16:44    Titel: Stein um Stein
Antworten mit Zitat

Wer seine Absichten zu früh enthüllt,
bringt sie zum Scheitern.
Denn er gibt seinen Feinden und Neidern
zu Gegenmaßnahmen Zeit. Wer schweigen kann,
der kann zu schönen Eroberungen gelangen.

Friedrich II., der Große


Tief einatmen, anspannen, hochdrücken.
Noch je ein Stein.

Die beiden Eimer am Joch wurden jeweils mit einem weiteren Stein befüllt. Seine die sie aus der Ordensruine klammheimlich entwendet hatte. Sie bückte sich unter dem Joch durch und lagerte es erneut auf den Schulterpolster. Gerader Stand, Füße schulterbreit auseinander absenken in eine tiefe Kniebeuge. Langsam, bedächtig kontrolliert. Die Knie drücken nicht über die Zehen hinaus, das Gewicht liegt in den Fersen.

Tief einatmen, anspannen, hochdrücken.

Sie streckten ihre gierigen Finger also nach Bajard aus. Erst Brandstiftung und Unruhe, nun lagerte das Westreich mit seiner Armee davor - oder in der Nähe. Grenzwarth war bis zur Unkenntlichkeit befestigt. Den Menekanern war der Weg durch die Durrah zu ihnen auch abgeschnitten. Mit diesen Gedanken ging sie wieder in die tiefe Kniebeuge. Gewicht in den Fersen.

Tief einatmen, anspannen, hochdrücken.

Ein Bote würde über Wulfgard oder andere abenteuerliche Wege in die Wüste aufbrechen müssen. Bajard würde schwer zu passieren sein und war nun auch ganz bestimmt nicht das sicherste Pflaster für Lichtenthaler. Noch weiter runter, Knie kontrollieren. Rücken gerade.

Tief einatmen, anspannen, hochdrücken.

Die Heerschau und die Übungen waren bisher gut verlaufen. Tapferkeit blüht oft im Verborgenen und erneut korrigierte sie ihre Kopfhaltung. Gerade halten. Die Famlie Fanras und Merat hatte sich empfohlen bei den Übungen. Sie würde ihnen den Spitznamen 'Grauröcke' geben. Graue Umhänge.

Tief einatmen, anspannen, hochdrücken.

Heute würde es vermutlich ein wenig ruhiger werden. Sir Heinrik würde seinen Truppe einschwören und sie dem Oberstleutnant die Heeresführung und Übungsleitung überlassen. Schwerpunkt würde die Vervollständigung der persönlichen Ausrüstung und des allgemeinen Bedarfs sein. Die Elfen waren noch nicht abschließend informiert worden.
Noch ein Bote. Schweißperlen.

Tief einatmen, anspannen, hochdrücken.

Kartenmaterial. Sie musste das Kartenmaterial noch einpacken. Schreibzeug, Tinte, Siegelwachs. Vorfreude.
Stocken.

Tief einatmen, anspannen, hochdrücken.

Die Augen schlossen sich leicht und einige Momente vergingen bis sie ihre Bewegungen in schnellerer Ausfürung wiederholte. Die letzten Wochen der Planung und Vorbereitung war sie schon in dieser Stimmung gewesen. Wie ein Pferd, das man mit Hafer gut gefüttert hatte und das nun mit den Hufen scharrte. Beklagenwert der Umstand, dass es ihr so an weiblicher Duldsamkeit mangelte. Es war Zeit genug verstrichen in der man geduldet und gewartet hatte. Nun war der Feind wieder erstarkt.

Schwingenstein.
Tief einatmen, anspannen, hochdrücken.

Schützen, was einem anvertraut ist hat Vorrang, danach richtet sich alles andere. Temora mochte ihre Haltung in dieser Situation bewerten und dereinst richten. Ein leiser Klang in ihr verhießt jedoch, dass die Schwertmaid mit entschlossenem Handeln tatsächlich einverstanden sein würde. Nicht jedes Mittel wurde durch jeden Zweck geheiligt. Aber manche Zwecke dienten mehr als einem Sinn. Es würde gut sein die nächsten Tage nochmals das tiefere Gebet zu suchen.

Tief einatmen, anspannen, hochdrücken.
Mehr Steine.
Viel mehr Steine.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Keylon von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 14 Aug 2018 18:27    Titel:
Antworten mit Zitat

Viele Wirren gab es in der letzten Zeit für ihn, und jetzt? Alles roch nach Krieg und zum ersten Male seit langem fühlte sich der junge Ritter wieder gebraucht.
Die vielen Gesprächsrunden machten ihn nur entschlossener und doch war da die Unsicherheit ob der vielen Zivilisten die mitgehen würden.
Konnte man sie wirklich beschützen? Konnte ER sie beschützen?
Fast schnaubend, was er jedoch natürlich nicht zeigte, nahm er in Kauf das er wohl NICHT zur kämpfenden Truppe gehören würde. Wahrscheinlich sah der ein oder Andere der ihn gut genug kannte es ihm aber an. Er war immer schon ein Mann der Tat. Er wollte aufs Schlachtfeld, er wollte Kämpfen und nicht untätig herumstehen.

Ihm wie auch Sir Heinrik oblag der Schutz der Saporateure. Handwerker, die Zivilisten zu denen auch seine Schwester Amelie sowie Alyana zählten.
Um Janarey die mitkam, würde er sich keine Sorgen machen müssen. Wenn nicht sie wer wäre sonst im Stande sich und andere mit verteidigen zu können, und Nathelia... Sie war zwar mit in Seefels, aber ein richtiger Krieg? Jedenfalls hatten sie mit ihr einen Heiler in ihrer Mitte.
Selbst bei der Heerschau kam er nicht zum kämpfen.
Erst war er noch bei den Thyren um in Erfahrung zu bringen wer dort im Kriegsrat zu finden sein würde, sowie dessen Vertreter, dann ging es nach Menekur um selbiges in Erfahrung zu bringen und noch das Fass mit dem Brandbeschleuniger ab zu holen und dann noch Nilzadan.
Alles um die Namen für den Kriegsrat zusammen zu bekommen.

Zu der Ritterschaft die im Kriegsrat waren, waren auch Luninara und Thalia, sowie Siggi, Arenvir und die Priester Johanna oder Antorius vertreten.
Dazu kamen dann bei den Menekandern der Erhabene selber oder seine Vertretung Adal Yazir , bei den Kaluren Thorim Hammergrund, Wühler der Khaz Aduir und Kal Dar des Berges. oder Bonzak Getwergelyn, Graik des Berges, sowie bei den Menekanern
Thorndallson Hinrah, Ritter des Rudels oder Trygve Reynierson Hinrah, Oberstes Clanschwert.
Es würde jedenfalls recht voll werden und wenn nicht alle an einem Strang ziehen würden, würde es jedenfalls kompliziert.
Aber er traute es Helisande, die durch den König zum Oberbefehlshaber dieser Offensive bestimmt war, durchaus zu, bei Schwierigkeiten alle irgendwie doch noch zu vereinen.
Sie war schließlich ihr Drache. Sie hatte es noch immer geschafft das die Leute ihr vertrauten und ihr folgten.

Seit seinem letzten Kampf, der Verletzung, war er jedenfalls längst wieder in Form und hielt sich jeden Tag fit. Das er nun nicht zum Kämpfen kam sondern mit Anderen ein Gebäude zerlegen sollte... So hatte er an diesem ersten Abend auch nichts anderes zu tun als am alten Handelshaus zu Gerimor zu üben. Pike schwingen und Stein für Stein.
Es würde kommen wie es kommen sollte.
Nur Temora würde wissen wie.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Amelie von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 16 Aug 2018 05:52    Titel:
Antworten mit Zitat

Amelie hatte eine schlaflose Nacht hinter sich. Obwohl sie richtig matt und abgekämpft war, schaffte sie es nicht auch nur eine Sekunde zu schlafen. Sie wußte dass sie schwer arbeiten konnte, dass sie da über ihre Kräfte gehen konnte, das störte sie alles nicht, sie war Mutter und konnte mit vielen Situationen gut umgehen.
Aber heute hatten sie beim Aufbau des Lagers das erste Mal Feindkontakt. Rasch hiess es, alle rüsten und die Schützen auf die Palisaden.
Nun sie folgte den Aufforderungen.
Und dann, sie, der eigentlich friedlebendste Mensch, holte einen Bogen aus ihrem Köcher und setzte an....

Sie wußte nicht wie sie damit umgehen konnte, sie hatte noch nie bewußt..nein, noch nie, das stimmte nicht, sie hatte einmal, als sie Kronwalden vor bösen Kreaturen verteidigten, ihren Freiherrn getroffen, aber das war versehentlich, WIRKLICH VERSEHENTLICH!

Sie war doch nicht so abgebrüht wie sie immer gehofft hatte, es machte ihr wirklich sehr zu schaffen.

Als dann einer der Rahaler zu ihnen rüber rief: "Komm raus kleine Schützin, ich fress dich auf!" blickte sie einmal kurz neben sich, sie wußte dass sie nicht allzu groß war, aber ob er grade sie meinte?
So entfleuchte ihr nur ein mißmutiges "pfft".
Sie wußte gar nicht, dass ein Rahaler sie zum Fressen gern hat, falls er sie wirklich meinte, aber, sie ließ ja kaum einen Mann aus Lichtenthal an sich naschen und dieser Mann wollte gleich noch mehr.

Doch wie sagt man immer wieder? Es gibt nichts was es nicht gibt.

Auf jeden Fall musste sie ihm erklären, falls sie sich noch irgendwann mal treffen würden, dass daraus sicher nichts werden würde und sie wußte eines sicher, dass sie nicht gut schmecken und ihm wirklich sehr schwer im Magen liegen würde und das für gaaaanz, nein, endlos lange Zeit.

Sie rieb sich über ihre müden Augen und richtete ihre Haltung gerade.

Amelie würde das nun durchziehen, sie wußte dass sie das schaffen konnte und den anderen allen beweisen dass doch ein bisschen Mut auch in ihr steckte!



Zuletzt bearbeitet von Amelie von Salberg am 16 Aug 2018 15:59, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 16 Aug 2018 08:33    Titel:
Antworten mit Zitat

Er hieß es nicht für gut, diese Offensive, die im Grunde genommen nur durch die tatkräftige Mithilfe der Zivilisten und freundlich gesinnten Völker funktionieren konnte. Aber sie war nun angeleiert, die Ersten hatten Blut geleckt und der Feind hatte den Braten gerochen. Also war nun kein Rückzieher mehr drin. - Den Helisande sowieso nie angesagt hätte, so dachte er sich zumindest.
Nach den letzten Ärgernissen bezüglich des Regiments seinerseits jedenfalls hatte er sich geschworen, die ganze Sache nicht aktiv zu unterstützen. Davon ab, dass durch den Wegfall von gleich beiden Geschwistern, Nichte Nathelia und teils Cousine Ivy, Mama Tiara alleine mit dem zu großen Teilen noch recht naiven Haufen Salbergs war. - Sicher, sie hatte das Ganze schon mal geschafft, so vor ca. 25 Jahren, etwas mehr. Sie war Mutter, mittlerweile sogar Oma, aber Zahrak wollte ihr zur Hand gehen, um sicher sein zu können, dass die Familie sicher war und es ihr an nichts mehr als den vermissten Verwandten fehlte. Beten war bei Letzterem wohl die einzig hilfreiche Methode, und klein Clara ablenken natürlich. - Das war das, was ihn als Bürger anbelangte. Er würde im Reich bleiben, um im Falle eines Gegenangriffes die Heimat zu verteidigen.
Was ihn als Geweihten anbelangte, so würde er in Adoran unterkommen, um regelmäßig im Glaubenshaus für die Gemeinde da und ansprechbar zu sein. Zumindest sofern ihre Hochwürden Hohenhain da nun nichts gegen einzuwenden hatte. Zahrak überlegte schon, ob er einige seiner Bücher mitnehmen sollte, besonders die Geschichten, die auch Kinder hören wollten, und aus denen man seine Lehren ziehen konnte, um den Leuten notfalls mit Geschichtsabenden die Zeit zu vertreiben. Vielleicht würde sie das von ihren Sorgen ablenken. Es blieb das Geweihtentreffen heute Abend abzuwarten.
 Nach oben »
Arenvir von Kronwalden





 Beitrag Verfasst am: 16 Aug 2018 11:47    Titel:
Antworten mit Zitat

Sie kamen durch den Nebel wie eine blutrünstige Meute. Späher hatten sie keine bemerkt. Rahal ging einmal mehr aufs Ganze. Geradeheraus, wenig Finesse. Aber braucht ein Amboss Finesse? Eher nicht.

Noch ehe der Kommandeur der Stunde, Sir Heinrik, auch nur den ersten Satz formuliert hatte, ging er unter infernalischen Zaubern zu Boden. Es gab Regeln. Rahal und Adoran wie es faulerweise genannt wurden, vielmehr aber das Heilige Alatarische Reich und das Königreich Alumenas standen sich schon seit langer Zeit im Krieg gegenüber. Die eine Seite nannte die andere Ketzer und gemäß ihres Glaubens traf das auch für beide Seiten zu. Aber selbst da hatte es immer Regeln gegeben.

Du schießt einen Anführer nicht einfach nieder, wenn er noch nichtmal sein Verslein gesagt hat, Schild und Helm sein eigen nennt, geschweige denn ein Schwert in der Hand hat. Aber die blutgeile Meute hatte, wie würde Yorgrum es wohl formuliert haben, darauf geschissen. Und weder General van Lilienheyn [Anm. gemeint ist Ahad Laval] noch Ritter Korlay hatten da auch nur irgendwas unternommen. Ihre Kriegshunde waren links und rechts an ihnen vorbeigeschwappt, über Heinrik und die Tapferen hinweg, die sich außerhalb der Pallisade aufgetellt hatten. Arenvir gehörte nicht zu den Tapferen. Als Magier kannst du nicht Tapfer sein. Eine Robe verleitet dich nicht zur Tapferkeit. Also überstand er die erste Welle, hielt den Kopf gesenkt und erinnerte sich nach nur wenigen Angriffszaubern daran, dass seine Hauptaufgabe nicht im Töten von Feinden bestand, sondern dieses Feldlager am Leben zu erhalten.

Flammen schossen aus dem Boden, er wusste nicht, ob durch die Maestra oder Letharische Unmagie verursacht, dennoch sah er sich dazu gezwungen von einer Ecke des Lagers zur anderen zu Laufen, Befehle zu brüllen, die Verwundeteten nach hinten zu schicken, sodass sie nicht in Gefahr waren und einen Bannkreiszauber nach dem anderen zu wirken, wollte er nicht, dass Rahal sich eine Bresche schlug. In dem Fall blieb nur der Rückzug durch Varuna. Und Varuna war nun nicht eben gut auf Besucher zu sprechen, die abgekämpft und mit vermutlich vielen Verwundeteten auf der Durchreise waren. Nein. Besser, das Lager hielt.

Als einer der Soldaten ihm aber meldete, dass der Feind in seiner Gier das eigene Lager so gut wie gänzlich entblößt hatte und die Augen ohnehin nicht auf dem Osttor ruhten, machte er einen kurzen Ausflug. Mehr Zeit um mehr als zwei oder drei Flammenzauber zu wirken blieb nicht, aber andere hatten schon ihr Werk getan und es ging darum, dem Feind aufzuzeigen, dass seine Aktionen ihren Preis forderten. Und er begriff das auch. Das Alatarische Reich zog sich zurück und die Heiler hatten ständig zu tun.

Heinrik wie auch Arenvir lobten die Leute für ihre tatsächlich gute Leistung. Er hatte aus den Augenwinkeln wahrgenommen wie Asleif, der im selben Alter war wie Arenvir, demonstrierte, das auch mit den alten Leuten nicht zu Spaßen war, wie Amelie tapfer eine Wehr bemannt hatte, Elinor, die Bücher mehr liebte als Kampfzauber ihr Bestes gab und und und. Das Aufbaukommando hatte sich gegen Rahals Streitmacht behauptet. Sie hatten auf den Deckel gekriegt aber überlebt. Und auf diese Leistung konnten die Leute stolz sein, denn Rahal hatte heute gezeigt, wie dreckig es kämpfen konnte.

Später, welch entsetzlich falsche Wahl für den geeigneten Moment, kam eine kleine Reiterei, der General van Lilienheyn und ihr vermutlicher Stellvertreter angehörten. Er kannte Muireall, wobei kannte vielleicht ein wenig weit ging, länger, als er die meisten seiner eigenen Leute kannte, sah man von einigen Ausnahmen ab. Ebenso stark war sein Respekt für sie und umso mehr enttäuschte ihn, als Muireall von allen Sticheleien ausgerechnet die Ehre anführte. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Er hatte gesehen wie seine Leute bluteten an diesem Tage. Er hatte gesehen wie machtlos sie waren, da sie mitten in den Bauarbeiten eines verdammten Feldlagers waren während Rahal in voller Zahl aufmarschiert war. Und er hatte gesehen, dass Muireall von dem Kriegshund den sie befehligte, mitgezerrt wurde, statt ihn von der Leine zu lassen. Aktion und Reaktion. Also öffnete er sich der Magie, während er aus der Pallisade trat und ein wohlgezielter Zauber, den er noch verstärkte, trennte Muireall von ihren Leuten. Er umrundete sie zu Fuß, ging ans Ende der Mauer, dorthin, wo sie musste, wollte sie wieder zu ihren eigenen Leuten. Muireall machte nicht die Anstalten sich zu wehren. In diesem Fall ein Fehler denn dem kleinen Magier war absolut nicht nach Großmut. Heinrik war die meiste Zeit ein Besserwisser vor der Herrin und ein Stoffel. Aber momentan war Heinrik sein Ritter und man hatte seinen General auf die hässlichste Art und Weise in den Staub geschickt. Muireall geschah fast das gleiche. Sie hatte mehr Reaktionszeit und ein sehr kleines Publikum. Zu mehr Nachsicht war Arenvir trotz temoranischer Tugenden in diesem Moment nicht Willens und in der Lage. Er beugte sich zu ihr, vergewisserte sich, seine Zauber mehr in ihren meisterhaften Brustpanzer denn ihr ungeschütztes Gesicht geschickt zu haben und sagte etwas wie: So fühlt es sich an, wenn dein Feind alle Regeln und alle Ehre über Bord wirft.

Stolz war er nicht auf diese Leistung. Das wäre er vielleicht gewesen, wenn er in offener Schlacht besiegt hätte wie in Schwingenstein. Aber er war zufrieden. Er hatte seinen Ritter gerächt, wenngleich er sich damit den Zorn mächtiger zugezogen hatte.


Zuletzt bearbeitet von Arenvir von Kronwalden am 16 Aug 2018 15:48, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 16 Aug 2018 13:29    Titel:
Antworten mit Zitat

Wenn die Feinde an dein Lager herankommend, mit gezogenen Waffen und wild entschlossen, dann ist man froh über jede Palisade, jede Mauer oder nur den kleinsten Wall, der die Feinde daran hindert über dich herzufallen. Das Lager war gerade fertig und der Nebel beschworen, als die Rahaler schon ihre Aufwartung machten.

Unglücklich ist es nur, wenn man in diesem Moment genau vor..dieser Palisade steht, mit einer Handvoll Verbünderter und bevor man sich besinnen konnte und sich schon inmitten eines Gefechtes sah. Parieren, Blocken..zuschlagen..alles was Alanna glaubte über den Kampf zu kennen spielte in dem Moment keine Rolle mehr. Es zählte nur noch das Überleben. Sie schlug auf eine feindliche Soldatin ein, ehe schon ein weiterer Hieb unpariert blieb und sie zu Boden streckte. Benommen nahm sie die Schemen von Kämpfenden wahr, das laute Geklirre von Waffen, das Sirren der Pfeile, die Geräusche von gesprochenen Kampfzaubern.

Weg hier!
Dies war das einzige, was jetzt noch in Alannas Gedanken eine Rolle spielte. Es dauerte eine Weile bevor sie in der Lage war sich zu erheben und die Flucht zu ergreifen.

Überleben!
Wenn nur ein Soldat seine Aufmerksamkeit auf sie gelenkt hätte, sie wäre ein leichtes Opfer gewesen. Zusammen mit einien Thyren gelang sie zurück in das Lager, während sie aus einer Platzwunde am Kopf blutete. Im Lager wollte Raven, dass sie zu einem Heiler ging, doch dies ignorierte sie völlig. Sie war wütend..das Adrenalin durchfloss noch immer ihren Körper und sie fluchte laut.

Temora sei dank schien es keine Verluste gegeben zu haben, Kilian saß allein im Zelt und kurz gesellte Alanna sich zu ihm..ehe sie schlafen ging.
Tag 1 war geschafft..man würde sehen was da kommende bringen würde.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Amelie von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 11:02    Titel:
Antworten mit Zitat

Und wieder war ein neuer Morgen angebrochen und Amelie war zwischen den schlafenden Pferden aufgewacht. Die Erlebnisse der letzten Tage schienen sie zu prägen, ihre Lockerheit und auch ihre Heiterkeit waren fast verschwunden, sie war sehr nachdenklich geworden. Die Ereignisse, die sie bis jetzt erlebt hatte, rollten immer wieder vor ihren Augen ab.
Sie spürte einfach, nachdem ihr erzählt worden war, dass in Wulfgard alles zerstört worden war, wie die grosse Abneigung gegen Rahal noch wuchs.
Aber auch, wieder einmal, merkte sie wichtig ihr ihr Zuhause war und wie gut es ihr eigentlich ging.

Krieg...alleine dieses Wort begann für sie viele Aspekte aufzuzeigen.
Abneigung, Angst, Sorge aber auch neue Kräfte, Mut und vor allem der Glaube zu Temora wurden noch ausgeprägter!
Alles mischte sich durcheinander.
Sie streichelte den Pferden den Rücken, die sie in der Nacht so fein gewärmt hatten und erhob sich langsam, streckte ihre Glieder und begann mit ihrem Morgenritual, sich im naheliegenden Bach zu waschen.
Es hiess immer wieder nur warten, Wache schieben, essen und trinken, sitzen und ruhen, dann Wache schieben und wieder warten.
Die Zeit schien so langsam zu vergehen und das Nichtstun machte mürbe.
Aber endlich kam Bewegung in das Lager. Sir Heinrik bat sie Fallleitern herzustellen. Es gab wieder etwas zu tun!
Alanna und Goetz halfen ihr die dicken Taue so zu verbinden und zu knüpfen, dass man an ihnen runter und hoch klettern konnte.
Kurze Zeit später sammelten sie sich und es ging auf zur Angurenfestung!

Diesen Tag würde Amelie wohl nie mehr aus ihrem Leben streichen können, sie ging teilweise bis an ihre Grenzen, nein, eigentlich weit darüber, aber sie war auch mächtig stolz auf sich, weil ihr bewußt wurde, welche Kräfte in ihr steckten.
Sehr spät in der Nacht, nach einem stillen Gebet zu Temora schlief sie endlich auf einem kleinen Plätzchen im Innenhof der Festung völlig ermattet ein.


Zuletzt bearbeitet von Amelie von Salberg am 19 Aug 2018 07:37, insgesamt 2-mal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ignaz Nefario Milan





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 11:12    Titel:
Antworten mit Zitat

Flink huschte ein blutroter Schemen aus der Deckung des Waldes heraus. Für seine geringe Größe bewegte er sich gar unmenschlich schnell in einem Zick-Zack-Muster. Es war Fluffy, das dämonische Monstereichhörnchen. Zumindest bezeichnete sich der flauschige Farbklecks ironischer Weise so. Im Gefühl des anbahnenden Winters könnte man das kräftigere Rot ersten weißen Fellhaaren zuschreiben, welche das sommerliche Braun aufhellten.



Zum Glück für den Nager hatten die Wachen auf der alumenischen Palisadenmauer gute Augen und waren sofort ergriffen von dem knuffigen Anblick, der sich da in fälschlicher Vermutung es würde sich um einen Baum handeln den Belagerungsturm empor kämpfte. Für einen Moment verschwand der rote Fellpuschel hinter den aufgespannten Fellen.

Aber wer gedacht hat die Wachen würden nur untätig zusehen hat sich geschnitten. Grade als der zugespitzt ovale Kopf mit seinen Pinselohren aus der Verkleidung des Turmes hervorlugte und sich dabei mit seinen niedlichen Pfoten auf einem der Seile der Fellbespannungen abstützte und vermutlich nach Nüssen oder Früchten schnupperte kam eine der gepanzerten Gardistinnen herbei um das Tier, niedlich wie sie sich dabei anstellte, zu verscheuchen.

Einem wirren Flummi gleich flüchtete das Tier dicht gefolgt von der pflichtbewussten Gardistin, die dem Nager zwar nicht schaden wollte aber ebenso nicht zulassen konnte, dass jede Frucht im Lager kleine Bissspuren aufwies oder durch hortende Griffel im Wintervorrat eines Waldbewohners verschwindet.

Im selben Moment näherte sich unverhofft ein Lethar dem feindlichen Lager und sorgte so für genügend Ablenkung, dass sich das Eichhörnchen wieder ungestört umsehen konnte. Ein großes Lagerfeuer mit Verpflegung, ein kleines Kommandozelt, eine Küche, Latrinen und zwei Schlafzelte. Perfekt für einen kleinen Anschlag.

Das Interessanteste waren wohl aber die Faustsoldaten auf der Mauer. Hat das Regiment Zuwachs bekommen? Dienen sie als Verstärkung vom Festland? Faustsoldaten in ehemals feindlicher und nunmehr verbündeter Uniform. Damit hat sich die Annahme verflüchtigt, die Hauptstadt sei möglicherweise weniger bewacht als üblich. Mit dieser zusätzlichen Verstärkung könnte es durchaus sein, dass sie unerwartet mehr Soldaten mobilisiert haben als vermutet.


~ * ~


Immerhin gab es Lebensmittel. Sie sollten das neue Ziel werden. Fehlt nur noch jemand der sie vergiftet. Aber auch dafür wurde bereits Abhilfe gefunden. Ein freundlicher Rabendiener hat sich dazu bereit erklärt einige Exemplare nicht nur zu vergiften, nein er würde sie sogar verfluchen. Welch großartige Entwicklung wenn man bedenkt wie die beiden zueinander fanden.



Ignatius hatte ihn einfach in der Bank angesprochen. Ganz unbedarft in seiner mehr als fragwürdigen Bekleidung. Zurecht wurde der Magier in seiner kalurischen Rüstung voller Skepsis betrachtet. Immerhin war es ein ungewöhnliches Anliegen für jemanden der seiner Aufmachung nach dem lichten Pantheon zugetan war.

Doch der Feind meines Feindes ist mein Freund. Und so kamen sie zu einer Übereinkunft. Jetzt fehlen nur noch eine unauffällige Verkleidung, ein unachtsamer Moment und ein kleiner Spaziergang mit einigen Früchten um ihnen die schöne weite Welt zu zeigen. Mit etwas Glück lässt sich sogar noch etwas Essenz einsacken um eine Sprengfalle zu platzieren, die bei Annäherung ihres Opfers, ausgesucht per Seelenbindung, explodiert. Wie schade es doch war, dass der erste Versuch an eine Haarsträhne zu gelangen nicht von Erfolg gekrönt war. Aber irgendwo in ihm gab es noch eine Hemmschwelle. Die Gardistin im Wald war nicht seine Feindin. Sie mag zwar in Zivil ein leichtes Ziel gewesen sein doch hatte sie es nicht verdient für das Unvermögen anderer aufs Korn genommen zu werden.

Hoffentlich hat dieser Söldner mehr Erfolg. Und hoffentlich gelangt er an etwas von blauem Blut. Rein und ausreichend markant um damit ein Artefakt an eine Person zu binden. Doch darauf konnte sich Ignatius nicht verlassen. Eine flüchtige Bekanntschaft zwischen Eisriesen und Schneegestöber. Kaum gesprächiger als ein Stuhl. Nicht gesprächig aber zugegeben ein recht massiver Stuhl mit breiten Armlehnen.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Anna Theodora Reger





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 13:56    Titel: Die Nummer des Lasters
Antworten mit Zitat

Es war eine Fähigkeit, die nur wenigen Menschen gegeben war. So gewöhnlich, harmlos und unauffällig sie auch sein mochten - wenn die Pflicht rief, wenn Kriegstrommeln schlugen und ein Feind am Horizont auftauchte, fiel der Alltag ab wie eine Maske, offenbarte unter der Fassade von Bauern, Köchen und Krämern die stahlharte Natur eines Kriegers, der scheinbar schon immer auf dem Schlachtfeld beheimatet war.
Anna gehörte nicht zu diesen Menschen. Sie hatte keine Nerven, die Drahtseilen glichen. Auch keine glänzende Rüstung, keine Waffe mit langer Geschichte und eigenem Namen, beherrschte keinen Soldatenjargon und hatte noch nie eine Schlacht - soweit man Tavernenschlägereien nicht als solche zählen wollte - aus der Nähe gesehen. Das Lager, die Erzählungen, das Losmarschieren, sogar das Duell zwischen von Gipfelsturm und dem gegnerischen Ritter hatten sich wie ein Theaterstück angefühlt, eine Ablenkung von aufsteigender innerer Nervosität.

Dann war der Feind plötzlich eingetroffen, ohne Pauken, Trompeten, oder auch nur die geringste Vorwarnung, und alle waren losgerannt. Wohin? Warum? Es blieb keine Zeit, zu fragen. Irgendwer kämpfte, irgendwer fiel, sie selbst stolperte hektisch herum und stellte fest, dass der Feind dummerweise keine roten Fähnchen schwenkte, die ihn als Solchen ausweisen konnten, womit sich alles Aussuchen eines Zieles auf die Frage 'Wer sind all diese Menschen?' beschränkte. Als sie schließlich durch einen festen Stoß von hinten von den Füßen gefegt worden war, hatte sie sich beinah erleichtert gefühlt. Dann trampelten schwer gerüstete Stiefel über sie drüber, einmal, noch einmal, die Erleichterung war Schmerz und atemloser Überforderung gewichen. Tritte rennender Füße von allen Seiten, statt Luft Moos und Erde im Mund, zunehmend aufsteigende Panik - bis ein aus dem Nichts auftauchender Arm sie hinaufstützte.


"Anna. Komm, wir müssen zurück."

Sie erinnerte sich kaum an den Weg zurück, nur an den Schmerz in ihrem Hinterkopf, an die Mühe den Blick auf irgendetwas zu fokusieren und wie sie sich verbissen an den Arm des Mannes geklammert hatte, bis die Lichter des Lagers in der Ferne aufgetaucht waren. Es war erst hier, im Schutz der Palisaden, da die Panik langsam zurückzuweichen begann, so weit, bis die Blonde ein Fass mit Wasser fand und den Kopf mehrmals hineintauchte.
Den Schmerz und die Benommenheit vertrieb es dennoch nicht.

Damit verwarf Anna den Gedanken an Schlaf, geisterte stattdessen eine Weile durch das ruhiger werdende Lager. Jemand saß im Gespräch am Feuer. Einzelne Gestalten auf den Wehrgängen - sie meinte, von hinten Ruth und etwas weiter hinten Kilian zu erkennen. Auf dem Turm stand jemand in der gefechtsbereiten Pose einer verprügelten Ente. Hyram? Sie überlegte, ein Steinchen zu werfen um die Vermutung zu überprüfen, der Hinterkopf explodierte jedoch allein bei dem Versuch des Hinabbeugens in solchem Schmerz, dass sie sämtliche aggressiven Absichten aufgab und sich vorerst auf das Stehenbleiben konzentrieren musste. Weiter.
Ein Blick ins Lazarett: Der strenge Blick des Heilers trieb sie jedoch rasch weiter. Wo waren Gerold, Emilie..? Mannschaftszelt. Es gab ein Mannschaftszelt. Sie lenkte um, umrundete den Stoffwall zu ihrer Rechten, und fand schließlich den Eingang.
Die Meisten hier schliefen - nur hier und da wälzte sich jemand oder lenkte mal einen müden Blick der Durchschlurfenden hinterher. Wer keinen Platz auf einem Feldbett gefunden hatte, lag auf Fellen oder Umhängen auf dem Boden, manche trugen Verbände, manche noch verdreckte Rüstwehr.


"...schon arm genug...arm genug..."

Die Blonde wandte den Blick, durch das von gedämmtem Schein der Fackeln von Außen rötlich durchbrochene Dunkel des Zelts zu Berthold blinzelnd. Ein fahler Anflug von Amüsement stahl sich durch den dröhnenden Schädel, dann wandte sie sich ab, suchte weiter, so lange, bis der Scherenschnitt bekannter Züge in der hintersten Ecke auftauchte. Längst schlafend, wie alle hier. Das machte jedoch wenig aus. Es ging nicht darum, einen Gesprächspartner zu finden - sie hätte bloß nicht gewusst, wohin sie sonst gehen sollte.

Anna ließ sich langsam neben seinem Bett auf den Boden sinken. Der schwere Stoff des Zeltes in ihrem Rücken gab leicht federnd nach, hielt dabei genug Widerstand bereit, um ein Anlehnen zuzulassen. Sie zog die Knie an die Brust, rollte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Von draußen, unendlich weit entfernt, drangen Lichtblitze und Schreie durch den Stoff - der wegdämmernde Verstand vermochte die Realität jedoch nicht mehr vom Traum zu trennen.


Zuletzt bearbeitet von Anna Theodora Reger am 18 Aug 2018 13:58, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Keylon von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 15:29    Titel:
Antworten mit Zitat

08 Uhr Morgens. ...
Anstatt in seinem schönen Bett auf zu wachen, stand er auf dem Wehrgang der alten Angurer Festung und achtete auf die Umgebung.
Wäre dies ein Traum, wäre es eher ein Alptraum.
Aber warum es schief lief, hatte Keylon noch immer nicht gänzlich begriffen.
Waren sie zu früh entdeckt worden? Hatte das Ablenkungsmanöver des Hauptheeres nicht gegriffen ?
Er nickt dem Thyren zu der ihn auf der Wache nun ablöste und begabsich in den Hof der Burg wo sie nun schliefen. Innerhalb der Burg war es zu gefährlich. Überal war Gift und auch Schwaden des gelöschten Feuers waren überall und zogen nur langsam ab.

Nur langsam ließ er den Blick über die Schlafenden gleiten, bis er gefunden hatte wonach er suchte.
Amelie.
Lange hatter sie nicht so erschöpft gesehen und so begab er sich hinab zu ihr.
Seinen Umhang nahm er ab und legte ihn noch über seine Schwester und legte sich einfach neben sie. Er hätte ihr das alles gerne ersparrt, aber sie wollte mit. Hatte es sich nicht verbieten lassen und nun ... saß sie hier mit ihnen gefangen.
Aber sie hatte sich gut geschlagen.
Sie hatten den Turm lautlos besteigen können.
Die Burgbesatzug war... „Entsorgt“ worden. Dann hatte man die Katapulte zerstört, war in die Burg gelangt und hatte die Brücke vom Turm zur Burg zerstört.
Danach wurden die Tore verstärkt und durch Möbel, Eisentoren und was sie noch hatten finden können, Verbarrikadiert worden.
Auch der Brannt der vom Turm auf das Haupthaus über zu greifen drohte, konnte sie noch löschen und dann ... kamen die Rahaler.

Seine Gedanken glitten zu Clara, die nun wohl sicher in Nilzadan bei Sarah war dann zu dem Rest der Truppe unter Helisande.
„Sagt mir nicht wie ich meine Arbeit zu machen habe.“
War das letzte was er von ihr zu hören bekam und seufzte.
Er hoffte das es ihr gut ging und doch ... War seine Idee und gut gemeinter Vorschlag so schlecht gewesen? Diplomatie ... gut hatte sie sicher gemacht. Angreifen sich zurück ziehen und so den Feind mit sich ziehen ... Egal. Helisande war Helisande, sie hatte ganz klar das Richtige getan.
Dennoch.. auch der Vorschlag von ihm den Trupp um die Saperateure durch einen Magier zu verstärken, war abgelehnt worden.
Tja... Ein Magier hier wäre jetzt nicht schlecht. Er hätte Essen besorgen können was sie nun nicht hatten weil die Pferde mit den Vorräten nicht da waren, und es hätte notfalls ein Tor geben können wodurch sie allte hätten am Ende Flüchten können, nachdem die Burg soweit bearbeitet worden war das sie nicht mehr zu gebrauchen war.

Gut.. Plan A) die Burg besetzen hatte geklappt. Das war doch immerhin schon mal etwas.
Sie waren von Rahal umstellt. Gut, das hatte nicht wirklich zum Plan gehört, aber wer waren sie das sie nicht auf alles eine Antwort finden würden!
Rahal kam nicht rein, sie kamen nicht raus.
Sie hatten Wasser und Essen ... für wie lange? Oh halt. sie hatten einen Druiden, konnte jener nicht für Essen sorgen? Sicherlich.
Also hatten sie im Moment nur die Möglichkeit zu warten.
Über einen Ausfall war nachgedacht worden, aber das war ja noch Plan B)
Das Hauptherr.
Helisande würde sicherlich längst schon über ihre Misere Bescheid wissen und Planen.
Vielleicht würde man Arenvir schicken? Als Vogel würde er sicherlich in die Burg gelangen können oder ?
Wenn nicht.. Plan C)
Ein Angriff des Hauptheeres zur Ablenkung damit sie einen Ausfall machen konnten.
Der Westen schien frei ... aber scheinen hieß nicht Wissen.
Dort raus und dann nach Sügen weg?
Er hatte Amelie für Notfälle seine Tränke zur Unsichtbarkeit zu gesteckt.
Wenn es hart auf Hart käme, sollte sie verchwinden. Clara... nein die ganze Familie brauchte sie.
Und Plan C... nach Westen raus... vielleicht auch hinaus wenn das Hauptheer angriff?
Auf der Seite wo das Hauptheer angriff....
Er zuckte die Schultern. Es würde sich zeigen. Heinrk würde entscheiden und er würde mitziehen was immer da kommen würde.
Vielleicht sah sein Schwert ja noch den ein oder anderen Rahaler und dann würde er sein Leben und das der anderen sehr teuer verkaufen.
Wichtig jedenfalls war das sie die Zivilisten die ihnen halfen sicher heim brachten.

 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 16:30    Titel:
Antworten mit Zitat

Aug in Aug standen sie bei Grenzwarth dem Feinde gegenüber, lediglich ein Ritter und Teile der Garnison Grenzwarths, die noch nicht unter dem Schwerte der Lichtenthaler Truppe fielen, versuchten sie an der Eroberung der rahalschen Ortschaft zu hindern. Die Anspannung wuchs während Lady Helisande mit dem feindlichen Ritter Korlay Bruchsteig Kriegshöflichleiten austauschte.

Laute Haa-Roo und Für Temora - Rufe versuchten gegen die gegnerischen Rufe anzustimmen, während die Signalfeuer Grenzwarths ununterbrochen brannten. Einigen Kameraden wurde das Wortgeplänkel der beiden Anführer zu lang, andere wollten am liebsten gleich losstürmen, andere wurden unruhig. Schwerter schlugen auf die Schilde und so machte sich ein jeder Mut durch sein Geschrei für Temora und für Lady Helisande.

Das Wortgeplänkel der beiden Ritter mündete in einem Zweikampf und beide Seiten versuchten weiter mit ihren Anfeuerungen ihren eigenen Heerführer zu bestärken. Ein Kamerad flüsterte Alanna zu, das laute Gebrüll würde Lady Helisande in ihrer Konzentration stören. "Sollen wir die lady den Anfeuerungsrufen der rahaler aussetzen?" fragte Alanna zurück ehe der Befahl des Kameraden kam erneut die Lady lauthals anzufeuern.

Erbittert wurde der Zweikampf geführt, Schlag auf Schlag, Parade auf Schildblock und oftmals sah es so aus, als würde ihr Ritter den Sieg davontragen. Doch Ritter Bruchsteig behielt die Oberhand und Lady Helisande fiel, was die Entschlossenheit der Lichtenthaler nur anstachelte. Ja Ritter Bruchsteig mochte den Zweikampf gewonnen haben, doch der Sieg würde dennoch heute ihrer sein!

Doch bevor sie auf die feindlichen Mannen losstürmen konnten, schalten aus ihrem Rücken laute Rufe. Rücken! Feind! Alanna blickte erschrocken nach hinten und glaubte ihren Augen kaum, als sie Truppen des Feindes aus dem Osten auf sie losstürmen sah. Die ordentlichen Schlachtreihen zerfielen und man lief..versuchte sie in den Wald zu locken. Rasch trank Alanna noch ein Schutzelixier, wollte sich einen Feind suchen, hier und dort konnte sie noch einen Feind für einen Augenblick stellen, ehe ein grober Schlag sie traf und es dunkel wurde um sie herum.

Als Alanna erwachte war die Schlacht vorüber, überall schleppten sich verletzte Kameraden in Richtung ihres Heerlagers. Sie hinterließ eine Blutspur auf dem Boden aus einer Wunde, die sie kaum wahrnahm. Auch im Lager wollte sie sich erst nicht helfen lassen, weniger aus patroitischem Heldenwahn, mehr aus Benommenheit und Schock über das, was geschah. Von einem Moment auf den anderen wurde aus einem sicher geglaubten Sieg eine krachende Niederlage,ohne zu wissen..was woanders geschah und welch Sieg eigentlich gelungen war. Sie waren die Ablenkung, doch selbst wenn Alanna vorherum darum gewusst hätte, sie war Soldatin und wichtig war nur der Sieg. Temora hilf...
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 16:58    Titel:
Antworten mit Zitat

Die richtige Antwort in der Strategie ist selten 'entweder – oder',
sondern meistens 'sowohl als auch'.



Prof. Dr. Hermann Simon


Stein um Stein.

Das Lager war befestigt worden. Die braven Handwerker aller Völker und nicht zu letzt ihres eigenen Reiches hatten die Nächte durchgeschuftet und wahre Wunder vollbracht. Die Kämpfer hatten mit angepackt so gut es geht. Aber Zeltplanen neu vernähen konnte nun mal niemand so schnell wie ein Schneider, die Holzbearbeitung verlangte ebenso Kundige, so wie das Festbrennen der Metallverstärkungen Sache der Metallarbeiter war. Sie selbst hatte noch die letzten Dokumente hinterlegt und war erst einen Tag später ins Lager mit einem Versorgungstrupp angereist.

Es hatte einen Angriff gegeben. Der Feind hatte sie trotz der Verschleierungsversuche durch die Magier gesichtet und war ohne viel Federlesens in voller Mannstärke angerückt um sie zu vertreiben. Nur durch das beherzte Eingreifen eines kleinen versprengten Trupps, der das Feindeslager in Brand setzte wurde das halbfertige Lager gerettet.

Stein um Stein.

Die Offensive lief an. Die Planungen hielten natürlich nicht der Realität stand und wurden angepasst. Das gewählte Vorgehen voller Risiken und Unwägebarkeiten konnte nur gelingen, wenn alle in vollster Entschlossenheit handelten. Entschlossenheit und Gehorsam waren nötig, das Einhalten der Heeresfolge ohne Diskussionen, Kritik und Vorwürfen. Temora würde mit ihnen sein und sie würden in gütiger Fügung diese Zeit überleben. Für Beschwerden war danach Zeit, jetzt war die Zeit für Informationen, Klarheit und Voranschreiten.
Sir Heinrik und Sir Keylon führten die Sapeure an. Die Thyren würden den Trupp schützen. Ihr blieb das Heer bestehend aus Regiment, Grauröcken, Kaluren, Elfen und Menekanern. Nach ihrer gesalzenen Ansprache marschierten sie geschlossen auf Grenzwarth.

Stein um Stein.

Ein Ritter Alatars erwartete sie dort gemeinsam mit einer geringen Wachmannschaft. Die Signalfeuer wurden bei Sichtung des lichten Heeres entzündet und nun war es soweit.
"Verschaff ihnen Zeit."
Sie stand vorne und musste das Reden übernehmen. So redete sie. Ein kleiner Exkurs über die Natur der Wahrheit wurde vom Ritter Alatars begonnen. Sie sollte die Wahrheit erkennen und ihre Tugenden nicht beliebig auslegen. Natürlich. Die Wahrheit war eine Pflanze, deren Blätter je nach Licht eine andere Färbung aufwiesen. Wahrheit war immer gefärbt, geprägt von dem, der sie erlebte. Es gab sicherlich unerschütterliche Tatsachen, wie dass Wasser bergabfloss oder dass auf den Winter das Frühjahr folgt. Doch ihre Wahrheit und die des Ritter Alatars verhielten sich offensichtlich diametral zueinander.

Es kam also wie es kommen musste. Sie zogen ihre Waffen und es kam zu einem Schlagabtausch. Einem ehrenhaften Zweikampf zwischen Kriegern, zwischen Kämpfern, die ihren Überzeugungen folgten. 'Temora beschützt' hallte es hinter ihr. Ihr Heer gab ihr in diesem Moment den Halt im Glauben, der Segen des Priesters vor dem Ausrücken hatte sie gestärkt. Nun focht sie mit geradem Rücken und gehobener Waffe.
Sie hielt dagegen, setzte Hiebe an und... sie spielte auf Zeit.
Leider rückte das Heer des Feindes doch zu schnell an. Sie lag im Staub und ein Heiler zog sie weg.

Stein um Stein.

Man hatte sie in Grenzwarth eingekesselt. Sie hatte ihr Heer planmäßig einkesseln lassen und man hatte sich im Gefecht geistesgegenwärtig zerstreut. Alle hatten danach zurück ins Lager gefunden. Lädiert, ernüchtert, aber zurück. Keine Neugikeiten von der Angurenfestung. Der Trupp war erfolgreich oder verloren oder ein wenig von beidem.
Ein Feuer aus der Richtung der Festung.

Stein um Stein.

Der Sturmtrupp mit den Sapeuren hatte die Festung eingenommen. Ein Turm war wohl nieder gebrannt oder brannte noch. Das Heer des Feindes hatte die Festung jedoch leider umstellt. Somit waren ihre Streiter erstmal vom Nachschub abgeschnitten. Erstmal.
Späherberichte und die Fähigkeiten ihrer Magier würden bald neue Möglichkeiten eröffnen und es war nunmal erst vorbei, wenn die dicke Bertha singt.

Stein um Stein.

Sie brauchte einen Stein.


Zuletzt bearbeitet von Helisande von Alsted am 18 Aug 2018 16:59, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Andra von Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 17:04    Titel:
Antworten mit Zitat

Ruhig lag sie nun da und sie hasste es zu liegen. Sie könnte schreien und fluchen, doch wusste sie Lucien würde sie zur Not festketten und knebeln wenn sie wieder aufstand. Am Abend merkte sie schon das er wenig begeistert war, dass sie einfach gegen die Ansage von Saverandlir gehandelt und aufgestanden war. Sie hatten vermutlich recht dass sie liegen sollte. Die paar Stiche de sie genäht wurde nervten beim gehen, drum bewegte sie sich auch deutlich vorsichtiger als sonst. War ja nicht das erste mal das sie verletzt war oder wurde. Diesmal aber und das vermutlich zum ersten mal hatte sie sich bewusst zurück fallen lassen das Hochwürden Antorius durch kam und der Rashar sie im blick hatte.

Sie wollte nicht liegen und konnte es nicht und so sah sie ihre Chance als sie sah nur das Zara aufgewühlt war das Raven verletzt wurde. Sie nahm sie sich ihrer an und statt zu brüllen wie so einige andere suchte sie selbst ihre ruhigste Stimme um sie zu beruhigen. Sie verstand, sie wollte zu ihrem Gefährten und doch konnte sie nicht. Nach langem hin und her wurde sie ruhiger und zugegebener maßen war auch Andra froh das der Beruhigungstee geholfen hatte den sie Zara gegeben hatte.
Nun aber lag sie da, genervt das Saverandlir Lucien gepetzt hat das sie hätte eigentlich liegen sollte und dachte drüber nach was gestern war und was überhaupt geschehen war.

Lady Helisande war eine Frau der klaren Worte. Der Lady ihre Ansage wir sorgen für Unruhe bei Grenzwart, zeigten ihr und vermutlich jedem der klar dachte auf, dass es eigentlich um was anderes ging.

Ja sie wusste nicht was der Plan genau war an diesem Abend, auch wenn es sie fuchste die Ungewissheit, aber das gehört wohl dazu. Was sie wusste was im Vorfeld ihre Aufgabe war und die hatte sie immer gewissenhaft gemacht und geschwiegen. Auch aber war ihr bewusst was ihre Aufgabe nun war. Auch die wollte sie gewissenhaft weiter führen.

Die Lady war eine Frau der klaren Worte und Unruhe stiften hieß Unruhe stiften und nicht besetzen.
Was würde nun geschehen? Was würden sie nun machen?

Eins war ihr klar, die andren müssen daraus aus der Festung. Sie wuste durch Caelia das dort kleine Belagerungszelte waren. Sie wollte sie sehen, schauen ob sie was sehen kann und dazu musste sie aber zunächst aus diesem vermaledeiten Bett heraus. So saß sie nach einem Schlaf auch über den Mittag da und wartete das endlich ein Heiler auftauchen würde.


Zuletzt bearbeitet von Andra von Amaryll am 18 Aug 2018 17:07, insgesamt 2-mal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Emilie Merat





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 18:33    Titel:
Antworten mit Zitat

"Habt Ihr Spaß?" - Oder war es: Seid Ihr aufgeregt?

Das war ein Satz der in meinem Kopf hallte, als hätte er sich dort festgesaugt, wie ein Parasit eingeschleust. Und als ich da stand, in Mitten von Rahalern, musste ich unweigerlich auflachen. Die Verzweiflung trieb die Angst fort und aus Panik wurde irgendetwas lächerliches. Ich konnte es in diesem Moment nicht beschreiben. Wie konnte sie so eine dämliche Frage stellen, musste man den Ernst der Lage mit anderen Augen sehen, als würde es sich um ein Marktfest handeln? Also waren das um mich herum zum Beispiel keine Personen die mir das Leben nehmen wollten sondern einfach nur Verkäufer, Händler, sonstige Spieler. Es wurde nur nicht mit Süßigkeiten gehandelt sondern mit Blut, Körperteilen und Giften. Nein, ich hatte keinen Spaß und ich wusste, als die erste Waffe mich traf, dass ich jedem Weiteren der mir diese Frage stellen würde anspringen würde wie eine Bestie. Wenn ich denn nach diesen Momenten, die sich dann abspielten, überhaupt noch in der Lage dazu war. Die erste Zeit regte ich mich nicht, ich war wie erstarrt, merkte die Schnitte nicht die meinen Körper berührten. Es war so surreal. Erst als ein innerer Schmerz durch mich ging, meine Adern und Nerven zum Brodeln brachte, wurde mir klar was hier passierte. Also hob ich die Hände, unbeholfen und falsch, ich hob sogar ein Bein, mit der Absicht zu treten und mein Lachen verebbte und machte wieder Platz für die Panik.

"Habt Ihr Spaß?" - Vielleicht war es auch das mit der Aufregung...

Nein, ich habe keinen Spaß! Als der Waffenknauf mit direkt ins Gesicht schlug und ich es knacken hörte, begann es in meinen Ohren zu rauschen. All das Blut und die Schreie, die Hilflosigkeit und die Gewissheit verloren zu haben, sie widerten mich an. Ich taumelte, dann merkte ich wieder diesen Schmerz, dann fiel ich. Ein paar Füße merkte ich noch, wie sie über meinen Körper rannten als wäre ich das Gras unter ihnen, wie sie mich nicht mehr beachteten und mich einfach liegen ließen. Ich merkte das Ende und war mir nicht bewusst ob das nun ein Sieg war. Sollte es so sein? War das der Sinn oder hatte ich versagt? Wo war eigentlich Arenvir? Und wo war Kilian? Waren sie tot oder fähiger als ich?

Meine rechte Hand tastete sich ein wenig über den Waldboden und ich wunderte mich, was war das bitte für eine Flüssigkeit? Lag ich in einem Fluss? Der Krieg würde nur das Schlechteste ins uns zum Vorschein bringen. Bei mir blieb das Schlechteste einfach in mir sitzen, denn selbst die Lethra tat mir leid, die mir danach noch eine mitgab. Mitgefühl, danke Temora.
Lag ich in einem Fluss? Nein, das war kein Wasser...

Nein, ich hatte keinen Spaß. - Und ich war auch nicht aufgeregt.


Zuletzt bearbeitet von Emilie Merat am 18 Aug 2018 18:37, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2018 21:29    Titel:
Antworten mit Zitat


    (aus: Gedanken, Erinnerungen, lose Zettel: Aus einem Notizbuch)


    Der Wind rauschte sanft in den Bäumen, raschelte im satten Sommerlaub, wogte in den grünen Wipfeln. Vögel zwitscherten fröhlich in den Ästen, Getier huschte durchs Unterholz. Es war eine friedliche Kulisse, die sich des Krieges, der sich ringsum abspielte, nicht gewahr war.

    Mit entschlossenem Flügelschlag löste sich eine kleine Meise aus der grünen Zuflucht des Waldrandes. Bei ihrem ersten Flug zur besetzten Angurenfestung waren es nur wenige Posten der Rahaler gewesen, die sich nach der Nachtruhe wieder zur Belagerung eingefunden hatten. Doch auf dem Rückflug waren es schon mehr gewesen, und nun war die Festung bereits nahezu wieder umstellt. Wenn man sich allerdings von der freien Wiese davor fernhielt...

    Die Last am Meisenbeinchen schien mit jedem Flügelschlag mehr zu werden, obschon das Spanholzschächtelchen eher die Größe eines bescheidenen Zuckerwürfels hatte. Aber nun war es fast vollbracht. Noch immer stieg Rauch von den schwelenden Überresten des Seitenturms auf, der finster und unheilverkündend neben der verschanzten Angurenfestung kauerte. Einige letzte Flügelschläge – ein weiterer Umweg, um den neugierigen Augen eines Rahaler Legionärs zu entgehen. Endlich, die rettenden Zinnen der Festung. Keine Spur von Sir Heinrik, aber dort stand Luninara im Gespräch.

    Elinor tschilpte erleichtert, flattert, um nicht den Rahaler Truppen ins Auge zu fallen, um die Festungsecke herum und wartete erschöpft auf den Zinnen auf Luninara.
    Die nicht kam.
    Das durfte doch nicht wahr sein!
    Wieder tschilpte sie laut, spürte ihren als Kohlmeise ohnehin so hektischen Herzschlag noch schneller, als gesund sein konnte. Keine Luninara.
    Fast wollte sie fluchen als sie sich abermals mühevoll von den Zinnen abstieß, zurück um die Ecke flatterte, taumelnd, unstet mit dem Gewicht an einem Bein.
    Mit aller Konzentration die sie noch aufbringen konnte, wob sie ein geistiges Band um Luninara zu kontaktieren.
    Endlich! Die Scharfschützin setzte sich in Bewegung und steuerte die ruhige Ecke der Festung an.
    Fast wurde es der Meise schwarz vor Augen, als sie endlich zur Landung ansetzen wollte. Das Gewicht zog und zerrte an ihrem Bein.
    Und plötzlich kamen die Steine der Zinnen deutlich schneller auf sie zu, als geplant, und alles entsetzte Flattern schien zu spät.

    Ein Hoch auf die Reflexe der Scharfschützen, dachte Elinor wie im Dämmerzustand, als Luninaras Hand die Meisenbruchlandung noch gerade verhinderte. Momente vergingen, Ewigkeiten vergingen, ehe Elinor wieder klar denken konnte. Die Meise schüttelte das Köpfchen, wob ein weiteres geistiges Band, erklärte Luninara, warum sie hier war, wurde in die Sicherheit der Mauern zu Sir Heinrik getragen.

    Pläne wurden erörtert, benötigtes Material erwogen, eine Probe des obskuren Schleims in der Festung genommen und in das winzige Schächtelchen gegeben. Dann fand sie sich abermals in Luninaras Hand wieder. Herrje, was war sie erschöpft. Aber der Flug musste noch sein. Ein stiller Punkt war rasch gefunden. Mit Starthilfe von Luninara schwang sie sich abermals in die Luft, mit aller Kraft, die ihr als kleine Meise noch blieb flatterte sie mit ihrer unnatürlichen Last am Beinchen los, zurück in den Schutz des Waldes, der sie alsbald mit sanftem Rauschen umfing.
    Vögel zwitscherten fröhlich in den Ästen, Getier huschte durchs Unterholz. Es war eine friedliche Kulisse, die sich des Krieges, der sich ringsum abspielte, nicht gewahr war.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Stein um Stein
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4  Weiter
Seite 1 von 4

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.




phpBB theme/template by Tobias Braun
Copyright © Alathair



Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de