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Neue Wege
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Adelena Bergon





 Beitrag Verfasst am: 24 Jul 2018 16:05    Titel: Neue Wege
Antworten mit Zitat

Es war immer wieder bemerkenswert, wie unterschiedlich man das Vorbeistreichen der Zeit wahrnehmen konnte.
"Ich möchte, dass wir uns trennen" hörte sie Keylons Stimme. Wie in Trance begann die Zeit damit gleichsam zähem Sirup zu fließen und sie hatte das Gefühl, der Boden unter ihren Füßen war plötzlich weg und sie fiel in einen rabenschwarzen Höllenschlund.
Hätte ihr gerade jemand einen glühenden Dolch ins Herz gerammt, der Schmerz hätte sicher nicht schlimmer sein können als das Gefühl, dass sie kurz darauf in rasender Geschwindigkeit durchströmte.

Sicher, sie waren schon seit gefühlten Ewigkeiten ein Paar und natürlich gab es auch immer wieder Hindernisse im Laufe der Zeit, die überwunden werden mussten. Aber es war immer eine unumstößliche Tatsache für sie gewesen, dass sie bis zu ihrem Ende zusammen bleiben würden und nichts sie je trennen kann. Wozu wären sonst all die Diskussionen, Tränen und Hürden gut gewesen, die sie gemeinsam gemeistert hatten? Hatte sie ihn vielleicht auch für zu selbstverständlich in ihrem Leben gesehen?

Keylon sprach weiter, aber sie hörte seine Stimme nur noch gedämpft. "Tut mir leid", "auseinander gelebt" und "lass uns Freunde bleiben", daran würde sie sich später noch am deutlichsten erinnern, der Rest lag größtenteils im Nebel ihres geschockten Verstandes, der von einer Sekunde auf die andere plötzlich mit einer vollkommen neuen Realität konfrontiert wurde. Es war tatsächlich aus!

Rückblickend betrachtet, musste einer von ihnen diesen Schritt wohl irgendwann machen, er machte ihn nur zuerst. Sie würde auch lügen, wenn sie behauptete, dass sie nicht auch schon daran gedacht hatte. Aber sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben und sie dachte auch daran, was eine Trennung seinem Ansehen als Ritter antun würde. Sie war einfach noch nicht bereit gewesen, aber nun stellte er sie vor beschlossene Tatsachen. Glücklich war sie aber in der Tat schon länger nicht mehr gewesen.

Einer glücklichen Fügung nach war da jedoch die Flasche Schnaps an diesem Abend gewesen und eine warme wohlwollende Stimme die ihr zuprostete "Auf neue Wege!"
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Adelena Bergon





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2018 04:04    Titel:
Antworten mit Zitat

Manchmal verliefen Wege auch im Kreis...

Sie lag auf einem Bett und starrte die Decke an. Es war jedoch nicht ihre Decke, es war eine fremde. Genauso wie auch das Bett fremd war auf dem sie lag.
Wiedermal war es ein Angriff der Diener Krathors gewesen, der sie verletzt und sogar als Bote missbraucht hatte. Wiedermal war sie desswegen in der Heilerstube des Klosters gelandet und starrte die Decke an. Wie lange war das jetzt schon her? 3 Jahresläufe? Ja, so in etwa wohl... auch damals wurde sie durch einen Fluch der Diener Krathors verletzt und auch damals wurde sie danach hier her gebracht. 3 Jahre.. und doch hätte es genauso gut in einem anderen Leben sein können. Vielelicht war es sogar ein anderes Leben gewesen.

Damals war sie sehr an Zahrak interessiert gewesen, doch eben jener wurde von einem Fluch Krathors befallen und versuchte, sie zu töten.
Damals brachte man sie alle hier her, damit die Priesterschaft versuchen konnte, sie von dem Fluch zu befreien. Doch man floh in der Nacht und... nunja... letzlich konnte man von dem Fluch befreit werden und es blieb nichts, außer wochenlang Alpträume.

Nun war sie wieder hier, wieder wegen den Dienern Krathors, aber sonst hatte sich alles geändert. Zahrak war selbst Priester geworden, oder war auf dem besten Weg dazu, Hailey war schon vor langer Zeit abgereist, Keylon hatte sie verlassen. Keylon...
Ein Bild durchzuckte ihre Erinnerung. Keylon, wie er von den drei dunklen Gestalten verletzt wurde und sie ihn verletzten. So gerne hätte sie alle drei in Flammen aufgehen lassen wollen in diesem Moment. "Wer oder was ist mein Gegner? Ist es überhaupt möglich gegen sein Tun vorzugehen?" hallte in diesem Moment die Stimme Merriks in ihrem Kopf jedoch widergehallt und die Antwort war ein eindeutiges NEIN. Sie hatte keine Chance, schon gar nicht gegen 3 von dieser Brut. Außerdem, hatte er nicht immer wieder mokiert, dass sie versuchte ihn zu beschützen obwohl er das gar nicht wollte. Also versuchte sie weg zu rennen um Hilfe zu holen. Doch einer der Rabendiener war bereits auf sie aufmerksam geworden und sie spürte, wie ihre Füße immer schwerer und behäbiger wurden. Sie kam einfach nicht mehr vom Fleck! Was bei Temora... ?
Es war zu spät! Die Erkenntniss durchzuckte sie eiskalt.
Einer der Diener löste sich und streckte seine Hand nach ihr aus und sie fühlte unsichtbare Finger die sich um ihren Hals legten und zudrückten, ihr die Luft abschnitten bis sie nur noch untätig warten konnte, warten auf das Ende, ihr Ende!

So viele Gedanken schossen ihr in diesem Moment durch den Kopf. und wieder schien sich die Zeit ins unendliche zu dehnen. Zuerst kam der Gedanke, dass sie jetzt wahrscheinlich sterben würde. Sie hörte noch Keylons Stimme, die entsetzt ihren Namen rief, dann konnte sie fühlen, wie sie das Bewusstsein verlor und hinab glitt in die Schwärze.

Keylon .. sie bereute so sehr, dass sie ihm nie die Gefährtin sein konnte, die er verdient hätte, die er sich von ihr gewünscht hatte. Was er vermissen musste, hatte sie viel zu spät begriffen, erst bei ihrem letzten Besuch bei ihrem Vater Malachai. Sie hatten über so vieles gesprochen, auch über seine offenbar sehr zahlreichen Erfahrungen mit Beziehungen. Doch die Frau, die ihm am meisten bedeutet hatte, hatte er bei einem Feuer verloren. Sie hatten sich gestritten, sich getrennt und sie ging fort. Doch das Kloster in welchem sie mit ihren beiden Kindern übernachtete, brannte in dieser Nacht nieder und niemand entkam den tosenden Flammen. Er war bereits auf dem Weg gewesen um sich wieder mit ihr zu versöhnen und sie heim zu holen, doch es war zu spät. "Du weißt nie, wieviel Zeit dir mit denen die du liebst noch bleibt Adelena, also nutze sie!" und sie hatte sofort begriffen, was er ihr damit sagen wollte. Zu lange schon war sie fort, zu oft hatte sie ihn besucht, oder war auf Studienreisen. Und wenn sie nach Hause kam, war Keylon immer da und empfing sie mit offenen Armen. Aber irgendwann wäre das nicht mehr der Fall. Sie machte sich daher auch sofort auf den Heimweg, doch es war bereits zu spät gewesen. Er wartete nicht mehr auf sie und sie konnte es verstehen, viel zu lange hatte sie ihn für eine Selbstverständlichkeit in ihrem Leben gehalten. Welch bittere Ironie....

Aber auch, dass sie ihre Ausbildung so hatte schleifen lassen, wurmte sie. Viel zu lange hatte sie schon getrödelt und sich nicht richtig gekümmert. Es würde ihr schon alles irgendwie in den Schoß fallen, ohne das sie viel tun musste. Tja, Pfeifendreck! Oder auch nicht. Auch hier hatte sie Elinors Geduld viel zu sehr strapaziert. Ein Wunder eigentlich, dass man sie noch nicht aufgegeben hatte. Aber sie hatte bereits begonnen, sich in diesem Aspekt zu ändern. Die viele Arbeit lenkte schließlich auch hervorragend von dem Schmerz ab, der ihr Herz teils immer noch auffraß.

Aber sie wollte nicht sterben! Noch nicht jetzt! Es war noch so viel zu tun, noch so vieles zu verändern bei sich und für andere. Sie wollte es sich beweisen, sie wollte es allen beweisen, dass sie auch anders sein konnte, besser! "Eluive hilf mir! Das soll nicht das Ende sein!" klammerte sie sich verzweifelt an den letzten Funken Leben in sich während sie fühlte wie sie immer weiter in Richtung Tod entglitt.
Glücklicherweise lies der Diener gerade noch rechtzeitig von ihr ab, so dass sie nur in eine tiefe Ohnmacht fiel.

Als sie die Augen öffnete, war Aleyna neben ihr. Oh Aleyna.Auch sie vermisste sie. Sie hatten gerade angefangen, sich anzufreunden und sie war so froh gewesen, endlich wieder unbeschwert mit jemandem sein zu können. Aber auch sie hatte wohl im Moment keine Zeit mehr und so war der Kontakt leider wieder eingeschlafen. Aber jetzt war sie hier und kniete neben ihr, machte sich Sorgen um sie. Vielelicht war noch nicht alles verloren.
Von irgendwo war das Regiment gekommen inklusive Wachtmeister van Daske und aus dem Augenwinkel sah sie, dass auch Keylon wieder auf den Beinen war und wohl zu einem Heiler gebracht werden sollte. Sie selbst jedoch sollte ins Kloster um eventuelle Nachwirkungen ausschließen zu können. So stieg sie auf das heran geholte Pferd auf um dann jedoch auf dem Pferd gleich wieder zusammmen zu sinken. Noch nie hatte sie so einen stechenden Kopfschmerz verspürt wie in diesem Moment. Er war so stark, dass ihr die Sicht vor den Augen verschwamm und sie auf dem Pferd zusammen sackte. Der schrille Schmerz wandelt sich zu einem mehrstimmigen Flüstern aus unnatürlichen Stimmen. Sie hatte noch nie zuvor so viel Angst verspürt. Allmählich formten die Laute sich zu einem bedrohlichen Wispern, Worte formten sich aus dem Zischen "Des ist die Strafe für jene, welche die Tiere des Herrn zu vernichten trachten!" Doch die zischende Stimme war nicht nur in ihrem Kopf, nein.. das war IHRE Stimme die die Worte sprachen! Was bei Temora ging hier nur vor? Kaum waren die Worte jedsoch gesprochen, so formten sich die zischenden Stimmen zu einem ohrenbetäubenden Kreischen in ihrem Kopf an und sie hatte das Gefühl, ihr Kopf würde gleich explodieren!
Das nächste, woran sie sich erinnerte war, dass sie wieder im Gras lag und Moira mit dem Bogen auf sie ziehlte. Sir Heinrik wollte gar, dass sieihren Namen und Dienstgrad nannte. Dachten sie denn allen Ernstes, sie könnte eine von denen sein? Wohl nicht, aber trotzdem sollte sie ins Kloster und dort fürs erste verbleiben.

Tja, und nun lag sie hier.. ging alles immer und immer wieder durch! Was hätte sie besser machen können? Was hätte sie anders tun sollen? Und von mal zu mal wuchs die Entschlossenheit in ihr, dass sie diese Raben allesamt einzeln rufpen wollte! Immer wieder hatten sie sich in ihr Leben eingemischt und es verändert. Das musste aufhören! Oh ja, sie würde diese Brut eines Tages das fürchten lehren! Bei Temora! Jetzt konnte sie vielleicht noch nichts ausrichten, aber der Tag würde kommen...

Doch nun senkte sich bereits die tiefe Nacht über das Kloster und es war Zeit zu schlafen. Sie fühlte sich ausgezehrt, müde und so unendlich allein hier im Gästehaus des Klosters. Sie hasste es allein zu sein, aber die Lieder fielen ihr eh schon zu. Schlafen, einfach etwas schlafen und morgen sah sicher schon alles besser aus.

Und schließlich glitt sie in das Reich des Schlafes hinüber. Doch geruhsam oder erholsam war der Schlaf nicht.
Schon kurz darauf wüteten in ihrem Traum Krathordiener, die sie umbringen wollten und sie konnte sich nicht wehren! Sie kam nicht vom Fleck und fiel in eine unendliche Schwärze, die nach ihr zu greifen schien und in der die zischenden Stimmen wieder in ihrem Kopf schrien! Mit einem lauten Schrei schrak sie auf und brauchte erstmal einen Moment um zu realisieren, wo sie überhaupt war. Danach verkrümeltesie sich wieder unter die Decke und versuchte sich unter ihr zu verstecken. Na herrlich... die waren also auch wieder da! Schließlich weinte sie sich in den Schlaf, wo der Kreislauf von neuem begann!
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