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Ein Dienstmagdleben
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Elana Winterhain





 Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2018 16:29    Titel: Ein Dienstmagdleben
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Die Sonne schien schon warm und hell ins Zimmer rein, als sie zwischen den beiden Fellen aufwachte und durch den Raum blinzelte. Die Umgebung war fremd und sah bei Tag irgendwie ein bischen anders aus. Jetzt konnte man gut die Spinnenweben in den Ecken und Nischen des kleinen Hauses erkennen. Eine Dachschindel sah aus als würde sie nicht richtig sitzen. Obs reinregnen würde wenn es mal regnete? Eine Bewegung zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Boden zurück. Da rannte was.. glaubte sie. Vielleicht eine Kakerlake die sich über die Reste auf den Tellern hermachte. Gähnend drückte sie sich hoch und wischte sich die zotteligen Haare aus dem Gesicht. Wie war das? Achja genau.. einen Zettel besorgen, den hübsch machen..warum eigentlich hübsch machen? Egal. Und dann drauf schreiben was sie hier machte. Tatkräftig und mit hungrigem Magen machte sie sich an die erste Aufgabe. Finn hatte gesagt hier müsste irgendwo einer rumliegen.
In einer der Kisten wurde sie auch fündig. Der Zettel war zwar nicht ganz unbeschrieben (auf der einen Seite war eine sehr verblasste, fleckige Landkarte zu sehen, auf der irgendwo mittendrin etwas angekreuzt wurde), aber er sah aus als würde man den garnicht mehr brauchen. Kurzerhand drehte sie ihn um und begann einen erklärenden Text drauf zu kritzeln. Zumindest dachte sie über einen Text nach...denn der Stift schwebte eine ganze Weile über dem Papier. Als er es dann endlich berührte, entstanden statt der Worte einige Zeichnungen in Form von Blumen, mit denen sie den Rand verzierte. 'Na gut, hör auf dich zu drücken.' Murmelte sie in sich rein und fing einfach an.

ich haiße Elana und der Linhart hat mich eingesteldt.
ich soll waeesche fliggen, aufrumen, baim angeln helfn
und botengange machn.

Kritisch besah sie sich das Ergebnis und nickte dann zufrieden. Der Zettel wurde Mitten in den Raum gelegt, dann machte sie sich auf erstmal was zu Essen zu suchen und verließ das Häuschen.

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So, oder so ähnlich begann ihr Leben als Dienstmagd im Hause Fanras. Auch wenn es eigentlich schon einen Abend vorher begonnen hatte, an dem Abend wo ihr mitgeteilt wurde, das sie eingestellt war. Das hatte sie deutlich verblüfft und noch mehr als sie jetzt im nachhinein darüber nachdachte was sie angestellt hatte.
Und dummerweise hatte Emilie es geschafft, ihr dieses Geheimnis ungewollt zu entlocken. Das passierte ihr immer wieder. Sie redete und erzählte und dann rutschten ihr Sachen raus, die sie eigentlich und unbedingt für sich hätte behalten müssen. Und dann kam sie in Situationen die sehr kompliziert wurden und dann.. gab es meist Ärger. Nein sie musste sich wirklich zusammenreissen. Denn sie merkte wie wichtig ihr die Stelle in nur den wenigen Tagen geworden war. Soviele Menschen die alle zusammengehörten. Soviele unterschiedliche Charaktere. Soviele Geschichten. Und vor allem... eine Menge Geheimnisse.

Kritisch besah sie sich ihr Spiegelbild in dem Wischeimer. Hier und da rückte sie die Haare zurecht, die störrisch immer wieder nach unten fielen. Der Eimer wurde leicht gekippt. Aber das änderte auch nichts, die Spiegelfläche blieb horizontal und die Haare fielen abermals nach unten. Sie war keine Schönheit. Aber hässlich war sie, glaubte sie zumindest, auch nicht. Vielleicht einfach nur... einfach. Die rauhen Hände griffen wieder zum Lappen, tauchten ihn ein und wrangen ihn aus. Dann schrubbte sie die nächste Bahn des Steinbodens, der an einigen Stellen bereits glänzte. Danach musste sie noch hinter den Truhen fegen, die neuen Spinnenweben aus den Ecken entfernen und die Kakerlaken aufscheuchen. Und sie wollte noch prüfen ob Linhart auch die Lavendelstengel auch in den Kleidern verteilt hatte. Wegen den Motten. Und ein Haufen von Kleidern wollte noch geflickt werden. Viel zu tun heute.

Während der Arbeit schweiften ihre Gedanken zu den ganzen neuen Menschen die sie kennengelernt hatte. Da war natürlich als erstes der Linhart. Den mochte sie gern. Immerhin hatte er sie, gerettet, ihr sogar Arbeit gegeben und war sehr gut zu ihr. Dann war da die Finn. Sie wirkte manchmal bischen distanziert irgendwie. Aber Elana glaubte das wäre nur Fassade. Dann hatte sie Hyram kennengelernt, der ihr versprach ihr einige seiner Geschichten zu erzählen. Und sehr hilfsbereit war er auch gewesen, als er ihr die ganzen Schatullen öffnete, die sie im Wasser beim Angeln gefunden hatte. Sie war ziemlich verblüfft gewesen, als sie dann feststellte, das in jeder Kiste einige Münzen versteckt waren und was soviele davon im Meer machten. Aber er erklärte ihr, dass das warscheinlich von einer verlorengegangenen Fracht eines Piratenschiffs stammte, oder so ähnlich.
Dann gabs natürlich noch die Ivit. Die war eine Merat und schon ein wenig anders als die Fanras. Irgendwie..hochwohlgeborener und ein bischen herrisch. Aber das machte nichts. Elana mochte sie trotzdem. Emilie war auch eine Merat. Aber wirkte wieder ganz ander als die Ivit, eher wie eine Fanras. Sie hatten sich länger unterhalten und Emilie hatte ihr ein wenig über sich erzählt. Und dass sie sie mit in die Katze nahm, liess Elana noch weitere Familienmitglieder kennenlernen. Kilian war ihr von allen irgendwie unheimlich, und insgeheim entschied sie sich ihm lieber aus dem Weg zu bleiben. Aber andererseits war sie sich sicher, das er sie ohnehin übersehen würde, was etwas sehr beruhigendes an sich hatte.
Ausserhalb der Familie hatte sie noch Aleyna, Ivy und Thaoran kennengelernt. Sie waren alle sehr hilfbereits gewesen und Elana war ihnen dafür dankbar. Aleyna hatte ihr auf Bitte von Ivy geholfen die viel zu schwere Flachsladung nach Adoran zu bringen, ihr sehr viel erzählt, sie rumgeführt und ihr dann noch den Wachtmeister von Salberg vorgestellt. Für einen Adligen und Ritter war er ganz anders, als sie sich die Adligen hier vorgestellt hatte. Und Thaoran bot ihr an, obwohl er sie nicht einmal kannte, die ganzen Stoffballen ins Lager zu bringen, aus denen sie Bandagen machen sollte. Dadurch gings nicht nur schneller, sie lernte auch noch jemanden aus der Stadt etwas besser kennen. Er war sogar mal ein Leibwächter gewesen von der Frau Oberst. Oder wars sogar noch. Da war sie sich nicht so ganz sicher.

Mit dem Besenstiel, an den sie ein Tuch gebunden hatte, angelte sie nach den Spinnenweben die sich oben in den Zimmerecken angesammelt hatten. Eine kleine Spinne entschloss sich am Tuch vorbei in Richtung Besenstiel zu ihr runtertzkrabbeln. Tatkräftig ging Elana zur Tür, machte sie auf und setzte die Spinne ins Gras. Einen Moment blieb sie draussen stehen und atmete die warme Sommerluft ein. Es war eine gute Arbeit die sie bekommen hatte. Sie fühlte sich froh und war zufrieden mit sich und ihrer kleinen Welt.
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