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[Q] Wie du mir, so wir euch.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Wie du mir, so wir euch.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 14 Jul 2018 17:32    Titel: [Q] Wie du mir, so wir euch.
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Es war ein sommerlicher Nachmittag und eigentlich mochte man meinen, dass die Welt im Einklang war. Die Vögel zwitscherten in der Siedlung Schattenwinkel und auch sonst überall im Lande. Hier und da pickte eine Amsel die Erde auf, um ein Würmchen herauszuziehen und zu futtern. Woanders stritten sich Spatzen um eine fette Beute namens Brotkrumen. Und hinter der großen, mächtigen Burg inmitten von Wetterau, flitze eine kleine Haselmaus im Schatten der hohen Mauern entlang. Die kleinen schwarzen Knopfaugen beobachteten, was da vor sich ging und als die beiden Gestalten, die Kapuzen tief in die Gesichter gezogen und außerhalb der wachsamen Augen der Wachen auf den Burgmauern agierend, wieder abzogen, flitzte das Mäuschen los. Vielleicht gab es da etwas zu knabbern. Es sah doch zumindest so aus, als hätten sie etwas in die Erde gesteckt.
Doch die kleine, spitze Nase wackelte nur eifrig, als sie am Ort der Begehr ankam und brachte die Schnurrhaare zum vibrieren. Statt der begehrten Beute, machte sich die Haselmaus nach einer ganzen Weile mit einer Beere wieder aus dem Staub und verschwand in ihrem Bau. Irgendwas hatte komisch gerochen. Naja, eine leckere Beere war auch nicht zu verachten und so verputzte sie das saftige, rundliche Ding schmatzen mit ihren dreizehn Geschwistern.

Als die Schatten der Nacht das Land überzogen, setzte ein seichter Regen ein, der das Erdreich durchnässte und die winzigen Sprösslinge zum wachsen brachte. Sie würde wohl niemand bemerken im hohen Gras, schoben sie sich im Morgengrauen doch erst aus dem Erdreich hervor, ganz anders, als ihr Ursprung, der schon nach nur einer Nacht die ganze Fassade des alten bröckeligen Hauses bedeckte und immer weiter zu wachsen schien. Saftige, grüne Blätter reckten sich den Sonnenstrahlen empor. Grün wie die Farbe der Hoffnung. Oder grün, wie man sich eine Flasche voller Gift vorstellte.
Die ersten Schritte waren getan. Tippelnd, leise und vor allem im Verborgenen. Noch ein, zwei Tage. Nur Geduld. Ein leises Kinderlachen durchzog das Häuschen am Meer, dicht gefolgt von dem erfahrenen Lachen einer alten, weisen Frau.

Wie du mir, so wir euch. Wie du mir, so wir euch.
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Kava Shasul





 Beitrag Verfasst am: 15 Jul 2018 14:40    Titel:
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Wer Wind sät..
..wird Sturm ernten.




Auch wenn es Sommer war, so war die Nacht recht kühl. Die beiden Wachen gingen in das innere der Burg um sich zu erholen, sich aufzuwärmen am leichten Kaminfeuer. Die leicht durchnässte Kleidung wurde ausgezogen und aufgehangen, die Waffen fein säuberlich in der Waffenkammer der mächtigen Festung verstaut und die Bögen an die Wand gehangen.

Während die Wachen schliefen stand der Ritter zusammen mit dem Herold auf der Mauer. Immer wieder wehte ein leichter Wind über die Bergkette von Nilzadan runter in die Siedlung Schattenwinkel und verschaffte den Bewohnern dort einen angenehmen kühlen Schlaf während am Tage angenehme sommerliche Temperaturen herrschten.

Zwischen den Burgzinnen schaute der Ritter immer mal wieder runter an den Mauer und nahm es sich zur Aufgabe das Efeu welches schon bis hoch zu den Zinnen ragte ein wenig zurecht zu stutzen. Andere Aufgaben gab es ohnehin während der Nachtwache. Er ging die ganze Nacht zwischen den sechs Türmen der Festung auf und ab. Hier und da ein kurzer halt am Haupttor nur um sich bei dem Herold zu erkundigen ob alles in Ordnung sei.

Es dauerte eine Weile bis die Sonne im Osten aufging und es bis über die Spitze Nilzadans schaffte. Die Bewohner der dicht bewaldeten Siedlung wurden von den ersten Sonnenstrahlen geweckt welche es durch die Äste der Bäume schafften, der Hahn im Stall der Burg krähte. Ein neuer Tag brach an und Kava wartete nur auf seine Wachablösung um sich zum morgendlichen Gebet im Tempel einfinden zu können...



Zuletzt bearbeitet von Kava Shasul am 15 Jul 2018 14:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Victoria Deklie





 Beitrag Verfasst am: 15 Jul 2018 17:25    Titel:
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Eine ganze Weile hatte die junge Blondine sie von ihrem Balkon aus beobachtet. Die Burg… Wie jede Nacht streiften die Wachen von Turm zu Turm, schauten mit ihren Laternen, soweit sie konnten, in die Finsternis. Ganz ruhig, fast schon zu ruhig, schwenkte die Rabendienerin das Rotweinglas in sanften Kreisen. Immer wieder fand das Glas den Weg zu ihren Lippen um jene mit der tiefroten Flüssigkeit samtig weich zu benetzen. Die Wachen mieden meist ihren giftigen Blicken. Sie wusste nur zu gut weshalb und die Wachen welcher Mann an ihrer Seite war. Der Respekt ihrem verlobten gegenüber saß tief und färbte, wenn auch nur sehr dezent, auch auf sie ab. Im Schatten, der sich über den Balkon warf, konnte sie auch zwischenzeitlich das eine oder andere Mitglied der Schattenpanther beobachten. Nur eine Hand voller Leute hatten weiterhin ihren Respekt verdient. Die einen oder anderen hingegen hätte das junge Goldlöckchen doch lieber in giftiger Säure baden gesehen. Das jedoch war etwas das nicht in ihrer Hand lag. Was man sät das erntet man. Nur wann und auf welche Art war allein vom Schicksal vorher bestimmt.

Zuletzt bearbeitet von Victoria Deklie am 15 Jul 2018 17:25, insgesamt einmal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 15 Jul 2018 18:21    Titel:
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Wieder flitzte die Haselmaus fiepsend um die Burg herum. Heute war ein guter Tag für große Taten. Zumindest der Sonnenaufgang, der das Land in hellrotes Licht hüllte, verhieß einen weiteren schönen Tag. Hier und da glitzerte noch der Tau auf den Grashalmen der Wiesen und auch auf den sattgrünen Blattern der Efeuranken, die sich einfach frech zwischen die Reben der bereits an der Mauer hochgewachsenen Pflanzen schoben. Sie schlängelten sich darum, verwoben sich mit den vorhandenen Schwestern und das, was am Tag vorher noch ein kleiner Setzling war, war nun eine stattliche Pflanze.
Und so kletterte das Mäuschen eine Ranke hinauf, auf der Suche nach etwas Leckerem. Doch die Nase wackelte wieder angestrengt. Irgendetwas stimmte da doch nicht. Aber so blieb der kleine Waldbewohner auf einem Blatt sitzen und schnupperte, schnuffelte, bis er von einem Geräusch verschreckt wurde und schnell den Rückweg in seinen Bau antrat.

Die folgende Nacht würde kaum Ruhe bringen. Unruhig sollte der Schlaf der Burgbewohner sein. Jens würde sich nur herumwälzen, wenn er denn überhaupt Schlaf fand und nicht viel anders sollte es den restlichen nächtlichen Gästen der Burg ergehen. Ein traumloser Schlaf, der keine Erholung brachte.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 17 Jul 2018 09:14    Titel:
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Die dritte Nacht war hereingebrochen und die stattlichen, sattgrünen Efeuranken, die sich so selbstverständlich mit ihren Geschwistern verwoben hatten, hatten über den Tag genug Sonne abbekommen, um sich noch ein Stück weiter die Burgmauern herauf zu schieben.
Eigentlich sahen sie so aus, als gehörten sie dahin, wie in einem alten Märchen, in dem das Schloss von Ranken umgeben war und seine Bewohner nur noch durch das Haupttor den Schlosshof verlassen konnten.

Vielleicht würde derjenige, der die Burg jeden Tag aufmerksam betrachtete die neue Hülle mitbekommen. Vermutlich sich sogar wundern, dass es irgendwie grüner aussah, die Mauern bedeckter.


Als die Sonne vom Horizont verschluckt wurde und sich die Ersten schlafen legten, müde von der vorherigen unruhigen Nacht, in der man nur wenig Schlaf gefunden hatte und die Betten morgens zerwühlt waren vom Gewälze, das die Unruhe mit sich brachte. Doch diese Nacht sollte nicht besser werden. Neben der Aufgewühltheit brachte der kurze Schlaf, in den man zwischen den Phasen des Wälzens doch immer wieder fiel, Bilder mit sich. Verschwommen, unklar. Wie durch dichten Nebel überlagert.
Und Stimmen, die sich in einem Gewirr vermischten und nur wenige Worte zu vernehmen ließen. Wie durch Watte drangen die Geräusche an die Ohren derjenigen, die Schlaf fanden...


Jens stand morgens am Stall, die Ringe unter den Augen ein tiefes Blau und immer wieder entfleuchte ihm ein Gähnen und die Augen drohten zuzufallen. Leise schmatzend hörte man ihn ab und zu murmeln „versagt... versagt... Fehler... müde... so müde“. So würden ihn die Schattenpanther, wenn sie selbst noch so aufmerksam waren nach den beiden Nächten, die kaum Erholung von den Strapazen des Tages gebracht haben würden, ab und an auf eine Mistgabel gestützt vor sich hin dämmernd vorfinden.
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Kava Shasul





 Beitrag Verfasst am: 17 Jul 2018 18:03    Titel:
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Erschöpft von dem langen Tag davor und dem wenig erholsamen Schlaf kroch der Ritter die Sprossenleiter hoch in den Wachturm des mächtigen Gemäuers, während eine Sprosse unter dem Gewicht der Rüstung und des kräftig gebauten Ritters nachgab. Oben angekommen im Turm richtete er sich auf und ging zum Haupttor. Dort angekommen sprach er sich kurz mit dem Herold ab, plante die Wachgänge seiner Kameraden ein und trat selbst zum ersten Wachgang an.

Das scheppern der Rüstung welches auf der Mauer immer wieder bei jedem Schritt erklang war für die Bewohner der Festung bestimmt genau so unangenehm wie alles andere was in dieser Nacht den erholsamen Schlaf verhinderte.

Anders als an sonstigen Abenden sah man nicht die einzelnen Fackeln an den Wachtürmen leuchten sondern in nahezu jedem Fenster der Festung leuchtete noch ein kleines Lichtlein. Hier und dort sah man das flackernde Licht aus den Fenstern gepaart mit leisen nörgelnden Stimmen der Bewohner.

Nachdem der Ritter mit seiner Wache fertig war versuchte er es sich auch gemütlich zu machen. Erfolglos. Nach einiger Zeit des herumwelzens im Bett erkannte er, dass er kein Auge zu kriegen würde. Vielleicht waren es die harten Betten, die nervigen Geräusche aus dem Wald von Wetterau oder einfach ein anderer Umstand der ihn nicht zur Ruhe kommen lies.

Da er nicht schlafen konnte zog er sich seine Sachen wieder an und wandert in die heilige Stadt um sich noch einen schmackhaften Tropfen Rum zu genehmigen. Vielleicht verschaffte die Wirkung des Alkohols ihm einen angenehmen Schlaf. Kurze Zeit später versuchte der angetrunkene Ritter erneut Schlaf zu finden, doch diesmal im Bett einer der Hafendirnen...
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Victoria Deklie





 Beitrag Verfasst am: 17 Jul 2018 19:30    Titel:
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Seltsam… Kaum das die nächste Nacht angebrochen war, die Sonne vom Horizont verschlungen wurde und nichts weiter als eine Decke aus kühlenden Schatten das Land zugedeckt hatte, hatte sie sich wieder auf dem breiten Geländer des Balkons niedergelassen. Schon seit einer Weile hatten sich die Augen mehr und mehr an die Dunkelheit gewöhnt, da sie am Tage doch ihre Zeit lieber wo anders verbracht hatte. Erst gestern hatten ihre grünen Augen die Burg mit ihrem Blick gefangen. Die Wachen schienen unruhiger, unkonzentrierter zu sein. Irgendetwas war anders an der Burg. Wie jeden Abend legte sich das zierliche Lippenpaar an den Glasrand und führte ein paar schwere Rotwein tropfen zu sich, während sie die Burg der Schattenpanther ganz genau beobachtete. Würde ein Fremder nun den Blick zu ihr finden, würde man wohl meinen, man hätte mit Absicht eine Statue an die Stelle platziert auf der sie saß. Erst nach einer geraumen Zeit fiel es der Rabendienerin auf. Einer ihrer Mundwinkel hatte den Weg nach oben gefunden. Zu nahe an oder auf der Burg würde man es wohl nicht merken. Nein, würde man nicht. Doch mit genügend Abstand nahm das Bild vor ihr neue Formen an. Wie eine Bestie die ihr Maul gierig schlingend aufgerissen hatte, rankte sich der Efeu höher und massiver um die Burg.

Aufmerksam lies die junge Frau ihren Blick wandern. Die Blätter der Bäume, die Erde und Steine waren allesamt trocken. Geregnet hatte es also nicht. Und da Efeu niemals von einer Nacht in die nächste so hoch hinaus wachsen würde stand eines fest. Es war nicht allein das Werk der Natur.
Erst nachdem das Weinglas gemütlich geleert wurde entfernte sie sich von ihrem Platz. Als sie die Treppen in Richtung Wohnküche ging, hörte sie bereits das Grummeln und Fluchen ihres verlobten. Schon wieder konnte er keinen Schlaf finden, ebenso wenig wie die anderen Bewohner der Burg.

Vor den Gemäuern wurden die Ranken etwas genauer beäugt. Vorsichtig versank die Hand der zierlichen Gestalt im Gestrüpp. Es fühlte sich normal an, gab keinen sonderbaren Duft von sich oder zeugte auf andere Art und Weise auf etwas ungewöhnliches hin. Das Genörgel lies sie einmal mehr die Burgmauern hinauf schauen. Drei Nächte lang ging das schon so. Nicht, dass Victoria sich nicht am Leid anderer ergötzte, es nervte nur allmählich. Und nicht aus Mitgefühl stand sie nun vor der Mauer. Es war die Neugierde die sie angetrieben hatte. Die Hand, welche sich noch im Gestrüpp befand, riss einige, feste Wurzeln vom steinigen Untergrund. Der Dolch in der anderen Hand sorgte mit nur einem Schnitt, dass sie nun eine Probe in ihren Händen hielt. Vielleicht sollte sie einen ihrer Brüder darauf ansprechen? Drakhon… Ihn würde sie in den kommenden Tagen aufsuchen.
Die Pflanzenteile hatte sie in einen Baumwolllumpen eingepackt und gut verstaut. Nun war noch eine Sache zu erledigen. Sie schloss die Augen und lies alles auf sich wirken, suchte mit ihren Sinnen nach einem Hinweis und versuchte so eine klerikale Quelle ausfindig zu machen…
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Darion Dracones





 Beitrag Verfasst am: 17 Jul 2018 22:42    Titel:
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Darion wohl fiel der Wildwuchs wohl nur deshalb auf, weil sonst die kleinen Efeuranken
nur sehr wenig Zeit hatten, sich zu entfalten und der Burg ihr verschlafenes Äusseres zu geben.
Magier wie Heiler, Letharen und gar schon Thyren hat er dabei beobachten können,
wie sie mit dem Dolch in der Hand die Wände der Burg abgingen und fleissig für ihre Düfte und Tinkturen
die Pflanzen aus dem Gemäuer kratzten. So viele Gedanken wie sein aufgewecktes machte er sich über diesen
Umstand jedoch nicht - fühlte er sich doch zum einen selbst nicht in der Not, dieser Niederen Aufgabe des
Mauerbereinigens nachzukommen, noch maß er dem Wuchs große Bedeutung zu.

Blieb nur sich bei seiner Verlobten über den schlechten Schlaf zu beschweren - er schlug vor -
nein, Ordnete an - das man sich fürderhin vor dem Schlafen gehen noch mehr verausgaben müsse -
dann würde man schon ruhigen und erholsamen Schlaf finden.
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Vladimir Dracones





 Beitrag Verfasst am: 18 Jul 2018 14:07    Titel:
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Die Nacht wies einen sternenklaren Himmel auf als er sich zu später Stunde vom Tempel in Rahal in Richtung Wetterau auf den Weg machte. Seine Gedanken ruhten für den Moment der Reise und er hörte nicht viel mehr als den Wind, das rascheln des Geästes der Waldstücke, die er passierte, seine Schritte und seinen Atem. Als er an der Burg angekommen war, wies er die Torwachen mit laut hörbaren Anweisungen dazu an das Gatter anheben zu lassen und ihm Eintritt zu gewähren. Als keinerlei Reaktion folgte rief er erneut die Zinnen hinauf. Erst nach etwaigen weiteren Versuchen und längerer Wartezeit spähte einer der Wachmänner recht verschlafen und mit übermüdeter Mimik die Zinne hinunter um ihn zu begrüßen und den Hebel für das Tor in Bewegung zu setzen.

Mit erkennbarem Grimm in der Mimik trat der hünenhafte Templer in die Burg ein und machte sich selbst daran über eine Leiter in einem der Ecktürme die Zinnen der Burg zu erreichen. Sein Ziel war es sich selbst einen kurzen Überblick zu verschaffen, ob der ebend erfahrenen Unachtsamkeit der eigenen Wachen und jenen für dieses Verhalten freilich eine denkwürdige "Predigt" zu halten.

Als er seinen Blick schweifen ließ bemerkte er nicht viel mehr als eine ruhige Nacht - kaum ereignisreicher, als auf seinem Weg zur Burg hin. Während der ersten Sätze, die er an die Wachen richtete, standen sie noch Stramm. Je mehr Worte allerdings fielen, je länger er sprach, je tiefer rutschten ihre Augenlider und je mehr sackte ihre Haltung unter der Müdigkeit zusammen.

Als er ihre deutliche Übermüdung erkannt hatte, erkannte er auch die vorübergehende Nutzlosigkeit seines Handelns und schickte sie in die Burg zum ruhen und übernahm selbst die Wache.

Als er Jens dabei im Innenhof erblickte stieß er einen lauten Gruß von den Zinnen zu ihm hinunter. Als dieser Gruß aufgrund des vorherrschenden Schlafmangels ebenfalls nicht erwiedert wurde, sondern bei genauerem Betrachten Jens nur dabei beobachtet werden konnte, wie er still mit verschränkten Armen seitlich gegen die Wand gelehnt war und die Nacht verpennte.. setzt Vlad sich verwundert hin. Entweder hier wurde eine Festivität abgehalten, von der ihn die Schattenpanther nicht unterrichtet hatten oder er mutmaßte, dass man hat vielleicht die Dienste falsch und mit zu wenig Ruhephasen eingeteilt hatte. Morgen würde er der Sache auf den Grund gehen, doch für den Moment ließ er wachsam seinen Blick schweifen und übernahm die Wache, während er zwischendurch immer wieder in einem mitgeführten Buch der Aufschrift: "Gegenargumente gegen die Tugenden der Schwertmaid" schrieb.
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Mircea Aleksej Anghel





 Beitrag Verfasst am: 18 Jul 2018 21:17    Titel:
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Es war ein wunderschöner Morgen in Schattenwinkel, die Haselmäuse taten was Haselmäuse so tun, die Sonne schien auf die Baumwipfel und tauchte den Wald in ein warmes Grün, die Vögel zwitscherten ihre liebsten Lieder und die Grillen zirpten.
Nackte Zehen wackelten auf den von der Sonne gewärmten Steinfliesen der Burg. Die Haare wurden unter der Narrenkappe gekratzt bis diese schief auf dem Haupt saß. Mircea hob seinen Mittelfinger gen Sonne um seine blutunterlaufenen Augen vor dem warmen, wohligen Licht zu schützen.

Diese verkackten Vögel und ihr dämliches zwitschern! Ein paar Bolzen lösten sich von der Repetierarmbrust und sausten in Richtung der Baumwipfel wo der verwirrte Mann die Vögel vermutete.

Bajardverbot, Rahalverbot - jetzt musste er hier auf der Burg schlafen, wobei es sicherlich schlimmeres gab - wobei er hier noch schlechter schlafen konnte als Zuhause! War dies überhaupt möglich? Die Träume schienen noch wirrer, noch ekelhafter und noch kranker.

Viel schrecklicher war es allerdings, dass es ihm noch deutlich mehr in den Fingern juckte, jetzt wo ihm etwas verboten wurde. 'welcher die Farben Eurer Gemeinschaft trägt..' Sie wussten ganz genau, dass er sich einen feuchten Dreck um ihre Ansichten kümmerte, weshalb sie ihren Unmut nun an der Gemeinschaft auslassen mussten - elendes Dreckspack. Solch feige, kleinen, schleimigen, miesen Würmchen hätte er tatsächlich nicht in Rahal vermutet. Sie glauben eher den Worten irgendwelcher ketzerischer Handwerker als denen eines Ritters ihres Reiches. Nicht nur das, sie hatten sich die Worte des Ritters nicht mal angehört! Die Mundwinkel wanderten herab bei den Gedanken an die Unterhaltung mit Korlay und Keldaron in Bajard. Diese elenden kleinen Wichte, früher hätten sie mit 4 Pfeilen in der Brust im Dreck gelegen bei solch einem Tonfall, aber die Zeiten ändern sich. Er wurde erwachsener, reifer, hatte Verantwortung..über mh.. über was eigentlich? Über einen Ritter und die Leiterin des Ordens der Arkorither? Über einen Templer und einen .. was auch immer Darion sein mag. Naja, verhalten wir uns mal ruhig mein Schatz, damit sie keinen Ärger kriegen. Er blickte zu der kleinen Gestalt, welche im Schatten des Burghofes mit den Schiffchen in der Tränke spielte.

Meh - die Gedanken wurden vertrieben indem er sich seine spezielle Kräutermischung in die Glaspfeife stopfte und feste an dieser zog. Er kratzte sich am Hinterteil und wackelte zum Efeu um wieder in den Keller zu schlurfen und Tränke zu mischen - wie langweilig, fast wie ein ekelhafter Handwerker.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 18 Jul 2018 22:32    Titel:
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Die vierte Nacht... ruhig lag die Burg und die Bewohner oder auch jene, die den ganzen Tag ein- und ausgegangen waren. Es schien, als würde der Schlaf endlich wieder über die Streiter hereinbrechen. Es schien nicht einmal so. Tatsächlich würden die meisten zunächst in einen tiefen Schlaf sinken, ruhig und für eine Weile sogar erholsam.
Doch wie sagt man so schön, die Ruhe trügt und so würden mitten in der Nacht, als der Schlaf in eine Phase überging, die die meiste Erholung bringen würde, die Träume wieder einsetzen. Unbehagliche, laute, störende Träume, nicht mehr so neblig und verschwommen wie noch in der Nacht zuvor. Sondern klar und deutlich hoben sich die Bilder ab, bunt, lebendig.

So würde des Ritters Schwert sich tief in seinen eigenen Leib bohren.
So würde die Maestra taub für das Lied.
So würde sich Alatar von dem Vicarius abwenden.
So würde sich der Bogen der Scharfschützin biegen und brechen.
So würde die Seele des Dieners der Lichtbringerin übergeben.
So würden sich die glöckchenbehangenen Zipfel der Narrenkappe sich um den Hals des Narren legen.
So würde der Krieger alle Kraft verlieren und keine Waffe mehr heben können.

Und alles war überschattet von dem Knurren einer Raubkatze.



Die Erinnerungen an die Träume sollten am nächsten Morgen nicht verschwimmen, im Gegenteil, sie waren klar, als wären es Bilder der Realität.

Und so sehr die junge Dienerin auch suchte, sie würde nichts finden...
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Kava Shasul





 Beitrag Verfasst am: 18 Jul 2018 23:31    Titel:
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Nachdem der Ritter nur teilweise Erholung in dem Bett der Hafendirne finden konnte zog er sich im Morgengrauen an, legte der Dame noch fünf Goldstücke auf den Nachttisch und verschwand durch die Tür des heruntergekommenen Hauses. Beim öffnen der Tür quietschte diese was beim Ritter nur ein genervtes seufzen auslöste - wohl möglich dem Schlafmangel der letzten Tage geschuldet.

Die angebrochene Flasche Rum vom Vorabend entleerte er noch bevor diese im hohen Bogen und rücksichtslos in das Hafenbecken geschmissen wurde. Der Blick kreuzte sich mit einer der Wachen auf der Mauer welche nur ein leises murren von sich gab. War wohl besser den Ritter an diesem Morgen in Ruhe zu lassen.

Mit geröteten gereizten Augen welche durch die dicken Augenringe gut zum Vorschein kamen wird er sich mühevoll auf den Weg durch die Handwerkergasse vorbei an dem Marktplatz bis hin zum Tempel schleppen. Pflichtbewusst nahm der Ritter am morgendlichen Gebet teil. So verlief der Tag, Pflichten wurden erfüllt, Wachgänge absolviert, der Körper gestählt...

Als der Abend angebrochen war und das Land wie gewohnt in Dunkelheit versank sah man auch die Lichter in den Fenstern der Burg erlöschen. Scheinbar verlief wieder ein ruhiger Abend, ohne Genörgel konnte der Ritter die Augen schließen und versank im Schlaf.

Mitten in der Nacht - In dem von Kerzenlicht getränkten Raum fing der Ritter kurz an zu schreien. Ein leichter Schweißfilm lag auf seiner Stirn während er versuchte seinen Traum zu deuten. Die von seiner Heiligkeit gereichte Klinge zur Verteidigung Wetteraus durchbohrte den Körper des Ritters von unten nach oben bis zum Hals. Der Ritter riss in der Nacht sein Leinenhemd auf, fiel voller Erleichterung wieder ins Bett und atmete Tief aus. Nur ein Traum.

Dennoch für den gläubigen Ritter ein Traum voller Bedeutung, so nahm er sich zum Ziel alsbald den Tempel aufsuchen um seinen Traum zu deuten...
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Demian Athes





 Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2018 22:01    Titel:
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Einige Nächte des unruhigen Schlafes lasteten auf dem jungen Krieger. Ihm sah man bereits eine leichte Erschöpfung an und die Augenringe wurden deutlicher. Je mehr Schlaf ihm geraubt wurde merkte man ihm an wie doch er recht Ungemütlich werden konnte. Er war reizbarer als zuvor, vielleicht auch empfindlicher auf manches Gemüt.

Es folgte die vierte Nacht und die Hoffnung der Ruhe.

Mit seiner Rüstung stampfte Demian die Treppen hinauf, auf dem höchsten südlichen Aussichtspunkt der Burg um alles besser zu beobachten zu können. Seine Axt stellte er wie immer Griffbereit hin und nahm er Platz auf dem steinernen Stuhl und beobachtete die Umgebung. Am späten Abend wird er seine Augen Schließen und tatsächlich zur Ruhe kommen jene würde aber keinen Langen Atem haben, bereits mitten in der Nacht wird Demian wieder wach. Die Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn, sein Schnaufen war bei der Ruhe in der Ebene deutlich zu hören, sein Blick wanderte auf die Axt, in seiner Mimik spiegelte sich ein wenig Furcht vor dem Traum. Scheppernd erhebt er sich aus dem Stuhl, mit den Zweifeln des Traumes wird er den Stiel der Axt mit beiden Händen umgreifen und diese Anheben. Seine treuen Kameraden werden wohl einen Lauten Aufschrei dabei hören, bis zu den ersten Sonnenstrahlen wird Demian seine Axt nicht mehr aus den Händen lassen.

Mit einem stampfenden Schritt und mit der Axt in der Hand wird er sich hinuntermachen.

Ein mürrisches "Hol mir meinen Gaul Jens!" wird ihm entgegenkommen. Für einige Stunden wird Demian sich auf die Jagd machen, um die Zweifel zu besiegen. Spätestens wenn er den Vicarius, sehen wird er diesem nach einem Rat fragen und ihm von diesem Traum erzählen.
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Liska Erlengrund





 Beitrag Verfasst am: 22 Jul 2018 14:45    Titel:
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Willkommen in Deinem Alptraum
In unserem schlaflosen Traumraum
Zusammen sind wir allein
Wir gehen auf eine Reise
Auf unbewegliche Weise
Und kehren niemals mehr heim.

[aus „Prinzessin Insomnia“ v. Walter Moers]


Die Nacht als stille Mitwisserin und Vertraute. So vielen gaukelt sie die Sicherheit vor, lullt den Menschen in eine friedliche Stimmung der Erholung. Denn nur in der Nacht kann der Einzelne sich die Bilder der Vergangenheit, der Gegenwart und der erhofften Zukunft erträumen. Die Nacht ist es auch, die jegliche Geheimnisse bewahrt. Wie vielen jungen Liebschaften gab sie schon den Vorzug des Unentdeckten, wie vielen Mördern den Schatten für den Hinterhalt? So nah sind Liebe und Leid beieinander. Denn auch wenn das Kaminlicht und der Mond am Firmament Licht spenden, so bedeutet die Dunkelheit auch Unentdecktes. Der Ruf einer Eule, das Knacken eines Astes im Unterholz, ein Weinen in verborgenen Winkeln. So nah sind Freude und Kummer. So nah sind beide Seiten der Münze einer einzigen Tagesphase.
Die Nacht ist ein guter Begleiter, wenn man sich ihren Vorteilen öffnet und sie zu nutzen weiß...

Dieses Mal ist es persönlich.

Eine Nacht kann mit einem Lidschlag vergehen oder unendlich lange andauern. In einer einzigen Nacht kann ein ganzes Werk vollendet oder nur der Auftakt dazu geschaffen werden. In einer Nacht... trafen zwei Frauen aufeinander, still und wissend, was zu tun war. Es brauchte keine Worte, nur die eigenen Kräfte und das gemeinsame Weben, um ein Werk zu schaffen, das so vertraut für die beiden Frauen war wie für andere die tägliche Routine der Arbeit. Was sie webten und erschufen, war für kein Auge zu erblicken und doch war es da. Gedanken, Bilder, Sätze... verwoben mit dem Kern, den sie vor sich hatten. Eine gute Saat, eine treibende Saat war es. Prächtig würde sie gedeihen und sich nach und nach verbreiten, wachsen und entstehen. Gedanken, Bilder, Sätze... Wie sehr waren Freud und Leid doch beieinander und wie leicht die Freude verdrängbar, wenn man wieder und wieder mit dem Leid konfrontiert wird.

Wie ihr uns... so wir euch.

Verborgen in der Nacht ist man zu vielem imstande. Sie verbirgt die Spuren und hinterlässt nichts als Schatten und Dunkelheit. Wer weiß, wo jene Frauen in jener Nacht waren, welche Markierungen sie setzten und wieder verwischten. Wer kann schon ahnen, wie lange sie sich an den Händen hielten und einander gegenüber saßen, um stetig, aber fest ihr Werk zu schaffen. Nur der Mond allein samt den Sternen hat sie beobachten können, samt den Geistern der Nacht.

Dieses Mal ist es persönlich.
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Victoria Deklie





 Beitrag Verfasst am: 26 Jul 2018 08:10    Titel:
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Irgendwann. an irgendeinem, Morgen schienen die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster des winzigen Alchemieraumes. Ein leichter Schmerz zog sich den Nacken entlang, während sich die junge Dienerin aufsetzte und sich erst einmal umblickte. Für gewöhnlich hatte sie sich angewöhnt zur Tageszeit zu schlafen und sich mehr oder weniger die halbe Nacht über wichtigen Dingen zu widmen. Darions hin und her gewälzte machte sie allmählich wahnsinnig. Vielleicht war nun er es dessen Geist von irgendeinem Unheil befallen ist? Vielleicht ist so etwas ansteckend und niemand wisse davon? Wenn dem so wäre, hätte sie wohl unbewusst einen Plagegeist umher geschickt. Nun.. Spaß beiseite. Der Efeu den sie ihren Untersuchungen unterzog schien keiner Sonderheiten aufzuweisen. Es war tatsächlich nichts als Unkraut den man ruft und für Tränke verwendet. Einen klerikalen Ursprung hatte sie auch nicht finden können, egal wie sehr sie sich zu konzentrieren versuchte. Jemand trieb ein übles Spiel. Doch ärgerte sie es nicht wegen den Schattenpanthern an sich. Nein nein. Es war ihr Verlobter dessen Zustand sie verärgerte. Das es auch nur jemand wagte einen solchen Schalk mit ihrem geliebten Raben zu treiben, ging eindeutig zu weit. Als er am Tage schlecht gelaunt ein paar Arbeiten nachgegangen war, hatte Victoria in der Zwischenzeit ein paar alte, verstaubte Bücher aus dem Schrank gekramt und sich ausgiebig mit dessen Runen beschäftigt.
Ein paar hatte sie sich herausgeschrieben, andere wiederum kannte sie bereits. Das Opfer von der letzten Jagd war noch frisch genug, dass man dessen Blut noch gut gebrauchen konnte. Also nahm sie sich was sie brauchte und nutzte die Zeit. Den halben Vormittag hatte sie gebraucht um den alten Schutzkreis, rund um das Bett, zu entfernen und einen neuen zu ziehen. Der Kreis sollte perfekt werden und nichts was ungewollt war sollte auch nur in ihre Nähe kommen, sollte in seine Nähe gelangen. Seine Träume geschützt und niemand der auch nur daran dachte sollte jene erblicken können. Mal sehen wie das den ungewollten Besuchern schmeckte.


Zuletzt bearbeitet von Victoria Deklie am 26 Jul 2018 13:25, insgesamt einmal bearbeitet
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