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Ein Blatt im Wind
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Hyram Vait Fanras





 Beitrag Verfasst am: 08 Jul 2018 23:23    Titel: Ein Blatt im Wind
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Spiel, Spaß und die Illusion von Freude. War das alles? Er wusste es nicht.

Als er sie kennen lernte, war sie jene Portion Wahnsinn, die er so in Anderen vermisste. Das Verbergen hinter Regeln, Etikette und Anstand machte die Merats träge. Er genoss den Wohlstand, der langsam kam, aber doch mit merklichen Schritten. Dennoch fiel er in ihren Reihen auf wie ein bunter Hund. Wenn sie die Ordnung waren, dann war er die kleine Brise Anarchie.

Blatt war da ähnlich. Vielleicht war sie deshalb so anziehend für ihn. Ein Bündel voller seltsamer Gedankengänge und verrückter Ideen. Es lief alles so gut. Die Puzzelteile fügen sich zusammen. Und dann musste sie es versauen. Spektakulär!

Aus der eigenen Wohnung geflohen, wo sie nun vermutlich nächtigte, ohne sich viel dabei zu denken, suchte er Unterschlupf im Saustall der Fanras. Unter dem Tisch baute er sich ein karges Lager aus Kleidern und Fellen. Das Weinen hielt er leise. Er wollte nicht, dass seine Brüder ihn so sehen. Und schon gar nicht Finnaia! Sie hätten sich nur lustig gemacht über seine Sensibilität im Angesicht eines fiesen Scherzes.

Zusammen gerollt glitt er ins Reich der Träume. Wenigstens im Schlaf fand er ein bisschen Frieden.


Zuletzt bearbeitet von Hyram Vait Fanras am 08 Jul 2018 23:26, insgesamt einmal bearbeitet
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Hyram Vait Fanras





 Beitrag Verfasst am: 12 Jul 2018 23:31    Titel:
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Dreck. Überall. Pfotenabdrücke auf seinem Teppich. Und das Vieh hatte sich auch noch darauf gewälzt! Bei der Wirtin holte er Putzsachen: Einen Eimer, einen Wischer, Lappen und Schwamm. Die nächsten Stunden verbrachte er damit seine Wohnung bis in den letzten Winkel auf Hochglanz zu schrubben, nur damit wirklich jeder Partikel, der von der unreinen Töle hätte abfallen können, auf immer aus seinem Zimmer verschwunden war.

Er wusste nicht woher sie den Kläffer hatte. Er war sicherlich süß, aber so schmutzig! Er stank und war garantiert halb wild durch das Leben auf der Straße. Ihre Unordnung war immer wieder ein Problem gewesen und ging ihm an die Nieren. Wenn sie wie ein Derwisch durch seine Wohnung oder ihr Haus tobte und dort alles kreuz und quer verteilt liegen ließ.

Er räumte immer auf, weil es ihn störte, obwohl "stören" eine Untertreibung war. Es breitete sich wie ein Kribbeln in seinem Körper aus. Es kroch den Nacken hinauf und durch die Fingerspitzen. Es ließ ihn halb wahnsinnig werden, wenn er nicht umgehend alles tat, um einen sauberen, ordentlichen Zustand herzustellen.

Die Nacht im Fanrashaus war schon schlimm genug gewesen. Dort lag alles mögliche auf dem Boden. Kleider in verschiedenen Verdreckungsstadien, Bierflaschen und Humpen und sogar eine tote Ratte. Eine verdammte, tote Ratte!
Gut geschlafen hatte er dort nicht, aber es war immer noch besser gewesen, als sich noch einmal mit Blatt auseinandersetzen zu müssen.

Und jetzt das! Sie entweihte sein Refugium mit Dreck! Schmutz! Flöhen! Und weiß der Geier was noch!

Wie hatte er eigentlich vorschlagen können, mit ihr ein Haus anzumieten? Wie sollte das funktionieren?

Die Antwort darauf war einfach: Er WOLLTE, dass es funktioniert. Eine gute Grundvoraussetzung. Dennoch würde es eine gewaltige Herausforderung.
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Hyram Vait Fanras





 Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2018 17:19    Titel:
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Sie hatten es getan!

Sie waren zusammen gezogen, in ein hübsches Haus unweit des Marktplatzes. Der Garten war karg und brauchte Pflege, die Wände waren behaftet mit wildem Efeu, aber sonst war es eine ordentliche Bleibe. Gegen die Unordnung der Natur ließe sich später, mit etwas Mühe, sicherlich noch etwas machen. Die Hoffnung war natürlich, dass nach der Einrichtung noch genug Gold übrig war, um einen Gärtner zu engagieren. Er hatte jedenfalls keine Lust sich der körperlichen Arbeit hinzugeben, die es bedurfte, um dem Garten eine angenehme Wohnlichkeit zukommen zu lassen.

Am Anfang war alles etwas chaotisch. Blatt stellte ihre furchtbaren rosa ("Das ist Zypresse, Hyram!") Möbel auf und garnierte dazu noch die Wände mit roten Vorhängen. Er kam sich vor wie in einem Hafenbordell, brachte den Mut aber nicht auf es laut auszusprechen. Blatt konnte mit ihrem ausdruckslosen Gesicht unheimlich sein und er wollte ihr nicht zu viel um die Ohren hauen, während sie unter einem Dach schliefen.

Generell war es schwer manche Aussagen des Fräulein Blatt einzuordnen. Manchmal hatte er das Gefühl, sie wolle einen Scherz machen, aber sie lächelte dabei nie, grinste nie hintergründig und auch sonst kam kaum eine sichtliche Gefühlsregung von ihr. Wenn er es realistisch betrachtete, meinte sie also, was sie sagte und zwar stets ernst!

Damit kam er aber ganz gut klar. Sie ließ sich durchaus überreden, sei es nun durch ein Schachspiel (auch wenn sie dauernd ein Unentschieden erzielten) oder durch stichhaltige Argumentation. Letzteres kam aber eher selten vor. Dafür waren ihre Ausführungen meistens zu abstrus; in der Tat derart abstrus, dass man nicht dagegen argumentieren konnte, weil die Logik bereits im Kindesalter von ihr ertränkt worden war.

Nun wohnten sie also zusammen. Sie hatten sogar schon einen Keller angelegt. Eines Tages kam eine Gruppe von Kaluren, mit teuer aussehenden Spitzhacken, strichen das Gold und die Materialien ein und gruben verbunden mit einigem Krach ein Gewölbe unters Haus. Wie sie das so schnell schafften, wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben, aber wer war er sich über Effektivität aufzuregen?

Als nächstes galt es im ersten Stock Wände zu ziehen. Sie waren sich über die Aufteilung nicht ganz einig. Sie wollte ein Zimmerchen für sich, er wollte ein Schlafzimmer für sie beide. Ich meine, warum auch nicht? Sie schliefen schon einige Zeit zusammen. Es war keine Liebe oder sowas, sondern eher wie bei zwei Hunden, die sich den selben Korb teilten. In den ersten Nächten, als sie zusammen schliefen, bekam er ständig Faustschläge und Tritte ab. Tagsüber war er meist gerädert und konnte kaum die Augen offen halten, außerdem war sein Körper übersät mit Blutergüssen.
Mit der Zeit ließ das aber nach. Sie wurde ruhiger und weniger angriffslustig. In guten Nächten bekam er sogar angenehme dreißig Prozent der Bettdecke, statt nur der üblichen zehn Prozent für seine ohnehin ständig frierenden Füße.

Es war alles in allem enttäuschend, dass sie nun für sich selbst schlafen wollte. Vielleicht war es aber auch ein Zeichen? Interesse auf romantischer Ebene schien so ohnehin nicht zu hegen. Er wusste nicht mal genau ob sie dazu in der Lage war. Es spielte generell auch eine eher untergeordnete Rolle. Er mochte sie, sie mochte ihn und sie kamen recht gut miteinander klar. Warum also nicht die Miete teilen?

Seine Familie machte sich zwar bereits lustig über die platonische Beziehung der Beiden, aber das tangierte ihn nicht weiter. Wenn etwas funktionierte, sollte man es sich nicht madig reden lassen. Durch die Schmährufe seiner Geschwister hatte er ohnehin eine dicke Haut entwickelt.
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