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Anyara Gilithtui





 Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2018 20:14    Titel: Zurück in Ered Luin
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Während ihrer wochenlangen Schiffsreise hatte Anyara sich oft vorgestellt, wie ihre Heimkehr wohl aussehen würde. In ihren Kopf spielten sich freudige Szene ab, wie sie lachend Freunde und Familie umarmte und man sich erzählte was in den letzten Jahren passiert war. Sie freute sich schon riesig ihre Heimat wieder zu sehen.
Als sie an Land ging und gen Nebelwald zog, überkam sie jedoch ein seltsames kribbeln. Irgendetwas erschien ihr nicht richtig. Als sie dann endlich vor den Pforten Ered Luins stand, gaben ihre Knie nach und sie sackte halb in sich zusammen. Tränen liefen ihr die Wangen hinab. Doch es waren nicht wie erwartet Tränen der Freude, sondern vielmehr Tränen der nackten Angst.

Vor zwei Jahrzehnten war Anyara ihre Reise angetreten. Wie viele junge Elfen hatte sie, kaum dass sie des Kinderalter entsprungen war, den Drang die Welt zu sehen. Einige Jahre hielt sie ihr Wunsch Heilerin zu werden davon ab, doch der Gedanke das Unbekannte sehen zu wollen, nagte immer an ihren Bewusstsein und lenkte sie von ihrer Arbeit ab. Da Halbherzigkeit nicht ihrem Charakter entsprach, fasst Anyara den Entschluss die nötigsten Sachen zu packen und eine Reise in die Fremde anzutreten. Lediglich mit dem geringen Wissen einer 107 jährigen Elfin und dem was sie tragen konnte, zog sie hinaus in die Welt.
Der Abschied von Heim und Freunden viel ihr recht leicht. Ered Luin war ein sicherer Hafen den nichts erschüttern konnte, so ging sie in der festen Überzeugung das nichts passieren konnte. Das sie Monate, gar Jahrelang allein sein würde, störte Anyara nicht. Sie hatte schon immer die Ruhe des alleinseins genossen und oft Stellen aufgesucht wo sie gedankenversunken vor sich hin dösen konnte.
Zu beginn ihrer Reise war Anyara davon überzeug viel von anderen Völkern lernen zu können, gerade da sie noch recht jung war und nicht einmal ansatzweise so viel wusste wie ihre Brüdern und Schwestern. Doch die erste große Erkenntnis ihrer Reise war, dass die kurze Lebenspanner der meisten Völker, auch logischerweise sich auf den Wissenschafz derer auswirkte. Wo Anyara den Drang verspürte das warum hinter jedem Ding, sei es Medizin, Pflanzen oder ein Rezept, zu hinterfragen und montalang einer Lösung nachzugehen, reichte es den meisten anderen Völker einfach zu wissen, dass etwas funktionierte. Wieso ein Blatt grün war, oder das Wasser Blau, war für sie eigentlich egal, solange die Wirkung stimmte. Diese Erkenntnis war sehr hilfreich, da sie Anyara zeigte das man im Zweifel sich auf das Wesentliche beschränken sollte, wodurch ihre Art zu lernen sich grundlegend änderte.
Die meiste Zeit verbrachte Anyara jedoch auf einsamen Wegen in der Natur, die meist wunderschön, aber auch oftmals erschreckend karg, oder düster wirkte. Sie mied viele Ansiedlungen um mehr Zeit für sich und die Natur zu haben. Doch ab und an führte ihr Weg sie dann doch in ein kleines Dorf, meist dann wenn sie das Gefühl hatte das dort etwas nicht stimmte. Herauszufinden das etwas nicht stimmt fiel ihr mit der Zeit immer leichter, da sie in den paar Jahren ihrer Reise eins gelernt hatte. Menschen war immer geschäftig, außer es war schlechtes Wetter, oder etwas stimmte nicht.
So kam es ab und an vor, dass sie gerade wenn eine Krankheitswelle durch ein Dorf ging dort erschien und sofern es die Einheimischen zuließen dort mithalf. Dabei lernte sie den ein oder anderen Trick einer erfahrenen Kräuterheilerin. Wobei das eher die Ausnahme war. Viel öfters kam es vor, dass es keine Heilerin gab, oder die Heilerin so wenig wusste, dass Anyara sich fast wie eine Gelehrte vorkam. Am Anfang schmeichelte das Anyara und sie fand nur umso mehr Freude an ihrer Reise, doch sollte sich dies mit dem Dorf Angelsfurt ändern.
Es war Winter des achtzehnten Jahres ihrer Reise, als sie das Dorf Angelsfurt fand. Ein kleiner hundert Seelen Meiler an einem Fluss der in einem Fjörd mündete. Das Dorf machte einen gepflegten Eindruck, doch konnte man schon von weiten sehen, dass die Leute sehr arm waren und es an einiges mangelte. Lediglich ein Schornstein stieß Rauch aus und verbreitete damit den Geruch von verbrannte Dung in der Luft. Anyara wusste das die Menschen oft getrockneten Dung verbrannten, wenn sie sonst nichts zu heizen hatten.
Auf leisen Sohlen schlich Anyara sich ins Dorf. Sie wollte eigentlich weiter zum Meer ziehen, doch plagte sie ein komisches Gefühl als sie gerade am Dorf vorbei gehen wollte. Kaum war sie dichter an den Häusern, nahm sie einen üblen Geruch war, weit schlimmer als der verbrannte Dung. Ihrer Nase folgend gelangte sie zu dem großen Haus dessen Schornstein noch Rauch ausstieß. Ein Blick durchs Fenster ließ sie vor Schreck den Atem anhalten. Nahezu das gesamte Dorf hatte sich hier auf provisorischen Bettstätten niedergelassen. Die meisten wanden sich in schmerzvollen Krämpfen, lediglich ein paar Menschen befanden sich auf den Beinen und versuchten den Leidenden etwas zu trinken einzuflößen.
Als Anyara den Raum betrat nahm sie erst das ganze Ausmaß des Schreckens wahr. Die Menschen lagen schweißgebaded in einem Gemisch von Kot, Blut und Eiter. Überall am Körper hatten sie aufgeplatze Stellen, die entzündet waren und einen stark verfaulten Geruch absonderten.
Fünf Tage lang befand sich Anyara in Angelfurt, es sollte die schlimmsten Tage ihres bisherigen Lebens werden. Trotz all ihrer Bemühungen starben die Menschen ihr binnen Stunden unter den Fingern weg. Anyara versuchte es mit Salben und Tränken, als beides nichts half versuchte sie gar die Wunden aufzuschneiden. Am dritten Tag gab es nicht einen gesunden Menschen mehr in Angelsfurt. Am fünften Tag gab es überhaupt keinen mehr. Anyara war gerade rechtzeitig gekommen um mit anzusehen wie ein ganzes Dorf von einer Krankheit ausgelöscht wurde. Da sie nichts weiter für die Menschen tun konnte, brannte sie das große Haus mit den Menschen nieder. Zu groß war ihre Angst das die Krankheit weitere Menschen anstecken könnte, die zufällig ins Dorf kam. Mit Tränen in den Augen blieb sie solange in Angelsfurt bis sich ganz sicher war, dass nichts mehr vom Haus und den Menschen übrig geblieben war.
Am nächsten Tag befand sie sich auf den lagen Heimweg. Ihre Reiselust war ihr vergangen. Hätte sie ihre Ausbildung als Heiler wahrgenommen, hätte sie den Menschen vielleicht helfen können, so etwas wie Angelsfurt wollte sie nie wieder erleben. Außerdem wollte sie das Gefühl von Sicherheit wieder spüren, die Sicherheit einer Heimat in der so gut wie nie etwas schlimmes geschah und in der man behütet seinen Tagwerk nachgehen konnte.

Mühsam raffte sie sich wieder auf und wischte sich die Tränen weg. Die neue Pforte war wunderschön und doch wusste Anyara dass man nicht aus Lust und Laune die alten Pforten abgerissen und durch neue ersetzt hatte. Auch Ered Luin hatte anscheinend schlimme Jahre gehabt und sie war nicht hier gewesen um zu helfen.
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Anyara Gilithtui





 Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2018 20:15    Titel:
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Von der Praxis zur Theorie

Vorsichtig blätterte Anyara das große aus schweren Pergament bestehende Buch um. Neben ihr lag noch ein ganzer Stapler der großen, schon Jahrhunderte alten Schinken, die allesamt noch gelesen werden wollten.

Es war nun schon einige Wochen her als Anyara nach Hause gekommen war. Zuerst hatte der Schock das ihre alte Heimat kein Bestand mehr hatte sie einige Tage sehr mitgenommen. Besonders der Verlust einiger Brüder und Schwestern lastete schwer an ihrer Seele. Doch schnell keimte die Erkenntnis in ihr, dass nicht die alten Gebäude Ered Luin ausgemacht haben, sondern die Elfen selbst und das sich eigentlich nichts geändert hatte. Einzig der Schmerz der verloren Geschwister blieb. Ein Schmerz der sich jedoch schnell in Tatendrang, gemischt mit einer Spur Zorn umwandelte.
Diese Mischung aus Gefühlen brachte Anyara dazu, sich auf die Arbeit zu stürzen und an Arbeit mangelte es nicht. Da es nicht mehr viele Heiler in Ered Luin gab, entschied sich Anyara ihr Grundwissen aus Bücher aufzustocken, jeden Tag ging sie in die Bibliothek und arbeitete sich durch alle medizinischen Werke die sie finden konnte. Wenn Sie irgendwann zu kaputt war um noch weiter zu lernen, schnappte sie sich ihre Übungsrüstung und Waffen und übte sich im Waffenkampf. Für Anyara war das äußert ungewöhnlich, hatte sie doch zuvor sich nie dieser Kunst hingegeben. Aber die vergangen Erlebnisse ihrer Geschwister, hatte sie geläutert. Was brachte es schon wenn man Jahrzehnte, gar Jahrhunderte lang sein Wissen als Heiler aufgebaut hatte und dann in Kriegszeiten binnen Sekunden unter den Klingen dahinschwand? Musste es nicht auch die Pflicht der Heiler sein die kämpfenden Geschwister da zu unterstützen wo die Not am größten war?
Mit dieser Erkenntnis änderte sich auch die Art der medizinischen Bücher die Anyara las. Hatte sie sich zuvor mehr auf Krankheiten und Infektionen spezialisiert, so fing sie nun an mehr über die Kunde des Feldscherers zu lesen. Hier war es weniger das analytische Denken das gefordert wurde, sondern vielmehr eine ruhige Hand und Nerven aus Stahl. Gerade wenn es darum ging binnen Sekunden Schnitt und Stichwunden zu versorgen.
Anfangs kam Anyara die Arbeit eines Feldscherers eher vor wie die eines Metzgers. Doch das änderte sich mit jeder umgeblätterten Seite. Was erst nach grobschlächtiger Arbeit aussah, war in Wirklichkeit eine filigrane Kunst, in der Präzision, Schnelligkeit und Wissen sich wie in einen Tanz miteinander vereinte, der sich jedoch nur auf wenige Quadratzentimeter abspielte.

Seufzend klappte Anyara das Buch. Nachdenklich räumte sie die Bücher an ihren Platz zurück, dabei kaum auf ihrer Umwelt achtend. Auch wenn sie in wenigen Wochen sehr viel aus den Büchern gelernt hatte, ahnte sie doch das sie nicht einmal die Oberfläche angekratzt hatte. Das Leben eines Heilern war von der ersten bis zur letzten Sekunde von lernen bestimmt. Viel konnte man aus Büchern lernen, doch noch viel mehr forderte Anleitung und Erfahrungen in der Praxis. Auch wenn Anyara wohl noch Jahrzehnte lang aus den Bücher Ered Luins lernen konnte, so war ihr das doch nicht genug. Sie würde wohl doch die weniger Heiler der Elfen in der wichtigen Arbeit stören müssen. Ohne sie wäre sie nur ein Schatten der ihren Volk auf Dauer keinen guten Dienst erweisen würde.
So schlenderte sie durch die Straßen ihrer neuen, alten Heimat auf der Suche nach einem Mentor.
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Anyara Gilithtui





 Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2018 20:15    Titel:
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Perfekt ist nicht immer Perfekt

Nachdenklich saß Anyara am Pier von Ered Luin und ließe ihre Beine Richtung Wasser baumeln. Es war keine Woche her das sie und einige ihrer Brüder und Geschwister eine Jagd in den Gemäuern des Goldgrabes hinter sich hatten. Wie so oft hatten sie versucht Licht in den finsteren Kammer zu bringen, doch leider vergebens.
Der Beginn ihrer Jagd lieft sehr gut. Der kleinen Gemeinschaft gelang es recht leicht den finsteren Wesen Einhalt zu gebieten, alles schien gut zu laufen. Jeder erfüllte seine Aufgaben mit Bravur. Doch mit jeden Schritt tiefer ins Grab wurde es schwerer, bis die kleine Gruppe an einen Punkt ankam wo ihre festen Schritte ins Wanken gerieten und der Feind langsam die Oberhand gewann.
Als es langsam bedrohlich wurde, merkte Anyara das sie ihren Brüdern und Schwestern mit ihren Fähigkeiten sehr stark hätte helfen können. Sich versuchte mit allen Mitteln den kämpfenden Truppen beizustehen. Egal ob es ein Verband, Salbe oder Pulver war sie versuchte stets die stärkste, die perfekte Heilung anzustreben um zu helfen. Doch so sehr sie es auch versuchte, um sehr mehr schien sie zu versagen. Nie war genug Zeit um das richtige, der perfekte Mittel zu verwenden. So kam es das sie nichts anwenden konnte, gerade wo Hilfe so nötig gewesen wäre.
Es kam der Punkt als der Kraftaufwand einfach zu groß für die kleine Gemeinschaft wurde und ihnen nichts anderes übrig blieb als nach und nach den Rückweg aus den Kammern anzutreten. Wie so oft leider im Wissen das die Dunkelheit binnen Minuten wieder das Grab durchfluten würde.

Zu Hause in Ered Luin angekommen grübelte Anyara über die Jagd nach. Was hatte sie falsch gemacht? Eigentlich nichts. Sie hatte die richtigen Mittel zum richtigen Zeitpunkt einsetzen wollen. Was war daran falsch? Einzig die Zeit schien ihr immer wieder dazwischen geraten zu sein.
Seufzend schüttelt Anyara ihren Kopf und stand auf. Mit einem lächeln beobachtete sie wie ein klein Fischerboot anlegte. Der Fischer machte einen Knoten in sein Tau und warf ihn über einen Poller. Im ersten Augenblick wollte Anyara im zurufen das der Knoten nicht ganz gelungen war, doch statt dessen blieb sie neugierig stehen und sah zu wie der Fischer einige Kisten entlud. Kaum hatte er die letzte Kiste entladen und war auf sein Boot getreten, da löste sich der offensichtlich schlampige Knoten und das Schiff trieb von Pier weg. Der Fischer saß bereits entspannt am Steuer und griff seinerseits gedankenversunken hinter sich und zog das Tau an Bord.
Grinsend ging Anyara mit eiligen Schritten in ihr neues Heim. So banal es klang der Fischer hatte gerade ihr Problem gelöst. Warum etwas perfekt machen, wenn es nicht zweckdienlich war? Ein fester Knoten den man nach zwei Minuten wieder lösen musste ergab keinen Sinn. Genauso wenig ergab eine komplizierte Heilmethode keinen Sinn, wenn man nicht ausreichend Zeit hatte um sie anzuwenden. Perfekt war nicht immer Perfekt! Manchmal musste man es nur gut machen und nicht perfekt.
Mit dieser Erkenntnis stürzte Anyara sich auf ihre Bücher auf der suche nach neue Heilmethoden, nicht so effiziente wie diese bisher gelernt hatte. Dafür aber schnellere oder einfach anwendbarer.
Schnell fand sie eine Heilmethode die eher schwach war, dafür sehr einfach und schnell anwendbar. Etwas das sie selbst unter Zeitdruck verwenden konnte um sich und ihre Gemeinschaft zu schützen. Ein schwache Heilung die eher dafür in kleinen Schüben half.
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