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Eine Reise in die ungewisse Vertrautheit
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Eine Reise in die ungewisse Vertrautheit
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Terren Kaloor





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2018 13:51    Titel:
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Die beiden schritten gemeinsam auf das Haus seiner Eltern zu. Es war noch nicht solange her, dass er mit Loreen und Fiete seine Familie besucht hatte und doch war es alles irgendwie anders. Die Reise von ihrer Familie hierher belustigte und rührte ihn zugleich, denn sie war sehr aufgeregt. Hatte er sich seine Aufregung so anmerken lassen bei ihr? Vermutlich, war ihm aber garnicht so aufgefallen.

So gingen sie mit ihrem nunmehr größerem Gepäck den Weg entlang. Freundlich grüßte er Hinnerk, der alte Tratschkopf, und tauschte mit ihm ein paar Höflichkeiten aus und hörte sich ein paar der neuesten Geschichten an. Aber der Blick des Alten ging immer neugierig zu Mathilda und Terren wusste, dass bald das ganze Dorf von ihr wissen würde. Man musste es nicht allen erzählen, nur Hinnerk. Der übernahm das schon von allein. Leicht grinsend gingen sie dann weiter und am Tor angekommen und geklopft, bot er Mathilda einen Arm zur Beruhigung, weil sie doch fürchterlich aufgeregt wirkte. Und so sah er seiner Mutter entgegen, als sie öffnete und beide freundlich in die Arme nahm. Terren etwas überschwänglicher, Mathilda noch etwas förmlicher, dennoch in die Arme genommen. Und so wurden sie hereingeführt, der Abend war schon am Anbrechen und auch der Vater begrüßte die beiden brummig, aber recht freundlich. Mathilda betrachtete er kurz, dann nickte er und es war für ihn abgeschlossen. Sonst war noch niemand zu Hause und so konnten sie in Ruhe erzählen. Mutter war natürlich begeistert, dass ihr jüngster nun auch endlich die Flausen aus dem Kopf verlor und sich häuslich einrichten wollte. Terren verdrehte immer die Augen, wenn sie an ihm rumkrittelte und fuhrwerkte und seine Haare richtete und immer von allen möglichen Dingen sprach. Schon fühlte er sich wieder wie ein kleiner Junge und er beschwerte sich, dass das peinlich wäre, vor allem vor Mathilda. Vater sagte auch, dass es nunmal gut sei und die Mutter seufzte ergeben irgendwas von „Sie werden so schnell groß“ und setzte sich wieder um gleich wieder aufgeregt aufzuspringen, Mathilda schon ohne Widerspruch zuzulassen mit sich nahm und das Essen zubereitete. Terren verdrehte die Augen, wusste er doch, dass sie nun Mathilda prüfen würde auf ihre Kochkünste und fernab seiner Ohren sicher noch Frauengespräche führen wollte. Auch wenn sie scheinbar zufrieden wirkte, war sie doch besorgt um ihn.

Er wandte sich dem Vater zu und reichte ihm Loreens Brief. Sie hatte derzeit viel zu tun und sie konnte nicht mitkommen, erklärte Terren und der Vater nickte brummend, kurz unzufrieden wirkend. Dann las er den Brief und die Miene erhellte sich doch wieder. Scheinbar war er ganz zufrieden mit dem Inhalt der Worte. Als es dunkler wurde, kam auch die Großmutter und fragte, wo denn die Verlobte ihres jüngsten Enkels wäre und nur mit einer kurzen Begrüßung zu Terren, als wär er grad nicht so wichtig, rauschte sie nach dem entscheidenden Hinweis in die Küche. Das könnte anstrengender für Mathilda werden, ging es so in Terrens Kopf herum. Mattes und Neela würden zum Abendessen kommen, Mariann und Eliann erst morgen. Sie waren in ihrem Laden und hatten noch einiges zu erledigen und würden es diesen Abend nicht schaffen. Erklärte ihm der Vater. Dann sprachen sie noch darüber, wie Terren und Mathilda sich kennenlernten und bei der Erwähnung des Hofes schien der alte Vater sogar begeistert und machte hier und da Vorschläge, wie man etwas angehen könnte. Irgendwie kam Terren der Verdacht, dass sein Vater sich immer so etwas gewünscht hatte und sich nun darüber freute, sich zumindest so etwas einbringen zu können.

Das Klappern in der Küche deutete an, dass Essen nun bald fertig sein würde.


Zuletzt bearbeitet von Terren Kaloor am 23 Okt 2018 13:52, insgesamt einmal bearbeitet
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Mathilda Mandelbaum





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2018 14:21    Titel:
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Die Umarmung von Terrens Mutter half ein wenig und Terrens Vater mochte sie auf Anhieb, war er doch ihrem nicht unähnlich. Spätestens in der Küche jedoch verlor sich ihre gesamte Aufregung auf Anhieb. Hier wusste sie was zu tun war und wenngleich sie Terrens Mutter natürlich die Oberhand ließ, dauerte es nicht lange, ehe beide Hand in Hand miteinander werkelten.

Und, in einem kurzen ruhigen Moment, merkte Mathilda wie glücklich sie gerade war. Diese Prüfung war nun wirklich eine dankbare Aufgabe! Wenn Mathilda dem Essen etwas hinzufügen wollte, fragte sie höflich, ließ Terrens Mutter erst abschmecken und freute sich, wenn sich der skeptische Blick zu einem Lächeln umwandelte. Terrens Mutter war eine sehr versierte Köchin und Mathilda schaute sich viel von ihr ab. Alles lief reibungslos und ausgelassen, selbst die „Frauengespräche“, bis, ja bis Großmutter Kaloor in die Küche fegte.

Trotz ihres Alters war sie voller Energie, skeptisch, prüfend und was die Küche anging auch keinesfalls gleich wohlwollend. Terrens Mutter und Mathilda machten alles falsch, so dünkte es ihr und das Essen würde verdorben sein und alle müssten hungern. Einen Moment schaffte die alte Dame es sogar beide Frauen so aus dem Konzept zu bringen, dass sie die Suppe um Haaresbreite versalzen hätten. Mathilda griff beherzt in ihren Proviantkorb und reichte Großmutter Kaloor erstmal die Marmelade von Loreen. Terrens Mutter holt Brot und Butter und die Marmelade wurde eingehend geprüft. Mathilda dankte Loreen innerlich für diese Ablenkung und hoffte, sie würde ihr verzeihen, dass sie ihre gute Marmelade dazu nutzt, um Großmutter Kaloor für einen Moment von ihr selbst abzulenken. Nachdem die Marmelade das Wohlwollen und sogar von der Großmutter ein anerkennendes Lächeln erhalten hatte, verteilte Mathilda noch ihre eigenen Speisen und Teemischungen. Für einen Moment meinte Mathilda sogar ein wirklich liebevolles Lächeln in den Augen der gestrengen alten Dame gesehen zu haben.


Und als sie sich mit Terrens Mutter wieder ans Werk machte, war die Großmutter ruhig und wirkte zufrieden. Mathildas erneute Aufregung wich und schlussendlich konnten die drei Frauen ein köstliches Mahl servieren. Die Deckel der dampfenden Töpfe waren noch nicht abgenommen, da kamen Neela und Mattes. Es folgte eine doch recht herzliche Begrüßung, wobei Neela sie umarmte und Mattes mit ordentlichem Händedruck seine Position verdeutlichen wollte. Es schien als sei er einen Moment überrascht als die doch kleine zierliche Hand Mathildas so deutlich zurückdrücken konnte – der Feldarbeit sei Dank.

Mathilda fühlte sich sogleich Zuhause. Die Stimmung war kaum anders als am Abend zuvor – nur die Zusammensetzung hatte sich komplett geändert. Die Themen waren ähnliche und Mathilda wurde natürlich in allen Details über sich, die Familie, den Hof und alles Drumherum ausgefragt. Und als sie dann noch die mitgebrachten Sachen ihrer Mutter als Mitbringsel verteilte – sogar die Socken wurden erstaunlicherweise sehr gut angenommen, stellte man fest, dass man sich doch mal gegenseitig besuchen müsste – die Mandelbaums und die Kaloors.

Mathilda suchte überglücklich Terrens Blick und verlor sich nicht minder in diesem, ehe sie wieder Rede und Antwort stand, was meist in irgendeiner ulkigen Geschichte und somit mit herzlichem Lachen endete.

Ein wirklich wunderschöner Abend, der noch lange das Haus mit Worten und Lachen füllte…
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Askan Fiete Sturmlicht





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2018 14:38    Titel:
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Währenddessen auf Gerimor

Da saß ich nun auf dem Stuhl in der Wohnstube und kippelte munter vor mich hin. Bevor die zwei verreist waren, hatte der Kurze mich noch provoziert. Also musste irgendein Streich her. War eh längst überfällig. Schwer überfällig. Aber was? Hm hm hm…

Muss gut sein, aber auch harmlos genug, sonst gibt’s wieder knatsch, dachte ich mir. Mich schaudert‘s noch immer, wenn ich ans Törtchen denk‘. Bah! So ein Aas. Also, was für einen Streich machen wir daraus? Fiete, du hast eine Woche - oder so – Zeit dir was auszudenken, die Hälfte is schon rum. Wird Zeit! Bist doch sonst nicht so unkreativ!
Womit der Bengel rechnete, war mir klar. Aber das sollt’s mal gar nicht werden, das wäre viel zu offensichtlich, einfach und langweilig. Irgendwann ließ ich mich nach vorn fallen, der Stuhl klackerte auf den Holzdielen auf und ich sprang auf die Füße. Ha! Das war’s!

Ich verließ das Haus in Windeseile und brauchte auch nicht lange, um das Zeug des Begehrs zu besorgen. Damit machte ich mich wieder zurück und stieg die Treppen rauf, prüfte die Tür und staunte nicht schlecht, als die sich einfach öffnen ließ. Ein Blick zurück zum anderen Schlafzimmer, dann schlüpfte ich leise hinein. Keine Spinne in Sicht. Hervorragend!
Zügig machte ich mich daran die Schränke zu durchsuchen, wählte dann einige Klamotten von ihm aus, die er zurück gelassen hatte und gern trug, legte sie so, wie sie waren auf das Bett und nahm sie nur vorsichtig aus der Falterei heraus, in der sie drin waren, damit sie ordentlich im Schrank lagen. Und dann zückte ich meine Tatwaffe. Eine Nadel mit Faden!
Es musste ja nicht akkurat oder schön sein, es musste nur einen Zweck erfüllen. Verschlossene Ausgänge, die man nicht sofort sah. Mit eingeklemmter Zunge, auf dem Bett sitzend, machte ich mich also ans gemeine Werk, legte danach die Klamotten so zusammen wie sie waren und verstaute sie auch genau so wieder im Schrank.
Der ganze Spaß kostete mich den ganzen verfluchten Nachmittag. Aber das war es wert. Oh ja! Was freute ich mich schon auf’s Gebrüll! Mit einem gehässigen Grinsen stahl ich mich in einem sicherlich unbeobachteten Moment wieder aus dem Zimmer und suchte mir zur Belohnung erstmal Törtchen und Bier.
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Terren Kaloor





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2018 17:36    Titel:
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Natürlich musste er sich von Mattes noch anhören, dass sein Wandel in Richtung eines bodenständigeren Lebens ihm eine gute Frau beschert hat und dass er nun gefälligst hart und fleißig arbeiten sollte und sich den Schatzsuchquatsch aus dem Kopf schlagen. Was für ein Kotzbrocken dieser größere Bruder doch immer noch war, auch wenn eine leise Stimme in ihm recht gab. Die wurde aber auch gleich im Keim erstickt. Jedenfalls war der ältere Bruder so nett ihn zu beglückwünschen zu der Verlobung mit Mathilda und dass er hoffte, dass sie glücklich miteinander wurden. Neela schien das alles lockerer zu sehen und wuschelte ihm durch das Haar recht keck. Da fiel ihm wieder ein, woher Loreen das immer hatte und er zog eine Grimasse, was Neela zum Lachen brachte. Alle lasen sich den Brief von Loreen durch und nachdem sie so viele Geschenke von den Mandelbaums bekommen hatten, war ihr Stolz angekratzt und sie suchten ebenfalls viele Geschenke zusammen, die sie immer mal irgendwo aufgetrieben hatten. Ein paar der Dinge gaben sie Terren und Mathilda für Loreen und Fiete mit. „Wo die beiden verheiratet sind, brauchen sie bestimmt noch viele Sachen und schau mal, vielleicht brauchen sie ja das hier…oder ihr, aber erst nach der Hochzeit!“, mahnte die Mutter und zeigte Terren seinen alten Kinderanzug, den er immer zum Schlafen bekommen hatte. Er maulte ein wenig herum, dass sie nicht so peinlich sein soll, doch Mathilda schien das zu gefallen und auch lustig zu finden. Aber Terren verstand schon die versteckte Frage seiner Mutter und er schüttelte den Kopf, ihr dann beruhigend versichernd, dass wenn sie neue Enkel bekommen würde, sie schon Nachricht bekäme. Mattes sprach auch mit Mathilda und fragte sie allerhand zu ihren Vorhaben mit der Pferdezucht und was sie so brauchte und lud die beiden für den nächsten Tag in seine Werkstatt ein um ihnen Werkzeuge mitzugeben für den gemeinsamen Hof.

So verging der Abend in geselliger Runde und es wurde Schlafenszeit. Jeder bekam sein eigenes Zimmer, das Haus war ja nun auch leerer, weil die Kinder alle ausgezogen waren und es gab genug Platz. Den Eltern und der Großmutter gefiel es gut, dass die beiden mit in dem Haus wohnten für diese Nacht. Natürlich besuchten sich Terren und Mathilda heimlich in der Nacht. Sie konnten wirklich nicht lang getrennt sein ihrem Gefühl nach und kuschelten sich dicht aneinander um sich dann doch schweren Herzens wieder zu trennen.

Die Nacht war erholsam und am nächsten Tag machten sie sich auf in die Ortschaft um Mattes in seiner Werkstatt zu besuchen. Sie würden an diesem Tag auch wieder abreisen, da die immer mehr werdenden Pflichten auf Gerimor es nicht lange zuließen, dass sie noch länger verweilten. Auf dem Weg zur Werkstatt kamen sie an Neelas Haus mit ihrer Familie vorbei und das größere der Kinder gab Mathilda und Terren jeweils einen hübschen Stein. Das Sprechen viel dem jungen Menschen noch schwer, aber sie konnten „Tante Lore“ raushören. Terren lachte leise und versprach es Loreen zu geben. Sie musste ja schweren Eindruck gemacht haben. Sie gingen weiter und kamen zu der Werkstatt. Da Mattes aber noch nicht ganz fertig war, schlenderten sie noch zu dem Laden seiner beiden Zwillingsschwestern Mariann und Eliann hin. Ein bisschen fürchtete sich Terren darüber, wie so ihr Tag heute war, aber sie würden ihm bestimmt etwas Übles antun, wenn er ihnen Mathilda nicht vorstellte.

So traten sie ein mit dem Klingeln einer Glocke, die betätigt wurde, sobald man die Tür öffnete. Der Laden war geräumig und es war allerhand Zeug und Kram zu sehen. Scheinbar ein Handelsladen für allerlei Bedarf. Aber auch vieles, was das Siegel ihres Bruders trug. Sie schienen da einen gemeinsamen Handel zu betreiben. „Seid gegrüßt, edle Kun…ach, schau an. Unser kleiner Dreikäsehoch ist auch mal da! Mariann, schau mal, der sieht irgendwie erwachsener aus!“, rief Eliann und grinste Terren breit und genüsslich an, wobei der Blick dann wie abschätzend auf Mathilda ging. „Ach echt? Aber einen Bart hat er immer noch nicht, außer einen aus Milch, wenn er mal wieder bemuttert wird!“, grinste Mariann, die genau wie ihre Schwester aussah, nur mit geflochtenem statt offenen Zopf. Dann beäugten sie beide interessiert Mathilda und Terren stellte sie dann stolz, aber auch etwas murrend bei der Begrüßung vor. „Es ist echt schön, dich kennenzulernen Mathilda. Wie hältst du es denn mit dem Rabauken aus? Der murrt und knurrt doch immer soviel!“, schoss Mariann auf sie zu, musterte sie nochmal kurz um sie zu drücken. Währenddessen ging Eliann herum zu Terren, wuschelte ihm grob die Haare und nahm ihn dabei etwas in den Schwitzkasten, während sie sagte: „Hab immer gedacht, du stehst auf schwarzhaarige wie deine hübschen Schwestern!“ „Unsinn,“ rief Mariann dazwischen, „ich dachte immer rothaarige. Aber blond ist mal was neues. Meinst du, wenn sie genug Kinder bekommen, können sie ein Schachspiel draus machen?“ „Na, zumindest Mühle!“, erwiderte Eliann feixend.

Was hatten seine Schwestern alle mit diesem unsäglichen Haare wuscheln? Und diese blöden Witze von den beiden machten ihn rasend! Er schaute zu Mathilda, wie sie mit den beiden zurecht kam.
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Mathilda Mandelbaum





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2018 19:00    Titel:
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Manchmal wusste Mathilda nicht, wem sie wann zuerst ihre Aufmerksamkeit schenken sollte, aber sie konnte sie wirklich sehr genießen. Irgendwie war es wirklich anders - Erstgeborene und Letztgeborener.

Die Familie von Terren wollte natürlich eine gute Frau an seiner Seite, aber das Prozedere der Vorstellung und der gezielten Fragen kannten sie nun schon zur Genüge. Für Mathilda war das alles neu. Jedenfalls wusste sie nun, warum er das Haarewuscheln von Loreen nicht leiden konnte und weshalb er das Bedürfnis hatte aus aller Schatten heraus zu treten und seinen eigenen Platz im Leben zu finden. Terren musste wirklich mehr kämpfen als sie…


Während sie in Elianns und Marianns Laden waren und Mathilda von einem interessanten Objekt zum nächsten gezogen wurde, lachte sie herzlich und das Interesse musste sie wahrlich nicht vortäuschen. In ihrem kleinen Dörfchen gab es nicht mal einen Laden und wenngleich sie in Gerimor einiges gewohnt war, erhellte sie diese persönliche, familiäre Beratung der beiden Zwillinge.

Allgemein hatte sie sich nicht zur Aufgabe gemacht Terren vor allerlei Ärgerlei seiner Familie zu beschützen; das stand ihr nicht zu. Es würde von selbst aufhören, schon sehr bald, dachte sie mit einem liebevollen Lächeln.

Der Abschied fiel ihr jedenfalls nicht minder schwer als das Lebewohl bei ihrer eigenen Familie. Am liebsten hätte sie sie alle mitgenommen! Es musste schön gewesen sein hier aufzuwachsen. Und das Ärgern war doch nur Teil ihrer unendlichen Liebe. Mathilda schaffte es natürlich nicht die ihr so peinlichen Abschiedstränen zu vermeiden, aber man sah es ihr nach und Terrens Mutter stieg gleich mit ein. Terrens Vater brummte nur, musste dann aber doch herzlich lächeln über das ganze Gefühlschaos.

Der Proviant wurde jedenfalls nicht weniger und das Gepäck erst recht nicht. Immer wieder mussten sie es abstellen, weil sie nochmal zur drückenden Verabschiedung anhalten mussten.

Den ganzen Rückweg redeten Terren und Mathilda über ihre Familien und einige Reisende und Händler staunten sicher ein wenig über das Lachen und Kichern der beiden vollbepackten Wanderer. Ein Händler nahm sie sogar ein ganzes Stück auf seinem Karren mit und bereute es sicher, weil die Dauerunterhaltung gepaart mit immer wiederkehrendem Lachen der beiden Passagiere gewiss ein wenig anstrengend wurde. Aber als sie abstiegen lächelte er zum Glück noch.

Nach gefühlten Stundenläufen kamen sie wirklich erschöpft am Hafen an. Die Riemen der Taschen drückten in ihre Haut und die kurzen Nächte taten ihr Übriges. Kaum saßen sie unter Deck, lehnte sie sich an Terren, der sie sanft in den Arm nahm und seinen Umhang um sie beide wickelte. Das waren rasante, inhaltsvolle und unendlich schöne Tage gewesen und sie versuchte alle Ereignisse im ruhigen Bauch des Schiffes, welches gemächlich daher glitt, nochmal Revue passieren zu lassen.

Nachdem sie sich in Terrens Armen erholt und die Bilder der letzten Tage mit einem herzinniglichen Lächeln hinter sich gelassen hatte, zog sie Terren sanft zu sich und bettete seinen Kopf auf ihrem Schoss, um ihm sanft durch die Haare zu streichen. Auch Terren sollte sich von den ganzen Ereignissen ausruhen können, denn der nächste Halt war bereits Gerimor.

Sie betrachtete ihn die ganze Zeit mit einem furiosen Gesichtsausdruck, ehe sie auf Deck Unruhe hörte. Sie waren bald da… Zuhause, verlobt und vereint… Das Glück war in seiner Unendlichkeit nicht mehr greifbar.
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Mathilda Mandelbaum





 Beitrag Verfasst am: 17 Feb 2020 16:51    Titel:
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Lächelnd strich die Hand über den deutlich gewölbten Bauch, wenngleich es gegen die Übelkeit, die sie unter Deck mit aller Deutlichkeit entwickelt hatte, keine Hilfe war. Sie wollte im siebten Monat ihrer Schwangerschaft nochmal ihre Familie besuchen. Der Hof war versorgt und sie war guter Dinge. Sowieso war alles wunderbar. Glücklich und zufrieden lächelte Mathilda vor sich hin, summte hier und da und freute sich unsäglich auf ihre Familie. In einem Mondlauf wollte sie zurück sein. Daheim, bei Terren, dem Hof, Düstersee und seinen geliebten Bewohnern. Endlich auf dem Festland angekommen, wartete die nächste Herausforderung auf sie – Kutsche fahren und zwar einen ganzen Tageslauf. Auch das würde sie gewiss überstehen.
Es waren herrliche Tage und Wochen bei ihrer Familie! Sogar ihre Großeltern waren da. Mathilda wurde umsorgt und mit mehr oder minder hilfreichen Ratschlägen von allen Seiten überschüttet. Hier schöpfte sie neue Kraft und ging jeden Tag, Schritt für Schritt, mit freudiger Hoffnung ihrer Niederkunft entgegen. Doch nach einiger Zeit zerrte die Sehnsucht sie heim. Keinen Tag länger wollte sie von Terren und ihrem Heim getrennt sein. Die Verabschiedung von der Familie und dem Heimatdorf zog sich noch in die Länge, so dass sie Terren schrieb, dass sich ihre Rückreise verspätete.
Endlich kam sie los und mit einem lachenden und einem weinenden Auge, bestieg sie zunächst die Kutsche und dann das Schiff. Bei klarem Himmel und wunderbarem spätsommerlichen Himmel, brach das Handelsschiff gen Gerimor auf.
Mathilda stand an Deck und blickte sehnsüchtig in jene Richtung, in der sie ihre neue Heimat erahnte. Kleine Tritte in ihrem Bauch brachten sie zum Lachen und ihr war bewusst, dass sie ihre Aufregung wohl auf das Ungeborene übertragen musste. Gegen Abend ging sie unter Deck, um ein wenig Schlaf zu finden.
Wach wurde sie, weil die See unruhig geworden war und auch das Treiben an Deck wurde hektischer. Es war doch kein Wölkchen am Himmel gewesen….
Was folgte, war ein Alptraum…. Ein Unwetter unermesslichen Ausmaßes ergriff das eigentlich doch recht große Handelsschiff und so sehr die Mannschaft auch kämpfte, so verloren sie den Kampf gegen die Naturgewalten. Mathilda versuchte alles, um sich und das Ungeborene zu schützen, aber gegen diese Wassermassen war sie machtlos. Ihr Leben glitt in Bildern an ihr vorbei…. Dann folgte Stille.
Einige Tage später war sie an einem Strand auf irgendeiner Insel, irgendwo zwischen Festland und Gerimor vermutlich, angespült worden. Mathilda hatte den Kampf verloren und so konnte nur noch ihr Leichnam geborgen werden. Wochen vergingen, in welchen die Leute einerseits versuchten Angehörige auszumachen und gleichzeitig Mathildas Familie versuchte sie zu finden.
Als Mathildas Vater die Habseligkeiten entgegennahm, fand er den Verlobungsring….


Mein liebster Terren,

es erfüllt uns mit der tiefsten Trauer und Betroffenheit Dir mitteilen zu müssen, dass Mathilda auf dem Weg zu Dir einem Unwetter zum Opfer gefallen ist. Wir dachten lange Zeit, dass sie – wie sie eben war – noch hier und noch dort Besuche abgehalten hätte. Aber eines Tages erhielten wir einen Brief. Ich machte mich sogleich auf den Weg. Der Schiffsbruch war schon Wochenläufe her und ich konnte nur noch ihr Grab besuchen. Euer Ring und ihre Ketten waren die einzigen Stücke, die sie bei sich trug. Den Ring habe ich Dir beigelegt. Es tut uns aufrichtig leid, dass Du Deine zukünftige Frau und Euer ungeborenes Kind verloren hast. Wir sind in tiefer Trauer und unsäglicher Erschütterung. Gleichsam dankbar, dass wir noch so wunderschöne Wochen mit ihr verbringen durften. Sie war hier sehr glücklich und freute sich unendlich auf Dich und Euer schönes Düstersee. Terren, wir sind immer für Dich da und hoffen, dass Dich Deine Füße eines Tages hier her tragen werden.

Hochachtungsvoll,

Moribert Mandelbaum und Familie


Und so endete ein kurzes aber glückliches, wenngleich nicht erfülltes Leben in einem Sturm und dessen Wellen.
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