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[Q] Alte Worte, die neu binden
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Alte Worte, die neu binden
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Nhua´lyr





 Beitrag Verfasst am: 31 Jul 2018 16:49    Titel:
Antworten mit Zitat

Nur EINMAL nachgeben, ein einziges Mal, diese Worte trafen sie tief in ihrem Innersten, gruben die Krallen in den Teil den sie nicht wirklich kontrollierte und wollten ihn hervorzerren. Allerdings rief es auch Hass in ihr hervor, rein, glühend und mit einer Intensität die den Stoß hatte härter werden lassen als sie zunächst geplant hatte. Dennoch reichte es, um die beiden Vicarii außeinander zu bringen, sich wieder den wirklich bedeutenden Dingen zuzuwenden. Lange hatte die ungleichen Tempeldienerinnen Tage zuvor gesprochen, der Verrat war offensichtlich, sie beide hatten ihn erkannt. Glaubten ihn zu kennen und zumindest ihr Zorn, so unbeholfen in diesem Netz verstrickt zu sein war groß. Heute war sie es gewesen die das Gebet sprach. Stärke, Perfektion, Shirthar - viele aufrüttelnde Worte und doch half es ihr sich auf die eigene, innere Kraft zu fokussieren, jene der Vicaria zukommen zu lassen die den Fluch in den unseligen Stein bannte, den die Worte waren keine Phrasen, sie glaubte daran. Verändert durch den Einfluss des Axorns, aus den tiefsten Tiefen der lethryschen Zucht war der Stein eine kleine Kostbarkeit. Was dort wucherte, konnte viel zerstören und einen winzigen Teil der verderbten Kraft hatte sie auf ihre Nachfrage hin erhalten. Dieser Stein sollte mehr als dienlich sein und als die beiden Templerinnen mit ihrem Werk fertig waren glühte er tief dunkelrot, durchtränkt von Alatars heiliger Macht, bereit dazu eingesetzt zu werden.

Vehement hatte sie sich der Tage erwehrt, hatte sich auf das besonnen, was sie nahe bei Vater hielt. Ihre Hülle, ihre Kraft - nichts davon war ihr um ihretwillen wichtig, sie war ein Geschöpf des Herrn, sein Geschöpf, seine Dienerin, seine Templerin! Das war es, was zählte. Begierde war kein Ausdruck der freien Entscheidung, sie drängte das Fleisch in eine Richtung, nahm der Lunge die Luft zum Atmen und grub die Krallen tief in die Herzen der Befallenen. Lust durchflutete den Körper, das Pochen an Stellen die höchst ablenkend waren. Nichts, NICHTS, davon war dienlich! Nicht einmal die optische Verlockung war sonderlich vielversprechend. Sicher wirkte sich der Einfluss auf einige Wesen in ihrer Umgebung aus. Der Ritter sah sie nicht einmal mehr an wenn sie mit ihm arbeitete. Doch dennoch deuteten die Kleingeister mehr in die Lethra hinein als in ihre eigene Reaktion auf ihre Erscheinung. So verblendet.. ihre Zähne knirschten bedenklich als sie sie, wie so oft der Tage, fest zusammen biss. Diesmal fand sie keine Ruhe in der Einsamkeit, die Meditation wollte ihr nicht gelingen denn immer wieder schlicht sich dieses EINMAL in ihre Gedanken. Ein wütendes Knurren ließ den jungen Lethrusar ordentlich zusammen fahren, als sie dicht an ihm vorbeirauschte um ihr Ylor'qil zu greifen. Zielstrebig ging es zu dem Abschaum von Dieben und Streunern. Schnell, geschmeidig und todbringend war die kleine Lethra mit der verfluchten Klinge in den Händen. Dunkel, zähflüssig und rot tropfte es am Ende von der Klinge, während ihr Brustkorb sich hastiger hob und senkte. Ein paar Finger links, einige Körper rechts - wer achtete schon auf abgetrennte Kleinigkeiten? In dieser undienlichen Raserei hatte sie einiges einstecken müssen und doch verharrte sie in der Hoffnung, das sich noch etwas regen würde während der Atem sich langsam normalisierte und ihre Gedanken ein wenig fokussierter waren.

Zurück im Axorn sprach sie mit einem der Lethrixoren, offenbarte ihren Plan ohne etwas zurückzuhalten und traf eine Vereinbarung das Unterfangen der Vicarii betreffend. Immer wieder sah der Lethrusar sie seltsam von der Seite her an, sparte sich aber auch als sie später alleine waren jeglichen Kommentar. Tatsächlich war sie dankbar dafür und fiel erschöpft auf ihr Lager, um der Hülle ihre Ruhe zu gönnen. Immerhin war das was sie Heute gewirkt hatten keine Kleinigkeit und forderte seinen Tribut. Die Stille ließ sie aufwachen, im Axorn war es niemals still, nicht so, nichts hier. Überlegend kniff sie die Augen zusammen und erhob sich dann um die Höhle zu verlassen. Eine der Wachen hielt sie auf ihrem Weg durch das Axorn an, übergab ihr die Nachricht der schönen Vicaria und als sie alleine war begann die Lethra zu lesen. Mit jedem Wort furchte die Stirn sich etwas mehr und im ersten Moment wäre sie wohl zurück in das Axorn gegangen, um einem bestimmten Letharfen das Schreiben zu zeigen, sich zu beraten, sich zu besprechen - so wie man das von ihr kannte. Dann aber erinnerte sich die Lethra daran das der kleinste Zweifel genügt hatte und sie bliebt unschlüssig stehen. Der innere Kampf wurde von einem weiteren Lethrixor unterbrochen, der ihr eine Nachricht gab. Jene Zeilen wurden ebenso gelesen und die Lethra wurde blass.


Zitat:
Vaters Hass leite dich Nhua'lyr.

Mit sofortiger Wirkung hast du die Gewänder, die Farben des Tempels abzulegen.
Ebenso verbanne ich dich aus dem Axorn sowie Rahal und Düstersee.
Du hast hiermit all deine Privilegien, welche du dir unter Vaters Augen erarbeitet hast verloren und zählst nicht länger als Mitglied meines Volkes. Dieses Etwas was in dir haust wird nicht länger geduldet und somit du auch nicht mehr, ehe du dich nicht von ihm getrennt hast.
Wenn du denkst, deine Existenz hier hat keinen Sinn mehr und versuchst dir das Leben zu nehmen, bist du genau das was du nicht sein solltest und wirst in Krathors Reich landen.

Vater und ebenso ich dulden keine Schwäche.
Aron'deryl


Verbannt.

Nutzlos.

Kein Lethar mehr?

Im ersten Moment war sie wütend, beschleunigte ihre Schritte ehe die Kunde sich im Volk verbreiten würde. Der kleine Zweifel, genügte ihm. Er hatte nicht einmal mit ihr gesprochen! Nahm ihr mit jenen Zeilen einfach so alles. Ein Zittern ging durch den trainierten Körper, während sie um Kontrolle rang. Sie wusste, wie man mit den Ausgestoßenen verfuhr, wie man ihnen die Zeichen ihres Ranges nahm und im Grunde war diese Hülle damit verwirkt und nutzlos. Dieser manipulative Mistkerl wusste genau, welche Worte es benötigt hatte um sie von der Grube fernzuhalten. Eine lang besiegt geglaubte Emotion durchflutete den alten Leib - Angst. Von den Zehen bis zum Scheitel wurde ihr erst kalt, dann warm und zum Schluss wieder kalt. Nur langsam, sehr sehr langsam bekam sie das Zittern unter Kontrolle und schnappte sich die gepackten Sachen. Noch war ein Funke in diesem alten Körper, noch würde sie nicht aufgeben. Ganz gleich wie es ausging würde sie versuchen den Plan noch umzusetzen. Je sicherer sich darin wurde, desto heller lorderte der Hass in ihr. Ihre Augen waren es vielleicht nicht, doch der Hass war es.


Weißglühend.

Vielleicht war sie NICHTS, nutzlos, verbannt und verstoßen.

Weißglühend.

Vielleicht hatte er ihr die Tempelfarben genommen.

Weißglühend.

Eines jedoch konnte er ihr nicht nehmen, den Willen Vater zu dienen. Vielleicht war es der letzte Dienst doch es war der nächste Schritt den die frisch Verbannte anstrebte. Ihr Hass zumindest loderte.


Zuletzt bearbeitet von Nhua´lyr am 31 Jul 2018 16:53, insgesamt einmal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2018 18:18    Titel:
Antworten mit Zitat

»Alles dauert lang,
das Leben hat es nicht eilig.
Die großen Entscheidungen
mögen in einem dramatischen Augenblick
gefasst werden,
aber sie materialisieren
und entwickeln sich
nur allmählich.

Es dauert Monate oder Jahre,
bis sie die Bedeutung
und die vertraute Gestalt
der Realität annehmen.«
Klaus Mann



Wie segnet man, was den Segen nicht begehrt?
Wie lobt man, was die Prüfung nicht sieht?
Wie beschenkt man, was keine Geschenke annimmt?


Sowohl die Augen des schattenhaften, wilden und schönen Pantherschemes, als auch die, der vollends atypischen Verbündeten glommen mit einem weißen, unendlich heißen Feuer und doch galt das Interesse darin den beiden Wesen aus Fleisch und Blut. Sie hatten in Beharrlichkeit ganz ungebrochen gegen eine Prüfung bestanden, die süßer schien als der zarteste Honig, köstlicher als der reinste, vollmundigste Wein. Keiner Verlockung waren sie erlegen und mit zitterndem Staunen verstand das Geschöpf der Lust diese erregend anders gehaltene, vollkommene Überzeugung, die SEINE Diener mit dem All-Einen verband.
In dieser Geschichte wollte sie kein offenes, plötzliches Ende, wollte keinen schäbigen Verlauf im Sande, sondern Teil sein, wenn sich das Buch schloss und so entschieden sie beide, der ewige Vater und die lebendige Begierde, welche Segnung sie diesen Werkzeugen angedeien ließen:

Für die junge, menschliche Clerica und die zierliche, frischgebackene Lethoryxae drehte man an der Zeit und hielt still und heimlich das ein oder andere Korn im Rad der Vergänglichkeit fest. Eines Tages würden sie ihren letzten Atemzug aushauchen und die Augen für immer schließen müssen, doch bis dahin sollte das Alter die Gesichter kaum zeichnen, die sonst so vergängliche Schönheit bis zum letzten Moment strahlen, aufdass das pulsierende, reine Leben anmutig und atemraubend in jenen beiden Gestalten ewig zu glühen schien.


Weißglühend!


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Auriane Treuwind





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2018 19:00    Titel:
Antworten mit Zitat

Tage zuvor...

Einige Tage waren nun ins Land gegangen, mein Kopf wurde klarer und machte dafür umso eher einer genauso größeren Verwirrung Platz. Wessen war ich da nur Zeugin geworden? Was passierte da? Oder was passierte vielmehr mit mir? Gedanke jagte Gedanke, die Nächte wurden unruhiger und die Antworten auf jene Fragen, die sich stumm und formlos in meinem Geiste formten, blieben unbeantwortet. Freunde bemerkten, dass etwas nicht stimmte und hakten nach. Wie nur sollte ich das beschreiben, was in mir vorging, fand ich doch selber keine Worte dafür? Vor allem: Worte, die, einst ausgesprochen, würden auch nicht mehr zurückgenommen werden können. Das, was man säht, erntet man. Und so behielt ich Stillschweigen über das, was mich wirklich bewegte, flüchtete mich in Andeutungen und Umschreibungen.

Eines Nachts, es war zu fortgeschrittener Stunde, suchte ich den Hort auf, vielleicht barg er ja Antworten auf meine Fragen? Ohnehin wäre es in meinem inneren Aufruhr nicht möglich gewesen, auch nur den Versuch zu unternehmen, Schlaf zu finden. Unerwartet traf ich dort auf Personen. die mir unbekannt waren. Zumindest eine von ihnen jedoch schien mir... einen höheren Rang oder dergleichen zu bekleiden. Es stellte sich heraus, dass es die Magistra war. Sie würde doch sicherlich über... seltsame Ereignisse Bescheid wissen? Oder mir gar ein Buch zeigen können, welches meine Fragen beantwortete, die ich selber nicht einmal kannte?
Ich tat mich schwer damit, meine Fragen zu formulieren und die aufmerksamen Blicke, welche mir die Magistra und der Letharf entgegenbrachten, halfen nicht, dass es mir leichter fiel.
Ein jedes gesprochene Wort folgte auf das nächste, der Ton des Gesprächs erhielt eine Färbung wie sie mir nun gar nicht mehr gefiel, obgleich von der Magistra bedecktere Fragen hervorkamen. Als schlussendlich Begriffe wie "Verbrechen" fielen, verschloss ich meinen Mund. Nein, ich wollte nicht, dass durch Missverständnisse oder meines eigenen Unwissens andere in Verruf kamen und ich bestand schlussendlich nur noch darauf, dass ich die Leitgedanken suche, für die ich ohnehin den Hort aufgesucht hätte.

Die Tage und Nächte vergingen und ich wälzte Werk nach Werk im Hort und konnte doch nichts finden. War es also Einbildung? Wie gut, dass ich zu niemandem ein konkretes Wort verloren hatte! Ergeben seufzte ich und beschloss, dass die Tempelbücherei eventuell mehr Aufschluss über meinen verwirrten Geist geben könnte.
Und so trugen mich meine Füße mehr von alleine als bewusst in jene Hallen, wo ich... auf die Vicaria traf. Und Lerisha. Einmal, zweimal, atmete ich tief durch, betrat dann aber ganz den Tempel, verfolgte das Ritual, wie es mir von der Vicaria Rilytia gelehrt wurde und grüßte im Anschluss dann die beiden Frauen, um sodann auch geschwind in der Bücherei zu verschwinden. Buchrücken um Buchrücken wurde abgestreift und nichts brachte mich näher. Absolut nichts. Keine Andeutungen, keine alten Geheimnisse, Legenden, Sagen oder geschichtlich wertvolle Orte, wo sich derlei hätte ereignen können. Vielleicht suchte ich gar... verkehrt? In einen Band vertieft, der mit einem Namen versehen war, der mir auf die eine oder andere Weise bekannt vorkam, bemerkte ich nicht, wie sich die Schritte einer Frau näherten bis mich jene ansprach. Ich zuckte zusammen. Es war jedenfalls nicht die Stimme, die ich erwartet habe. Vorsichtig um eine Ecke blinzelnd hielt mein Blick Ausschau nach jenem Rufer und erkannte Lerisha, die mich zum Gespräch nach vorne einlud. Schwer schluckte ich und stimmte zu. Nur so konnte ich herausfinden, ob ich es war, dessen Sinne verwirrt waren.
Da war es wieder, jenes unbestimmte Gefühl, welches stärker wurde. Ein Gefühl, welches ich zuvor noch nie kennengelernt hatte und nun wieder in mir aufwallte; an einem denkbar schlechten Ort und in Anwesenheit denkbar nicht geeigneter Personen. Immer wieder rief ich meinen Geist auf, zu Verstand zu kommen und immer wieder versank ich nur in diesen Gefühlswallungen. Die Gedanken wurden träger, Probleme dem Gespräch zu folgen kamen auf... und irgendwie gelang es mir doch hin und wieder. Das Verhalten der Vicaria war überaus merkwürdig.
Sie verwickelte uns in Gesprächsthemen, die... wäre die Situation nicht so abstrus, fragwürdig gelten würden. Oder war es gar eine Probe? Eine Probe, ob wir widerstehen können? Dann vergingen auch diese Gedanken wieder und es wurden Dinge erörtert, die man vielleicht... irgendwo anders besprechen würde. Oder auch nicht. Oder auch doch? Es war die Vicaria, wie könnte ich da nur zweifeln? Sie musste doch...

Und als ob ein Fingerschnippen durchgegangen sei, war unsere Sitzung vorbei und sie entschwand. Blinzelnd versuchte ich zur Besinnung zu kommen, die Betörung haftete mir noch immer seicht an. Dann war da nur noch der Gedanke von Flucht und ich verließ mit Lerisha den Tempel. Ein jeder Schritt, der getan wurde, erleichterte mich, meine Gedanken. Mit jedem weiteren Schritt ließ aber auch die Sorge um meinen Verstand nach, dafür wallte der um die Vicaria um so mehr auf. Verwirrung und Sorge schwirrten umher und ich verlief mich, in Gedanken, viel öfter als sonst auch. Mein Wissen, meine Erfahrung, alles war zu begrenzt als dass ich den Mut hätte fassen können, die Dinge beim Namen zu nennen.

Langsam kehrte wieder Ruhe ein, irgendwann, irgendwie. Einzig und allein die Sorge blieb. Wie mir zu Ohren gekommen war, ist jene Vicaria durchaus hoch angesehen und hoch geschätzt, nicht zuletzt auch wegen ihrer Wortfertigkeit. Wie könnte ich da nur an ihr zweifeln? Mein Kopf brummte und ich beließ es dabei. Vorerst. Es half nichts. Nur die Sorge blieb, welche mir Tage später wieder nicht half, als ich eben jener in der Hafentaverne begegnete. Einladend klopfte sie neben sich und ganz automatisch folgte ich ihrer Weisung, ich konnte nicht anders. Meine Aufmerksamkeit galt wieder nur ihr, die verwirrten Gesichter bemerkte ich gar nicht einmal sehr. Nur die plötzliche Nähe, wie wir da Schulter an Schulter, Knie an Knie auf der Bank saßen ließ mich vollends an mir verzweifeln. Und zugleich wieder meine ganze Aufmerksamkeit auf jenes Licht lenken, welches neben mir erstrahlte. Kribbelnde Fingerspitzen, pulsierender Herzschlag waren die Auswirkung und dieses unbändige Drängen nach… nein, Halt. Nein! Ich schlug mir selber ins Gesicht, ich schüttelte meinen Kopf, immer wieder. Es war verkehrt. Diese ganze Verehrung war verkehrt. Alles hierdran war verkehrt. Irgendwann schien es Ailidia zu bemerken, die von dem Ganzen offenbar unberührt geblieben war. Wie nur schaffte es sie, solch einem liebreizenden Wesen zu wider… Moment. Nein. Lass es nicht so weit kommen, Auri. Ich folgte jener nach draußen und es dauerte durchaus länger, bis jene Aura nachließ. Und doch sehnte es mich wieder nach drinnen. Wohin wir auch einige Zeit später gegangen sind. Letztlich endete der Abend darin, dass wir Opfer einer Aufbruchswelle wurden und nach Hause stiefelten.

Erneut, wie die Male zuvor, zogen die Tage ins Land und aus meinem Plan, die Vicaria persönlich aufzusuchen, um mich nach ihr zu erkundigen, ob es ihr mittlerweile besser gehe, scheiterten daran, dass ich sie entweder knapp verpasste oder sie gar nicht erst anwesend war. Tagein, tagaus versuchte ich es, doch ein jedes Mal blieben meine Versuche erfolglos bis… mich ein versiegeltes Schreiben erreichte. Es kam von ihr. Zitternden Fingers wurde das Schreiben geöffnet und mir stockte verwundert der Atem. Eine Exkursion? Eine geschichtliche Stätte besuchen? Leise klang es alarmiert in meinem Geiste auf. Auch wenn mich die Vorfreude in ihren Klauen hatte, so… wurde ich misstrauisch und beschloss, Vorkehrungen zu machen. Gewiss, ich hatte einige dieser Stätten bereits gesehen und einige von ihnen waren höchstgradig gefährlich. Ich sprach mit der Statthalterin, mit Terren, jene beiden, denen ich soweit vertraute, dass sie Stillschweigen solange behalten konnten, wie es richtig war. Sollte die Vicaria, sollten wir auf jener Exkursion in Gefahr geraten und nicht wiederkehren, würde man uns frühzeitig suchen kommen… oder wenigstens jemand so wichtiges wie die Vicaria.
Tage darauf stopfte ich mein Rüstwerk ein, ausreichend Wasser und Brot, Pfeil und Bogen, warf noch eine letzte Nachricht in die Kästen meiner Freunde, dass ich mich wirklich aufgemacht hatte und wartete am Stadttor. Und wartete. Irgendwann begann ich die Gebote zu rezitieren, sie mir bewusst werden zu lassen und über sie nachzudenken. Später beendete die Statthalterin ihren Dienst und schickte mich förmlich nach Hause doch noch wollte ich warten. Als dann niemand in Sicht war und ich den Entschluss gefasst hatte, zum Glaubenshaus an der Grenze aufzubrechen, wurde ich aufgehalten, gerade dann als ich losgehen wollte. Aber es war gut, denn kurze Zeit später erschienen die Erhabene und die Vicaria. Welch ein Glück, sie schien unverletzt! Sie kam auf mich zu und es war… überhaupt nichts Anziehendes mehr an ihr. Sie wirkte so wie damals als ich sie das allererste mal in jener Taverne am Hafen getroffen habe. Mein Blick ruhte auf ihr, suchte tatsächlich vergeblich nach einem Anhaltspunkt; das einzige, was er aber vorzufinden mochte, war ein junges, hübsches Gesicht, welches mir zerknirscht erschien. Worte, die darauf folgten, erklärten mir auch, wieso dem so war.
Zunächst wusste ich nicht, was ich da hörte. Wie ich es einzuordnen sollte. Vorwand? Lockmittel? Mein Verstand mochte nicht ganz mit mir zu arbeiten. Doch sie erklärte es mir geduldig. Die Exkursion war nur ein Vorwand, bei dem ich als Lockmittel hätte herhalten sollen. Das war… alles. Brocken fielen und fielen in meinem Geiste als dieser versuchte, das Gehörte zu sortieren. Eine Entschuldigung folgte und ich blickte auf. Wieso… entschuldigte sie sich? Bei einem einfachen Schneiderlehrling wie mir? Jene, die ihren Dienst tat entschuldigte sich aufgrunddessen… das sie ihn ausgeübt hatte? Das war nicht rechtens. Nein, es gab nichts zu entschuldigen, absolut nichts.

So ging sie nun dahin, betonend, dass jene Einladung noch immer Bestand habe, und ich, ich ging davon und freute mich für sie, was auch immer passiert sein möge.
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