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Der Wolf im Manne
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Jorun Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 29 Mai 2018 00:58    Titel: Der Wolf im Manne
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Blick in die Vergangenheit


Wie jeden Abend saß er am Feuer und gönnte sich vor seinem Wachgang ein Horn des guten Mets. Drei Monde waren inzwischen schon vergangen seit es seine Schwester Jeska und ihn nach Wulfgard gezogen hatte. Die Mundwinkel des Thyren schoben sich in die Höhe und der Blick verfing sich für einen längeren Moment in den Flammen des prasselnden Feuers. Bilder zuckten durch seinen Kopf und manifestierten sich zu Gedankensträngen.

„Dah, Dah...Jeska hat schon wieder den Pfannenschwung an mey geübt“

Der kleine Welpe von etwa 7 Wintern stand mit einer kleinen blutenden Platzwunde und verheulten Augen vor dem Hünen von Thyren und schniefte während er anklagend auf ein kicherndes Mädchen im Hintergrund deutete. Das Kichern verebbte auf den Zügen des kleinen blonden Thyrenmädchens in dem Moment als sich der große Bruder wieder zu seinem Vater drehte und wich einem besorgten Gesichtsausdruck.

„Aber Jorun hat vorher gesagt das mey nie ein guades Schwert wird. Außerdem hat dey gesagt mey soll sey wehren wenn Jorun gemeyn sey Dah!“

Die Miene des Vaters verfinsterte sich etwas und ein tiefes Brummen hallte durch die Wohnstube des Drachenhauses. Von einem zum anderen blickend seufzte Runar und deutete dann gen Norden wo der Ring des Dorfes stand.

„Ständig streitet yhr beiden euch. Mey hab euch schon tausend Mal gesagt wenn yhr streitet dann macht das ordentlich im Ring. Und dey kämpfst ohne Pfanne Jeska“

Den Jungen an der Hand nehmend und das Mädchen auf seine Schultern setzend stapfte der selbst für einen Thyren riesige Kerl von bulliger Gestalt aus dem Haus und hielt am Ring des Dorfes an. Einige Clansmitglieder saßen auf dem Marktplatz oder auf den Zuschauerbänken des Ringes und grinsten gen des dreier Gespanns.

„Hossa Runar. Haben sey deine beiden Trollköppe von Welpen wieder die Köppe eingeschlagen?“

Wortlos deutet Runar seine beiden Welpen in den Ring. Jeska warf ihre kleine Spielpfanne ins Gras und Jorun, dessen Kopfwunde zwischenzeitlich Notdürftig versorgt wurde, schlurfte hinter ihr her. Es war ein kurzer Kampf den Jorun knapp für sich Entscheiden konnte. Denn auch wenn Jeska zwei Jahre jünger war und auch wesentlich kleiner und schmächtiger machte sie ihren vermeintlichen Nachteil durch Wille und Geschick wett.

„Es reicht yhr beiden. Jorun hat gewonnen und nun vertragt euch und dey wirst ney mehr an Jorun mit dey Pfann üben Jeska!“ Hallte die tiefe bärige Stimme ihres Vaters über den Dorfplatz.

Mit einem entschuldigen Lächeln umarmte Jeska ihren großen Brüder. Dieser tat es ihr nach einem kurzen Brummen gleich.

Jeska: „Tut mey Leid, wollt dey deinen Kopp ney blutig hauen“
Jorun: „Ist doch nur ein Kratzer Trollkopp“
Jeska: „Dafür hat dey aber geweint wie ein Mädchen“
Jorun: „Jeska?“
Jeska: „Aye?“
Jorun: „Halt die Klappe“

Langsam klärte sich Joruns Blick wieder auf. Ein Lächeln gen Jeska, die auf der anderen Seite des Feuers saß. Auch heute noch liebte er die kleinen Wortgefechte und Geplänkel mit seiner Schwester. Doch noch mehr liebte er sie selbst, auch wenn das wahrscheinlich etwas war das er vor dritten nie zugeben würde. Seufzend drückte er sich vom Baumstamm und begann seinen Wachgang. An seiner Seite natürlich der neben Jeska für ihn wohl wichtigste Begleiter, sein Wolf Narmo.


Zuletzt bearbeitet von Jorun Wikrah am 15 Jun 2018 11:34, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Jorun Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 16 Jun 2018 21:40    Titel:
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Zwischen Rudel und Wildnis

Tag 1 - Die Reise beginnt

"Gehe mit nichts als deinem Bogen in den Wald, suche die Höhle eines Bären, bringe mir seine Pranke und überlebe. Gehe jetzt und sag niemandem im Rudel etwas davon"

Irgendwie war es schon Ironie des Schicksal, dass Caelia ihm ausgerechnet nach dem heutigen Gespräch mit Jeska seine Aufgabe gab. Jeska fürchtete, dass Jorun verwildern könnte oder noch schlimmer, verrückt werden. Nicht selten wurden frische Wolfsheuler durch ihre geschärften Sinne an den Rand des Wahnsinns getrieben. Doch Jorun war ein Teils des thyrischen Rudels und das würde er auch immer bleiben. Er hatte Anker in Wulfgard, die ihn immer wieder aus der Wildlnis zurückkehren lassen würden.

Achtlos warf er seine Sachen in seinen Schrank und zog sich leichte praktische Kleidung über. Der Bogen wurde geschultert und der Köcher mit einigen Pfeilen gefüllt. Bis auf ein paar Bandagen, die er sich achtlos in die Kilttasche steckte, hatte er nun wirklich nichts mehr bei sich. Eine kurze Verabschiedung gen Caelia, ehe ihn die stapfenden Schritte an den Wachwölfen vorbei zur Holzbrücke vor Sturmouwe führten. Es war keine Zeit darüber nachzudenken, was das Rudel über sein wortloses Verschwinden denken würden. Er hatte sich bewusst gegen die heimischen Wälder entschieden, wenn er schon einen Bären töten musste, dann wenigstens nicht auf thyrischem Terrain. Junkernsteyn hinter sich lassend, führt ihn sein Weg weiter an Berchgard vorbei und auch den Nebelwald ließ er hinter sich zurück. Inzwischen war die Nacht schon weit fortgeschritten und irgendwo in den Tiefen des Waldes zwischen Adoran und Kronwalden beschloss er, sich ein provisorisches Lager zu bauen. Neben Reisig sammelte er Steine, trockenes Moos und größere Äste. Es vergingen weitere Stunden ehe das Nachtlager stand, ein heimeliges Feuer brannte und der Thyre sich erschöpft auf seinem Schlafplatz zur Ruhe begab.

Tag 2 - Überleben leicht gemacht (oder auch nicht)

Früh weckte die aufgehende Sonne den noch müden Thyren. Schon in wenigen Stunden würde es zu dieser Jahreszeit drückend heiß werden und Jorun wusste, dass seine erste Aufgabe darin bestand sauberes klares Trinkwasser zu finden. Die Augen geschlossen versuchte er sich auf das Geräusch von Wasser zu konzentrieren. Irgendwo in der Ferne hörte er einen Bach rauschen. Tierspuren würden ihm den Weg weisen. Es dauerte nicht lange bis er in der Nähe seines Nachtlagers einige Rehspuren fand. Eine Herde von etwa 6-8 Tieren. Die Reste des Feuers erstickte er mit frischer, noch feuchter, Erde und packte seine wenige Habe, um den Rehspuren zu folgen. Es war nur ein recht kurzer Marsch bis er einen kleinen rauschenden Bach fand, der in einen ebenso kleinen See mündete. Die Trinkschläuche wurden rasch aufgefüllt ehe er seine Kleidung ablegte, um das kalte klare Wasser des Sees zu genießen. Kurz nur schweiften seine Gedanken nach Wulfgard ab. Wie oft hatten sie schon versucht ihn unter Zettern und Gekeife zum Baden zu animieren. Was sie nicht wussten, dass Jorun es eigentlich liebte zu Baden, nur eben nicht in diesem siffigen Badehaus, sondern so wie jetzt, in der freien Natur in einem der vielen Seen. Das Wasser würde zumindest ein paar Stunden seinen Durst stillen, nun galt es etwas zu Essen zu finden, um sich für die Bärenjagd zu stärken. Nach dem Gespräch mit Caelia war keine Zeit mehr gewesen zu Essen, und etwas aus Wulfgard mitzunehmen verstieß gegen seine Prinzipien.

Die nächsten Stundenläufe verbrachte er damit etwas essbares zu suchen und wurde in Form von Beeren und Pflanzen fündig. Ein recht dürftiges Mahl für einen riesigen Kerl, wie er es war. Aber Jagen würde nur unnötige Energie auf der Suche nach dem Bären kosten. Mittlerweile hatte es den Thyren tief in die alumenischen Wälder gezogen. Keine Menschenseele weit und breit, umringt von der Natur bahnte er sich seinen Weg durchs Dickicht. Zwanghafte Begegnungen mit dem Mensch vermied der Bär in der Regel und so wusste Jorun das er die Bärenhöhle in der tiefen Wildnis suchen musste. Inzwischen war es tief in der Nacht und Jorun suchte sich wie am gestrigen Tag ein Nachtlager, um die sich von den Strapazen des anstrengenden Tages auszuruhen.

Tag 3 - Freund oder Feind?

Die erste Hälfte des Tages verlief fast völlig ohne Ereignisse, nur der Hunger und das ständige Magenknurren trieben den Thyren fast zur Verzweiflung. Auch sein Wasser ging zur Neige, doch die Zeit wurde knapp und der Gedanke an Wulfgard ließ ihn durchalten. Immer tiefer ging es in den Wald hinein und irgendwann fanden sich dann auch Bärenspuren auf dem feuchten Waldboden. Jorun war klar, dass ihn der Bär schon auf weite Entfernung wittern würde und so legte er bis auf den Kilt seine gesamte Kleidung ab, und begann sich großzügig mit der schlammigen Erde einzureiben. Der Nachteil an dieser Methode war, dass er nun auch für die anderen Waldbewohner geruchlos sein würde und somit eine potentielle Gefahr. Von Osten hörte er das Heulen eines Wolfes und innerlich hoffte der große, am ganzen Leib mit Schlamm bedeckte, Thyre, dass die Wölfe in eine andere Richtung weiter ziehen würden. So sehr er die Natur liebte und so sehr er sich sonst als Teil von dieser fühlte, so sehr fühlte er sich in diesem Moment als Störfaktor, als etwas, dass hier einfach nicht hergehörte. Seine Schritte führten ihn, auf leiser Sohle der Bärenspur folgend, weiter in den Wald hinein. Plötzlich knackte ein Ast neben ihm und er vernahm ein Knurren, ein tiefes kehliges Knurren. Die Muskeln des Thyren spannten sich an und langsam fast zeitlupenartig wurde ein Pfeil aus dem Köcher gezogen und der Bogen in Richtung des Knurren gespannt. Vor ihm stand ein Grauwolf von enormen Ausmaß, der knurrend und Zähne fletschend mit langsamen Schritten auf ihn zuging. Grade als er die Sehne lösen wollte, um einen Warnschuss zu feuern realisierte er, dass es Narmo war, der dort vor ihm stand. Die Augen geschlossen ging der Hüne in die Hocke, um weniger bedrohlich auf seinen treuen Begleiter zu wirken. Doch dieser, irritiert von fehlenden Geruch des Thyren, setzte zum Angriff an und sprang auf den Thyren zu. Ein kurzer Schrei als er die scharfen Zähne in seinem Arm spürte und von der Wucht des Wolfes zu Boden gerissen wurde. Doch anstatt den Thyren weiter zu attackieren ließ Narmo von Jorun ab, als ihm dessen Geruch in die Nase stieg. Der Biss war nicht tief und hatte dennoch Fleischwunden in den Arm des Thyren geschlagen. Befehlsmäßig begann er den Arm zu verbinden und drückte sich wieder in den Stand.

Ein kurzer tadelnder Blick zu seinem Begleiter genügte und dieser folgte ihm. Einige weitere Stunden vergingen und der Abend räumte der Nacht den Platz. Mittlerweile war der Wald so dicht und unberührt, dass der Thyre nur sehr schwer vorran kam. Nach einer gefühlten Ewigkeit offenbarte sich die vermutete Höhle endlich vor ihm und aus sicherer Entfernung beobachtete er diese. Der Bär schien auf Jagd und so kauerte er sich neben Narmo in eine Ecke der Höhle und schloss die Augen. Die Strapazen der letzten Tage forderten ihren Tribut und so dachte er sich "Nur für einen kurzen Moment ausruhen..."

Tag 4 - Grausame Natur


Lautes Brüllen ließ ihn aus seinem Schlaf hochschrecken. Vor ihm stand ein riesiger Schwarzbär und versuchte ihn mit Drohgebärden einzuschüchtern. Reflexartig drückte er sich weiter an die Wand und in diesem Moment hob der Bär seine riesige Pranke und schlug ihm diese in seine Brust. Ein lauter Schmerzensschrei, in purer Verzweiflung und im Angesicht des Todes nestelte er nach dem Dolch an seinem Gürtel und rammte ihn den Bären in den Kopf. Der Bär ließ von Jorun ab und wurde durch einen Sprung von Narmo zur Seite gestoßen. Mit schwerem Atem und unter der Last der Verletzung setzte er zum Schuss an und erlöste den Bären von seinem Leiden. Dann wurde es schwarz und der Thyren sackte leblos in sich zusammen. Geweckt durch lautes Röhren, schlug er langsam die Augen wieder auf. Schemenhaft erkannte er im Dickicht des Waldes einen weißen Hirsch, der im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden war. Seine Brust schmerzte und er konnte nur schwer atmen. Inzwischen war es Tag Hell und die Höhle vom Licht der Sonne durchflutet. Der Bär lag dort vor ihm, in seiner eigenen Blutlache, neben ihm der treue Begleiter von Wolf. Ebenso ausgelaugt und vom Kampf gezeichnet wie er. Er konnte jetzt nicht aufgeben, er durfte jetzt nicht aufgeben. Sein Weg war nicht vorbei. Er sollte nicht hier enden. Mit letzter Kraft drückte er sich hoch und besann sich nach einem tiefen Atemzug auf seine Stärken.

Brennnessel, Kamille, Ringelblume. Ein einfaches Rezept und dennoch würde es, zumindest bis er es wieder nach Wulfgard geschafft hatte, seinen Zweck erfüllen, um die klaffende Wunde zu versorgen. Die Kräuter ließen sich recht schnell zusammen tragen. Die Pflanzen wurden zu einer breigen Masse zerrieben, ehe er die Wunde mit Wasser reinigte und sie großzügig auf dieser verteilte.

Neben dem Bären ging der Hüne auf die Knie und schloss die Augen. "Verzeih mir Hirsch, ich werde die Narben als Mahnmal tragen für das, was ich der Natur heute antun musste". Mit geschickten Schnitten trennte er die Bärenpranke vom Rest des Körpers und verstaute sie in seiner Kilttasche. Die Aufgabe war geschafft und der Heimweg konnte angetreten werden.


Zuletzt bearbeitet von Jorun Wikrah am 02 Sep 2018 11:21, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Jorun Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 02 Sep 2018 11:23    Titel:
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Einatmen. Ausatmen und im Kopf zählen.

Einatmen, ausatmen und im Kopf zählen.

Nur langsam beruhigte er sich. Schweißgebadet lag der Hüne in seinen Fellen. Auch am 11. Tag nach der Offensive verschwanden die Träume nicht, im Gegenteil sie wurden schlimmer. Von Zeit zu Zeit dröhnten die Geräusche der Belagerung in seinem Kopf, bohrten sich in seine Gedankengänge und frassen sich in seinen Schädel. Aber das schlimmste war, dass er seine Wolfshöhle mied. Er blieb lieber vor ihr stehen und rief die Wölfe nach draußen, als auch nur einen Fuß in die Höhle zu setzen. Der Gedanke, eingeschlossen unter Massen von Stein zu schlafen oder auch nur kurz dort zu verharren, ließ den Hünen schon im Schritt erstarren.

Mit einem tiefen Knurren drückte er sich von den Fellen. Er fühlte sich Kaputt. Ein kaputter Wolfsheuler. „Lächerlich“ dachte er bei sich selbst und dennoch war es allgegenwärtig. Seine Gedanken und Gefühle behielt er lieber bei sich. Jorun war noch nie der Kerl gewesen, der offen über etwas redete. Selbst seiner Blutsschwester und seinem Weyb konnte und wollte er sich nicht anvertrauen.

Wut, Verzweiflung, Hilflosigkeit. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und dennoch reagierte er auf viele Dinge und Worte anders als sonst. Gereizter, dünnhäutiger. Es war Zeit den alten Zustand wieder herzustellen. Zu alter Kraft zu finden um auch wieder eine starke Schulter für das Rudel und seine Liebsten zu sein.

Der Kilt wurde übergeworfen und zu Bogen und Köcher gegriffen. Ein pfiff und Narmo stand neben ihm. Der erste Weg führte ihn zum Hain, ein Bad im See würde seine Gedanken schon in richtige Bahnen lenken. Mit einem tiefen Seufzen ließ er sich ins kühle Nass gleiten und versuchte die letzten Wochenläufe von seinem Leib zu waschen.

Einatmen, ausatmen und im Kopf zählen.

Unter anderen Voraussetzungen wäre er wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, ohne den Schutz seiner Rüstung auf die Jagd zu gehen. Doch besondere Umstände erforderten besondere Maßnahmen. Mit etwas Hainerde wurden Muster und Kriegssymbole auf die Stirn, sein Gesicht und den Oberkörper gemalt. Ehe sein Weg mit festem und sicheren Schritt gen Harypiennest führte.

Unendlicher Hass und unbändige Wut kamen in ihm auf, wenn er an die Federweiber dachte und so würden sie heute stellvertretend für alle die Last und schweren Gedanken, die auf seinen Schultern ruhten sterben. Der erste Pfeil traf sein Ziel und ein seeliges Lächeln legte sich auf die Lippen des Hünen als die Harpyie unter einem Schmerzensschrei zu Boden krachte. Immer weiter bahnte er sich seinen Weg in die Höhle. Natürlich ließen sich die Federweiber nicht ohne Gegenwehr von ihm abschlachten. Tiefe Kratzer von Krallen und Schürfwunden von Flügelschlägen breiteten sich auf dem Körper des Hünen aus.

Als auch die letzte Harpyie ihr Ende gefunden hatte sackte Jorun auf Knie, entkräftet, blutüberströmt und schwer verletzt und dennoch zeichnete sich ein seliges Lächeln auf seinen Zügen. Es wurde schwarz vor seinen Augen. Im Dämmerzustand gefangen bekam er nur noch mit wie Narmo ihn in die Wolfshöhle zog und kurz nur öffneten sich die Augen des Hünen. Keine Angst, keine Panik, kein Gefühl der Gefangenschaft. „Zuhause“ murmelte er und fiel dann in einen tiefen Schlaf.


Zuletzt bearbeitet von Jorun Wikrah am 28 Okt 2018 23:02, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Jorun Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 30 März 2022 18:14    Titel:
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Leben ist das was passiert, während man große Pläne schmiedet.

Seufzend schütteltete er seinen Kopf und atmete tief durch, ehe er seiner Schwester einen eindringlichen Blick widmete.

"Keines der Weyber weckt mein Interesse und ich weiß das ich mir an denen die es wecken die Finger verbrennen würde, von daher musst du wohl leider noch lange auf einen Welpen von mir warten Jeska"



Der letzte Abend

Es ist schon amüsant, wie Unrecht man manchmal doch haben kann. Es war grade einmal 3 Tage her, dass er diese Aussage getroffen hatte und nun lag dort in seinem Bett diese kleines Geschöpf, welches laut dem Brett seine Tochter war.

Sie hatte ihn gefragt ob er ihre Mutter kannte. Was hätte er sagen sollen? Das er rotzevoll an diesem Abend war und es Alev nach einem weiteren Met wahrscheinlich nicht gegeben hätte? Oder das Valja eben die hübscheste war und er, der große Jäger, sie nur erwählt hatte um seinen Bruder Halgar zu ärgern? Oder das er nichtmal mehr ein grobes Bild von ihr vor seinen Augen hatte? Es war nunmal Beltaine und er noch ein junger Wolf von grade einmal 19 Wintern.

Zum Glück war er nun keine 19 mehr und zum Glück auch nicht betrunken, wobei er es sich in diesem Moment sehnlichst wünschte. Er lächelte und erzählte der Kleinen, das was sie wahrscheinlich hören wollte.


"Aye mey kannte dey Mah, aber das ist viele Jahre her, wieviele Winter bist dey Alt?"

"Elf."

"Dann muss es vor 12 Jahren gewesen sein, das mey dey Mah als letztes gesehen hat. Mey wusste ney das es dey gibt...wie auch"

"Gut kombiniert Jorun, sie hält dich nun sicher für eine Intelligenzbestie, was dümmeres fiel dir nicht ein?" dachte er bei sich. Oh ja Betrunken sein wäre so hilfreich gewesen. "Aufstehen, wegrennen und später behaupten man hätte was auf dem Herd vergessen, in der Hoffnung das sich eventuell jemand anders um sie kümmern würde?...Nun reiß dich zusammen, du bist ein verdammtes Altschwert das unzählige Schlachten überlebt hat" dröhnten weiterere Gedanken in seinem Kopf.

Zum Glück waren Ulfur und vorallem Yndis anwesend. Yndis kümmerte sich rührend um die Kleine, während er selbst immernoch seine Gedanken ordnete. Alev erzählte das sie und ihre Mutter in der Heimat nicht am Feuer sitzen durften, weil sie eine Seuche sein. Sie trugen irgendein Grün auf ihrem Kilt. "Diese Bastarde hatten ihre sogar die Clansfarbe verwehrt?", schlich sich ein weiterer Gedanken in seinen Kopf. Sie zog eine kleine Holzschatulle aus ihrer Tasche und zeigte voller Stolz die kleine Wurmkolonie die in der Erde ruhte, die hätte sie gerettet. Vielleicht doch ganz der Vater?

Als nächstes ging es dann in die Händehütte, um Alevs Kilt zu färben. Mit ruhiger Miene und Geduld färbte Yndis den Kilt so das er letztendlich im Wikrahgrün erstrahlte. Alev blickte zu ihm um sich eine Meinung einzuholen, nachdem sie den Kilt überstriff. In diesem Moment überkam der Stolz den Wolfsheuler. Er wand sich mit einem Räuspern ab um den beiden den Moment der Schwäche und Ergriffenheit nicht zu offenbaren.


"Also wenn dey willst, dann..also wirklich nur wenn dey willst. Also dann darfste dey auch als Jorunsdottr vorstellen"

"Mey bin stolz darauf und mey hoffe, dass mey immer alles richtig mache und dey nicht enttäusche."

"Wölfchen dey bist ein Welpe, dey darfst alles falsch machen was dey willst und keiner wird böse drüber sein, aye?. Aber versprech mey, dass dey aus deinen Fehlern lernst, hm?"

"Mey versprechs!"

Der Elch den Yndis ihr schenkt brachte weitere Gewissheit, sie musste seine Tochter sein. Ihre Körperhaltung, das Funkel in den Augen und ihre Gesten drückten ihr Gefallen über das Geschenk aus, im Gegensatz zu den Worten die schlichter nicht hätten sein können. "Danke, Mey finde den Elch schön. Sey guad". Recht hatt sie, Gesten zählen soviel mehr als Worte, dachte er bei sich und wieder zeichnete sich ein Lächeln auf seinen Lippen.

Sie sollte sein Bett für diese Nacht bekommen und in den nächsten Tagen würde er ihr ein eigenes Zimmer einrichten. Es dauerte nicht lange bis sie eingeschlafen war.
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