Faaith Arin Yazir
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Verfasst am: 04 Jun 2023 14:00 Titel: Irgendwo in der Durrah |
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Ihr letzter Besuch in Menek'Ur lag viele Monde zurück und sie hatte da einfach nicht mehr in den damaligen Zusammenhalt der Familie zurück gefunden. Was nicht an der Familie lag, man hatte sie mit offenen Armen empfangen. Sie war diejenige, die schon vor Jahren die Verbindungen gekappt hatte, sowas kam nicht über Nacht zurück - schon gar nicht, wenn man neue Verbindungen geknüpft hatte. Sie hatte sich sich für ihre ruhelose Seite entschieden, und lebte für ihre Streifzüge und Jagden in der Durrah. Das Heimatgefühl erhielt sie bei ihrem Bruder und seinen Kindern. Da war sie die verschrobene Tante, die alle paar Jahre mit wunderlichen Sachen aus der Durrah zurück kehrte. Nie sprach sie da über ihr altes Leben, über ihre unkonventionelle Lebensweise. Sie versuchte ihren Neffen und Nichten sogar als verantwortungsvoll entgegen zu treten. Geschauspielert - aber die Kleinen verehrten sie dafür und ihr Bruder war dankbar dafür. Alles in allem - in Anbetracht der stürmischen Jahre, die sie verbracht hat, war sie zufrieden mit dem Leben, wie es sich entwickelt hatte. Den letzten Besuch in Menek'Ur hatte sie für sich als Abschied ins Gedächtnis geprägt. Sie wusste, dass es ihrer Wahlfamilie gut ging - so kam es auch, dass die Farben der Familie nicht mehr ihr Begleiter waren. Kein Familienring ihre Herkunft belegte. Wenn sie durch die Durrah zog, war sie einfach nur ein Kind der Durrah - Kein Sandsturm der Yazir mehr.
Ihr Bruder und seine Familie wunderten sich , dass sie eines Tages ihre Besuche einstellte, und ihrendwann im Laufe der Monate und Jahre wurde diese Verwunderung zur Gewissheit, dass ihr etwas geschehen sein musste. Da sie ihre Reiseroute nicht kannten, und es keine Spur gab, die sie hätten verfolgen können, nahmen sie im Stillen und im Gebet zur Mara von der seltsamen Tante und der eigensinnigen Schwester Abschied.
Faaiths letzter Weg hatte weit in die Durrah geführt. Der Grund ihres Todes verbag sich, wie sie selbst tief im Sand. Die Fußspuren, die sie hinterlassen hatten, wurden vom Wind und Sand davon getragen, genauso wie die Sorgen und Ängste, die Hoffnungen und Wünsche, die diese Natifah stets auf ihren Weg begleitet haben und die nun endlich von ihr abfielen.
Das erste und das letzte Mal, dass sie wirklich Teil eines Ganzen war.
Kein Grund zur Klage. |
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