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Der Ruf der Titanen
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Alana Duin





 Beitrag Verfasst am: 09 Jan 2007 17:38    Titel: Der Ruf der Titanen
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Immer wieder hallte von den Wänden der stinkenden Höhle ihr Name wieder. „Alana, ALANA!“ Eigentlich war es gar nicht mal genau ihr Name, den die Titanen da riefen, doch von den Wänden prallten ihre Worte so ab, dass man nur bei genauem Hinhören merkte, dass es wohl eigentlich eher etwas wie „Halana“ heissen sollte. Das verwirrte sie und einmal mehr wäre sie fast dem Titan vor sich in die Hände geraten, wenn Domian, ihr Gefährte, nicht im letzten Moment noch gerufen hätte „PASS AUF!!“ Gerade noch, konnte sie sich unter den zugrapschenden Händen des Hühnen hinwegducken und versuchte gleich noch einen Schlag ihres Schwertes an seinem Bein anzubringen, doch sie verfehlte ihn mal wieder und der Schwung lies sie zur Seite torkeln. Mit Mühe hielt sie das Gleichgewicht in der schweren Plattenrüstung. Mit einem tiefen Schnaufen wandt sie sich wieder herum zu dem Titanen und deckte Domian, welcher gerade sein Schwert aus einer tiefen Wunde am Bein des Menschenfressers zog. Sie zögerte nicht lange und stach dem Titanen ihr Schwert in die Kehle, als er sich versuchte, sich nach unten zu beugen. Domian stiess sein Schwert ebenso in seinen Hals so dass er endlich zu Boden ging. Nach Luft ringend nahm sie sich den Helm ab und wischte sich den Schweiss von der Stirn und atmete tief durch. Hätte sie Domian nicht dabei, wäre sie schon nach 2 Minuten Mausetod gewesen, das wusste sie. Sie konnte sich grade mal in den Katakomben vor Varuna gegen ein paar einfache Untote zur Wehr setzen und obwohl sie immer und immer wieder übte, gelang es ihr einfach nicht, das Schwert besser zu beherrschen. Langsam wurde sie deswegen deprimiert. Immer wieder hallten ihr die Worte durch den Kopf, die Eldir ihr damals an den Kopf warf „ Du kämpfst wie ein Varunaer Waschweib!“ Immer öfter fragte sie sich in letzter Zeit, ob es wirklich das war, was sie wollte und immer öfter verneinte sie sich diese Frage. Sie übte viel und fleissig, ja, doch es schien ihr einfach an Talent zu fehlen. Immer wieder war sie einfach zu unvorsichtig und die Hiebe der Gegner streckten sie eins ums andere mal nieder, wo einem anderen Krieger so etwas nicht passiert wäre. Immer mehr hatte sie einfach das Gefühl, dass sie dort in der ersten Reihe nichts zu suchen hatte. Ihr Lehnsherr hatte ihr damals befohlen, mit seinen Söhnen zu üben und so lernte sie das ein oder andere im Schwertkampf, aber eine Schwertmeisterin würde sie niemals sein können, das wusste sie. Doch was dann?
Gestern war sie mit einigen Freunden Domians zusammen auf der Jagd. Sie kannte die Leute kaum, doch noch immer spukte ihr das Bild der Schützin durch den Kopf, welche mit ihrer Armbrust auf den Dämon schoss und ihn somit schwer verwundete. Sie war in geschmeidiges Leder gehüllt, viel wendiger als sie selbst. Alana fühlte sich in der schweren Plattenrüstung häufig eingezwängt und das Gewicht war ihr oft fast zu schwer. Aber nie hätte sie gedacht, dass man mit einer Armbrust und den richtigen Bolzen so viel Schaden anrichten könne. Denselben Schaden mit ihrem Schwert würde sie wohl nie erreichen. Sie konnte das Schwert einfach nicht als Teil ihres Armes führen, wie es ein Meister tun würde. Es war immer eine Art Fremdkörper für sie. Vielleicht beherrschte sie es deswegen nicht so gut?
Sie beschloss jedenfalls, sich am morgigen Tage mal über das Bogenschiessen kundig zu machen. War da nicht in Bajard ein Händler, der Bögen verkaufte? Vielleicht wusste der auch, wie man damit umzugehen hat. Möglicherweise kam sie damit ja besser zurecht? Als sie das Domian erzählte, runzelte er zunächst nur die Stirn, dann nickte er jedoch und meinte „Ja, ein guter Schütze ist ein mächtiger Verbündeter im Kampfe. Er kann viel Schaden machen, während er selbst dabei fast immer im Hintergrund ist. Und wenn du dich damit besser fühlst mein Schatz, dann unterstütze ich dich auch gerne dabei.“ Erleichtert ging sie daraufhin zu Bett.

Am nächsten Morgen stand sie schon sehr früh auf und machte sich auf den Weg nach Bajard. Als sie zum Stand des Bogenhändlers kam, war jener gerade noch dabei, die letzte Ware in die Auslage zu legen.
„Zum Grusse guter Mann“ begrüsste sie ihn freundlich. „Sagt, ihr verkauft hier Bögen und Pfeile, doch wisst ihr auch einen Lehrer, der mir beibringen könnte, damit umzugehen? Ich würde es gerne einmal damit versuchen.“ Ein freundliches Lächeln zierte sogleich seine sonnengebräunte Haut „Aye mein Kind, da seid ihr bei mir auch an der richtigen Adresse! Ich kann euch sicher den einen oder anderen Handgriff zeigen. Die Grundbegriffe kann ich allemal euch beibringen, wenn ihr euch nicht ungeschickt anstellt!“
Gleich darauf drückte er ihr einen einfachen Bogen in die Hand und einen Pfeil und zeigte ihr, wie man einen Bogen hält, wie man ihn spannte und worauf man beim zielen zu achten hatte. Den ganzen Vormittag über, unterwies er sie so im Bogenschiessen, verbesserte immer wieder ihre Haltung und schallte sie, wenn sie mal wieder die Finger über dem Pfeil nicht richtig anordnete. Schließlich war sie jedoch schon recht sicher im Umgang mit dem Bogen und schaffte es sogar, einen der Pfosten des Marktstandes zu treffen. Dann schickte sie der Bogenbauer fort, denn mehr, meinte er, könne er ihr nicht mehr beibringen. Sie gab ihm einige Münzen für seine Mühen und nahm noch ein Schnitzwerkzeug-Set mit, damit sie zuhause üben konnte Pfeile zu schnitzen.
Daheim angekommen berichtete sie Domian von ihren Unterweisungen, doch er rüstete sich gerade für die nächste Jagd mit seinen Freunden und Alana beschloss, ihn zu begleiten.
Man wollte Dämonen erlegen im Hügelgrab vor Berchgard, eine wirklich anspruchsvolle Beute, fand Alana. Doch da alle anderen in ihren Kampfkünsten wohl weit fortgeschrittener waren, als sie selbst, tat sie sich auch sehr schwer und steckte einige böse Hiebe ein. Schließlich hatte sie einfach nicht mehr die Kraft, ihr Schwert zu schwingen. Ihre Muskeln brannten und die Luft brannte wie Feuer in ihren Lungen vor Anstrengung. Sie musste was unternehmen. So angeschlagen und erschöpft konnte sie nicht mehr kämpfen und war nur eine Belastung für die Truppe. Kurzerhand entschloss sie sich dazu, ihre schwere Rüstung auszuziehen, die sie nur behinderte, und jeden Schritt zur Quälerei werden lies. Einer der Skelettschützen hatte einen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen fallen gelassen. Es waren nur einfache Waffen, doch Alana beschloss, es damit einmal zu versuchen. Besser als hinter der Gruppe herschleichen war es allemal. Domian sah sie fragend an, doch schon kam aus einer Nische ein Lichlord und griff die Gruppe an. Alana zögerte nicht lange und stellte sich mit dem Bogen neben die anderen beiden Schützen der Truppe und zielte auf den Lichlord, während die anderen ihn mit Schwert und Keule in Schach hielten. Ein Pfeil nach dem anderen schnellte über die Sehne ihres Bogens und auch wenn sie sich am Anfang noch nicht sonderlich geschickt anstellte und auch oft das Ziel verfehlte, so fand sie, war sie mit dem Bogen doch erfolgreicher als mit dem Schwert. Es gab ihr einen richtigen Rausch, immer noch einen und noch einen Pfeil in Richtung des Monsters abzufeuern und freute sich diebisch, wenn ihr Pfeil in seine halb verweste Haut eindrang. Sie machte sicherlich nicht viel Schaden, aber es lenkte ihn von den Schwertkämpfern immerhin so weit ab, dass jene ihn schließlich niederstrecken konnten. Verwundert sah sie auf den Bogen. Es war das erste Mal gewesen, dass ihr der Kampf richtig Freude gemacht hatte. Bisher hatte sie das Kämpfen mehr als Pflicht angesehen, als eine Sache, die eben erledigt werden müsse, weil es das einzige war, was sie konnte. Aber beim Bogenschiessen fühlte sie sich richtig frei. Keine schwere Rüstung behinderte sie, sie konnte viel schneller die Position wechseln und war nicht in direkter Angriffsreichweite ihres Gegners. Somit fiel auch das Ausweichen grösstenteils weg. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Eine der Schützen klopfte ihr mit der Hand auf die Schulter und meinte zu ihr „Für eine Anfängerin wart ihr gar nicht so schlecht! Ihr solltet überlegen, ob ihr eure Fähigkeit nicht ausbauen wollt!“ und lächelte aufmunternd. Alana nickte nur leicht und sichtlich geistesabwesend. Plötzlich war ihr, als läge ihr Weg ganz klar vor ihr. Bisher setzte sie nur vorsichtig einen Fuss vor den anderen und tappte durch undurchsichtigen Nebel, doch nun schien ihr, als wenn jemand Laternen am Wegesrand aufgestellt hätte. Sie würde sicherlich lange dazu brauchen, doch ihr Entschluss stand fest! Sie wollte Schützin werden. Sie würde jeden Tag mit dem Bogen üben und auch ihre eigenen Pfeile schnitzen, bis sie perfekt ausbalanciert waren. Vor Varuna befanden sich einige Zielscheiben vor der Werkstatt einer Holzwerkstatt. Dort würde sie morgen fragen, ob sie daran üben dürfe. Sie wollte ihr Ziel genauso präzise und tödlich treffen können, wie die Meisterschützin in der Jagdtruppe. Und eine lederne Rüstung würde sie sich besorgen. Eine, die sie nicht so sehr behinderte. Das geschmeidige Leder war sicher ein angenehmes Gefühl auf ihrer Haut. Ihre Augen leuchteten vor Vorfreude und ein Blick von Domian und ein lächeln von ihm, zeigte ihr, dass er wohl wusste, was sie sich gerade dachte. Doch schon ging es weiter und den Rest der Jagd legte sie den Bogen nicht mehr aus der Hand und genoss jeden einzelnen Schuss.
Erschöpft, doch überglücklich fiel sie in dieser Nacht in ihr Bett. Morgen! Morgen würde sie beginnen eine echte Schützin zu werden! Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen dachte sie „ ..dann werde ich sicherlich auch die Titanen eines Tages mit meinem Bogen erlegen!“ und schlief schließlich über diesem Gedanken langsam ein.
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