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Scartyz
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Scartyz Blutfaust





 Beitrag Verfasst am: 24 Dez 2006 14:33    Titel: Scartyz
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Es gab eine Zeit, da vermochte der Neugierige, so er die dichten Wälder zwischen Rahal und Varuna sich zu durchforsten traute, mit etwas Glück, auf ein großes Holzhaus stoßen. Wenn die Sonne in dieser Region zur Mittagsstund ihren Zenit erreicht hatte, schien sie mit all ihrer Kraft auf diese Lichtung hinab, in welcher es errichtet worden war und es erstrahlte in ihrem Glanze.
Im inneren des Hauses hingegen ward es stets düster und selbst zu dieser Stunde, fielen nur wenige dieser Strahlen dort ein.
Es wirkte geradezu verlassen. Das Gras auf der Lichtung wucherte so hoch, als sei es viele Lenze nicht gesenst worden und die Witterung hatte dem Türschild seine Lesbarkeit geraubt. Nurnoch die, auf diesem eingeschnitzten, Dukaten, in deren Innerem schon das Moos sproß, konnte man als solche, bei genauem Hinsehen, noch identifizieren.
Und dennoch - verlassen ward es keineswegs.
Hatte man sich ersteinmal nah genug herangeschlichen, aufdass man ein, zwei Blicke durch eines der Trüben fenster erhaschen konnte, so sah man ein gar reges Treiben.
Allerhand Geschäfte wurden dort, im Inneren, abgewickelt. Geschäfte zwischen Leuten, deren Namen man nicht bedachtlos laut aussprechen sollte, wenn man an seinem eigenen Kopfe hing. Geschäfte deren Inhalt, dieses Haus niemals verlassen sollten, bis zu einem Tage, doch davon später.
Der Herr des Hauses war Asquolan de Beveur. Doch manch einer gab ihm das Synonym "Blutfaust", was er seiner Gewalttätigkeit, sowie der Tatsache, dass wohl kaum ein Tag verging andem kein Blut an seinen Hände klebte, zu verdanken hatte. Er war ein kräftiger Mann, mit leichtem Kugelbauch, dessen Alter man wohl auf 55 Lenze schätzen sollte. Er kleidete sich altmodisch, doch dafür umso stilvoller. Sein Weib war etwas jünger als er und in ihren Augen konnte man erkennen, dass sie einst eine wahre Schönheit gewesen sein musste, bis die Mühlen der Zeit auch in ihrem Gesicht ihre Spuren hinterlassen hatten.
Ich sah vier Kinder in diesem Haus. Vom ältestens zum jüngsten waren es; Sibrius, ein junger Mann, dem man lieber aus dem Wege ging. Aufbrausend und Gewalttätig war er, ein wahrlich fieser Kerl. Cyrus, ein unsicherer und etwas zurückgebliebener Bursche, aber eine gute Seele. Scartyz, ein eher zurückhaltender, doch gewitzter Junge und Videros, der jüngste im Bunde.
Ausserdem hausten dort zwei Hände voll bediensteter, maßgeblich stämmige Burschen, mit grimmigem Blick.
Wie Asquolan seine Brut mit samt diesem kleinen "Hofstaat" ernähren konnte? Sagen wir es so, die Zeiten in denen er sich um das gute Gold Gedanken machen musste, lagen weit zurück. Asquolan kam aus ärmlichen Verhältnissen und war so einer, der nach den Sternen griff, versteht ihr? Er hatte großes vor. So arbeitete er sich tatsächlich hoch, bei den einzigen Leuten, die einen Bauern wie ihn für sich schuften ließen - Gesetzlose. Ein kleiner Mord hier, ein Diebstahl dort, so hatte er sich nichtnur den Respekt der anderen, sondern auch einen nicht unerheblichen Anteil deren Vermögens angeeignet und bald war er soweit, dass er andere die Drecksarbeit für sich machen ließ und nurnoch das Gold einstrich.
Viele, die davon wussten, mieden dieses Haus. Man wollte nicht in der Schuld eines solchen Mannes stehen, glaubt mir. Doch war er bekannt dafür, dass seine Leute sich nicht zu fein waren "auch die heissen Eisen anzupacken" und sie waren zuverlässig. So sah man machen Edelmann diese Türschwelle überschreiten, oder manche Braut, die schon kurze Zeit später mit schwarzem Schleier sich ihren Weg durch die sauberen Straßen Varunas bahnte, obwohl es auf der Hand lag, dass der alte mit dem Panther wohl im Bunde stand.
Asquolan überlebte seinen erstgeborenen. Sibrius hatte sich in seiner Raserei mit den falschen Leuten angelegt und so kam eins zum anderen und jede Hilfe zu spät, sein alter Herr konnte ihn nicht retten.
Doch schwor er Rache und so entstand eine Fede zwischen dem Haus Beveur und den Mördern seines Sohnes, welche sich schnell als seine ehemaligen Arbeitgeber herausstellten und nun einen Teil von seinem Kuchen abhaben wollten. Doch war Asquolan in die Jahre gekommen und so manche altersbedingte Krankheit plagte ihn. Sibrius konnte seine Nachfolge nichtmehr antreten und Cyrus war schlichtweg zu schwach dafür. So übergab er dem nächstgeborenen Scartyz das Kommando, Cyrus in der Erbfolge überspringend, welcher daraufhin selbstmord beging.
Scartyz, dem es eigentlich stets zuwider gewesen war, in die schmutzigen machenschaften seines Vaters einzusteigen, hatte der Mord an seinem Bruder Sibrius emotional stark abstumpfen lassen, dass er fortan seine Ruhe im Gebet zu Alatar suchte, wie sein Vater es ihn gelehrt hatte und nahm sich der ihm aufgetragenen Berufung an. Er schaffte es einen Großteil der Feinde seines Hauses aus dem Weg zu räumen, in einem verbitterten und vernichtenen Kampf, der beide Seiten fast komplett auslöschte. Er war von einem ruhigen, friedliebenden Menschen zu einem hasserfüllten und skrupelosen Menschen geworden, der mit Menschen hantierte wie mit Schachfiguren. Viel hatte er von seinem Vater gelernt. Lasse niemals jemanden ausserhalb der Familie Wissen was du denkst. Hoffe nie auf Gnade und verschenke sie genausowenig. Nimm niemals Almosen an und verliere niemals dein Ziel aus den Augen, egal welche Abgründe du dafür überschreiten musst. Dies waren die Lehren seines alten Herrn. Das Haus Beveur wähnte sich bereits als Sieger dieses Konflikts, als einer der Geldeintreiber seines Vaters, der von der gegenseite bestochen worden war, des Nachts ihr Haus in Brand steckte und davon lief. Seine Mutter hatte bereits das zeitliche gesegnet und sein mittlerweiler schwer kranker, bettlägriger Vater beharrte darauf mit diesem Haus niederzubrennen.
Nur seinen kleinen Bruder Videros und sich selbst solle er retten, befahl Asquolan ihm am Sterbebett und seinen Glauben und das Erbe seiner Famile in Ehre halten!
Schweren Herzens verließen sie das Haus, welches kurze Zeit später einstürzte, nachdem die Flammen sich durch die Balken gefressen hatte, und ihren Vater unter sich begrub.
So machten sie sich auf, neues zu ergründen und zu tun, wie ihnen geheissen wurde.Seinen tatsächlichen Nachnamen verwendete er fortan nichtmehr, aufgrund der vorherrschenden Gefahr durch die Feinde seiner Familie. Vielmehr sollte er im Laufe der Zeit als "Blutfaust" bekannt werden, doch erst wenn er stark genug war, sich dieser Gefahr zu stellen und eine Möglichkeit gefunden hatte auch für seinen Bruder einen sicheren Ort zu finden.
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