Die Ankunft

[Aidana]

Muede und erschoepft versuchen ihre Augen die Umgebung am Hafen wahrzunehmen, doch es gelang ihnen kaum, waren sie doch zu sehr angestrengt von der langen Reise. Aidana brauchte eine Weile bis sie sich etwas gefangen hatte und ihr war nicht ganz klar, ob ihre Beine von der Last ihrer Tasche so schmerzten oder von der ewigen Reise die sie hinter sich gebracht hatte. Hier wuerde sie ein neues Leben beginnen, sie hievte die schwere Tasche auf den Holzsteg und liess sich darauf nieder.
Einige Momente schweiften ihre Augen umher, bis sie sich erhob auf der Suche nach etwas zu Wasser und etwas Essen. Zuerst jedoch brachte sie ihre schwere Tasche in die Bank und richtete sich dort eine Banktruhe ein.
Danach speiste sie in der ersten Taverne die sie fand und legte dem Wirt ihre fast letzten Goldmuenzen auf den Tisch. Ihre Fuesse und jedes Glied ihres Koerpers schmerzten fuerchterlich, aber sie wollte dennoch nicht darauf verzichten ihre vielleicht neue Heimat zu erkunden.

Sie lief schon eine ganze Weile umher und wahrscheinlich lag es an der spaeten Stunde, dass sie lediglich Verkaeufer und einige Wachen antraf, dann ploetzlich traf sie auf zwei Personen, die sich ihr, nach einem kurzen Wortwechsel, als Loran Darragon und Vyra de Lopasz vorstellten. Die beiden waren sehr nett und hilfsbereit. Herr Darragon erzaehlte ihr von seiner Frau, wo die junge Frau ein Pferd erstehen koenne, allerdings wuerde sie dafuer etwas mehr Gold benoetigen, aber auch hierfuer hatte er eine Loesung und so bot er der jungen Schneiderin einen Auftrag fuer die Wehr an. Aidana nahm den Auftrag dankend an, hatte sie doch nur noch einige weniger Goldmuenzen in ihrer Guerteltasche.

Sie war sichtlich muede und erschopeft und so bot Vyra ihr an sie zum naechsten Gasthof zu bringen, wo sie ihr sogar das Zimmer zahlte. Eigentlich war es Aidana sehr unangenehm, sie nahm nicht gern Geschenke an, aber ihr blieb nichts weiter uebrig und Vyra schien sehr nett. So unterhielten sich die beiden Frauen noch eine kurze Zeit, in der Vyra ihr auch sagte, dass sie noch einen kleinen Schneiderauftrag haette. Umhaenge in saemtlichen Farben wuerde sie benoetigen und sie gab der jungen Schneiderin dafuer einen Beutel voller Goldmuenzen, damit sie den dafuer benoetigten Flachs besorgen konnte.

Als die beiden Frauen sich dann zum zweiten Mal verabschiedeten, ging Aidana mit einem Laecheln die Treppen hoch und legte sich ins Bett. Eingewickelt in die warme, gut duftende Bettdecke lag sie so noch eine Weile da und dachte nach. Ihr gefiel es hier und hier wollte sie bleiben.