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Der Weg zum Ziel
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Ithorellain (zu loeschen)





 Beitrag Verfasst am: 16 Sep 2006 12:48    Titel: Der Weg zum Ziel
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Der Kampf gegen den Schatten



Sein Name lautet Ithorellain. Wie bei den meisten seines Volkes wurde seine Haut von einem leichten goldenen Schimmer umspielt, so wie die Sonne sich auf der Oberfläche eines Teiches ihren Weg sucht. Seine Haare glänzten in der Sonne in einem herrlich vollen Blauton. Aus seinem Blick ließ sich ohne Mühe die alte Ruhe und Rationalität der Edhil herauslesen, wobei in ihm dennoch das Feuer der Jugend stark zu lodern schien, denn mit seinen 111 Sommern gehört er noch zu den Jugendlichen unter Seinesgleichen.

Obwohl er nicht in Ered Luin das Licht der Welt erblickte, sondern nahe des Teiches der Klarsicht, genoss er dennoch die Erziehung und die Lehren, die jedem anderen Hochelfen zu Teil wurden, obwohl sein Vater dennoch einiges vor ihm verbarg - zu seinem eigenen Besten, wie sich später herausstellen wird.

Eine kleine Schar von Edhil brach einst auf zum Teich der Klarsicht, in der Hoffnung dort den Kampf gegen den Schatten zu gewinnen, der sich über einen der ihren gelegt hatte.
Der vom Dunkel verführte war der Bruder von Ithorellain. Sein Name lautete Nadyawin.
Nadyawin drang auf dem "Weg des Träumers" in Gefilde ein, in die er niemals hätte eindringen dürfen. Er wagte sich bei seinen Forschungen weiter vor, als es gut für ihn gewesen wäre. Und nicht nur für ihn war es schlecht. Die Gegenwart des Schattens in seinen Gedanken störte das Lied der Eluive.
Sein Vater Haleon, einer unter den ältesten der Edhil, fürchtete um die Auswirkungen des Schattens auf die anderen Edhil.
So zogen er, seine Gemahlin und einige andere ältere Edhil aus zum Teich der Klarsicht. Der Teich ist ein Ort der Macht, dort ist das Lied besonders laut, und sie hofften, dass sie dort den Schatten von Nadyawin nehmen konnten. Sie beschritten gemeinsam den "Weg des Träumers" und versuchten unter größten Anstrengungen Nadyawin aus den Schatten zu reißen.
Bei diesen Versuchen wurden viele Geister der Helfer selbst in den Schatten gerissen und gingen ins Nichtsein über. Ihr Geist wurde aus dem Körper gerissen und verschwand im Nichts.
Aus diesem Grund wurde es Ithorellain auch nicht gestattet an den Rettungsversuchen Teilzunehmen, da er um einige Hundert Sommer jünger und unerfahrener war, als diejenigen, die ihr Leben auf dem Weg des Träumers verloren. Sein Vater war sich sicher, dass er dem Strudel des Schattens nichteinmal wenige Augenblicke standhalten könne, so musste sich Ithorellain damit abfinden, dass es ihm verwehrt wurde. Es widerstrebte ihm, dass Haleon keine Zeit hatte ihn zu unterweisen, sondern sich Tag und Nacht mit den Rettungsversuchen beschäftigte. Sofort verwarf er diese Gedanken aber wieder, denn er wusste es war zum Wohle aller, was sein Vater dort tat.

An einem Schicksalvollen Tag schien es fast so, als haben sie Nadyawin erreicht und könnten ihn zurückholen. Doch der Schein trügte. Es war eine List des Schattens, um sie weiter heranzulocken. Zu weit.
Die letzten 3 Edhil, Nadyawins und Ithorellains Vater eingeschlossen, wurden plötzlich wie von Geisterhand vom leblosen Körper Nadyawins' fortgschleudert.
Zwei der Drei kamen dabei augenblicklich zu Tode, doch einer, Haleon, überlebte mit schweren Verletzungen. Die Verwundung war nicht körperlicher Art. Es war, als würde seine Seele bluten, und ihn wie Blut Tropfen um Tropfen verlassen.
Er wusste, dass auch er ihnen bald erliegen würde, sie saßen tief und ließen sich auch nicht durch die Heilkunst der Edhil heilen.
Eine kurzes Zucken der Augenlider auf dem Gesicht von Ithorellain ließen sein Entsetzen erkennen, als dies auch ihm klar wurde.. Im nächsten Moment jedoch verfiel er sogleich wieder in die nüchterne Art der Edhil. Mit ruhiger, ermutigender Stimme sagte er:

"Vater, sag mir, wie kann ich dir helfen?"

"Sohn, dein Bruder ist verloren, sein Geist ist ein Teil der Schatten geworden, doch anders als meine Gefährten starb er nicht, er verließ lediglich seine Körperliche Hülle, ich weiß nicht wie er das getan hat. Wir konnten ihm nicht helfen. Ich versuchte ihn mit meinem Geist und all meiner Kraft festzuhalten, aber es ging nicht. Ich konnte ihn nicht halten, konnte ihm nicht helfen. …ihm nicht mehr helfen. Genauso wenig wie du mir helfen kannst."

"Sag das nicht Vater, ich werde versuchen zu tun was ich kann!"

Ithorellain wollte in den Wald gehen, um einige Kräuter zu suchen, obgleich ihm das Schicksal seines Vaters bereits bewusst war, doch sein Vater packte ihn beim Arm.

"Nein, es ist.... *er geriet kurz ins Stocken und schnappte nach Luft* ... vergeblich.
Hör mir zu Sohn! Du musst das Wissen, das wir über den Weg des Träumers und den Schatten errungen haben bewahren!
Geh nach Ered Luin und bringe ihnen das Buch mit unseren Aufzeichnungen. *Ein Husten schüttelte ihn* Es ist wichtig! Sie werden es brauchen um den Schatten zu bekämpfen! Das Lied klingt stark und laut in dir, du erblicktest an einem Ort der Macht die Welt! Sei stark! Geh jetzt, mach dich auf den Weg nach Ered Luin! Bitte die hohen dich in meinem Namen die Kunst zu lehren, werde ein Ithron und vollende meine Aufgabe, rette deinen Bruder! Rette ihn!UND NUN GEH! Sie werden bald hier sein."

"Wer wird bald hier sein Vater?"

Es kam keine Antwort. Sein Vater war dem Nichtsein erlegen. Er konnte sich aber schon denken, wer bald hier sein würde. Bestimmt waren es die Letharen. Dunkle Kräfte zogen sie seit ihrer Abspaltung an, wie das Licht die Fliegen. Sie wagten es sogar den Tod selbst heraufzubeschwören, also mussten sie auch etwas mit dem neuen Schatten auf dem Weg des Träumers zu tun haben. War es sogar möglich, dass dieser Schatten ein altbekannter Feind ist, der den Weg zurück nach Hause sucht ? Ithorellain nahm sich vor später darüber nachzudenken, es galt nun anderes zu erledigen.

So schnell er konnte eilte er nun zu dem Haus, in dem sie gelebt hatten. Es war nach der Art der Elfen aus einem großen Fels, nahe des Teiches, gehauen worden. Es schmiegte sich so harmonisch in die Natur ein, die es umgab, als wäre es schon von jeher so gewesen.

Er nahm das Buch mit den Aufzeichnungen an sich, fest entschlossen, damit das richtige zu tun. Ebenfalls nahm er das Buch seines Vaters mit den anderen Aufzeichnungen über das Lied und die Kunst an sich und machte sich in aller Eile auf den Weg. Er konnte spüren, dass die Gefahr ihm nur all zu nah im Nacken saß. Er durfte keine Zeit verlieren.
In dieser Notlage rief er das Einhorn herbei, damit es ihn schnell nach Ered Luin trug.
Den ganzen Weg über war er tief in sich selbst und seine Trauer versunken.
Er war jedoch fest entschlossen dem Willen seines Vaters so gut zu dienen wie er es nur konnte. Der Schatten durfte das Lied nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Er musste handeln, den weg des Ithrons beschreiten um seinem Bruder und dem Schatten Einhalt zu gebieten.
Er ritt so schnell es das Einhorn nur vermochte um keine Zeit zu vergeuden.
Erst vor den Toren Ered Luins machte er halt. Das Feuer der Entschlossenheit brannte unverkennbar stark in seinen Augen. Er murmelte leise: "Ich werde es schaffen Vater!" und ritt dann durch das Tor.


Zuletzt bearbeitet von Ithorellain (zu loeschen) am 23 Nov 2006 21:34, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Ithorellain (zu loeschen)





 Beitrag Verfasst am: 16 Sep 2006 19:03    Titel:
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Des Vaters Rüstung



Schon mehrere Stunden ist es her, dass die Sonne sich hinter die Berge senkte, die Ered Luin umgeben. Das Heilige Tal wurde nunmehr vom Sternenlicht erhellt. Keine Wolke war am Himmel, es war eine sehr klare Nacht. Auch der Mond leistete seinen Beitrag zur Beleuchtung.
Ithorellain saß auf einer Bank und versuchte die Aufgabe zu erfüllen, die sein Lehrer Isdaniel ihm gestellt hatte. Er sollte das Tor zu seinem Seelenlied finden und durchschreiten. Zu diesem Zweck versuchte er aufmerksam dem Lied der Eluive zu lauschen, und es von seinem Seelenlied zu trennen.

Nach einigen vergeblichen Versuchen entschied er sich dann dazu, sich erst einmal ein wenig auszuruhen, bevor er es weiter versuchte. Er legte sich am Fuß der Bank in das Weiche Gras des Heiligen Tals und schlief schnell ein.

Er begann zu träumen.

Er sah sich selbst an seinem Geburtsort, dem Teich der Klarsicht, vor dem aus dem Felsen gehauenen Haus sitzen. Vögel zwitscherten ihre Lieder und der Bach, der hinter dem Haus dem Berg entsprang plätscherte vor sich hin.
Plötzlich sah er die Szenerie wieder aus seinen eigenen Augen. Er sah an sich herunter und stellte fest, dass er immer noch das Gewandt des Neth Ithron trug. Das hatte er aber doch an seinem Geburtsort noch gar nicht besessen. Merkwürdig kam ihm dies vor. Nun fiel ihm auf, dass dies der erste Traum war in dem er aktiv über etwas nachgedacht hatte. Außerdem kam ihm der Traum sehr real vor, nicht wie Träume normalerweise waren. Als er so über sein Traum nachdachte, während er ihn grade träumte, hörte es plötzlich rechts neben sich im Wald rascheln. Er wendete hastig den Kopf zur Seite um dann erleichtert festzustellen, dass es sein Vater war, der sich dort den Weg durch einen Busch gebahnt hatte.

„Alae mein Sohn!“ sagte Haleon mit sehr ernster Stimme.

„Alae Vater!“ antwortete Ithorellain voller Freude seinen Vater zu sehen.

„Sohn, höre mir zu. Dies ist kein gewöhnlicher Traum, ich versuche schon länger Kontakt zu dir aufzunehmen, aber es gelang mir bisher nicht. Meine Zeit ist kurz, so höre nur zu und stelle keine Fragen.!“

Ithorellain nickte seinem Vater verwirrt zu und wollte dennoch etwas sagen, doch bevor er den Mund aufmachen konnte fing sein Vater wieder an zu sprechen.

„Folge mir, schnell, ich weiß nicht wie lange ich noch zu dir sprechen kann.!“

Hastig lief Haleon zurück in den Wald. Ithorellain erhob sich und folgte ihm schnellen Schrittes.

„Mein Sohn, ich zeige dir nun einen Ort, an dem ich etwas vorbereitet habe für dich, falls das geschehen sollte, was uns viel zu unvorbereitet traf.“

Sie erreichten eine kleine Lichtung im Wald und Haleon blieb mitten darauf stehen.

„Merk dir diese Stelle Sohn, GENAU hier habe ich etwas für dich vergraben! Meine Zeit ist nun um, dies kostete mich meine letzte Kraft, ich konnte das Lied meiner Seele eine Weile in den Träumen aufrechterhalten, aber nun wird es ganz verklingen. Erinnere dich an deine Aufgabe! Vergiss sie nicht,….!“ Die Stimme wurde leiser. „Erinnere dich!“ Und wieder hörte es sich an als habe sie sich weiter entfernt: „Ich weiß du wirst es schaffen!“.

Ithorellain wollte noch etwas rufen, doch plötzlich wurde es schwarz um ihn. Er fand sich auf dem Rücken liegend im Gras wieder. Verwirrt sah er sich um, und als er die Sterne über sich sah, und die Bergkette erkannte, die Ered Luin umgab stellte er fest, dass er lediglich aufgewacht war. Langsam setzte er sich auf und nahm erst mal einen tiefen Schluck aus seinem Wasserkrug. Wie hatte sein Vater das nur vollbringen können ? Er war doch gestorben,… Er hatte es mit seinen eigenen Augen gesehen. Er war sich aber sicher, dass das kein Traum gewesen sein konnte, zumal Haleon es ihm ausdrücklich versichert hatte.

Er überlegte was er nun tun sollte. Einerseits war er sich sicher, dass es wirklich sein Vater war, der da zu ihm sprach. Doch andererseits war er sich nicht sicher, ob er einfach für mehrere Tage verschwinden sollte, ohne es Aethain und Isdaniel mitzuteilen. Ithorellain wusste nicht wo sich die beiden gerade aufhielten. Er entschied sich dafür ihnen einen Nachricht in ihre Postkästen zu werfen und sich dann auf den Weg zu machen. Er konnte es nicht übers Herz bringen seinen Vater im Stich zu lassen, denn genau dieses Gefühl hätte er, würde nicht tun, was sein Vater wollte.
So schrieb er sorgfältig in den Elfischen Runen auf zwei Pergamente:

Alae Aethain und Isdaniel!

Ich muss eine Reise antreten, die mehrere Tage in Anspruch nehmen wird. Ich kann euch noch nicht erklären was ich dadurch zu finden hoffe, denn ich weiß es selbst noch nicht. Mein Vater schickte mir eine Botschaft und rief mich zu einem bestimmten Ort.
Ich werde so schnell es mir möglich ist zurückkehren um den Unterricht fortzusetzen.
Unterwegs werde ich dennoch weiter an der Aufgabe arbeiten, die ihr mir aufgetragen habt.
Ich gebe euch Sofort Bescheid, wenn ich wieder zurück bin.

Atenio!.

Ithorellain



So ging er hinunter in den Wald und rief sich einen der Einhornmischlinge herbei, aufdass es ihn so schnell es geht an sein Ziel tragen würde. Er ritt Tag und Nacht durch. Nach 3 Tagen erreichte er sein Ziel.



[To be Continued...]
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 Beitrag Verfasst am: 22 Sep 2006 22:16    Titel:
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Des Vaters Rüstung ( Fortsetzung )

Voller Schmerz sah er das Haus, in dem er Geboren ward in Trümmern liegen. Die Gärten und Beete, die er als Zeitvertreib angelegt hatte waren ebenfalls verwüstet.
Trauer umnebelte seinen Geist. Trauer um den Verlust seiner Familie und seines Heimes.
In Gedanken ohrfeigte er sich selbst. Er hatte doch nun ein neues Heim in Ered Luin gefunden. Alle waren sehr nett zu ihm gewesen, und werden es sicherlich auch zukünftig sein.
Er fasste sich am Herzen und stieg von dem Einhorn. Leise flüsterte er ihm ins Ohr „Geh nun zu den deinen, du hast mir sehr geholfen, ich danke dir!“ Das Einhorn wieherte, bäumte sich leicht auf und gallopierte davon. Dann machte er sich daran die Lichtung zu finden, die sein Vater ihm gezeigt hatte.
Nach einigem Suchen fand er sie dann doch, als er die Hoffnung sie zu finden schon fast aufgeben wollte. Tatsächlich war ihr Anblick haargenau wie in seinem Traum, obgleich er sich sicher war, nie zuvor auf dieser Lichtung gewesen zu sein.
Er holte die Schaufel hervor, die er mitgenommen hatte und fing exakt in der Mitte der Lichtung an zu Graben. Nach einiger Zeit stieß er auf Holz. Nachdem er weitere Teile des Erdreiches beiseite geschafft hatte, erkannte er es als eine Truhe. Er grub sie aus und versuchte sie zu öffnen. Sie klemmte aus irgendeinem Grunde und ließ sich nicht öffnen, obwohl seltsamerweise kein Schloß und ebenso keine Scharniere an ihr waren, die hätten einrosten können.
Er betrachtete die Truhe eindringlich von allen Seiten bis er an der einen Seite seinen Namen eingraviert fand. Jedoch nicht in einer Linearen Form, wie es für Schrift üblich war, sondern in Form eines Kreises.
Mehrere Stunden vergingen, während er sich den Kopf darüber zermarterte, wie er diese Truhe nur aufbekommen sollte. Er war müde und beschloss sich auszuruhen. Laut seufzend murmelte er: „Ach Vater, was hast du mir da nur für ein Rätsel auferlegt?!“, und ließ dabei eine Hand auf die Truhe sinken. Als er spürte, wie es unter seiner Hand plötzlich warm wurde blickte er hinunter. Zufällig hatte er sie genau in den Kreis gelegt, der aus den Buchstaben seines Namens bestand. Der Kreis glühte schwach in der Farbe der Sterne. Das gleiche Glühen drang in der Ritze zwischen dem Deckel und der eigentlichen Truhe hervor.
Er wagte es nicht die Hand zu heben und versuchte den Deckel mit der anderen abzuheben.
Zu seinem Erstaunen gelang ihm dies nun mühelos. Hatte er sich doch vorher so sehr abgemüht diesen Deckel zu heben. Schwer wie Stein ist er gewesen, nun war er jedoch leicht wie eine Feder.
Als die Kiste nun geöffnet war getrautet er sich endlich die andere Hand zu heben. Es erwies sich als richtig sie vorher liegen zu lassen, denn in dem Moment, in dem er sie abhob verschwand das Leuchten.
Er blickte in die Truhe um ihren Inhalt erkennen zu können.
In ihr befand sich ein Bündel, eingewickelt in feinsten Stoff. Es roch etwas nach den Ölen, die man benutzte um Lederne Kleidung oder Rüstungen zu pflegen. Als er das Bündel aus der Kiste hob fiel ihm ein Pergament entgegen. Er legte das Bündel zunächst zur Seite und las das Pergament. In Kunstvoller Schrift war darauf zu lesen:




Alae mein Sohn Ithorellain!

Ich wusste, es ist möglich das der Schatten gegen den wir kämpften uns eines Tages bezwingt.
Wenn du diese Botschaft hier liest, dann ist wahrscheinlich bereits soweit gekommen.
Ich habe hier einige Dinge für dich bereitgestellt, die dir helfen werden den Kampf weiterzuführen.
In dem Bündel findest du eine unserer alten Edhil Rüstungen, die nur die besten Schneider herstellen können, die Ered Luin zu bieten hat. Ich trug sie einst, als ich gegen irdische Diener des Schattens kämpfte. Möge sie auch dir ein Schutz gegen ihre Hiebe sein!
Weiterhin wirst du eine durch die Kunst versiegelte, kleine Schatulle finden. Wie sie zu öffnen ist wirst du selbst herausfinden, wenn es an der Zeit ist.
Auch wirst du einen Ring in der Truhe finden. Wenn es an der Zeit ist werden die Runen darauf sich dir zu erkennen geben, und auch seine Bedeutung wird dir offenbart werden.
Nimm nun diese Sachen und reite so schnell du kannst nach Ered Luin, sofern du noch nicht dort warst, andernfalls müsste ich sagen: Kehre so schnell du kannst in deine neue Heimat zurück!

Mögest du das Lied immer klar und deutlich hören mein Sohn!





Er schaute wieder in die Kiste und fand tatsächlich eine Schatulle und einen Ring darin.
Dann öffnete er das Bündel und war erstaunt über die kunstvolle Verarbeitung der ledernen Elfenrüstung. Er steckte den Ring in die Innentasche seines Gewandes und wickelte die Schatulle mit in das Bündel. Nun rief er abermals ein Einhorn aus dem Wald herbei und begann die Reise zurück nach Ered Luin. Abermals ritt er so schnell es ging, und brauchte wiederum 3 Tage für den Weg.
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 Beitrag Verfasst am: 23 Sep 2006 14:52    Titel:
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Wolfsgesang

Nach der Rückkehr von seinem Ausflug zu seinem Geburtsort wollte er sich nun etwas ausgiebiger seiner ihm gestellten Aufgabe widmen. Er musste lernen seinem eigenen Seelenlied zu lauschen, es vom Lied der Eluive unterscheiden zu können. Vorher musste er aber dringend noch etwas Essen, sein Magen knurrte schon, denn es waren bereits einige Stunden vergangen seit der Mittagszeit und er hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Nachdem er sich einen Schinken mit einem Stück Brot und etwas Zwiebel genehmigt hatte, begab er sich in den Elfenwald vor Ered Luin. Er suchte sich dort eine kleine Lichtung und setzte sich dort im Schneidersitz in das weiche Gras. Ithorellain schloss langsam seine Augen und atmete mehrmals tief ein und aus.

Mehrere Stunden verbrachte er in dieser Pose. Es gelang ihm jedoch nicht, dass Seelenlied von demjenigen der Eluive zu trennen, sie erklangen in seinem Kopf immernoch wie ein einziges mehrstimmiges Lied, dessen einzelne Stimmen er nicht zu unterscheiden vermochte.
Der Mond musste die Sonne mitlerweile abgelöst haben, denn es wurde kühler und einige leichte Windstöße ließen Ithorellains Haarsträhnen auf und ab tanzen. Ebenso war das zwitschern der Vögel verschwunden.

Plötzlich fiel ihm ein anderes Geräusch auf, das den Vogelgesang ersetzt hatte. Das heulen eines Wolfes erklang in seinen Ohren. Etwas merkwürdiges war jedoch an dem Heulen dieses Wolfes. Es klang nicht, wie das Heulen eines Wolfes normalerweise klang. Es wirkte melodischer. Nicht, dass das Heulen eines normalen Wolfes jeglicher Melodie entbehren würde, es ist auf seine Art melodisch, aber diese Melodie klang seltsam stark wie komplex. Sie schien eine Geschichte zu erzählen.
Bilder entstanden in Ithorellains Kopf, Bilder, wie ein Wolf sich durch den Wald schlich. Der Wolf näherte sich einem Hasen, der eigenartiger Weise kein Problem damit zu haben schien. Offenbar betrachtete der Wolf den Hasen nicht als Jagdbeute, sondern hatte lediglich einen Weg vor sich, der den des Hasen kreuzte.

Beiläufig fragte Ithorellain sich, wie es der Gesang - Geheul konnte man es nichtmehr nennen, es war mehr als das - es vermochte diese Bilder in seinem Kopf entstehen zu lassen. Dabei fiel ihm auf, dass die Stimme des Wolfes überhaupt nicht den Umweg über die Ohren zu nehmen schien, sondern direkt in seinem Kopf erklang.

Wieder kam ihm das Bild des Wolfes in den Kopf. Diesmal erkannte Ithorellain, welchen Weg der Wolf einschlug. Er schritt bedächtig in Richtung des Aufganges am Hang, der hinauf nach Ered Luin führte.
Was war das nur für ein seltsamer Wolf ? Er vermochte es zu singen, mit seinem Gesang etwas zu erzählen und er wollte durch das Tor Ered Luins schreiten.

Abermals wunderte Ithorellain sich, warum der Gesang so klar in seinem Kopf erklang. Mitlerweile kam es ihm nicht mehr nur so vor, als höre er den Gesang. Es war fast schon so als würde er ihn von allen Seiten umzingeln, um ihn dann vollkommen zu durchdringen.
Ithorellain fragte sich, ob dies etwa eine List seines Feindes, des Schattens, sein konnte, doch verwarf er diesen Gedanken schnell wieder.
Es fühlte sich richtig an dem Gesang zu lauschen, und sich von ihm durchdringen zu lassen. Ihm war nicht ganz klar, wie er zu dieser Annahme kam, doch er war sich sicher das richtige zu tun.
Er entspannte sich, ließ sich vollkommen fallen und von dem Gesagn durchdringen.
Immer lauter wurde der Gesang in seinem Kopf. Es war als erschallten die Gesänge von dutzenden von Wölfen in seinem Kopf, nichtmehr nur der eines einzigen.

Die Bilder kehrten zurück. Er sah den Hang von Ered Luin auf sich zukommen. Nein, so war es nicht, er selbst bewegte sich auf den Hang zu.
Doch es war merkwürdig, warum waren seine Augen so weit über dem Boden ? Wieso lief er so schnell ? Woher kam die pelzige Schnauze, die aus seinem Gesicht zu ragen schien ? Wie ein Schlag traf ihn plötzlich die Erkenntnis. Der Wolf war er selbst. Das Abbild seiner Seele die ihr eigenes Lied sang. Er war erfüllt von Freude, er hatte die Aufgabe seines Lehres bewältigt. Die Bilder verschwammen.

Als er seine Augen öffnete fand er sich auf der Lichtung wieder, wo er sich niedergelassen hatte. Die ersten Sonnenstrahlen badeten sein Gesicht in einem angenehmen warmen Licht. Er war voller Stolz, er hatte es geschafft. Nun musste er nur die Probe machen, ob er sein Seelenlied immernoch von dem der Eluive zu trennen vermochte.
Abermals schloss er seine Augen. Als er zunächst nur das Lied der Eluive hörte ergoss sich ein Schwall von Enttäuschung über seine Seele, doch als er sich stärker konzentrierte und sich die Bilder des Wolfes vor Augen rief begann er zusätzlich zu dem Lied der Eluive wieder leise das Lied des Wolfes zu hören. Nein, es war nicht leiser, es war eingebettet in das Eluive-Lied. Es schien sich an es anzuschmiegen wie es eine Katze mit dem Bein ihres Besitzers tat. Erfreut öffnete er die Augen und erhob sich langsam.
Er machte sich auf in Richtung Ered Luin um seinem Lehrer von seinem Erfolg zu berichten.
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 Beitrag Verfasst am: 26 Sep 2006 16:44    Titel:
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Andere Lieder

Als er seinem Lehrer Isdaniel von seinem Erfolg berichtete, dauerte es nicht allzu lange, bis dieser schon eine neue Aufgabe für Ithorellain gefunden hatte. Er erklärte ihm geduldig, dass man um Gegenstände oder gar Lebewesen auf jegliche Art zu beeinflussen zunächst ihrem Lied lauschen muss. Ithorellain fand es schon schwierig sein eigenes überhaupt wahrzunehmen, geschweigedenn ihm aufmerksam zu lauschen, wie sollte er es da vollbringen den Liedern anderer Dinge oder gar Wesen zuzuhören ? Weiterhin sagte ihm Isdaniel, dass man um Einfluss auf Dinge in seiner Umwelt nehmen zu können sein Seelenlied dem Lied des jeweiligen Gegenstandes anpassen muss. Doch daran dachte Ithorellain noch nicht einmal, zunächst musste er sich darin üben seinem eigenen Lied richtig zu lauschen, und dann die anderen Lieder wahrzunehmen, bevor er sie zu ändern vermochte.

Er beschloss, sich an den Platz im Wald zu begeben, wo er zum ersten Mal sein eigenes Seelenlied gehört hatte. Dort angekommen, nahm er die gleiche Pose ein, wie beim letzten Mal. Abermals schloss er seine Augen und sammelte seine Konzentration. Zu seinem eigenen Erstaunen gelang es ihm dieses Mal deutlich besser seinem Seelenlied zu lauschen. Nach wenigen Minuten fand er bereits die ersten Töne seines Liedes und einige weitere Minuten später konnte er sogar schon recht deutlich die Melodie von der des Liedes der Eluive unterscheiden. Ihm war jedoch klar, dass Minuten noch ein viel zu großer Zeitraum waren. Er würde noch hart an sich arbeiten müssen um sein Ziel zu erreichen, aber sein Fortschritt war erkennbar, das ermutigte ihn sehr. Eine Weile folgte er mit seinen Gedanken noch seinem Seelenlied, bis er schließlich beschloss sich nun seiner neuen Aufgabe zu widmen.

Er öffnete seine Augen und sah sich in seiner Umgebung um. Ithorellain war der Meinung, dass er sich lieber einen einfachen Gegenstand suchen sollte für den Anfang. War es doch schon schwierig seinem eigenen Klang zu lauschen, wie sollte er es da vollbringen dem Klang eines anderen Lebewesens zu lauschen ? Er entschied sich für einen kleinen Stein, der wenige Ellen von ihm entfernt im Gras lag. Ein Stein schien ihm eine gute Wahl, denn Steine sind meist schon sehr alt, ihr Lied klingt also schon sehr lange und lässt womöglich leichter finden deswegen. Zumindest war das seine Vermutung. Er nahm also den Stein, setzte sich wieder im Schneidersitz hin, stützte seine Ellenbogen auf die Knie und legte seinen Hände vor seiner Brust ineinander. In seinen Händen befand sich der Stein, den er ausgewählt hatte.

Er begann tief zu atmen. Er versuchte sich völlig auf den Stein zu konzentrieren, so wie er es damals bei sich selbst getan hatte um sein Seelenlied zu finden. Zunächst näherte er sich dem Lied der Eluive, dabei rief er sich das Bild des Steins vor Augen. Er versuchte den Klang des Steines im allgegenwärtigen Lied zu finden. Zu seinem eigenen Erstaunen fand er schon nach kurzer Zeit einige Töne, die zum Lied des Steines gehören mussten. Warum gelang ihm das so leicht ? Lag es an der Übung, die er bereits mit seinem Seelenlied hatte ? Oder war es einfach ein glücklicher Zufall ? Er machte sich keine weiteren Gedanken, sondern erfreute sich an seinem kleinen Erfolg. Schnell wendete er seine Gedanken und seine Kraft wieder den Tönen zu, die er bereits entdeckt hatte. Angestrengt suchte er nach weiteren Tönen. Auch diese fand er nach etwas längerer Zeit ohne allzu große Mühe. Nach und nach fügten sich die Töne zu einer sehr alten Melodie, die eine lange Geschichte zu erzählen schien. Bilder von einem großen Felsblock, hoch oben auf einem Berg kamen ihm in den Sinn. Im nächsten Moment sah er den Felsblock den Hang hinabpoltern. Das nächste Bild war sehr nahe am Felsblock, er sah, wie ein kleiner Splitter abbröckelte. War das nicht sein Stein, den er in den Händen hielt ? Er lächelte zufrieden. Oh ja, das war sein Stein. Einige Zeit lauschte er noch dem Klang des Steines, versuchte ihn sich gut einzuprägen, wie Isdaniel es ihm aufgetragen hatte.

Als er seine Augen öffnete stellte er fest, dass es bereits spät am Nachmittag war. Hatte er sich denn nicht schon morgens hierher begeben ? Lange musste er dem Lied des Steins gelauscht haben, denn er war sich sicher, dass er mit seinem eigenen Seelenlied höchstens eine Stunde verbracht hatte. Nunja. Er steckte den Stein in seine Manteltasche und machte sich auf den Weg nach Ered Luin, um die nächste Unterweisung und neue Aufgaben in Empfang zu nehmen.
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 Beitrag Verfasst am: 23 Nov 2006 22:01    Titel:
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Das Ziel scheint fern

Viel Zeit ist bereits vergangen seit jenem Tag, an dem er sich mit dem Lied jenen Steines beschäftigt hatte. Viel Wissen konnte er sich seit jenem Zeitpunkt aneignen, so war mitlerweile recht gut geübt inder Umformung, auch schon im Bezug auf kompliziertere Melodien.
Er konnte nun schon Erdhäufchen in Nahrung verwandeln und vielerlei anderer Dinge, die er durch die Kunst der Umformung selbst entwickelte, wie zum Beispiel die Verwandlung jenes kleinen Steines in eine Lilienblüte, die nie verwelken wird. Diese machte er einer Person als Geschenk, die er schätzen und lieben gelernt hatte. Zu seinem Bedauern musster er sie aber oft vernachlässigen, um seinen Studien nachzugehen. Schließlich wollte er einst das Versprechen gegenüber seinem Vater erfüllen und die Welt von jener Dunklen Kreatur in der Traumwelt befreien.

Die Traumwelt,...
Wie sollter bloß zu ihr vorstoßen ?
Die Ausbildung zum Ithron verschlang die meiste Zeit, wenn er zwischendurch ruhige Minuten zu finden vermochte verbrachte er sie gern mit seinem kleinen Stern an einem ruhigen, schönen Ort.
Doch er war sicher, wenn er in den Stand des Ithron erhoben worden ist, dann würde er mehr Zeit finden Er würde die Bücher lesen, die er in der Bibliothek zu jenem Thema gesehen hatte. Ebenfalls würde er das Vermächtnis seines Vaters studieren.
Isdaniel sollte wohl Recht behalten, wahrhaftig war der Weg, den er beschritten hatte lang und Steinig, doch wenn er einst dessen Ende erreichen würde, dann würde er auch die nötigen Künste besitzen, die es erfordert seine Aufgabe zu erfüllen.

Doch zunächst musste er sich seienr Ausbildung widmen. Er verbannte jene vorhergegangenen Gedanken aus seinem Kopf und widmete sich wieder seinen Übungen zur Elementarmagie. Er streckte seinen Zeigefinger vor sich in die Luft. Feine Partikel begannen sich über jenem zu einem kleinen Ball zu formen. Plötzlich schien der Ball Feuer zu fangen und begann um Ithrollains Finger zu kreisen, ehe er schneller als gewollt wieder verpuffte.
Betrübt seufzte er leise, ehe er es wieder aufs neue versuchte.
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 Beitrag Verfasst am: 04 Dez 2006 13:08    Titel:
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Vorbereitungen und ein neuer Freund

Viele weitere Tagen vergingen, ehe er die Feuerballübungen meistern konnte. Auch nachdem er schon glaubte es perfekt zu können führte er seine Übungen noch einige Tage weiter, ehe wieder an seinen Lehrer Aethain herantrat und ihn um weitere Unterweisungen bat.

„Nun Ithorellain, heute habe ich dir beigebracht, wie du kleinere Wunden mit Hilfe der Umformung zu heilen vermagst, ebenso einfache Knochenbrüche. Auch hast du gelernt, wie du Verletzungen möglichst völlig vermeiden kannst. Auch dabei war uns die Umformung ein wichtiges Hilfsmittel. Zu guter Letzt habe ich dir noch erklärt, wie du dir das Element Luft noch zu Nutze machen kannst um deine Sprünge weiter und Schläge kräftiger zu machen, oder Schläge von Feinden abzuschwächen. Komm zu mir zurück, wenn du alle diese Dinge gemeistert hast, und ich will dein Wissen abfragen, und so du alle Fragen zufriedenstellend beantwortet hast, sollst du als Zeichen deiner voranschreitenden Weisheit die Robe und den Stab des Ithron erhalten! Nun geh hin und bereite dich darauf vor!“

So sprach Aethain am Ende eines langen Tages, der gefüllt mit vielen Weisheiten und Unterweisungen war.

Ithorellain beschloss sich zunächst im gänzlichen Vermeiden von Schaden zu üben, da nicht sonderlich daran interessiert war sich selbst Wunden zuzufügen und diese zu heilen. Erstrecht wollte er keinem anderen Wesen Schaden zufügen, auch wenn er im Stande wäre diesen wieder aufzuheben, doch wäre es gänzlich unmoralisch und keineswegs in der Natur seines Wesens.

Er legte also seine Magierrobe ab, sodass nun die Esgalarod zum Vorschein kam. Prüfend klopfte er sich mit der Flachen Hand auf die Brust. Er nickte zufrieden, bot ihm doch die durch unglaubliche Handwerkskunst gefertigte Rüstung ohnehin schon großen Schutz. Und dennoch war jene größtenteils aus Leder gefertigt. Darin vermag man zwar geschickte Bewegungen auszuführen, aber in der Schutzfunktion mag solch eine Lederne Rüste einer der Plattenrüsten der Edain im Abwehren von Schwerthieben in einigem nachstehen.
Ithorellain schloss seine Augen und konzentrierte sich voll und ganz auf die Melodie seiner Rüstung. Er suchte nach jenen Klänge, welche der Rüste ihre Festigkeit und Härte verliehen.
Als er sie fand nutzte er all seine Kraft um diese Klänge hervorzuheben. Auch fügte er einige weitere Töne hinzu.
Nach einer Weile öffnete er seine Augen und klopfte ein weiteres Mal prüfend mit der Hand gegen seine Brust. Die Rüstung schien ein wenig härter geworden zu sein, ihre Struktur schien sich ein wenig verdichtet zu haben, und doch war sie noch so leicht wie vor seinem Wirken. Doch wie vermochte er es nun die neuen Eigenschaften zu prüfen ?
Ihm kam eine Idee. Er konnte seine Übungen mit denen zum Element der Luft verbinden.
Er sah sich ein wenig auf dem Boden um, bis er einen kleinen Kiesel fand, der ihn zufrieden stellte. Jenen hob er auf und legte ihn sich auf die flache Hand. Sein Blick war starr auf den Kiesel gerichtet. Jener begann daraufhin ein wenig zu schweben. Zielstrebig begab er sich fort von Ithorellain, bis mehrere Meter zwischen ihnen lagen. Dann schien sich die Luft direkt hinter dem Steinchen stark zu verdichten, um sich einen Wimpernschlag später wieder zu entspannen. Dadurch stark beschleunigt sauste der Kiesel auf Ithorellains Brust zu.
Mit ruhiger Mine folgte Ithorellain dem Stein mit seinem Blick. Als das Geschoss seine Brust erreichte wurde Ithorellains Oberkörper lediglich einige Zentimeter nach hinten gedrückt, der Stein prallte aber ohne großen Schaden anzurichten von ihm ab, der Schlag hatte die Rüstung nicht durchdrungen.
Äußerst zufrieden nickte er sich selbst zu. Hatte er doch wahrlich nicht damit gerechnet, dass ihm diese Übung auf Anhieb derart gut gelingen würde. Andererseits hatte er mittlerweile schon sehr viel Übung in der Umformung, da die meisten Dinge damit zusammenhingen.
Eigentlich war es nicht weiter verwunderlich, war doch sein Wirken im Grunde nichts anderes als eine Umformung.

Plötzlich wurde er von einem lauten wiehern aus seinen Gedanken gerissen. Schnell wandte er seinen Blick in die Richtung, aus der das Geräusch an seine Ohren drang. Seine Augen erspähten einen der Goldenen Mustangs. Er lag auf dem Boden und wand sich, wohl unter Schmerzen. Es war zu erkennen, dass jener beim Galoppieren wohl eine schlammige Pfütze übersehen hatte, in der er ausrutschte und gestürzt war, eine Rutschspur von der Pfütze bis hin zu dem Mustang zeugte davon. Auf der halben Strecke zwischen dem Tier und der Wasseransammlung ragte ein kleines, spitzes Steinchen aus dem Schlamm empor. Von diesem bis zu dem Pferd war eine weitere Spur zu erkennen, die Ithorellain sehr beunruhigte. Es war ein feiner roter Strich. Schnell sprang er auf und eilte zu dem Tier hinüber. Er streichelte ihm sanft über den Kopf und versuchte es mit einigen Worten zu beruhigen. Das Tier stöhnte nur schmerzhaft auf. Schnell konnte er die Ursache jenen Schmerzes erspähen. Der spitze Stein hatte eine Wunde in die Flanke des Tieres gerissen. Blut strömte aus jenem Riss in der Flanke des Tieres. Er musste ihm helfen. Wenn er erst losging und jemand anderen suchte, der derlei Verletzungen schon oft geheilt hatte, dann war das Tier bis dahin vielleicht schon verblutet. Er musste handeln. Obgleich er jene Umformung noch niemals vorgenommen hatte wusste er doch ganz genau wie sie zu bewerkstelligen war. Er legte die Handflächen über die Verletzung, jedoch ohne jene zu berühren. Mit seinen Gedanken ertastete er die Melodie des Bluts, das aus der Wunde strömte. Dann malte er sich aus, welche Melodien die Haut und das Fleisch haben müssten, die an Stelle der klaffenden Wunde sein sollten. Ein feines Glühen legte sich an die Ränder der Verletzung. Das Blut schien nicht weiter zu fließen, im Gegenteil, es zog sich zurück in die Wunde, bis diese wie ein Stausee damit gefüllt war. Nach und nach veränderte sich das Blut, es wurde zu Fleisch, Haut und Fell und das Pferd ward wieder gesund wie vorher, es blieb keinerlei Narbe zurück, es war als wäre nie eine Verletzung dort gewesen.
„Steh auf kleiner!“ flüsterte Ithorellain ihm sanft zu. Der Mustang schien ein wenig verwirrt, aber er schien wahrlich keine Schmerzen mehr zu haben und wieder so munter zu sein wie vorher. Mit großen Augen blickte er Ithorellain an. Sanft stupste der Mustang ihm mit seiner Nase an die Wange. Ein amüsiertes Schmunzeln bahnte sich den Weg über Ithorellains Lippen. „Nichts zu danken, gern habe ich dir geholfen. Tolle nur wieder herum, ich werde wieder ins Tal zurückgehen!“ Doch der Mustang wollte wohl nicht herumtollen. Er lief Ithorellain hinterher, und stupste ihn immer wieder am Rücken an. „Ah, Mae, du willst mich wohl tragen, hm ?“ sagte er mit einem feinen Lächeln auf den Lippen. Der Mustang brummte nur ermutigend und deutete mit dem Kopf auf seinen Rücken. Der Junge Magier schwang sich mit einer fließenden Bewegung auf den Rücken des Tieres und so trug es ihn bereitwillig den Weg hinauf ins Tal. Dort angekommen tätschelte Ithorellain seinem neuen Freund sanft den Hals. „Nun geh aber zurück in den Wald, du hast mir schon genug geholfen damit, dass du mich hergebracht hast!“ Aber der Mustang wollte nicht in den Wald. Er gesellte sich zu den anderen und fraß genüsslich etwas von dem köstlichen Heu aus den Wiesen des heiligen Tals.

„Mae, da habe ich nun wohl einen neuen Freund gewonnen.“ Murmelte Ithorellain leise vor sich hin, ehe er sich in Richtung der Bibliothek machte um sich weiteren Übungen hinzugeben. Zwei große Erfolge konnte er heute vorweisen, er war gespannt in wie weit ihm die anderen Dinge noch gelingen würden. Und wieviel Übung er benötigte um seine Rüste schneller erhärten zu lassen als heute und das Blut einer Wunde schneller zu nutzen um die Wunde zu schließen. Er würde noch viel Üben, bevor er an Aethain herantreten würde, das nahm er sich fest vor. Seine Konzentration musste schneller den Punkt erreichen können, an dem sie groß genug war um die Melodien richtig zu formen.
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Ithorellain (zu loeschen)





 Beitrag Verfasst am: 10 Dez 2006 00:21    Titel:
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Ein trauriges Gleichgewicht

Kürzlich erst hatte er einen neuen Freund gewonnen, der ihm seither stets treu zur Seite stand. Doch am heutigen Tage verlor er einen Freund. Sein Lehrer Aethain war fort. Fort war seine Melodie aus dem schönen Tal, und wahrscheinlich würde er nicht sehr bald wiederkehren.

Aber Aethain glaubte an ihn. Er schreib in seinem Abschiedsbrief, dass er fest an Ithorellain glaubt. Dadurch ermutigt arbeitete jener noch weitaus härter, als er es ohnehin schon tat. Mehrere Tage lang saß er am Teich, wo er immer mit Aethain geübt hatte. Er schulte seine Konzentration, er übte das geschwinde Erfassen und Ändern von Melodien. In Gedanken ging er alle jene Worte und Ratschläge durch, die sein Freund ihm mit auf den Weg gegeben hatte.
Er wollte es schaffen, nichtmehr nur für seinen Vater und seinen Bruder, sondern auch für Aethain. Er wollte die Robe des Ithron tragen, bevor Aethain wiederkehrt, und wer weiß, vielleicht würde er sogar die höchste Stufe der Weisheit erlangen, bis Aethain zurück kam.

Viele Feuerbälle erschuf er in diesen Tagen und ließ sie wieder verpuffen. Er übte sich im Umgang mit den Luftpartikeln, um vierlerlei Dinge damit zu vollbringen und sie sich zu Nutze machen, je nach Situation. Beinahe seine gesamte Zeit verbrachte er mit den Übungen.

Doch immer wieder schlichen sich die Gedanken an Aethain in seinen Kopf. Wie es ihm wohl geht ? Wo mag er bloß stecken ? Wann kommt er zurück ? Wäre er zufrieden mit meinem Tun ?

Gern erinnerte er sich an die Lehrstunden mit den vielen weisen Worten. Ebenfalls blieben ihm die schönen Abende am See in Erinnerung, wo sie die Sanfte Kampfkunst ausübten.

Er würde es schaffen,...
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