Bekennerschreiben der Letharen

[Ryx'tar]

In den Schatten der Nacht werden vereinzelte letharische Boten Schriftstücke hier und da an unbewachten Hauswänden in Junkersteyn und Kronwalden anbringen. Solcher Art, dass die Bewohner womöglich erst im Morgengrauen ihrer Existenz gewahr werden:







An die sogenannten Herrscher über die östlichen Ländereien Gerimors,
und an all jene, die im falschen Licht ihrer trügerischen Götzen wandeln,


Ihr habt uns provoziert. Ihr habt unser Land mit eurer Schmach
betreten, eure Waffen gegen unsere Brüder und Schwestern
erhoben, und euch damit den ewigen Zorn des Einen zugezogen.
Glaubt ihr, eure Frevel blieben ungesühnt? Glaubt ihr, das Blut
der Letharen könnte vergossen werden, ohne dass unser Hass
sich wie ein loderndes Feuer durch eure Reihen frisst? Glaubt
Ihr, wir würden jemals vergessen?

Vier eurer sogenannten Soldaten, Sklaven eures falschen Friedens,
liegen nun im Staub, ihre Körper zurückgegeben an die Erde, die sie
nie verdient hatten. Sie zahlten mit ihrem Leben den Preis für eure
Vergehen. Es war kein Mord, es war keine Hinterlist – es war
Gerechtigkeit, die wir im Namen Alatars vollstreckten.

Ihr habt das Recht auf Frieden verwirkt, als eure Stiefel unseren
Boden entweihten, als eure Schwerter unser Blut vergossen. Nun,
wir säten die Saat des Zorns, der Hass wird blühen und die
Frucht wird euer Verderben sein. Vier Leben sind nur der Anfang.
Für jeden Tropfen letharischen Blutes werden wir zehn Tropfen
eures Blutes fordern.

Ihr nennt uns barbarisch, doch ihr seid es, die ohne Verstand
und Ehrfurcht gegen uns marschieren. Ihr seid es, die den
Panther verspotten und in blindem Hochmut annehmen, eure
falschen Götter könnten euch vor seiner Gerechtigkeit schützen.
Ihr habt das Urteil über euch selbst gesprochen.

Dies war erst der Anfang. Das Adoraner Umland wird brennen,
eure Städte werden zerfallen, und selbst eure Götter werden
nicht gegen das Rauschen der Flammen bestehen können.
Dies ist unsere Antwort. Dies ist die Rache der Letharen.


Im Namen Alatars,
Die Kinder des All-Einen

[Rheaonna von Bergfall]

*Falls Rhea so ein Schreiben zu Gesicht bekommt, wird sie dieses erst fünfmal durchlesen und bei jedem Mal die Stirn mehr runzeln.
Ab und an kann man sie kopfschüttelnd leise murmeln hören*

"Als ob die jemals einen Grund gebraucht hätten mordend bei uns durch das Land zu ziehen."
"Welcher Herrscher soll denn das gewesen sein? Seine Majestät persönlich wohl bestimmt nicht."
"Ich wusste gar nicht, dass Letharen ausser Hass und Zorn auch ein drittes Wort kennen. Und das ausgerechnet Gerechtigkeit?"

*Danach sucht sie sich alte Handschuhe heraus und hängt alle Schmierzettel, die sie in Kronwalden finden kann ab. Am Rande des Dorfes gibt es daraus ein eher karges Feuerchen, in welchem vorsichtshalber auch die Handschuhe ihr Ende finden.*

[Esther Sternlied]

*Auf dem Weg zurück nach Berchgard zu ihrem Wachdienst stolperte die Heilerin wohl doch auf einen der Aushänge die vermutlich übersehen worden waren und runzelte ein bisschen die Stirn. Kopfschüttelnd wurde er betrachtet und dann die Kameraden in Kronwalden wie auch Berchgard auf die "merkwürdigen" Aushänge aufmerksam gemacht, "die kein Mensch lesen kann". Schrecklich wäre diese Handschrift! Das würden wohl die nächststehenden mitbekommen.

Und wer weiß, vielleicht durch das Geschimpfe der Heilerin wurde nach und nach doch die Aufmerksamkeit auf diese Aushänge gelenkt, vielleicht auch nicht, doch innerhalb der Kameraden würde es sich vermutlich recht schnell ausbreiten, die Kunde von den Aushängen die hier und dort zu finden waren. Wer weiß, wohin Worte noch so getragen werden konnten, wenn sie von Mund zu Mund und nicht vom Wind oder Hand getragen wurden...*

[Keylon von Salberg]

Keylon war sichtlich schockiert als er von Esther den Aushang zu lesen begann.
Schon wieder Letharen. Schon wieder mordeten sie einfach so vor sich hin, und das ohne Konsequenzen.
Vor allem was ein fadenscheinender Grund von ihnen.
Letharen brauchte nie einen Gund um zu Morden.
Aber wenn das Lichte Reich einmal bei ihnen aufmarschieren würde, Würde es gleich heißen
Nein, das ist gegen die Tugenden Temoras.

Nein ... Temora war eine Kriegerin.
Wenn sie hingehen würden und zum Beispiel diese Taverne in Feindesland , wo wohl gerade sogar angebaut wurde, abfackeln würde. würden es nicht einmal Leben kosten.
Und wenn doch ...
Wie hatte jemand mal so treffend gesagt
Temoras Feind ist Alatar und jeder der an ihn glaubt und seinen Namen preist oder gar etwas macht in seinen Namen, schwächt damit unsere Göttin

Keylon nickte für sich.
Es wurde wirklich einmal wieder Zeit das sie ihre Zähne zeigten, statt immer nur das Opfer zu spielen zu müssen.