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Dunkelrote Sonne und silberner Stahl
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Fain´nin Aduial´rhass





 Beitrag Verfasst am: 07 Nov 2006 18:35    Titel: Dunkelrote Sonne und silberner Stahl
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Sanft wehte der Wind an jenem kühlen Morgen, zärtlich strich er der jungen Kriegerin über die Wange, erweckte sie aus ihren Gedanken, erlöste sie aus ihren Träumen.
Langsam erhielten die geöffneten Augen wieder das Leben, welches während der Nacht aus ihnen gewichen schien.
Nur einmal senkten sich ihre Lider und ihre kristallblauen Augen tasten sachte die immer klarer werdenden Umrisse ab.
Im Schneidersitz verharrend, in aufrechter Haltung erscheinend, benetzen ihre Blicke Ered Luin, liebkosend und begehrend gleiten sie sanft über jedes von hier zu erblickende Gemäuer, die Bäume, die sanft im Wind dahin wiegen, jede der raren Bewegungen.
Die Sonne erklimmt soeben die hohen Wipfel und taucht das Tal in ein tiefes Rot.
Eine seichte Woge weht der Elfe durch das Gesicht, begrüßt sie an jenem Morgen und streicht ihr die wirren Strähnen fort.
Lange ward sie fort gewesen, von jenem Ort, der das Gefäß ihres Seins ist. Lange…
Welch Bedeutung mochte dies für dieses junge Geschöpf des alten Volkes haben…
Ausgezogen, um einst wiederzukehren, ausgezogen, um einst jenes Geschenk Phanodains mit ihrem Sein zu verteidigen…
Doch wer gab ihr das Recht? War dies nicht mehr denn sie erwarten konnte?
Würde sie je auserkoren sein, um dieses wertvolle Geschenk verteidigen zu dürfen?
Und gewiss waren es nicht die Gebäude aus Stein, nicht alleine der Schutz, den Ered Luin ihrem Volk gewährte… vielmehr waren es ihres gleichen…
Und doch war sie nur ein Teil des Ganzen, noch voller Unerfahrenheit… Würde sie jemals stark genug sein, weise genug und gar noch auserwählt sein, um diese Aufgabe erfüllen zu können…
Jeder Schritt hierher hatte sie schneller werden lassen, jeder Gedanke an das Gefäß ihrer Seele hatte sie eilen lassen…
Nun, da sie endlich wieder hier war, erschlichen Demut und Nachdenklichkeit ihre Seele.
Die letzten Jahrzehnte war sie umher gezogen, um nur eines zu sein: Die Bewahrerin ihres Volkes.
Fain’nîns Weg lag so sichtbar vor ihr, hatte in ihr nie Zweifel ausgelöst… Und nun…
Langsam erhob sie sich in athletischer Bewegung, schritt den langen Weg hinab.
Kurz vor dem Tor band sie ihre Haare zusammen, streifte alles Überflüssige von sich und verließ den geschützten Ort.
Erst langsam, dann immer schneller werdend führten sie ihre nackten Füße durch den Wald, bis sie ein laufendes Tempo erreicht hatten.
Bäume, Büsche, Äste, Tiere, Wurzeln… alles raste nun an ihr vorbei, mit geschickten Schritten lenkte sie zwischen den Ästen hindurch, ließ sich von ihnen streicheln, spürte die Nähe zur Natur, die Nähe zu sich selbst…
Ein kleiner Bach…“platsch“… die Füße tauchten in das kühle Nass, umgaben sie wohltuend, spritzten die Beine hinauf, erfrischten den Lauf Fain’nîns.
Das hohe Gras des Ufers umgab sie, schmiegte sich um sie, Blätter legten sich in ihr Haar, Äste streiften ihren Leib…
Als sich vor ihr wieder das Felsmassiv auftürmte, verlangsamte sie ihren morgendlichen Lauf…
Der Atem ging noch immer ruhig, als habe sie nur einen Spaziergang gemacht, nur die seichten Muskeln der Kriegerin waren nun deutlicher zu sehen.
Ihr Geist war wieder frei, fern ab jeden Zweifels, bereit für den Tanz mit dem Schwerte.
Langsam schritt sie auf die endlos scheinende Wiese, zog die silbrig glänzende Klinge mit zarter Melodie und stimmte in das Lied des beginnenden Tages ein…
Wirbelnd, in die Luft eintauchend, im Einklang mit der Klinge, die sich leise surrend durch die Luft schnitt, fand sie wieder zu sich selbst…
Wohin auch immer der Weg gehen würde, so ward ihr gewiss, wofür sie ihn beschritt…
Nichts mehr als ihr Volk, wäre es wert, zu kämpfen… gegen Feinde, gegen Boshaftigkeiten, gegen Gefahren… gegen sich selbst…
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