[Q] Reise in die Vergangenheit [MMT]

[Der Erzähler]

Eine Reise die nur ein Blick, ein Lidschlag war….

Das Geräusch drang in ihr Ohr und ließ sie unruhig werden, dieses stetige „plopp“ wie ein Wassertropfen der auf eine Pfütze fällt . Die Wölfin reckte ihren Fang gen Himmel und begann zu heulen. Sie spürte diese Unruhe, dieses unstete Verlangen zu Handeln.

Dann preschte sie los, getrieben von diesem inneren Gefühl, vorbei an Ästen und Zweigen, wendig wie ein Eichhörnchen doch mit der Kraft eines Alphawolfes. Sie rannte durch das Dickicht ohne auch nur einen Zweig abzubrechen und ohne anzuhalten.

Doch das tropfende Geräusch wurde schneller, lauter, es ließ ihr keine Ruhe.
Zu lange hatte sie bei der Hatz verbracht, die Jagd nach Beute, doch nun rannte sie, als wäre sie selbst die Beute, die Gejagte, die Gehetzte, doch sie wusste, dass, wenn sie stehen blieb, mehr als nur ihr Leben verloren war. Der Jäger war viel ungnädiger als sie selbst, er zeigte kein Erbarmen.

Ihr Weg führte sie durch dichte Wälder, über unebene Wege doch der Lauf stoppte abrupt als die Pfote auf das erste sumpfige Land traf. Sie hatte den Sumpf erreicht. Es bliebt nur wenig Zeit um die Warnung auszusprechen. Sie wusste, dass der Blick in die Vergangenheit ihren Preis hatte. Eine unter Ihnen müsste ihn bezahlen müssen.
Schon am vorletzten Abend des Wochenlaufes musste sie zurück sein, sobald das Rudel wieder vereint war, musste sie wieder bei Ihnen sein. Es bliebt keine Zeit, doch die Warnung war wichtig.

[Der Erzähler]

Sie witterten es, irgendwie. Es lag in der Luft und kam nun so nah - KRAKRAKRA!
Eifrig begann die Erste zu kreischen und breitete die Flügel aus, umschwirrte die Schwestern in Aufregung und die blutunterlaufenen Augen weiteten sich rascher. Was war es, was ihr diese innere Erregung verschaffte, was sie rasend machte in ihrer aufquellenden Euphorie? Auch die Zweite stimmte nun ein, drehte das Haupt so eilig, dass die Federn sich aufstellten und sie mit den Klauen in die Luft heischte.

Sie spürten es, irgendwo. Es hatte sich geregt und sprach so wahr - KRAKRAKRA!
Gemeinsam schnatterten, gackerten und schrillten sie, spornten sich gegenseitig zur Bluttat an und genossen die Freude, die der anschwellende Triumphchoral mit sich brachte. Noch war der Bote im eigenen Lebenssaft, pulsierte dort und raschelte nur leise in den Lüften aber das würde nicht ewig so bleiben, nein nein, die Zeit reifte heran.

Sie fühlten es, irgendwann. Es kam zu ihnen und die Zukunft war plötzlich ganz klar - KRAKRAKRA!

Sie schwangen sich in die Lüfte, wagten sich seit Dekaden zum ersten Mal wieder hinaus aus dem Nest, in welchem sie sich verschanzten und hoffen mussten, dass die Menschlinge, Zwergenstummel, Elfenbestien in allen möglichen Farben oder Hornviecher nicht ihre Jungen erschlagen und Eier raubten. Das Versteckspiel würde bald enden und zur Eröffnung sollte in dieser Nacht noch ein Wolf bluten!