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[Q/MMT] Blut für den Herren
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q/MMT] Blut für den Herren
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Demian Athes





 Beitrag Verfasst am: 21 März 2024 01:02    Titel: [Q/MMT] Blut für den Herren
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Als Demian den alten Tempel betrat, war alles gewöhnlich, der eiserne Geruch trat in die Nase des Clericus.
Er wollte nochmals sein Blutopfer für sein knorriges dorniges Gewächs geben, bevor es zum Tempelwachen Unterricht ging.
Jedoch seit längerem verfiel das Gewächs weiterhin im Stillstand,
Monate sind vergangen seit dem letzten Wuchs, als er auch das letzte mal Ryl’xarul sah.

Nach gegebenen Blutopfer, vermischte sich der Busch mit frischem Blut, rötlich schimmernd.

Zurückkehrend in den alten Tempel stand ein Mann mit einer Pferdeschwanzfrisur, wie eine Statue auf dem Pentagramm, schwarzer Umhang um schmiegte seine Rüstung eines Ahads, eine schwere Klinge aus dunklem Metall in den Händen haltend.



Vorsichtig nährte sich der Clericus dem Mann mit den grüngelben Augen, als er jenen angemessen grüßte, forderte er das Demian sich vor ihm niederkniet.

Doch warum sollte ein Clericus sich vor einem Fremden, scheinbar Ahad, niederknien?
Eine angemessene Verbeugung mit Vorstellung sollte in diesem Augenblick genügen.
Wer war er?

Der Mann kannte Demian nicht und umgekehrt.

Kalt blickte der Mann Demian an gar ohne Emotionen, als wäre er in Stein gemeißelt offensichtlich leer der Blick, in den tiefen Augen des Mannes konnte man pulsierenden Hass wahrnehmen.
Während Demian versuchte, im Klerikalen Gefüge, herauszufinden, wer ihm vielleicht gegen überstand, erkundete sich der Mann welches Zeitjahr momentan ist, starrend blickte der Mann Demian an als würden die Jahre an seinen Augen vorbeiziehen.
Die diffuse, klerikale Macht war jedoch vor dem Clericus verhüllt und schien nicht greifbar. Mit deutlicher Unruhe im klerikalen Gefüge stand er da, schmetterte der Mann eine verzögerte Anwort hin: "Ich bin kein Ahad, Clericus".

Doch wer oder was war er?

Als der Mann auf Demian zuging, hob er seine Klinge an, wie in einem Zeitraffer zerschnitt der Mann die Robe des Clericus mit dem Schwert von Schulter bis hin zum Bauchbereich, seine geliebte Robe vom einstigen Ryl’xarul, der Raum wurde mit der Dämmerung kalt und es manifestierte sich mit einer stärkeren Dunkelheit. Der Stoff der samt schweren Robe bauschelte sich auf, als der Clericus versuchte mit Alatars Gabe zu handeln, doch nur ein Wegstoßen des Mannes half in jenem Moment.

Jeder Templer kennt den Schmerz, doch jener Schmerz hatte eine andere Dimension erhalten, Demian Rücken, geplagt von verbrennenden, stechenden, beißenden, brennenden Schmerz, schien der Schock so tief zu sein, sodass sich der erste Schmerz rasch betäubt.

Der Griff zu seiner geliebten Axt blieb nicht aus, während Demian geplagt sich vor Schmerzen krümmte , sah er verzerrt eine silberne Maske welches ein Gesicht verborgen hielt, die Rüstung wirkte neuer und er saß auf einem Thron, es wirkte für ihn so als würde den Ort kennen, doch das Bild wirkte alt.

„WER BIST DU?“ Brüllte Demian dem Mann zu.

Das Bild verzerrte sich kurzweilig, vom Thronenden mit dem des Mannes, der vor ihm stand und tiefer atmete.

„Du wagst es, deine Hand gegen mich zu erheben, Clericus? Ich werde deinen Leib lehren, was Schmerz ist, bis dein Geist entweder zerbricht oder du deinen Platz kennst.“

Jene Worte waren so von tiefem Hass erfüllt und von seiner Autorität die gleichsam nah am Wahn ist.

Mit der Umgriffen Axt in der Hand beugte sich der Clericus auf die Knie.

„Ich bin der Alka und niemand außer unserem Vater wagt es, das Wort gegen mich zu erheben!“



Die Stimme drängte mit einer einzigartigen Intensität durch den Raum, so das sie fast unnatürlich schien, sie vibrierte, sie wirkte in dem Moment surreal, als der Mann näher trat, hob er seine Klinge in Richtung Demian und ließ sie hinuntersausen auf seine Schulter, welche die Robe erneut zerteilte, von der Rüstung blieben nur einzelne Kettenglieder in der Haut hängen.

Mit einem Atemzug verschwamm die Gestalt des Mannes und die stehende Gestalt verblasste, der intensive Schmerz auf Demians Rücken formte das Abbild stärker hinauf, einem Thron, silberne Maske und grünlich schimmernd für den Augenblick die Umgebung, offensichtlich die Palastwände. Krächzend unter dem Schmerz, nahm er wutentbrannte Szenen wahr, so surreal wirkte alles, als würde er ein Blick in die Vergangenheit wagen, der Alka scheint sich zu erheben, eine geballte Energie wird sich entladen, ein Blitz scheint geradewegs durch Demian hindurch und hinter ihn einen Mann dringen, ein lauter Aufschrei, wie ein „Wiederhall“ ertönte und ein dumpfer Aufprall eines Körpers auf dem Boden, brüllt er durch den Raum:

„Bringt mir die Anaras Überreste, ich will, dass ihr sie findet! NIEMAND wird eine STUNDE des Schlafes finden. BIS IHR SIE HABT!“

Nach den wahrgenommenen Szenen kippte Demian zur Seite, der scheinbar letzte Funke seiner Macht engleitete ihm, seine Glaubensgeschwister sollen es erfahren.

Der Rücken lag offen, die Rüstung und Robe war gänzlich zerfetzt,
grünlich schimmernde Wundräder, Wunden die sich bis zum Rückenbogen zogen, doch die Wirbelsäule war unbeschädigt


Zuletzt bearbeitet von Demian Athes am 22 März 2024 00:40, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Velvyr'tae





 Beitrag Verfasst am: 21 März 2024 11:02    Titel:
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Knochen.
Eine Wirbelsäule, schimmernd durch Sehnen, Fleisch und Blut.
Ein Schädel, vermodert und grinsend.
Knochen.


Sie stand im Turm der Lethyren vor den endlosen Regalbrettern der Archive und starrte ins Leere. So viel Wissen, so viele Erinnerungen und doch nicht, was sie suchte. Die Erinnerungen entglitten ihr, zerrannen wie Wasser zwischen ihren Fingern.

Anara...


Da war das Bild wieder. Nicht ein Schädel, sondern zwei. Und dann blitzte die Erinnerung auf.
Der Lethyr Syrr'ael, wie er sich von ihr abwandte, die Robe, die sich wie ein Paar verkümmerter Schwingen um seine Schultern hob. Der Kopf des letzten Schwertträger Temoras in ihren Händen, tropfend noch. Die Anweisung, ihn zu konservieren und dann neben dem Kopf Anaras zu platzieren, damit der Mann im Kerker des Axorns sich an diesem Anblick erfreuen konnte.
Adrian von Hohenfels. Der Bruder der Königin, die auf so tragische Weise in ihrer Hochzeitsnacht im Bett des Alkas verstarb.

Der Schädel.


Sie löste sich von den nutzlosen Regalen. Was war mit dem Schädel geschehen, als das Axorn zerstört wurde? Sie musste mit Qy'lhor sprechen und ihre Erinnerungen auf Pergament bannen. Vielleicht hatte die Erzlethoryxae mehr Informationen über den Verbleib der Knochen.
Wie ging man mit einem Wesen um, der einen Geweihten des Panthergottes zerfleischte? So viele Fragen und so wenige Antworten. Die knochentiefe Müdigkeit schob sie zur Seite, erinnerte sich an die kleine Phiole in ihrer Tasche. Das hier war wichtiger als Schlaf.
Ein Fluch, den sie auf ihren Reisen aufgeschnappt hatte, drängte sich ihr spöttisch auf.

"Mögest du in interessanten Zeiten leben."


Interessante Zeiten, fürwahr. Blut und Knochen überall, damals wie heute.


Zuletzt bearbeitet von Velvyr'tae am 21 März 2024 13:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Tanai Tayris





 Beitrag Verfasst am: 21 März 2024 11:20    Titel: Der Clericus und der Alka
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Der Clericus und der Alka


Dam Dam. Dam Dam. Dam! Tanais Herz pochte noch immer wie wild als sie schon längst im Schiff auf der Heimreise nach Cabeza saß. Das lag zweifelsfrei nicht an der so ungeliebten Schiffsreise, sondern an dem, was heute Abend passiert war. Eigentlich... Ja eigentlich war ein Abend der Leibesertüchtigung in der Tempelwache geplant gewesen und jene hatte bis zu einem bestimmten Punkt zu köstlicher Erschöpfung geführt. Ritter Drapenstein hatte sich ein ordentliches Programm überlegt, bei den sogar das Ziehen eines schweren Ankers enthalten war. Zusammen mit Tetrarchin Aliyahna war Tanai in einer Zweiergruppe eingeteilt gewesen, bis... Jaaa, bis irgendwas die Templer plötzlich in unheilvolle Aufruhr versetzte. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht, und schon bald zog der Trupp bestehend aus Templern und Tempelwächtern in Richtung des Alten Tempels. Ganz davon abgesehen, dass jene Örtlichkeit Tanai immer noch in ängstliche Spannung versetzte, war die Luft darin aber gefühlt am Sirren. Und es zeigte sich schnell, dass der Grund für dieses Unwohlsein sich nicht aus dem Blutbecken speiste, sondern an dem Auffinden von Clericus Athes, halb tot wie es schien. Die Templer scharrten sich um ihren verletzen Kameraden, während Arix schon Befehle bellte den Alten Tempel abzusuchen. Tanai war kaum fähig sich zu rühren ob der Szenerie, die sich da präsentierte, doch dann ruckte sie auf und ging beinahe mechanisch den Tempel ab. Ihr Körper gehörte in jenem Moment nicht mehr ihr, das einzig Wichtige war jetzt Demian. Sie spürte wie nahe ihr das ging, als sie sich wieder in die Runde stellte und versuchte mitzubekommen, was Demian da so geschwächt von sich hauchte. Das Wort "Alka" schnitt sich in den Raum wie das Schwert, dass sich offenbar durch Demians Rücken gezogen hatte. Hat er Alka gesagt?! Das kann doch nicht... Hatte er das im verzehrenden Wahn des Schmerzes halluziniert? Die Templer versuchten noch mehr aus ihm heraus zu kriegen und irgendwann fiel der Name Anara. Was hatte sie mit all dem zu tun?!

Es folgte recht bald der Abtransport des Clericus Richtung Pilgerstätte, während sich einige Templer noch im Alten Tempel umsahen. Unter ihnen war auch Tetrarch Vindheim, dem Tanai nun wie ein Schatten folgte, instinktiv in schützender Habacht Stellung (und das trotz der Tatsache, dass Cailen ihr noch immer große Angst einjagte). Irgendwas schien den Templer zu stören, denn er lief auf das Blutbecken zu und betrachtete jenes seltsam. Kurze Zeit später schnitt er sich mit einem Dolch in die Hand und ließ einige Tropfen seines Blutes hineintropfen, so als würde er darin eine Antwort finden. Doch es passierte nichts mehr und so schloss der verbliebene Trupp schließlich in die Pilgerstätte auf. Dort wurden Aufgaben verteilt und man verstreute sich in alle Himmelsrichtungen, während Ritter Drapenstein und Tetrarch Vindheim sich um den verletzten Demian kümmerten. Tanai schob sich still im Hintergrund dazu und versuchte noch immer zu begreifen, was mit Demian passiert war. Ihn dort so aufgeschlitzt wie ein Schwein zu sehen war furchtbar, und irgendwas Grünliches an seiner aufgeschnittenen Haut klebte an ihm, Gift vielleicht? Was auch immer es war, er wurde nun beaufsichtigt und jedes Wort, das der geschwächte Clericus sagte, sollte aufgeschrieben werden, in der Hoffnung auf neue Erkenntnisse. Tanai reichte Arix noch einen Zettel dafür an, ehe sie sich dann selbst zurück zog und die Heimreise anging. Als sie auf Cabeza ankam, verzog sie sich in ihrer Hütte und alle ihre Gedanken waren bei Demian. Sie mochte den Clericus sehr, das wurde ihr nun so unfassbar klar, da er mit dem Tode rang. Sein Ast durfte nicht brechen, nicht so, nicht jetzt. Doch was konnte nun getan werden, was würde helfen, und was war der Grund für diesen Angriff? Alatar schütze ihn, er darf nicht sterben. Er wird nicht sterben! Halte deine Hände über ihn. Bis tief in die Nacht sprach Tanai Gebete an den All-Einen und hoffte, dass der Clericus das überstehen würde.
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Tanai Tayris





 Beitrag Verfasst am: 21 März 2024 22:27    Titel: Bericht über Wachschicht vom 21. Lenzing 267
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In den Räumlichkeiten der Tempels als auch der Tempelwache wird sich ein Bericht der Tempelwächter-Anwärterin Tayris für den Abend vom 21. Lenzing 267 vorfinden. Die Worte auf dem Papier sind wohl recht schnell niedergeschrieben, so als wären sie zwischen der Wundversorgung aufgekritzelt worden.

Zitat:

    - 21. Lenzing 267, Pilgerstätte der Templer -

    Des All-Einen Segen!

    Heute während der abendlichen Wachschicht über Clericus Athes habe ich während der Wundsorge folgende Worte des Clericus vernommen und aufgeschrieben. Ich hoffe, dass ihr darin Hinweise finden möget, die uns dem Angreifer auf den Clericus näherbringen.

    Vicarius Vardebor kam zu einem späteren Zeitpunkt in den Raum, in dem der Clericus untergebracht ist, und hat versucht den Clericus durch Gebete und Zureden ins Diesseits zu holen. Leider war der schmerzhafte Fieberwahn zu stark und wir konnten keine klaren Worte des Clericus vernehmen, es blieb weiterhin Gestammel.

    Zuletzt sprach der Clericus immer wieder von seiner Axt, ich empfehle ihm jene auszuhändigen, weiß jedoch nicht wo jene gerade in der Obhut verweilt.

    Möge Er mit Wohlwollen auf uns blicken!
    Tanai Tayris, Anwärterin der Tempelwache



    "Wir.. sind... im Lenzing... des Jahres... 267... Augen... starr... Blick.. leer... Ich... bin ... kein... Ahad, Cleri.. Cleri...
    Ahad... Rüst...ung... aber kein Ahad!
    Klinge ... schwer... schwarz dunkel... Metall... unbekannt...
    Robe... zerschnitten... Metall durchtrennt...
    Macht... unbekannt... mächtig...
    Klinge... Brustkorb... Wunde... auf Rücke... Rü...
    Klinge... vi... vii... vib... viiib...
    ver... verzerrte... Bilder...
    Ma... maa... sii...sii...siib...
    Rü....Rüst.... ist neuer... wi... wie... des Ma.... Mann... kein... Ahad
    Worte... Worte... Hasserfüllt... voller Autori... Autorität... wie im Wahn...
    Axt... wo... is... mei... Mein... Meine... Axt...
    Mein... Meine... Axt...
    Du...wagst es deine Hand gegen mich zu erheben, Clericus?!
    ICH WERDE DEINEN LEIB LEHREN WAS SCHMERZ IST
    BIS DEIN GEIST ENTWEDER ZERBRICHT ODER DU DEINEN PLATZ KENNST.
    E... Eww...
    ICH BIN DER ALKA, UND NIEMAND AUßER UNSEREM VATER WAGT ES, DAS WORT GEGEN MICH ZU ERHEBEN.
    Meine... Ax... Axx...t..."


Zuletzt bearbeitet von Tanai Tayris am 21 März 2024 22:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Jadia Conandil





 Beitrag Verfasst am: 27 März 2024 19:21    Titel:
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Die Stimme wieder rau und wund, diemal vom hinabgeschluckten Würgen. Die schmalen Hände tauchten den Lappen in frisches Wasser und wuschen ihn aus. Ungezählte Male.
Eintauchen, auswringen, Blut.
Der Clericus hatt viel geblutet. In ihrer Erinnerung würde er sein halbes Blutvolumen in ihre Kleidung versickert sein. Der hilflose Versuch die tiefen Wunden mit dem ekelhaft grünen Zeug drum herum abzudrücken. Die Blutung aufzuhalten.
Was taten die Templer in der Zeit?
Standen herum und stellten Fragen!
Fragen!
Das nervöse Gestammel der Antworten ergab keinen Sinn. Nichts reimte sich. Wieder tauchte der Lappen ins Wasser ein. Irgendwer hatte als sie ihre Kleidung wechseln war den Clericus weiter medizinisch versorgt. Nun lag er dort, bleich wie eine Leiche und die Schwarze wusch das Rot von ihm ab. So wahnsinnig viele Geheimnisse bot ein nackter Männerkörper ihr wahrlich nicht mehr zum Entdecken. Ein halbtoter nackter Männerkörper war vom Erfahrungswert her auch wenig nutzbar.
Waschen, Wasser eintrichtern, warm halten und wachen.
Irgendwann holte sie die schwere Harfe nach oben und begann dem verletzten Templer Melodien vorzuspielen. Kaum ein Zusammenhang in der Liedauswahl. Nur etwas um die eigenen Finger zu beschäftigen, bevor sie wieder Lappen auswaschen oder Suppe kochen und einflößen würden.

Sollte das nächste Mal alle wie vom wilden Seeigel gestochen in den Alten Tempel rennen, sie würde auf der Treppe einen Ohnmacht vortäuschen und sich von irgendwem retten lassen.
Die Stimme war wieder weg.
Cailen war's. Ganz bestimmt.
Noch ein Punkt für die Rechnung, die wahrscheinlich für immer eine imaginäre Rechnung bleiben würde. Oder eine, die sie selbst mit ihrem Leben einlösen würde.
Vermutlich im Alten Tempel.

Harfenklänge fluten die Pilgerstätte in der Deminan verletzt und halb lebendig verweilt. Man kümmert sich um ihn, aber man spricht nicht viel darüber. Ebensowenig wie über die größeren Zusammenhänge. Sie interessieren die Schwarze nicht einmal. Aber die Harfe klingt. Bis die letzte Saite reißt.
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Tanai Tayris





 Beitrag Verfasst am: 27 März 2024 21:58    Titel:
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Am Tempel zu Rahal wie auch in Düstersee findet sich folgender Aushang.

27. Lenzing 267, Grünwaid, Pilger- und Begegnungsstätte des Heiligen Tempels des All-Einen
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Aufruf des Heiligen Tempels des All-Einen

Ein jeder Bürger der Alatarischen Reiches ist dazu aufgerufen in der Pilger- und Begegnungsstätte in Grünwaid einzukehren. Dort werdet ihr erwartet, um von Clericus Demian Athes empfangen zu werden.

Neben Alatar gefälliger Gesellschaft sind Spenden für den Tempel des All-Einen unter dem wohlwollenden Blick des Herren vorgesehen. Genauere Informationen dazu wird euch Clericus Demian Athes im Gespräch geben.

Eilt herbei und erweist euch unter dem prüfenden Blick des All-Einen für würdig!

Clericus Demian Athes
verfasst in seinem Namen
durch Tempelwächterin Tanai Tayris



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Darean Vendaryn





 Beitrag Verfasst am: 31 März 2024 15:09    Titel:
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Schnaps war gerade sein Allheilmittel. Zusammen mit einem frischen Verband hatte er ihn genutzt, um den Schnitt zumindest vorläufig zu versorgen. Anschließend hatten ihn einige kräftige Schlücke auch schnell einschlafen lassen. Und nun, am nächsten Tag, lenkte ihn das Dröhnen in seinem Schädel immerhin halbwegs von dem stechenden Schmerz in seiner Hand ab. Darean musste unbedingt jemanden nach seiner Wunde sehen lassen, aber gerade war er noch damit beschäftigt, den gestrigen Abend gedanklich einzuordnen, auch wenn der Kater dies zumindest etwas erschwerte. Selbst ein Allheilmittel kommt wohl nicht ohne Nebenwirkungen aus.

Sein Besuch der Pilgerstätte war anders verlaufen, als er es erwartet hatte. Mit einem recht simplen Anliegen wollte er sich an den Tempel wenden, so wie er es dort schon zuvor getan hatte. Doch Clericus Athes brachte ihn gleich an einen anderen, noch symbolträchtigeren Ort. Oder viel mehr brachte Darean den Templer dorthin, musste er Demian doch ob dessen physischer Verfassung stützen. Dort, vor dem alten Tempel und von einer eintreffenden Noir begleitet, die ihm den Clericus abnahm, machten sie vor einem Busch Halt. Was dann folgte, die Worte Demians, sein Blutopfer, das er der Pflanze darbot und zu seiner Wunde führte, und die anschließende Reaktion hatten sich Darean eingebrannt. Sicher war es nicht vergleichbar mit dem, was er bei seinem ersten Besuch des alten Tempels erlebt hatte, der Erscheinung des All-Einen, als sie dort gegen die Kristallblut kämpften, doch ein Wunder war es, ganz ohne Frage, trotzdem.

Der Rotschopf blinzelte, als er aus diesen Gedanken zurück ins Jetzt fand. Auch sein Anliegen war letztlich erfüllt worden und sein Glaube, schon vorher unerschüttert, noch gestärkt. Nun war es an der Zeit, diese neu gewonnene Kraft zu nutzen, um dem Herrn noch ein besserer Diener zu werden.
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Jadia Conandil





 Beitrag Verfasst am: 31 März 2024 17:40    Titel:
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Trocken würgen, Tee mit Ingwer gegen die Übelkeit und die schmerzende Kehle, ruinierte Kleider, Pfefferminzöl unter der Nase. Ihr derzeitiger Lebensinhalt war weiter entfernt von den wohlhabenden Herrenhäusern und den gepflegten Männern, die sonst ihre Zeit gefüllt hatten. Der Kerl, der gerade ihre Zeit füllte war grundsätzlich entweder zornig auf sie, hasserfüllt ohne Grund oder schmerzverzerrt und eiternd. Die Wunden des Clericus schlossen sich nicht, sondern faulten weiter während er sich taumelnd auf den Beinen hielt. Während SIE ihn auf den Beinen hielt und das schleimige Eitersekret ihre Kleider durchnässte.
Es stank in der Pilgerstätte zum Himmel und noch weiter bis zu allen Sternen hinauf. Der Brodem aus Verwesung, gärendem Blut und Schweiß lag wie eine Wolke aus den tiefen einer viel genutzten Krypta über der sonst blühenden Idylle.
Die ungezählten Eimer von blutigem Wasser, das durch den Putzwahn der Schwarzhaarigen entstand düngte den Fingerhut und den Goldregen ganz hervorragend. Die schmalen Hände waren schon rau vom Schrubben des Hauses. Sie versuchte alles halbwegs reinlich zu halten, eingeschlossen sich selbst. Jedoch zog der gezeichnete Templer eine nicht endende Spur an Sekreten hinter sich her.
Wenigstens sprach er wieder in ganzen Sätzen, die zum Teil verständlich erschienen. Nur zum Teil, denn daraus sprach viel Wahn und täglich mehr anscheinend unheilbarer Fanatismus. Die fixe Idee den dornigen Strauch im Alten Tempel mit möglichst viel Blut zu nähren, sorgte für seltsame Blüten an eben genau diesem Strauch. Jedes Blutopfer verbesserte allerdings den Zustand des Mannes kein Stück. Er plärrte jedesmal vor Schmerzen und krümmte sich und ergoß einen neuen Schwall an grünem Eiter über sie.

Jetzt hatte er sich in einen neuen Wahn verrannt nachdem sie ihm den Opferdolch zum zweiten Mal entwunden und ihn erneut gegen seinen Willen vom Busch hinfort geschleift hatte. Sie sollte ihm erst mit neuer Kleidung wieder unter die Augen treten.
Wäre das nun verekelte laszive Geschöpf nicht bereits seit Tagen kaum in der Lage feste Nahrung bei sich zu behalten, sie hätte ihn vermutlich vor das Schienbein getreten. Was wollte er gerade tun? Ihr nachlaufen? Ha!
Chance für bittere Rache vertan.
Also würde es die Rache einer Frau werden, die fast ihren gesamten Kleiderschrank der fixen Idee eines Halbtoten geopfert hatte. Neue Kleidung auf seine Kosten und davon reichlich. Und natürlich maßgeschneidert um ihre Figur und das was an ihr attraktiv war am besten in Szene zu setzen. Provokation war eine ihrer Lieblingsverfehlungen und keiner der Templer hüpfte darüber so aus den Schuhen wie der Clericus. Sollte er zornig werden, es schien ihn zumindest am Leben zu halten.
Mit dem Dornenbusch würde sie beizeiten auch noch einige Blätter zu rupfen haben. Das verflixte Mistding hatte ihr die Hand aufgeschnitten als sie Demian aufhalten wollte und ihr Blut genommen. Mindestens eine der Blüten gehörte ihr! Aus dem Holz von dem Gewächs würde sicher ein Instrumentenbauer eine wundervolle Harfe bauen können.
Ein zerknitterter Blick folgte auf die vom Putzen und Pflegen verdorbenen Hände. Falls sie je wieder genug Gefühl in den Fingern für die Harfe haben würde. Die Stimme war nun schon länger als gewohnt ausgelöscht worden.
Rache!
Süße, ewig Rache.
Oh wie er bezahlen würde.
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Emilia Arragar





 Beitrag Verfasst am: 02 Apr 2024 03:22    Titel:
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Sie starrte in die Flammen des Kamins, sah zu wie das Feuer das Holz knisternd verschlang...wie die Rabenfigur vom Kamin aus beobachtend auf den prächtigen Altar des Panthers herab blickte, welcher den größten Teil des Erdgeschosses einnahm und alles andere daneben in den Schatten stellte. Das war das alatarische Reich, Alatar stand über allem. Das Haus lag totenstill da, der Sessel auf welchem Demian in seinem kleinen Tranklager stets verbrachte war leer. Sie erinnerte sich daran als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, er war gerade dabei eine Gruppe aus dem Osten nieder zu schlagen in einer Art Blutrausch. Sie selbst war zu jener Zeit eine Kriegerin gewesen allerdings im lichten Reich, jener Anblick hatte sich bei ihr eingebrannt, als sie die damaligen Kameraden wie die Fliegen zu Boden gehen sah. Jene welche überlebten rannten um ihr Leben, verfolgt von dem klappernden Geräusch eines schwer gerüsteten Mannes mit einer Henkersaxt aus Mithril in den Händen.

Zwei Jahresläufe waren vergangen bis sie ihn dann wieder im Tempel in Rahal traf, voller Wut und Zorn in den Augen hatte er sie angesehen, sodass man meinen konnte er würde sie oder jeden in seiner Umgebung sogleich erschlagen. Er umkreiste sie einem Panther gleich, der nur darauf wartete seine Fänge in das Opfer zu bohren um es in Stücke zu zerreißen. War das ein Hauch von Wahnsinn in den Augen? Die anderen beiden Templer zogen sich zurück, doch jene hatte sie in diesem Moment vollkommen ausgeblendet. Noch wenige Tage zuvor erst hatte sie unter dem Deckmantel einer Klosterwächterin den Zweig vom Baum des Lichtes geschnitten und nun stand sie da, im Tempel Rahals und anstatt zurückzutreten wollte irgendetwas in ihr genau diesen Mann herausfordern. Unklar wer hier womöglich verrückter war, ging Sie in aller seelenruhe auf Demian zu und sagte dass sie gerne mehr über Alatar und den Tempel erfahren wollte. Mit interessiertem, gar entzücktem Blick betrachtete sie wie das Feuer in den Augen des damaligen Vicarius aufflammte, offensichtlich war er schwer damit beschäftigt seinen Zorn zu bändigen. Hatte sie vergessen den Kopf zu neigen? Ah wie ungeschickt. Ein schelmisches Lächeln erschien bei der Erinnerung auf ihren Lippen. Er hatte sein Prüfung zum Clericus gerade gemeistert als er sie wenige Zeit später völlig unvermittelt dazu einlud bei ihm zu wohnen...

Dann hatte sie wieder die von grünem Sekret triefenden Wunden vor Augen, die seinen Rücken entlang liefen und sein blasses schmerzerfülltes Gesicht. Ob er tatsächlich nach Nileth Azur gehen würde oder stand er einer weiteren Prüfung Alatars gegenüber? Ein tiefes Seufzen engleitete ihr während sie über Vergangenes nachdachte und sich das rabenschwarze Haar aus dem Gesicht strich. Nein... es gab noch zu viel zu erledigen...
Sie machte sich auf den Weg nach draußen, trat aus dem Schatten des Hauses hinaus und atmete die kalte, klare Nachtluft ein. Es dauerte nicht lange als sie sich erneut vor den Toren der Pilgerstätte stehen sah und eine respektvolle Verneigung vor dem Tetrarchen Vindheim vollführte, der ihr Einlass gewährte. Die Tetrarchin Aliyahna, Nobilia Auriane, die Vicaria Velvyr'tae und eine von Demians derzeitgen Krückstöcken, Noir, waren gerade auf dem Weg in den Teil des Geländes, in welchem das Wäldchen mit dem alten Tempel stand. Dort sah sie ihn dann stehen, das kleine, kümmerliche Dornengewächs war zu einem prächtigen Dornenbusch erwachsen. Sie hatte ebenfalls etwas von ihrem Blut gespendet nur um zu beobachten wie das blutige Gewächs es gierig aufnahm und sich weitere Kristalle in den tropfenförmigen Blüten formten, es war bemerkenswert. Auf dem Weg zurück zur Pilgerstätte erhaschte sie einen Blick auf das innere des alten Tempels und musste innehalten denn sie konnte den Blick nicht davon abwenden. Dieser Ort hatte eine besondere Präsenz an sich, solch ein prachtvolles Kirchenschiff...sie spürte einen kleinen Stich in ihrem Herzen, atmete tief ein und folgte mit regungslosem Gesichtausdruck den anderen zurück zur Pilgerstätte als diese bereits im Berg verschwanden. Sie verweilte solange bei Demian bis dieser vor Müdigkeit und Erschöpfung in seiner Decke in einen unruhigen Schlaf glitt.

Langsam brach sie auf und ihr Weg führte sie zur Nimmeruh, sie stieg die Treppen hinab zur Grabkammer, lies sich von den unsichtbar heulenden Geschöpfen tiefer in den Abgrund tragen, lief die vom Wispern seelenloser Wesen erfüllte Schlucht entlang, bis in das entlegenste Eck, um das ganz eigene Werk der Dienerschaft zu betrachten und dort in stiller Andacht zu Krathor zu beten. Es war eine Art Kuppel unter der Erde aus welcher einige Ranken und Wurzeln ragten, neben düsteren Pflanzen die von von rötlich schimmernden Blattskeletten durchzogen wurden. Die kleinen Augen die sich über Stamm und Zweige des Baumes verteilten beobachteten sie blinzelnd, als sie ihre Stirn auf der kalten Erde am Fuß des Baumes bettete. Dort verweilte sie ruhig in vollkommener Dunkelheit, verborgen, versteckt unter der Erde, wie die Wurzel eines Baumes selbst.

Von einem gesetzten Samen bis zu einem Baum war es ein langer Weg der Zeit in Anspruch nahm, doch das Ergebnis wenn die Baumkrone eines alten Baumes üppig seine Äste präsentierte, war ein imposanter Anblick den die meisten Menschen kannten.. selten jedoch dachte jemand darüber nach das unter der Erde spiegelverkehrt genau das gleiche der Fall war. Eingenommen von der Pracht der Baumkronen kam kaum einer auf den Gedanken oder wusste tatsächlich wie tief und wie weit Wurzeln sich teilweise in das Erdreich graben konnten.

Was sie jedoch wusste war, dass sie den Clericus in seinem Vorhaben unterstützen würde seine gestellte Aufgabe zu meistern, um aus jenem struppigem Dornengewächs eine atemberaubende Baumkrone entstehen zu lassen, sodass niemand den Blick von den blutgetränkten Zweigen und von Blüten umhüllten Diamanten nehmen konnte.




Zuletzt bearbeitet von Emilia Arragar am 02 Apr 2024 03:37, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Tanai Tayris





 Beitrag Verfasst am: 05 Apr 2024 05:45    Titel: Der Damenabend
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Der Damenabend


Tropfen für Tropfen. So viel Blut… Und so viel… Wahnsinn. Nachdenklich besah sich Tanai ihre Wunde an der linken Handfläche, die erst an diesem Abend wieder frisch aufgeschnitten worden war. Blutschwur, Blutspende, Blutgier… Alles lag so nah beieinander und führte zu Wunden, die nicht so schnell wieder heilten. Anders war es bei den Templern… der Herr schloss ihre Verletzungen auf seltsame Weise wieder, sie hatte es am Blutbecken bei Cailen zuletzt gesehen. Nicht aber bei Demian… nein, der blutete bald aus wie ein Schwein (und stank mittlerweile auch so furchtbar… wobei, nein, Schweine rochen besser als er, urghs…). Die Frauen des Tempels - namentlich bestehend aus Tetrarchin Aliyahna, Vicaria Velvyr’tae, Messdienerin Auriane und aus ihr selbst als Tempelwächterin - waren losgezogen, um ihm Blut zu bringen. In ihrer Vorstellung brauchte es Fässerweise davon, denn so viele Blutspenden waren schon geflossen, doch nichts half. Die Mission an diesem Abend war klar gewesen. Es ging als erstes nach Rahal, wo die Legionäre am Panthertor über die ernste Lage informiert wurden und dann einige von ihnen loszogen zur Pilgerstätte, um dort ihren Dienst an Alatar zu verrichten… oder viel mehr an dem Dornenbusch für den totgeweihten Clericus. Auch Qy’lhor war unter ihnen, fraglich jedoch, ob er sein Blut gab. Sie bekamen es schlicht nicht mit, denn es wurde weitergereist in jener illustren Damenrunde, das Ziel war Bajard. Auch dort galt es Freiwillige zu finden, die ihr Blut gaben (wenngleich der Gedanke Tanai nicht gefiel, als einzige Tempelwache über gleich zwei Templerinnen zu wachen).

Anfänglich war es ruhig vor Bajards Toren, doch dann tauchte ein Mann mit Bärenmütze aus dem Wald auf und die Vicaria nahm sich diesen zu Brust. Es wurde erklärt und überzeugt, abgewogen und gezweifelt, und dann doch zugesagt jenes seltene Dornengewächs am Alten Tempel zu betrachten. Dass man Blut spenden sollte, wurde natürlich unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit vorerst nicht erwähnt. Während die Vicaria den Mann nach Grünwaid zur Pilgerstätte brachte, verblieben Auriane, Aliyahna und sie selbst vor Bajard und griffen als nächstes zu, als ein Magier aus K’awi vorbeireiste. Auch ihm wurde durch die Tetrarchin von dem Dornengewächs berichtet und er wurde davon überzeugt die Pilgerstätte aufzusuchen. Beinahe sah es so aus, als würde der Damenabend seine blutigen Früchte tragen… wenn da nicht die Ketzerin aus dem Osten angekommen wäre. Die wiederrum schien Aliyahna zu kennen, oder Auriane… so ganz wusste sie das nicht, denn es ging alles ziemlich schnell. Irgendwie wirkte die Tetrarchin klerikal auf die Frau ein, die sich auf ihrem Pferd sitzend folglich vor Schmerzen krümmte. Indessen versuchte Tanai das Pferd zu beruhigen, damit die Frau absteigen konnte. Wenigstens war die Reitausbildung aus Cantir nun zu irgendwas gut, denn sie war von Kindesbeinen an mit den Tieren vertraut und wusste in der Regel, wie man die Tiere beruhigen konnte. Doch es half an diesem Abend nichts, denn das Tier trug seine Reiterin mit Aufbäumen zurück und so ergriff die Priesterin aus dem Kloster der Lichteinigkeit die Flucht. Indessen reisten die verbliebenen Damen zurück und führten den Magier von K’awi zum Alten Tempel. Dort stand Demian bereits wieder am Dornenbusch, mit dem Mann, der die Bärenmütze trug. Blut war wohl geopfert worden, doch sie sah keine Wunde an der Hand des Bärenmannes… viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen, blieb nicht, denn sie ging an Demians Seite und spielte seinen Krückstock (verdammt nochmal… wo war eigentlich Noir?).

An jenem Abend floss zwar kein Blut mehr von dem Magier aus K’awi, aber Auriane und auch Tanai selbst gaben wieder etwas von dem süßen Lebenssaft in das Dornengewächs. Blut… so viel Blut. So viel Wahnsinn. Wenn Demian das überlebte, schuldete er den Damen, die ihm die Spender gebracht hatten, definitiv einen Abend in der Taverne! Seufzend sah Tanai auf ihre Schnittwunde an der Hand, doch es blieb keine Zeit die Alatar ungefälligen Gedanken an Entlohnung fortzudenken, denn Demian deutete Tanai an, wieder zur Pilgerstätte zu schlurfen, um sich dort auszuruhen. Das passierte auch, doch der Kerl wagte es, am Feuer angekommen, auf der Bank einfach zur Seite zu kippen. Mit aller Gewalt und Kraft, welche die schmale Tempelwächterin aufbringen konnte, wurde Demian wieder aufgerichtet und dann drohten die Damen ihm der Reihe nach hübsche Dinge an. Er schrie indessen nach mehr Blut, wild und unkontrolliert, wahnsinnig… “Jaja... mehr Blut! Wir haben euch 7 Opfer gebracht, mehr Blut, Blut, Blut! Während Tanai versuchte das Elend mit Blutmaden zu füttern, sprach die Tetrarchin davon, ob man den Clericus nicht endlich von seinem Leid erlösen sollte… Kurz darauf musste Auriane Blut aus dem Blutbecken im Alten Tempel holen, damit man es Demian über den Rücken kippen konnte. Demian wurde festgehalten (und biss auch noch nach Tanai… das würde sie sich definitiv merken, Templer hin oder her!), dann floß der rote Lebenssaft. Doch wieder nichts, außer zischenende Geräusche an der Wunde. Der Clericus fiel bald um, doch er wurde unbarmherzig festgehalten. “Wisst ihr, was man mit Fohlen macht, die lahmen? Sie werden erstochen.“ Fraglich, ob er Tanais Worte wirklich hörte, doch die Order der Tetrarchin ließ das blutende und modernde Elend zuletzt allein an der Pilgerstätte zurück. Er sollte sich ausruhen, und die Damen taten das auch. Fraglich blieb, wer an diesem Abend die erholsamere Ruhe hatte…
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