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[Q]Die wilde Jagd!
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q]Die wilde Jagd!
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 22 Jan 2024 21:51    Titel: [Q]Die wilde Jagd!
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Ein schnarrendes, zischelndes Fauchen durchdrang die Nacht und drang so tief in die Umgebung ein, dass es die Eiszapfen an den Ästen des dichten Tann zum singen und klingen brachte. Der darauf folgende, wütende Schmerzensschrei hingegen ließ sie splittern und sirrend herabsausen.
Dann trat es aus dem Schatten der Bäume in das vom Mondlicht eingefasste Schneefeld und zog sich mit schweren, leidenden Schritten durch die zuvor unberührte, jungfräuliche Decke. Noch einmal schleuderte es einen zornigen und sowohl erschütterten, als auch bedrohlichen Kreischschrei heraus, dann wurde das breite Maul zahniger und die Tentakel des Wesens waberten wild.

Alle drei, nein zwei und ein kümmerlicher Stumpen, haschten blindlings durch den Schnee, peitschten kleinere Sträuche beiseite und droschen auf gefrorenes Gras ein.

"Rrrrraaaaarrrr, dreckiges... widerliches Greifending der liederlichen Metze, Dirrrrrne... awaawaaaaaah... mein Arrrrrm."

Diesmal war es der Stumpf der in die Höhe zuckte, ehe sich die Schatten des tentakeligen, massiven Wesen neu anordneten und eine andere Stimme leiser und rasch piepste.

"... aber-wir-haben-ihm-die-augen-genommen-freunde-nicht-wahr? blind-ist's-nun-und-wird-die-kleinen-vögelchen-nicht-sehen. meint-ihr-nicht-sie-wird-sich-freuen? mein-ihr...", da schien der Schatten zu wachsen und eine dunkle Stimme grollte so donnernd los, dass die oberen Schneeschichten davonstoben.

"WIRRRRRRRR HATTEN EINE ANDERE AUFGAAAAAABE, DU NARRRRR!"
Doch das Unwetter hielt nur sehr kurz und die Gestalt sackte in sich zusammen, die Schemen flossen in sich zusammen und schienen eins mit der weißen Pracht. Dann entstand das wirre Glucksen, blubberte vor sich her und wurde stetes Hintergrundgeräusch für die vierte Stimme.

"dAs ISt aLLeS GlEIcH nUn. DiE vÖGeLcHEn sINd AUf sICH gEStEllt. WIr mÜSsEN iHr bERicHTen, dIE zEIt iST naH... NaH... IhhiHIIhiHHi."

Langsam nur und mit Mühe richtete sich das Wesen wieder auf und zeigte erneut die spitzen Zähne, strich aber noch über den Tentakelstumpf.

"Ja... ja... ja, bluten werden sie ein andermal... ja... ja... ja. Zeit, Tick-tack-tick. Ich wittere sie, wir können sie stellen. Bald. Bald. Dreht an den Zeigern, Freunde!"

Und während tief in der Nacht fünf Menschen unterschiedlicher Herkunft, Alter und Gesinnung aus dunklen Albträumen auffuhren, wurde ein sechstes Persönchen davon geweckt, dass eine besondere Taschenuhr lauter und rascher tickte als zuvor

Die wilde Jagd begann - auf so vielen Ebenen!


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Mairi Kaija





 Beitrag Verfasst am: 28 Jan 2024 19:39    Titel:
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Man verhandelt in der Defensive nicht. Zuerst muss man zurückschlagen.


Gerimor
Rabenmond/Alatner 266

Ich hätte nicht sagen können, weshalb ich vor der alten Standuhr in der Grabkammer stand und die Hand nach dem Pendel ausstreckte. Vielleicht lag es an der vergangenen Messe. Der Rabenmond. Ein besonderer Monat – für die Diener, aber auch für mich.
Fast jedes Jahr im Rabenmond hatte mich Micah aus der Kammer oder aus irgendeiner Tätigkeit herausgezerrt, auf die Straße vor dem Waisenhaus, um mit mir die ersten Schneeflocken zu feiern. Kindliche Freude über die kleinen kristallförmigen Flocken, die sich wie ein sanfter, glitzernder Schleier über die Welt legten und sie ein kleines Stück hübscher machten. Jedes Jahr hatte er mir erzählt, dass ich zu ihm gekommen war, als der erste Schnee in dem Jahr fiel. Damals liebte ich diese Tage oder Nächte, in denen wir das schimmernde Weiß auf uns herabrieseln ließen. Heute hasste ich Schnee.
Ich schubste das Pendel an, während meine Gedanken bei der Messe vor wenigen Tagen davor lagen. Es war zehn Jahre her seit ich die Gestalt das erste Mal erblickt hatte. Trotzdem erkannte ich ihn, als er im Schatten der Grabkammer aus dem Dunkel trat. Ich wusste sofort, wer dort vor uns stand, auch wenn die anderen ihn noch nicht einmal sahen und so grüßte ich ihn, wie es ihm gebührte, lauschte den Worten, die nur an meine Ohren drangen.
Deine Pfade sind recht, deine Opfer weise und gut, deine Wege stärken seine Ziele - doch auch dich erwartet eine selbstgewählte Prüfung... bald schon, bald.
Ich lauschte seinen Worten dennoch, der Anklage, dem Urteil, auch wenn sie mich nicht trafen. Ich entschied mich dennoch, es mitzutragen und den Geschwistern beizustehen, auch wenn meine Gedanken woanders lagen.
Es nutzte wenig, ein festhängendes Pendel anzustoßen. Nur wenig Bewegung fand sich in der Uhr, als hätte man das Gehäuse mit Sand gefüllt. Und dennoch erklang das Ticken. Insgeheim fragte ich mich, ob es immer kalt sein musste, immer ein Windhauch an uns zerren musste. Vielleicht war das unser Schicksal.
Ma.... r... Mai.... rrrrrri.... Spuuur... wi... ha... wi... haben... Spuuuurrrrr
ssszeeei... Zeiiiit... ba... esss... i... es ist... bald... BALD... AN DER ZEIT
sssieee sind... ihm au... auf... auf der Spurrrrr... und di.. DIR!
Doch wirrrr sind berrrreiiiit...

Ein Wirrwarr an Worten der verschiedenen Stimmen, es war dennoch viel zu klar. Ich hatte zu lange auf den Tag gewartet.
Dann sollen sie kommen. Wir sind bereit.
Er zeigte mir sie. Zeigte mir alle vier, auch wenn der Spiegel kein Spiegel war und sie mich ebenso sehen konnten. Sie starrte mir direkt entgegen mit ihren großen Augen in dem bleichen Gesicht. Ich wich nicht, schaute nicht weg.
Kommt nur. Wir haben keine Angst mehr vor euch. Wir sind lange genug davon gelaufen. Es wird Zeit, dass die Jäger zum Gejagten werden.
Als das Bild verblasste, blieb nur Newenar und letztlich nur die kleine Uhr, die er mir gab.
Zu wenig ZEIT... zU wENiG! Esss... wird sich dir... erschliessen... GIB ES NICHT HER

Ich gab ein Versprechen. Ich würde ihn holen, wenn es an der Zeit war. Das leise, gleichmäßige, wenn auch ungewöhnliche Ticken begleitete mich die nächsten Wochen, ohne sich zu verändern bis zu jener Nacht.



Gerimor
Hartung 267

Der Moment des Wachwerdens war stets dem Zustand, in dem ich mich seit über einem Jahr befand, recht ähnlich. Ein Zustand irgendwo zwischen Realität und Traum, zwischen einer Welt, die grausam und ruhig sein konnte und jener da draußen, die wir alle kannten. Es war im Grunde wie meine Sicht, irgendwo zwischen erschreckender Klarheit und grauer Verschwommenheit. Ich war schneller wach, wenn die Erschöpfung und Wärme mich am Vorabend nicht in den tiefen Schlaf versetzt hatten, es dauerte dennoch einen Moment, bis ich verstand, was mich geweckt hatte. Ich hangelte mich halb aus dem Bett, fischte nach den Sachen auf den Sessel, um letztlich das kleine, tickende Etwas aus der Hosentasche zu angeln.
Ich brauchte keine guten Augen, um zu erkennen, dass es sich um keine gewöhnliche Uhr handelte. Die meisten Menschen würden darin ein extravagantes Schmuckstück erkennen. Es passte so wenig zu mir, wie kaum ein anderes Stück. Ich musste über die fehlende Farbe des Bandes schmunzeln, das so sehr meiner Sicht entsprach. Grau, wie die Welt, aus der die Uhr stammte. Was die meisten anderen nicht sehen würde, waren der Puls, der inmitten der Uhr schlug und der feine Strudel aus schwarzen Sandkörnern. Die Kälte, die ihr entstammte entsprach ebenso der Kälte der Welt, aus der sie kam. Sie fühlte sich nicht mehr fremd an für mich. Zu oft war ich dort gewesen. Ich fragte mich, ob die Torwächterin dahinter steckte, obwohl es Newenar war, der sie mir gab.
Das Ticken wurde lauter, die Zeit rückte näher. Für einen Moment betrachtete ich meine bloßen Hände, als läge die Antwort darin. Ich hatte den Geschwistern nicht leichtfertig gesagt, dass es nur einen Ausgang in dieser Sache gäbe. Es war kein Kompromiss, es war nur ein Entweder-oder. Davon war ich überzeugt.
Doch nicht nur Newenars Stärke, die ich an meiner Seite wusste, ließ mich der Sache gefestigter entgegenblicken. Ich würde keinen der Dienerschaft bitten oder danach fragen, sich an meine Seite zu stellen. Ja, die junge Schwester hatte Recht, es war nicht mehr nur meine Angelegenheit. Dennoch sah ich sie als etwas Persönliches. Wenn nötig, würde ich auch alleine losziehen, mit jedem Gespräch wurde mir aber bewusster, dass ich das nicht musste. Sie standen freiwillig an der Seite oder mitten im Geschehen. Es war aber vor allem das Vertrauen in mich, das mich bestärkte, nicht zurückzuweichen. Und ich war schlichtweg noch lange nicht fertig hier.
Gib ihnen deinen Abgrund.
Genau das hatte ich vor.


Zuletzt bearbeitet von Mairi Kaija am 28 Jan 2024 20:55, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Arjuna Marell





 Beitrag Verfasst am: 29 Jan 2024 10:09    Titel: Von Zeit, Entscheidungen und Zusammenhalt.
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Leis tickt die Uhr, das Pendel schwingt,
die zarte Heimchenstimme klingt.
Der Zeiger rückt von Ort zu Ort,
so geht es heut', so geht es fort.

Es sah die Uhr schon manche Zeit,
sie tickte Glück, sie tickte Leid!
Und endet' sie des Tages Lauf,
dann zog der Mensch sie wieder auf.

Es starb der Mensch und ward geborn,
die alte Uhr gib nicht verlorn.
Sie schlug den sanften Silberschlag,
sie schlägt ihn heute, Tag um Tag!

Jüngst zog sie auf ein junger Mann,
heute rührt ein Greis den Pendel an!
Wie bald tut er den letzten Schnauf –
dann zieht der Tod das Uhrwerk auf!




    Bald ein Jahr war ins Land gezogen, ein Abschnitt, dessen Ränder verschwommen ineinander übergegangen waren. Zuerst hatten sich papierscharfe Kanten meines verlorenen Lebensweges gezeichnet, mancherorts komplette Risse, Löcher gar, als hätte man mit dem Finger durch das weiße Blatt gebohrt, doch dann waren sie verwachsen. Fremde Gesichter waren zu vertrauteren geworden, einstiges Unbehagen zu einem verdrehten, aber heimeligen Gefühl von Zuhause, irgendwie. Dort, wo ich zuerst nicht gewusst hatte wieso und weshalb die Veränderung gekommen waren, wohin mit mir und all den neuen Bedeutungen, wann ich mich in dieses neue Gefüge einreihen würde und wie ich mich unter den erfahrenen Geschwistern eingliedern konnte, fühlte ich mich mittlerweile schon sicherer, aufgenommen, akzeptiert und auch bestärkt. Irgendwie hatte ich mir zwischen all den verkorksten Seelen einen Platz geschaffen, der nun meiner war. Alatar, in dessen Glauben ich mein Leben lang aufgezogen worden war, war fast automatisch in den Hintergrund gerückt und der freigewordene Platz war durch ein schwarzes und benebelndes Rauschen gefüllt worden. Kein unangenehmes, sondern ein leises, nur im Hintergrund, als würde man dem Tanz eines riesigen Vogelschwarmes zusehen, einer Wolke schwarzbeflügelter Stare die in seichter Woge dem Feinde trotzten. Zwar handelte es sich um das Gefieder eines Raben, des -einen- Raben, doch der Schwarm in dieser Metapher spielte, zumindest für mich, keine wesentlich geringere Rolle. Geschwister suchte man sich nicht aus, zumindest in der Regel nicht. Man wurde in solche Verhältnisse hineingeboren, bekam ein, zwei oder auch fünf dieser Geschöpfe an seine Seite gestellt, alleinbestimmt durch die Entscheidung der Eltern und dann ja,.. dann lebte man damit. Man zog seinen Vorteil daraus, genoss es vielleicht sogar, man liebte oder hasste sich. Nachdem ich meine leibliche Schwester ganz bewusst zurückgelassen hatte, dafür aber unfreiwillig in mein neues Leben gefallen war, keimte die Symbolik einmal mehr auf. Denn all die Jünger und Diener, die dem Glauben Kra'thors bereits folgten und in Seinem Sinne handelten, würden für den Rest meines Lebens meine Geschwister sein, ein wichtiger Bestandteil meines künftigen Pfades. Hier, zwischen zerfallenen und moosbewachsenen Gemäuern, inmitten alter Steine die viele Jahre Geschichte in sich beherbergten, hier waren wir eine Einheit, die das gleiche Ziel verfolgte. Vielleicht unterschieden sie sich in ihrer Ausführung, folgten am Ende jedoch dem gleichen Zweck. Hingegen mancher Vorstellung sah ich in den meisten von uns nicht einmal schlechte Menschen, wenn man genauer hinsah konnte man auch in ihnen Zuneigung, Unsicherheit, Ungewissheit oder auch Verhalten des Selbstschutzes entdecken, auf verschiedene Arten hochgezogene Wände die das Innere schützen sollten, solange es denn währte.


    Als hätte ich die stille Belohnung meines Interesses erhalten, sollte ich in der Nacht nach unserer Unterhaltung keines ruhigen Schlafes bedacht werden. Die Vision und die Bilder, die in unser aller Köpfe Einzug gehalten hatten spiegelten sich nun auch in meinem Unterbewusstsein wieder. Die flimmernde Erscheinung des Greifen, die davonirrenden und panischen Gestalten und auch der Rüstungsträger in Farben der Temorakirche. Die Augen des Schlafes entrissen starrte ich an die dunkle Decke des Zimmers empor, nur das vage Licht der Straßenlaterne fiel über den Balkon hinein, während ich mir das Geräusch der Taschenuhr ins Bewusstsein rief. "Tick-Tack-Tick-Tack" - ein hastiges Geräusch, schneller als der eigentliche Rhythmus einer an der Wand hängenden Uhr. Das Geräusch verursachte mir innere Unruhe obwohl es mich, wie die Schwester sagte, nicht direkt betraf. Soviele Eindrücke waren an diesem Abend auf mich eingeprasselt, neue Namen und wieder neue Bedrohungen und auch wenn ich mir eingestehen musste Angst zu verspüren, Furcht um ein zu schnell vergehendes Leben, musste ich gleichsam zugeben, dass meine Seele früher oder später ohnehin zu Kra'thor ziehen würde. Ich kam also nicht umhin mich zu fragen, ob an der Seite unserer Schwester zu stehen nicht gleichsam ein Ziel zu Gunsten Vaters war, eine Prüfung unseres Geistes. Vielleicht war es unser aller Aufgabe uns für die richtige Seite zu entscheiden, die Einheit. Abzuwägen, ob wir bereit waren für das vermeindlich Richtige unser Leben zu beenden und alles aufs Spiel zu setzen um am Ende möglicherweise Oberhand zu gewinnen, oder unbeteiligt um die Gefahr zu wissen und eine erfahrene Dienerin um der falschen Gründe zu opfern. Ich war nicht bereit zu sterben, ich war nicht einmal sicher ob man je bereit sein würde und hingegen all meiner Behauptungen fürchtete ich mich vor dem Ende, da niemand sagen konnte was danach passierte. Zu lang über das eigene Hinscheiden nachzudenken zog mich in einen ungesunden Strudel der Panik, der mich noch schlimmer für sich beanspruchte als ein herannahendes Gewitter, das mich noch immer an den Tod meines Vaters und das beängstigende Chaos des Krieges erinnerte. Nein, ich wollte noch nicht sterben, doch wie sollte ich den Klang des Wortes "Schwester" auch nur noch einen Moment länger ertragen oder heuchlerisch über meine eigenen Lippen bringen, wenn ich nicht auch in Zeiten der Not an ihrer Seite stehen würde. Das Blatt konnte sich jederzeit wenden. Und sollte es eines fernen Tages so kommen, würde ich mir ihrer aller Beistand ebenso erhoffen.


    Ich hatte keinerlei Ahnung wie genau ich helfen würde können, nicht den blassesten Schimmer was ich brauchen würde, wie ich mich vorbereiten konnte, doch einige, verschiedene Utensilien hatte ich bereits in unterschiedliche Gläser oder Phiolen gefüllt. Reagenzien, die ich zuvor noch nicht in Bezug zu irgendwelchen Ritualen verwendet hatte, die aber scheinbar eine verstärkende Wirkung haben konnten. Eine leise Hoffnung von Hilfe reichte mir, wir sollten alles was uns gegeben war nutzen. Eine ansehnliche Blütensammlung von meinem Cabeza-Garten, Fingerhut, Oleander, blauer Eisenhut und auch Schierling, genauso etwas herkömmliches wie Nachtschatten und Efeu, nicht zu vergessen einige Schlangenschuppen und Schlangengift, das ich Serpentin in mühevoller Geduld abgerungen hatte. Eine neue Idee um einen geschlossenen Kreis zu ziehen. "Tick-Tack" - floss es am Morgen erneut durch meine Gedanken während ich mit verschiedenen Kräutern herumhantierte. Noch hatten wir Zeit, ein bisschen vielleicht, oder auch ein bisschen mehr. Um zu üben, vielleicht auch Gebete zu Papier zu bringen um sie in gleicher Geschwindigkeit mit den Geschwistern zu sprechen, Zeit sich aufeinander abzustimmen und neue Methoden zu probieren. Und bald schon, bald, würde ich Mahu schreiben müssen.



Zuletzt bearbeitet von Arjuna Marell am 29 Jan 2024 10:39, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Dariol





 Beitrag Verfasst am: 30 Jan 2024 14:35    Titel:
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Edit

Zuletzt bearbeitet von Dariol am 30 Jan 2024 16:12, insgesamt einmal bearbeitet
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Mairi Kaija





 Beitrag Verfasst am: 04 Feb 2024 15:02    Titel:
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Du musst deinen Gegner kennen, um ihn zu schlagen.



Gerimor
Eisbruch 267

Wie macht man ein Leuchtfeuer unsichtbar? Auch wenn die Frage eine rein theoretische war, ließ sie mir keine Ruhe. Dazu kam noch, dass mich jedes noch so kleine Geräusch aus dem ohnehin viel zu wenigen Schlaf riss, vor allem, wenn es dem ständigen Ticken in den zu kalten Nächten nahe kam. Die Hoffnung blieb, dass die neue, wenn auch erzwungene Obsession mit Uhren ein baldiges Ende finden konnte. Ich war mir aber gar nicht so sicher, ob das Ticken nicht doch das bessere Geräusch war.
Newenars ständig wechselnde Stimmen hingegen wurden mir fast schon vertraut langsam, seine beinahe schon kindliche Aufregung, den gemeinsamen Feind zu stellen, nahmen mir zumindest kurz etwas der Sorge. Trotzdem blieb der schale Geschmack, als er seine Gedanken mit mir teilte. Nicht in der Hinsicht, dass noch ein neuer, anderer Jäger dazu kam. Auch wenn er einst auf unserer Seite stand und sie verraten hatte, auch wenn er Newenar einen seiner Arme genommen hatte und er die fünf Gezeichneten jagte im Dienst der Schwertmaid und die Diener angreifen würde, weil er alles angriff, was ihr schaden könnte, war mir nach den Informationen über ihn schnell klar, dass er nützlich sein könnte. Die Feinde meiner Feinde, ging das Sprichwort nicht so? Wieso also nicht nutzen, was man hatte. Wie man einen Greifen los wird, konnte ich mir danach noch überlegen. Er war nicht meine Priorität, aber er könnte ein Mittel zum Zweck sein.
Kommt er mit den Alben zusammen? Haben sie miteinander zu tun?
Meine Fragen schienen einen Nerv bei dem Verbündeten zu treffen, die kindliche Begeisterung war wieder da.
Oh, DAS wärrrre interrrressant! Errr müsste sie angrrrreifen und sie ihn... sicherrr aberrr jederrr jagt anderrrrs. Wirrr die Alben, sie noch Amagarrrr und bald dich, denn sie glauben, dass du derrrr Schlüssel bist, nicht schlimm, denn damit kommen sie nurrr näher.
Auch wenn ich nachfragte, hatte ich eine gute Ahnung davon, was er meinte. Amagar und ich hatten eine Verbindung, seit der ersten Begegnung, seitdem meine Hand durch die schemenhaften Schlieren gestrichen hatte, seitdem er mir gezeigt hatte, was ich nie wieder fühlen wollte. Natürlich würden sie die Verbindung nutzen. Und sie wussten, dass ich noch immer nicht losgelassen hatte. Das war mir seit der Warnung vor ein paar Monden nur allzu bewusst. Ob sie meine einzig andere Verbindung nutzen würden, wie Newenar es zumindest vage vermutete, war eine andere Sache. Wenn sie mich quälen wollten, ganz sicher. Wenn sie meinen verletzlichsten Punkt finden wollte, durchaus.
Schütze die deinen, Mädchen, schütze die, die dich verletzlich machen.
Die Worte ließen mir nächtelang keine Ruhe und es brauchte ein paar Tage, bis ich meine Sorge in Worte – nicht allzu gute, wie so oft – verpacken und teilen konnte. Wir hatten nie eine Beziehung, in der wir uns vor den anderen warfen. Er hatte mich nie hinter sich geschoben, wenn ich mich mit irgendwas anlegte, ich hatte mich nie vor ihn gestellt, wenn etwas auf ihn zustürmte. Vielleicht war das unserer Vergangenheit geschuldet, vielleicht der Tatsache, dass Mitleid mit der Geschichte des anderen nicht existierte. Wir hatten unsere Kämpfe immer allein ausgefochten, weil wir es beide so wollten. Dennoch würde ein Wort reichen und ich würde in jedem Krieg an seiner Seite stehen. Womöglich war das genau der Punkt, der es so einfach machte mit ihm. Er gab mir nie das Gefühl, als müsse oder wolle er mich beschützen, wie es andere vor ihm getan hatten, er war nicht mein Schutzschild. Und umgekehrt genauso.

Vielleicht war das ein weiterer Punkt, den ich nutzen konnte. Selbst wenn sie auf die Verbindung kamen, selbst wenn sie es wagen würden, diesen Weg zu gehen. Genauso wie sie über Newenar nicht im Bilde schienen. Vielleicht auch nicht über den Greifen. Und auch, wie sie dachten, wir warten in Angst. Sie hatten schon einmal die Regeln gebrochen und mich und andere angegriffen, die sie nicht hätten angreifen dürfen. Ich erinnerte mich nur zu gut an die Worte, den mahnenden Klang der Stimme.
Denk ihren Namen nicht einmal.
War der Grund, dass er ihn nur mir sagte, genau jener, dass ich dieses Wissen irgendwann brauchen würde? Sie hatte mich schon einmal geholt, als ich meine Gedanken unachtsam streifen ließ, hatte mich gewarnt und ich hatte ihr nichts entgegengesetzt. Ich fragte mich, ob dieses kleine Detail der Knackpunkt war, der die Münze auf die andere Seite wenden könnte.
Alben, Dämonen, Menschen, sie waren alle nicht besonders gut darin, sich an Regeln zu halten. Selbst Newenar.
Kleine Grrrenzwanderrrrin, wirrr warrren nie Gefangene dorrrrt...
Ich fragte mich ernsthaft, ob die Wächterin nicht einfach die Regeln änderte, wie es ihr beliebte. Vielleicht hatten wir aber einfach noch viel mehr zu lernen, als wir es bereits hatten. Es gab so viele schwarze Flecke, was die Geisterwelt betraf oder andere Spiegelwelten. Selbst das Dasein der Herolde warf immer wieder Fragen auf, die niemand von uns Dienern beantworten konnte. Manchmal blieb nur das Rätseln und Raten. In diesem einen Fall war es mir aber ganz recht, dass ein neuer Aspekt aufgeworfen wurde. Wenn er nie gefangen war dort, brauchte es auch keinen Tausch. Das würde zumindest diese eine Sache vereinfachen.

Seine Worte wiederum lieferten mir am Ende doch die Antwort auf die theoretische Frage, auch wenn sie mir erst nach ein paar Tagen in den Sinn kommen wollte.
Man geht mit den Schatten und drrrringt nurrrr mit dem Spiel derrr Flammen hinaus... bleib vorrrerst im Schatten, kleine Grrrenzwanderrrrrin...
Wie macht man ein Leuchtfeuer unsichtbar? Gar nicht. Man nutzt die Schatten, die es wirft, um zu verbergen und die Kraft, mit der es leuchtet, um zu blenden.


Zuletzt bearbeitet von Mairi Kaija am 04 Feb 2024 18:48, insgesamt einmal bearbeitet
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Kelzon Tinen





 Beitrag Verfasst am: 07 Feb 2024 18:10    Titel:
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Zusammen gekauert wie ein verängstigtes Beutetier, die Arme um mich geschlungen, am ganzen Leibe zitternd. Meine Augen geschlossen in völlige Dunkelheit gehüllt. Der Kopf im Schoß vergraben. Ich hatte alle Kerzen gelöscht und das Feuer im Ofen hatte ich nicht mehr geschürt, seit ich mich hier versteckte. Nur noch verkohlte Holzscheite zeugten von einem prasselnden Feuer. Es war eisig kalt in den steinernen Hallen unten in der Gruft, aber ich hatte große Angst vor dem Verräter in Gestalt eines Greifen, also vermied ich jegliche Lichtquelle. Ich wollte alleine sein, alleine mit mir in der Dunkelheit. Schon lange hatte ich furchtbare Angst, lange bevor der erste grässliche Schrei ertönte und die Präsenz des Verräters zu spüren war. Die Furcht hatte mich zerfressen, innerlich fühlte ich mich leer, als würden tausende von Parasiten sich mit meiner Lebenskraft die Bäuche vollschlagen. Die Furcht fing vor Jahren an langsam in mir zu keimen, wie ein zartes unschuldiges Pflänzchen, welches seinen Kopf emporstreckt um die ersten Sonnenstrahlen zu begrüßen, doch in meinem Fall begrüßte es nunmehr die Dunkelheit in der ich mich verkroch und es schien die Dunkelheit noch mehr zu lieben als das Licht.

Doch ich wusste nicht mal genau wovor ich mich eigentlich fürchtete. Mittlerweile zuckte ich sogar zusammen, wenn eine Tür zu laut geschlossen wurde. Es war so erniedrigend, aber ich konnte es nicht mehr steuern. Die Frage nach dem Warum schwirrte mir auch immer wieder wie eine lästige Stechmücke durch meine Gedanken. Ich konnte keine Antwort darauf finden, so sehr ich auch ins grübeln fiel, es wollte mir keine Antwort, oder Lösung einfallen. Verflucht nochmal, was war bloß nur mit mir geschehen? Wie konnte es nur so weit kommen? Wie konnte ich nur die Kontrolle über mich verlieren und zulassen dass meine Ängste mein Handeln bestimmten? Wie konnte ich mich nur vor mir selbst fürchten, sollten wir doch diejenigen sein, welche Furcht hinaus tragen, um Kra’thor von Furcht und Ängsten fett gefressene Seelen zu opfern. War ich nun vielleicht jene Seele welche geopfert… nein nein daran durfte ich nicht mal…

„Halt endlich dein verfluchtes Maul du elender Feigling.“ Ich riss die Augen auf, hob den Kopf an und schaute mich erschrocken um, konnte aber nichts entdecken außer der Dunkelheit die mich gänzlich ummantelte. War da wirklich eine Stimme? Hatte ich sie tatsächlich gehört, oder hatte ich mir das nur eingebildet. „Wer ist da?“ fragte ich mit zittriger Stimme. „Sieh dich nur an du Häufchen Elend. Sitzt hier und verkriechst dich wie ein geprügelter Köter. Deine Schwäche widert mich an. Du widerst mich an!“ Die Stimme klang wütend und unheilvoll kratzig und ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Ich schlang die Beine noch enger um mich und versuchte meinen Kopf noch tiefer in meinen Knien zu vergraben. „Wer bist du?“ hörte ich mich unsicher fragen. Es dauerte eine Weile, dann hörte ich sie wieder und ein stechender Schmerz in meinem Kopf lies mich zusammen zucken und ich vergrub den Kopf in meinen Händen. „Ich bin du und du bist ich… aber im Gegensatz zu dir, bin ich kein widerlicher Feigling“ Dann war plötzlich gespenstische Ruhe und der Schmerz ebbte ab und mein verzerrtes Gesicht entspannte sich etwas.
„Ich bin kein Feigling“ hörte ich mich wimmernd sagen. Das war natürlich eine Lüge. Wie so oft in den letzten Jahren belog ich mich selbst, um die Wahrheit zu verschleiern. Ich war ein Feigling, ich hatte die Kontrolle verloren und ich war zu schwach sie wieder an mich zu reißen. Ich hatte ja nicht mal eine Ahnung davon, wie ich das überhaupt selbst bewerkstelligen sollte. Ich brauchte Hilfe und zwar dringend. War die Stimme welche ich hörte die Antwort die ich suchte? Das würde ich noch herausfinden, doch dass musste noch warten. Wir hatten erst noch andere Aufgaben zu erledigen, welche weit wichtiger waren. Mairi würde meine, nein unsere Hilfe brauchen. Die Gezeichneten brauchten unsere Aufmerksamkeit und der Verräter musste im Auge behalten werden, also rissen wir uns verflucht nochmal zusammen! Wir rafften uns auf, ballten beide Hände zu Fäusten und ich sah uns wie wir grimmig in die Dunkelheit starrten und mit fester Stimme hörten ich uns sagen „Ich bin du und du bist kein schwächlicher Feigling!“


Zuletzt bearbeitet von Kelzon Tinen am 18 Feb 2024 12:42, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Wolfgang Hell





 Beitrag Verfasst am: 02 März 2024 17:20    Titel:
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"Ruhe. Ich will doch einfach nur Ruhe. Keine Menschen, keine Nähe. Nur Ruhe! Keinen Lärm, oh Temora, warum schenkst du mir diese Ruhe nicht?"


Nicht nur die Albträume quälten Wolfgang seit Wochen, nein auch die Erkenntnis die ihn durchdrungen hatte nachdem er der Nimmerruh an jenem einen verhängnisvollen Abend den Rücken gekehrt und gerade eben mit dem Leben davongekommen war. Mit diesem dunklen, unsichtbaren Mal das er trug doch umso mehr spürte würde es nie wieder Ruhe geben. Keine Helligkeit, keinen Sonnenschein der sein Gesicht erwärmen und in seiner Nase kitzeln würde sondern endlose und erdrückende Dunkelheit unter Dienern zu denen er sich niemals zählen wollte. Doch welche Wahl war ihm geblieben? Verdammnis oder Verdammnis, so schien es ihm zunächst in diesem Labyrinth der eiseskalten Finsternis. Die Fänge hatten ihn, er spürte sie im Leib, in den seinen Knochen, in seiner Seele und im tiefsten Herzen. Überall. Es war quälend und es zerriss ihn dieses Gefühl dass alles, was er anfassen würde, nur noch verflucht wäre. Ein Opfer an die Dunkelheit, ein Opfer an die Grausamkeiten dieser Welt.
Die Welt war bereits grausam genug, doch er wollte nicht dazu beitragen dass sie an Grauen zugewann oder sich jene kalte Düsternis noch verbreitete. Die Bitten an Temora waren das einzige dieser Tage die seine Schritte noch zu lenken wussten, der Fels in der Brandung sozusagen der den letzten Funken Licht und Hoffnung den er wie einen geheimen tiefen Schatz hegte, noch am Leben hielt.

Was auch immer es an diesem einen Abend gewesen war, das ihn nach Varuna getrieben hatte, dem Ort der Zerstörung und des Wehklagens, er würde es auch niemals mehr erfahren. Die Verzweiflung hatte ihn in seinen Fängen gehabt und schüttelte seinen Leib durch und durch. Ver-Zweiflung. War es das, diese Verzweiflung? Zweifel die einen auseinanderreißen wollten bis man nicht einmal mehr an das glaubte was man selber war? Oder was man sein wollte? Bei all dem Schmerz bemerkte Wolfgang nicht wie sich ihm ein Trupp näherte. Ein Trupp vollständig gerüsteter und priesterlicher Abgesandten. Die eine von ihnen, die erkannte er wieder. Moira. Sie war so freundlich gewesen und hatte ihm geholfen, dort, in der Bank von Bajard mit dem komischen Kauz der seine Kisten verloren hatte. Doch den Rest... sie sprachen Gebete, redeten über ihn denn mit ihm und je mehr sie beteten, desto enger wurde seine Kehle. Mehr und mehr bis er kaum mehr noch die Luft in seine Lungen bekam. Doch dann... dann konnte er plötzlich wieder atmen... und reden! Er konnte reden! So fing er an selbst ein Gebet zu sprechen, doch... ein brennender Schmerz aus eiskaltem Stahl bohrte sich, verursacht vom Ritter Beak, der die ganze Zeit vor ihm gestanden hatte. Er bohrte sich tiefer als in sein Inneres und zerstörte den kleinen letzten Hoffnungsfunken den er wie einen Schatz gehütet hatte. "Warum?", kam es ihm durch den Kopf. Ein Moment der Hoffnung war aufgekommen und unerwartet brutal und unbarmherzig zunichte gemacht durch das Schwert des gnadenlosen Ritters.
"Mörder!" War das, was er noch über die Lippen befördern konnte während er die viel zu schnell schwindenden Kräfte spürte. Kälte, eisige gnadenlose Kälte umhüllte ihn ein, genauso wie die Ungläubigkeit dass ein Ritter der Schildmaid fähig war einen schutzlosen Unschuldigen ohne mit der Wimper zu zucken zu ermorden. So weit draußen mit Zeugen die ihm gehörten und er im Griff hatte...

Doch dort, im schwindenden Licht des Lebensfunkens trat etwas an die Stelle der Kälte die die Waffe in Wolfgangs Brust hinterlassen hatte: Wärme. Hoffnungsvolle Wärme, die das Rauschen warmer Schwingen mit sich brachten und jenen kleinen totgeglaubten Funken zu neuem Leben entfachten. Die Hoffnung auf Erlösung in Form jener Schwingen die er sich ersehnt hatte. Licht und Wärme die ihn schützend umgaben und ihn fortnahmen von jenem Ort des Schreckens den er nicht mehr nähren und ihm entfliehen wollte. Erlösung, gnädige Erlösung. Und Ruhe.



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Mairi Kaija





 Beitrag Verfasst am: 03 März 2024 17:59    Titel:
Antworten mit Zitat

Du musst nur einmal siegen - dann, wenn du es das letzte Mal probierst.


Gerimor
Lenzing 267

Ich hob die kleine Kappe mit dem Mohnsaft darin hoch, hielt sie dicht vor mein Gesicht, so dass ich in der Dunkelheit noch gerade die Umrisse erkennen konnte. Es nützte nichts. Auch wenn der Saft die Träume nicht fernhalten konnte und würde, zumindest brachte er etwas Schlaf. Nicht die ersehnte Erholung, nicht die Wärme, doch zumindest mein Körper würde etwas der Anspannung der letzten Tage für ein paar Stunden ablegen können. Hoffentlich. Es dauerte nicht lange, nachdem ich die Kappe geleert hatte, bis die Zwielichtsicht von grauen Schemen und Umrissen verschwand und ich in Schwärze tauchte. Vorerst.


Es waren graue, verdrehte Schleier, die hochgewachsene, schlanke Gestalt, die mich in Alarmbereitschaft versetzten. Irgendwo in meinem Geist schimmerte der kleine Funke Bewusstsein, der mich die Hitze an meinen Fingern spüren ließ, den Stoff, in den sie griffen, die Haut darunter, die angespannten Muskeln. Es schien mir unmöglich, loszulassen. Ich wollte nicht loslassen, während ich die viel zu schnellen grauen Schleier einzufangen versuchte. Ich hatte immer damit gerechnet, dass die Albin jene wäre, die mir wieder nahe käme, die mich schmerzlich daran erinnern würde, was sie waren und was ich war. Wer der Ober und wer der Unter in diesem Spiel war.

Er ist so... hübsch... er gefällt mirrrrrr..
Es war nicht ihre Stimme. Ich kannte sie dennoch, alle anderen, die sich hineinmischten auch, nur anders als bei der Albin weckte nicht ihr Klang etwas in mir, als vielmehr das, was sie sagte.
Zieh dich jetzt zurück, kleines... schwaches... Mädchen!
Wie schmeckt dir diese Medizin, Kind?
Seine Seele ist sooo schön facettenreich, gesplittert... berrrrührt. 'Diese Ängste, köstlich, ich will sie alle auf einmal schmecken!

Neben dem ersten Entsetzen, dass sie diese Grenze tatsächlich überschritten, mischte sich aber noch etwas anderes in meine so gerne kontrollierten Emotionen – Wut. Darüber, was sie sagten, darüber, was sie taten, vor allem aber über Berührungen, die nicht hätten sein sollen. Ich hatte nicht lange nachgedacht, hatte schlichtweg das klerikale Abbild meiner Kraft zwischen ihr Ziel und sie gedrängt und sie zurückgeschoben, so gut es eben ging. Natürlich reichte es nicht aus. Ich war eine Dienerin eines Gottes. Sie waren seine Wesen seit Jahrhunderten. Doch dieser kleine Abstand, diese nicht mehr unmittelbare Nähe reichten aus, damit ich zumindest einen halbwegs klaren Gedanken fassen konnte. Vielleicht blieb mir auch nichts anderes übrig, als mich auf das Spiel einzulassen. Vielleicht war es auch das vertraute Sturmgrau und die Zusicherung, die darin lag, die meine Entscheidung nicht ins Wanken brachten. Ein wenig Zeit war, was ich so dringend brauchte.
Macht er euch so viel Angst, dass ihr nicht mal seinen Namen sagen könnt? Was ist euer Wort wert?
Genau so viel wie deines, kleine Dienerin. Was wollen wir mit deinem Spielzeug, wenn wir ihn haben koennen?
Warum habt ihr ihn dann noch nicht?
Ich nehme den hübschhhhen Burschen...
Nein. Nehmt, was ihr schon lange wollt.
AMAGARRRRRR
Sein Name hallte noch lange in meinen Ohren nach, auch wenn sie ihn nur einmal ausgesprochen hatten, wenn das Ächzen nur einmal den Raum gefüllt hatte. Er würde es noch ein paar Tage ohne mich schaffen. Er würde meine Entscheidung verstehen. Schließlich war er es, der mein Herz erkannt hatte. Der mir den Weg gezeigt hatte, meine Schwäche zu einer Stärke zu machen. Er wüsste, warum ich es getan hatte und ich wusste es auch, war mir erstaunlich sicher.

~~~

Plötzlich war da Vertrautheit, die meinen Geist berührte, Verbundenheit und als ich genauer hinsah, zeichnete sich das ab, was ich nicht in Erinnerung hatte, vielleicht hatte er sich auch verändert. Es war wie durch eine feine Nebelschlicht das Funkeln von Sternen zu betrachten. Ich hatte eine Ahnung, wie es auf die anderen wirkte, es war nur nicht das, was ich vornehmlich sah. Nur kurz, nur für den Bruchteil von Sekunden schimmerte unter dem nebelhaften Fluss und den glimmenden und schwindenden Lichtsternen, die Gestalt durch, das Gesicht, das mir seit beinahe zehn Jahren vertraut war. Ich rührte mich trotzdem erst einmal nicht, musste mich selbst fassen. Wenn man Jahre auf etwas wartet, ist man trotzdem nicht vorbereitet. Wollte ich ihn umarmen? Ja. Hatte ich zu viel Angst vor der Leere, die er mir damals offenbart hatte? Ja. War ich mir sicher, dass die Hälfte der Anwesenden im Raum es nicht verstanden hätte? Ja. Genau wie damals. Also verweilte ich, nahm mir die Zeit, bis ich wirklich etwas sagte. Die meiste Zeit versuchte ich ohnehin zu lauschen, in seine Erklärungen gegenüber der Dienerschaft mehr Sinn zu bringen. Selbst er, der sich Jahrzehnte mit den Alben beschäftigt hatte, ihnen seit mehr als zweihundertfünfzig Jahren immer wieder entkam, konnte keine Sicherheit bringen. Es blieb ein Himmelfahrtskommando, auch wenn der Plan mehr Gestalt annahm. Was konnten wir ihnen also entgegensetzen? Wir hatten die Kraft der Dienerschaft. Wir hatten Newenar, der uns sicher nützlich sein würde bei ihrer Fähigkeit, das Lied zu beeinflussen. Wir hatten Amagar.

Es gibt nur einen Ausweg dieses Mal.
Deshalb bin ich hier.
Deine Loyalität ist beispiellos, besonders unter Unseresgleichen.


Erst als ich nach all den Jahren einen Moment mit ihm alleine hatte, wich die Anspannung etwas. Es gab so viele Fragen, die mir auf der Seele brannten, doch war es nicht die Zeit dazu. Danach, danach würde Zeit sein, wobei ich eine Ahnung hatte, dass sie mir wahrscheinlich nicht beantwortet werden würden. Doch manche Dinge, hatte ich das Gefühl, änderten sich kaum. Auch jetzt nach all dieser Zeit war er es, der mir die Ratschläge gab, mich warnte, auch vor Verbündeten. Kurz kam mir das Aufeinandertreffen erst ein paar Tage davor in den Sinn. Ich hatte mich gewundert, weshalb die Verbindung zu meinem Verbündeten nicht funktioniert hatte. Warum ich die Spiegelklinge in der Hand hielt und er trotzdem nicht zur Hilfe kam. Hatte er es nicht gesehen, nicht wahrgenommen? Worauf wartete er? Oder war der Pakt doch nicht so fest, wie ich es dachte. Ich würde ihn dennoch einfordern. Newenar war unsere Überraschung. Auch wenn er mir nicht half bei ihrem Besuch, so würde er es tun, wenn es sein musste.
Nicht die Alben werden dir irgendetwas geben für Opfer, sie nehmen nur. Verlass dich auf die wahren Diener unseres Herrn.
Verrate Ihn nicht und verrate dich nicht, Mairi Kaija. Alles andere wird sich fügen.


~~~

Erneut wurde ich fortgerissen, fand mich in der geliebten Wärme wieder, nur kurz, ehe meine Sinne die Gefahr wieder spürten und die Fratze sich hinter dem vertrauen Seelenlicht abzeichnete. Dieses Mal gab es kein Zögern, kein Beobachten, kein angstvolles Erstarren. Ich hüllte ihn sogleich in das schützende Zwielicht, umgab ihn mit den Nebelschlieren und stemmte mich gegen alles, was ihm hätte zu nahe kommen können. In diesem Gefüge, in dem ich klar und deutlich sehen konnte. Ansonsten blieb mir nur, nahe zu bleiben, ihn festzuhalten. Ich ließ von beidem auch nicht ab, auch wenn die Übelkeit über mich hereinschwappte, als er zubiss. Ich nahm noch war, was sich auf der vertrauten Miene widerspiegelte, sah den Ekel, den Schrecken und hörte die Worte, stemmte mich und alles, was ich an Kraft noch hatte, gegen die Umarmung und den Biss des verhassten Wesens, ehe er die Erinnerungen über mich hinwegfegen ließ.

Aaaaah, wie fühlt es sich an, wieder einmal zuzusehen, wie der, der dich schützen will, leidet?
Es war nicht mehr Silens Stimme, es war Micahs, jung, kindlich, jungenhaft und flehend.
Bitte, bitte... tu ihr nichts... bitte.
Für einen Moment war ich in Siebenwacht, für einen Augenblick spürte ich die alten Dielen unter meinen Füßen beinahe, für einen Atemzug lang spürte ich alles Leid, allen Schmerz. Vielleicht war es das Wanken meiner eigenen Kraft, vielleicht auch die Leere im Blick, der sich nach dem Blinzeln wieder in meine Sicht schob, vielleicht ein winziger Funke meines Bewusstseins, der mir klar machte, dass das nicht wahr war, der mich den Namen sagen ließ.
Wie kannst du es wagen... so beendet man kein Spiel, KLEINE! So bringt man sich nur weiter ins VERDERBEN... euch... beide…
Für den Augenblick blieb nur der Schmerz und die Übelkeit, den die Erinnerungen und der viel zu feste Griff am Oberarm hervorgerufen hatten.
Was verbindet dich... mit der Torwächterin? Falsches Spiel... wir sehen uns wieder, bis dahin... seht zu, wie ihr beide _hier_ wieder heraus finden könnt!

Graue Wellen rissen mich davon, rissen mich aus dem zu festen Griff und ließen mich ins Leere fassen. Als mein Geist wieder aus der Dunkelheit tauchte, war ich… ich. Nur vor vielen Jahren. Ich war wieder das kleine Mädchen aus dem Kinderhaus in Schwarzwasser, ängstlich, verletzt. Ich hörte das leise Atmen in meiner Nähe, noch bevor der Lichtschimmer eine Jungengestalt freigab. Micah? Nein, es war nicht Micah. Er hatte kein schwarzes Haar oder war von so schlankem Wuchs. Misstrauen kroch in mir hoch, Vorsicht. Ich kannte ihn nicht und doch war er mir nicht fremd und ich war mir sicher, dass ich diese Augen nie vergessen hätte, wenn ich sie vorher jemals gesehen hätte. Ein seltsamer Gedanke zog sich durch mein kindliches Gemüt und trotz meiner Vorsicht mochte ich den Abstand zwischen uns nicht. Ich wollte seine Hand halten, musste sie festhalten.
Diesmal wirst du beschützen!


Ich schreckte hoch, wachte aus den Träumen auf, die nicht mehr waren, als die Erinnerungen der letzten Tage. Kurz suchte ich verzweifelt nach der Wärme, die nicht da war, bis ich realisierte, dass ich diese Nacht selbst so gewählt hatte. Der Schimmer von Licht, der den Raum in helleres Schemengrau verwandelte, verriet immerhin, dass ich ein paar Stunden geschlafen hatte. Geträumt. Erinnert.
Kurz wanderten meine Finger über die fast verblassten Abdrücke an meinem Hals, dann über den Verband, der um mein rechtes Handgelenk und einen guten Teil vom Unterarm gewickelt war. Ich bewegte die Hand und kniff unter dem Schmerz kurz die Augen zusammen. Ich hatte immer gedacht, dass die weiße Albin mich in den Abgrund stoßen würde. Wie sehr ich mich getäuscht hatte. Und eigenartig, dass ich immer fest davon ausging, dass die Alben immer zusammen waren. Warum hatte ich das gedacht? Weil ich sie so erlebt hatte? Aber hatte ich sie nicht auch schon anders erlebt, die Albin allein? Erst als Amagars Worte schmerzliche Bestätigung fanden, war klar, was es tatsächlich bedeutete. Sie waren nicht untrennbar. Sie schienen sich nicht einmal untereinander völlig loyal.
Und es war auch klar, dass Silen einen besonderen Platz eingenommen hatte.
Was mich mit der Torwächterin verbindet? Finden wir es heraus, Silen.
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Amagar





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2024 16:03    Titel:
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..∘ ∘..

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.
MARCUS AURELIUS



Zweihundertsiebenundfünfzig.
So viele Jahre waren ins Land gegangen seit ich gestorben bin. So lange war es her seit die aufgedunsenen Hasengesichter über mir schwebend mein Ableben erwartet hatten. Trotz der langen Zeit, die seither vergangen ist, hatte sich jenes Bild eingebrannt.



Ich hörte die Kaninchen flüstern. Hinter ihnen konnte ich nun den Tod stehen sehen, überraschenderweise
erfüllte mich auch sein Anblick nicht mit Angst. Tief sog ich die Luft in meine Lungen, es rasselte und
ich musste husten. Die Mienen der Kaninchen wurden mitfühlend und schmerzlich, sie wussten es
würden mir nur wenige Herzschläge bleiben, ehe mein Körper versagen würde.

Tod. Er ist immer bei uns. Er ist in unseren Köpfen, er ist der kalte Atemhauch in unseren Nacken, egal,
ob wir uns entscheiden ihn fühlen zu wollen oder nicht. Er ist um uns herum. Und gerade war er sehr
nah bei mir und ihnen. Ich dachte jeden Tag an den Tod, ich sah ihn überall, Morde, Selbstmorde,
Unfälle... Er inspirierte mich, ja, er inspirierte mich zu leben seit ich ihm das erste Mal begegnet war
vor so vielen Jahren. Und es war eine erinnerungswürdige Begegnung gewesen. Damals hatte ich mir
geschworen, dass ich mein Leben voll leben würde, ungeachtet der Umstände, die es bis dahin bestimmt
hatten. Und das hatte ich getan, obgleich die Umstände geblieben waren. Ich war nie erhaben gewesen
über Verlust oder Furcht, tatsächlich hielt ich jeden für einen Vollidioten, der behauptete es zu sein.
Ich war vielen Vollidioten begegnet in meinem Leben.


Damals war ich gestorben, aber nicht allein. Ich nahm die Kaninchen mit, doch waren nur sie es, deren Seelen fortreisten von den irdischen Gefilden. Mein Körper zerbrach. Meine Seele blieb, nur der innerste Kern von ihr, der mein Dasein barg. Den Rest nahmen die Alben mit sich, bevor ich mich ihnen entwinden konnte.
Es dauerte Jahrzehnte bis ich gelernt hatte mich ihnen zu entziehen ohne meinen dauerhaften Fokus darauf auszurichten. Bis dahin waren alle vergangen, die ich einst geliebt hatte. Nicht, dass ich das Gefühl noch aufbringen konnte, es war mir genommen worden. Es blieb nur ein vages Erinnern wie es war zu fühlen. Und ein Funke.



Ein Jeder sollte das Gefühl der Sehnsucht kennen. Zuerst, wenn sich das Gefühl das erste Mal äußert,
beginnt es, schwach in uns zu schwelen wie frisch entzündete Glut. Doch mit der Zeit wird es immer
stärker und man beginnt die Glut zu schüren, bis es zu einem Feuer wird oder bei manchen zu einem
Vulkan, welcher sie schließlich errettet oder verzehrt.

Doch solltet ihr euch fragen, wie so ein Gefühl bei solchen Menschen aufkeimen könnte, die dieser
beraubt sind oder vorgeben keine zu haben, weil sie emotional so sehr abgestumpft sind durch
jenes, was sie gesehen haben oder selbst getan haben. Einige von solchen glauben zwar, dass sie
Gefühle kennen wie Sehnsucht, Liebe, Freude, doch ist es fraglich, ob diese Worte nicht nur Zerrbilder
von der eigentlichen Bedeutung sind in ihren wirren und makabren Geistern? Freude zu empfinden,
wenn man ein Geschenk bekommt sollte doch alltäglich sein? Aber wenn man sich über ein noch
schlagendes Herz freut, welches man bekommt, wie würdet ihr das gewichten?


Zeit verging, viele Menschenleben strichen vorbei wie Schatten im Nebel. Selten erblickte einer von ihnen meine Existenz, noch seltener berührten sie sie. Mehr als eine Existenz war es nicht, denn stetig auf der Flucht, bar jedes Gefühls blieb nur das Vermissen dessen, was verloren war.
Der Wanderer war es, der nach zweihundertsiebenundvierzig Jahren zum ersten Mal das Fenster öffnete. Der junge Körper, den mir die Rabendiener von Gerimor zur Verfügung stellten, gefiel mir. Nicht weil ich sonderlich eitel gewesen wäre, sondern weil er zwei Merkmale meines alten Körpers nicht trug: Das Mal der Alben und das Mal der Krankheit. Doch war ich mir der Tatsache bewusst, dass die Alben mich früher oder später finden würden. Es waren nicht die Alben selbst, die jenen kurzen Traum beendet hatten, sondern die Wahl meiner Brüder und Schwestern und das Urteil des Formanten.

Erneut war ich verdammt zu fliehen. Doch waren es Worte und ein gestohlener Kuss, die kein Jahrzehnt später meine Erlösung mit sich bringen würden.
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Mairi Kaija





 Beitrag Verfasst am: 16 März 2024 12:17    Titel:
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Lügen werden zur Wahrheit, wenn man sie glauben will.


Gerimor
Lenzing 267


Aufgeweckt aus Albträumen. Es schien beinahe wie Ironie an diesem Tag. Ich nahm mir die Zeit, für mich, für meine Gedanken, für meine Erinnerungen, die mich schon im Schlaf gejagt hatten. Es waren nicht jene an Siebenwacht, an das Haus, an den Jungen. Zumindest nicht die gleichen Fetzen wie damals. Sie hatten sich verschoben, hatten Regengrau gegen einen Sturm getauscht, den ich zuletzt vor anderthalb Jahren wirklich sehen konnte. Ich vermisste ihn.
Meine Finger taten sich schwer, als ich am Nachmittag den gefalteten Zettel in die angelaufene Schatulle steckte. Kurz kroch in mir der Gedanke hoch, dass das vielleicht der letzte Zettel war. Hatte ich alles gesagt? Hatte ich drumherum geredet? Für einen Moment starrte ich das verwitterte Holz an, hatte die Hand gehoben, doch das Klopfen blieb aus.
Atmen, Mairi.
Keine Stunde später zerrte ich mit meiner schmerzenden Hand die letzten Schnallen des ledernen Wamses fest. War es eine kluge Idee, verletzt in solch ein Vorhaben zu gehen? Sicher nicht. Aber zum einen hatte ich keine andere Wahl mehr und hatte sie ohnehin selbst so getroffen, zum anderen war der Verband und die schmerzende Hand eine Erinnerung, weshalb ich zurückkehren musste. Ein Dolch war die einzige Waffe, die ich sichtbar an der Hüfte trug. Er war die einzige Waffe. Als letztes fand die tickende, alte, eigenartige Uhr den Weg in meine Tasche.
Ich war froh um die eine oder zwei Stunden, in denen ich allein vor der alten Standuhr verbringen konnte. Sie war ein Weg in die Geisterwelt, war eine Möglichkeit das Tor zu öffnen. Nicht für Newenar, er brauchte es nicht, konnte wandeln ohne durch Pforten zu schreiten. Vielleicht war sie der kleine Unterschied, der die Waage zum kippen bringen konnte. Ich hatte niemandem davon erzählt, war selbst erst durch Silen darauf gekommen. Vielleicht war es Wahnsinn, aber immerhin ein kleiner Keim einer Idee.

Mein Blick wanderte über die blau-lila-grauen Seelenlichter und die Gestalten, die sie umhüllten. Es waren so viele und kurz zweifelte ich, ob ich nicht alle in den Abgrund mitnehmen würde. Aber es war ihre Entscheidung. Es gab keine Bitte, keine Forderung im Vorhinein. Lediglich meine Geschichte und die feste Tatsache, dass ich dort stehen und mein Versprechen einlösen würde. Von manchen kannte ich nur diesen Anblick, nur die Schemen und das Flackern. Und ich stellte fest, dass ich eigenartig ruhig war, wenn es um meine Sicht ging. Ich war in Ordnung damit. Wenn das ein Preis dafür war, den Alben ein Ende zu bereiten, dann hatte ich ihn vor anderthalb Jahren gezahlt und mittlerweile hielt ich ihn nicht einmal für zu hoch. Amagars Anblick alleine wäre es wert gewesen. Trotzdem war es etwas anderes, auf dem mein Blick im Moment seinen Fokus fand. Das Netz aus den verschiedenen Abbildern des klerikalen Wirkens. So verschieden wie die Dienerschaft war, so unterschiedlich war ihr Wirken. Von Dornenranken bis hin zu hellgrünen, sich schlängelnden Schlieren, von dunklen Schatten über Efeuranken bis hin zu dem Hauch von Krankheit und Pest – trotzdem waren am Ende alle verflochten zu einem Netz, das sich mehr und mehr festigte. Wir waren so stark, wenn wir unsere Kräfte verbanden. Und brandgefährlich. Doch waren die Alben das auch.

Der Schrat war der erste, der sich zeigte und sogleich auf sein Ziel zustürmte. Er würde es nicht erreichen. Das Netz hielt und doch war es nur einer. Für den Moment, nur für Augenblicke, bis sich seine Geschwister zu ihm gesellten. Die Weiße Frau, Cliodhna. Der Blutbrecher. Der Silen.
Atmen.
Wir mussten sie abschneiden, sie waren zu stark. Ich sah, wie sie den anderen Dienern zusetzten, spürte, wie sie gegen das Netz ankämpften und doch waren es nicht ihre klerikalen Ausbrüche und magischen Angriffe, es waren nicht ihre Drohungen oder Gestalten, die peitschenden Arme, die versuchten, zu verletzen. Es war eine vertraute Stimme an meinem Ohr, warmer Atem, der mir dabei über die Wange strich. Es war der Schmerz, der in den Worten lag, der mich wanken ließ. Irgendwo am Rande meines Bewusstseins war mir klar, dass sie mit den anderen das Gleiche machten. Sie spielten mit unseren Ängsten. Täuschend echt. Ich tat das einzige, was mir in dem Moment hilfreich erschien, uns allen. Am Ende lief es immer auf eines hinaus. Kra’thor. Es war mir bewusst, es war richtig. Trotzdem war es viel mehr Hoffnung, als Gewissheit, dass er seinen wahren Dienern beistehen würde und den Verrätern den Rücken kehrte.
Als die nächste Welle der Verzweiflung über mich schwappte, die Worte sich so sehr in meine Gedanken bohrten, dass ich sie vermutlich noch Wochen hören würde, war es der kurze Schmerz des zu festen Griffes, es war der kleine Funke, der hell aufglomm und sich neu entfachte. Sie waren nicht unfehlbar. Und auch wenn die Vertrautheit der Stimme so täuschend echt war, so waren es die gewählten Worte nicht. Ich ließ los, auch weil ich wusste, dass die anderen noch immer fest im Netz verbunden waren, richtete meinen Fokus stattdessen auf die Standuhr und die Taschenuhr. Newenar.

Und plötzlich, im Anblick der drohenden Passage zur Geisterwelt, letztlich im Angesicht zu dem Verbündeten, waren sie es, die Angst hatten.
Du wolltest meine Verbindung zur Wächterin, Silen? Hier hast du sie!
Ich bekam das Ableben – oder vielmehr das Verschlingen der anderen drei nicht einmal ganz mit, hatte keinen Blick dafür, solange der Silen in meiner und in Amagars Nähe war. Er kämpfte. Panisch. Hektisch.
WiE sOll ER gEHen?
Es war meine Wahl. Vielleicht unfair, wenn man bedachte, dass Amagar derjenige war, der so viele Jahre vor ihnen geflohen war. Dennoch ließ er sie mir aus irgendeinem Grund. Und ebenso Newenar, der von vornherein klar gemacht hatte, dass die Alben seine wären, wartete auf meine Worte. Er wusste, warum. Als ich den Silen ein letztes Mal anblickte, kroch kalter Hass in mir hoch. Nicht nur, weil er mir so zugesetzt hatte in den letzten Wochen, auch und vor allem, weil er Erinnerungen, die nicht meine waren, zurückgeholt und mit ihnen gespielt hatte. Meine Antwort fiel ruhig aus, ungewohnt kühl und vermutlich konnte die Tragweite niemand anderes erahnen. Vielleicht nicht einmal ich selbst. War sie grausam? Ja. Trotzdem lag kein Zögern in ihr.
Mit allen Erinnerungen, die er zurückgeholt hat. Mit allem Leid, allen Schmerzen. Ihr seid doch Wesen der Gefühle. Jetzt kannst du sie alle haben.
Ich beobachtete, wie Newenar begann, ihn zu verschlingen, war gefangen in dem Anblick und konnte so dem Arm nicht mehr ausweichen, der nach mir peitschte und mir den Rücken aufriss. Kurz, ganz kurz, wollte ich lachen über die Ironie, der Schmerz ließ mich aber stumm bleiben, ließ mich verharren mit dem Gedanken, dass wir es geschafft hatten. Er war fort. Newenar hatte ihn. Ich hatte mein Versprechen gehalten.
Trotzdem klang seine letzte Drohung mir noch lange in den Ohren.


Zuletzt bearbeitet von Mairi Kaija am 16 März 2024 12:27, insgesamt einmal bearbeitet
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Amagar





 Beitrag Verfasst am: 18 März 2024 20:48    Titel:
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..∘ ∘..

Es gibt ein Bleiben im Gehen,
ein Gewinnen im Verlieren,
im Ende einen Neuanfang.

AUS JAPAN



Wassss willsssst du?
Ich konnte den Zorn und Hass spüren, der mir entgegenschlug. Es waren nicht nur die Worte, vielmehr war es die geladene Kraft seines verzehrenden Verlangens meiner habhaft zu werden. Ein Verlangen, das der Silen über Jahrhunderte mit der Albin, dem Blutbrecher und dem Schrat geteilt hatte, ein Verlangen, das ungestillt zu einer Monstrosität herangewachsen war. Eine Besessenheit, die sie nicht mehr kontrollieren konnten und die einen eigenen Willen hatte. Das volle Ausmaß erkannte ich erst in eben dieser schicksalhaften Stunde.
Nur eines noch, Faulrok. Dabei zuzusehen wie er dich auch frisst.
Tiefe Befriedigung lag in meiner Erwiderung. Die Diener unseres gemeinsamen Herrn auf Gerimor hatten hart gekämpft, doch hatte ich keinen Zweifel, dass die Alben, hätten sie ihre Kraft geeint, ohne Schwierigkeiten aus dem geflochtenen Netz entkommen wären. Doch entschieden sie sich zu bleiben. Der Schrat und der Silen blieben gar, als zuerst der Blutbrecher und dann die Albin im Schlund des Vielstimmigen verschwunden waren. Ihre eigene Besessenheit hatte sie bereits verschlungen.
Niemalllls, kleines Hässsschen!
Welch Ironie! Welch Ironie, dass Faulrok mich so betitelte. Der Kreis schloss sich also. Meine Geschichte, mein Ende, hatte mit Hasen begonnen und sollte nun damit enden. Ich erkannte in jenem Augenblick, dass er Recht hatte. Ich war immer ihr Hase gewesen und sie die Füchse, die wild vor Hunger, blind in ihrer Gier und unfähig aufzugeben hinter mir hergejagt waren. Sie hatten immer die Wahl gehabt abzulassen, der Wald war riesig und andere Beutetiere gab es mehr als genug. Doch waren sie mir gefolgt und hatten auf dem Weg vergessen, was es bedeutete ein Fuchs zu sein. Und sie hatten vergessen, dass es in Wäldern gefährlichere Raubtiere gab. In dieser Rechnung war es nicht das Schlechteste der Hase zu sein.
Ich fürchte... das Häschen ist entkommen, Fuchs. Die wilde Jagd ist da.
Zu beobachten wie der letzte meiner Füchse kreischend und windend, gemartert von Schmerzen, die nicht ihm gehörten, in dem Schlund des Vielstimmigen verschwand, erfüllte mich mit einer unaussprechlichen Genugtuung und zugleich mit einer neuen und unbekannten Leere. Denn, was blieb nun?
Meinem ersten Opfer, das Versprechen meiner Seele an unseren Herrn, folgte mein Leben für jene, die damals und immer mein Herz besitzen würden und sie nahmen es mit sich ins Grab. Die Alben fraßen, was, wie ich unter Qualen erkannt hatte, dem Dasein Sinn gab. All die Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, die folgten, als ich nach und nach Schichten und Lagen meiner Existenz abgestreift hatte, schienen nun bedeutungslos angesichts des profanen Knirschens und Knackens, mit dem die wilde Jagd ihr Ende fand. Was blieb?

Manchmal ist ahnen schlimmer als wissen.

Der graue Gleichmut der Geisterwelt war nach all dem Chaos Balsam für mein Innerstes. Was blieb von mir nach all der Zeit, wie kann ich dem Herrn noch dienen? Die weiße Frau, die Wächterin der Pforte, war mir alles andere als unbekannt. Still verfolgte ich ihre Unterhaltung. Hätte ich vor langer Zeit aufgeben sollen und mich verschlingen lassen? War ich selbst nur blind und stur gewesen?
Du gehörst in manchen Bereichen schon lange hierher und mir. Für Amagar, für den Handel mit meinem Bruder, für dich, fürs Vergessen und wieder für Amagar...
Ich sah neben mich auf die Dienerin, das fühlende Herz. Bereits vor einem Jahrzehnt war dies mein Name für sie gewesen, sie war es irgendwie immer gewesen. So unendlich jung in meinen Augen konnte ich kaum mehr erfassen wie es war so sehr von Leidenschaft und Hoffnung zu brennen wie sie es tat. Ihre Gefühle umspannten ihre Existenz wie eine lohende Aura, ich konnte sie deutlich sehen. Sie hatte gelernt etwas, was in unserer Welt von vielen als Schwäche angesehen wurde, wie Waffe und Schild zu tragen.
Sie war es gewesen, entgegen aller Wahrscheinlichkeiten. Sie hatte einen Kampf aufgenommen, der nicht ihrer gewesen war. Es hatte keine Not, kein erkennbarer Vorteil für sie darin gelegen sich an meine Seite zu stellen. Sie hatte es einfach getan, weil ihr Herz es ihr gesagt hatte. Und mit ihrer Entscheidung hatte sie Opfer erbracht und gelitten. Ohne jeden Zweifel war das Fühlen die schönste und schlimmste Sinnhaftigkeit des Lebens.

Ich bleibe an ihrer statt, wenn du mich nimmst. Bis sie bereit ist.
Als Diener unseres Herrn musste man immer erwarten Opfer darzubringen, teils schmerzhafte, teils unerträgliche und teils welche, die uns unmöglich erschienen. Mit meiner jungen und neuen Freiheit gab es nun keine Frage mehr für mich, was blieb. Die Seele bei Kra’thor, das Herz im Grab, meine Gefühle verloren gab es nur eines noch zu tun, was Sinn in sich trug.
Ich schenkte ihr Zeit. Zeit dem nachzugehen, was unsere Existenz lebenswert machte. Jener einen, die mich nach zweihundertsiebenundfünfzig Jahren mit ihrem Wunsch dessen, was sie bewahren wollte, an den Funken erinnert hatte, mit dem damals meine eigene Geschichte ihren Anfang gefunden hatte. Und wo eine Geschichte endet, beginnt eine neue.


Verschwende es nicht, fühlendes Herz!
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Mairi Kaija





 Beitrag Verfasst am: 23 März 2024 13:17    Titel:
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Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.


Geisterwelt
Lenzing 267



Ein Jahrzehnt später, stand ich dort und konnte endlich mein Versprechen einlösen. Trotz der Verletzungen, trotz der Erschöpfung war es die Erleichterung, die alles andere überlagern wollte. Das Grau der Geisterwelt erschreckte mich lange nicht mehr. Es machte mir keine Angst, genauso wenig wie die Tatsache, dass wir zu ihr mussten. Auch sie hatte an diesem Abend einen Sieg errungen. Ihre Anwesenheit brachte immer Kälte mit sich. Ich hätte nicht einmal sagen können, ob tatsächlich oder einfach ein Gefühl, das die Schauer hervorrief. Meine Sorge galt trotzdem mal wieder nicht mir selbst, sondern demjenigen an meiner Seite. Erst ihre kühle Stimme forderte meine Aufmerksamkeit ganz ein.
Du hast dich an unsere Abmachung nicht nur gehalten, sondern mir den Dienst erwiesen, sie alle vier zu vernichten und... dennoch bist du mir mehr als eine Antwort schuldig.
Wer bist du, Kind?

Ich schwieg für einen Moment. Die Zeit verging hier ohnehin anders, doch ich brauchte den Moment, um selbst darüber nachzudenken. Hilfe bei dieser Frage konnte ich nicht erwarten und wenn man darüber nachdenkt, sollte die Antwort eigentlich leichtfallen und schnell parat sein. Für viele, vermutlich.

Ich fing mit dem an, was mir am logischsten schien, was meinen Weg seit vielen Jahren gepflastert hatte. Ich war Seine Dienerin. Doch das war nicht die Antwort auf die Frage. Es war ein Teil von mir. Es war nicht alles. Mein Blick wanderte wieder zu demjenigen, der neben mir stand. Amagar war es, der den Namen das erste Mal ausgesprochen hatte, er war es, der ihn mir mitgab, obwohl er mir schon immer gehörte. Und so sprach ich ihn aus.
Gut, so sollst du mein Versprechen haben, dass du das niemals vergisst, nicht einmal, sollte ER dich hierher senden... diesen Namen und eine weitere Erinnerung schenke ich dir. Du hast gelernt, ohne deine Augen zu sehen und auf Anderes zu lauschen?
Dann nenne mir die Erinnerung, die deine bleiben soll... immer und ewig.


Wieder war ich still. Stumm für eine ganze Weile. Für einen Moment fragte ich mich, wie man aus dem Unmöglichen wählte? Wie wählte man aus so vielen Erlebnissen, Erinnerungen, Gefühlen? Dennoch war mir erstaunlich klar, was ich nicht aufgeben wollte, was ich mir nicht vorstellen konnte, zu verlieren. Ich sah es – ihn – so deutlich vor mir, dass es keinen Zweifel an meiner Wahl gab. Es war keine leichtfertige Entscheidung, aber eine einfache. Und ich pokerte hoch, in dem Wissen, dass sie ihr Angebot jederzeit zurücknehmen konnte und mich strafen konnte für meine Frechheit. Ich wusste, dass sie mir jederzeit alle nehmen konnte, anstatt mir eine zu lassen.
Ich will ihn nie vergessen.
Und dann sprach ich den Namen aus, den ich so weit wie möglich von all dem hier fern halten wollte. Der durch meine Fehde mit den Alben überhaupt erst in den Fokus gerückt war. Es war eine selbstsüchtige Entscheidung. Es war eine, die irgendwann, in vielen Jahren, wenn alle anderen Erinnerungen verblasst waren und Zeit und Tod gemeinsam ihr Unheil getrieben hatten, schmerzen würde. Vielleicht war es töricht. Aber es war das eine auf dieser Welt und den anderen, das ich nicht hergeben wollte.

Ihre Worte überraschten mich, hatte ich doch viel mehr mit einer Rüge oder gar Strafe gerechnet und ich zuckte unter ihrer eisigen Berührung zusammen. Der blinde Fleck war verschwunden, als mein Blick sich auf der Wächterin und dann auf Amagar fokussierte. Nur vage am Rande nahm ich noch das Schimmern seines klerikalen Abbildes wahr.
Ich gebe dir, was ich dir genommen habe zurück, doch gibst du mir _dich_ dafür. Du bist ein Teil meines Reiches, zu oft gewandert, zu oft darin gestöbert und _du_ gehörst in manchen Bereichen schon lange hierher und mir. Für Amagar, für den Handel mit meinem Bruder, für dich, fürs Vergessen und wieder für Amagar, dann im Handel mit Newenar und im Bunde mit mir.

Sie hatte Recht. Ich war zu oft dort, hatte zu viel dort gelassen von mir, immer wieder. Manches Mal unfreiwillig. Ein Teil von mir gehörte schon lange dorthin. Ich hatte eine Ahnung, was es bedeuten würde, sich ihr ganz zu verschreiben, hatte eine Vorstellung aus dem, was ich selbst erlebt hatte und was ich aus Erzählungen kannte. Es würde bedeuten, dass ich das verlor, was mich ausmachte, was uns alle ausmachte. Warum war er es aber, der schon wieder für mich einstand? Er hatte gerade seine Freiheit zurück nach so vielen Jahren, die so viele Menschenleben umspannten. Warum ließ er sich nun erneut Fesseln anlegen? Ich wollte ihn anschreien, wollte ihn schlagen dafür, zumindest wollte ich ihn fragen. Trotzdem willigte ich einfach ein. Ich machte seine Bitte zu meiner Bedingung. Wenigstens das musste ich ihm geben und ich hatte heute ohnehin schon einmal hoch gespielt, also tat ich es nochmal. Er hatte mir Zeit geschenkt, also musste ich ihm wenigstens ein wenig von dem geben, wonach er sich sehnte.
Verschwende es nicht, fühlendes Herz! Du weißt nun, wo du mich finden kannst.
Versprochen.

Manche Kreise schlossen sich. Vielleicht konnte man aber auch auf deren Linien wandern, sie ein wenig ausdehnen. Unser Kreis schloss sich, wie er begonnen hatte, vor mehr als einem Jahrzehnt. Mit einem Versprechen.
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