Ein gesiegeltes Schreiben an Muireall Laval

[Freya Silberhain]

*Ein Bote überbringt Muireall eine doppelt versiegelte, leicht türkis perlmutt schimmernde Pergamentrolle, sowie ein kleines Kästchen mit der Anweisung eines der Siegel wieder mitzunehmen und eine Unterschrift, um den Erhalt des Dokumentes zu bestätigen. Würde das zweite Siegel auch gebrochen, würde Muireall folgendes zu lesen vorfinden*

K'awi xan'yasha ehrenwerte Ahad Laval,

Wir, der Rat Kawi sowie die Inselwacht grüßen Euch. Mit diesem Schreiben wenden wir uns persönlich an Euch und haben einige Punkte, die ich hier weiter erläutern möchte.

Die Gemeinschaft Kawi besitzt ein uneingeschränktes Gastrecht auf dem Inselreich, erhoben durch seine Patronin selbst und dessen Mitbewohnern, dem Volke des Meeres und den Ureinwohnern.
Angesichts dessen ist eine politische Neutralität mit anderen Völkern und Reichen unabdingbar.

Wir bieten im Gegenzug eine nahezu uneingeschränkte Gastfreundlichkeit und Aufnahmebereitschaft, sofern sowohl die Gesetze der Gemeinschaft, als auch die Gesetze des Inselreiches eingehalten werden.
Ein jeder Gast, unabhängig seiner Herkunft sei grundsätzlich willkommen und dieses Angebot gilt abseits meines eigentlichen Grundes für dieses Schreiben auch an Euch.

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Ich würde Euch gerne auf die Insel einladen. Dies aus zwei besonderen Gründen.

Erster Punkt

Zum einen möchte meine Wenigkeit im Namen meiner Mitbürger stets ein gutes Verhältnis nach außen hin pflegen und diesbezüglich mit Akteuren anderer Reiche und Völker über die Gebärden der Insel und Gerimors im gesamten in guter Absicht kommunizieren können.

Es ist schon häufig passiert, dass über weltliche Ereignisse hinaus ganze Landmassen verschoben wurden. In nicht wenigen Fällen ist Stärke und Zusammenhalt das Einzige, was uns dann überleben lässt – unabhängig von Glauben oder politischen Einstellungen.

Zweiter Punkt

So wie wir erwarten, dass unsere Gäste sich den Regeln der Insel entsprechend verhalten, so mögen wir auch selbst die Gesetze anderer Völker und Reiche achten und bei Missständen oder besonderen Umständen mit den entsprechenden Gesetzesvertretern zusammenarbeiten.

In diesem Punkt möchten wir mit Euch persönlich sowohl über einen Gast der Insel als auch einen Teil Eurer Untertanen sprechen.

Vor einigen Stunden wurden wir von unserem Commodore, dem Leiter der Inselwacht informiert, dass ihn vor einigen Tagen Ritter der Bruderschaft aufsuchten. Diese kamen mit einer Depesche, dass sich ein scheinbar Flüchtiger des westlichen Reiches auf der Insel befinden würde. Es wurde darum gebeten diese Person, Keldaron Rabenstein, bei Sicht festzusetzen und zu übergeben.

Unser Commodore war damit einverstanden, diesem Gesuch nachzugehen – obgleich unsere Agenda der Insel nicht einbezieht, Gäste festzusetzen und auszuliefern. Aus diesem und einem anderen Grund, der mich persönlich verleitet hat, Euch anzuschreiben und nicht Eure Untertanen, sehen wir uns außerstande, den Gesuchten einfach an der Grenze zu übergeben.

Zur Klärung dieses speziellen Sachverhaltes wird Eure dringende Anwesenheit erbeten.

Euer ehrbare Leumund ist dem Rat bekannt und daher hoffen wir auf eine baldige Antwort, zur Sicherung der allgemeinen und neutralen Beziehungen beider Reiche.

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Hochachtungsvoll

Freya Silberhain
Stimme der Gemeinschaft K'awi

[Kava Shasul]

Nachdem der Bote aus Kawi den Wachen auf der Mauer der Festung der Bruderschaft kein Gehör geschenkt hat und das Schreiben nicht dem Ritter aushändigen wollte, wird Kava persönlich vor die Tore treten, dem Boten eine Falsche Keldarum in die Hand drücken und ihm zusätzlich mitteilen, dass die Ahad derzeit nicht auf Gerimor verweilt. Wann genau eine Rückkehr absehbar ist scheint ebenso ungewiss...

[Freya Silberhain]

*Als der Bote Kawi betrat, wurde er von der Stadtwache durch das mächtige Tor gebracht und staunte nicht schlecht, dass sich das Stadtbild seit seinem verlassen nach Rahal plötzlich verändert hatte. Er wurde an etlichen kleinen Wachposten vorbei zum Tempel geleitet bis er in einen Raum gebracht wurde an dem Freya von einem steinernden Planungstisch aufschaute. Er reichte ihr die Flasche und die Nachricht aus Rahal.

Freya betrachtete die Flasche, öffnete sie und verzog das Gesicht.

„Meine Güte, welch Barbarenvolk. Danke für die Nachricht, Bote. Ich muss dich noch um einen Gefallen bitten..“

Dem Boten wurde eine Kiste mit frischem Obst und einem Beutel mit Münzen überreicht, mit der ehrlichen Bitte den Schund mitsamt Flasche von der Insel zu bringen und an einem Wachposten nahe Grenzwart an einem Grenzpfahl abzustellen*