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[RP - Stabquest] Tyrolos xrul Vryl'xrûm
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Qy'lhor





 Beitrag Verfasst am: 30 Nov 2023 21:24    Titel: [RP - Stabquest] Tyrolos xrul Vryl'xrûm
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Der Ursprung

Die Gewitterwolke im Axorn



Bericht – Tag 1 – 20. Lenzing 266

Der Tag neigte sich bereits dem Ende, als ich nochmals in Richtugn des Bankturms aufbrauch. Auf dem Weg dorthin stand der Junglethoryx Jyn'drarr auf halbem Weg zum Bankturm und starrte auf eine Wolke. Eine Art Gewitterwolke, geladen mit Energie, die sich über dem Eingang der Lethrixorenhöhle aufbaute. Diese Gewitterwolke war vorher nicht im Axorn zu sehen, sie musste also kurz vor entstanden sein. Man konnte spüren, dass die Wolke klare Strukturen in den Dissonanzen hinterließ und auch der Junglethoryx bestätigte das mehr oder minder, da er selbst keine Anhaltspunkte auf die Wolke im klerikalen Gefüge finden konnte. Der Junglethoryx und ich gingen hinab, direkt vor den Eingang über dem die Wolke thronte und ihre energetisch geladenen Blitze entlud. Während ich dabei in den Dissonazen nach einem möglichen Ursprung des Geschehens suchte, konnte ich nur herausfinden, dass die Quelle wohl in der Höhle selbst lag. Das betreten erschien ungefährlich und so gingen der Junglethoryx und ich hinein. Im Inneren der Höhle angekomen, erblickten wir in der Ferne etwas. Allerdings war es noch recht unklar, da uns eine energetische Barrire am weiterkommen hinderte. Ich versuchte also in den Dissonanzen selbst einen Gegenstrom zu erzeugen, eine Art Umleitung des Energieflusses, um die Barriere zu entfernen. Doch das einzige was geschah, war das der Zufluss immer stärker wurde bei diesem Versuch und ich eine Ladung der Energie abbekam – schmerzhaft. Allerdings weckte dieses Vorgehen die Aufmerksamkeit des Ursprungs all dessen. Es war ein bis dahin unbekannter Erzlethyr, der auf einer ähnlichen Gewitterwolke wie jener vor dem Eingang der Höhle, näher zu uns heran flog.
Nunja, die Wolke flog, er stand auf jener Wolke. Während ich es auf recht diplomatische Weise versuchte, war der Junglethoryx aufgrund seiner Vergangenheit weniger zimperlich im Umgang mit dem Erzlethyren und beantwortete seine Fragen mit forschen Gegenfragen. Es war deutlich spürbar, dass das dem Erzlethyren nicht gefiel. Doch viel wichtiger in diesem Moment waren die Worte, die er sprach. Er sprach davon, dass es keine Axorne mehr gäbe und alle Geschwister tot seien. Das er die letzte Instanz ist, der letzte Erzlethyr. Während der Junglethoryx weiterhin auf seine eher respektlose Art versuchte dem Erzlethyren Informationen zu entlocken, stelle ich dazwischen ruhigere, überlegtere Fragen. Am Ende nannte er uns zumindest seinen Namen, Erzlethyr Varr'pilar des ersten Axorns. Und seine Anweisung war klar, er sprach nur mit einem Lethyren ab dem Rang eines Junglethyren. Bevor er uns schlussendlich mit Blitzen aus der Höhle vertrieb.

Wieder außerhalb der Höhle angekommen, veranlassten der Junglethoryx und ich alles Nötige. Unter anderem setzten wir die Geschwister in Kenntnis und ließen das Axorn für alle sperren, die nicht unserem Volk angehörten. Dieser Umstand, das ein uns unbekannter Erzlethyr innerhalb des Axorns verweilte und anscheinend an Verwirrung litt, war eine zu große Gefahr für alle Geschwister und für alle anderen, die das Axorn aufsuchten. Außerdem sollte uns dieser Schritt vor dümmlichen Fragen des Schlachtviehs der Oberwelt bewahren. Keiner von uns war in der Stimmung, irgendeiner dieser verweichlichten Hüllen auch nur annähernd eine Erklärung zu dieser Wolke geben zu müssen. Nach Gesprächen mit dem Erhabenen Aron'deryl, dem Meister unseres Axorns, wurde zunächst veranlasst, dass die Junglethry Dur'hazak, der Lethrixor Zor'tator und ich die Höhle abermals aufsuchen sollten. Wir sollten ergründen, was der Erzlethyr Varr'pilar bei uns wollte. Weshalb er so wirr spricht und wir sollten ihm ein Gespräch unter Brüdern mit dem Meister anbieten. Kurz darauf kam Lethyr Szyr'dhar, mein Mentor, auf mich zu und erklärte mir, dass er eine Art Hinweis durch Vater erhielt und ich mich bereit halten sollte. Bereithalten für eine Art Prüfung. Diese Worte verwirrten mich zunächst. Doch nahm ich mir den Rat zu Herzen und studierte nochmals alle Unterlagen die ich im Lethyrenturm gelagert hatte.

Bericht – Tag 2 – 25. Lenzing 266

Es war soweit, der Tag unseres erneuten Aufbruchs in die Höhle stand an.
Lethyr Szyr'dhar und Lethrixor Zor'tator warteten vor dem bankturm auf mich. Es war ein spannungsgeladener Abend, nicht nur wegen der Gewitterwolke.

Keiner von uns wusste so recht, was uns erwartet. Und zu alle dem, teilte der Lethyr mir noch mit, dass ich mit dem Lethrixor alleine hineingehen würde. Da es wohl meine Prüfung sei.

Ich sollte die Führung innerhalb der Höhle übernehmen, der Lethrixor würde nur eingreifen, wenn körperliche Gefahr drohe. So waren die Worte des Lethyren. Ich benötigte einen Moment, um mir dieser Verantwortung und Aufgabe bewusst zu werden, immerhin schien der Erzlethyr in der Höhle darauf aus zu sein, dieses Axorn zu zerstören. In der Höhle hatte sich nichts verändert, noch immer war diese Barriere da. Und auch Erzlethyr Varr'pilar wurde sich schnell unserer Anwesenheit gewahr. Der Lethrixor hielt sich während der gesamten Zeit in meinem Rücken auf und als der Erzlethyr näher kam, fragte er zunächst ob wieder dieser vorlaute Junglethoryx dabei sei. Ich erklärte ihm dann, dass dieser nicht anwesend sei, sondern der Lethrixor Zor'tator und ich selbst.

Der Erzlethyr war nicht gänzlich zufrieden, verlangte er doch mindestens einen Junglethyr. Aber er ließ uns durch seine Barriere hindurch, um mit ihm zu sprechen. Ich traute den Worten zunächst nicht und versuchte zuerst in den Dissonanzen zu erspüren, ob es eine Falle sein könnte. Doch die Barriere öffnete sich tatsächlich und so konnten der Lethrixor und ich hindurch gehen. Nur um dann vor einem Labyrinth aus Dornenbüschen zu stehen. Der Weg war kaum erkenntlich, doch konnte wir ihn erfolgreich begehen und standen vor dem Erzlethyren. Sein Raum, seine Halle war geladen voller Energie. Gewitterwolken, Blitze, man konnte seine Macht deutlich spüren und er ließ sie auch sehr nah neben uns einschlagen.

Als wir respektoll, wie es einem Erzlethyren gebührt, auf unser Knie absanken und den Kopf tief neigten, sprach er mit uns. Er machte deutlich, das er nicht weniger als einen Junglethyren forderte und was ihn nun davon abhalten sollte, uns zu Asche zu verarbeiten. Daraufhin habe ich mich zunächst im Namen des Axorns für das Verhalten des Junglethoryx entschuldigt. Es schien mir der effizienteste Schlüssel, um Zugang zum Erzlethyren zu erhalten und es zeigte auch die gewünschte Wirkung. Nachdem er mich aufforderte fortzufahren und ich ihm das Angebot unseres Meister unterbreitete für ein gemeinsames Gespräch, sagte er folgendes:

„Dann überbringe ihm folgende Nachricht. Ich bin der letzte Erzlethyr, ich weiß nicht was ihr seid, doch ich bin der letzte Erzlethyr. Und meine Aufgabe ist es, das letzte Axorn in seinen Überresten zu vernichten. Kein Lethar lebt mehr. Ich bin der letzte seiner Art“.

Diese Worte waren die Bestätigung für meine schlimmsten Befürchtungen. Der wirre Geist des Erzlethyren sollte die Vernichtung unseres Axorn bedeuten. Die einzige Möglichkeit in diesem Moment, die ich sah, war den Erzlethyren zu überzeugen, dass es noch immer ein intaktes Axorn gibt und auch der Pfad der Lethyren weiterhin besteht. Also forderte ich ihn auf, mich ihm gegenüber beweisen zu lassen, dass die Stimme Vaters, die Stimme der Vergifter weiterhin besteht und weitergetragen wird. Das schien das Interesse des Erzlethyren zu wecken und so willigte er ein. Jedoch nicht ohne Hindernisse. Er verschloss unseren Rückweg und ich sollte ihm nun also beweisen, dass ich tatsächlich ein Nachfahre der Lethyren bin und es tatsächlich noch ein intaktes Axorn gibt. Der Erzlethyr verschwand und nur noch seine Stimme war ab und an zu vernehmen, spöttisch. Zunächst versuchte ich mich zu orientieren, der Raum war so geladen mit Energie, das jeder Schritt tödlich enden konnte. Die Blitze schlugen wirr im ganzen Raum ein.

Doch versuchte ich mich auch an die Lehren mit dem Lethrixor und Letherx Hartar'sul zu erinnern, wie man sichere Pfade in unbekannter Umgebund findet. Diese Lehren halfen in jenem Moment und so schafften wir es zum anderen Ende des Raumes an dem sich eine weitere Barriere auftat. Diese Barriere konnten wir allerdings dieses Mal überwinden, mit Hilfe meiner Methodik der Dissonanzumleitung die einige Tage zuvor noch fehlgeschlagen war.

Vor uns war ein Gang, nach links schien er verschlossen, nur Wände. Nach rechts führte eine Treppe in einen weiteren Raum, dieser war gefüllt mit einem starken Wind der Sand umherwirbelte. Und als wir den Raum betraten, schien sich dieser sandige Wind auf uns zu fokussieren. Ich machte mir hier die Lehren mit Lethyr Szyr'dhar zu Nutze, wie man die Sekundärdissonanzen beeinflussen und lenken kann und schaffte es, den raumfüllenden, sandigen Sturm zu bündeln, bis er nur noch ein kleiner Sandwirbel war. Doch erblickten wir dabei, dass es hier kein weiterkommen gab. Also gingen wir zurück und betrachteten die Linke, augenscheinlich verschlossene Hälfte des Ganges. Was beim ersten Mal nicht auffiel, wurde nun bei genauerer Betrachtung sichtbar. Ein verstecktes, grünlich schimmerndes Schlüsselloch. Doch welcher Schlüssel passte hierzu? Wir fanden unterwegs keinen. Allerdings ging von dem Schlüsselloch eine Art energetische Signatur aus, die von einer anderen Quelle stammte. Ich folgte dieser Signatur durch die Dissonanzen wie an einem roten Faden, bis wir wieder im Labyrinth mit den Dornenbüschen angelangten. Tatsächlich fand ich hier den Schlüssel, versteckt. Grün, pulsierend mit letharischen Runen. Das musste er sein und tatsächlich, also wir ihn in das Schlüsselloch einführten, machte sich ein klackendes Geräusch breit und es öffnete sich eine Art geheime Tür. Auch hier gingen wir hindurch und fanden uns in einem Raum mit einer zerstörten Brücke, unter welcher sich sumpfartige, aggressive Tentakelpflanzen befanden. Diese reagierten sofort auf unsere Anwesenheit und wollten nach uns greifen. Ich versuchte mich daher zu beeilen und nutzte die umliegenden Felsenstrukturen, um die zerstörte Brücke mit Erde und Luft angereichert zu verbinden. Es gelang zum Glück und doch machte sich die Anstrengung unseres Weges deutlich bemerkbar. Es half nichts, der Lethrixor und ich mussten über diesen Graben und so beeilten wir uns. Nach der Überquerung, standen wir lebendig, aber erschöpft vor dem Erzelthyren Varr'pilar. Dieser zeigte sich erstaunt, doch sah er ein, dass er sich täuschte und offensichtlich falsch lag. Er bestätigte, dass ich meine Aufgabe eines Junglethyren ebenbürtig absolviert habe und das er nun diese Höhle verlässt und das Axorn weiterhin bestehen bleibt. Im selben Atemzug forderte er allerdings von mir, dass ich seinen Auftrag vollende, wenn ich einmal der letzte Lethyr sein sollte. Ein Auftrag, der gleichermaßen Anerkennung, Verwunderung und Fragen in mir aufwühlte.

Doch ein Auftrag, den ich erfüllen werde...
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Qy'lhor





 Beitrag Verfasst am: 30 Nov 2023 21:33    Titel:
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Der Aufbau eines Stabes

Oft sah ich den Stab meines Mentors, Lethyr Szyr'dhar, und studierte die einzelnen Bestandteile regelrecht mit meinem giftgrünen Blick. Der Stab des Lethyren war interessant und furchteinflößend zugleich. Die Tentakel hingen hinab, manches Mal wirkten sie leblos und im darauffolgenden Moment erinnerten sie mich an die Sumpfwesen, welche in der Höhle beinah meinen Tod bedeuteten. Ich wusste nicht genau wie der Lethyr es hinbekam, diesen Stab zu formen und seinem Willen zu unterwerfen, doch wollte ich nicht aufgeben, bis ich es wusste.

Und der Unterricht des Erzlethyren Aron'deryl half auf diesem Weg ungemein.
Er erzählte davon, dass der eigene Stab nicht nur ein Symbol des Standes ist, sondern man sich damit vielerlei Vorteile verschaffen könne. Je nachdem, woraus man diesen erschafft.

Ein Stab wie wir ihn als Junglethyren erhalten, ist im Grunde nur eine Waffe aus Holz, erzählte uns der Erzlethyr. Erst wenn wir uns einen eigenen Stab im Liedgefüge anfertigen und einen Teil unserer selbst darin verankern, wird aus dem Stab eine wirklich ernstzunehmende Waffe, eine Waffe die mit uns verbunden ist wie nichts anderes. Ein so gefertigter Stab, wird mit dem Vergehen der eigenen Hülle ebenfalls vergehen, doch egal wo man sich befindet, man wird seinen eigenen Stab immer finden.

Solch einen Stab kann man aus vielerlei Grundgerüsten anfertigen. Meist nutzt man dafür Holz, der Stab des Erzlethyren hingegen ist aus Obsidian. Auch dienen verschiedene Runen dafür, dem Stab gewisse Eigenschaften hinzuzufügen. Jedoch ist das wichtiges Bauteil eines so persönlichen Stabes der genutzte Kristall. Er dient als Speicher der Elemente, welche man einspeist. Und natürlich der Teil eines jeden selbst, den man dem Stab hinzufügt.

Im Grunde muss man die einzelnen Bauteile des Stabes im Lied zusammenfügen und anschließend einen Kreislauf der Elemente in Gang setzen, das jenes Gefüge auf ewig zusammenhält und den Kristall dann mit diesen Elementen speisen. Das klingt recht einfach, in der Theorie, aber in der Praxis sollte sich das schwieriger als gedacht hinausstellen.

Es ging also zunächst darum, die einzelnen Bauteile zu suchen und sich für die passenden zu entscheiden...



Das Holz

Als Grundgerüst für den Stab entschied ich mich für Holz.
Doch es sollte nicht irgendein Holz sein, nein. Es sollte etwas Besonderes sein, etwas das eine tiefere Bedeutung hat. Ein Holz, das sowohl mich als Träger, als auch unser Volk stetig an unsere Stärke und Überlegenheit erinnert bei jedem Anblick des Stabes.

Es sollte ein Holz aus dem Elfenwald sein.

Unsere Vettern, viel zu lange hielten sie sich bereits für das über Alles überlegene Volk und doch sah man sie kaum außerhalb ihres schützenden Waldes. Und auch auf den Schlachtfeldern der Verblendeten Anhänger Temora's waren sie nicht zu erblicken.

Ein Stab aus dem Holz des Elfenwald würde gewiss nicht nur mein Volk und mich daran erinnern, wie schwächlich unsere Vettern in Wahrheit sind, sondern auch sie selbst daran, wie zerbrechlich ihr Schutz sein kann und das ein Teil des Ihren nun ein Teil Alatar's und der Letharen geworden ist und sich jederzeit gegen sie wenden kann.

Aber ich war mir ebenso bewusst, dass dies kein leichtes Unterfangen werden wird.
Zwar berichtete Erzlethyr Aron'deryl davon, dass sie einst mit einem Splitter des Mael'Rayat einen Teil des Elfenwald korrumpiert hätten, doch war nicht ausreichend bekannt, welche Schutzmechanismen und Gefahren in diesem Wald lauerten. Es hielten sich viele Mythen um den Wald der Vettern und so war besondere Vorsicht geboten.

Zunächst habe ich einige meiner Geschwister um mich versammelt und bin mit ihnen durch die Tiefen Darar's gezogen, bis wir einen Ausgang fanden der sich unmittelbar vor dem Wald der Vettern befand. Ein glücklicher Umstand, bot dieser Weg doch ein recht unbemerktes vordringen und auch einen passablen Rückzug. Wir nutzten die Gelegenheit auch, um einen Zugang in den Wald zu finden und tatsächlich gab es nicht unweit des Zugangs zu den Tiefen eine Art Spalt am Waldrand, der einen Zugang ermöglichte und auch ein passender Baum war nicht unweit tief im Wald zu erkennen. Wir zogen uns dann durch die Tiefen wieder zurück zum Axorn und nach einer kurzen Nachbesprechung waren die nächsten Schritte zu planen.

Ich beauftragte die Letherx sich um passende Kleidung und eine bestmögliche Tarnfarbe zu kümmern, mit der wir solang wie möglich halbwegs unentdeckt durch den Wald streifen konnten.
Und auch die angehende Lethuraxae bekam eine Aufgabe, sie sollte eine passende Transporttruhe fertigen, in der wir das Holz für den Stab transportieren konnten. Während die anderen ihren Aufgaben nachgingen, stellte ich weitere Planungen an und bemerkte schnell, dass es nicht gänzlich ohne Unterstützung weiterer Streiter des Reiches klappen würde. Unsere Anzahl sollte gering genug sein, um nicht direkt aufzufallen. Aber groß genug, um eine eventuelle Konfrontation unbeschadet zu überstehen. Also fragte ich ein paar wenige der Letharen nahen Menschen, ob sie sich einem solchen Unterfangen anschließen wollen und tatsächlich waren sie willig.

Zwischenzeitlich haben die Risse den Plan mit dem Weg durch die Tiefen zunichte gemacht und ich musste erneut einen Weg finden, doch glücklicherweise ergab sich an der Oberwelt durch die Verschiebungen eine Möglichkeit zum Wald der Vettern zu gelangen, ohne das ganze Lichtenthaler Reich in unserem Rücken zu haben.

Am Abend des Unterfangens, versammelten sich die Streiter auf der Siedlungsfläche von Rar'Atar und bekamen letzte Instruktionen für den Abend, ebenso wie die angefertigte Kleidung in der passenden Tarnfarbe für den Wald. Die Truhe befestigte ich an meiner eigenen Echse, es sollte immerhin nichts schief gehen. Und so brachen wir auf, über die Siedlung Richtung Sumpf und dann weiter Richtung Nordosten. Wir haben die Ara'thraxen an einem kleinem Strand abgestellt und nur die Streiter, welche unseren Rücken bewachen sollten, blieben beritten. Wir zogen zum Wald und beobachteten kurz die Umgebung, bevor alles recht schnell ging. Die Reiter erhielten ihre finale Anweisung und der Rest des Trupps zog schleichend und geduckt in den Wald der Vettern, voller Aufmerksamkeit bewegte man sich voran zum gewählten Baum. Und dort angekommen, schwärmten die Begleiter aus, während ich mich daran machte mit der Säge, welche an einem langen Stil befestigt war, den Ast am Baum abzusägen.

Es dauerte nicht lange, bis der Wald auf unser Eindringen und das Schänden des Baumes reagierte, die Tiere schienen sich gen Nordost zurückziehen, es war eine merkwürdige, unheilvolle Stille. Nur unterbrochen von den qualvollen Sägebewegungen am Ast des Baumes. Ich hätte nicht gedacht, das so ein Ast so schwer durchzusägen ist. Aber meine Ausrede war, dass er weit oben in der Luft hing und ich kopfüber sägen musste, denn ein Lethyr hat keine Schwäche. Nicht vor Geschwistern anderer Kasten und erst recht nicht vor Menschen, leider wusste Velvyr'tae allerdings genau, welche Schwächen ich habe und bemängelte die Dauer des Sägens.

Nach unzähligen Augenblicken und vielen Spähnen, hörte man aus der Ferne eine große Bewegung. Als würden entweder alle Tiere zurückströmen in den Wald oder etwas anderes sich darin in größerer Anzahl bewegen. Wir wussten, es muss nun schnell gehen und so fiel der Ast auch endlich zu Boden, fast auf meinen Kopf, aber natürlich war das geplant und ich darauf vorbereitet! Ich ließ die langstilige Säge auf den Boden fallen und zerrte den Ast zur Transporttruhe am Waldrand, wo er hinein gehievt wurde. Als wir gerade den Deckel schlossen, rief Ritter Drapenstein, dass es Kontakt gäbe und tatsächlich von Süden näherte sich eine größere Anzahl von Vettern. Bewaffnet und wohl auf alles vorbereitet. Ich schickte also meine Schwestern Velvyr'tae und Je'yuxalae mit der Truhe los, um diese zu den Ara'thraxen am Strand zu bringen. Während wir versuchten die Vettern in Schach zu halten und abzulenken. Allerdings waren die von unserer Anwesenheit nicht begeistert und schnell flogen die ersten Warnpfeile in unsere Richtung, während wir gleichzeitig von Südost flankiert wurden.

Um nicht in eine unnötige Schlachtsituation zu geraten, denn wir hatten was wir wollten, zogen wir uns immer weiter, Schritt für Schritt, zurück. Bedacht darauf Zeit herauszuholen und lebendig zu den Reittieren zurückzukommen. Am Ende gelang uns dies auch und während die anderen weiterhin den Rückzug sicherten, befestigte ich die Truhe an meiner Echse und gab dem Befehl zum Rückzug. Doch dieser gelang nicht ohne Wunden, denn die Pfeile der Vettern waren präzise und trafen den ein oder anderen Streiter.

Zurück vor dem Axorn, wurden die Wunden der Verletzten betrachtet und Je'yuxalae kümmerte sich um diese. Während ich allen Beteiligten meine Anerkennung für das erfolgreiche Unterfangen kundtat und ihnen auch erzählte, wofür dieser Ast genutzt werden wird. Man konnte in den Augen jedes Einzelnen sehen, dass ihnen der Gedanke an die Bestimmung des Astes Kraft gab und auch die Schmerzen der Wunden zum Teil linderte.







Nun war es Zeit, den Lethyren aufzusuchen und ihm vom Erfolg dieses Abends zu berichten und gleichzeitig seinen Rat einzuholen, wie ich weiterverfahren sollte mit diesem Ast.
Wir wussten immerhin nicht, ob dieser die Kräfte der Vettern oder gar der Unmutter selbst in sich trug, also musste ich ihn davon befreien und gefügig machen, für die Kräfte Vaters. Ganz gleich, ob es ein normaler Ast aus normalen Holz gewesen ist oder nicht. Immerhin wollte ich kein Risiko eingehen.


Nach einem Gespräch mit Lethyr Szyr'dhar war klar, die Unwissenheit über die Kräfte des Astes war nicht ungefährlich und auch die Art der Reinigung des Astes würde nicht weniger ungefährlich sein. Denn er schlug etwas vor, vor dem jeder Lethar erzittern würde, das Mael'Rayat.

Erzlethyr Aron'deryl erzählte uns einst vom Mael'Rayat und dessen Macht. Auch er selbst führte Studien an diesem durch. Grundlegend könnte man wohl sagen, es bedeutet das Vergehen der Hülle, sich in seiner Nähe aufzuhalten. Doch eine Eigenschaft des Mael'Rayat von der der Erzlethyr berichtete, war für mein Unterfangen essenziell wichtig. Denn in der Nähe des Mael'Rayat, würde laut den Studien des Erzlethyrs, das Lied und alles darin befindliche nicht mehr existieren. Es war also perfekt, um den Stab zu reinigen und genauso perfekt war es auch dafür geeignet, mich bei diesem Vorhaben zu töten. Ich musste also genügend Abstand halten, um nicht vollständig der Macht ausgesetzt zu sein, aber nah genug, um den Ast in der Nähe der Bruchstücke zu platzieren.

Den Ast zu den Bruchstücken zu bekommen, wäre einfach. Doch ihn von dort wieder zu mir zu bekommen, das war nicht so einfach möglich. Denn immerhin würden meine Fähigkeiten in den Dissonanzen den Ast nicht mehr erreichen können, um ihn zurückzuholen. Ich ging das Axorn auf und ab, während ich darüber nachdachte und dann hörte ich das jämmerliche Quieken dieses missratenen Goblins aus dem Kerker. Da zuckte mein Mundwinkel in die Höhe und ich wusste, wie ich den Stab zurückerhalten würde. Ich beauftragte Ix'ylhor damit, mir eine handvoll dieser missratenen Gestalten zu beschaffen, denn sie würden mir den Stab aus der Nähe der Bruchstücke zurückbringen. Ob sie wollen, oder nicht.

Der Auftrag wurde auch schnell ausgeführt vom kleinen Bruder, jedoch habe ich nicht damit gerechnet, dass er diese Gestalten direkt vor meiner Höhle festkettet und ich deren nerviges Geschrei nun tagelang erdulden musste. Denn hätte ich sie im Lethyrenturm eingesperrt, hätte mir der Lethyr den Kopf abgeschlagen. Aber auch Velvyr'tae war wenig begeistert davon, jedoch war es bei ihr einfacher. Ich habe die Schuld einfach auf Ix'ylhor geschoben und so ihren Zorn von mir weggeleitet.

Als ich dann alles für die Reinigung des Astes vorbereitet hatte, führte ich die kleinen Helferlein zu dem Ort, an dem die Bruchstücke aufbewahrt wurden. Sicher vor jeglichen Blicken und jedem ungewollten Zugang. Das massive Tor, dass den Turm versperrte, war auch genau die Grenze, an der man die Macht der Bruchstücke bereits erahnen konnte und es war auch die Stelle, an der ich selbst keinen Schritt weiterging. Ich kettete die Helferlein an das Geländer der Brücke und erduldete ihre Sprüche und ihre quiekenden Laute, während ich mit Hilfe der Dissonanzen den Ast in die Luft trug und dann durch den offenen Wandrahmen in die Nähe der Bruchstücke beförderte. Ich spürte, wie meine Kraft um den Ast zu befördern immer weniger wurde, je näher er den Bruchstücken kam und es dauerte nicht lange, bis meine Verbindung in den Dissonanzen abriss und man nur ein aufprallen des Holzes auf dem Boden im Turm vernehmen konnte.




Jetzt hieß es warten.

Es gab keine Studien darüber, wie lange ein Gegenstand oder eine Hülle bräuchte, bis sie vergeht. Die Studien des Erzlethyren sprachen von wenigen Augenblicken bis hin zu Tagen. Doch bin ich nach einiger Überlegung davon ausgegangen, dass ein Tag und eine Nacht ausreichend sein dürften, um den Ast von jeglichem Einfluss der Unmutter und der Vettern zu befreien und er dann bereit sein dürfte, um meinen Einfluss und die Macht Vaters in sich aufzunehmen.

Als ich am nächsten Tag von den nervigen Gehilfen aus meiner nächtlichen Trance geweckt wurde, erhob ich mich und blickte den Turm hinauf. Alles schien soweit normal, nichts hatte sich äußerlich verändert. Also war es nun Zeit, den Ast zurückzuholen. Jetzt war auch der Moment gekommen, an dem sich die Plagen endlich nützlich machen konnten und so wurden sie nach und nach dazu gebracht, den Turm bis zur Öffnung in der Wand hinaufzuklettern. Nun gut, die meisten von ihnen wehrten sich zunächst und wurden dann recht achtlos einfach hinaufgeworfen, aber das Ergebnis war das selbe, sie landeten im Raum der Bruchstücke. Ich konnte von unten nicht wirklich etwas sehen, doch hörte ich qualvolle Laute. Bei einigen verstummten sie direkt, manche schafften es nicht einmal einen ganzen Laut zu äußern und wieder andere warfen mit Flüchen um sich. Doch das entscheidende war, ich hörte immer wieder das Schleifen von Holz über den Boden, wie es näher kam. Und als der letzte dieser Helfer wieder an der Wandöffnung ankam, sah ich auch einen Teil des Astes. Gerade als ich diesen aufforderte, den Ast nach unten zu befördern, löste sich seine Hülle auf. Es war ein eindrucksvoller Anblick, wie die Hülle dieses Goblins nach und nach zu einzelnen Fetzen in die Luft entschwand und die Gedanken schwirrten für einen Moment darum, wie dies wohl bei unseren Feinden aussehen würde. Doch war jetzt nicht der Zeitpunkt für diese süßlich-bitteren Gedanken, der Ast musste zurückgebracht werden und so holte ich von der Stelle an der er lag mit Hilfe der Dissonanzen wieder nach unten zu mir, denn an dieser Stelle war die Verbindung zum Ast wieder möglich und ich eilte dann regelrecht davon, um ihn und mich selbst vom Turm der Bruchstücke zu entfernen. Er würde seinen vorläufigen Lagerplatz in der Transporttruhe finden, welche in einem Kellergewölbe platziert wurde. Damit keiner in seine Nähe kommt.

In den darauffolgenden Tagen habe ich mich darum gekümmert, den Ast in eine passable Stabform zu bringen mit den Werkzeugen von Q'rin, sie würde die Abnutzung und Verstumpfung ihrer Werkzeuge sicher nicht bemerken. Und falls doch, irgendeine Ausrede wäre mir schon eingefallen.




Zuletzt bearbeitet von Qy'lhor am 01 Dez 2023 00:01, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Qy'lhor





 Beitrag Verfasst am: 30 Nov 2023 21:37    Titel:
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Der Kristall

Es gab viele von ihnen in verschiedenen Farben, Formen und Größen. Und auch ihre jeweiligen Eigenschaften, welche man ihnen zuspricht, wiesen zum Teil große Unterschiede auf. Zum Glück musste ich nicht alle davon selber erst finden und langwierig studieren, sondern konnte mich zum größten Teil auf die Archive des Lethyrenturms verlassen und auf meine eigenen Wahrnehmungen bei den einzelnen Stäben die ich bereits sehen durfte.

Und auch wenn meine Wahl daraufhin recht leicht getroffen war, blieb noch immer die Frage wo finde ich so ein seltenes Exemplar?

Die Tage vergingen und ich suchte in verschiedenen Höhlen des Landes, ja, selbst an den unwahrscheinlichsten Orten. Doch musste meine Suche und meine Grübelei für einen Abend wartn, denn unser Bruder Xar'edinor sollte geprüft werden. Geprüft ob er die Fähigkeiten besitzt ein vollwertiger Lethrixor zu werden und die damit einhergehenden Aufgaben und Pflichten zu übernehmen und zu lehren. Für diese Art Prüfungen, haben wir im Axorn verschiedene Höhlengänge und manchmal wissen selbst die erfahrensten Letharen nicht mehr gänzlich, was sich in diesen verbirgt.

Meine Geschwister und ich begleiteten Xar'edinor auf seinem Weg durch den ausgewählten Höhlengang. Beobachteten ihn und wurden selbst Teil seiner Prüfung. Als er zum Ende seines Weges die Aufgabe erhielt, meine eigene Hülle zu schützen vor angreifenden Geschwistern, war ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob er das hinbekommt. Doch er meisterte seine Aufgabe und bis auf eine Schramme in meiner Robe war nicht viel passiert.

Allerdings passierte etwas anderes in diesem Höhlengang. Etwas, das ich nicht erwartet hätte.
In dem Moment, als Xar'edinor meinen Körper aus der Schussbahn stieß, um mich vor einem heranfliegenden Pfeil zu schützen, stürzte ich halb hinter einige Stalagmiten. Und was dort meine Augen erblickten, war genau das, was ich suchte. Ich hatte Tage und Nächte damit verschwendet, nach einem solchen Kristall zu suchen. In jeder Himmelsrichtung und was war? Am Ende hätte ich nur in unserem eigenen Axorn suchen müssen und wäre fündig geworden. Der Zorn über meine eigene Unfähigkeit brodelte einen Moment auf, doch konnte ich mich recht schnell wieder auf das Hier und Jetzt besinnen.

Die Prüfung war zu Ende und Xar'edinor trug fortan den Rang eines Lethrixoren. Aber für mich war das nur noch Nebensache. Ich schmiedete bereits Pläne für den Kristall und ging einige Tage später nochmals in den Höhlengang, allein. Ausgerüstet mit einer Spitzhacke und einem Beutel ging ich durch den Gang, dessen Tücken ich nun kannte. Das Labyrinth war dennoch ein kleines Hindernis, zumindest für kurze Zeit.





Als ich dann ankam, an jener Stelle hinter den Stalagmiten, lächelte mich die Spitze des Bergkristalls förmlich aus dem Boden heraus an. Ohne Umschweife begann ich damit, den umliegenden Höhlenboden zu lockern und dadurch den Kristall nach und nach freizulegen, nicht wie ein Minenarbeiter, eher behutsamer. Nach vielen Stunden war die Arbeit endlich getan, auch wenn es mir selbst wie wenige Augenblicke vorkam. Doch merkte ich die verstrichene Zeit erst, als ich den Höhlengang samt meines ausgewählten Kristalls verlassen hatte und vor meinen Augen die morgendliche Routine des Axorns ihren Gang ging. Dabei war ich doch gestern am frühen Abend in den Höhlengang geschlichen? Kurz zweifelte ich an meinem Zeitgefühl, doch war dafür keine große Zeit und ich brachte den Kristall in meine Höhle.

Dieser Bergkristall würde mir das passende Bauteil für meinen Stab bilden, denn wenn der Lethyr darauf vertraut, dann kann ich das auch.


Zuletzt bearbeitet von Qy'lhor am 30 Nov 2023 21:39, insgesamt einmal bearbeitet
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Qy'lhor





 Beitrag Verfasst am: 30 Nov 2023 21:40    Titel:
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Eine Aufgabe für Ale'sarr

Es gab bei meinem Vorhaben den Stab zusammensetzen auch einen Teil, den ich nicht selbst erledigen konnte. Zumindest nicht in annähernd ausreichender Qualität. Doch wusste ich, wo ich einen Bruder findet, der genau dies kann. Es war gleichzeitig auch eine Art Prüfung für Ale'sarr, sollte er versagen, würde mein Zorn vorranging ihn treffen.

Ich ging mit dem korrumpierten Holz und dem Kristall zu Bruder Ale'sarr, unserem Schmied, und zeigte ihm die Bauteile. Zudem erklärte ich ihm, was ich vorhabe und wie das Ganze zusammengesetzt sein sollte. Daraufhin erklärte er mir ausschweifend welche Vorteile und Nachteile bestimmte Verbindungsstücke aus verschiedenen Metallen hätten und genauso wie wichtig die richtige Positionierung und der richtige Winkel ist. Ich wollte doch nur DIE eine Lösung hören und keinen Vortrag. Aber wahrscheinlich war dieser Schmerz von Vater gewollt, den ich während der Unterhaltung erleiden musste.

Am Ende fiel die Entscheidung auf Verbindungsstücke aus Diamant, welche mit einer dünnen Schicht Obsidian überzogen werden. Es schien die nützlichste Wahl zu sein.

Der theoretische Feinschliff

Grundlegend hatte ich nun alles zusammen, was ich benötige, um den Stab zusammenzusetzen.
Allerdings gab es auch viele Details die so einen Stab ausmachen können, die ihn besonders wirken lassen können für den Betrachter.

Und passend zum Ursprung des Stabes, wollte ich auch das Holz während des Zusammenfügens entsprechend markieren. Ich skizzierte mir also auf ein Pergament, welches ich aus einem von Velvyr'tae's vielen Büchern herausriss den Stab als solches und zog dann veranschaulichende Linien auf diesem. Eine Art Blitz, welcher sich um verschiedene, einzelne Runen windet. Vom oberen Ende des Stabes, bis hinab zum unteren Ende. Die Runen aus der letharischen Kultur hatten nicht nur Bedeutungen für den Stab und seine Wirkung, sondern auch persönliche für mich selbst.

So zierte auf der Skizze unter anderem die Rune von Erqual'sidar den Stab, aber auch die Runen für Energie, Zerstörung und ununterbrochenen Fluss.

Das einzige was jetzt noch zu erledigen war, vor dem Stabbau, war Velvyr'tae unbemerkt eine neue Lieblingsschreibfeder zu besorgen. Ansonsten könnte das ein ziemlich donnernder Abend werden, sobald sie die abgebrochene Spitze bemerkt.
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Qy'lhor





 Beitrag Verfasst am: 30 Nov 2023 21:43    Titel:
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Der Zusammenbau

Der betriebene Aufwand, um die einzelnen Bestandteile des Stabes zu finden und zu beschaffen, hätte an manchen Stellen tödlich enden können. Doch war dieses Risiko es wert, wenn man die Besonderheit eines solchen Stabes betrachtet. Und durch die Unterstützung seiner Geschwister und einiger, auserwählter Helfer konnte das jeweilige Risiko zumindest auf einen abschätzbaren Rahmen reduziert werden.

Doch nun, jetzt wo alles zusammen ist, liegt das vollständige Risiko ganz allein auf mir.
Und deshalb suchte ich mir auch einen Ort, an dem möglichst viel Schaden entstehen konnte für das Axorn, wenn etwas schiefgehen sollte. Ich nahm die Bestandteile des Stabes und kletterte hoch auf den Berg, über dem Axorn. Von hier aus hatte man einen wirklich weitläufigen Blick über alles was um Rar'Atar lag. Jedoch sollte ich diese Aussicht besser an einem anderen Tag würdigen. Heute musste ich den Stab zusammenbauen und all meine Konzentration hineinlegen.

Ich legte also alle Bestandteile vor meine Füße auf eine halbwegs ebene Stelle des Bergkamms und richtete meinen Blick nach oben. Die dort zu sehenden Wolken sollten mir als Abbild dienen, für das, was am Ende des Rituals im Kristall zu sehen sein soll. Und so begann ich damit, meine Konzentration vollständig in die durch Vater gegebenen Dissonanzen zu legen. Mein Geist, welcher sich wie ein leicht fließendes Gift durch die Dissonanzen und damit das Netz der Unmutter schob, konnte recht schnell die Bestandteile des Stabes darin ausfindig machen. Was wohl auch an den unermüdlichen und schmerzhaften Lehren von Lethyr Szyr'dhar lag.

Fast schon instinktiv hoben sich auch meine Hände und meine Arme dabei an, als würde ich die Bestandteile tatsächlich ergreifen und zusammenführen. Doch geschah mein Wirken gänzlich innerhalb der Dissonanzen, in welchen ich zunächst dafür sorgte, dass der Kristall und das Stabholz durch die Ummantelung miteinander verbunden wurden, in einer nahezu unzertrennlichen Verbindung. Hierfür nutzte ich vor allem einzelne Feuerpartikel aus der Umgebung, um die Verbindungsstücke etwas aufzuweichen, während die anderen Sekundärdissonanzen dafür sorgten, dass dieser Vorgang nicht außer Kontrolle geriet.

Nachdem dieser Vorgang beendet war, wurde es nun Zeit den Kristall zu speisen. Mein Fokus lag nun darauf, eine kleine Öffnung in diesen regelrecht zu ätzen, allerdings auf eine Art und Weise, die die zerätzte Öffnung danach wieder verschließbar macht. Ich spürte, wie mich das ganze nach und nach immer mehr erschöpfte. Doch durfte ich nicht nachlassen, bis der Stab nicht vollendet ist.
Und so machte ich mir auch Gedanken zu nutze, die mir weitere Kraft gaben durch kontrolliert angewendeten Zorn. Um den Kristall schließlich mit Teilen der Sekundärdissonanzen selbst zu füllen, aber auch mit einem Teil meiner eigenen Klangsignatur, was nicht weniger schmerzhaft war als der übrige Vorgang selbst.

Ich schaffte es gar mein Ziel zu erreichen, die Sekundärdissonanzen im Kristall so anzuordnen, dass sie dort das Abbild einer Gewitterwolke darstellten. Ob die gewünschte Funktion am Ende auch erreicht wird, das blieb zunächst abzuwarten.

Nachdem genug Anteile der Sekundärdissonanzen nun im Kristall vorhanden gewesen sind, konzentrierte ich mich wieder auf die Öffnung und darauf sie zu verschließen. So dass nichts herausdringen konnte, aber weiterhin die Funktion bestand, den Kristall mit weiteren Anteilen von außen anzureichern.

Es schien gelungen und der Stab schwebte vor mir in der Luft in Gänze zusammengesetzt.
Langsam entzog ich meine Konzentration der Disharmonie Vaters und damit auch dem Netz der Unmutter, um kurz darauf meine Hand an den Stab legen zu wollen.

Doch spürte ich schon wenige Handlängen vor dem Stab, wie seine innewohnende Energie sich in meine Richtung erstreckte und kurz bevor ich tatsächlich zugreifen konnte, entlud sich ein starker Schlag an Energie direkt in meine Hand und meinen Arm, die Haut mit einer geschwungenen Narbe zeichnend, ähnlich den Zeichen auf dem Stab selbst. All der Schmerz konnte mich aber nicht davon abhalten, in schlussendlich richtig zu ergreifen und an mich zu nehmen. Während ich zwischen Zorn und Ohnmacht taumelte.

Und auch das Abbild einer Gewitterwolke im Kristall selbst, schien auf meine Emotionen und mein Bewusstsein zu reagieren. Je mehr Zorn ich in mir aufbaute, desto größere wurde die zunächst hellgraue Wolke. Es ging so weit, dass sie fast den ganzen Kristall einnahm und kleine, grünliche Blitze aus dieser in den Kristall drangen, während mein Hass mich fast übermannte. Und als ich mich einigermaßen wieder beruhigen konnte, wurde sie kleiner, heller.

Es scheint alles so zu sein, wie es geplant war.

Nur die Frage, wie der Stab auf einen Versuch ihn zu greifen durch andere reagieren wird, bleibt wohl einem praktischen Feldversuch in der nahen Zukunft überlassen.



Tyrolos xrul Vryl'xrûm



Zuletzt bearbeitet von Qy'lhor am 01 Dez 2023 00:05, insgesamt einmal bearbeitet
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