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[Q] Das Verschwinden des ShuResh
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Das Verschwinden des ShuResh
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 07 Feb 2023 20:23    Titel: [Q] Das Verschwinden des ShuResh
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"Schon wieder!"

Der grollende Ausruf der Wache hallte empört über das gerodete Feld vor dem Rakun. Die geschlitzten Augen fixierten dabei das frische Gras und die Sträucher, die sich über Nacht erneut ausgebreitet hatten. Mit unerbittlicher Vehemenz begann er, abermals über einen Teil der grünen Triebe hinwegzustapfen und dabei so viel wie möglich unter den metallenen Schritten zu zermahlen. Das dumpfe Pochen der Schritte hallte von den Felsen wieder. Hier und da beugte er sich hinab um einen besonders robusten Strauch eigenhändig herauszureissen. Schon bald waren die Pranken mit Staub, Asche und Erde verdreckt. Einzelne Halme hatten sich in den Scharnieren der Rüstung verfangen und baumelten wie sonderbare Dekoration herab.

Schnaubend nahm er wieder Haltung an und übersah das allzu fruchtbare Feld. Ein zwitschernder Vogel lenkte seine Aufmerksamkeit ab und er sah dem Tier nach als es sich nach erfolgreichem Beutezug an einem der Beerensträucher in die Lüfte erhob. Murrend schob er den Unterkiefer vor, bis sein Blick bei der eigenen Hand einkehrte, die die Hellebarde hielt. Verwirrung verklärte den Blick und er sah prüfend auch auf die andere Pranke...

'Wieso war sie denn so schmutzig? Er hatte doch gar nicht...'

Dabei glitt der Blick weiter an der Rüstung hinab. Etwas aus dem Augenwinkel hatte seine Aufmerksamkeit geweckt. Ein grüner Grashalm am Kniegelenk.

'Was bei der Mutter...'

Dann ging der Blick zurück auf die Wiese und da war er wieder. Der Moment der Klarheit. Natürlich. Er hatte das Unkraut bearbeitet!

Das Pochen, dass zuvor seine Schritte erzeugt hatten, klang ihm jedoch noch immer in den Ohren. Die Stirn furchte sich, als er sich umsah. Er überlegte, ob er zuviel am Kraut geschnüffelt hatte, dass ihm sein Verstand heute gleich mehrere Streiche spielte. Doch auch nach einer Weile des Lauschens war das Geräusch immer noch da. Es klang wie Metall, dass auf Stein schlug. Irgendwo hinter ihm. Aber hinter ihm war nur die hoch aufragende Felswand des Rakun. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Begleitet von einem leisen Murren fing er an die Quelle des Geräuschs zu suchen...

... und ward nie wieder gesehen.

Der Wachhabende ShuResh kam den Abend nicht mehr von seinem Posten zurück obwohl man keinerlei feindliche Aktivitäten hätte ausmachen können und niemand Alarm schlug.


Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 08 März 2023 18:14, insgesamt 2-mal bearbeitet
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YaResh





 Beitrag Verfasst am: 08 Feb 2023 22:51    Titel:
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*Mit einer Fackel in der Pranke haltend stiefelte der in schweres Metall gehüllte Rashar durch den RaKun. Seine Aufgaben in den Hallen der SenToKi waren beendet und zum Abschluss des Tages drehte er seine gewohnte Runde. Am Hafen schien alles ruhig und bester Dinge. Ebenso am Südtor. Auf dem Weg zum Nordtor schweifte sein blassgraues Augenpaar über die Grenzen des RaKuns zu den Wachen die davor patrouillierten. Seine Schritte verlangsamten sich, ehe seine Bewegung langsam zum Stillstand kam. Leise stieß er ein tief kehliges Knurren aus. ‘RaSho!’ schrie er dann übers Feld hinaus. Keine Antwort. Erneut rief er. Nichts. Er bleckte die Zähne und setzte sich wieder in Bewegung. Am Nordtor blaffte er die Wachen an, wieso der Bruder nicht auf seinem Posten wäre. Doch dort wussten sie von nichts. Der Bruder war einfach verschwunden...

Er wies die Wachen an, diese Nacht besonders wachsam zu sein und aufeinander acht zu geben. Sie werden sich besprechen müssen was mit dem Bruder geschehen ist.

So wird er die Kunde über den vermissten Rashar den restlichen Wachen mitteilen und es auch den Goldhorter wissen lassen, mit der Nachricht, es allen vorbeikommenden Geschwistern mitzuteilen .*
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AkkAsha





 Beitrag Verfasst am: 10 Feb 2023 19:21    Titel:
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Während sie am Onsen saß und die Überreste ihres Haars, welches im Kampf um das Kloster verbrannte, wieder zu einem Zopf mit eingesteckten Knochen und Lederfetzen flocht eilte TakRa, einer der Goldhorter vom RaKun heraus um AkkAsha von den Geschehnissen zu berichten.

Für ihn war es ein besonderer Moment der KunLir dies mitteilen zu dürfen. Gerade als TakRa fertig mit seinem Bericht war, beendete AkkAsha ihre Arbeit am Zopf und erhob sich.

Darr Bruder. AkkAsha aufzusuchen, um ihr dies zu erzählen war der richtige Schritt. Sie ist stolz auf ihn und auch für Mutter bleibt seine Aufmerksamkeit nicht ungesehen. Nun gehe er und folge seinen weiteren Arbeiten. Die KunLir will sich vor den Toren ein wenig umsehen.


Während der Goldhorter sich stolzerfüllt auf den Weg zur Bank machte kratzte sich AkkAsha nachdenklich an den Schüppchen ihres Unterarms und sah ihm mit versteinerter Mine nach.

Keineswegs die Art eines wachhabenden RaSho. Ihm muss was zugestoßen sein. Ob mit Gewalt oder nicht, dies gilt es herauszufinden.


Mit wenigen Handgriffen rüstete sich AkkAsha um vor die Tore zu treten. Einer der wachenden RaSho wollte ihr direkt zum Schutz folgen, doch ein strenger Blick der KunLir reichte aus um diesen auf seinen Posten zurückzuweisen. In einer Hand hielt sie ihren Geweihten Stab in der anderen Hand hielt sie verspielt eine Aneinanderkettung von Knochen, das nahezu durchgehend durch das aufeinanderschlagen der Knochen dumpf klapperte.

Wach wanderte ihr Quarzgestein farbenens Augenpaar erst den Wall, dann die natürliche Erhebung des RaKuns welcher provisorisch als Wall genutzt wurde entlang. Dabei hielt sie immer wieder an, um die frisch aufkeimenden Pflanzen zu betrachten. Ebenso legte sie ihre Hand mit dem Knochengespiel immer wieder auf verschiedene Felsen entlang des RaKuns.

Sie hoffte wohl etwas über den Verbleib ihres Bruders zu spüren. Obwohl oft hart und furchtlos auftretend hatte sie eine gewisse Sorge um ihren verlorenen Bruder.

Es war ungewöhnlich. Sehr ungewöhnlich. Sie hielt Ausschau: Nach Spuren, Auffälligkeiten und vor allem nach Zeichen, vor allem jener göttlicher Natur.

Bruder. Wo ist er? Was ist mit ihm passiert? Sind die anderen in Gefahr?


Zuletzt bearbeitet von AkkAsha am 08 März 2023 19:02, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 19 Feb 2023 20:49    Titel:
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Friedlich schien der Rakun dazuliegen. Träge Schwefeldämpfe zogen durch die Spalten und über die Felsbrocken hinweg.

Nichts schien die Ruhe zu stören. Die Wache warf AkkAsha einen nachdenklichen Blick hinterher, gehorchte aber ohne Widerrede. Wohl mochte man am Ausdruck der Augen ablesen, dass dies nicht ganz frei von Unbehagen geschah. Wie schon zuvor YaResh erklärt, hatte man keine Hinweise noch Gründe für das Verschwinden des Bruders gefunden.

Hier und da vermochte die KunLir eine leichte Vibration in den Steinen zu spüren, die sie berührte. Manchmal erschien es sogar ein Pochen, welches ähnlich einem krankhaften Puls in der Handfläche zu vernehmen war. Diffus, nicht genau zu orten. Kein Rythmus, der sich stet wiederholte. Was mochte man nur damit anfangen? Wo war der Ursprung? Die Suche nach der Herkunft führte zu nichts, außer das man schließlich einen verwirrenden Eindruck von den Felsen gewann. Die zu erspürenden Eindrücke verschwammen nach und nach und bald war es nur noch der eigene Herzschlag, den die Rashar vernahm und der das Blut durch den Körper pumpte. Irgendetwas ließ sie erschauern und unbewusst frösteln.
Der nachdenklich umherschweifende Blick glitt über die zuvor zurückgewiesene Wache hinweg und weiter über die Umgebung. Der abgelenkte Geist vermochte jedoch am Rande der Wahrnehmung zu erkennen, wie diese sich konzentriert und suchend von ihren Posten in die andere Richtung der Felsformationen bewegte. Es dauerte eine ganze Weile, bis man realisierte, dass der andere Bruder ebenso nicht wieder zu seinem Posten zurückkehrte.

Während sie auf die Stelle zuhielt, an der sie die Wache zuletzt gesehen hatte, beschleunigte sich unweigerlich der Herzschlag. Ein Gefühl dunkler Vorahnung, dass einen vorantrieb und zur Eile gemahnte. Das Pochen des eigenen Herzens ein dumpfer Rythmus, der in den Ohren dröhnt...

Verwirrt, warum sie diese Stelle aufgesucht hatte, kam sie an dem Ort an, wo der Bruder aus dem Sichtfeld entschwunden war. Die Umgebung gab nichts Ungewöhnliches preis.

Wieso war sie hier? Das Pochen war doch dort drüben am Hang gewesen.

Hatte sie geträumt?

War sie in Gedanken verloren herüberspaziert? War das möglich?

Warum raste ihr Herz?

Um einiges verwirrter mochte sie in den Rakun zurückkehren um den Geschwistern von dem Gespürten zu berichten. Nur, dass sie gesehen hatte, wie noch ein Bruder verschwand - das vergaß sie seltsamerweise.
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 20 Feb 2023 00:38    Titel:
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Zudringliches Gewächs..
Der Bitterforst war den Rashar ein vertrauter Nachbar. Er umgab den Rakun seit jeher, und das Volk aus den Gluttiefen hatte seine Ressourcen zu schätzen gelernt. Aber stets schien der Wald seine Grenzen zu kennen und zu respektieren.
Nun hatte er sie überschritten, und die Rashar hatten reagiert: mit Pranken, Äxten und Feuer.
Und doch waren die Pflanzen zurückgekehrt – und zwar so schnell, wie sie zuvor erschienen waren.


Gleichzeitig waren Wachen verschwunden. Nicht, dass irgendwas darauf hindeuten würde, dass irgendein Zusammenhang zwischen diesen ungewöhnlichen Ereignissen bestand.
Außer...
Außer, dass sie sich am selben Orte zutrugen. Es fehlten just jene RaSho, die am Fuße des Vulkans ihre Posten bezogen hatten.


_`_~^~_°_~^~_´_


Es war am Abend des Tages, an dem die neu errichtete Esse unterhalb des Tempels ihre feurige Weihe empfangen sollte. Die Handlung, so heilig wie der Ort, an dem sie vollzogen werden sollte. Und dennoch konnte sie nicht stattfinden:
Die RakShaNa, jene mitunter recht zurückgezogenen RasharHo, die oft für Tage oder länger in tiefe Stollen und Klüfte des Feuerbergs vordrangen, auf der Suche nach seltenen Erzadern, waren nicht erschienen.
So entschied die KunLir AkkAsha, dass die versammelten Stammesmitglieder der Mutter einen anderen Dienst erweisen sollten. Der ShoRaKa KalOshra nannte das Ziel: Feuerhöhlen weit östlich. Dort sollten die Rashar jagen.
Aber zuvor – bevor sie den heimatlichen Berg verließen – sollten sie noch einmal gemeinschaftlich die nachgewucherte Wildnis in ihre Schranken weisen. Mit Äxten ausgerüstet, sollte ein jeder von ihnen ein oder zwei junge Bäume oder Stauden roden. Die KunLir mahnte noch, sie mögen dabei die Augen offen halten, ob ihnen irgend etwas auffiele in dem Gestrüpp, was auf den Verbleib der vermissten Geschwister hindeute.
Und so taten sie ihr Werk, und sie befreiten einen kleinen Abschnitt südlich des Nordtores zum Rakun erneut vom sprießenden Gewächs. Dann zogen sie hinaus ins Land, den Feuerhöhlen zu – der Mutter Ahamani zu huldigen im Kampf, der ihre Natur war.
Doch zuvor wies der ShoRaKa den vor dem Tore wachhabenden RaSho DrerBrakRanur an, die Rodung dort fortzusetzen, wo sie aufgehört hatten, und dabei weiter auf etwaige Spuren zu achten, die seine verschwundenen Kameraden dort hinterlassen haben mochten.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 28 Feb 2023 13:40    Titel:
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DrerBrakRanur sah zu KalOshRa hin und nickte eifrig als er ihm die Anweisung zur weiteren Rodung der Grünpflanzen gab. Der hohe Bruder hatte schon oft seine Erfahrung und Fürsorge für den Stamm unter Beweis gestellt, also folgte der RaSho seiner Weisung mit großem Stolz.
Nachdem er den losziehenden Jägern seines Stammes noch einen Augenblick nachgesehen hatte, löste sich DrerBrakRanur von seinem Posten und begann mit wachem Blick und großem Eifer seine Aufgabe zu erfüllen.

Nach einer Zeit, die dichte Vegetation hatte bereits einige Verluste erlitten, glaubte DrerBrakRanur Fußspuren zu erkennen. Bei der Allmutter, sollten das die Spuren des Bruders ShuResh sein? Er musste ihnen folgen!
Den ursprünglichen Befehl vergessend, eilte er den Spuren nach, die sich vor den Augen des Rashar zu offenbaren schienen.
In der Vorfreude den verlorenen Stammesbruder zurück zum RaKun führen zu können bekam er nicht einmal mit, wie sich sein Bewusstsein langsam eintrübte.

[...]

Noch immer von Verwirrung gezeichnet trugen die Schritte den RaSho langsam zum RaKun und dem Stamm zurück, die Augen stetig auf die eingeritzten Schriftzeichen der Knochentafel fixiert. Rezitierend erklingen die Worte wie ein Mantra:

"Dieser hier ist ShuResh, er muss zurück zum RaKun. In seinem Kopf verschwinden Dinge. Dieser hier ist ShuResh. Es pocht. Er muss zum Stamm zurück."

Nur einmal sah DrerBrakRanur von der Tafel auf um die Schwester und Goldhorterin TakKra zu grüßen. Aber noch ehe er sich die Frage zu Ende gestellt hatte, was sie aus dem RaKun führte, geriet die Begegnung schon in Vergessenheit.

Zurück im Herz des Vulkans platzierte der RasharHo dann die Knochentafel gut sichtbar für alle, die die frisch geweihte Esse besuchen mögen.

[OOC: Die Tafel ist für jeden Rashar lesbar, der Inhalt wird jedoch von jedem, der nicht Geweihte Ahamanis ist, nach ein paar Minuten wieder vergessen werden.]



Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 28 Feb 2023 13:42, insgesamt einmal bearbeitet
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Lararshii





 Beitrag Verfasst am: 02 März 2023 22:03    Titel:
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KalOshRa, VerRuni und nun auch NarToKaRii.... ihre Befürchtungen nahmen mehr und mehr Form an. Und dennoch ward es zu früh für Gewissheit und zuviel Nebel und Rauch lagen noch um die aktuellen Geschehnisse...

2 verschwundene Wachen....
Goldhorter TakRa scheint auch verschwunden...
Geschwister vergessen in Windeseile den Inhalt der Tafel...
die wuchernden Pflanzen....

Es standen zunächst noch weitere Untersuchungen an. Um den Stamm aber zu schützen hängt sie im Tempel, Goldhorter, Mine und Schelaccitori folgenden Aushang aus und lässt durch KalOshRa die Wachen über folgendes Vorgehen unterweisen


MhaGar werte Geschwister,

auf Grund des Verschwindens von mindestens 2 Wachen und weiterer unerklärlicher Ereignisse, ist es zum Schutz des Stammes fortan nir gestattet den Rakun allein zu verlassen!

Jedes Verlassen des Rakuns hat mindestens zu Zweit zu erfolgen. Weiterhin werden Name und Ziel auf die aufgestellten Knochentafeln an den Ausgängen eingetragen und bei Rückkehr durchgestrichen!

Für Mutter und zum Schutze des Stammes

KunBra
Lararshii
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 05 März 2023 15:40    Titel:
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Es war an der Zeit.

In den ewigen Höhlensystemen unter Gerimor schlug er seine alten Augen auf und ließ den Blick über sein Gefolge wandern. Was waren sie fleißig gewesen. Was hatten sie ihm unermüdlich gedient.. und jetzt war es es endlich soweit.

"Nochhh ein kleines bisssszzzzchen, Meissszzter!", zischelte ihm einer von der Seite zu. Ja, er konnte die Hitze fühlen, dort hinter dem nackten Fels. Er spürte sie schon seit Tagen, sie rief ihn, verlangte nach ihm. Und nun war sie ganz nah.
Ohhhh und wie er sich nach IHR verzehrte!

Die geschlitzten Pupillen pendelten weiter durch das Gewölbe über die fleißigen Diener, bleiben an einem haften. Aufflammende Wut.

Verflucht, was erlaubte sich dieser Wurm?!

"Du Narr!! Essszzz gebührt nur miiirrr!", brüllte er wie vom Wahnsinn getrieben und stürmte auf den Lakai zu. Dieser war gerade im Begriff die Wand zu öffnen. Seine monströse Rechte packte den Kleineren und hob ihn in die Höhe und mit gewaltiger Kraft schlug er mit dem protestierenden Lakaien auf die Felswand ein, welche langsam zu bröckeln begann. Durch die entstehenden Risse drang, begleitet von einem rötlichen Licht, die ersehnte Wärme nach der er sich so verzehrte!
Beflügelt von der versprechenden Hitze liess er den Lakaien fallen und begann nun beidhändig Brocken aus der Wand zu reißen, bis sich die zähe rote Flüssigkeit schließlich in den Stollen ergoss.

Noch stundenlang sollte man sein Jauchzen durch die Stollen hören.

Und im RaKun begann der Lavastand unmerklich zu sinken.



Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 05 März 2023 15:44, insgesamt einmal bearbeitet
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AkkAsha





 Beitrag Verfasst am: 07 März 2023 21:33    Titel:
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Zwar unmerklich aber doch spürbar.

Ein wenig trüber wurde ihr Blick nun seit den letzten beiden Tagen. Ebenso plagten sie schwache Kopfschmerzen und auch ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit. Trotz der immer wieder spürbaren Anwesenheit der Mutter in den letzten Tagen und Wochen machte sich langsam Sorge um den Stamm in ihr breit. Denn auch gab Mutter ihr das Gefühl schwächer zu werden. Das Feuer wurde schwächer und ging langsam nur noch in eine Glut über.

Wortlos nachdenkend wanderte sie an den Höhlen des RaKun, entlang der Lavaströme, vom Tempel herunter in Richtung des Nordtors. Klanglos waren ihre die Schritte ihre nackten beschuppten Füße, während dagegen die kunstvoll eingearbeiteten Knochen an Kleidung und Haar immer wieder klapperten – wie bei einem Windspiel.

Woher kam die Last die sie auf sich spürte? Die immer weiter wuchernden Pflanzen welche nun wie tot scheinen - kommen sie wieder? Shu.. wie hieß er noch gleich - des RaShos Knochentafel? Die Vorkommnisse beim Aufstieg der Rashar welche Mutter erst vor kurzem zum RaKun entsandt hatte? Wie viele Rashar konnten den Weg vielleicht gar nicht beschreiten und starben auf dem Weg? Oder welche Gefahren waren da noch die sie unbewusst wahrnahm? Was bereitete die Beben? Waren tatsächlich Wesen soweit an den RaKun vorgedrungen? Es Bestand eine Gefahr.

Geschaffen aus Lavagestein und Mutters Macht war die Lava doch ein Bestandteil von den Rashar und so auch von ihr. Als Gluthüterin hatte sie zusätzlich auch noch eine besondere Nähe zu Mutters Glut. Mit diesen Gedanken kam sie am Nordtor an. Ihr Blick haftete dabei an den Lavagräben.

Ein reines Empfinden. Schwindet die Lava? Nicht nur ein Gefühl, es war tatsächlich so, es war ein Rand am Lavagraben ersichtlich.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 08 März 2023 18:13    Titel:
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Das Pochen des Berges war schon einige Zeit versiegt als JuMalaShor seinen Wachposten in der Mine des RaKun bezog. An diesem Abend war er an der Reihe den Ort zu beaufsichtigen, der Mutters heiliges Metall hervorbrachte.
Diese Aufgabe erfüllte den RasharHo stets mit großem Stolz und so drehte er gewissenhaft seine Patrouille durch den Stollen.
Die Monotonie der Arbeit gab ihm die Gelegenheit seine Gedanken schweifen zu lassen. Derzeit gingen im RaKun sonderbare Dinge vor. Das PhraNuk war flüchtig, Brüder und Schwestern verschwanden.. was hatte dies zu bedeuten?

Ein kühler Windzug streifte JuMalaShor und er fröstelte einen Moment. Es war kühler geworden. Lag dies an der weißen Decke die das Außen nach dem großen Leuchten hervorgebracht hatte?
Nein. Mutters Wärme war stets unbeeindruckt vom Winter geblieben..
Sein Augenpaar, gefärbt wie das Metall, das er bewachte, pendelte zu einem der beiden Lavabecken der Mine. Moment. Konnte es sein?
Der RasharHo schlitzte die Augen und entfernte sich von seiner Patrouillenroute, um einen besseren Blick auf das Lavabecken zu erhalten. Tatsächlich. Dort, über der Lava war ein Rand, viel frischer als das Gestein der Umgebung.
Er weitete die Augen. Bei der Mutter, die Lava sank!

Ein Pochen. Dann ein nächstes, gefolgt von einem fanatisch anmutenden Jauchzen.

Der Kopf des Rashar ruckte zur Seite und er fokussierte eine bestimmte Wand im Gewölbe. Das kam nicht von außen.

Ein weiteres Pochen fuhr durch den Berg und plötzlich ergriff ihn die Flüchtigkeit des PhraNuk. Er wusste nicht mehr, was er hier tat oder warum er hier war.
Verwirrt sah er sich in der Mine um. Warum zog es hier so kühl mitten im Herzen des RaKun? Wieder ein Blick der Verwirrung durch die Höhle, welcher an einer bestimmten Wand haften blieb.

Ein letztes Pochen scholl durch die Gewölbe und als einige Momente später ein RakShaNa die Tiefen betreten hatte, war JuMalaShor schon nicht mehr im RaKun aufzufinden. Auch auf der Knochentafel an den Ausgängen des Vulkans war sein Name nicht vermerkt worden und fragt man die Torwachen, so werden sie nur den Kopf schütteln und berichten, dass niemand den RaKun ungesehen hätte verlassen können.



[...]


Mit gleichmäßigen Bewegungen führte er den rauen Stein am Metall seines Werkzeuges entlang.

Die Stimme würde ihn stark machen, er wusste es. Er hatte schon SO viel getan, um sie zufrieden zu stimmen. Bald würde er seinen Lohn erhalten. Sie MUSSTE ihn belohnen, es stand ihm zu!
Er war schon immer stärker gewesen als seinesgleichen. Schon immer hatte er sich durchgesetzt. Es musste Schicksal sein, dass die Stimme ihn gefunden hatte, dass sie ihn zur Hitze führte. Er war geboren, um zu herrschen. Sie waren geboren, um IHM zu dienen.

Und seine Herrschaft würde großartig sein.

Der Gedanke an die Zukunft entlockte seinem Maul ein scharfzahniges, hässliches und grausames Grinsen.
Seine schuppigen, krallenbewehrten Hände legten den Schleifstein zur Seite, mit dem er das Blatt seiner riesigen Schaufel rasiermesserscharf zugeschliffen hatte. Dann erhob er sich aus seinem Thron und wanderte die Stollen entlang. Immer wieder hielt er inne, um den Arm auszustrecken und die Wand abzutasten. Nein, hier war es noch nicht. Doch es musste hier irgendwo sein! Die Stimme hatte es ihm doch GESAGT!

Ein frustriertes Brüllen entfuhr seiner Kehle. Verdammt! Er wollte seine Herrschaft endlich antreten!
Seinen Weg durch den Komplex an Höhlengängen fortsetzend, dauerte es noch eine Weile bis er endlich den richtigen Ort gefunden hatte. Er spürte, dass hier eine große Ader entlangfloss. Euphorisch aufschreiend setzte er den ersten Schaufelstich an.

Im RaKun sollte man die Konsequenzen bald deutlich zu spüren und zu sehen bekommen.
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AkkAsha





 Beitrag Verfasst am: 08 März 2023 20:38    Titel:
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Wortlos stand AkkAsha im Tempel der Ahamani, direkt vor ihrem Altar. aus Lavagestein Völlig regungs- und nach außen hin emotionslos betrachtete sie die Statuen der Mutter mit geschwächtem Blick. Nach außen hin musste sie Stärke zeigen, der Stamm sah zu ihr und den anderen Geweihten auf. Sie vertrauten ihr und erwarteten Führung. Im inneren war sie jedoch traurig und erschöpft, ähnlich ging es der Schöpferin, das konnte sie spüren.

Schritte waren zu hören. Jemand kam die groben Felstreppen hinauf zum Tempel. Als sie sich herumdrehte schnürte sie ihre Priesterrobe enger, denn es war kälter geworden. Kälter als sie es jemals am RaKun verspürte.
Die KunLo ThaKi suchte AkkAsha auf. Als KunLo beschreitet man einen steinigen Weg, um letztendlich auf der langen Strecke von Mutter geprüft zu werden. Diese Prüfung würde über ihr weiteres Leben innerhalb des Stammes entscheiden.

Auf ThaKis Weg war einer dieser Steine sich mit dem PhraNuk der Male der Rashar auseinanderzusetzen. PhraNuk zu erweitern und weiterzugeben. Eigentlich kein Stein sondern eine Pflicht. Während dieses Gesprächs bemerkte AkkAsha hin und wieder
den warmen Blick der stolzen Chimäre auf den Beiden liegen. Dieser war schwächer als sonst, aber doch war er da.

Mit einem wiederkehrenden grummeln und poltern welches durch den Berg fuhr und die Lavabecken um sie herum in Aufruhr brachte unterbrachen die Beiden ihr Gespräch.
Die Lava wurde bereits weniger, Mutters Glut verging langsam. Was würde als nächstes passieren?

Entschlossen standen die Beiden auf um zu sehen was passierte.. und sie hörten sie es erst, bevor sie es mit den eigenen Augen sahen. Ein reißendes erdig schlotzendes Geräusch ertönte über den Tempel hinweg.




Die Lava sank schlagartig um mehr als einen halben Meter ab. Gleichzeitig der für sie unverkennbare schmerzerfüllte Schrei der Mutter. AkkAsha durchfuhr mehr als nur ein Schrecken. Mit großer Mühe musste sie gegen eine feurige Lava-Träne ankämpfen. Irgendwas schwächte Ahamani und raubte ihre feurige Glut und Macht. Es war nun eindeutig: Mutter wurde im Moment angegriffen.

Sie war sich fast sicher das alle Geschehnisse zusammenhängen mussten. Dies konnte keiner von vielen Zufällen sein. Sie machten sich zum Schlot des RaKun auf, um hinunterzusehen, sie wollten erkennen was vor sich ging.



Beide knieten am Abgrund und AkkAsha sprach zu Ahamani in der Hoffnung von ihr einen wichtigen Hinweis zu bekommen. Doch das was Beide zu Gesicht bekamen war der Schmerz der Mutter und es erfüllte beide für den Moment mit purer Angst. Auf der Lavadecke war im Lichtschein des geschmolzenen Gesteins das Gesicht einer Chimäre zu erkennen. Das Gesicht sah sie liebevoll an, so wie eine Mutter die ihre Kinder ansah. Doch sah man ihr zusätzlich den Schmerz an, die Erschöpfung und eine Krankheit?

Lange Zeit verweilten die Beiden auf der Stelle ehe AkkAsha die KunLo fortschickte um ihre Aufgaben weiter zu verfolgen, denn dabei konnte AkkAsha den warmen Blick der Mutter erspüren. Es stärkte sie. AkkAsha selbst machte sich an die Arbeit die Erlebnisse im Tempel dem restlichen Stamm kundzutun. Sie mussten sich vorbereiten: Alle.

Am morgigen Tag den 09. Lenzing stand etwas bevor was über das fortbestehen Ahamanis und auch ihrer Kinder entscheiden würde. Wie es danach weitergehen würde, müsste sich zeigen...


Dem Weg Ihrer sengenden Glut zu folgen bedeutet, Gemeinschaft zu schützen und zu stärken. Das war es nun was AkkAsha tun musste.


Zuletzt bearbeitet von AkkAsha am 08 März 2023 20:40, insgesamt einmal bearbeitet
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YaResh





 Beitrag Verfasst am: 09 März 2023 18:35    Titel:
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Schweres Metall umhüllt den hünenhaften Körper des Rashars. Die Zeichen der Zeit sind deutlich daran zu erkennen. Kratzer, Dellen und matte Stellen des Metalls. Hier und da noch festgetrocknetes Blut. Die jüngsten Kämpfe haben ihre Spuren hinterlassen. Langsam erhebt er sich von der Knochenbank auf der eben noch die Rüstung anlegte. Er schnallt sich diverse lederne Holster um die Hüfte oder die Brust. Mit leisem Singen rutscht ein schweres Schwert in die Scheide. Ein weiter Dolch wird geholstert. Eine große Axt findet an seinem Körper ihren Platz. Langsam, leicht in Gedanken versunken, greift er nach seinem Schild und klemmt ihn sich auf den Rücken. Der mit Leder umwickelte Schaft seines schweren Hammers knarzt leise als er ihn umschließt. Langsam hebt sich der Hammerkopf vom Boden und der Hammer findet einen Platz an der Hüfte des Rashars.

Die letzte Nacht hatte er unruhig geschlafen. Seine Gedanken wirkten irgendwie zerstreut. Sein Geist vernebelt. Ein ungewohntes Gefühl wie er es bisher noch nie erfahren hat.

Er schüttelt die Gedanken ab und verlässt seine Höhle. Ihn dürstete es nach einem guten Kampf. Zielstrebig macht er sich auf den Weg aus dem RaKun. Durch das Nordtor schreitend verlangsamt er seine Schritte. Sein Kopf. Irgendetwas stimmte nicht. Er schiebt sich den Helm etwas zurecht und marschiert weiter.

Der Schnee knarzt unter seinen Füßen. Er erinnerte sich an das letzte Jahr, als der erste Schnee gefallen war. Damals war es deutlich früher. Er hebt kurz die breiten Schultern an und setzt sich wieder in Bewegung. Es war kalt geworden, dachte er sich.

Irgendetwas stimmte mit seinen Gedanken nicht.

Er marschierte weiter durch den Schnee nach Wetterau. Der Kampf wartete auf ihn. Seine Waffen gelüsteten nach Blut...

Er spürt den Schnee unter seinen Füßen.

Der Blick wird über die Schulter geworfen. Der RaKun. Er sollte dort etwas erledigen. Oder nicht...?

Irgendetwas stimmt mit seinen Gedanken nicht...
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AkkAsha





 Beitrag Verfasst am: 12 März 2023 17:36    Titel:
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Schwer öffneten sich ihre Augenlieder, ehe die quarzgestein farbenen Augen an die Stalagmiten ihrer Höhle starrten. Die Augen waren nicht mehr so trüb wie vor ihrem Angriff auf die Echsenwesen, die Kraft kehrte langsam zurück. Inzwischen waren einige Tage vergangen, das Pochen und Schlagen aus den Tunneln unter dem RaKun war verschwunden. Dennoch hatte Mutter ihre volle Kraft noch nicht zurück, die Wärme um den RaKun war auch verschwunden. An einigen Stellen blieb die weiße Asche, der SchNee, sogar liegen.

Doch was hatten sie erreicht?

Der Stamm hatte sich zusammengefunden um der Ursache aller Probleme auf den Grund zu gehen. Rashar verschwanden, PhraNuk verflog und ward vergessen, die Lava sank, immer wieder hallendes lautes poltern und krachen aus den Tunneln des RaKun, Rashar die auf ihrem Weg zum RaKun mit feindlichen Echsenwesen und eingestürzten Tunneln zu kämpfen hatten und mit all den Angriffen schwand auch Mutters Kraft.

Noch während die Rashar über die Geschehnisse sprachen und die Lo RhiNii das PhraNuk niederschrieb erschütterte ein gewaltiges Erdbeben den RaKun. Vor dem Beben erzählte der RakShaNa VarKhor dass ein anderer RakShaNa mit dem Namen JuMalaShor in den Minen der Rashar verschwunden war.

Als Felsen überall um sie herum einschlugen eilten sie in die Hallen der SenToKi und schnell fiel auf das einer der Rashar nicht anwesend war: Der RaShoKa YaResh fehlte – diesen hatten sie bei der Zusammenkunft noch gar nicht gesehen. Ein kleiner Suchtrupp der SenToKi sollte ihn ausfindig machen, war jedoch erfolglos. Bei der Rückkehr berichtete der Bruder KalOshra von Spuren rasharischer Plattenstiefel in den Stollen der Rashar. Schnell war der Schluss gefasst und die Rashar machten sich geschlossen auf, um in den Stollen nach weiteren Spuren zu suchen. Jeder Rashar war als Teil der Gemeinschaft tätig und trug seinen Teil zur Suche bei. KalOshra versuchte die Spuren des RaShoKa zu deuten, während die RaSho zusammen mit den BrakNas die restlichen Anwesenden schützten.
Der RakShaNa VarKhor kam letztendlich zum Einsatz als die Spuren vom Bruder YaResh gedeutet werden konnten: Es gab einen Tunnelabgang welcher freigegraben werden musste, bevor sie ihn betreten konnten...

Schwefel lag in der Luft, starke Hitze war zu spüren, ein Gestank wie man ihn von Echsenwesen aus den Tunneln der alten Heimat kannte war überall wahrnehmbar und der Geruch von frischem Blut lag in der dicken Luft. Die Rashar waren angespannt, jeder schien zu spüren was heute auf sie zukam. In Formation rückten sie vor und fanden YaResh am Höhlenboden liegend zwischen vielen leblosen Echsen- aber auch Rashar-Körpern. Während die BrakNa NarToKaRii den niedergeschlagenen YaResh untersuchte durchfuhr AkkAsha und wohl auch die anderen ein Schock wie der eines Blitzschlages. Dem Bruder wurde eines seiner beiden Hörner abgesägt. Die Rashar hatten sie wohl beim Vollenden ihrer Arbeit gestört. Sie töteten Rashar um das Horn zu stehlen?




In der kleinen Höhle in welcher sie YaResh auffanden war ein eingestürzter Tunnel, wohl einer der Tunnel die zur alten Heimat führten. Dieser würde für AkkAsha noch eine größere Rolle spielen – doch zuerst galt es das Übel zu beseitigen.

Die gesamte Gruppe machte sich weiter und tiefer in die Höhlen auf, wobei sie immer wieder auf Echsen und Ratten trafen welche sich ihnen entgegenstellten. Neben den unzähligen hinterhältigen Angriffen aus den Felsspalten der Höhlen fanden die Rashar Unmengen an Werkzeug zum Graben. Ebenso führte ein so schien es – frischer Graben mit Lava den Tunnel entlang. Dies würde das Absenken der Lava im und um den RaKun erklären.

Nachdem sie eine gewisse Strecke an Echsen und Metern hingelegt hatten, kamen sie in eine riesige Höhle, in welcher sich eine Art Festung befand. Diese wurde von gewaltigen Mauern und einem riesigen Tor geschützt. Eigentlich wollten sie ihre Aufmerksamkeit dieser widmen, doch war wie durch Magie auf einmal allen der Grund ihres Aufenthalts hier unten in Vergessenheit geraten. Niemand wusste mehr, warum sie sich hier aufhielten. Für jenen Moment waren die Rashar vorbereitet, denn die kleine Lo RhiNii hatte zu diesem Zweck alles aufgeschrieben. So dauerte es zwar lange Momente bis dem ersten diese Notizen in den Armen der Lo aufgefallen waren – doch halfen sie ihnen sich an den Sinn und Zweck ihrer Expedition zu erinnern. Doch wieso musste die Lo dieses aufschreiben? Die Rashar haben eine besondere Bindung zu den Lo und ein Bedürfnis jene zu schützen. Einem jungen Wesen dem Ahamani das Feuer des Lebens eingehaucht hat, oft noch unfähig sich zu verteidigen. In einer solchen Situation bei völliger Hilf- und Ahnungslosigkeit richten die Rashar schon allein aus Instinkt die volle Aufmerksamkeit auf die anwesenden RasharLo.


Erst nach all diesen Gedanken und Erinnerungen richtete AkkAsha sich langsam aus ihrem Fellbett auf und ihr wurde wieder bewusst wie schwach die Mutter auch jetzt noch sein musste. Sie entzündete als morgendliches Ritual eine Räucherschale und kniete in völliger Demout vor dem Altar den sie in ihrer eigenen Höhle aufgebaut hatte. Solange bis sie wieder in Gedanken versank und ein lauter höhnischer Ruf sie in die Höhlen unter dem RaKun versetzte



„HAHAHA!! Das Festmahl ist eingetroffen!“

So hallte es durch die Tunnel. Dies musste der Feind gewesen sein, jener der all dies hier steuerte. Seinen immer wiederkehrenden spottenden Rufen folgten sie in verschiedene Höhlengänge, gefolgt vom rhythmischen Trommeln des ShaAhro VatTorr. Durch das Hallen der Stimme durch das gesamte Tunnelsystem konnten sie den Standort des Feindes nicht genau ausmachen. So mussten sie immer wieder Rückschläge hinnehmen.
Einmal kamen sie in einen Leergang und wurden von Echsen überrascht, die nur auf sie gewartet hatten. Nach einem kurzen Scharmützel wurden diese jedoch ausgelöscht und sie fanden verschiedene Aufzeichnungen. Eine dieser Aufzeichnungen nahmen sie mit - Ausgrabungsnotizen einer Echse die sich Ssythizrak nannte, der Aschefürst. Vielleicht die Echse die sie rief? Über dieses Buch mussten sie noch mehr erfahren, jedoch wollten sie zuerst dieser irren Stimme folgen, um ihr den Gar auszumachen.

Das zweite Mal wurden sie von einem Wesen sehr alter Tage überrascht. Eine riesige Spinne, ein Ungeheuer welches oft in den Schriften der Heimat beschrieben war. Diese Wesen waren nur in tiefen Tunneln unterhalb des RaKuns oder in der nähe von anderen Lavaströmen aufzufinden.

Sie überquerten Lavaflüsse, Lavaseen und Berge, welche sich innerhalb riesiger Höhlenabschnitte befanden. Sie hatten inzwischen auch mehrere Stunden Kampf hinter sich und die Erschöpfung lag ihnen bereits in den Knochen, als sie auf eine riesige Plattform auf einem Lavabecken kamen. Das Wesen Ssythizrak erwartete sie dort bereits mit einem Lachen. Ohne ein Anzeichen der Diplomatie stürmten die Rashar mit der noch verbleibenden Kraft auf dieses Wesen zu und zerhackten es
in voller Hingabe für Ahamani, Mutter des Feuers, Hüterin der Glut, Bringerin der Asche, Schöpferin der Rashar, Tochter Alatars und Verbündete des Raben. Ohne weitere Tote kamen sie heute aus, sie hatten den Feind besiegt. Oder nur zurückgedrängt?

Egal wie das Ergebnis für den Augenblick aussah. Mutter war zufrieden und alle konnten dies spüren und letztendlich auch sehen. Eine Zunge aus Lava kam aus dem See vor ihnen empor und umschloss ShuunRa komplett. Mutter weihte die Schwester und beschenkte den Stamm am RaKun mit einer RaShoKa. RaShoKa ShuunRa.

Die Räucherschale ging aus und AkkAsha zwinkerte ein paar Mal mit den Augenliedern ehe sie registrierte wo sie sich eigentlich befand.

Wie würde es nun weitergehen? Mutter war nicht wieder bei voller Kraft, irgendwas stimmte immer noch nicht. Sie mussten herausfinden wieso und hofften dabei auf Hilfe durch die Ausgrabungsnotizen des Aschefürsten. Während all dies geschah waren AkkAshas Gedanken immer wieder bei dem verschütteten Tunnel in die Heimat und einer angemessenen Würdigung der Mutter in diesen Tunnelsystemen der Echsen. Ein Mahnmal für jene die sich erneut trauen sollten so weit in ihre Welt vorzudringen. Sollte die Lava nicht in den RaKun zurückkehren, so würde Mutters Reich eben auch hier her ausgeweitet werden müssen.


Zuletzt bearbeitet von AkkAsha am 12 März 2023 17:48, insgesamt 5-mal bearbeitet
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AkkAsha





 Beitrag Verfasst am: 19 März 2023 21:16    Titel:
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Mit einem Mal riss sie ihre tiefschwarzen Augenlieder auf. Schockiert und erschrocken war ihr Blick zugleich als sie wieder von einem Traum aufwachte. Für die meisten anderen Lebewesen auf dieser Welt waren Träume nur die einfache Verarbeitung der Vergangenheit und der Gedanken, die man sich dazu machte. Für die Geweihten der Ahamani war es oft eine besondere Verbindung, bei welcher sie in direkten Kontakt mit ihrer Schöpferin treten konnten… und so war es auch diesmal.

Als sie nach einer langen Stammessitzung aus dem RaiBuRaRi in ihre Höhle zurückkehrte hüllte sie sich erschöpft und verfroren in einige der ausgebreiteten Tierfelle ein, denn zurzeit war es im RaKun kälter als jemals zuvor:


Der Schlaf empfing sie in einer willkommenen Umarmung, ehe sie von Nichts aus direkt in ein Gefühl der Panik gestoßen worden ist. AkkAsha rannte in endlosen Gängen und Höhlen, ein endloses Tunnelsystem in dem sie sich verlaufen hatte. Sie hatte das Gefühl verfolgt zu werden, anscheinend war sie auf der Flucht vor jenen die sie in der Unterwelt jagten. Der Atem ging ihr aus, die Beine drohten zu versagen, all ihre Muskeln brannten vor Überlastung. Verzweifelter wurden ihre Luftzüge, doch immer wieder hatte sie den Hauch von Hoffnung dem eigenen Untergang zu entgegen. Eine Abzweigung der Höhlengänge war vor ihr aufgekommen, sie musste sich entscheiden. Rechts oder links? Es war keine Zeit dies weiter zu bewerten und sie lief instinktiv nach links und hetzte somit den Tunnel weiter entlang. Die Jäger kamen zwischenzeitlich immer näher. Voller Verzweiflung bog sie bei der nächsten Abzweigung erneut links ab und sah dann direkt in einen eingestürzten Tunnel. Es gab kein Zurück mehr, ehe sie schon die ersten animalischen Zähne spürte die sich in ihr warmes Fleisch gruben. Unfähig sich zu verteidigen hüllte sich ihre Umgebung in vollkommene Dunkelheit.


Es war ein schlimmes Gefühl. AkkAshas schwarzes Herz flammte verzweifelt auf, sie verkrampfte komplett. Völlig machtlos war sie in diesem Traum ihrem Ende entgegengerannt. Sie spürte die außergewöhnliche Kälte durch ihre Knochen fahren während sie ihren Oberkörper aufrichtete. Wie gelähmt verharrte sie nun mit starrem Blick in dieser Haltung, während ihr der Traum immer wieder durch den Kopf ging.

Mutter wollte sie nicht täuschen oder ähnliches, nein. Sie zeigte ihr das, was gerade passierte: Ihre Kinder wurden direkt zur Schlachtbank geführt und kamen nicht am Ziel an. Mutter selbst konnte nur gequält zusehen, sie war zu schwach um selber einzugreifen. So gab sie AkkAsha die Aufgabe sich darum zu kümmern.

So wurde der KunLir AkkAsha am heutigen Morgen schnell klar was sie zu tun hatte. Nicht nur die Leichen von ihrer letzten Expedition in die Höhlen mussten untersucht und zurückgebracht werden, auch der Tunnel in die alte Heimat welcher eingestürzt war musste freigegraben werden. Die Gefühle der Gluthüterin waren nicht voller Zorn. Sie waren voller Trauer, Mitleid und einem Drang den Schwestern und Brüdern zu helfen welche Mutter weiterhin in Richtung des RaKun entsandte. AkkAsha versammelte alle um sich herum: Rashar der SenToKi, einen RakShaNa, die KunLo, eine BrakNa. Jeder musste seinen Wert unter Beweis stellen, denn heute war der Tag gekommen an dem Mutter sie brauchte.

In einer militärischen eingespielten Formation bewegten sich die Rashar zügig und doch leise in den Tunneln voran. Das erste Ziel war es die gefallenen Geschwister zu untersuchen und zu bergen. Nur die leisen Schritte und knappen Befehle der Rashar hallten durch die Gänge und eben ein stetiges Rauschen der abfließenden Lavaströme. Bei den Leichen angekommen sicherten die SenToKi die verschiedenen Richtungen ab, während NarToKaRii, KalOshra und ThaKi die Leichen untersuchten. Keiner der Toten war einer der Rashar welche vom RaKun stammten. Dies hieß all jene waren Gefallene, welche aus der alten Heimat entsandt worden sind. So wurde AkkAsha in diesem Moment noch klarer das es mit das oberste Ziel sein sollte den eingestürzten Tunnel freizuräumen. Noch während die ersten toten Rashar mit Geleitschutz der SenToKi abtransportiert worden sind machten sich die beiden RaShoKa ShuunRa und YaResh daran die Felsbrochen des eingestürzten Bereichs zu zerschlagen und wegzuräumen.

Das Bergen der toten Rashar war so laut, dass es Echsen anlockte, welche noch in den Tiefen dieser Tunnelsysteme auf der Suche nach Nahrung umherstreiften. Echsen welchen es nach Fleisch und Blut dürstete. Doch war es dieses Mal anders, die Echsen liefen unkontrolliert und vereinzelt auf sie zu, sie hatten keine Führung mehr seitdem die Rashar ihren Anführer in Stücke gehackt hatten. So konnten alle Echsen ohne Probleme schnell und gezielt niedergestreckt werden. Ob durch einen geführten Schlag oder den Abschuss eines Pfeils – die Rashar waren schneller und keiner der Streiter wurde verletzt. Die Echsen waren heute also kein Problem für sie, weshalb sie ihren Fokus weiter auf den eingestürzten Tunnel legten während nur noch zwei weitere Rashar sie vor nähernden Feinden beschützten. Immer wieder mussten sie feststellen das zwischen den Trümmern ein weiterer Rashar sein Ende fand. Inzwischen waren jedoch alle Rashar geborgen und der Tunnel nahezu frei.

Einer der grabenden RaShoKa gab in fester und vor allem ruhiger Stimme von sich dass das ein weiterer Feind sich anbahnte. Während der erfahrene RaShoKa mit dem Namen YaResh seine Hacke wegwarf und Waffe und Schild zur Hand nahm, stürmte bereits ein Meer aus Vulkanratten aus einem freigeschaufelten Loch des eingestürzten Tunnel hervor. Es waren viele hektische Bewegungen und einzelne Ziele konnten nicht ausgemacht werden, weshalb die Rashar sich schnell zu einer Traube einfanden um alle Feinde von außen abzuwehren versuchten. Ohrenbetäubendes fiepen, ein bestialischer Gestank von Kot, Blut und zerrissenen Eingeweiden machte sich im Tunnel breit. Lange hielt der Strom dieser Bestien an doch die Rashar hielten Stand. Sie wussten das es sich hierbei um keine Aufgabe handelte sondern ein notwendiges Ziel welches es zu erreichen galt. So kam es zu dem Moment als keine weiteren Ratten mehr aus dem freigeschaufelten Loch kamen. Gerade das brachte AkkAshas Herz neu zum aufflammen als sie in diesem Moment sah das keiner der Anwesenden die Zeit zum verschnaufen nutzte sondern sich alle direkt wieder an die Aufgaben machten.




Der letzte Fels war es der einigen der anwesenden Rashar ein Lächeln auf die tiefschwarzen Lippen zauberte. Im Moment als dieser bei Seite geräumt war und der Tunnel wieder frei lag kam ihnen allen ein angenehm warmer Luftstrom entgegen. Der Weg aus der Heimat war wieder frei.

Erschöpft, aber auch zufrieden und vor allem stolz kehrten die Rashar von ihrer Aufgabe zurück in den Tempel. AkkAsha fand es als Notwendigkeit ihre Worte an Mutter und vor allem an den Stamm zu wenden:


Die Geschwister haben heute Großes geleistet, immer wieder spürte AkkAsha die Anwesenheit der Schöpferin. Sie blickte stolz auf ihre Kinder. So will AkkAsha nun ihre Worte vor all jenen Kindern an die Mutter Ahamani richten, bevor sie sich gesammelt in der heiligen Quelle, dem Onsen, einfinden wollen um sich zu erholen. Ahamani, Mutter des Feuers, Hüterin der Glut, Bringerin der Asche. Schöpferin!!! Tocher Alatars und Verbündete des Raben. Um dein Feuer wieder anzufachen und höher lodern zu lassen als je zuvor, wie die Verbundenheit zu deinen Verbündeten - So stehen sie heute alle hier. Ob deine Kinder den Zielen gerecht werden konnten, obliegt allein dir, Mutter. Als Gemeinschaft sind sie heute zusammengekommen, um deine Aufmerksamkeit und dein Feuer wieder zu stärken. Gemeinsam haben sie gehandelt, gekämpft und gelitten.
All jene haben sich deiner Prüfung unterzogen. Brennt das Feuer in Ihnen stark genug, um deinen Aufgaben gerecht zu werden? MUTTER!!! Waren ihre Flammen stark genug, um Licht dahinzubringen, wo die Dunkelheit auf sie wartete?
Sie brachten deine Flammen dorthin wo der Feind war und ließen Asche dort zurück wo nichts anderes seinen Platz haben durfte. Hauche diesen Kindern und AkkAsha deinen feurigen Atem ein. Unterstütze deine zweifüßigen Kinder du vierfüßige Chimäre. Auf das ihnen deine Kraft zukommt…


Mit den letzten Worten pustete AkkAsha tatsächlich eine Hand voll Asche in die Runde der anwesenden Geschwister. Es blubberte und platschte laut um sie herum. Die Lava begann zu leben. Ein Knistern von Wärme und Glut lag in der Luft zwischen den Rashar. Überall im Tempel, noch während AkkAsha ihre Worte fand, begannen vulkanische Dämpfe aus allen Ecken und Ritzen aufzusteigen. Schon Bald war der komplette Boden von Nebel eingehüllt, ein Nebel welcher ein angenehmes Gefühl verstrahlte. Es schien fast so als würde sich um die Füße der Rashar ein lebendiges Tier winden - eine Chimäre. Hier wurde allen klar – Ahamani war zu ihren Kindern emporgekommen. Zuerst konzentrierten sich die Dämpfe um AkkAsha herum und stiegen langsam an ihr herauf, bis zum Kopf und in die Nase hinein. Sie zwangen AkkAsha die Essenz des Vulkans, den Rauch, die Dämpfe einzuatmen und zu inhalieren. Selbst um ihre Hörner herum schien die Luft absorbiert und von diesen aufgenommen zu werden. Stärke und Kraft durchfuhr AkkAsha. Mutter belohnte den Stamm am RaKun. Eine weitere KunBra war geboren. KunBra AkkAsha. Mit dem Gefühl der neuen Kraft und dem errungenen Sieg brüllte AkkAsha lauthals heraus:
RUK! REN! RA!!!





… und der Stamm stimmte mit ein. Eine gewaltige, jedoch warme und für Rashar angenehme Druckwelle durchfuhr sie alle, während die Worte gesprochen worden sind.

Kurz nachdem AkkAsha die Kraft Mutters inhalierte, war ThaKi dran. Auch hier erfuhr der Stamm eine weitere Belohnung durch die Mutter. KunLo ThaKi sollte fortan KunLir ThaKi heißen und den Stamm weiter stärken und schützen.

Vor allem eines war allen anwesenden Rashar anzusehen: Der Stolz. Sie waren stolz auf sich selbst, Stolz auf die KunLir, stolz auf die neue KunBra. Stolz auf ihre Schöpferin, welche sich doch oft und gütig gegenüber ihrem Volk zeigte.

Ruhig aber dennoch erschöpft machten sich die Rashar auf zum Onsen um dort die Erlebnisse zu verarbeiten und um neue Kraft zusammen, denn vieles war noch zu erledigen. Die toten Rashar mussten dem Lavagrab übergeben werden und letztendlich hatte Mutter sie mit einer weiteren KunLir und einer KunBra beschenkt um die KunBra Lararshii im Kampf gegen das Wesen Firrn zu unterstützen…




Zuletzt bearbeitet von AkkAsha am 20 März 2023 13:53, insgesamt einmal bearbeitet
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AkkAsha





 Beitrag Verfasst am: 31 März 2023 23:29    Titel:
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Wo einst hoch lodernde Flammen waren, glomm nur noch ein wenig Glut vor sich her. Für Licht zu wenig für Wärme zu schwach. Das Dasein drohte gänzlich zu erlöschen…

Sie ahnte bereits was dem Stamm bevorstehen könnte. Was wohl auch der Grund dafür war, warum sie sich die Nacht lang in ihren Fellen wälzte und immer wieder längere Zeit mit offenen Augen wachte. Oft war es so, dass Mutter ihr in solchen Momenten eine gewisse Ruhe und Sicherheit brachte, doch diese Nacht war anders. Trotz der Erfolge in den Tunnelsystemen unter dem RaKun war dort weiterhin etwas das ihr die Kraft raubte. Es war an der Zeit sich vorzubereiten, denn der Stamm wurde mit dem Ziel zusammengerufen die Kräfte gegen den Feind zu Einen, um wieder in gewohnter Flamme auflodern zu können.

Durch den Rückgang der Lava war es auch in der Mine nahezu komplett finster. Nur aus einer Ecke waren heute Lichtquellen zu sehen und leise Geräusche zu vernehmen. Dies war der Bereich in dem sich die Geweihten, die SenToKi und weitere RasHo versammelten, um die Tunnel unter dem RaKun von dieser Seuche zu befreien, die sie bereits eine Weile plagte. Die Geweihten bereiteten ein Ritual mit den wertvollsten Opfergaben vor, die die Rashar auch nur geben konnten.



NriKun – Obsidian
HraKun – Blut einer Aschebringerin und einer Gluthüterin als höchstes Gut
PhraNuk – Das Horn eines mächtigen RaShoKa, gespickt mit unfassbarem Wissen


Zusammen mit den Opfergaben und Bittgebeten der gesegneten Schwestern erhofften die Rashar den Schutz der Ahamani. Sie sollte sie davor bewahren ihre Erinnerungen im Kampf zu verlieren. Ihr PhraNuk sollte geschützt werden. Das Gemisch aus den Opfergaben ging reihum, denn jeder Rashar sollte sich zum Schutz die Hörner damit einreiben.




Als die Geräusche der scheppernden Rüstungen und gezogenen Waffen brachial durch die Mine rauschten wurde jedem klar, was nun das Ziel war: Die Festung des Feindes unterhalb des RaKun. Als stolzes Volk marschierten die Rashar ohne Heimlichkeit und somit ohne Rücksicht auf die Lautstärke in Richtung des Ziels. Die üblichen Wesen dieser Tunnelsysteme stellten sich dem Trupp nur vereinzelt entgegen, sodass sie ohne große Gegenwehr schnell vordringen konnten. Die Rashar kamen jedoch immer wieder kurz ins Stocken als sie etwas bemerkten das völlig fern der Normalität dieser Welt war: Versteinerte und somit erkaltete Lava. Ein weiteres Zeichen dafür das der Feind seit ihrem letzten Besuch mehr an Stärke gewonnen hatte. Umso näher sie der vermeintlichen Festung des Feindes kamen, desto kälter wurde es und die Wesen dieser Welt änderten sich auch. Aus Feuer wurde Kälte, der Todfeind der Rashar. Statt Feuer- und Hitzestürme erwarteten sie Eis- und Kältestürme. In der einst so schwefelig heißen Umgebung wehten eisige Winde und sie führten sie direkt zu ihrem Ziel.

Obwohl sich die Rashar in dieser Umgebung mehr als fremd vorkamen zeigten sie in diesem Moment noch keine Schwäche. Sie trotzten den Feinden und schlugen auf Geheiß von Lararshii die Tore der Festung nieder. Während die feurigen Äxte sich schnell und tief in das Holz gruben war zu spüren das sich die Quelle der Kälte irgendwo hinter den Toren befand. Auch war immer wieder ein Zischen zu hören als die Äxte das Holz spalteten, denn das Holz war von der anderen Seite angefroren und teils mit Schnee bedeckt. Als die Reste des Tores fielen betraten die Rashar eine Welt, die sie sich nie hätten vorstellen können, wenn sie es nicht selbst erlebt hätten. Diese Kälte war gefährlich und aggressiv, dagegen war die Kälte der Oberwelt ein lauer Sommerabend, der ein angenehmes Gefühl auf der Haut hinterließ. Alle Oberflächen waren mit Eis überzogen, die tropfenden Stalagmiten, welche von der Höhlendecke hingen, stellten riesige gefährliche Eiszapfen dar die einen von Ihnen jederzeit hätten aufspießen können. Trotz ihrer Entschlossenheit mussten auch die stärksten Krieger der Rashar feststellen das diese Kälte innerhalb kürzester Zeit nicht nur durch den Körper kroch, sondern auch mit einer Taubheit und einem Schmerz einherging, den man so aus ihrer Welt nicht kannte. Ein gutes Zeichen: der Feind war nicht mehr weit.




Laute Schreie der Rashar, kreischen und brüllen der feindlichen Monster, lautes hallendes knacken und knarzen der Eisflächen, die Geräusche von scharfen und stumpfen Waffen die Fleisch und Eis der Gegner zu Nichte machten. All das verstummte für einen Augenblick als ein Frostlakai ...
...gezielt auf die Geweihten zustürmte, um seinen mächtigen Kiefer gegen sie einzusetzen. Zuerst traf es AkkAsha und danach Lararshii. Diese Wesen hatten nicht nur das Ziel zu verletzten und zu zerreißen, sie raubten PhraNuk. Somit standen die beiden Geweihten nach den Attacken für sich fast hilflos da, der Schutz der Mutter den sie im aufwändigen Ritual zuvor ersucht hatten, brachte nichts. Während ein Teil der Gruppe die Feinde auf Entfernung hielt kümmerte sich der kleinere Teil um die Geweihten. Mit Hilfe der wegweisenden Worte und zuvor vorbereiteten Knochentafeln, auf denen das Ziel ihrer Reise beschrieben war, wurden die beiden Geweihten schnell wieder auf Spur gebracht. So konnten sie damit weitermachen, wobei sie unterbrochen worden sind: Die Rashar zum Feind zu führen.

Geschlossen betrat die Gruppe eine gigantisches Eisgewölbe mit einem eigenen Berg in der Mitte der Höhle. In den Fels unter dem Eis war eine Treppe die bis zur Spitze des Berges gehauen worden ist, während der Berg selbst in der Höhle von einem Eisfluss umgeben war. Innerhalb der Höhle standen verteilt verschiedenste Statuen, welche sich nach einer näheren Betrachtung aber als ehemals lebende Wesen entpuppten die durch eine andere Macht vereist worden sind. Unter den Rashar welche sich bereits länger am RaKun befanden machten sich schnell Erinnerungen zu einem sogenannten Firn breit. Ein Wesen vergangener Tage welches die Rashar mit ähnlichen Mitteln heimsuchte. Lange Zeit hatten sie in dieser Eishöhle Ruhe vor Angriffen, doch konnten sie aus der Entfernung eine Situation erkennen welche sie alle in ihren Bann zog. Eines der dämonischen Eiswesen fing einen dieser PhraNuk-raubenden Frostlakaien ein um diesen unter großer Gegenwehr in den Eisfluss zu werfen. Fast schon wie versteinert verfolgten die Rashar das Geschehen während ihnen die Kälte weiter und weiter in die Knochen kroch und ihre Bewegungen mehr und mehr beeinflusste und verlangsamte.

Nachdem der Frostlakai in dem eisigen Fluss vollends versunken und weder seine Angstschreie zu hören noch sein Haupt zu sehen war tauchte ein hypnotisierend schimmernder Kristall auf dem Eiswasser auf. Das dämonische Wesen schöpfte diesen Kristall gezielt und voller Sorgfalt ab. Verträumt verlor sich der Blick des Wesens im schimmernden Kristall, während es sich zu dem Berg innerhalb der Höhle aufmachte. Weder die Worte der Rashar noch die vereinzelt langsamen Bewegungen nahm dieses Wesen war, es war zu sehr in den Kristall in seinen Klauen vertieft. So folgten sie dem Wesen, ohne bemerkt zu werden?

Am Berg angekommen konnten sie ein riesiges beflügeltes Eiswesen auf einem Thron und eine Art Kristallschmelze erkennen. Schnell wurde ihnen klar - Das musste der Feind sein.




Wie der Hauch des kältesten Winters schnitt die Stimme des Eisdämons durch das Gewölbe. Mit dem ersten gesprochenen Wort des Wesens waren alle Rashar ihres PhraNuks beraubt, niemand wusste mehr warum er hier war oder was das Ziel war. Einzig Lararshii besaß die Kraft sich an alles zu erinnern und stellte sich dem Wesen entgegen. Das Wesen offenbarte Lararshii das sein Plan aufgegangen war und es die mächtigsten Rashar am RaKun in eine Falle gelockt hatte um deren Wissen zu stehlen. Während die KunBra Lararshii dem Wesen furchtlos gegenüberstand sprach sie laut von den Werten der Ahamani und der Rashar, gefolgt von der Verkündung dessen was diesem Wesen bevor stehen würde. Zuerst brabbelten die restlichen Rashar nur einzelne Worte und Wortfetzen vor sich her, in Mühe und Not die Erinnerungen sammelnd. Doch umso länger Lararshii sprach, desto mehr Erinnerungen kehrten zurück und die Rashar kündeten ihre Einheit mit einem lauten „AKUN!“ an.

Das dämonische Vieh stellte sich als Skelf vor, eines der Firnwesen welches die Erinnerungen von anderen Wesen verzehrte um damit seine Macht auszubauen. Während dieses Wesen Worte mit Lararshii wechselte, wurden die Rashar von zwei Seiten angegriffen. Einer der Angreifer war die Kälte, die die Rashar mehr und mehr einschränkte und sie körperlich und geistig zermürbte. Weitere Angriffe erfolgten durch Gedankenstimmen des Firnwesen Skelf welcher versuchte die Rashar durch seine Worte zu demotivieren und zum aufgeben zu bewegen. Hierbei unterschätzte dieses Wesen aber die Kraft der Mutter und deren Kinder…

Lararshii verstand es die richtigen Worte zu finden um die geschwächten und beeinflussten Kinder wieder auf ihre Seite zu ziehen und ihnen die gewohnte Wärme der Mutter wieder einzuflößen. Mit dem krachenden Ruf der Aschebringerin welcher sich im eisigen Gewölbe wie ein ausbrechender Vulkan anhörte war der Bann gebrochen und die Gehörnten des RaKuns sammelten sich um das Firnwesen Skelf in Manier der Rashar zu zerstören. Der erbitterte Kampf dauerte lange an und anders als zuerst erwartet kamen die Rashar dabei kein einziges Mal ins Wanken. Lararshii hatte Kräfte freigesetzt welche AkkAsha weder verstehen konnte noch jemals zuvor von einer anderen Rashar in dieser Ausprägung spürte – eine Kraft, die sie nur von Ahamani selbst kannte.

Somit war es besiegelt und das Wesen hatte nicht den Hauch einer Chance gegen das Wüten der Rashar. Mit dem Fall von Skelf war es also geschafft, der Angreifer und einer der größten Feinde der Mutter und ihrer Kinder war bezwungen. Mit lautem kriegerischem Gebrüll bestätigten die Rashar ihren Sieg forderten ihre Trophäe ein, weshalb sie dem Wesen die Hörner abhackten, um sie mit in die Heimat zu nehmen. Keinesfalls verfielen die Rashar dabei in einer Art Euphorie. Der Sieg fiel für einen jeden Einzelnen eher nüchtern aus, denn leider hatten sie Gewissheit über die restlichen verschollenen Geschwister. In einem Eisgefängnis, welches sich im Gewölbe befand, wurden die verschollenen Geschwister tot geborgen und mit auf die Reise genommen. Sie kamen zwar zu spät, um sie zu retten, doch nahmen sie sich die Zeit, um sie mitzuführen damit jene auch das Lavagrab erhalten welches ihnen zustünde: ShuResh, DoRarr und TakVarr.

Gerade als sie sich geschwächt und müde auf den Rückweg machen wollten flackerte ein warmer Impuls immer wieder im Eisgewölbe auf. Aus dem einfachen flackern wurden riesig lodernde Flammen und aus den Flammen wurde eine Sphäre, eine Art Portal. Trotz der Geschehnisse hatte niemand Angst oder Zweifel. Sie wussten das es ein Zeichen der Mutter war und dass sie diese Sphäre durchqueren mussten, was auch immer passieren sollte.
Schon als der erste Schritt getan war, erfüllten sich die Glieder der Rashar mit dem Oshra der Ahamani. Es stellte sich heraus das die Sphäre sie zu einem Ort brachte der das komplette Gegenteil von dem war wo sie eben herkamen. Schwefelgeruch, Blasen schlagende Lava, hochschlagende Flammen, das Krachen eines Vulkans. Sie waren an diesem Ort ihrer Mutter sehr sehr nahe.



So brachte Ahamani ihre Kinder nicht nur an diesen Ort, nein. Sie selbst, Ahamani, Mutter des Feuers, Hüterin der Glut, Bringerin der Asche, Schöpferin der Rashar, Tochter Alatars, die Glutmutter selbst, ja sie selbst war dort, um ihre Kinder in Empfang zu nehmen. Jeder von ihnen spürte den wärmenden stolzen Blick der Mutter. All jenen Anwesenden wurde diese besondere Ehre zu Teil. Selbst als die toten Rashar direkt vor Ort dem Lavagrab übergeben worden sind erfüllte dies einen jeden mit Stolz, denn selbst den Toten gegenüber war dies eine Ehre auf die man neidisch sein könnte – wenn es denn sowas wie Neid bei den Rashar geben würde.
Als sich Mutters Aufmerksamkeit vollends auf Lararshii konzentrierte wuchs der Stolz und die Kraft in den Rashar weiter an. Sie sahen dabei zu wie Mutter ihrer geweihten Tochter den Dank aussprach um diese letztendlich in ihre Umarmung zu schließen.

Wo heute Morgen noch die Glut am erlöschen war und das Ziel lodernde Flammen waren: Dort war nun ein Vulkan der Macht Ahamanis ausgebrochen und damit eine neue KunMaNi Aschebringerin geboren. Lararshii, KunMaNi des Stamms der Rashar am RaKun.






Lange Zeit bahnte sich der unvermeidbare Untergang von Ahamani und ihrer Kinder an. Doch vereint trotzte der Stamm dieser Gefahr und verhalf Ahamani zu einer neuen Kraft, von welcher wohl niemand ahnen hätte können. Nicht nur die Stärke würde anhalten auch jeder der Anwesenden Rashar würde sich stets an die Chimäre erinnern welche sich ihnen an jenem Abend offenbarte. Jener Abend den wohl keiner so schnell vergessen würde…



Zuletzt bearbeitet von AkkAsha am 01 Apr 2023 07:19, insgesamt einmal bearbeitet
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