Ein Abschied für immer

[Gunnar Buchenhain]

Als Gunnar den größten Teil seiner ausgeschriebenen Waren verkauft hatte, begann er alles was noch übrig war in Kisten zu verladen. Diese lud er dann auf ein Fuhrwerk und machte sich bei Nacht und Nebel auf den Weg nach Bajard um dort ein Schiff Richtung Festland zu erreichen.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge begann er die Reise. Er hatte gute Zeiten hier in den lichten Reichen gehabt, viele Freunde gefunden und an der Einrichtung vieler Häuser im ganzen Lande mitgewirkt. Bauern und Alchemisten waren seine Stammkundschaft, sie brauchten immer Fässer und Tröge.

Auf dem Weg nach Bajard ließ er sein Leben hier auf Gerimor noch einmal Revue passieren.

Er hatte viel erreicht, Wurde Meister im Schreinern und Bognern. Sein erster Kontakt als er in Bajard ankam war Aleyna Nekal, eine Schreinerin aus Junkersteyn. Sie brachte ihm alles bei und gab ihm vom ersten Tag an Unterkunft und kost in ihrem Haus. Er durfte die obere Etage ihres Hauses bewohnen und unten in der Werkstatt arbeiten. So begann sein Leben als Geselle und schnell wurde daraus ein Meister, welcher sich ein eigenes Haus und eine eigene Werkstatt leisten konnte.

Mit der Zeit entwickelte er ein sehr gutes Verhältnis zur Vogtin von Kronwalden, der Freiherrin von Salberg. Oft war er bei ihr, entweder das umgebaute Haus neu einzurichten oder aber Reparaturen zu tätigen. Immer hatte sie kleinere oder größere Aufträge für ihn.

Viele Personen aus den verschiedensten Völkern kamen zu ihm um seine meisterliche Arbeit zu erwerben. Kaluren, Elfen, Thyren und natürlich die Menschen. Er hat gerne mit ihnen geplaudert und ihnen mit seinem Wissen ausgeholfen. Aber diese Zeit war jetzt vorbei. Er kannte alle Wälder und seine Arbeit begann ihn immer weniger zu genügen. Er brauchte neue Herausforderungen, ein neues Abenteuer. Darum begab er sich an Bord eines Schiffes, welches das Festland ansteuert. Dort würde er ins Landesinnere ziehen und ein neues Leben beginnen. Ob als Schreiner und Bogner oder ganz was anderes, das war ihm noch nicht klar. Aber er freute sich schon auf die Schiffsreise und alles was danach kommen würde.

Als er an Bord des Schiffes war und dies seine Segen Richtung offenes Meer gedreht hatte, stand er noch lange am Heck des Schiffes und schaute lange zum immer kleiner werdenden Eiland hin, bis es nur noch ein kaum zu erkennender schwacher Streifen am Horizont war. Eine kleine Träne wurde aus den Augen gewischt. Danach wechselte er zum Bug, um zu schauen was vor ihm lag. So jemand seine Abreise bemerkt hatte, war er und das Schiff schon lange seinen Blicken entschwunden, auf nimmer wiedersehen.