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[Q] Herzenswunsch
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Herzenswunsch
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 01 Feb 2023 13:58    Titel: [Q] Herzenswunsch
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„Kerl! Mach, dass dey zum Tor kommst! Das oberste Schwert wird dey dein Arsch versohlen, wenn dey nuad pünktley erscheynst!“, erklang die wohlbekannte, wie immer zeternde Stimme meines Weibes in meinen Ohren.

Statt mich zu beeilen, ordnete ich in fast meditativer Ruhe den beigen Stoff in meinen Händen. Noch bevor ich mir die letzten Stoffbahnen meines Kilts über die Schulter geworfen hatte, hörte das Zetern auf.

Dieser Umstand beunruhigte mich mehr als jedes Gebrüll meiner Liebsten. Aus dem Schlafbereich unserer Hütte heraustretend, sah ich auch was sie zum Schweigen gebracht hatte. Ihre vom Wetter gezeichnete Haut furchte sich auf ihrer Stirn zu Sorgenfalten zusammen während sie aus dem geöffneten Fenster zu den sich bewegenden Segeln der „Fluchbrecher“ sah.

Ich trat an ihre Seite und suchte auf der Entfernung zwischen unserer Hütte und dem Hafen nach weiteren Hinweisen. Vielleicht würde ich Thorlav heute noch begegnen und erfahren warum er das Schiff zum Aufbruch bereit hatte setzen lassen.

„Sorg dey nuad Weyb – das oberste Schwert wyrd nuad umsonst das Rudel zur Abfahrt bereyt halten.“

„Scheyß Wetter.. das muss alles an den unruhygen Geystern liegen! Mach, dass dey zum Tor kommst Kerl!“, trotz der harschen Worte, zog sie mir wie immer am Bart, bis ich auf der Höhe ihrer Lippen angelangte, um ihr einen Abschiedskuss zu geben.






Bald würden wir mehr wissen.






Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 05 März 2023 23:56, insgesamt einmal bearbeitet
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Thorlav Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 01 Feb 2023 18:34    Titel:
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Er war gerade auf seiner frühmorgendlichen Runde durch die Siedlung. Die Pfeife glomm langsam im rechten Mundwinkel des Hünen vor sich hin, während die ersten Sonnenstrahlen sich mühsam ihren Weg durch die verhangen Wolken suchten.
Nach einer Weile führten ihn seine Schritte dann an der Händehütte des Clans vorbei, in Richtung des Hafens. Hier fielen ihm auch zum ersten mal die Segel der Fluchbrecher auf, die sich träge im Wind, der sanft von der offenen See ins Landesinnere wehte, bewegten.


„Welcher Trollkopp sey das nu wieder…“ brummte er sich in den hellen Bart und sah dann über die Schulter zurück, zu der Hütte Bjarks, dessen Tür für einen Moment stumm betrachtet wurde. Anschließend machte er sich recht hastig auf den Weg zu dem Beiboot der Fluchbrecher und setzte damit, unter kräftigen Ruderschlägen, zu dem Schiff des Clans über.

Als er das Deck betrat, fielen ihm zu aller erst die locker herabhängenden Sicherungsseile der Segel auf. Woraufhin er sich an den Aufstieg machte um die Situation genauer zu erkunden.



Um zu verhindern das der ganze Kahn drohte abzudriften, begann er umgehend damit die Segel wieder zu sichern. Anschließend verzurrte das oberste Schwert die Sicherungsseile erneut an den Klampen und überprüfte jeden Zurrpunkt doppelt auf seine Festigkeit.



Noch während er die letzten Taue auf diese Art befestigte fiel ihm auch das Geritze am Hauptmast auf und unter einem missmutigen Blick, brummte er sich einen leisen Fluch in den Bart.



Danach begann dann eine recht ereignislose Kontrollrunde über das ganze Schiff. Ereignislos zumindest bis er das Achterdeck über die Strickleiter erklommen hatte und den Sextant, zerstört und verbogen auf dem Boden liegend sah. Direkt daneben die alten Seekarte der Wikrah, die sie schon auf ihrer Fahrt nach Askland dabeigehabt hatten. Vorerst würde er die Teile so liegen lassen und sich weiter umsehen.



Nachdem allerdings nichts mehr auf dem Schiff zu finden war, setzte er sich wieder ins Beiboot und machte sich zurück auf den Weg nach Wulfgard wo er jedem, der es hören wollte, etwas angesäuert berichtete was er auf dem Schiff gesehen hatte.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 02 Feb 2023 13:07    Titel:
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In dieser Nacht wird es auf der "Fluchberecher" vermeintlich ruhig gewesen sein.

Aegir wird nach der gemeinsamen Hatz wohl seinen Dienst angetreten sein und kann auch nach einigen versichernden Runden über das Deck nichts Sonderliches vorfinden. Auch nach dem Schichtwechsel mit Tarja bleibt es bei dem stetigen Geräusch der Wellen und dem Klatschen gegen den Schiffsrumpf.

Erst nachdem die Sonne mit ihrem Aufgang das Ende der Wacht verkündet, wackelt die Strickleiter bereits bevor Tarja sie betreten hat. Ein Kinderschopf taucht über den Rand des Decks auf, längere, blonde Haare wehen um das Gesicht und kurz blitzen zwei blaue Augen auf, dann sind sie auch schon wieder weg und ein lautes Platschen bestätigt was die Bunjam sich bereits denken konnte.

Das Thyrenkind ist schon wieder weg.
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Alev Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 02 Feb 2023 14:33    Titel:
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Mit rußgeschwärzten Wangen verließ Alev die Hütte in der Absicht die Reuse im Fjord auf einen Fang zu kontrollieren und dann zur Entenjagd aufzubrechen. Dass sie sich wenig später an der Reling der Fluchbrecher stehend fand, traf sie genauso unvorbereitet wie das wachhabende Thyrenschwert.

Einen ungeordneten Rückzug später konnte sie sich des Eindruckes nicht erwehren, den Tag schon am Morgen auf hoffnungslos ungeschickte Weise verdorben zu haben. Immerhin bestand noch die vage Hoffnung, dass der unbeabsichtige Aufenthalt an Deck des Schiffes unentdeckt gelieben war und somit keine Fragen unter den Clanern aufwarf.

Auf Entenjagd würde sich das mulmige Gefühl im Bauch hoffentlich wieder verflüchtigen ...


Zuletzt bearbeitet von Alev Wikrah am 02 Feb 2023 15:40, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarja Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 02 Feb 2023 21:39    Titel:
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Die Nacht war bedeckt von zahlreichen kristallklaren Sternen,
welche über den gesammten Himmel verstreut leuchteten.
Eine Ruhe umgab sie, welche nur durch das leise Rauschen von Wind
oder dem neckenden klatschen von kleinen Wellen am Rumpf der
Fluchbrecher, untermalt wurde.

Erinnerungen an jene letzte große Fahrt stiegen in ihr auf.
Ein Rudel, bereit sich den wiedrigsten Gefahren zu stellen,
mit vereinter Kraft durch den tosenden Sturm aus Wesen,
Blitzen und Drachen. Gestrandet auf einer unbekannten Insel,
mit den kläglichen Resten eines Schiffes,
welches dem Aufprall auf Land nicht hatte trotzen können.

Die ersten Sonnenstrahlen am Horizont ließen sie eine
weitere Runde über das Deck patroullieren.
Die Hand immer flach über die Rehling streifend.
Leise eine Melodie aus ihrer Kindheit summend.
Ein Lied von der Heimat und unendlicher Weite des Meeres.

Gerade als sie beschloss, den Wachposten zu verlassen
und dem Jarl zu melden, dass alles ruhig verblieben war ...
ruckte ihr Blick zu eben jener Strickleiter.
Das Wackeln an den oberen Knoten verriet bereits,
dass jemand im Anmarsch war. Die Beine hüftweit auseinander,
die Arme locker in die Hüften gestemmt,
legt sie den Kopf mit ernstem Blick schief.
Blonde Haare ..
blaue Augen ...
und noch ehe sie rufen oder dem Geschöpf nachsetzen konnte,
hörte sie das verdächtige Platschen.
Schnalzend trat sie an die Strickleiter und betrachtete die Wellen,
welche das letzte Echo eines Sprunges ins kalte Nass waren.

Vielleicht hatte Ulfur recht ... vielleicht waren die Welpen eine Befragung wert.
Im selben Moment macht sich Tarja auf den Weg um dem Jarl an seine
Türe zu pochen und zu berichten was sie gesehen habe.
Wer genau sich hinter dem Schopf verbarg ...
mochte sie für den Moment nicht sagen können.
Doch sie würde Ausschau halten ...
nach blonden Haaren und blauen Augen ...
und einer drohenden Schnupfnase ...


Zuletzt bearbeitet von Tarja Bunjam am 02 Feb 2023 21:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 07 Feb 2023 23:21    Titel:
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Während mich meine müden Beine vom Wachdienst am Hafentor zurück zu unserer Hütte führten, drangen die lärmenden und meckernden Stimmen der Weiber der Stadt an meine Ohren.

„Wer war das?!“

„Wenn mey dyesen Schelm in die Gryffel bekomm! Dem klopp mey den Unsinn aus dem Schädel!“

„Wenn der Jarl das erfährt!“

„Mey räumt da nychts auf! Mey hat schon genug mit mey eygenen Welpen zu schaffen! Sollen sych dey verlausten Eltern um ihre Bälger kümmern!“


Meine Schritte wurden immer eiliger – hatten meine eigenen Kinder damit zu tun? Was war denn in der Händehütte passiert, dass die Weiber wie schnatternde Gänse vor den Eingängen standen?

Doch siegte an diesem Tag die Müdigkeit über meine Neugier.
Ich würde schon erfahren was passiert war… in Wulfgard blieb doch nie etwas lange geheim.




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Svala Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 08 Feb 2023 10:51    Titel:
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Eine kurze Nacht, aber daran hatte sie sich inzwischen gewöhnt. Selbst wenn sie selten einmal wirklich lange schlief, war der Schlaf den sie seit Rabes Prüfung hatte weit ruhiger als der den sie in all den Jahren davor durchlebt hatte.

Ein Blick auf die Felle neben sich präsentierte den noch schnarchenden Brand, gesegnet mit der Fähigkeit vermutlich selbst noch den stärksten Sturm zu überhören. Die leichte Berührung ihrer Finger an seiner Wange wurde mit einem zufriedenem Grunzlaut quittiert. Sollte er sich ausruhen, im Moment gab es auch für die Schwerter mehr als genug zu tun und jedes Quentchen Kraft war vergönnt.

Wenig später führte ihr Weg sie bereits über die vom Regen der Vornacht noch schlüpfrigen Pfade zwischen Wulfgards Häusern. Schnee wäre ihr lieber gewesen, sie hätte nicht einmal geahnt wie sehr sie das Weiß vermisste nun wo es sich bisher so gar nicht hatte zeigen wollen. Unterwegs wurde der ein oder anderen Wache zugenickt, mit Elof der neueste Tratsch ausgetauscht bis sie dann schließlich die Türe zur Händehütte öffnete. Schon beim Eintreten wunderte sie sich über das scharrende Geräusch als die Türe aufgezogen wurde. Wie vom Schlag getroffen blieb sie direkt stehen als der Blick auf das Durcheinander fiel das sich ihr da vor den Augen auftat.

Die Hütte die sonst von den Händen so pingelig sauber und gut sortiert gehalten wurde war ein einziges Schlachtfeld. Als hätte ein Sturm in der Nacht im Inneren gewütet lagen dort verteilt Handwerksmaterialien, Werkzeuge und umgekipptes Mobiliar herum und versperrten den Weg zum Teil. Nach dem ersten Schrecken begann sie vorsichtig zwischen den Stücken hindurch zu gehen, beständig sich umblickend. Niemand zu sehen. Immerhin war das eine Erleichterung...es schien kein Kampf gewesen zu sein, aber den hätten die Wachen doch auch hören müssen?

Dann der zweite Schrecken am Ende der Treppe die in den Bereich der Skjorte führen sollte. Wie das Netz einer wahnsinnig gewordenen Spinne war der gesamte Bereich von Schnüren versperrt worden, festgesteckt anscheinend mit Nadeln. Dazwischen auch hier auf dem Boden verteilt Material, Handwerkszeug und Fetzen von zerrissener Kleidung. Wenn das ein Streich sein sollte, dann einer der deutlich zu weit gegangen war.

Für den Moment verließ sie die Händehütte wieder mit leeren Händen. Stattdessen zog sie los um bei den Schwertern nachzuhorchen ob sie etwas gehört hatten und die oberste Hand zu informieren.


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Thorlav Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 08 Feb 2023 12:00    Titel:
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bitte löschen - Doppelt

Zuletzt bearbeitet von Thorlav Hinrah am 08 Feb 2023 12:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Thorlav Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 08 Feb 2023 12:00    Titel:
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Noch etwas angeschlagen von der vergangenen Schlacht und einer stink Laune von der letzten Nacht, machte er sich wieder ,zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen, auf um seine Runde durch die Siedlung zu drehen.
Kurz lauschte er an der Tür des Welpen. Leises Geschnarche. Gut, sollte sie schlafen, er würde später noch Zeit finden ihr von seinem Vorhaben zu berichten.
Es ging die Treppe herunter. In der Kochstube nahm er ein kleines Frühstück zu sich, und richtete der Kleinen ihres bereits auf den Tisch bevor es dann los ging.
Die Pfeife im Mundwinkel, wurden im Flur noch die Waffenscheiden angelegt und ein hoffentlich erfreulicherer Tag konnte beginnen. So zumindest der Plan...
Doch als er die Tür der kleinen Hütte aufzog, fiel ihm schon eine Holztafel entgegen die jemand dort angelehnt hatte.
Nachdem er die Nachricht der Geisterruferin Svala gelesen hatte, führten ihn seine Schritte umgehend zur Händehütte um sich die Verwüstung mit eigenen Augen anzusehen.
Er staunte nicht schlecht über den Umfang der Unordnung die sich ihm offenbarte als er im Türrahmen der Händehütte angelangt war.
Mit langen Schritte war er durch das Erdgeschoss der Hütte durch und brummte hier und da verärgert auf wenn ihm wieder ein weiteres unbrauchbares Werkzeug oder ein weiterer Ort der Verwüstung auffiel.
Die Krönung war dann, das kunstvoll angebrachte Spinnennetz aus Fäden das im Obergeschoss den ganzen Raum einnahm. Hier war SO kein durchkommen, also verließ er die Hütte wieder und begann damit, nacheinander die Schwerter des Rudels aufzusuchen.


"De Wachtgänge werden in de nächsten Zeit, Nachts au auf de Siedlung ausgeweitet. De Grenzen un de Fluchbrecher bleiben au Teil von de Wacht aber mey will wissen wer hier Nachts seyn Unwesen treibt."


Zuletzt bearbeitet von Thorlav Hinrah am 08 Feb 2023 12:03, insgesamt einmal bearbeitet
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Alev Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 08 Feb 2023 12:52    Titel:
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Als Alev an diesem Morgen aus den Fellen kroch, näherte sich die Sonne bereits ihrem Zenit. Nach einem späten Frühstück beschloss sie, dem Dornenstrauch, der genau vor ihrer Übungspuppe aus dem Boden gewachsen war, den Kampf anzusagen- eine weitere Verzögerung ihres Trainings wäre angesichts der jüngsten Ereignisse nicht vertretbar. Sie kramte also ihre Handschuhe aus weichem Rindsleder aus der Kiste, stieß die Schaufel neben dem Strauch in den lockeren Boden am Wegrand und versuchte ihn mit dem Wurzelstock aus der Erde zu hebeln.



Nach getaner Arbeit stellte sie zu ihrem Missfallen fest, dass das Gestrüpp im gesamten Dorf wucherte.
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Ulfur Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 09 Feb 2023 18:57    Titel:
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Zitat:
Die sanfte Umarmung des Schlafes mag für einige Clanner in Wulfgard unruhige Träume mit sich bringen. Durchdrungen sind sie von Gefühlen einer unwirklichen Mulmigkeit, von unsichtbaren Blicken und verschiedensten Eindrücken: Eine alte, hölzerne Burg, geschmiegt an einen seltsam bekannten Berg. Das Gesicht eines jungen Thyren, stoisch, durchzogen von einer tiefen Traurigkeit. Grimwould, bedeckt von reinstem Schnee.
Nach und nach zeigen sich die Szenen, wechseln einander ab, verschwimmen gar ineinander, bis plötzlich, als würde er die Bühne eines Theaterstückes betreten und man selbst wäre nur ein Zuseher, ein Wolf von Links ins Sichtfeld trottet.

Halb-transparent flackert das Tier durchs Dunkel, sein Fell mal bleich wie Knochen, mal flüssiger Teer. Erratisch ist seine Fortbewegung, der Jäger mag manchmal in einem Schatten verschwinden, nur um an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Schlussendlich jedoch erreicht er einen Punkt in der Mitte des Traumplatzes, lässt sich sachte auf die Hinterläufe hinab, die vier tiefroten Augen nach Vorne gerichtet. Das Maul des Raubtiers öffnet sich, entblößt für einen Moment Reihen viel zu weißer Zähne, nur um dann mit heiserer, fast übertrieben gelangweilter Stimme aus einer Kehle zu sprechen, die nie für thyrische Worte gemacht war.


Für Thorlav:
"Grimwould regt sey, Oberstes Schwert. Eyn Ahnengeyst möchte den verfluchten Boden betreten um Eynes seyner Erbstücke zu bergen. Der Ahnenrufer entsendet mey, um dey zu bytten im kommenden Wochenlauf myt deynen Schwertern dey Monstren des dunklen Forts zu beseitigen. Dey Wahl des Tages sey dem Rudel überlassen."

[ooc: Questtermin, bitte mit dem Questzuständigen koordinieren!]


Für Trygve:
"Eyn ungeschützter Ahnengeyst wandelt über unser Land, Jarl der Sturmheuler. Deyn Oberster Schamane byttet dey darum, dey Diener des Seelenfressers nuad zu weyt in unser Dorf vorzulassen. Ihren Kräften wäre dieser Geyst schutzlos ausgeliefert, weiß er doch nuad eynmal um seyn eygenes Schicksal und seynen eygenen Tod. Um dey Traditionen zu wahren, sollte eyn Feuer an der Grenze von Sturmouve ausreychen."

Für Alev und Hlif:
"Ulfur vom Clan der Wikrah hofft, dass seine Räucherung deine Gedanken beruhigen konnte. In unserer Mitte wandelt ein Geist, eine reine Seele die zu früh den Weg ins nächste Leben antreten musste. Tragischerweise vergisst man jede Unterhaltung mit dem Jungen, der sich Halvar nennt. Der Ahnenrufer bittet dey darum nach dem Welpen Ausschau zu halten und mit ihm zu spielen - der ruppigen Art des Jungen zum Trotz. Zwar wirst dey jede Begegnung mit ihm wieder vergessen, doch mag diesem Geist ein wenig Seelenheil durch deyne Freundschaft beschert werden. "

Nachdem er seine Nachricht überbracht hat, schmatzt der Wolf ein wenig, scheint sich für einen Moment umzublicken, und verlässt dann den Traum auf dem selben unsichtbaren Pfad, auf dem er kam. Was folgt ist tiefe, ereignislose, Ruhe. Nach dem Aufwachen ist die Erinnerung an die Nachricht jedoch klar wie der frische Morgen.
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Hlif Ulfert





 Beitrag Verfasst am: 10 Feb 2023 19:48    Titel:
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Die seltenen Besonderheiten des Schlafes
sjaldgæf sérkenni svefns

Eine weitere Nacht mit nur wenig Schlaf reihte sich in Hlífs Sammlung wachend verbrachter Dunkelheiten. Dabei begab sich der Welpe doch meist schon rechtzeitig ins Bett, sodass die Clanner sicherlich glaubten, er halte Winterschlaf wie ein Bärenjunges...
Diesmal war es weder das frühlingshafte Getue der Baumkrabbler und Vögel, noch Alpträume. Diesmal störte etwas anderes: Ein dicker Wickel aus Zwiebelgetränktem Stoff um ihren Hals verhinderte überhaupt erst das Einschlafen. Hlíf wusste nicht, wie sie sich hinlegen sollte, damit ihr Kopf eine angenehme Lage hatte und der verfluchte Bienenstich nicht so sehr schmerzte. Irgendwann jedoch gaben die Augenlider der Müdigkeit nach und sie dämmerte in einen ruhigen Schlaf.
Fast sofort zuckelte Ulfurs Geisterwolf heran, um seine wichtige Nachricht zu überbringen.

Zitat:
"Ulfur vom Clan der Wikrah hofft, dass seine Räucherung deine Gedanken beruhigen konnte. In unserer Mitte wandelt ein Geist, eine reine Seele die zu früh den Weg ins nächste Leben antreten musste. Tragischerweise vergisst man jede Unterhaltung mit dem Jungen, der sich Halvar nennt. Der Ahnenrufer bittet dey darum nach dem Welpen Ausschau zu halten und mit ihm zu spielen - der ruppigen Art des Jungen zum Trotz. Zwar wirst dey jede Begegnung mit ihm wieder vergessen, doch mag diesem Geist ein wenig Seelenheil durch deyne Freundschaft beschert werden. "


Der Welpe konnte nur gaffen und staunen, da war der ungewöhnliche Bote wieder fort.
"Halvar... Ich versteh' deyn Ärgr. Au' ich bin weyt von Zuhaus'." murmelt das Thyrenmädchen. "Ich werd' versuchn mey an dey zu erynnern."
Wie von einem Schamanenzauber zu erwarten, blieb beim Aufstehen die Erinnerung an die Botschaft klar wie der Morgentau. Beim Ablegen des Zwiebelwickel war sie wieder da. Hlíf fackelte nicht lange und machte sie sich mit dem Kohlestift eine Notiz: In groben Runenlettern prangte auf ihrem hellbraunen Kilt nun HALVAR. Sicherheitshalber steckte sie auch den Kohlestift ein.
Sie würde dem Vergessen zumindest die Stirn bieten. Und dem Geisterjungen Trost spenden.
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Alev Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 13 Feb 2023 16:15    Titel:
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Alev hatte den kleinen Räucherkegel aus den Händen des Ahnenrufers in die Glut am Rand des Feuers geworfen und nun lullte der Duft von Birkenholz und Salbei die versammelten Claner ein.


Zitat:
Birken sind freundliche Bäume, geduldig und sanft. Ihr Holz hilft uns gern, weshalb es heißt, dass sie weiß, was Liebe bedeutet. Sie liebt uns so sehr, dass sie uns in allem helfen möchte. Sie grünt nach dem Winter als eine der ersten Bäume und lässt uns die Schwermut der kalten Zeit vergessen.

Ihre Zweige hängen so tief, weil sie hoffen, dass wir unten ihnen durchgehen und sie berühren - dankbar und voller Glück darüber, einige Momente mit uns zu teilen. Sie bringt uns Glück, so heißt es, also seid immer gut zu ihr und grüßt die Geister dort.


Die zärtlichen Worte der Geisterruferin Svala aus dem Clan der Wikrah hallten an diesem Abend in den Gedanken der Thyrenwelpe und wiegten sie sanft ins Land der Träume.

In letzter Zeit hielt sich Alev kaum noch an jenem geheimnisvollen Ort, an dem die Schrecken einer jagten und Wolfsgestalten mit Holzpfoten tote Wege gingen. Doch in dieser Nacht kehrte der Nachtschreck zurück und er kam nicht allein. Er überbrachte vor der Kulisse der alten Festung und ihre nachtragenden Bewohner eine Botschaft, die die junge Welpe im Umgang mit Halvar zur Geduld mahnte.

Anders als sonst verblassten die Erinnerungen an den ungebeten Besucher nicht nach dem Aufwachen. Sie würde den ganzen Tag nach Halvar Ausschau halten und sollte er sich zu erkennen geben, war ihm ihr Trost sicher.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 20 Feb 2023 08:05    Titel:
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„Ney du Holzschädel! Mey nimmt den Ruhm nuad an Aki! Mey schmückt sych nuad mit Lob für mey Tat die mey sich noch nuad geprüft hat!“

Halvar stand vor Wut schnaubend vor ihm, der Körper des hochgewachsenen Welpenkerls zitterte.

Seine blauen Augen starrten mir voller Entsetzen entgegen. Er hatte seinen Freund doch nur den Druck nehmen wollen, entgegen der Befehle der Alten die Burg zu verlassen. Er wusste doch schon immer das Halvar der Stärkere war. Wieso konnte der Kerl das nicht annehmen?

Ich sah meine Hand nach dem Kilt meines Freundes greifen, doch dieser schlug sie nur mit Wucht von sich weg und rannte davon.


„Halvar! Warte doch!“, schrie ich ihm nach und setzte ihm nach.


„HALVAR! WARTE AUF MEY!“, hallte meine viel reifere und tiefere Stimme durch den abgetrennten Schlafbereich, als ich in meinem eigenen Schweiß gebadet aufwachte.

Die braunen Augen meines Weibes starrten mich besorgt an, während sie mir die verklebten Haare aus dem Gesicht strich.
„Alles feyn Aki.. alles feyn.. der Kleyne kommt sicher nuad zu uns.. wey haben ihm doch nichts getan.. die anderen.. sey werden alles rychten, ney?“

Ihre Worte waren leise und tröstend gesäuselt, doch wollte mein Herz nicht aufhören panisch gegen meine Brust zu schlagen. Noch bevor ich dem Pulk zur Ruine gefolgt war und ihn gesehen hatte, wusste ich, dass er es gewesen war. Der ganze Spuk in der Stadt und die Aufregung der Bewohner darin.

Halvar hatte den unüberwindbaren Weg von Anundraf genommen um seinen Herzenwunsch zu erfüllen. Selbst über den Tod hinaus hatte ihn also die Wut nicht verlassen, dass er nie erleben konnte was sie sich einst geschworen hatten.

Wie konnte er seinem Freund jetzt noch helfen.. er war doch tot.. in den Ruinen umgekommen?

Mögen die Geister mir gnädig sein, dass er wir als Rudel eine Lösung finden ihn zu erlösen bevor diese Sehnsucht nach Anerkennung uns alle ins Verderben stützt.




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Alev Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 20 Feb 2023 16:34    Titel:
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Geh nicht allein nach Grimwould!


Eisige Windböen aus dem Norden fegten den Gewitterregen durch die Reihen der Clanner, die sich vor der Großen Halle in Wulfgard versammelt hatten. Das Wetterleuchten über dem wogenden Meer flimmerte im dichten Nebel, aus dem Halvar vor den Eingang des Langhauses getreten war, um den Clannern seine Enttäuschung über das Ausbleiben ihrer Hilfe bei der Suche nach seinem Schwert in Grimwould mitzuteilen.

*

Dabei stand das Rudel nicht an, dem frechen Thyrenjungen mit dem verfilzten Haar bei der Suche zu helfen und noch mehr …

    "Wir werden dir helfen, dass dey deinen Weg findest," sicherte ihm der Geysterwächter der Tryant zu, aber von einer Rückkehr nach Anundraf wollte der Welpe nichts wissen:
    "LASS DEN SCHEYß! Sobald mey die Klinge wieder hat, wird mey Thorlav herausfordern."

Wie sie später von Aki, dem Clansschwert der Mandre, in der verfluchten Festung von Grimwould erfahren sollten, gehörte die Klinge zu einem Schwur, den sie in Welpentagen geleistet hatten und der besagte, dass der Träger der Klinge das Oberste Schwert zum Kampf fordern und seinen Platz im Rudel einnehmen würde.

*

Das lange Sterben in Grimwould war an dem Schwert, das sie schließlich in Grimwould gefunden hatten, nicht spurlos vorübergegangen.



    "Eyne alte, verrostete Klinge hätte mey auch aus dem Schnee ziehen können!"

Die Enttäuschung des Welpen war groß und nicht nur dem Umstand geschuldet, dass sich inzwischen der Rost in das Metall der Nordmannklinge gefressen hatte, sondern auch der Einsicht, dass die Knochen des Skelettes, die im ewigen Eis des Nordens erstarrt waren, die letzten Zeugen seines längst gelebten Lebens waren.



Nicht mehr unter den Lebenden zu weilen, war für Halvar aber offenbar kein Grund von einem einmal geleisteten Schwur Abstand zu nehmen - mit dem Versprechen, Wort zu halten, war er davongelaufen.

Die Clanner würden ihm dabei helfen ...


Zuletzt bearbeitet von Alev Wikrah am 20 Feb 2023 18:13, insgesamt 2-mal bearbeitet
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