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Zurück zu den Wurzeln
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Kraven Lasahr





 Beitrag Verfasst am: 28 Nov 2022 11:17    Titel: Zurück zu den Wurzeln
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Kleine Funken tänzelten empor zum Nachthimmel als er sachte mit einem Stock ins Feuer stach.
Wie kleine Leuchtkäfer flogen sie in willkürlichen Bahnen immer weiter fort bis sie schließlich verglühten und sich dem Dunkel der Umgebung anschlossen.
Außer dem leisen Knacken der Holzscheite und dem sachten rascheln der Bäume war es still und friedlich an diesem Ort.
Ein sanfter, warmer Schein umspielte die Konturen seines Gesichts. Leicht gerötete Wangen und Nase, funkelnde dunkelbraune Augen, die fast wie Schwarz wirkten und nahezu wie ein Spiegel die Flammen und das Funkenspiel wiedergaben und ein Lächeln. Ein Lächeln, dass Wärme, Zufriedenheit und Glück zeigte.
Für einen Moment verfolgte sein Blick eine besonders große orange leuchtende Flocke, die den anderen zum Himmel folgte, ehe er seinen Blick wieder senkte und sich mit einem wohligen Seufzen umsah.
Der Feuerschein ließ, für wohl ungeübte Augen, lediglich grobe Facetten der Umgebung erscheinen, doch er erkannte weitaus mehr. Die Feuerstelle, an der er sich befand, wurde rundherum mit einigen Fellen ausgelegt. Ein sporadisch errichteter Baldachin, mehr zum Schutz vor Regen und Wind als eine optische Aufwertung, sorgte ebenso für etwas mehr Gemütlichkeit.
In der Nähe befanden sich zwei kleine Hütten. Auf den ersten Blick wirkten sie alt und marode, aber dennoch stabil genug, um nicht jeden Moment in sich zusammenzufallen.
Ein kleiner Hühnerstall, einige Bienenkörbe und diverse Obstbäume und Sträucher fand man ebenso in der näheren Umgebung. Blickte man weiter hinaus, vorbei an dem, was wohl von Menschenhand geschaffen wirkte, erblickte man nur Wald. Baum an Baum, Strauch an Strauch lediglich durchzogen von einem kleinen Bach, der sich wie eine Lebensader durch das Grün schlängelte.
Wieder seufzte er zufrieden auf und schlief, wenn auch nicht tief, durch die sanfte Wärme des Feuers langsam ein.

Geweckt wurde er am nächsten Morgen durch freudiges Vogelgezwitscher und dem Gackern und Glucken der Hühner.
Er setzte sich auf, streckte sich ausgelassen und hielt seine Handflächen über die Asche des Feuers von gestern Nacht. Es brannte zwar nicht mehr, aber ein wenig Restwärme reichte aus, um sich kurz die kalten Finger etwas zu wärmen. Er hatte scheinbar nicht sehr lang geschlafen, vielleicht zwei oder drei Stunden und doch fühlte er sich erholt wie selten zuvor.
Er erhebte sich und widmete sich kurz seiner Morgenwäsche. Ein paar Hände voll klarem Wasser aus dem Bach fürs Gesicht und die Arme, mehr sollte nicht nötig sein.
Er blickte sich in der Umgebung um und nun, wo es hell genug war und die Morgensonne sanft und schön die Umgebung küsste, konnte man sehen, wo genau er war.
Man könnte es ein Dorf oder eine Art Siedlung nennen und doch war es das nicht ganz. Die Jahre hatten diesen Ort gezeichnet. Die Pflanzen und Sträucher waren deutlich gewachsen und auch das von manchen wohl eher als Unkraut bezeichnete schaffte sich auch an und in den kleinen Hütten Platz. Hier war klar, dass die Natur ihr Hausrecht hat und so war es irgendwie schon immer.
Kraven war in letzter Zeit häufiger hier gewesen. Es gab diesen Ort schon damals, vielmehr schon immer. Hier trafen sie sich, erzählten Geschichten ihrer Erlebnisse und Abenteuer und genossen die Gesellschaft gleichgesinnter Waldläufer. Doch über die Jahre wurden es weniger und weniger. Bis Kraven viele Abende meist nur allein an diesem Ort verweilte, ohne je wieder ein Gesicht eines anderen seiner Gesinnung zu sehen.
Traurig machte ihn dies so gut wie nie. So war es eben, wie die Vögel selbst oder eine Damwild Herde zogen viele Waldläufer weiter. Weiter zu neuen Wegen und Geschichten. Weiter um mit der Natur in gänzlichen Einklang zu leben.
Und so traf Kraven über Jahre keinen seiner alten Gefährten.
Er blieb jedoch an diesem Ort. Er fühlte sich an diesem Ort und den umliegenden Wäldern verpflichtet wie kaum einer der anderen damals.
Ihm ging es gut hier. Er hatte eine für ihn gute Aufgabe gefunden. Waldhüter, so war seine Bezeichnung. mittlerweile nicht mehr nur für Kronwalden, wo er auch lebte, Auch Aerenaus Wälder standen offiziell unter seinem Schutz.
Er liebte diese Arbeit. Wobei es sich weniger wie Arbeit anfühlte, da er sich überall und immer für den Schutz der Natur verantwortlich fühlte.
Doch so erhielt er mehr Akzeptanz seiner Lebensweise. Er war einfach ein recht merkwürdiger Mann, der überwiegend in den Wäldern lebte und durch seinen Titel als Waldhüter wurde er als genau akzeptiert und anerkannt.
Auch seine Partnerin unterstützte seine Lebensweise sehr. Er war nie der gesellige Typ gewesen und auch in der Beziehung ist er oftmals der, der für Tage oder Wochen "verschwindet", ohne jemandem auch nur ein Wort darüber zu sagen. Doch das war in Ordnung so denn so war er nun mal und niemand würde das ändern können und doch war ihm der Rückhalt und die Akzeptanz von Ihr immer bewusst gewesen.

So saß er nun da, im Dorf der Waldläufer, allein, zufrieden und in Gedanken versunken.
Die Vogel spielten zwischen den Baumkronen und zwitscherten fröhlich und fast schon aufgeregt. Auch die Hühner wirkten aktiver als sonst und es fuhr ein lauer Wind durch die Baumkronen direkt hin zu Kraven selbst. Wie eine sanfte Berührung umspielte der Wind sein Gesicht. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihn.
Heute war etwas anders als sonst…
Er blickte sich um, zunächst in näherer Umgebung, dann suchte er die Waldgrenze mit scharfem Blick genauer ab.
Zwischen den Bäumen stand ein großgewachsener Hirsch, wie er ihn selten so groß gesehen hat. Sicherlich mindestens vierundzwanzig Geweihenden, was für ein beachtliches Alter sprechen musste.
Majestätisch und schön, so kraftvoll wie ebenso elegant. Ruhig stand er da, wackelte ab und zu etwas mit den Ohren und blickte Kraven dabei direkt in die Augen.
Auch Kravens Blick fixierte unweigerlich die glänzenden Augen des Tieres. Wie von ihm magisch angezogen, konnte er den Blick nicht von ihm lassen.
Wieder durchfuhr Kraven ein Schauer, der sich anfühlte wie eine Umarmung der Natur selbst und unweigerlich legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht.
Nach einigen Momenten legte der Hirsch den Kopf leicht schief und es wirkte für einen Bruchteil einer Sekunde so, als hätte dieser Kraven zugenickt. Kraven erwiderte das Nicken deutlicher und murmelte ein sanftes:
“Ich verstehe. Danke”
Der Hirsch reagierte darauf mit einem Kopf drehen und verschwand langsam und entspannt wieder in den Wäldern.

Was genau Kraven da gerade erlebt und gefühlt hatte, konnte er nicht beschreiben oder in Worte fassen. Er wusste nur instinktiv, was er nun zu tun haben würde.
So erhob er sich und begann, den Platz an dem er verweilte und die nähere Umgebung aufzuräumen und hier und da die Spinnenweben sowie etwas von dem Unkraut zu entfernen.
Auch den Durchgang zum alten Höhlenkomplex legte er wieder so frei, dass er gerade so für geübte Augen zu erkennen sein sollte.
Die Arbeiten dauerten seine Zeit, und warum er dies tat, konnte er nach wie vor nicht in Gänze erklären. Er wusste nur, dass er es machen musste und jede Anstrengung verging mit diesem Gedanken.

Als er fertig war, zumindest das Gröbste zu reparieren und in Ordnung zu bringen, setzte er sich wieder an die Feuerstelle.
Leicht perlte ihm noch der Schweiß von der Stirn, doch wieder weiteten sich seine Lippen zu einem zufriedenen Lächeln.
Er blickte in den Himmel und ein sanftes flüstern war zu hören.
:
“sie können kommen”
Und so saß er da und wartete…
_________________
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