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Nileth-Azur wird uns Wiedervereinen [MMT]
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Nileth-Azur wird uns Wiedervereinen [MMT]
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Jyn'drarr





 Beitrag Verfasst am: 12 Sep 2022 13:47    Titel: Nileth-Azur wird uns Wiedervereinen [MMT]
Antworten mit Zitat

    … und so war es vollbracht, die ganze Nacht über hat der dürre Letharf nun in dieser Krypta gearbeitet.

    Der Geruch von Tod, Verwesung und geronnenem Blut war ihm gleich.
    Vor einigen Tagen trugen er und die Trabanten aus Rahal die übel zugerichteten Leichenteile in die Krypta von Rahal, eingepackt in großen Lederbeutel.
    Die Gliedmaßen und andere Bestandteile, die noch als Körperstücke zu identifizieren waren, wurden sorgfältig eingepackt.

    Man konnte sich vielleicht ausmalen welch unkontrollierte Wut derart Schaden und Gewalt auszuwirken könnte, um die grausame Verstümmelung zu vollbringen.

    Jyn’drarr verbrachte die Nacht über damit aus einzelnen Teilen wieder etwas Komplettes zusammenzufügen.
    Die verpackten menschlichen Einzelteile wurden zum Reinigen fein säuberlich entnommen.
    Teil für Teil wurde das getrocknete Blut entfernt und die verklebten Fleischstücke wieder herausgeputzt.
    Danach wurde die einzelnen Teile angeordnet und mit robustem Silberfaden wieder an den Torso genäht.
    So wurde nach und nach aus einzelnen Körperteilen ein kompletter Leichnam.
    Diese Arbeit musste er acht Mal wiederholen, denn es waren acht Tote an der Anzahl.

    Um sich Platz für die Leichen zu schaffen, säuberte er auch den Raum, in dem die ganzen Säckel gelagert wurden, um die zusammengenähten Leichen für das Bandagieren vorzubereiten.

    Bis in den frühen Morgenstunden hatte er damit verbracht seiner Aufgabe mit der größtmöglichen Sorgfalt nachzugehen, so wie man es von ihm gewohnt war.



Ein Bericht findet sich auf dem Platz der Clericii wieder:

Code:
Vaters unermesslicher Zorn,

Ich habe meine Aufgabe erledigt.

Die zusammengeflickten Leichen liegen zum Bandagieren in der Krypta bereit.
Damit die Verwesung sich nicht weiter ausbreitet, habe ich die Leichen einschichtig vorbehandelt.

Ich werde zur Mittagsstunde zurück sein damit wir mit dem Bandagieren beginnen können.


Darunter prangt ein Siegel



Zuletzt bearbeitet von Jyn'drarr am 12 Sep 2022 13:52, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Jadia Conandil





 Beitrag Verfasst am: 17 Sep 2022 18:27    Titel:
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Die lautlosen Schritte gepaart mit dem wiegenden Gang führten sie zum Tempel. Der Eingang der Krypta jedoch zog ihren Blick an. Verharren, verweilen, beobachten.
Ein Lethar.
Erstarren.
Er hatte ihr vor Jahren gedroht, sie zu fressen. Das unnütze Menschenweibchen.
Ein anderer. Sahen alle gleich aus.
Schlucken, Stirn senken.
Den Eimer ausleeren. Ein Gemisch an Blut und Körperflüssigkeiten gepaart mit obskuren alchemistischen Flüssigkeiten. Ausleere. AUSLEEREN.
Der violette Rock wurde am Saum hochgenommen und im Bund gesichert, die Haare in einen losen Knoten geschwungen. Er sprach nicht mit ihr. Nur Anweisungen.
Stirn senken. Zugreifen.
Es war nicht das erste Mal.
Es kam vor, dass man tote Körper, Reste beseitigen musste. Das Rekonstruieren war jedoch fast faszinierend als das Dekonstruieren. Sauberer auch. Ausbluten lassen dauerte. Das Wischen danach auch.
Der Geruch war schlimmer.
Ein heiliger Ort, sie durfte an sich nicht hier sein. Kein Zutritt für normale Sterbliche. Zufassen, nicht würgen, Stirn senken.
Sie sprach nicht mit dem Letharen. Dem Templer. Nicken, Stirn senken, machen.
Bis er sie fortscheuchte, wusste sie nicht seinen Namen.
Die Ledersäcke verbrennen.
Im Tempel sein.
Den Schmutz von sich waschen. Den Geruch abwaschen.
Lächeln.
Oportunismus. Wie ein Aasfresser.
Warten.
Violett war auffällig genug.
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Till Angerlohe





 Beitrag Verfasst am: 18 Okt 2022 07:23    Titel:
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Der Tod gehört zum Leben dazu, heißt es. Aber wenn es eines gab, an das er sich am wenigsten gewöhnen konnte, dann an das. Er hatte Jyn’drarr zwischendrin geholfen. Wenn noch etwas schlimmer war, als sich um die Toten selbst zu kümmern, dann sie auch noch zusammensetzen zu müssen.
Dabei begleiteten ihn stets die gleichen Fragen. Was für ein kranker Geist war hierzu im Stande und wieso war er derart geworden? In diesem Fall handelte es sich um einen der Emissäre, um den einen Missratenen. Ober er eine andere Wahl gehabt hatte von Anfang an? Es war nicht genug Zeit gewesen sich damit näher zu befassen.
Letztlich aber war er nicht die einzige Kreatur, die zu so krankem Handeln imstande war. Da gab es weit mehr zwischen Himmel und Erde, die sich zu ähnlichem oder anderem dieser Art berufen fühlten.

Er blieb nur ein oder zwei Stunden zur Unterstützung in der Nacht, dann zog er sich zurück und bereitete die Totenmesse am Schrein vor. Er ließ den Scheiterhaufen errichten, auf dem die Toten verbrannt werden sollten, suchte die passenden Gebete heraus.

Punkt um zur Mittagsstunde war er letztlich vor Ort und wartete darauf, dass die Toten auf dem Scheiterhaufen abgelegt wurden. Alles ging sehr still vonstatten, begleitet von der üblichen beklemmenden Stimmung, die eine Bestattung mit sich bringt, getragen von Trauer, Wut und auch Verzweiflung. Die Familien der Gefallenen versammelten sich nach und nach. Sie scharten sich um den Scheiterhaufen und die Totenmesse begann.

Der Herr leitet uns,
denn er ist unser Wegbereiter.
Der Herr empfängt uns,
wenn wir alles Irdische hinter uns lassen.
Der Herr prüft uns,
wenn wir die Tore Nileth Azhurs erreichen.
Der Herr öffnet uns,
wenn wir uns als würdig erweisen.

Diese Menschen,
Opfer eines Racheaktes des gefallenen Emissärs,
O Herr,
nimm sie auf in Deine Mitte.
Gewähre ihnen Einlass in Nileth Azhur
und lasse sie Platz nehmen an deiner Tafel.
Halte Deine schützende Pranke über sie,
und vergönne ihnen Deine letzte Gunst,
auf dass die, die weiterleben, sich gewiss sein können,
die ihren wiedersehen werden, wenn ihre Zeit gekommen ist.


Es folgten noch weitere Liturgien, Gebete, ein hoffnungsvoller Abschied in Flammen, denen sie gemeinsam und gemeinschaftlich übergeben wurden. Natürlich flossen Tränen der Trauer bei all jenen, die jemanden verloren hatten, der ihnen lieb und teuer war.

Als das Feuer brannte, die toten Leiber nach und nach verschlag, folgten noch tröstende Worte, und auch als die Messe irgendwann endete, wie es alle Messen irgendwann taten, verweilte er noch eine ganze Zeit bei den Hinterbliebenen, sprach leise mit ihnen, indem er von Grüppchen zu Grüppchen ging, und versuchte den Schmerz damit wenigstens etwas und für einen Moment zu mildern.

Den grauenvollen Anblick hatte man diesen Menschen erspart, erzählte nicht davon, wie die Toten zuvor aussahen, wie sie zugerichtet worden waren. Nichts von den Gräueltaten sollten sie mit nach Hause nehmen, obwohl er sicher war, dass einige von ihnen es sicher wussten oder gehört hatten. Manches ließ sich nicht verbergen. Anderes verbreitete sich rasch. Und vor dem ein oder anderen verschloss man gerne Aug‘ und Ohr.
Es gab Momente, Momente wie diese, in denen er sich schon zuweilen wünschte, der Herr ließe ein Vergessen dessen zu. Aber so war ER nicht. ER forderte vielmehr, dass sie alle ihre Lehre daraus zogen. Also bemühte er sich diese an die Hinterbliebenen weiterzugeben, so gut er es vermochte, ohne dass ihre Seelen daran zugrunde gingen.

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Jadia Conandil





 Beitrag Verfasst am: 24 Okt 2022 17:56    Titel:
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Der Clericus übernahm die Führung des Rituals. Unter all den dunklen Tönen in der Kleidung, den Gesichtern der Angehörigen und der Welt an sich die schmale Gestalt mit der Harfe wie ein Farbkleks. Auch wenn die Welt zu Rot, Schwarz und Grau verblasste, Noir blieb in Violett.
Die Farbe der Unzufriedenen.
Die Farbe der Freien.
Bewusst gewählt, ein brennender Tropfen in den Augen anderer. Sie lächelte nicht. Trauerfeiern waren keine Anlässe zum Lächeln. Anlässe gab es für sie selten in allem. Der kalte Herbstwind hatte sich diesen Tag ausgesucht, doch er war willkommen.
Er fachte die Flammen des Feuers an und trocknete die Tränen der Trauernden. Clericus Angerlohe sprach. Ab und an gab er ihr ein Zeichen. Bei jedem Zeichen wurden die dezenten Klänge der Harfe lauter, sonst schmiegten sie sich im Hintergrund an die Umgebung an.
Ungewohnt.
Neu.
Keine lachende, saufende Meute.
Weinende Eltern, Frauen, Kinder und Geliebte, Freunde, Nachbarn.
Die Verstorbenen hatten manierlich ausgesehen als sie in ihr letztes Bett gelegt wurden. Die heißen Flammen schlugen um die mühsam restaurierten Körper und verzehrten sie.
Auf ein Wiedersehen in Nileth Azur.

Die Hand griff in die Seiten.
Ein weicher Ton.
Für den Herren Streiten.
Ein starker Ton.
Die Trauer frischt auf in den Seelen,
eine Harmonie erklingt,
nichts soll die Wachen quälen,
die Harfe schwingt.
Ein Vibrieren in den Herzen,
Töne lindern Schmerzen,
das Gebet sucht und findet die Spur
auf Wiedersehn in Nileth Azur.

Die schmalen Hände spielen die Harfe bis der letzte vom Feuer zurücktritt. Die Fingerkuppen werden taub und doch formen sie fast schon liebevolle Klänge bis alles abgekühlt ist und in die vorbereiteten Urnen gelegt wird.
Es ist getan.
Der letzte Ton verklungen.
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