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Leben wie eine graue Maus? So wär am Ende alles für die Katz
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Nisa Luminy





 Beitrag Verfasst am: 05 Aug 2022 17:01    Titel: Leben wie eine graue Maus? So wär am Ende alles für die Katz
Antworten mit Zitat

Die Geschichte der "Maus" Nisa Luminy


~*~





~*~


Idir ann is
Idir ann is idir as
Idir thuaidh is idir theas
Idir thiar is idir thoir
Idir am is idir áit
Casann sí dhom
Amhrán na farraige
Suaimhneach nó ciúin
Ag cuardú go damanta
Mo ghrá


1. „Wer bist du?“

Die leisen Worte, mit einem Anflug von Irritation und ehrlichem Interesse versetzt, wurden regelrecht sanft und wispernd vom Abendwind an ihre Ohren getragen und dennoch dauerte es einen winzigen Moment, bis sie sich dort in niederlassen und in die Gedanken fließen konnten.
Jene umgingen die Frage und versuchten dahinter zu blicken, mahnten vor bösen Absichten oder falschen Motiven. Doch in dem blassen, gebeuteltem Gesicht des Fragenden war keine Hinterlist zu lesen, nur eine seltsame Müdigkeit, die aus Kummer entstand und sein Seufzen unterstrich diesen Eindruck nur noch, so dass sie gewillt war, eine Antwort zu geben.
Nur eine letzte Unsicherheit blieb zurück – welche war in diesem Moment die Richtige?

„Das käme darauf an, wer fragt.“
Sie hatte alle Mühe möglichst keinen Dialekt oder Akzent in ihrer Rückfrage anlauten zu lassen und war daher eher auf die eigene Stimme fixiert, bis sie erneute Verwirrung in seiner vernahm.
„Na, ich…“, begann er stockend und erst da erhellten sich die sowieso schon so bleichen Züge verstehend etwas.
„ Daeves... Katzenjammer. Das ist mein Name.“
Sie befand in genau diesem Moment, dass somit zumindest ein Name wegfallen würde, denn Katzen, selbst wenn sie jammerten, offenbarte man sich sicher nicht als „Maus“.
Stattdessen entschied sie sich für den ersten aller Namen, den sie lange genug tragen durfte, um mit ihm in den frühen Jahren ihres noch jungen Lebens aufwachsen zu können.
„Dann ist es Nisa.“


***

Sie schlief.
Er hatte gehofft, dass sie um diese Zeit am frühen Abend wach sein und nach Nahrung quäken würde, dass sie vielleicht sogar durch den Raum starren würde, um die Schemen, die sie schon erkennen konnte, genauer zu betrachten oder, dass sie eines dieser seltenen glucksenden Lachgeräusche von sich geben würde. Denn all das hätte ihre Chancen darauf, das Herz dieses jungen Burschen zu erwärmen, erheblich gesteigert und wenn er sie nicht mitnahm… nun, dann waren die Optionen dahin und die Tage des Kindes jetzt schon gezählt. Er konnte sich ein leises Seufzen nicht verkneifen, denn er mochte das Bündelchen und er verstand, dass die junge Herrin geschrien und hysterisch geweint hatte, als man es ihr entreißen musste, doch er verstand auch, dass ein Bastard aus einer solchen Verbindung nicht nur Schimpf und Schande für zwei hohe Familien bedeutete, sondern den Krieg in ihrem Landstrich nur weiter anheizen würde.
Das Bündel musste weg.
So oder so.

„Also, wie schaut es nun aus, Herr Luminy, nehmt Ihr das Angebot an oder nicht?“
Eamons Stimme riss ihn aus den dunklen Gedanken und zeigte gleichfalls auf, wie verzweifelt die Lage war, denn Eamon, der schon zu Beginn der brisanten Angelegenheit eher gewillt war, dem ersten Impuls des Herren zu folgen und das Bündel Leben zu ertränken, war nun am Ende seiner Geduld und Zeit, dieser letzte Versuch wurde nur noch aus Hingabe zur jungen Herrin getan, die in den Augen ihres Vaters tief genug gesunken war.
Alle Blicke fixierten nun den jungen, schlanken Mann mit dem cabezianischen Schnurrbart und dem dazu passend windig-charmanten Äußeren eines Freibeuters. Sein zuvor so breites Lächeln, als sie ihm die Entlohnung zur Aufgabe genannt hatten, war nun allerdings verschwunden und etwas desperat fixierte er den schlafenden Säugling.

„Ich… ich weiß nicht. Sie sieht mir ja nicht einmal ähnlich.“, begann er stammelnd und nun war es wieder Eamon, der sowohl am Ende der Nerven als auch Geduld grantig murrte:
„Nein, dann ähnelt sie eben ihrer Mutter mehr. Seid erfinderisch, verdammt!“
Ja, das tat sie wirklich. Wenn die Augenfarbe sich nicht stark ändern würde, so würde diese nach dem Vater kommen, doch alles andere, vom weichen Antlitz mit fein geschnittenen Zügen, den Lippen bis hin zum orangeblondem Schopf, konnte man das Erbe der jungen Herrin in ihr erkennen.
Vermutlich war das auch der Grund, warum ihr Vater zuletzt entschieden hatte, das Lebenslicht des Kindes nicht gleich auszulöschen, sondern eine Alternative ersann:
Sofern es ihm, Bryden, alter und treuer Diener des Hauses und Eamon, Leitender der Wacht, gelingen würde eine gute Seele auf der anderen Seite des Ozeans zu finden, die sich dem Kind annehmen könnte und wollte, so würde das Bündel, fernab der Heimat aufwachsen und leben dürfen.
Sicher, ihre eigenen Wurzeln und Herkunft würde sie nie kennenlernen, doch was war das schon im Austausch gegen das Leben?

„Also?“, Eamons schroffer Ton brachte ihn zurück aus den philosophischen Tiefen.
„Ihr sagtet… eine halbe Millionen, ja?“
Er kannte Eamon zu lange und zu gut, um nicht zu wissen, dass ihn die Nachfrage hinsichtlich der Entlohnung genauso anwiderte wie ihn selbst.
„Genau und das erste Jahr wird das Fräulein Kenna Euch unterstützen.“
„Un… unterstützen?“, kurz war das Misstrauen in der Stimme des jungen Mannes zu hören.
„Richtig, es sei denn Eure Brüste geben gerade Milch?“
Er musste bei diesen Worten leise auflachen, doch Eamons Miene blieb eisig und die Wangen des Herrn Cassian Luminy waren nun dunkelrot.
„Oh, äh… achso. Natürlich nicht… ich meine… ich nehme die Unterstützung natürlich gerne an.“
Verlegen rieb er sich den Nacken und ließ den Blick zwischen den beiden hin und herschwenken.
Unbewusst berührte die andere Hand aber tätschelnd das Bündel, wahrscheinlich um sich selber ein wenig zu beruhigen, doch da geschah das kleine Wunder, auf das er so gehofft hatte.
Nein, sie erwachte nicht, doch ein winziges Händchen streckte sich und griff zielsicher nach dem Zeigefinger des vermeintlichen Ziehvaters und hielt diesen fest umklammert. Gleichwohl machte sich ein seliger, zufriedener Gesichtsausdruck in den Zügen des Säuglings breit, der ein feines, unschuldiges Lächeln als Krönung erstrahlen ließ.

Still standen die drei Männer um den kleinen Tisch in der Kammer und als Eamon ein drittes Mal fragte, ob er sie nun zu sich nehmen würde, da war seine Stimme sanfter und die Antwort des jungen Mannes gefestigter.

„Ja, ich werde mein Bestes geben ihr ein guter Vater zu sein.“
Sie beide antworteten nicht und er hoffte innerlich sehr, dass das Beste des Burschen auch wirklich genug war. Zweifel blieben, doch war es ein geschenktes Leben, nicht wahr?
„Hat sie denn einen Namen?“
Er nickte, Eamon schüttelte den Kopf und so blieben sie ihm eine Antwort schuldig, die diesmal er liefern musste.
„Die Mutter gab ihr einen Namen, doch… es ist besser, wenn sie neu anfangen kann und nicht übers Meer nach Buidheann blickt. Gebt Ihr dem Kind einen neuen Namen, sie wird eh Euren Nachnamen tragen, Herr Luminy, und dieser klingt nach… einer anderen Insel.“
Er sah das kleine, kurze Zucken und ein wenig Triumph kitzelte wohlig in der Brust.
„Nun denn“, warf er rasch hinterher, „… habt Ihr schon einen Namen im Sinn?“
Wieder kam Verlegenheit auf und der Junge füllte die Wangen mit Luft, bis sie rund waren.
„N…“, begann er und wollte wohl den Kopf schüttelt, als Eamons frostiger Blick ihn erneut traf und er rasch zum schlafenden Kind sah.
„N… Nisa?“
Eamon schnaubte, doch die Kleine ließ ein zufriedenes Schmatzen erklingen und zog den umklammerten Finger in den Mund. Erst als sie gingen und er einen letzten Blick auf das Bündelchen warf, beugte er sich rasch seitlich herab und raunte dem jungen Herrn Cassian Luminy den Geburtsnamen des Kindes rasch zu. Staunend weiteten sich die dunklen Augen des gebürtigen Cabezianers.
„Sie beginnen beide mit dem gleichen Buchstaben?“
„Hmmm.“
„Was bedeutet er?“
„Lämmchen.“
„Kein guter Name für diese Gegend in Siebenwacht. Lämmer finden hier ein rasches und düsteres Ende.“
„Ja…deshalb ist sie nun Nisa, nicht wahr?“
„Aye, Nisa Luminy aus Siebenwacht.“
_________________
"Lieber eine graue Maus, als ein bunter Hund."
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Nisa Luminy





 Beitrag Verfasst am: 17 Aug 2022 17:17    Titel:
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2. Familie

So langsam begannen die drei Jahre auf hoher See seltsam verschwommen und irgendwie dünner anzufühlen. Nicht unangenehm, hatten sie zuvor doch eine beinahe erschlagende Gewichtung und waren vor allem mit der nicht nur räumlichen Entfernung zu denen, die sie liebte, verbunden. Sie war sich dessen bewusst, dass sie auf diesem düsteren Weg mit Finley nur ein einziges, tapferes Licht hatte, doch auch zuvor war sie eigentlich immer gefährlich nah am Abgrund balanciert und das ohne zu fallen und zu zerbrechen. Ein Verdienst, der nicht wirklich der eigene war, sondern aus einem zarten, kostbaren Wort geboren worden war:

Familie

Sie hatte das unglaubliche Glück sich in einer solchen zu befinden.
Zwar sicherlich nicht das, was man für gewöhnlich darunter verstand, doch kein Stück weniger wertvoll oder wunderbar. Als sie die neugierigen Gesichter in der Taverne sah, welche auf die Antwort lauerten, inwiefern sie, Nika und Fiete verbandelt waren, blickte, da versuchte sie die Frage mehr oder minder geschickt zu umschippern und antwortete so etwas wie:

„Sie ham mich mit großgezog’n.“
oder
„Ham in der Nähe gewohnt…“

Und so kam es, dass Fietes Antwort sie in etwa genau so heftig rührte und mit einem warmen Schauer Glückseligkeit segnete, wie Nikas plötzliche, innige Umarmung.

„Sie ist unsere Schwester.“

Ja, er hatte Recht, denn das war Familie, wie es sein sollte.
Wie es hätte immer sein sollen… und doch zuvor nie erreicht wurde.

***

Die Türe krachte so laut ins Schloss, dass das anderthalbjährige Kleinkind, welches gerade noch munter zwischen Küchentisch und den Betten in der winzigen Stube hin- und hergewackelt war, vor Schreck rückwärts auf den gut gepolsterten Windelstoffhintern fiel und zu weinen begann.
Zunächst nur in der Hoffnung damit die Amme Kenna oder den Vater soweit zu alarmieren, dass einer der beiden sie aus der misslichen Lage hob, in die Wärme der Arme hob und tröstete, doch nichts dergleichen geschah und als stattdessen der noch kühle Frühlingswind ein schauerliches Heulen anstimmte, fiel sie in dessen Klage mit ein.
„Babb-baaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaw!“

Wie sollte das Kind wissen, dass der Vater gerade versuchte die junge Amme, welche ihnen beiden mehr als nur eine unersetzbare Hilfe geworden war, davon abzuhalten mit Sack und Pack das Schiff nach Buidheann zu nehmen, um für immer aus ihrer beider Geschichte zu entschwinden.
Während das kleine Mädchen in der Kammer aus voller Lunge mit dem Wind um die Wette jaulte, rannte er ihr an der Küste, wo das winzige Häuschen etwas abseits stand, bis in die Stadt hinein, nach, verfolgte sie auf Schritt und Tritt bis zum Hafen und erst da gab sie seinen Rufen und Bitten insofern ein wenig nach, dass sie einen Moment innehielt und zum ersten Mal seit dem plötzlichen Verlassen des Hauses mit ihm sprach.

„Es wird sich aber nichts bessern und ich bin nun länger geblieben, als es abgemacht war…“, äußerte sie mit eisiger und gefestigter Stimme ruhig. Wut war darin nicht mehr zu hören, nur noch frostige Distanz und jene breitete eine hässliche Angst in der Brust des gestrandeten Piraten aus, die sich ähnlich klamm anfühlte.

„Aber…“, begann er wiederum eher zärtlich und versucht neckend, „… du bist eben doch geblieben. Wegen Nisas Charme, hm… und meinem?“ Er erntete ein leises Zischen und ahnte, dass er das Falsche gesagt hatte, versuchte also wieder da einzuhaken, wo er angefangen und sie zum Reden bewegt hatte.
„Es ist nicht so leicht hier ehrliche Arbeit zu finden, wenn man als Kind Cabezas gebrandmarkt ist und ich kann schlecht mit dir und dem Kind auf nem Schiff anheuern und euch dann bei Minfay abstellen, oder? Ich kann hier so nicht weg, Kenna…“

„Du WILLST hier nicht weg!“, fiel sie ihm nun bitter ins Wort und schüttelte den Kopf ohne sich zu ihm umzudrehen, ihre Schritte wurden dabei wieder schneller und leise klackten die Absätze auf den Bohlen des Piers, sie wusste welches Schiff sie aufsuchen musste, um nach Buidheann zurück zu kommen. Zurück in die Heimat, in die Arme der Mutter und des Vaters, welche sie nur verlassen hatte, weil sie ihr Kind, erwachsen aus einem Schäferstündchen mit dem jungen Bäcker, der so begeistert um sie werben wollte, verloren hatte. Die Milch aber hatte ein anderes Kind gestillt und zu lange hatte sie sich der Illusion hingegeben mit der kleinen Nisa und dem charismatischen Cassian eine neue Familie gegründet zu haben… bis sie die dünne Wand dieser Seifenblase zu sehen begann.
Cassian arbeitete nicht, nahm die Münzen, die dem Kind zugedacht waren und verprasste diese nahezu blindlings. Vor einigen Monden hatte sie ihn dabei erwischt, wie er sich des Nachts aus dem Haus schlich, um in der örtlichen Spelunke dem Glücksspiel zu frönen und Krone um Krone einzusetzen. Die Miete der Hütte war nicht hoch und sie selbst sorgte dafür, dass sie bescheiden aber gut lebten. Die Münzen müssten dem Kind so einige Dekaden langen, doch bei seinen Ausgaben wäre die halbe Millionen in gut und gerne einem einzigen Jahrzehnt aufgebraucht worden sein. Sie hatten darüber gesprochen, gestritten, geweint, gegenseitig gebettelt und doch schien der Strudel, in dem sich der junge Mann befand, nur noch dunkler, tiefer und reißender aufzutun.

„Du kannst mich nicht verlassen, Kenna… bitte! Du kannst UNS nicht alleine lassen!“

Das stach und sie stockte, unmittelbar vor dem Schiff, wo sie schon einer der Matrosen freundlich nickend begrüßt hatte und nach ihrem Gepäck griff. Kurz berührte sie mit der freien Hand den eigenen Bauch und holte tief Luft.

„Weißt du, Cassian, würde sie in Buidheann nicht vielleicht der Tod erwarten, hätte ich sie mitgenommen. So bleibt mir nur schweren Herzens auf dich und vor allem Temora selbst zu hoffen, dass es der Kleinen gut gehen wird und ihre Zukunft nicht in der gleichen Dunkelheit versinkt, die dich zu verschlingen droht.“ Sie hörte ihn scharf Luft einsaugen und ehe er noch einmal in diese Wunde stechen konnte, riss sie sich los und reichte dem Matrosen den Reiserucksack mit all ihrem weltlichen Besitz, um sich weiter von dem Mann zu entfernen, mit dem sie nun anderthalb Jahre Familie, Haus und Bett geteilt hatte.
„Leb wohl, Cassian, ich muss mich nun selber in Sicherheit bringen…“

Erst an Bord, als die Tränen sie übermannten und der Matrose ihr erschrocken einen Platz unter Deck anbot, da murmelte sie halblaut, den Bauch wieder sanft streichelnd vor sich her:
„Ich muss UNS in Sicherheit bringen…“


Als Cassian Luminy mit etwas verquollenen Augen und starrer Mimik sein Heim wieder betrat, da lag die Kleine auf dem Boden, eingerollt wie ein Shrimp und hatte sich daumenlutschend in den Schlaf geweint. Sie begann auch wieder zu wimmern, als er sie vorsichtig hob, um sich mit ihr auf die Bettkante zu setzen. Ihm selbst war ebenfalls weiterhin zum Heulen zumute, denn ohne Kenna drohten die Schatten der Sorgen und des Kummers ihn hier am Rande der Welt, so weit fort von der Heimat, die er liebte, zu erdrücken und doch konzentrierte er sich auf das Kind in seinen Armen, wog sie sanft und begann leise zu singen.

„Ne pleure pas… ne pleure pas, mon amour.
Si tu pleures tes larmes vont m'étrangler.
Si ti pleures tes sanglots vont me noyer.
Dans l'abime des émotions.
Au secours, Au secours!
Laisse-moi te consoler avec mes caresses,
laisse-moi sécher tes pleurs…”


Er verstummte, als das leise Weinen nachgelassen hatte.
Ein Versprechen kam über seine Lippen, als er zu ihr hinabblickte und das selig schlummernde Gesicht des kleinen Mädchens betrachtete, welches seine Welt für den Moment wieder erhellte.

„Toute va bien, ma petite, wir werden zu zweit auch auskommen. Wir haben einander und werden eine wunderbare kleine Familie sein.“

Ein Versprechen, das zum Brechen verdammt war.



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Zuletzt bearbeitet von Nisa Luminy am 17 Aug 2022 22:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Nisa Luminy





 Beitrag Verfasst am: 13 Aug 2023 21:36    Titel:
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3. Tink

Die Sonne wurde bereits jetzt etwas güldener und die ersten, längeren Regenphasen spielten flüsternde Vorboten des nahenden Spätsommers. Mit dem Lichtspiel der Tropfen auf langen, grünen Binsenhalmen folgte die Erinnerung an blaugrüne Seelenlichter, die so melancholisch schön und magisch tief wie das Meer selbst leuchteten. Das goldene Funkeln der Sonnenstrahlen, welches die Weizenfelder beinahe mit einem weißen Kranz umgab, hauchte der Illusion von sich wiegenden Wellen den letzten Zauber ein und dieser wiederum malte ein fast lebendiges Bild vor die Linse des inneren Auges. Ein Portrait, das ein wehmütiges Lächeln auf den Lippen und Tränen in an den Lidrändern beschwor…
„Lyree, seit wann haste n blonde Haar‘?“
„Öh, schon immer. Das ist meine Naturfarbe so.“
„Hm…“
„Alles gut, Maus?“
„Aye, solltest se nich färb’n. Is ne verdammt schöne Farb‘!“
„Findest du?“
„Aye… “
Weil sie mich an Verlorenes erinnerte.
Und Fietes Hand auf meiner Schulter verriet, dass auch er sich entsann.

***

Wer sich jemals über den Ausdruck „nagender Hunger“ gewundert hat und mit dieser Art Personifikation nichts anfangen kann, der musste noch nie wirklichen Hunger spüren, musste nicht fühlen, wie sich das anfängliche Grummeln und Knurren darin langsam ausdehnt, ein Weilchen als dumpfer, leerer Schmerz schweigt, nur um sich dann tiefer bohrend in die Eingeweide zu fressen, ja, zu nagen! Dabei hat der Hunger all die Geduld, die er seinen Opfern stillt und lange kann er so beißen, reißen, höllisch schmerzen. So lange, bis man den Hunger auch im Kopf spürt und das vernünftige Denken dafür beiseitegeschoben wird. Dann ist der Wunsch diesen Peiniger endlich loszuwerden das Einzige, was noch in den Gedanken präsent ist.

Mit einem solchen Gefühl im Bauch und diesem brennenden Wunsch im Köpfchen wagte sich das Mädchen noch etwas näher an den Stand heran. Sie tat ihr Bestes, um unauffällig zu wirken, doch nicht nur die skeptischen Blicke des Metzgers hatten sie bereits erfasst. Unbemerkt von dem recht schmächtigen, kleinen Kind ruhte das Interesse zweier weiterer Augenpaare auf ihr, welche gespannt das Geschehen am Marktplatz verfolgten und sich bereit hielten…
Sichtlich hin- und hergerissen wanderte die Kleine erst ein paar Schritte weiter in Richtung Gemüsestand, nur um doch wieder langsam zurück zu strolchen. Der Metzger, keineswegs die Karikatur eines Fleischers, die man sonst so erwartete, ein dünner, hagerer Kerl mit langen Armen und Beinen, schmälerte den Blick nun fast feindselig und öffnete den Mund so rasch, dass der schlecht gezwirbelte Schnurrbart zitterte. Auf einem so vollgestopften und dennoch räudigen Markt wie der hier im Siebenwachter Hafen, geschah es ganz unweigerlich, dass nach Arbeitsende, beim Einräumen und Zählen der Ware, mal eine Wurt, ein kleiner Kanten Speck oder gar ein Hühnerbein fehlte, doch zumeist sah und hörte man von den geschickten, kleinen Langfingern nichts. Diese Göre aber schien ihm fast bekannt, als habe er sie schon das letzte Mal im Umkreis seines Standes gesehen und hatte sie sich dabei nicht ähnlich verhalten?
Er holte tief Luft, um sie mit donnernder Stimme zu vertreiben, da sprach ihn Kundschaft, ein Seemann mit wettergegerbtem Gesicht und einer Münze in den schwieligen Händen, an. Abgelenkt ließ der Metzgersblick vom Kind ab, welches die Gelegenheit ergriff, um nach einem Wurststück zu haschen. Hastig drehte sie sich danach um und wollte in der Menge untertauchen, da wurde sie grob am speckigen Kragen des zu großen, schmuddeligen Hemdes nach oben gerissen und musste kurz würgen, als der Hemdsknopf dabei in den Hals drückte.
„Haaaab ich dich, du kleines Stück Dreck!“, grollte die heisere Stimme eines weiteren Kunden, der am Matrosen vorbeigehascht und einen Satz nach dem Kind gemacht hatte. Er schüttelte es mühelos, wog das dünne, kleine Bündel doch kaum mehr als ein halber Sack Mehl.
„Heee, Kerl, du erwürgst die kleine Krabbe da noch. Mach ma halblang, is doch nichts passiert.“, mischte sich nun der Seebär brummig ein und erntete prompt Kontra.
„Nichts passiert?! Das ist dreckiges Diebesgesindel!“, fauchte der Fänger und schüttelte die Beute noch grober.
„S’is nur n Wurstzipfel, den hätte eh keiner mehr gekauft und die Lütte is nur Haut und Knochen.“, grollte der barmherzige Seefahrer nun drohender und baute sich so vor dem Metzger und dem anderen Kunden auf, dass es kurzzeitig beiden die Sprache verschlug – bis der Angesprochene kurz rot anlief, nach Luft schnappte und zornig auffauchte.
„Darum geht es nicht… Diebstahl ist Diebstahl und auch um dürre Hälse kann man eine Schlinge knüpfen, wenn…“ Doch mitten im grausigen Satz wurde er unterbrochen.
„HALTET DEN DIEB, HALTET IHN… DA LÄUFT ER!“
Die Stimme klang trotz der aufgeregten Botschaft lieblich, zart und schien mitten aus der Menschenmenge zu kommen. Verdattert drehten sich die Köpfe der Einkäufer, Schaulustigen und auch die der drei Erwachsenen im Zentrum des Spektakels. Ein schmaler Bengel mit dunkelbraunen Locken, in denen das Sonnenlicht kastanienrote Schimmer verteilte, hastete eifrig von dannen. Fest an den Oberkörper gepresst hielt er einen saftigen Wacholderschinken und auch wenn man aufgrund seiner Fersengeldaktion und den Wuschellocken wenig vom Gesicht sehen konnte, so blieb keinem der Anwesenden das breite, feixende Grinsen nicht verborgen.
„Oh… Oh nein! HALTET DEN BENGEL!“, brüllte nun auch der Metzger los und wandte sich, mit den Armen verzweifelt rudernd, dem entschwindenden Bürschchen nach. Auch der Matrose hatte sich verdutzt dem kleinen Gauner zugedreht, konnte sich aber ein feines Schmunzeln nicht verkneifen und machte keinerlei Anstalten, dem Dreikäsehoch nachzuhasten. Der andere Kunde schien zu zögern, hatte er doch den jüngeren und sichtlich unfähigeren Dieb bereits gefasst, doch da verspürte er einen plötzlichen, hellen Schmerz mitten auf der Kniescheibe, rang nach Luft und ließ das Kind fallen, welches sich nur kurz aufrappelte und ebenfalls flink wie eine kleine graue Maus im Gedränge verschwand. Ächzend blickte er sich nach dem Schuft um, der ihm so saftig gegen das Knie getreten hatte, doch diejenigen, die um ihn herumstanden, sahen nur stumpf staunend oder unbeteiligt aber schadenfroh zu ihm herab. Die drei Delinquenten hingegen waren scheinbar längst über alle Berge.
Scheinbar…

Kopflos und panisch strauchelte sie weiter in das Gewirr der Gassen hinein.
Obwohl die Gefahr durch den Metzgerkunden und seine Galgendrohung gebannt schien, kullerten ihr dicke Tränen über die Wangen und hinterließen deutliche Rinnspuren im Schmutz. Sie weinte, weil sie sich schämte, die Tat begangen zu haben. Sie weinte, weil sie sich peinlich berührt fühlte und der Schrecken der Entdeckung noch tief saß. Vor allem aber weinte sie, weil sie das Stück Wurst im plötzlichen Durcheinander verloren hatte und wieder nichts zu essen in den Händen hielt. Der Hunger nagte weiterhin im Magen und mit einem Male ließ die aufkommende Schwäche die Knie zittern. Seit etwa einer Woche war ihr Vater „auf großem Fang“, was bedeutete, dass er in Spielspelunken eben sein Glück versuchte und meist war ihm dies nicht hold. Früher hatte sie versucht ihm zu folgen, doch als er davon Wind bekam, peilte er Orte an, die weit von der heimatlichen Hütte lagen und verschwand wie dein Dieb in der Nacht, wenn sie selig schlief. Diesmal wollte sie unbedingt wach bleiben und sich schlummernd stellen, was er aber offenbar vorhergeahnt hatte und so schmeckte die warme Abendmilch ein bisschen schärfer als sonst, brannte im Bauch machte dass sich ihre Umgebung drehte und sie mit schwerem Kopf schnell und tief schlief. Erst gegen Mittag des Folgetages erwachte sie, fand die Hütte leer und einen kleinen Laib Brot, sowie die restliche Milch am Tisch. Wütend schüttete sie diese vor dem Haus ins Gras und bereute diesen Schritt bald, denn das lächerliche Brotstück war bald verputzt und es fand sich sonst nichts Essbares mehr im gesamten Hüttchen.
Not macht erfinderisch und so hatte sie zunächst versucht hier und dort um ein paar Krumen zu betteln, doch als auch das nur mit mäßigem Erfolg gekrönt war, hatte sie angefangen zu stibitzen. Hier mal einen angefaulten Apfel, dort einen Käserand und ein noch warmes Weckerl frühmorgens beim Bäcker. Danach aber wurde es plötzlich schwieriger, irgendwer erspähte und vertrieb sie immer. Die Wurst hätte Abendessen sein und den grässlichen Hunger vertreiben können. Hätte… hätte… hätte.
Zu den Tränen mischte sich das leichte Rotzgeräusch des Schluchzens und die zittrigen Knie wollten nicht mehr weitergehen. Flennend kauerte sie sich an eine bröckelnde, alte Ziegelwand, die zu irgendeiner heruntergekommenen Kaschemme gehörte und vergrub das Gesicht in den klammen Händen, die noch ein ganz klein wenig tröstend nach Räucherwurst rochen.
Wie lange sie dort so gesessen und vor sich hergewimmert hatte, konnte sie später nicht sagen. Vielleicht ein, zwei Stunden? Womöglich aber nur einige wenige Momente, denn es war noch nicht dunkel, als sie jäh den Kopf hob, als die liebliche Stimme vom Markt unmittelbar neben ihr erklang.
„Ist doch nichts passiert, hm? Kopf aus der Schlinge gezogen, im wahrsten Sinne des Wortes.“
Vollkommen entgeistert starrte sie blinzelnd zur Gestalt auf, die da im Spätsommerlicht wie eine wunderschöne Märchenfee gehüllt stand und zu ihr herablugte. Erst nach einigen Lidschlägen erkannte sie, dass die Fee keine war, sondern ein Mädchen, vielleicht drei, vier Jahre älter als sie und ebenfalls in Lumpen gekleidet. Doch ihre Gestalt war anmutig und gerade, die Gliedmaßen filigran, das Gesicht liebreizend mit zwei strahlenden Augen, die in der Farbe des grünblauen Sommermeeres leuchteten und das Haar ein hellblonder Lichterkranz, als habe man die kitzelnden Sonnenstrahlen selbst darin eingefangen.
„Meinste sie is stumm? Vielleicht hat se sich bei der Flucht auf die Zunge gebissen oder is dabei auf n Kopf gefallen!“, mischte sich eine weitere Stimme ein, deren Unterton zwar feixend aber keineswegs boshaft war. Mit Mühe riss sich die kleine Diebin blicklich von der Mädchen-Fee los und musste nicht lange suchen, um den Besitzer der hellen, fröhlichen Stimme zu entdecken.
An der Mauer ihr gegenüber saß der Bengel vom Markt in der Hocke und warf den Schinken spielerisch einige Male in die Höhe. Obwohl seine ungewöhnlich fein geschnittenen Züge und die leicht mandelförmigen Bernsteinaugen sie kurz irritierten, lenkte der Hunger im Magen die Aufmerksamkeit rasch auf den Schinken und sie schluckte schwer. Das blieb den beiden nicht verborgen und während der Knabe belustigt zu grinsen begann, meinte das blonde Mädchen behutsam:
„Du hast sicher Hunger, nicht wahr? Möchtest du etwas vom Schinken abhaben? Immerhin verdanken wir deiner Ablenkung den feinen Fang… oh und wir haben auch noch zwei Fladen vom Bäcker mitgenommen. Gibt ein feines Abendessen, meinst du nicht?“
Kurz noch brüllte der Kopf, dass es eine Falle sein müsste und sie zögerte, straffte sich etwas, um davon zu laufen, doch wieder zitterten die Knie und der Hunger gewann. Es langte ein kleines, beschämtes Nicken und schon holte das Mädchen die Fladen aus dem Kittel ihres zerfledderten Kleides und brach beide in jeweils drei Teile. Der Bengel fummelte an seinem Gurt und zog ein schlankes, blitzendes Messer aus einer Tasche, um damit große Scheiben des Schinken abzutrennen. Wenige Augenblicke später saßen sie alle drei im gefräßigen Schweigen dort in der herabgekommenen Gasse, badeten im Abendlicht und ließen es sich schmecken. Erst als der erste Hunger gestillt war, wagte sie unter den rotblonden, fettigen Strähnen, die ihr ins Gesicht fielen, zwischen den beiden hin- und herzublicken. Gerne hätte sie die beiden nach ihren Namen gefragt und ob sie hier in der Gosse Zuhause waren oder ein Heim hatten, zu welchem sie in der Nacht zurückkehren konnten, doch irgendwie schien die Frage schwerer als sonst zu wiegen und wollte nicht über die Lippen kommen.
„Tink…“, sagte das blonde Feenmädchen da plötzlich, ohne den Kopf recht zu heben.
„Eigentlich Katinka aber es sagen alle nur Tink.“, fügte sie noch an, als habe sie die Fragen und auch die Verwirrung danach an den Blicken der Jüngsten ablesen können.
„Und das ist Noa…“, stellte sie im Anschluss auch den Rotzbengel vor, der mit einem Stück Schinken dazu wedelte, ehe er sich dieses rasch in den Mund stopfte.
„Bitte erschrick nicht, doch wir haben dich die letzten Tage am Markt und in der Kupfergasse gesehen und uns schon gedacht, dass du Hunger hast… ich meine, so wie wir auch.“
Ihre letzten, hastig beigefügten Worte kamen zur rechten Zeit, denn das Misstrauen und ein neuer Anflug Panik kroch kalt die Wirbelsäule hinauf in den Nacken. Ob sie sie zum Büttel bringen würden? Aber nein, sie hatten doch auch die krummen Fingerchen lang gemacht, oder? Tinks nächste Sätze bestätigten die Annahme und brachten auch einen kleinen Strahl Hoffnung in das Herz der kleinen, erfolglosen Diebin.
„Noa und ich sind jeden Tag unterwegs, um Sachen für uns zu sammeln und auch für…“, sie stockte und sagte leiser, „Onkelchen und Tantchen. Bei… bei ihnen wohnen wir und gehen nachts zum Schlafen dorthin. Wenn du magst, könnten wir dir die nächsten Tage zeigen, wie man sich leicht ein gutes, kleines Mahl ergaunert.“
Der Fladen schmeckte so gut nach Trost und Wärme, der Schinken würzig und delikat, doch beides blieb ihr bei diesem wundervollen Angebot der Freundschaft wie ein Klumpen im Halse stecken und gerührt musste sie mehrfach schlucken, bis sie eifrig nickte und sich ein Lächeln abrang, während die Tränen erneut die Sicht verschwimmen ließen.
„Nun heul nich wieder…“, murmelte Noa kameradschaftlich, „Du kennst nun unsere Namen aber haste denn selber einen?“ Wieder zwinkerte er schelmisch und eilig beeilte sie sich zu antworten:
„Nisa.“
„Na, schau einer an, eure Namen beginnen beide mit einem ‚N‘!“, rief Tink munter aus und legte zaghaft den Arm um das kleinere Mädchen, das sich in just dem Moment bei den beiden so geborgen fühlte, dass sie eine sehr folgenschwere Aussage tätigte.
„Wünsch ich könnt‘ bei euch wohn‘, bei eurer Familie mit Onkelch’n un Tantch’n.“
Noas Lächeln ebbte ein wenig ab und Tinks Haltung versteifte sich kurz, doch damals wusste das kleine Mädchen nichts davon zu deuten.
„Man muss vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht.“, sagte die Älteste nach einer Weile nur leise und erntete ein stummes Nicken aus Noas Ecke.
Noch begriff Nisa nicht, was die beiden damit meinten und für den Moment war es auch vollkommen egal, denn sie hatte Freunde gefunden, die sich in den folgenden Tagen und Wochen rührend um sie kümmern und ans Herz wachsen sollten. Eine seltsame Art Familie, die inmitten der schmutzigen, erstickenden Gosse Siebenwachts wuchs und gedieh.


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