Hockerhandel Dill

[Adeline Dillon]

Karva, Terian, Nika, Isolde, Andarc, Fiete, Varcurvius, Raphael, Allturius, Freya, Gunnar.

Einer interessanter als der andere, der eine hatte mehr Humor, dafür war der andere hilfsbereiter. Einer konnte küssen wie ein junger Gott, der andere machte jeder Ziege Konkurrenz mit seinem Gemecker. Einem saß neben der Zunge, das Trinkgeld locker, dem anderen kluge meisterliche Ratschläge. Allen gemein war, dass sie jeder für sich, eine liebenswerte Seite aufwiesen, welche Dill aufmerksam studierte.

Dill hatte ihr Innenleben, welches häufig nicht das Sonnengelbeste war, schon immer vor anderen verborgen und stattdessen einen flotten Spruch auf den Lippen präsentiert, was ihr fast immer einen Lacher einbrachte. Manchmal auch eine schallende Ohrfeige, das aber deutlich seltener und wenn es doch einmal vorkam, nahm Dill es gelassen hin.
In ihrem jungen Leben hatte sie schon gelernt, dass eine glühende Wange, leichter zu ertragen war, als ein getroffenes Herz.

Erstaunlich war, dass ein getroffenes Herz, die Hände motivieren konnte, Hockerbeine zu drechseln, wie sie ein Meister nicht schöner hätte gestalten können.
Nach einer Weile fand sich eine ansehnliche Sammlung von Hockern zusammen, während sich zeitgleich die Zahl der hockerliebenden Kundschaft nach und nach erhöhte.

Da war sie nun also in Bajard angekommen.
Obdachlos zwar, was im Sommer aber vollkommen egal war, es fand sich immer ein annehmlicher Stall, mit duftendem Stroh. Dafür besaß Dill aber schon eine schöne große Kiste im Keller der bajarder Bank.

Wie der Zufall es wollte, kam sie an mehrere Pfund gut abgehangenes Kotelett, welches sie mit Ei, alten Semmelbröseln und Salz bestrich und über dem Feuer braten wollte. Rein zufällig würde sie ihre vorzüglichen Hocker aufstellen und der köstliche Duft der Braterei, würde schon neugierige Kunden anlocken. Saßen sie erst einmal auf den Hockern, verschmausten das Kotelett, dann würden sie sich sicher nicht mehr von 'ihren' Hockern trennen wollen und Dill großzügig für ihre Arbeit entlohnen.

So war der Plan.