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Die Schneefüchse
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Veya Ulfert





 Beitrag Verfasst am: 30 Jun 2022 18:03    Titel: Die Schneefüchse
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Mehr als zwei Jahre war es nun schon her, dass die Thyrin Veya in Wulfgard ankam und im Rudel der Sturmheuler willkommen geheißen wurde. Nicht nur der Umstand, dass ihre leibliche Schwester Caelia dem Rudel angehörte, sondern auch die nach außen hin raue aber dennoch umgängliche Art der anderen Claner führten dazu, dass sie sich schnell „zu Hause“ und „angekommen“ fühlte. Viele der örtlichen Gepflogenheiten waren ihr bereits aus der alten Heimat und dem alten Rudel vertraut – manche waren jedoch neu und anders. Der Umstand, dass sich das Rudel der Sturmheuler aus Mitgliedern aus unterschiedlichen Clans zusammensetze war besonders interessant. Bisher kannte sie nur Dörfer, in denen fast ausschließlich nur Mitglieder eines einzelnen Clans lebten. Obwohl die Sturmheuler ein bunter Haufen von Thyren aus unterschiedlichen Clans waren, schien deren Zusammenleben prächtig zu funktionieren – dennoch beschlich Veya das Gefühl, dass irgendetwas mit dem Rudel nicht stimmte. In den zwei Jahren gab es immer wieder Ereignisse und Situationen, die sie stutzig machten – insbesondere das Verhalten des vormaligen Rydders der Sturmheuler (mittlerweile Jarl) Trygve.

Lange redete sie sich ein, dass „sie nicht das gesamte Bild sehen würde“ und dass „Trygve gewiss vernünftige Gründe für bestimmte Entscheidungen hat“. Je mehr die Zeit verging und je mehr sie das System „Sturmheuler“ von innen kennen lernen durfte, desto weiter rückte sie von diesen Gedanken ab.

Das erste Mal wurde sie stutzig als sie Trygve beobachtete, wie er bei einem Thing anderen Clanern das Armband übergab und sie dabei nicht warnte, das Armband wieder abzunehmen. Als sie selbst in das Rudel der Sturmheuler aufgenommen worden war, sagte er zu ihr „Das Armband zeygt allen, aver vorallem dey, dass dey ne Sturmheulerin bist. Ziehst dey es ab.. zieh mey dey die Haut von den Knochn'.“ Bei der späteren Aufnahme von Schwertern [Kriegern & Schützen] und Schamanen blieben solch harsche Worte aus. War das nur Zufall? Oder lag es dran, dass Veya zu den Sturmheulern stieß, als ihnen gerade ein fähiger Skjerme [Schmied] fehlte und er somit versuchte sie zusätzlich mit Angst an das Rudel zu fesseln?

Das zweite Mal als Veya stutzig wurde war ungefähr ein Jahr nach ihrer Ankunft in Wulfgard – mittlerweile war sie schon eine fertig ausgebildeter Skjerme und befand sich mitten in der Ausbildung zum Runenskjerme [Schmied, der auch thyrische Runen auf Gegenstände anbringen darf]. Abseits von den Fortschritten beim Handwerk gab es auch deutliche Fortschritte in der Kampfkunst. Von einem jeden erwachsenen Thyren wird schließlich erwartet, dass er sich selbst und das Rudel verteidigen kann – selbst die Hände [Handwerker] sollten wissen, wie man mit einem Schwert, einer Axt oder einem Bogen umgeht. Nach diesem einen Jahr hatte Veya genug Einblick, wie das System „Sturmheuler“ funktionierte, welche Rollen die Hände und Schwerter auszufüllen hatten und auch an welchen Stellen es manchmal zu Reibereien kommt. Besonders das Erreichen der Diamantehre [Berechtigung, Gegenstände aus Diamant zu tragen] führte in diesem einen Jahr immer wieder zu Unmut. Die vom Jarl vergebenen Aufgaben zum Verdienen der Diamantehre schienen oftmals unnötig komplex und aufwendig zu sein. Mehrere Claner versuchten sich an den Aufgaben, gaben dann jedoch auf und verließen wieder das Rudel der Sturmheuler – Aus Scham? Aus Frust? Um diese Situation ein wenig zu entschärfen schlug Veya bei einem Thing vor, dass man doch bereits ab dem Erhalt des Rudelarmbands ein Anrecht auf Rüstzeug mit wenig Diamantanteil haben sollte. Solch Rüstzeug ist deutlich stärker als jenes gänzlich ohne Diamant. Das Rudel würde dadurch stärker sein. Der Vorschlag wurde recht emotional diskutiert – es gab Argumente dafür und dagegen und man kam auf keine gemeinsame Linie. Schließlich entschied Trygve, dass die Schamanen die Ahnen befragen sollten. Bei dieser Entscheidung blieb es – nie erfuhren die Claner das Ergebnis der Befragung und Veya mutmaßte, dass die Befragung gar nicht stattfand.

Die Zeit verging wie im Fluge. Viele Claner stießen zu den Sturmheulern und verschwanden wieder, andere Claner kehrten wieder nach längeren Reisen zurück. Auf dem gemeinsamen Weg mit den Sturmheulern ergab es sich natürlich, dass man den einen oder anderen Claner um so mehr schätzen zu wusste – je mehr Abenteuer man miteinander erlebte und je mehr man sich aufeinander verlassen konnte, umso inniger wurden die Beziehungen – Städder würden wohl „gute Freundschaften“ dazu sagen. Besonders die Freundschaften mit Runa und Raija verankerten Veya fest im Rudel der Sturmheuler und halfen dabei, etwaigen Frust über das Verhalten des Jarls wegzuwischen. Und das war auch nötig…

Das dritte Mal als sie das Verhalten des Jarls stutzig machte, war der Erhalt ihrer Aufgabe für die Artefaktehre. Die Fortschritte in der Kampfkunst und die Schatzkisten, auf die man in den Höhlen beim Jagen stieß, weckten in Veya die Abenteuerlust. Gerade der Umstand, dass sie als Skjerme eine gewisse Fingerfertigkeit besaß, gepaart mit der Fähigkeit, sich selbst zur Wehr setzen zu können, ermöglichten es ihr, auf eigene Faust Schätze zu suchen. Hie und da begleiteten sie die Claner, jedoch auf die meisten Schatzsuchen begab sie sich alleine. Bei den Suchen hatte sie ziemlich viel Glück – sie stieß auf 14 Artefakte, die sie pflichtbewusst der Schatzkammer der Sturmheuler überverantwortete. Zwei glückliche Fünde in Skelettdrachen erhöhten die Zahl auf 16. Den Jarl schien dies nicht zu beeindrucken – eher das Gegenteil war der Fall. Von der Erfüllung er Voraussetzungen der Artefaktehre bis hin zum Stellen der Aufgabe durch den Jarl vergingen satte 6 Monate. Veya verstand die Welt nicht mehr. Wieso ließ sich der Jarl damit so viel Zeit? Was soll man denn sonst noch tun, um ein Anrecht auf ein Artefakt zu bekommen? Nicht nur rackerte sie sich die Finger als Skjerme wund und hielt die Rüstungs- und Werkzeuglager gefüllt – darüber hinaus macht sie sich auch noch nützlich beim Beschaffen von den wertvollsten Gütern: den Artefakten.

Die Zeit verging weiter… der Frust, der sich in ihr anstaute wurde immer größer. Auch der Umstand, dass sie schließlich ihre Aufgabe bekam und sich auch das gewünschte Artefakt aussuchen durfte, konnten den Frust nicht negieren. Mittlerweile waren schon gut 16, 17 Monde vergangen, seit Veyas Ankunft in Wulfgard. Gerade zu Beginn des Jahres 265 [Städder-Zeitrechnung] stießen besonders viele neue Claner zu den Sturmheulern. Auch bei ihnen kamen immer wieder dieselben Probleme beim Stellen der Aufgaben zum Verdienen der Ehren auf… Es hatte schön langsam den Anschein, dass der Jarl diese Probleme mit Absicht hervorrief.

Die vierte Begebenheit, die sie Veya besonders stutzig machte, war die Aufgabenvergabe an den jungen Skalden [Barden] Haddi und sie. Haddi erhielt eine Aufgabe, die eine typische Aufgabe für ein Schwert gewesen wäre und Veya erhielt eine Aufgabe, die eine typische Aufgabe für einen Skalden gewesen wäre. Was bezweckt der Jarl damit? Legt er den Clanern absichtlich Steine in den Weg, damit sie an den Herausforderungen wachsen? Oder hält er die Claner absichtlich klein, damit ihm niemand seinen Posten als Jarl streitig machen kann? Veya war sich immer mehr sicher, dass Jarl Trygve die anderen Claner klein und schwach halten möchte. Wie wäre es sonst zu erklären, dass er es hinnimmt, dass ein Großteil vom Rudel in billigen Legierungsrüstungen ohne Diamantanteil in die Schlacht gegen die Feinde zieht? Auf ihren Jagden sah Veya öfters Städder, die kaum wussten, wie sie eine Waffe zu halten haben, aber dennoch eine vollständige Diamantrüstung trugen. Es grenzt an ein Wunder, dass die Feinde der Claner sich diesen Umstand noch nicht zu Nutze gemacht haben.

Einem anderen, relativ frisch zu den Sturmheulern gestoßenen Thyren – dem Medizinkerl Ivar – erging es ähnlich wie ihr. Ivar arbeitete sich die Finger für das Rudel wund, kümmerte sich darum, dass das Lager alchemistischer Tränke stets voll ist, und wurde ebenso wie Veya damit „belohnt“, dass er dem Jarl mit der Bitte um eine Aufgabe mehrere Wochen lang hinterherlaufen durfte. Bei ihm handelte es sich gerade mal um die Diamantehre – die Ehre, die für einen jeden kämpfenden Thyren [also eigentlich jeden erwachsenen] essenziell ist. Ivar legte dasselbe Verhalten an den Tag, wie die anderen Thyren, die von den Aufgaben gefrustet Wulfgard verließen. Das hätte bedeutet: Wieder ein fleißiger Claner weniger, wieder eine Schwächung für das Rudel. Veya entschied sich zu handeln. Sie entschied sich die Regeln zu brechen. Sie fertigte dem Kerl eine Rüstung mit einem äußerst hohen Diamantanteil – nur ein bisschen Pyrian war noch drin, damit man die Rüstung nicht gleich als Diamantrüstung erkennt. Ivar sollte damit geholfen sein, bis dass der Jarl ihm endlich seine Aufgabe für die Diamantehre stellt. Der tagträumende Jarl würde das mit der Rüstung ohnehin nicht mitbekommen, sobald die Sturmheulerfarbe drauf ist…. Leider falsch gedacht.

Gerade kurz bevor das Rudel das Hirschtotem bezüglich der Drachen-Bedrohung befragte, bat Ivar Trygve erneut um seine Aufgabe für die Diamantehre. Anstatt ihm eine zu geben, musterte Jarl Trygve offenbar das Rüstzeug [der Jarl hat doch einen viel besseren Blick als erhofft] und wies Ivar darauf hin, dass Ivar etwas tragen würde, was er noch nicht verdient hat – Veya bekam die Situation gerade noch mit. Die Situation wurde unterbrochen, weil das Rudel zum Hain aufbrechen musste. Nach der Befragung des Hirschtotems im Hain orderte der Jarl den Einherja Olov und Ivar zur Seite. Veya erahnte Schlimmes… Sie eilte in Raijas und ihre Hütte, legte sich ihr Rüstzeug an und kehrte wieder in den Hain zurück, um Ivar zur Seite zu stehen und um dem Jarl zu erläutern, warum sie die Straftat beging, Ivar eine Rüstung zu geben, die ihm laut den Regeln der Sturmheuler noch nicht zustand.

Die drei – Jarl Trygve, Einherja Olov und Medizinkerl Ivar – standen in einem etwas abgeschiedenen Eck des Hains. Veya näherte sich ihnen langsamen Schrittes und als sie die drei so stehen sah, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Der Jarl hat Angst. Der Jarl hat Angst davor, Ivar alleine zu konfrontieren. Er holte sich den stärksten der Claner zur Seite – den Einherja Olov – damit sie gemeinsam Ivar einschüchtern können. Auf einmal ergab alles einen Sinn. Veya wusste ob der Kampffertigkeiten des Jarls – sie konnte ihn bei Jagden und bei Kampfübungen beobachten. Im Vergleich zu anderen Schwertern bestenfalls mittelmäßig. Der Jarl ist schwach! Der Jarl hat Angst und ist schwach. Damit das niemandem auffällt, zögert er den Fortschritt der anderen Claner absichtlich hinaus. Ein Schwert in einfacher Legierungsrüstung ist leichter im Zweikampf zu besiegen als eines in Diamantrüstung oder diamanthaltiger Rüstung. Gefördert werden die Personen, die ihm zu Gesicht stehen und ihn blind unterstützen. Dass die Claner, die zuletzt Artefaktwaffen erhalten haben, allesamt lange in Wulfgard lebende Thyren aus dem Clan der Hinrah waren erscheint auf einmal nicht mehr wie ein Zufall. Dass die Artefaktaufgabe für Veya, eine Ulfert, so lange hinausgezögert wurde, ebenso wenig.

Veya schritt zu den dreien hin und sprach gleich direkt zum Jarl. Sie erklärte ihre Beweggründe und es kam zum hitzigen Streitgespräch. Der Jarl warf den beiden vor, den Schwur gebrochen zu haben, dem sie ihm geleistet haben. Veya warf ihm vor, dass sie den Schwur auf einen Jarl geleistet hat, der stark und weise ist – was sie anfangs von Trygve dachte – was sich [für sie] aber später als falsch herausstellte. Genährt vom Gedanken „der Jarl hat Angst, der Jarl ist schwach“ forderte sie ihn zu einem Kampf in der Arena aus – hiermit sollte das Problem geklärt werden. Hätte sie gewonnen, sollten sie straffrei davonkommen und Ivar seine Diamantehre zuerkannt werden, hätte sie verloren, so hätten sie die Strafe des Jarls hingenommen. Doch was passierte? Der Jarl lehnte ab. Der Jarl der Thyren – ein Anundr – lehnte die Herausforderung einer Hand – eines Skjerme – zum Kampf in der Arena ab. Das wars. Das war der Schlussstrich. Hiermit hat in Veyas Augen Trygve jeglichen Anspruch als Anführer verloren. Einem Jarl, der weder weise ist [sein Verhalten bei der Vergabe der Aufgaben schwächt das Rudel] noch stark ist [ansonsten hätte er sich dem Kampf gestellt], kann und will sie bei bestem Willen nicht mehr folgen. Sie griff zum Rudelarmband und pfefferte es dem Jarl vor die Füße. Im Hain – dem Ort, an dem man den Ahnen am nächsten ist. Die Ahnen sollen es ruhig sehen. Sie ist sich sicher, dass die Ahnen es gesehen haben und dass sie die Hintergründe verstehen. Sie fühlt sich im Recht. Sie fühlt sich bestärkt in ihrer Ansicht, dass Trygve unwürdig für den Posten des Jarls ist und dass der Schwur eigentlich von seiner Seite aus gebrochen worden ist – weil er nie die Person war, der sie glaubte, den Schwur zu leisten. Ivar tat es ihr gleich und warf Trygve auch sein Armband vor die Füße. Ivar und Veya schritten beide gemeinsam zurück ins Dorf, packten ihr Hab und Gut in die Packtaschen ihrer Pferde und machten sich auf… hinfort aus Wulfgard… hinaus ins Ungewisse.

Nach einigen Tagen des Übernachtens in der Wildnis [für Thyren nichts Ungewöhnliches] machten sie sich auf den Weg zu alten Freunden, den Kaluren. Die beiden nunmehr abtrünnigen Thyren erhielten einen Termin bei Bork Bärenstolz, dem obersten Befehlshaber der Garde, dem Kal Khazad. Sie schilderten ihm und der ebenfalls anwesenden Kalurin Evadna Goldhand die Geschehnisse und frugen an, ob sie bei den Kaluren Unterschlupf erhalten könnten. Das Leben in der Wildnis ist ihnen zwar nicht fremd, jedoch gerade für das Ausüben ihrer beider Berufungen [Skjerme und Medizinkerl] wären Arbeitsstätten in einer Hütte von Vorteil. Die Kaluren entsprachen dieser Bitte und nach einer Ratssitzung erlaubten sie den beiden sogar, eine Hütte in der Frostklamm zu beziehen.
Es dauerte nicht lange und Ivar und Veya fühlten sich „zuhause“ bei den Kaluren. Die Kaluren sind ehrbares, stolzes Volk, das handwerkliche und kämpferische Leistungen zu schätzen weiß – eigentlich nicht viel anders als die Thyren. Gastfreundschaft scheint für die Kaluren ebenso wichtig zu sein, wie für die Thyren – die beiden wurden herzlich empfangen und unterstützt – besonders von Evadna und Bork, aber auch durch einige Kaluren aus der Sippe der Getwergelyns. Auch der Umstand, dass in der Frostklamm ständig Schnee liegt, bereitete Veya Freude – sie liebte den Winter. Die Kälte des Winters macht die Hitze der Schmiedeesse erträglich… nein sogar zu etwas Schönem, zu dem man sich hinsehnt.

Nachdem die Hütte in der Frostklamm provisorisch eingerichtet worden war, begab sich Veya vor die Tür und begann damit, die Sturmheulerfarbe von ihrem Rüstzeug zu entfernen. Eine von Ivars Tinkturen und ein Hirschlederlappen wirkten Wunder beim Entfernen der schwarzen Farbe. Immer wieder machte sie kurz Pause, ließ den Blick durch die Klamm schweifen und versank in Gedanken. Einmal saß sie so ruhig da, dass sogar ein Schneefuchs ihre Anwesenheit nicht bemerkte. Leise tappste er gut drei Schritt entfernt von ihr durch den frisch gefallenen Schnee. Erst als er sich schon mitten in ihrem Blickfeld befand, bemerkte er sie und blickte sie erschrocken an. Einige Augenblicke starrten sich die beiden an, bevor der Schneefuchs sich dann wieder eilig davon machte. Einer ihrer Mundwinkel wanderte in die Höh, ihr Blick fiel auf das – nach Entfernen der schwarzen Sturmheulerfarbe – nunmehr weiße Rüstzeug, das sie noch vor sich hielt. Ihr schossen drei Worte in den Kopf: „Weiß“, „Schneeweiß“ und schließlich „Schneefüchse“. Zu sich selbst sprach sie: „Aye, wir sind fortan das Rudel der Schneefüchse.“


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Ivar Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 18 Jul 2022 21:25    Titel:
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Mehrere Wochen schon herrschte reges Treiben in und um die Hütte in der Frostklamm, in der Veya und Ivar untergebracht waren. Unzählige Kisten und Beutel wurden herumgeschleppt, es wurden alchemistische Tränke gemischt, es wurde Werkzeug gebastelt und es wurde geschnitzt. Es gab regen Austausch mit den Kaluren - so manch einen Kaluren erblickte man fast täglich an der Tür der Schneefüchse.

Relativ abrupt fand das rege Treiben sein Ende - seit heute Abend erscheint die Hütte wieder wie ausgestorben. Lagerkisten, Vorhänge, Innen- und Außeneinrichtung - fast alles wurde zu anderen Häusern in der Frostklamm transportiert. Ein paar Güter fanden ihren Weg in die Taschen der Packpferde der beiden Thyren.

Der eine oder andere Kalure dürfte mitbekommen haben, dass sich Ivar bereits gestern abend von vereinzelten Kaluren verabschiedet hat und anschließend relativ rasch mit seinem Packpferd durch das Nordtor der Frostklamm verschwand. Veya könnte man heute gesehen haben, wie sie sich (um sich von Bork zu verabschieden) in die Graik-Festung begab oder wie sie vor der Frostklamm von Evadna mit einer herzlichen Umarmung verabschiedet wurde. Ebenso wie Ivar verließ Veya mit ihrem Packpferd alleine den Ort, an dem sie so herzlich willkommen geheißen worden sind. Wohin die beiden Schneefüchse ihre getrennten Wege führen würden, wissen nur wenige.


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Kafli Mandre





 Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2022 07:56    Titel:
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Nachdem Kafli die Schmiedin eher zufällig im Käfergraben getroffen hatte, grübelte er eine ganze Zeit lang über das Besprochene und sich und sein Umfeld nach. Manches fühlte er ähnlich, einiges entzog sich einfach seinem Einblick, so lange war er ja noch nicht im Dorf. Aber warum musste er eine Aufgabe abarbeiten um eine Diamant Rüste tragen zu dürfen? Er holte das Metall doch aus der Mine? Er bearbeitete die Barren zu manchen Gewerken...aber durfte keine Diamant Rüste tragen? Ein verziertes Trinkhorn bekommen...natürlich eine Aufgabe. Überall musste anscheinend irgendetwas irgendjemandem gegenüber bewiesen werden, war man von der Gunst von irgendwelchen besonderen Leuten abhängig. Verlangte Kafli Aufgaben von anderen dafür, dass er goldenes magisches Werkzeug oder diamantenes Verzierwerkzeug fertigte? Nein. Kafli lieferte einfach ab, ohne Murren, es war ja für das Rudel, das war seine Aufgabe.
Aber das Leben sollte ein gegenseitiges Nehmen und Geben sein und wie überall in der Natur sollte ein Gleichgewicht erreicht werden. Ja er hatte eine gute Hexenstahl Rüste bekommen. Und Raija hatte ihm einen Leuchtgürtel geschenkt. Ohne Aufgabe. Das war lieb gewesen, er hatte sich sehr gefreut. Aber war das im Gleichgewicht?
Irgendwann hatte er dann alle seine Kisten geleert, die Kohle verschenkt, alles andere in die Rudelkisten und in die Rudelkasse eingezahlt. Einige Steine und seinen Gaul aus Adoran und seine Rüste und seine Diamantbarren hatte er behalten. Auch den Leuchtgürtel legte er zurück. sollte ja nicht heissen er beklaue das Rudel. Er grinste kurz auf, als er sich einen Augenblick überlegte, wer sich wohl das Gold krallen würde und die vielen Tausend Erzbrocken und Vorteil daraus zöge. Er winkte gedankenverloren ab. Die Rüste und Waffen behielt er..so missgünstig würde ja niemand sein und das zurückhaben wollen.
Er schnalzte aufmunternd mit der Zunge und zog Freija sachte hinter sich her, Richtung Klamm.
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