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Gedanken und Verse.
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Jurisha Rae Nebeltau





 Beitrag Verfasst am: 22 Mai 2022 14:44    Titel: Gedanken und Verse.
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Törichte Jurisha. Es war so einfach einen Namen unbenutzt verstauben zu lassen. Aber es war immerhin noch mein Name. Ein Name den ich solange nicht gehört, geschweige denn ausgesprochen hatte. Als ich den Namen vor Jahren die letzten Male gehört hatte, erklang er bedrohlich, dann kläglich, als würde er die Stimme angreifen und letztendlich zerstören. Ich hatte Fiete den Namen genannt. Als wäre es das einfachste auf der Welt meinen Namen zu sagen. Fiete versprach Verschwiegenheit, aber konnte ich mich wirklich darauf verlassen? War ich zu unvorsichtig geworden, einfach so töricht jemanden meinen ganzen Namen zu nennen? Seit ich meinen Bürgerbrief aus Bajard, mit meinem ganzen Namen darauf in den Händen hielt, konnte ich an nichts anderes mehr denken.

Nur weil ich Salz kaufen wollte. Günstiger. Weil ich arm war, aber Wünsche hatte. Riskierte ich mein Leben wirklich für solch unwichtigen Sachen? Es kann doch nur schlecht für mich ausgehen, wenn ich mich so wenig unter Kontrolle habe? Gleich in der Nacht, nach dem Abend als ich den Bürgerbrief in den Händen hielt, war mir erschreckend eingefallen, dass ich nur für eigene törichte Wünsche Leben riskierte. Das hatte ich zuvor noch nie getan. Vielleicht sollte ich das Handwerk wieder aufgeben und den Bürgerbrief vernichten wenn ich dafür soviel dafür riskiere?

Ein wenig Verfolgungswahn kam die Tage darauf hinzu und ich dachte manchmal, dass sie wirklich hinter mir her waren. Um mich abzulenken, verkleidete ich mich, und machte aus Langeweile Unfug hier und da. Aber nichts zu böswilliges. Nichts zu auffälliges und doch fiel ich bei der letzten Tat auf. Nicht so sehr, dass man mich verdächtigen, aber so sehr, dass man mich in Verbindung bringen konnte. Die Kinderhasserin hatte es jedoch verdient und noch vieles mehr, dies war nur der Anfang. Ihren Hund wollte sie nun töten wegen meiner Tat. Und ich konnte nicht umhin, dort zu bleiben und zu lauschen, ob sie dies auch wirklich umsetzen wollte, bis der Mann, ihr Nachbar, mich entdeckte. Der Mann war einfach zu hartnäckig gewesen und ich war wie so oft allein. Mir fielen zwar gute Ausreden ein und ich war auch nicht sonderlich auffällig, aber den ganzen Abend danach dachte ich, sie seien hinter mir her. Und das beste war, ich hatte ihn dabei. Den Bürgerbrief mit ganzem Namen. Wie dumm muss man sein? Ich sollte besser planen, mehr nachdenken, weniger riskieren für nichts. Ich hasse es allein und einsam mit allem zu sein. Hier sind soviele nette Leute, doch ich kann nicht. Wem traust du wirklich törichte Rae? Nicht mal dir selbst.


Auf Bald Gelegenheit.
Warst zwar eine Möglichkeit,
aber am Ende nur eine von vielen.
Ich nehm dann vielleicht die nächste
weniger törichte Art
und werde mal glücklich.
Haha Hoffnung,
der Dreck den Du heute frisst, ist morgen dein Horizont.
(wenn Du Dich anlügst, bist du auch nicht unsterblich)



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Jurisha Rae Nebeltau





 Beitrag Verfasst am: 26 Jun 2022 17:00    Titel:
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Hast Du schon mal gedacht Du hast etwas so richtig falsch gemacht und dann war es übelst falsch? Hast Du gedacht, es würde Dich nicht wieder einholen nur weil Du so tust als seist Du jemand anderes? Wann hattest Du angefangen damit aufzuhören nachzudenken und Dir zu wünschen die Unklarheit der Dinge von Dir abzustreifen? Schmerz erinnert Dich und lässt Dich erstarren. Und dann die unmittelbare Erkenntnis, dass Lügen hier nicht hilft. Sie sind nicht dumm, Rae.

Rae. Werd glücklich Rae, bis sie Dich finden. Wie wirst Du ihn wieder los? Wem vertraust Du Dich an? Etwa Schanna? Sie wird es auch nicht überleben wie die anderen. Etwa Kilian, den Du heimlich nachts besuchst und ihn beobachtest? Ist sein Leben nicht mehr wert, als die Wahrheit? Gib auf Rae und geh. Sie wissen von dem Gift und das Du gelogen hast. Wenn Du noch einmal nachdenken könntest, bevor Andi Dir den Bolzen rauszieht, was würdest Du diesmal sagen? Welche Lüge würden sie glauben? Du kommst nicht zurück, solange Du der Ort bist, vor dem Du fliehst.



Mein Arm wechselt zwischen Schmerz und Taubheit und der Mohnsaft .. Ich liebe ihn, aber Ralen gibt mir nicht soviel wie ich gern hätte. Mit Mohnsaft muss ich nicht soviel nachdenken, meine nächsten Schritte abwägen, lebendig und achtvoll sein und mir Sorgen über den nächsten Tag machen. Schanna hat mir meine Lüge verziehen aber sie will trotzdem mehr wissen. Ich kann es ihr nicht sagen. Ich darf sie nicht anlügen, aber ich kann ihr auch nichts sagen. Ich wünschte Jack wäre hier, vielleicht würde er ihn beseitigen. Aber auch Jack weiss nichts. Mein Arm ist auch noch nicht wieder so gesund, das ich sagen könnte, gut ich versuche es alleine. Ausrede. Wer zieht schon gerne los und tötet jemanden auch wenn es nur zur eigenen Verteidigung dient? Töten ist nicht einfach. Am liebsten würd ich es Kilian sagen, aber ich kenne ihn nicht gut und warum sollte er mir helfen. Und warum sollte ich ihn in Gefahr bringen. Wen könnte ich noch fragen? Wer hilft ohne Fragen zu stellen oder eine Gegenleistung zu erwarten? Niemand, richtig. Also muss ich mich alleine darum kümmern. Und wenn ich darüber nachdenke, höre ich den Gesang meiner Schwester: "Tod und Verderben, einer wird sterben." Ich hoffe wieder, diesmal nicht ich. Bis dahin bringt mich der Mohnsaft über die Runden. Wenn es vorbei ist, kann ich immer noch nachdenken, nicht?


Zuletzt bearbeitet von Jurisha Rae Nebeltau am 26 Jun 2022 17:04, insgesamt einmal bearbeitet
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Lyree Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 27 Jun 2022 12:46    Titel:
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"Och, Mensch, Rae-Rae", dachte sich Lyree in ihrem Zimmerchen des Dachbodens von Schneiderin Schanna. Einerseits wollte sie ihrer jungen Freundin glauben, dass es sich bei ihren Peinigern um die regelmäßig vor Bajard auftauchenden Banditen handelte. Auf der anderen Seite war es nicht schwer, die Gefühle der jugendlichen Schneiderin zu 'lesen': Ihr Gesicht sprach Bände; "da steckt sicher mehr hinter all' dem Zeugs, was sie uns nicht mitteilen will", huschte es der blonden Miliz'lerin durch den Kopf. "Muss achtsam sein. Wer - und warum - auch immer es auf Rae-Rae abgeseh'n hat." In der Regel war die Rostblondine keine Freundin von Gewalt und versuchte nachdrücklich, jeden Konflikt mit Worten zu regeln. Selbst das Töten menschlicher Widersacher brachte sie nicht übers Herz. So besann sich Lyree, fürs Erste, ein sachliches, doch eindringliches, Wort mit Rae-Raes Albtraum zu führen. Gegebenenfalls hinter Bajarder Gittern. Außerdem galt es, die Freundin erst einmal - und überhaupt - zu finden. Lange hat sie ihr Röckchen nicht mehr, gewohnt unbeschwert, durch Bajard stromern sehen. Fast hatte Lyree dabei vermutet, Rae habe sich seit dem Vorfall mit dem Bolzenschuss in ihrem Zimmer verschanzt.
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Jurisha Rae Nebeltau





 Beitrag Verfasst am: 11 Sep 2022 15:42    Titel:
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98 Tage. Die ersten zehn mit Schmerzen und Angst. Die nächsten zehn benommen und allein. Der Rest? Gleich. Ein wenig Mohnsaft, der zum Kraut wechselte, das K. mir gab. Eigentlich kein schlechter Tausch. Rauschtausch. Bin bei dem Heiler Ralen eingezogen. Er wollte das schon lange, hat mir einen Laden errichtet. Angeblich will er dafür nichts. Wer das glaubt, ist dumm. Muss aber eh aufpassen, dass er mich nicht zugedröhnt erwischt, sonst wirft er mich vielleicht wieder raus. Alle anderen waren auf einer Insel, und manche sind nun auch dahin gezogen. Dachte ich würde sie nicht vermissen. Tja. Schanna ist auch nur noch viel fort. Ich vermisse sie. Die anderen auch, aber das würde ich nie zugeben. Schanna und Lyree ziehen mit hierher, sie müssen nur noch packen. Ich hoffe das passiert bald.

Ich habe K. gezwungen mich einzuladen. Sein Blick war eigenartig, aber er sprach dann von Höhlen und jagen gehen, statt Essen. Dann doch vom Essen. Wer weiss ob er es einhält. Nachts, wenn ich ihn beim schlafen beobachte, wirkt er so ruhig und friedlich. Und wenn er wach ist, ist er frech, nicht boshaft frech, einfach nur frech, angeberisch, witzig. Irgendwie kann ich alles andere vergessen, wenn ich ihn ansehe. Aber Frieden ist kein Zustand und Glück ist ein Konstrukt. Frieden ist eine Aufgabe, die ich jeden Tag irgendwie lösen muss, sonst zahle ich den Preis. Das schöne am nächtlichen beobachten von K. ist, das ich mit ihm allein sein kann, ohne dass er mich ansieht. All die Fehler sieht, und die Angst, dass ich eigentlich nicht allein sein will, aber kann. Vielleicht verliert sich das, wenn es echt werden würde. Ich bin zu viel alleine, aber ich traue einfach niemanden. Ich vermisse meine Truppe. Lynn, Jack und sein kleines Schwesterlein. Ich war schon lange nicht mehr so allein. Sind sie erwischt worden oder hatten sie einfach nur genug von mir? Ich hätte halt nicht gedacht, dass sie irgendwann so bleiben wollen. So ohne mich. Eigentlich will ich darüber auch nicht schreiben oder nachdenken. Ich hatte auch diesen Traum vom nähen, immer immer immer wünschte ich es mir. Nur war ich in diesem Traum am Ende nie allein. Ist das der Preis? Ob ich je wieder Leute um mich haben werde, die mich ein wenig besser kennen? Und die Streiche nicht mehr allein durchführen muss? Gibt es wahre ewige Freundschaften überhaupt? Ich hasse es zu vermissen, was war oder sein könnte. Und alles was ich tun kann, ist nichts dagegen zu tun. Sind wir mal ehrlich, ich bin nur bei K, weil ich nicht bei mir bin. Wenn er mich erwischt, wird es unschön. Wenn er es zulässt, wird es .. eigenartig?

Und sonst? Mir ist alles egal. Mit Kraut jedenfalls. Wurst sozusagen. Ich darf nur Wurst nicht mehr so oft sagen, Lyree guckt mich dann schräg an. Ich warte nur. Ich bin nicht gefallen. Ich warte. Ganz ganz früher dachte ich, ich dürfte nicht hinfallen, später dann ich müsste, um danach wieder direkt aufzustehen und es ihnen zu zeigen. Jetzt weiss ich, dass es hilft, kurz liegen zu bleiben, um Ihnen das Gefühl zu geben, Sie hätten gewonnen. Und dann, wenn sie nicht mehr mit mir rechnen, falle ich in ihren Rücken und gebe ihnen das letzte Gefühl vom mitgebrachtem Schicksal. Wenn er nicht zurückkehrt, wird er nur ersetzt und alles beginnt von vorn.Liegenbleiben hilft. Noch einen Bolzen schiesst er nicht ab. (Rede dir ruhig Mut zu.) Eigentlich will ich liegen bleiben, nicht nachdenken, K. beobachten, nähen, nächster Tag. Es ist einfach. Mit dem Gesicht nach unten, der Boden ist mein Himmel, niemand kennt mich. Nur die Stimme, die keiner fragt und mich dennoch warnt. Ich liebe jedoch das Gefühl wenn ich die Angst verlier. Früher hatte ich Angst im Dunkeln, weil ich nicht wusste, wer oder was dort war, heute weiss ich, da bin nur ich. Wovor also Angst haben, wenn man ungefähr weiss was einen erwartet? Der Boden fällt in sich zurück. Ich fliege wach. Bald sind es 100 Tage. Genug gewartet.
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