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Einmal Soldat, immer Soldat.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Einmal Soldat, immer Soldat.
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Andreas Erlenthal





 Beitrag Verfasst am: 17 Okt 2018 17:34    Titel: Einmal Soldat, immer Soldat.
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Es müssten jetzt fast eineinhalb Jahre her sein, seit er sich dem Regiment angeschlossen hatte.
Für ihn eine halbe Ewigkeit in der er viel erleben durfte, ob sie nun gut oder schlecht waren, all das bildetet seinen Charakter mehr und mehr.
Mit ernstem Ausdruck stand er vor seinem Spiegel und starte sein Spiegelbild an. Ein Soldat in strammer Haltung und mit seiner Uniform, welche er tatsächlich Tag für Tag pflegte. Auf dem Kopf sein immer ordentlich sitzendes Barett mit der Anstecknadel aus Kupfer.
Dass war also aus ihm geworden. Ein Soldat der stets versucht sein Bestes zu geben und jungen Soldaten ein Vorbild sein will, auch wenn er Zweiteres gerne hinterfragte.

Der Blick wanderte weiter hin zu seinen sonstigen Abzeichen und Erinnerungsstücken an vergangenen Tagen. So viele Schlachten hatte er geschlagen, so viele davon beinahe unbeschadet überstanden. Dutzende Kameraden hatte er schon kommen und gehen sehen, viel mehr sterben sehen, ruhmreich für die Krone, das Reich und für den Glauben waren sie gefallen.
Der kühle soldatische Blick wanderte in seinem Raum bis hin zu einer kleinen Statur, genauer der Regimentsstatur von Kila Rabbe. Eine Kameradin, eine Geliebte und zum Schluss eine der vielen Opfer der Krieges, welcher stetig im Land herrschte. Kurz lockerte sich sein Blick, schwelgend in Erinnerungen alter Zeiten glitt sein Blick über die Halskette, welche um die Figur gebunden war. Es war jene Kette die er ihr als Zeichen seiner Verbundenheit schenkte, Sinnbild dafür dass er immer an ihrer Seite sein würde. Ein Tiefer Atemzug folgte und die bis eben noch stramme Haltung wich. Ob sie, da wo Kila jetzt auch immer sein mag, ihn schon vergessen habe? Abschweifend wanderte der Blick zur Seite, ohne bestimmtes Ziel. Es war egoistisch zu glauben dass er so wichtig wäre über den Tot hinaus in Erinnerung bleiben zu können. Schließlich war es jetzt schon fast ein halbes Jahr her, der Tot seiner Geliebten.

Ohne selber den Grund für sein Handeln zu überdenken oder zu kennen, machte er sich dann daran die letzten Überbleibsel von Kila zusammen zu packen, darunter eben so die alte Statue ihres Abbildes. Alles zusammen gepackt machte er sich in Uniform auf den Weg zum Hafen. Sollte ein Kamerad ihn auf dem Weg begegnen, wird er sein Vorhaben keineswegs unter den Deckmantel der Geheimhaltung halten, eher im Gegenteil und wer willens ist, darf ihn sogar dabei begleiten.

Am Hafen angekommen wird er alle Erinnerungsstücke, ordentlich platziert, in eine Kiste ohne Deckel legen welche er dann zu Wasser lässt. Während der ganzen Prozedur wird von seiner Seite aus kein Wort gesprochen und erst nachdem die Kiste im Wasser treibt, nimmt er das Barett vom Kopf und legt es samt rechter Hand auf die Brust. Kurz werden die Augen geschlossen und ein stilles Gebet mit gesenktem Haupt für Kila erbracht. „Temora, ich hoffe das ihre Seele den verdienten Frieden an Eurer Seite gefunden hat. Bitte lass sie Wissen das sie nicht vergessen wird und ewig in meinem Hetzen weiter leben wird. Die See, welche Kila auf ihre Weise genommen hat, soll hier die letzten materiellen Anker ihrer Person mit sich nehmen. Alleine die Erinnerung in meinem Herzen wird bleiben und in den Herzen al jener Personen, denen sie etwas bedeutet.“
Ein tiefer Atemzug folgt und der Blick wird das, sich immer weiter entfernende, Kästchen folgen. Im selben Augenblick wird sein Barett wieder aufgesetzt und ein letzter formvollendeter Salut gen Meer gerichtet. Gute Beobachter dürften sogar für einem Moment erkennen, wie dem Soldaten eine kleine Träne der Wange hinab fließt, die aber kurzerhand mit dem Handrüschen verwischt wird.

Für Manche Wirkt es fast als würde er sich kurz darauf schon wieder abwenden um mit üblicher Dienstfresse und Haltung eben jenen Dienst an zu treten, doch für Andreas wird ein gefühlt eine kleine Ewigkeit noch aufs Mehr hinaus starren in Gedanken an sie, Kila Rabbe, seine Seine große Liebe.


Zuletzt bearbeitet von Andreas Erlenthal am 11 Nov 2018 13:02, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Andreas Erlenthal





 Beitrag Verfasst am: 02 Apr 2019 19:49    Titel: Re: Einmal Soldat, immer Soldat.
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Es tat sich was in seinem Leben. Lange war es her dass er diese Art von Neugier hatte wohin sein Weg ihn wohl führen würde. Bislang war nicht einmal ein Gedanke nur an die Möglichkeit daran verschwendet worden und nun musste er eine Entscheidung fällen wie es weiter gehen solle. Nicht für irgendjemanden oder um eine Aufgabe zu erfüllen. Diese Entscheidung war ganz alleine für ihn zu treffen, für sein eigenes Wohl und die eigene Zukunft.
Sicher hat er in den letzten Tagen und Wochen viele Ziele, die er sich selber gesteckt hat, erreicht. Wachtmeister des Lichtenthaler Regiments, die silberne Anstecknadel zum Zeichen seines Dienstalters und auch die Fechtkunst, in der er sich immer wieder übt und stetig verbessert, findet allmählich seine eigene Zufriedenheit.

Eine Anstellung zum Pagen. Sicher hatte Sir Heinrik sowie Lady Helisande ausführlich beschrieben was ihn erwarten würde. Auch das Angebot war, nach einigen Unterhaltungen mit Kameraden, fast vorhersehbar gewesen. Was hätte sonnst die Ritterschaft von ihm zu wollen, außerhalb des Dienstes. Dennoch fragte er sich an diesem Abend immer wieder was es für ihn bedeuten würde.
Eine Zusage öffnet ihm Türen, die man selten durchschreiten durfte. Möglichkeiten welche er selber mehr als interessant findet und die einem Wissen aneignen könnten, welche einem ein Leben lang erhalten bleiben. Andererseits hatte er auch Bedenken dass ihm Dinge, die ihm wichtig waren, vernachlässigen würde. Seine Persönlichkeit, seine Art und Weise darunter zu leiden hätten. Schließlich war er immer ein recht offener und lockerer Mensch gewesen. Jedenfalls in freundschaftlichen und kameradschaftlichen Kreisen.

Er würde die ihm zur Verfügung stehende Zeit in Anspruch nehmen wollen, um die Entscheidung so gut es geht ab zu wiegen um diese im Nachhinein nicht zu hinterfragen und bereuen.
Ersteinmal wartete ohnehin noch die ein oder andere Aufgabe auf ihn im Regiment, die er sich stellen würde.
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Andreas Erlenthal





 Beitrag Verfasst am: 01 Jun 2019 16:47    Titel:
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Salzige Meeresluft strömte in seine Kajüte hinein und das krächzen einer vorbeifliegenden Möwe. Heute sollte der Tag sein an dem das Schiff endlich Gerimor erreichen sollte. Es kam ihm fast vor wie eine Ewigkeit als er den Hafen von Adoran das letzte mal gesehen hatte. Doch langsam bot sich ihm am Horizont, gerade mal schwer mit dem Auge zu erblicken, noch besser aber mit dem Fernrohr, der Anblick Gerimors, genauer Adoran. Die ersten Möwen flogen seitlich des Dreimasters entlang und begleitete das Schiff gen Insel.

Vor Wochen trug es sich zu dass er plötzlich, für seine Kameraden aus dem Regiment schon fast von einem auf den Anderen Tag ohne wirklich Gründe zu nennen oder es zu erklären, dass Andreas sich auf ein Schiff gen Festland auf machte. Stürmisch waren die Nächte und Windstill die Tage, nur schwer und viel zu langsam brachte ihn das Handelsschiff, wo er in letzter Minute und mit einem kleinen Aufpreis noch einen Platz für eine Überfahrt bekam, Richtung Winterfall. Es kostete einiges an Mühen und nach dem eigentlichen Zeitplan brauchten sie etwa zweieinhalb Tage länger.
Endlich aber, und nach einigen schlaflosen Nächten in denen er der Mannschaft half die doch kräfteraubende überfahrt zu bewältigen, erreichten sie Winterfall. Keine Zeit war zu verlieren und Andreas musste sich beeilen. So reichte ihm für den Rest des Weges, welcher noch vier Tage andauern sollte, ein einfaches Pferd und etwas Proviant. Er würde nach bedarf in kleineren Siedlungen halt machen um diesen wieder auf zu Stocken und so Gepäck sparen. Der Plan sah eigentlich eine Kutschfahrt vor doch stellte sich im Laufe der Reise Fest, dass er alleine mit einem Pferd deutlich schneller war, wenn auch dies die Bequemlichkeit etwas schmälerte. Es sollte aber egal sein denn die Zeit drängte.
Wie schon am Ersten Tag mit dem Pferd bemerkbar war, erreichte er sein Zielort einen Tag früher als mit der Kutsche. Ein kleiner und eher abgelegenes Dorf war das Ziel seiner Reise. Hoch zu Ross erntete er sogleich nach durchschreiten des kleiner Tores die Ersten leicht verwirrten Blicke. Leises Tuscheln an jeder Ecke und sich abwendeten Personen, sobald man ihre Blicke erwiderte, Eine eher trübe Stimmung lag über dem ganzen Dorf.
„Bruder!“ sprach eine noch recht junge Stimme zu ihm. Andreas brachte das Tier unverzüglich zum stehen und schwang sich aus dem Sattel. Mit einer herzlichen Umarmung schloss er sogleich seinen kleinen Bruder in seine Arme. „Niklas, mein Bruder.“ mit einem eher müdem Lächeln, geschuldet von der langen Reise und wahrscheinlich auch dem Grund des Erscheinens, schaute der Ältere zu dem Jüngeren runter und musterte jenen kurz. „Groß bist du geworden, langsam holst du mich ja ein.“ Die Rechte fuhr dann über den Kopf von Niklas und fuhr ihm durch Haar. „Komm schnell, alle warten nur noch auf dich, Bruder“ Die Hand von Andreas wurde gepackt und gleich kräftig gezogen um ihn den Weg zu zeigen. Recht nach an der Dorfmauer führte Niklas ihn zu einem alt aussehenden Hans. Das Pferd konnte er vor der Tür vor einer Tränke abstellen ehe die beiden die Räumlichkeiten betraten. Eine alte Taverne, möbliert mit dunklem Holz und nur wenig Dekoration. Eher eine schlichte Ausstattung. Vor dem Tresen, wo normalerweise der Ausschank war, war ein großer Tisch aufgestellt worden und um jenen versammelten sich viele Menschen, bekannte Gesichter darunter, viele Bekannte Gesichter.
Bein Anblick der beiden Brüder, sprang sogleich eine etwas kleinere Frau auf und begab sich mit raschen Schritten auf Andreas zu. Teils mit mitleidigem Blick und teils mit glücklichem schlug sie ihre Arme um den Jungen Mann.
„Mein Sohn, endlich bist du angekommen. Wie war die Reise? Bist du wohl auf? Hast du genug gegessen und getrunken?“ Fürsorge war ihrer Stimme zu entnehmen und der prüfende Blick wanderte einmal über Andreas. „Mutter, schön dich zu sehen und ja, mir fehlt nichts, wirklich.“ ein warmes Lächeln wurde ihr geschenkt und dem Ausdruck seines Wohlergehens. „Katarina, Liebes, bedränge unseren Sohn doch nicht gleich so.“ Langsam machte sich eine sehr Breite und hochgewachsene Person auf zu den beiden zu gehen. So löste sich die Mutter auch schon von ihrem Erstgeborenen ehe der Vater vor seinem Sohn stand und jenen kritisch beäugt. „Vater, schön auch doch zu sehen.“ mit einem hauch von Distanz wurde ihm die Hand entgegen gestreckt welche der Vater sogleich ergriff und im selben Atemzug den Rest des Sohnes an seine Brust zog. Ein festerer aber liebevoller Schlag auf die Schulter zur Begrüßung folgte. „Setzt dich mein Sohn, wir haben viel zu bereden.“ Ein Deut gen des Tisches wo er vom Rest der Familie einen warmen Empfang erwartete.
Mit einem durchdringenden Räuspern unterbrach das Familienoberhaupt die lockere Begrüßungsrunde des Erstgeborenen und vergewisserte sich der Aufmerksamkeit aller.

„Es ist schön mal wieder die Familie komplett versammelt zu sehen. Doch weiß ein jeder dass kein freudiges Ereignis dies zu Stande kommen lässt.“ Kurzes Schweigen tritt ein während der ernste Blick durch die Runde geht. Ein jeder senkt leicht das Haupt und und schaut von Ernst zu betroffen drein. Nur Katarina, die Frau des Familienoberhauptes, trifft auf seinen Blick und deutet an die Stille mit ihren Worten zu durchbrechen. Nichteinmal angesetzt zu sprechen hebt er die Hand mahnend an um kurz darauf selber die Stille zu beenden. „Bitte Frau, nicht jetzt. Ich weiß dass es lange her ist dass unser ältester Sohn wieder umringt von seiner Familie ist aber zum Unterhalten und dergleichen haben wir später noch Zeit.“ Ein schwaches aber verstehendes Nicken wird seitens seiner Frau dann gezeigt. „Ihr wisst alle weshalb wir uns hier versammeln und warum an diesem Ort. Besonders du Andreas, solltest es wissen.“ Die Wangenknochen wurden stark aufeinander gepresst und ein kurzes aber deutliches Nicken wurde seinem Vater entgegen gebracht. „Gut, so möchte ich auch nicht weiter Zeit verschwenden und zum Punkt kommen.“ Wieder eine kleine Pause und ein tiefes durchatmen ehe er fortsetzt. „Mein Vater, Roderick Sebastian Erlanthal ist vor drei Tagen von uns gegangen. Er sank am Abend friedlich in den ewigen Schlaf ein. Und wie es bei uns brauch ist, wird er hier, in seiner Geburtsstädte, zu Erde getragen.“ Rund um den Tisch vernahm man nur die Stimme des Vaters, sonnst lag nur Stille über diese Versammlung. Die Ernsten Gesichter der Männlichen Anwesenden lagen alle auf Tomas, dem Vater. Die eher bestürzten Blicke der Frauen am Tisch schwenkten hin und wieder durch die Runde. Dann wieder ein aufmerksam suchendes Räuspern des Alten. „Andreas, Christian, Konrad und ich, wir vier tragen den Sag und werden jenen am nahegelegenen Friedhof zu Grabe lassen. Das Loch ist bereits geschaufelt.“ Konrad, ein guter und langjähriger Freund der Familie und fast wie ein Bruder für Tomas, nickte nur einmal zustimmend zu seinen Worten. Ohne großes zögern machte sich die Familie und Freunde sogleich auf das Besprochene in die Tat um zu setzen.
Ein leichter Windhauch begleitete dass die Gruppe zum nahegelegenen Friedhof angrenzend an einem kleinen Wald, etwas abgelegen des Dorfes. Hier wartete bereits ein noch recht junger Priester Temoras der einige letzte und tröstende Worte der Familie übergab, ehe der Sag zu Grabe gebracht wurde. Es war eine schrecklich ernste und trauernde Veranstaltung auch wenn Andreas augenscheinlich nicht derjenige war, der am meisten darunter leiden musste.
Erst zum Schluss hin, die Meisten wollten sich schon auf dem Heimweg machen, blieb er noch am Grab seines Großvaters und wollte dort auch alleine verweilen. Selbst die gutherzigen Worte der Mutter brachten ihn nicht dazu sofort mit ihnen zu kommen. So blieb er dort und hielt inne. Seine Gedanken kreisten umher zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Fragen nach dem Warum und was wäre wenn. Doch all dies sollten unausgesprochene Gedanken bleiben denn die Realität hatte er schließlich schon öfter kennen gelernt und jene zu hinterfragen war sinnlos.

Zurück in der alten Taverne, umgeben von Familie und Freunden, war es schwer die trübe Stimmung bei zu behalten. Schnell brach das normale Familienchaos aus und jeder wollte dem großen Bruder hunderte von Fragen stellen und wissen was er macht. Zwar schien es als ob sein Vater daran nur wenig Interesse zeigte doch war er es der seine Aufmerksamkeit seinem Sohn wohl am meisten zu wand, während er die Fragen mit kleineren vielleicht etwas übertrieben ausgeschmückten Geschichten beantwortete. Besonders die eifrig aufgehübschte und teils zu theatralisch erzählte Liebesgeschichte zwischen Kila und Andreas, traf besonders bei seiner Schwester Isabell und bei seiner Mutter auf großes Interesse. Auch wenn das Ende eine kurze wiederkehrende traurige Stimmung aufkommen lies.
Zum Schluss des Tages, musste noch das Testament des Großvaters vorgetragen werden. Es war nicht viel was es besaß. Sein es Reichtümer oder wertvolle Gegenstände, all dies hatte er nicht und wenn waren diese zum Wohl der Familie schon aufgeteilt oder ausgegeben worden. Doch eines war doch geblieben welches, zu seiner eigenen Überraschung, Andreas erhalten sollte. Ein Schwert welchem man sein Alter ansehen konnte dennoch aber gepflegt war wie kein Zweites. Es war jenes Schwert das der Großvater schwang um Andreas die Schwertkunst zu lehren und jenes Schwert welches ihm einst eine Verletzung beibrachte. Wie pflegte er stets bei den Übungen zu sagen
„Wer nicht hören will, muss fühlen und wer die Deckung verliert wird es fühlen.“ In seiner Unachtsamkeit und wilden Art als junger Bursche, verließ sich Andreas zu sehr auf sein, in seinen Augen, Talent und wurde schwer vom Schwert des Großvaters erwischt. Die Standpauke seines Lebens wurde ihm danach gehalten, auch wenn die Schuldgefühle, seinen Enkel verletzt zu haben, deutlich spürbar waren. Als Mahnmal blieb eine Narbe und nun das Schwert zurück.

Es war der Familie vergönnt noch einige Tage zusammen verweilen zu dürfen um sich gegenseitig die Wildesten Geschichten zu erzählen und Planungen zu machen für anstehende Ereignisse. Das Thema Heirat und Nachwuchs, besonders vom Erstgeborenen wurden nie langweilig, zum Leidtragen Andreas, den jener musste immer wieder beteuern sich darum zu kümmern und erklären dass dies nicht so einfach sei. Ausflüchte fand er durchs Regiment und dem Dienst als Soldat. Vergebens.

Viel zu lange, eigentlich wollte er wieder daheim in Adoran sein, dauerte der Besuch bei seiner Familie nun schon. Es war schwer sich von ihr los zu sagen. Es war einfach zu schön wieder mit allen zusammen sein zu dürfen und die Zeit zusammen einfach genießt. Erst der Aufbruch des zweitgeborenen, Christian, welcher sein Glück als Handelsmann in Goldenfall gemacht hatte, lies Andreas daran denken auch langsam wieder zurück zu reisen. Er hatte Verpflichtungen zurückgelassen und sicher würde man sich auch in Adoran fragen wann er wieder zurück kommen würde. Mit jenem Gedanken schaffte er es dann doch seine wenigen Sachen zu packen um den Heimweg an zu streben. Das Übliche Prozedere folgt, die zu fürsorglichen Mutter und der Vaters der auf Streng macht aber dann doch Bedauern zeigt, seinen Sohn verabschieden zu müssen. Umarmung hier und Schulterklopfer da.
Die Rückreise dieses mal mit Kutsche, seine Mutter bestand darauf, verlief entspannt und ganz nach angegebenen Zeitplan. Auch das Schiff am Hafen von Winterfall lief nicht eher aus, ehe Andreas angekommen war. Auch wenn es weniger wegen ihm war als der glücklichen Fügung dass einige Handelsgüter zeitgleich mit ihm eintrafen. Auch das Wetter war ungewöhnlich gnädig mit der Mannschaft was eine wohltat nach alle dem war und ein nach Hause kommen um so schöner gestaltete.

Hoch erhobenen Hauptes stieg er dann vom Dreimaster, endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Fester Boden den er lange nicht gesehen hatte aber noch kannte wie kein anderen. Adoraner Hafen, ein nur zu bekannter Anblick. Der Weg zu seinem Haus war wie nie verlernt gewesen. Fast schon automatisch lenkte ihn sein Weg vor Die Tür seines Heims wo er, mehr oder weniger, herzlich begrüßt wurde. Eine Katze, um die er sich hin und wieder kümmerte, begrüßte ihm am Gartenzaun mit einem fast schon fragendem Maunzen nach dem Motte, wo warst du solange?
Er würde sich aber wohl noch ein wenig Zeit lassen auch in der Kommandantur, wenn es nicht schon die Wachen verbreiten würden, verkünden dass er wieder da ist.
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Andreas Erlenthal





 Beitrag Verfasst am: 30 Jan 2022 14:45    Titel:
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Sein Leben lenkte gerade wieder in die ihm bekannten Bahnen als Soldat, als Wachtmeister. Auch wenn die neue Aufgabe das Lager zu leiten neu war, so tat er diese Aufgabe mit der üblichen Hingabe wie es dies im Dienst meistens tat. Hier und da etwas Ordnung schaffen, hin und wieder Rekruten oder Gardisten dafür geradestehen lassen wenn sie mal wieder ihre Uniform nicht entsprechend Pflegten. Es war zu schnell alles wieder beim alten wo es doch noch nicht all zu lang her war dass ihm in weniger als einem halben Jahr beide Eltern genommen wurden. Friedlich im Schlaf gingen sie von der verbleibenden Familie.

Erst war es Tomas, sein Vater, der von ihnen ging und dessen Kunde Andreas dazu brachte von heute auf morgen, ohne ein Wort zu verlieren, Gerimor verließ und die trauernde Familie aufsuchte.
Es galt einiges vorzubereiten, sich als ältester Sohn um die Mutter und Geschwister zu kümmern. Sein Vater war der Grund an alten Traditionen festzuhalten und nie einen bleibenden Wohnsitz für die Familie gesucht zu haben. Sein Verständnis von Freiheit war es schon immer durch die Lande ziehen zu können, Grenzen zu überwinden ohne Furcht und ohne sich binden zu müssen, selbst wie sein Vater vor ihm, es war eben Tradition. Nur Andreas brach mit jener als er sich aufmachte nach Gerimor zu reisen.

Nach langer Überredungskunst schaffte es der Erstgeborene seine Mutter und Geschwister davon zu überzeugen nach Eirensee zu reisen um hier, in einem etwas kleineren Dorf, eine feste Bleibe zu finden. So kratzte der langjährige Soldat seinen Sold zusammen und erstand ein gut gelegenes Haus wo fortan ein neues Leben auf die Familie Erlenthal warten würde.
Leider dauerte es nicht lange, deine Mutter Katarina, zeigte Woche für Woche einen zunehmenden schlechteren Zustand, dann auch sie durch das hohe Alter eines Morgens nicht mehr erwachte.
Wieder trauerte man um den schmerzlichen Verlust und abermals war es am Ältesten sich um seine Geschwister zu kümmern und stärke zu beweisen. So tat er alles daran ihr neues Leben in Eirensee zu festigen. Christian, der zweit älteste, fing eine Lehre bei einem Schmied an, schon Damals war er dieser Aufgabe nicht ganz abgeneigt und schaffte es schnell den alten Dorfschmied von sich zu überzeugen. Isabell, seine Schwester, verlobte sich mit dem Sohn eben jenen Schmiedes womit sie eine gute Wahl getroffen hatte. Der Schmied war weit über das kleine Dorf bekannt und förderte viele Waren an die umliegenden Dörfer und deren Soldaten.
Der jüngste im Bunde, Niklas, sah schon immer zu Andreas auf und eiferte ihm stets nach. So war es abzusehen dass es eines Tages in der uniform des ansässigen Wachtrupps vor der Tür stand, welche er sich anschloss. Genug über den Zweikampf hatte er bereits von seinem älteren Bruder gelernt und so würde auch Niklas seinen Weg finden um ein beständiges Leben aufbauen zu können.

Gedankenverloren starte Andreas des Abends richtung Horizont gen Osten. Weit über die Ländereien und ober das Meer hinaus wo Gerimor liegt. Seine Schwester hatte schon bemerkt was ihn Abends immer auf den Balkon zog und suchte an eben so einem Abend das Gespräch mit ihm. Schnell zeigte sich der Grund und es waren ihre Worte der den Entschluss befestigte zurück nach Garimor, zurück nach Adoran zu reisen wo er alles stehen und liegen ließ, für die Familie.

Wieder in Adoran angekommen erfuhr er schnell ein wohlwollende Begrüßung und die Wiederaufnahme im Regiment als Gardist wo er sich sehr schnell wieder an den noch gut in Gedächtnis gebliebenen Ablauf erinnerte, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte.


So vergingen die Tage, Wochen, Monate und auch seinen alten Rang als Wachtmeister war ihm wieder zugeteilt worden, damit dann auch das Lager. Erst als Hilfslagerrist, später übernahm er das Lager komplett. Doch eine Sache fehlte noch, es war nicht so einfach wie in sein altes Soldatenleben zurück zu kehren aber war es dennoch sein Wunsch auch wenn er selber unsicher war ob ihm diese Gnade auch erfahren sollte.
Er war vor dem Aufbruch als Page der Ritterschaft tätig. Hier hoffte er insgeheim, auch wenn dies von seiner Seite selten heraus posaunt wurde, genug lernen zu können um eines Tages sogar als Knappe aufgenommen werden würde. Weiterhin hatte er dieses Bestreben natürlich inne, doch sein Verhalten nicht einmal der Ritterschaft vor seiner Reise Bericht zu erstatten um sich zu erklären, weckte in ihm den Zweifel dass die Gnade der Ritterschaft jenem Wunsch zustimmen wird.
Mit nichts außer dem Funken an Hoffnung und den best möglichsten und ehrlichsten Worten der Entschuldigung für sein Verhalten, trat er an Lady Helisande von Gipfelsturm heran um sein Anliegen vorzubringen. Doch nicht nur vor ihr musste er jene Worte bringen, auch vor den anderen Rittern war es seinen Wunsch vorzutragen um zu erbitten wieder als Page der Ritterschaft aufgenommen zu werden. Überglücklich und mit angemessenem Verhalten wurde ihm dieser Wunsch zuteil und er versprach sich selber den abermals gesprochenen Eid tief in sich aufzunehmen und mehr als sonnst zu ehren.


Da stand er nun, mit schnellem Herzschlag und soldatisch strammer Haltung, vor der Ritterschaft, geladen zum Vorsprechen. Es war doch nicht das erste Mal dass er vor ihnen Stand, mit ihnen Sprach und sie gewisse Erwartungen in ihm hatten. Es war diese eine Gelegenheit welche ihm zu Teil wurde abermals seinen zu selten ausgesprochenen Wunsch diesmal aber mit vollster Überzeugung vorzutragen. Und so waren seine Worte zwar überlegt aber nicht Tagelang einstudiert gewesen und ließ lieber sein Herz und seine Gedanken in eben jenem Moment sprechen. Sollten diese nicht genug sein so wüsste er dass auch er nicht genug für die Ritterschaft sei. Warum verstellen? Warum Tagelang eine passende, wohlgefällige Rede vorbereiten wenn die waren Gedanken und Charakterzüge ohnehin preisgegeben werden? Fragen über Fragen wurden ihm und einem weiteren Vorgeladenen gestellt. War da ein gewisser Konkurrenzgedanke ihn ihm erweckt worden? Dieser Gedanke wurde schnell von ihm weg gewischt und tief in sich vergraben denn es war absurd jetzt so zu denken. Er würde weiterhin ehrlich aus die ihm gestellten Fragen reagieren und wenigstens nach außen hin Geduld zeigen, eine Geduld die er schon immer inne hatte auch wenn sein Herz raste vor Anspannung.
Die kleine Pause zur Beratung der Ritterschaft in Abwesenheit der beiden Vorsprecher, verschaffte lediglich etwas ruhe in seinen Gedanken. Es war ohnehin jetzt nicht mehr an ihn das Ergebnis zu beeinflussen, lediglich das Warten war ihm jetzt zur Aufgabe geworden bis man wieder nach ihm rufen würde um das Urteil zu sprechen. Vielleicht konnte man für diesem Moment erkennen wie seine Anspannung für einen Moment der Verkündung des Urteils abflachte und sich ein kaum merkliches, seliges lächeln auf seinen Zügen legte, während ihm die nun bevorstehenden Aufgaben um endgültig als Knappe der Ritterschaft auferlegt worden. Es war nun an ihm die Entscheidung zu treffen und gleichfalls von sich zu überzeugen, in wessen Haus er als Knappe eintreten möchte.
In diesem Punkt war er sich sogar schon mehr als einig mit sich selber gewesen und suchte bei der nächsten Gelegenheit Lady Helisande von Senheit auf. Auch hier würde er keine vorbereitete Rede schwingen sondern abermals seine Gedanken frei aussprechen und hoffen mit jener Ehrlichkeit zu überzeugen.

Ein paar Tage später erhielt er bereits erste Anweisungen und Aufgaben die ihm bereits die ersten Schritte seiner baldigen Aufgaben als Knappe der von Senheit gehen lies und die er mir äußerster Sorgfalt nicht lange vor sich her schob. Auch mit weiteren ihm gestellten Aufgaben würde er so verfahren wollen, alles um die in ihm gesteckte Erwartung und Wertschätzung nicht zu entteuschen.
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Andreas Erlenthal





 Beitrag Verfasst am: 07 Jun 2022 19:10    Titel:
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Langsam quälte er sich aus seinem Bett und schielte mit zugekniffenen Augen zum Fenster seines Dachboden, durch welches er unsanft von dem Licht der Sonne geblendet wurde. Er hatte vergessen gestern die Vorhänge zuzuziehen und dass war nun die Strafe dafür, dafür und dass er viel zu lange den Morgen im Bett verbrachte. Grundlos nicht, war Andreas doch am Vortag in den Höhlen unterwegs und hatte es scheinbar nur mit den garstigsten Viechern ihrer Schöpfung zu tun. Wäre nicht der Arcomagus ihm zur Hilfe gekommen, wäre der Ausflug schneller beendet als ihm lieb war. Dementsprechend ausgelaugt war er von den gestrigen Strapazen.

Es ist nun schon einige Monate her seid Andreas Knappe ihrer Erlaucht Helisande von Senheit und Ritterin der Krone geworden ist. Und je mehr er über die vergangene Zeit nachdachte, desto erschreckender fand er den Gedanken wie schnell eben jene unaufhaltsam voranschritt. Ihm war auch bewusst dass es an ihm liegen würde wie schnell und wie viel er von der Ritterschaft lernen würde. Trotz der vielen Ereignisse die die Insel heimsuchten oder die noch offenen Projekte welche erledigt werden mussten, es war alleine an ihm voran zu kommen.

Eine neue Burg für die Ritterschaft wurde errichtet, nachdem die alte Opfer eines nahezu nicht verhinderbaren Prozesses war, welches wohl durch an angriff der Kristalle einstanden war. Doch so gänzlich war es in der Sache nicht verstrickt und verstand daher eher wenig davon. Das Ergebnis war aber unverkennbar und so wurde daran gearbeitet eine neue Burg zu errichten. Natürlich sah er selbst dies als Gelegenheit tatkräftig beim Aufbau zu helfen wo er eben konnte. Körperliche Arbeit scheute er noch nie und so auch dieses mal nicht.

Womit er bis vor kurzem wenig Berührungspunkte aufwies war die Politik, Geschick in Diplomatie beweisen und zu wissen wie man in gewissen Situationen gerade mit verbündeten Völkern umgehen sollte. Eine erste Gelegenheit war hier das treffen der Freiherrin von Junkersteyn mit den Thyren, zu welchem Sir von Alsted und er ebenso geladen waren. Genaustens versuchte er dem Gespräch zu folgen und die genauen Beweggründe hinter den wichtigsten Aussagen zu verstehen. Auch zum Schluss zermarterte er sich seinen Kopf als der Ritter ihn fragte welche Eindrücke er gewonnen hatte. Da musste doch etwas sein was er hätte bemerken müssen. Wollte Sir von Alsted etwas besonderes von ihm hören? War er unaufmerksam gewesen und hatte ein wichtiges Detail übersehen? Dabei war die Antwort einfacher als er es sich vorstellen konnte.
Selbes Spiel bei der Versammlung der Adligen. Es war ein Ereignisstreicher Tag, viele Informationen prasselten auf den jungen Knappen die er verarbeiten zu versuchte.
Erst ein paar Tage später war es ihm möglich eine, führ ihn recht unzufriedene, Antwort zu finden.
Doch die Worte des Ritters werden ihm lange in Gedanken bleiben, nachdem Andreas versuchte eine Nadel im Heuhaufen als passende Antwort auf die Abende zu finden. „Es gibt per se kein Richtig oder Falsch. Das ist das schöne und frustrierende an Politik. Es ist alles Eindruck und Befindlichkeit.“ Lange dachte er über diese Worte nach und es war so einfach wie es schwer war.

Trotz anfänglicher Theorie und Aufbaubeschreibung ,über welche Andreas sich selten Gedanken gemacht hatte, empfand er die Lehrstunden mit Waffen und deren Umgang mit Sir Hluthar sehr interessant. Der Ritter verstand sich sehr gut darin die Neugier in dem Knappen zu wecken um seine bisher eher intuitive Kampfart komplett zu überdenken und die ihm gezeigten Techniken zu üben und zu üben. So war es nicht selten den jungen Krieger mit für mancher Auge merkwürdigen Bewegungen über den Übungsplatz vor der Stadt schreiten zu sehen. Zumal er hierbei keine Waffe in der Hand hielt und sich vorwiegend auf die richtigen Schritte konzentrierte, alles andere würde im laufe der Zeit noch ein stimmiges Gesamtbild abgeben.

Und so zogen die Tage, Wochen und Monate ins Land in denen er stets versuchte das ihm bisher beigebrachte zu verinnerlichen, wobei die Kampfübungen nahezu Täglich als Morgenritus durchgeführt worden. Doch heute würde er ruhen und sich erst am morgigen Tage wieder auf die körperlichen Übungen stürzen. Damit verglichen war die Arbeit im Lager des Regimentes, wenn nicht gerade wieder unzählige Trollkirschen mit Reagenzien verwechselt wurden, die reinste Entspannung. So machte er sich also auf um die nie enden wollende Arbeit im Lager zu verrichten.
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