Zurück in die Heimat

[Jeska Wikrah]

Jeska zog mit Freydis in ein Haus zusammen und war glücklich
Als Joruns Welpe in Wulfgard aufschlug, war sie ebenso froh, gleichgültig wie der Welpe zustande kam... er war vom selben Blut und damit ein Teil ihrer Blutsfamilie... sie war glücklich
Und auch machte Jeska glücklich neue und alte Gesichter in Wulfgard zu sehen... zumindestens dachte Jeska dies
Erst leise, kaum wahrnehmbar, begann es aber an ihr zu nagen... Veränderungen die sie nicht gut hiess und Jeska immer mehr zermürbten.
Moderne Ideen die Einzug hielten... Weiber mit kurzen Haaren... kurze Haare ohne dass dies eine Strafe war
Tryants, für ihren Geschmack zuviele... wobei ein Tryant schon zuviel war, wurden mit offenen Aremen empfangen und aufgenommen, als hätte es deren Verrat nie gegeben
Man warf sich für die vermeintliche Sicherheit des Rudels in den Staub und buckelte vor anderen Völkern
Es kam sogar soweit, dass sie einige des Rudels nicht mehr verstand und irgendwann es auch aufgegeben hatte, sich die Mühe zu machen, jene zu verstehen

Ohne jemanden im Dorf bescheid zu geben, nicht einmal Jorun und seinem Welpen, betrat sie das nächste Schiff.
Sie wollte zurück in ihr Dorf, sie wollte einfach nur wieder ihre kleine Blase, der für sie geltenden Normalität haben und in ihrer gebornene Heimat leben
Das Schiff welches sie in die Heimat zurück bringen sollte war ein stattliches, thyrisches Schiff mit einer Mannschaft aus dem erfahrensten Schiffsfahrer Clan, ihrem Clan den Wikrahs
Die Schiffsfahrt verlief ereignislos, die See war tagelang ruhig und die Thyren genossen die Überfahrt
Eines Tages jedoch wurde ein kleiner Flecken der See unruhig. Unerfahrene Schiffsfahrer hätten sich keine Gedanken darüber gemacht, aber die Wikrahs wussten was auf sie zukam.
Mindestens eine Seeschlange tummelte sich im Wasser herum und alle wussten Bescheid... ihr Schiff sollte seine Beute werden
Krieger begannen sich zu rüsten und auf Position zu gehen, die Segel wurden eingefahren und Welpen in Sicherheit unter Deckt gebracht
Es dauerte nicht lange, bis das Wissen sich als Tatsache herausstellte.
Die riesige Seeschlange hob sich aus dem Wasser empor und mit einem schleudern seines Kopfes riss es nicht nur den Mast fort, sondern auch eine Handvoll Thyren, welche im Wasser landeten
Hier und da, wenn die Seeschlange zum Angriff ansetzte, konnten verbliebene Krieger der Seeschlange einen Stich versetzten, jedoch waren es Tropfen auf den heissen Stein.
Das Ende des Schiffes und der Mannschaft war nur eine Frage der Zeit und dies wussten alle noch verbliebenen Thyren. Aber immerhin war es ihnen vergönnt in einer Schlacht zu sterben und nicht an Altersschwäche

Als die Seeschlange sich zurückzog war sie gesättigt an den Leibern der Thyren und das Schiff war in Stücke gerissen. Es blieb nichtmal etwas vom Schiff über, was hätte untergehen konnte auf hoher See, da das ehemals stattliche Schiff in seine Einzelteile gerissen wurde und nun auf hoher See als Treibholz sein Dasein fristete

Weder das Schiff, noch die Mannschaft oder seine Gäste erreichten jemals sein Ziel
Weder das Schiff noch, noch die Mannschaft noch seine Gäste wurden jemals wieder lebendig gesehen