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Die Gefolgschaft eines Ritters ...
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 01 Feb 2022 20:25    Titel: Die Gefolgschaft eines Ritters ...
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    Die Gedankengänge der Vergangenheit ...


    … das stolze Blau der Klosterwache zierte an jenem Abend die Brust des Kommandanten.
    Es war eine Eskorte des Novizen Alexander Breitner, welcher ein Unterricht in der Kapelle in Kronwalden zu absolvieren pflegte.
    Begleitet wurde das Ganze durch die Diakonin Raia Lathaia, welche es sich nicht nehmen lassen hat, der Eskorte beiwohnen zu wollen.

    Kronwalden, ein idyllisches Dorf inmitten des Zentrums des Herzogtum Lichtenthals.
    Geografisch sogar der Mittelpunkt des Herrschaftsgebiets.
    Als amtierende Vogtin des beschaulichen Dorfes hatte die Hochedle Amelie von Salberg das Amt bezogen. Eine gütige Seele, stets hilfsbereit und pflichtbewusst.
    Ebene jene Familie von Salberg hat auf Gerimor an diesem Ort ihren Familiensitz gegründet. Ein großes Haus mit vielen bekannten Namen wie Sir Keylon oder der verstorbene Diakon des Klosters der Lichteinigkeit - Zahrak Salberg.

    Nachdem der Novize in der örtlichen Kapelle in die Obhut des Diakon Berenguer Breitenaus gebracht wurde, schien das Interesse der Diakonin größer. Jener Ort, obwohl dieser in unmittelbarer Nähe erreichbar war, schien Ihr zu diesem Zeitpunkt kaum bekannt.
    Die gestellte Frage vom Kommandanten wurde daher auch nicht verneint, diese Ortschaft genauer in Augenschein zu nehmen, ein gemütlicher Spaziergang war Ihr gar höchst willkommen.

    Vorerst wurden die beschaulichen Felder im Westen von der Siedlung betrachtet.
    Zu dem Zeitpunkt wurden die Acker gerade frisch bestellt, das Werk der ansässigen Bauern vollendet. Der Frühling verbarg noch das Geheimnis, welch Kostbarkeiten im Laufe seiner Zeit ihnen offenbaren würden. Auch das Anwesen derer von Salberg wurde betrachtet, ehe man dem Wegespfad gen Süd folgte.

    Einzelne Häuser, verbaut mit robustem Holz.
    Kronwaldens Vorteil war die unmittelbare Nähe der Hauptstadt Adorans, aber auch das ländliche Leben umringt von dichtem Wald.
    Ein Ort der Einkehr und doch nicht so wie Junkersteyn nahezu auf sich alleine gestellt.
    Man wiegte sich eben in unmittelbarer Nähe der Stadt in Sicherheit, dies waren nur wenige, aber durchaus gewichtige Gründe sich in dieser Siedlung niederzulassen.

    Nur ein Haus schien unbewohnt und vom Zahn der Zeit beansprucht.
    Die Residenz Kronwaldens, ehemaliger Wohnsitz des Freiherrn Arenvir von Goldenfall und Kronwalden.
    Arenvir zählte zu einem alten Bekannten, sein Lehrmeister war einst Anhänger der Bruderschaft der Streiter Temoras. Kaum einer kannte noch seinen Namen, doch Silvan von Dragenfurt war für den Kommandanten der Klosterwache ebenso ein wichtiger Weggefährte gewesen.

    An dem trockenen Brunnenlauf, eben vor jener besagten leerstehenden Residenz, schenkte man sich gegenseitige Zweisamkeit. Man bewunderte diese friedliebende Idylle und war auch neugierig, ob des Wohnsitzes. Von äußeren erkannte man, dass der Zeitabschnitt mithilfe der Unterstützung der Natur eben jenes Domizil vereinnahmte. Eine Schande.

    Man schwelgte in Erinnerungen, gemeinsamen von vergangenen Tagen.
    Der Kommandant lernte Raia einst auf dem Ansitz von Darna von Hohenfels kennen.
    Raia war ein junges Mädchen, welche der schweißtreibenden Arbeit als Stallmagd nachging. Eben jene gleiche Vergangenheit war es, welche in der Gegenwart sie verband.
    Der besagte Wohnsitz, wenige Steinwürfe weit weg von Varuna war eine Anlaufstelle und glich einem Zentrum für Bürger und Adel. Ein Ort des Willkommens sein, ganz gleich von Rang und Name.
    Ein Ort welcher eben in der momentanen Situation, just in der Gegenwart einfach fehlte.
    Auch wenn das Kloster der Lichteinigkeit sich stets als Ort der Zusammenkunft anbieten würde, so war es ein heiliger Ort von. Ein Ort welcher durch seine Gewichtigkeit eine Stellung bezog und für manch andere auch für Unbehagen sorgen könnte.
    Das Anwesen in Kronwalden jedoch, das stand für beide sicher, wäre eine Tragödie, es der wilden Natur zu überlassen. Die Gedankenschmiede formte weiter ein Konstrukt, eine Möglichkeit eine offene Tür für alle zu bieten …

    ... welche ihre Form in der Gegenwart fanden


    Doch wie so oft, es kam anders.
    Einige Mondläufe sind seit der Ideenfindung einhergegangen.
    Der Konflikt zwischen dem Fehlgeleiteten im Westen und dem Herzogtum fand immer wieder seine Spitzen. Blut wurde auf den Schlachtfeldern gelassen und nicht nur dies, der tragische Verlust von der Freiherrin Eveliina von Talgrund überschattete das Ganze.

    Gebunden am Ort, durch Aufgabe und Pflichtverhältnis war dieser einmal mehr das Lehen Schwingenstein, welches im Schatten des Klosters ein Ort der Hoffnung und Zuversicht sei.
    Als Grenzdorf ist Schwingenstein die westlich gelegene Siedlung des Herzogtum Lichtenthals – eine Anlaufstelle für Reisende, Pilger und wohl möglich auch die erste für Überläufer aus dem Westen..
    Doch auch der Handel florierte innerhalb der Gemeinde.
    Durch den Hang des Berges eignete sich dieser Ort ideal für den Weinanbau und so offenbarte Schwingenstein neben seiner heiligen Bedeutung auch als Geheimtipp des köstlichen Rebensafts.

    Von dem Küstendorf Bajard aus, konnte man den groben Umriss des Berges bei Schwingenstein erhaschen. Bei guten Sichtverhältnissen, sofern die Witterung mitspielte, erblickte man auf dem nördlichen Teil des Berges auch das Kloster der Lichteinigkeit.
    Ein Wahrzeichen des Ortes erbaut durch die robuste Handwerkskunst der Kaluren und inmitten dieser Bebauung der Baum des Lichts.

    Ein solcher Ort der Bedeutung war natürlich auf aller Welt im Königreich bekannt.
    Die Bastion des Ursprungs des wahren Glaubens und neben dem Kloster der Mitte im Herzogtum Alrynes eines der wichtigsten Klöster auf der weiten Welt.
    Somit ist auch Schwingenstein ein nicht unbekanntes Fleckchen Erde auf den vielen Globen.

    Durch die Gräfin Nyome von Meereswacht belehnt, stand außer Frage, welchem Ort der Fokus aufgelegt gehört. Ein Ritter wird belehnt, mit den Orten an den Grenzen des Reiches, denn er ist der Schild dieser Ländereien.
    Dass es gleich Schwingenstein wird, dies war für die wenigsten auszumalen.
    Vieles stand bevor, neben einer neuen Burg, welche als Bollwerk der Adlerklamm gelten sollte und als Schutzschild fungierte für Berchgard und Schwingenstein musste nun auch mehr das eigene Lehen bewirtschaftet werden.

    Mehr und mehr sammelten sich die Pflichten und damit blieb es unumgänglich, dass andere Prioritäten niedrig gehalten wurden. Als Kommandant der Klosterwache musste in naher Zukunft ein Stellvertreter ernannt werden. Das war mittlerweile keine Frage mehr des Ob’s, sondern viel mehr eine des Wann’s.
    Aber auch fernab der Tätigkeiten galt es indessen mehr ein Haus zu bewirtschaften und so begann alles mit der blauen Rose von Nazair.



    „Solltet Ihr einmal einer Haushälterin und eines Stallknechts bedürfen, erinnert Euch an uns, wir werden jederzeit gern in Eure Dienste treten, Sir Beak.“

    Es waren die Worte von Arija und Velkas Dormuth, am Tag der Schwertleite im hiesigen Palast zu Adoran.
    Neben diesem warmen Worte, die da im blinden Vertrauen erfolgten, war es auch eine symbolische Geste mit einer der letzten Rosen von Nazair, ein Mitbringsel ihrer Heimat.

    Die Blüte der tief königsblauen Rose wurde mit großer Faszination bewundert.
    So sehr sogar, dass mithilfe der Bäuerin Taliara Levar diese nun das eigene Anwesen in Schwingenstein schmückten. Es war eine kleine Überraschung an die Beiden, neben dem einstellen als Bedienstete im sich gründenden Hausstand, damit sich eben die Geschwister auch fern ab ihrer Heimat heimisch fühlen konnten …
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 25 Apr 2022 17:07    Titel:
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    … die ersten Amtshandlungen als Freiherr von Schwingenstein erfolgten zeitnah.
    Neben dem schwingensteiner Wintertraum zum Frühjahr des Jahres, als Wiedergutmachung der unermüdlichen Mühen der Bürger im Herzogtum, wurde auch das Bauvorhaben eines Gottesackers durchplant.
    Eine Idee, die noch von Hochwürden Johanna Hohenhain getragen wurde, galt es nun umzusetzen.
    Schwingenstein werde erheblich davon profitieren, dass dieses Lehen nun bewirtschaftet wird.
    So stünden einige weitere Vorhaben im Raume, wie unter anderem ein neues Anwesen derer von Sankurio.

    Doch im letzten Jahreslauf erlitt das Dorf am Hang des Klosters einen herben Verlust.
    Neben der Familie Mareaux, welche das Land als gute Freunde verlassen hatten, sorgte sogleich ein Sturm für das Ende jener Erbschaft.
    Der einstige Familiensitz wurde über Nacht durch einen Blitzeinschlag und unter den resultierenden, hungrigen Flammen zum Opfer.
    Überwuchertes Brachland ziert seit dem das Zentrum Schwingensteins man könnte es allerdings auch Stellfläche für etwas Neues ansehen.

    Durch die Nähe des Klosters der Lichteinigkeit war Schwingenstein schon immer ein Magnet für Ankömmlinge und Reisende.
    Seltener und wenn von geringer Dauer standen die Häuser leer und ohne Besitz.
    Doch auch vor dem tragischen Zwischenfall mit dem Anwesen der Mareaux war klar, dass der Bedarf an Wohngrund in Schwingenstein enorm war.

    Derweil gingen die Gefolgsleute unter dem Freiherren und Rittersmann tüchtig ihrem Dienste nach.
    Dadurch resultiere, dass die Kapazitäten des Eigenheims deutliche Einbußen an Wohnfläche erlitten.
    Neben Bartholomeo, Velkas und Arija würden in absehbarer weitere in das Gefolge integriert werden.
    Als Beispiel wäre da ein Schildknecht oder auch ein Vogt für Schwingenstein genannt, der da eine eigene Schreibstube beziehen müsste.
    Ein Tribut an Platz, welche das momentane Haus nicht mehr hergeben würde.

    Jetzt wo das Kloster der Lichteinigkeit in Eigenarbeit sich um die Begräbnisstätte bemühte, gab es etwas mehr Freiraum sich den eigenen Interessen zu widmen.
    Auf Papier als Skizze gesetzt, inspiriert durch die alte Heimat, würde in den kommenden Tagen deutlich sichtbar werden, dass das Grundstück sich zu einem Bauplatz entwickelt.
    Der Schelm Bartholomeo aber auch Raia könnten in absehbarer Zeit gewisse Züge an Ähnlichkeit zum Gutshof wiederfinden.
    Es erforderte jedoch viel mehr als nur einige Striche mit einem gespitzten Kohlestift.
    Arne welcher jüngst als Hauswart mit in das Gefolge aufgenommen wurde, erfuhr schon zu Beginn von dem anstehenden Vorhaben.



    Und so sind es nun die schweren Baumaterialien, welche man nach und nach aus den verschiedensten Städten und Lehen nach Schwingenstein orderte.
    Die Handwerkskarren, welche von Dirinthar als Leibwache begleitet wurden, um auch den gierigsten Strauchdieb in Schach zu halten, sammelten sich im Dorfzentrum.
    Fast schon könnte man meinen, dass das Dorf mehr ein Anziehungspunkt von fleißigen Handwerkern war, als von Pilgern und Reisenden.
    Eine Meinung, welche in naher Zeit wohl nicht abebben würde bei all den anstehenden Bauvorhaben im Lehen …
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Raia Lathaia





 Beitrag Verfasst am: 30 Apr 2022 19:50    Titel:
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Ihre kleinen Hände gruben die vorher aufgestochene Grasnarbe zu einer kleinen Kuhle. Neben der Priesterin flackerte sanft die blaue Flamme des Lichts der Herrin und eine sanfte Brise zog vom Meer gen Schwingenstein. Es war friedlich an jenem Abend. Friedlich und still.
Raia hob einen der sieben Runensteine aus der Tasche - hielt ihn in beiden Händen.

„Herrin des Lichts, Seherin der Zukunft, mögest Du mir durch die Kraft Deiner Kinder, den Segen schenken, auf dass ich jenen Grund mit Deiner Macht segnen würdig bin.“

Sanft stoben zarte Funken von der blauen Flamme um die rothaarige Geweihte und ein Lächeln umschloss ihre Lippen, die einen Moment später den Runenstein mit einem Hauch bedachten.

„Ilara, die Du uns den Weg der Demut weist, mögest Du dieses Haus segnen, dass es alles erhält, was es benötigt und jenes, was es übrighat, an jene weitergibt, die es benötigen.“

Nachdem der Runenstein kurz im Licht der Herrin aufleuchtete, ließ ihn Raia sanft in die Erde gleiten.

„Fasamar, der Du uns den Weg der Weisheit schenkst, mögest Du dieses Haus segnen, dass Wissen an jedem Tag hinein und durch das Leben gestärkt hinausfindet.“

Auch jener Runenstein mit dem Symbol Fasamars findet seinen Platz mittig des Grundstückes, welches bereits vermessen worden war.

„Semborel“, der Du uns den Weg der Gerechtigkeit schenkst, mögest Du dieses Haus segnen, damit ein jedes zu sprechendes Urteil und eine jede Entscheidung gerecht gefällt sein werden.“

Nachdem der dritte Stein seinen Platz gefunden hatte, nahm Raia die aufgehäufte Erde und schob sie sanft über die gesegneten Steine, senkte die Stirn auf die kühle Erde hinab und verharrte zu einem Gebet an die Herrin selbst eine Weile in jener Haltung.

Sich nach einer ganzen Weile erhebend, suchte Raia einen der vier Eckpunkte des Grundstückes aufs.

In jede der vier Ecken legte sie einen Stein der übrigen Sieben. Als jenes geschehen war, hob sie die gesegnete Kerze auf und schritt die Linien ab, um alle vier Steine miteinander zu verbinden, um schlussendlich in der Mitte wieder niederzuknien und die Kerze neben sich zu positionieren.
Die zarte Priesterin hob den Blick gen Himmel, breitete die Arme seicht zu ihren Seiten aus und ein tiefer kraftsuchender Atemzug durchstach die Stille der fortgeschrittenen Nacht.

Die Funken der Kerze verstärkten sich, umschwirrten ihren Leib und breiteten sich kreisförmig um sie aus, um das gesamte Areal zu erfassen und in ein seicht bläuliches Lichtermeer zu tauchen. Die Linien, die Raia mit ihren Schritten gezogen hatte, wurden deutlicher hervorgehoben.

„Temora, Herrin des Lichts, Deiner Güte danke ich, Deiner Weitsicht folge ich. Möge jener Ort von heute und bis in alle Zeit Anziehungspunkt für Deine Diener sein, für solche, die es lange sind, jene, die es werden. Mögen Deine Kinder das Haus mit ihren Tugenden füllen, auf dass sie von hier in die ganze Welt getragen werden. Sei Dein Schild der Schutz, Dein Schwert die Kraft, dass es ein Ort der Zuflucht in der Dunkelheit und ein Zuhause für das ewigbrennende Licht wird!

So sei es!“

Und mit jenen Worten und einem meeresfrischen Windhauch sammelten sich alle Funken noch einmal um die Priesterin, ehe sie in den Sternen des Nachthimmels aufgingen.

Raia sah ihnen noch eine Weile nach, ehe sie die Stirn wieder gen Boden senkte und dort bis zum Morgengrauen im stillen Gebet verharrte.

Als Schwingenstein leise erwachte, erhob sie sich, trug auf leisen Sohlen die Flamme um und durch das Dorf zum Baum des Lichts, um eine Linie zwischen ihnen aufzubauen, auf dass das oberste Heiligtum weiterhin seine unendliche Kraft und Güte jenem Ort des Lichts spenden möge.

Erschöpft und mit einem innigen Lächeln auf den Lippen schlief Raia am Fuße des Baumes ein.
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Bartholomeo Felhaven





 Beitrag Verfasst am: 09 Mai 2022 18:34    Titel:
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Bartholomeos eigentliche Aufgabe war die Rekrutierung von Arbeitskräften für das geplante Vorhaben. Aufgrund der vergangenen Ereignisse und der damit verbundenen immens gestiegenen Kosten für Personal und Material entschloss er sich am Hafen anzufangen, in der Hoffnung den Geldbeutel des Lehens nicht zu sehr zu belasten. Dieser Beutel sollte schließlich auch noch für seinen Lebensabend sorgen und dies nicht gerade zu knausrig.

Eine arbeitswürdige Meute hat sich um eine Spelunke versammelt, welche in Kennerkreisen nur als "Feuchte Muschel" bekannt war. Sofort war des Bardens Interesse geweckt und er schob sich durch die Menge, natürlich verwies er dabei mehrmals auf seine eigene Persönlichkeit und dessen schwerfällige Bedeutung.

Der Grund des Menschenauflaufes erschloss sich ihm auch alsbald. Seine Augen erblickten eine wunderschöne rothaarige glazile Gestalt, welche verführerisch inmitten der Menge tanzte. Zu Bartholomeos Bedauern wohl zu viel zu schlechter Musik, ja es fühlte sich für die Ohren schon fast wie Körperverletzung an und nur der rothaarige Blickfang konnte dieses Leid mindern.

Bezüglich der Aufgabenliste des Bardens fand umgehend eine Priorisiering der offenen Aufgaben an. Die Beschaffung von Arbeitskräften fiel nach unten und die Überprüfung des Personals zur Bespaßung der Arbeitskräfte hatte nun absoluten Vorrang. Der Rittersmann erwartete natürlich von ihm eine gründliche Beurteilung in allen Belangen.

Dem Taugenichts von Musiker warf er einen Sack Gold hin und gesellte sich dann gen Mitte zum Ziel seiner Begierde.

"Entschuldigt mein Eingreifen Teuerste, doch euch gebührt Gesang und Spiel aus dem Munde und der Hand eines meisterhaften Barden."

Kurz stellte er sich wie immer Wortgewand und gestikulierend der anfangs verdutzten Menge vor, ehe das Schauspiel seinen Lauf nahm.

"Trubnis und Kummer waren mein Leben,
Einzig der Humpen in der Taverne konnte es mir noch geben,
Doch dann erblickte ich dich im Kerzenschein,
Und plötzlich schmeckte mir auch wieder der Wein,
Dein Anblick ward eine Zierde,
In mir erwachte längst vergessene Begierde,
Doch wie galt es diese zu Stillen,
Zu bändigen meinen von Lust getriebenen Willen?

Oh Mädchen mit dem roten Haar Tanz mit mir.
Heute Abend und in der Nacht da gehöre ich nur Dir,
Du hast Freude und Lust in mir erwacht,
Lass uns Feiern und Lieben bis Tisch und Bett zerkracht..."


Die Meute stimmte johlend mit ein als sie die beiden tanzend und singend vor sich sahen und so wurde die Nacht zum Tage gemacht und noch einiges anderes.

In den Morgenstunden torkelte eine schmächtige und sich kaum auf den Beinen haltende Gestalt zurück gen Schwingenstein. Am Anwesen von Sir Beak Sankurio angekommen ward dieser gerade damit beschäftigt ein paar Briefe draußen an der Haustür bei herrlichem Sonnenschein zu inspizieren als er den Trunkenbold und Schwerenöter erblickte.

"Guten Morgen Meister aller Klassen, war dein Auftrag von Erfolg gekrönt?"

Verdutzt und sich die Augen reibend schielte er zu Beak hinauf. Der Rittersmann stand ja wirklich da.

"Der Geldbeutel ist leer, der Wein schmeckt köstlich, die Meute Feierlaunig und diese Eine.... Ohohohohohoho...", schwärmte unser Barde, ehe ihm Beak entgegnete.

"Aber was ist mit den Arbeitskräften?"

"Da bin ich dran, ich musste ja erstmal vorfühlen. Wir kaufen doch nicht gleich die Katze im Sack."

Damit stürzte er hinein und rief noch etwas wie er brauche mehr Gold, die Welt heutzutage sei viel zu teuer. Kopfschüttelnd blickte der Ritter ihm nach.





Zuletzt bearbeitet von Bartholomeo Felhaven am 09 Mai 2022 18:38, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 12 Mai 2022 19:08    Titel:
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    ... während einer anhaltenden, bedeutungsschweren Gefahr darf man nicht seine Ziele vor den Augen verlieren.
    Es erforderte Taten, um nicht in den Fängen der packenden Angst und Panik zu rennen.
    Taten, welche zu einem freien, klaren Kopf in einer doch angespannten Lage verhalfen.

    Unfassbar, neben den vielen Schäden, welche die Drachen über das Land brachten, wurde sogar gelacht!
    Inmitten einer Katastrophe im behaglichen Dorf in Schwingenstein schienen die Arbeiten eine gewisse Ablenkung zu bieten.
    Ein jeder wusste damit eben anders umzugehen, doch die Hoffnung würde nur dahinschwinden, wenn die Zeichen dieser Lichtblicke sich verdunkeln würden.

    Die Sonne zog von Tag zu Tag ihre Runden.
    In diesen Tagesläufen wurde das Himmelszelt öfters als sonst in Augenschein genommen, denn es war klar, die anhaltende Gefahr konnte man nicht in Gänze ignorieren.
    Dennoch gingen die Tage mit Baulärm der fleißigen Handwerker einher.
    Einige von Übersee, andere aus den verschiedensten Städten Lichtenthals.
    Im Zuge der Zeit konnte man deutlich sehen, dass die Bauarbeiten ihre Form annahmen.
    Ein neues Herrenhaus für das Geschlecht derer von Sankurio, welches gleichzeitig ebenso als Verwaltungsgebäude für Schwingenstein gelten würde.
    Mit der angekündigten kommenden Ankunft des Grafen Konstantin Leonhard von Markweih wird auch die Grafschaft endlich einen Verwalter finden.
    In naher Zukunft würde sich also eben nicht nur in Schwingenstein eine Entwicklung abzeichnen, so die Hoffnung.

    Wenige Tage würde es nur noch dauern, bis die tatkräftigen Zimmermänner den hölzernen Dachstuhl fertigstellen würden.
    Und neben den klopfenden Hämmern würden ebenso auch die Gefolgsleute des Ritters Nägel in die Anschlagstafeln hämmern wollen.
    Ganz sicher war es schon, dass in nahender Zeit weitere Personen in das Gefolge aufgenommen werden.
    Und da sich Schwingenstein zum Zentrum der Grafschaft Markweih entwickeln würde, werde es auch eben Jene geben müssen, welche sich der Verwaltung annehmen.
    Alles in allem war es bisher eine wunde prächtige Entwicklung, welche dennoch überschattet wurde von den neusten Entwicklungen in MenekUr.

    Doch solch eine Bedrohung wie Sie einmal mehr überdauerte dürfte niemals entmutigen und einem zur Aufgabe zwingen.
    Im Grunde sollte man sich an Bartholomeo Felhaven ein Beispiel nehmen.
    So oft er mit der Damenwelt in tiefe, feuchte Fettnäpfchen trat, die eigene Freude an seinem Treiben hemmte es nie.
    Eine einfache Denke für eben Jene, welche noch nicht von der Bedrohung gezeichnet wurden.

    Und so endete langsam erneut ein weiterer Werktag im blutroten Orange am Himmelszelt.
    Der letzte Schlag des Hammers verstummte und man hörte neben einem angenehmen Seufzen das klirrende Glas von aneinanderschlagenden Bierflaschen.
    Prost …


Zuletzt bearbeitet von Beak von Sankurio am 12 Mai 2022 19:17, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 24 Mai 2022 20:40    Titel:
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    ... ein doppelter Kreuzknoten wurde von einem den Gerüstbauern fixiert, das trockene Hanfseil damit ordentlich verzurrt.
    Die Planken der Gerüste waren standhaft, kein Wanken und kein Biegen.
    Viel Gewicht musste dieses robuste Holz dieser Tage aushalten, die Dachdecker trugen die bläulichen Ziegel an der Fassade hoch.
    Mit dem Legen des Daches wurde ein Zeichen gesetzt, dass die Arbeiten am Anwesen in Schwingenstein als bald vollendet seien.

    Arija brachte einmal mehr kühle Getränke zu den durstigen und fleißigen Arbeitsmännern.
    Die mühevolle Plackerei bei den frühsommerlichen Temperaturen brachte eben auch viele Schweißtropfen mit sich.
    Schweiß und ein Haufen von Männern sorgte jedoch auch für viel Desinteresse seitens Bartholomeo's
    Die ruppigen Handwerker tuschelten ohnehin lieber mit der Hausdame, als den feinen Klängen eines Barden zu lauschen.
    Abgesehen davon, dort wo sich wenig Damen tummelten, war der Schelm auch nie anzutreffen.

    Vom äußeren galt das Gebäude kurz vor der Fertigstellung, das Ganze jedoch wäre jedoch nur ein Abschluss von vielen.
    Neben dem anstehenden Innenausbau, sowie der Suche nach weiterem Personal musste auch die Ausschreibung an die Schneider beantwortet werden.
    Das Ende des laufenden Monats, dem Eluviar, offenbarte sich und die versprochene Weinverkostung, mit Sir Keylon's Wettschulden, fand auch noch keinen Platz im Terminkalender.
    Alles in allem waren es viele Tänze, die da noch absolviert gehörten.
    Raia hingegen war stets bemüht, eine Ablenkung hinter all' den Aufgaben zu bringen.
    Doch auch Ihr ereilte dasselbe Schicksal als stellvertretende Klosterleitung.

    Für einen Augenblick ruhte die Aufmerksamkeit auf dem Gerüstbauer, welcher den nächsten doppelten Kreuzknoten zog.
    Im Grunde war die momentane Situation ähnlich, ein fast schon unlösbares Ding.
    Es braucht daher in absehbarer Zeit viele Veränderungen.
    Die Klosterwache würde eine weitere engagierte, aufopfernde Verstärkung in der Führung benötigen.
    Gedankengänge sammelten sich während aus der Hocke die Dachpfannen schwungvoll hinauf geworfen wurden.
    Das ganze schien routiniert, die Handwerker waren sich ihrer Fähigkeiten bewusst.
    Und irgendwie war es auch für Beak bewusst, dass als bald Veränderungen stattfinden müssten.
    Der schier garstige Knoten gehörte endlich gelöst ...

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