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Zurück in die Kombüse!
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Zurück in die Kombüse!
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Nelio Venicia





 Beitrag Verfasst am: 20 März 2022 11:42    Titel: Zurück in die Kombüse!
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„Na! Nischt 'so' Cherie!“

Ein mürrisches Brummen folgt aus der Kehle des Blondhaarigen, ehe schon ein weiteres Blatt in der Faust zerknüllt wird. Schließlich wird das nächste von Hand geschöpfte Papier aus der Truhe entnommen und Nelio wird sich wieder den Federkiel zur Hand nehmen. Steif liegt er in den großen Händen des Mannes und scheint darin etwas unterzugehen.
Die Finger liegen verkrampft um das schmale Endes des Kiels, während er mit ernster Miene wieder die Liste ansetzt. Wort für Wort wird aus dem krakeligen Aufschrieb, diesmal bemüht sauber und leserlich auf das frische Papier übertragen.

Während die Wörter nach und nach eine stattliche Einkaufsliste ergeben, wird er aus den Augenwinkeln das stetige zufriedene Nicken der hübschen Dame neben sich wahrnehmen. Scheinbar konnte sie bei dem sechsten Versuch keine Fehler mehr entdecken.

Die Wut über seine eigene Unfähigkeit sich an die richtige Schreibweise von Wörter zu erinnern nagte an ihm. Er erinnerte sich jedoch noch gut daran, dass er vor dem Überfall auf die Dragao fließend schreiben konnte. Ihr Vater hatte sie damals als Kinder tagelang nicht aus dem Haus gelassen, ehe er zufrieden mit dem Lernfortschritt gewesen war. Und nun – ein Schlag auf den Hinterkopf und 6 verdammte Jahre später wirkte es als wäre das meiste einfach weg.

Die knappen drei Monde auf Gerimor und dem damit verbundenen Zwang sich den Defiziten stellen zu müssen, hatten schon mehr bewegt als er in den vergangene vier Jahren heimlich hatte im Kloster wieder erlernen können.

Vielleicht müsste er sich doch nochmal an Auriane und ihre Freundin mit den prallen Brüsten wenden müssen. Schließlich hatte dieser Hokuspokus auch bei der Quartiermeisterin einst funktioniert. Moniques missbilliges Zischen, riss ihn aus seinen Gedanken. Jenes entlockte ihm ein theatralisches Augen rollen und er setzte wieder zum Schreiben an. Halbwegs schwungvoll brachte er seinen Namen darunter und legte dann den Federkiel zurück in die Halterung.

„Beschwerr disch nischt! Ich 'atte dirr angeboten, die Liste fürr disch zu schreiben!“
, erinnerte sie ihn daran das er such dieses Schicksal selbst gewählt hatte. Doch für sein angestrebten Posten würde er wieder die Fähigkeiten brauchen und die Capitano wäre ohnehin sicher etwas zufriedener wenn er wenigstens auf dem Papier einen verständlichen Satz zusammen bringen würde. Statts sich zu bedanken, drehte er sich auf seinem Hocker der fremdländischen Schönheit zu und sah ihr in die blauen Augen, die ihn an die Weite des Himmels an einem kühlen Wintermorgen erinnerte. Dreist, wie er eben ist, schürzte er die Lippen um ihr einen Luftkuss zu zuwerfen.
Wie zu erwarten, waren es nicht ihre vollen Lippen die er zur Antwort auf die seine gepresst bekam, sondern ihre flache Hand die seinen Kopf mit ordentlich Druck von sich weg schob.

„Kümmer disch um deine Aufgaben, Nelio!“

Wie gerne hätte er ihr nun ein „si, madre!“ an den Kopf geworfen, doch beim letzten Mal waren dabei die wenigen Teller welche er besaß an seiner Haustüre zerschellt. Vielleicht würde er noch damit warten, bis das Schreiben für den Trabanten auch sicher bei diesem angekommen war. Schließlich hoffte er auf eine Zusammenarbeit mit ihm, seinem Hof und der künftig gesicherten Lieferung damit er die Vorräte der Concho aufstocken konnte.

Und so nahm er das nächste Papier aus der Truhe und begann nun die nächste Liste anzusetzen, damit auch der Schmied erfahren würde, was er für sein Vorhaben benötigte.


Zuletzt bearbeitet von Nelio Venicia am 20 März 2022 12:08, insgesamt einmal bearbeitet
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Monique Diaz





 Beitrag Verfasst am: 22 März 2022 01:40    Titel:
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Zitronen… Zitronen… und noch mehr Zitronen!

Das Schritttempo der Freibeuterin hat in den letzten Tagen deutlich zugelegt. Von früh bis spät war sie immerzu damit beschäftigt, jegliche Händler abzuklappern. Mit ihrer kleinen Liste in der Hand wurde Land und See bereist.
Für einen… Mann?
Manchmal musste sie noch immer ein wenig ihre Zähne fletschen bei dem Gedanken, einen ‘Mann’ in ihr Umfeld gelassen zu haben. Und nun lief sie für ‘ihn’ Station für Station ab um sein Vorhaben voranzubringen.

Ihr sonst üblicher kühler und desinteressierter Blick, die allgemeine gleichgültige Einstellung… ihre unüberwindbare Mauer, die sie über Jahre hinweg Stein für Stein selbst erbaut hat, bekam zunehmend Risse.
Ob dieses Gedankens hob sich ein Mundwinkel empor und sie rollte in typischer Manier mit den Augen.
Lediglich der Kapitän, der sie sicher nach Bajard bringen sollte, riss sie abrupt und endgültig aus ihrem Gedankenkarussell.

Diverse Zitronenhändler, Wirte und Fischhändler wurden aufgesucht und ihre benötigenten Waren restlos abgekauft.

“Oui. Die Zitronen, s'il vous plait.
Oui! Alle!
Oui… isch komme bei derr nächsten Lieferrung wiederr.
Oui… isch kaufe sie wiederr alle. Mirr macht das auch keinen Spaß! Au revoir!”


Sack für Sack stapelte sich in der Ecke des kleinen Hafenhäuschens und es zeichnete sich bereits am zweiten Tag ein großer Berg ab. Die Geruchskulisse bot eine breite Palette, von süß bis säuerlich, aber auch fischig und beißend.
Was auch immer der Blondschopf vorhatte, sie hoffte, er würde es schnell erledigen, damit die Bude wieder heimisch wurde.

Während des Wartens auf weitere Ware wurde es nicht länger langweilig.
Alleine oder aber auch zu zweit zogen die beiden mit Pistole und Muskete los, um Hirsche, Rehe und Sumpfbewohner zu jagen. Er brauchte Fleisch, Algen und auch die Quartiermeisterin der Garde bat um Leder.
Eine Entwicklung, die sich die Exotin vor einigen Jahren nicht einmal im Traum hätte vorstellen können. Doch es war ausnahmsweise ehrliche Arbeit.
“Mal schauen wie lange das noch gut gehen würde.” - kam ihr immerzu der Gedanke, sobald sie anrücken mussten. Immer ging dabei ihr bestimmter Blick zu ihm hinüber und sie musste an ihre gemeinsamen Pläne denken, die - wie sie hoffte - eines Tages umgesetzt werden würden. Und dann streicht ihr Augenpaar deutend über die Stadt, sie wirkt dabei umso belustigter und auch er grinst sie nach der bekannten Andeutung immerzu wissend an.
Schon bald hatte sie die Pistole sein lassen, als sie merkte, dass Nelio mit seiner wuchtvollen Muskete weitaus erfolgreicher war und machte sich eher ran, das Leder säuberlichst abzuziehen.

Zu den ruhigen Morgen- und Abendstunden wurde fleißig gefischt. Nelio stand meist im seichten Gewässer und legte seine Reuse aus, während Monique mit der Angel schwerer erreichbare Stellen durchsuchte. Immerfort entlockte es ihr ein Schmunzeln, wenn sie ihm zusah, wie er gebeugt im Schneidersitz zwischen den Sandkörnern saß, um die Löcher der Reuse mit seinen Händen zu flicken, welche die Krebse zu verantworten hatten.
“L’ch n’cht, Nik!”, zürnte er ihr entgegen, doch lies sein ausgelassenes Grinsen nie lange auf sich warten und umschmeichelten sein eigentlich konzentriert aussehendes Gesicht, welches mit einem Mal weicher wurde.


Zuletzt bearbeitet von Monique Diaz am 22 März 2022 01:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Philip Naram





 Beitrag Verfasst am: 25 März 2022 01:43    Titel:
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Die wärmeren Tage sind nicht mehr so weit entfernt, doch sind die Abende noch immer lange und kühl. Gerade im Hafen von Rahal ist dies wahr, wo ein Schmied vor sich hindöst; die Stiefel auf'm Tisch; der Rücken am Schrank; ein Finger an der Rumflasche die zwar auf dem Boden neben dem Hocker, doch gefährlich nahe am Umkippen steht.

Auch wenn es spät ist, überrascht ihn das Klopfen an der Tür nicht. Das Licht in seiner Stube lädt dazu ein - und anders würde er es auch nicht haben wollen.

Der Besuch, so erwartet er auch sein mag, überrascht den Schmied dann doch erst, bevor er, nur kurz darauf, den Besucher erkennt. Der stumme Nelio, gekommen, um abzuholen, was ihm zusteht; eher, was er bezahlt hat. Kram, genug davon, um eine kleine Taverne einzurichten.
Nur sieht er anders aus, dieser Nelio. Doch vielleicht ist es der Rum, der die Erinnerung des Schmiedes trübt. Gepflegt, gesäubert und wie er sagt, kommt er vom Sandvolk. Das würde Sinn machen, Die legen auf sowas wert. Der Schmied nicht. Für ihn dient die Aufmachung nur zur Belustigung, sehen die Seeräuber doch sonst ganz anders aus. Aber so lange sie zahlen, wird er auch nicht zu tief fragen.

Und (...) was kümmert es auch einen Schmied. Der Winter neigt sich dem Ende zu, die Nächte werden wärmer, die Pflanzen fangen an zu Blühen, die Sonne, selbst im Hafen, wird erfreulicher, alles verändert sich. Und vielleicht wandelt auch Nelio sich langsam von einem "hässlichen" Piraten zu einem ansehnlichen...

Den Gedanken führt der Schmied nicht mehr zum Schluß. Das Lachen, das Schaukeln mit dem Hocker, der Rum zwingen ihn dazu.
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Nelio Venicia





 Beitrag Verfasst am: 26 März 2022 16:56    Titel:
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„Ehem..“

Das freundliche Räuspern von Santro hinderte Nelio gerade noch daran mit dem Filetiermesser in der Hand einzuschlafen. Hatten sie schon Schichtwechsel gehabt? Mit einem knappen Nicken bedankte er sich bei dem Leichtmatrosen und begann die Kombüse zu säubern. Wie viele Tage hatte er nun dort verbracht?

Neben den Schichten an Deck, verbrachte er seine freie Zeit in der heimischen Küchenzeile oder der Kombüse der El Concho. Der kleine Raum unter Deck hätte für diese Mengen nie ausgereicht, daher hatte er alles was eingelegt werden musste oder über Stunden köchelte in der Obhut Moniques überlassen, während er die frischen Zutaten auf dem Schiff zubereitete.

Während er die unzähligen Laib Brote in den Regalen stapelte, wurde er auch wieder klarer im Kopf. Die vergangenen Tage waren nur so an ihm vorbeigezogen. Eigentlich war es genau das, was vor dem Überfall auf die Dragao seine Aufgabe gewesen war. An Land, alle bestehenden Beziehungen nutzen und neue knüpfen um die Vorräte so schnell es ging aufzustocken.

Schließlich hatten sie ihm diesmal auch dazu gebracht, dass er recht günstig an den Bürgerbrief aus der kleinen Hafenstadt herankam und damit sogar die Wüstenbewohner in ihrem eigenen Haus über das Ohr hauen konnte. Doch was ihm fast noch mehr als der gelungene Salzhandel und der Ausflug in die goldene Stadt gefallen hatte – waren sowohl Moniques Seufzen als auch Phillips Grinsen bei seinem Anblick. Dabei hatte er es doch genau auf diese Reaktionen angelegt.

Wieder zufrieden schmunzelnd stand er noch in der kleinen Kombüse und spürte die erwartungsvollen Blicke der Crew an Bord im Nacken. Sobald die Capitano die Vorräte geprüft und abgenommen hätte, würden sie sich daran bedienen dürfen. Doch Gnade jenen, die sich im Unverstand an den haltbaren Lebensmittel wagen würden. Sollten sie ablegen müssen, waren diese ihre Lebensversicherung. Doch er vertraute darauf das Gracia wissen würde, wie sie diesen Haufen zu Ordnung rufen würde, wenn es soweit war. Zur Sicherheit prüfte er dennoch jeden Abend den Lauf seiner Muskete – man wusste ja nie welcher Hund ihm ans Bein pissen wollte.

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.
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Tief in seinem Inneren spürte er, wie die vielen Erinnerungen an seine Vergangenheit unter der Oberfläche zu brodeln schienen. Der Alltag auf dem Schiff, die Einkäufe, das Zubereiten jener Speisen welche er damals von Francis gelernt hatte. Doch so sehr er sich anstrengte, er konnte die Bilder nicht wirklich fassen – sie blieben schemenhaft in seinem Unterbewusstsein versteckt.



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