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In der Gewalt "der Roten"
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » In der Gewalt "der Roten"
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Leetha





 Beitrag Verfasst am: 14 Feb 2022 18:04    Titel:
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Leetha besuchte Ellen wieder. Sie kam mit einem Körbchen, mit ein paar Kleinigkeiten für Ellen, und dem Versprechen, jeden Tag nach ihr zu sehen.

Sie setzte sich auf die Bettkante und hielt ihre Hand.

Dann fing sie einfach an zu erzählen, was sie den Tag über alles so machte und was so um Andoran herum alles geschah, von den täglichen Arbeiten in ihrer Gaststube über ihre Versöhnung mit Kathrina Winterwacht, der Schlacht bei Schwingenstein, bei der Garrett verletzt wurde und bei ihr im Amboss dann zusammenbrach und sie ihn mit Kathi und einer anderen Frau hier her ins Hospital brachten. Es gehe ihn aber wieder soweit gut. Sie erzählte, dass Amber Cedewain sie neulich wieder besuchte und wie immer etwas zu Naschen mitbrachte, von Hedra natürlich. In Junkersteyn wird ein Wachturm gebaut, endlich. Herr Ashtar wartete darauf schon soooo lange und endlich wurde das Versprechen gehalten. Traurig sei er dennoch, da man vor seinem Haus ein riiiiesiges Verwaltungsgebäude hinbaute, welches ihm den Blick auf Junkersteyn und der Natur raubte.

Zwischen den Geschichten drückte sie immer wieder Ellens Hand.

Als ihr die Geschichten langsam ausgingen, beugte sich Leetha über Ellen und flüsterte ihr ins Ohr: "Ich will, dass du Teil dieser Geschichten wirst ... Du musst nur endlich aufwachen! Hörst Du? Wach auf!"

Leetha blieb noch eine ganze Weile bei Ellen, bevor sie sich wieder aus dem Hospital schlich und zurück in den Amboss ging.
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Nemia Werheim





 Beitrag Verfasst am: 14 Feb 2022 22:10    Titel:
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Taps taps taps.. pirsch pirsch pirsch.. direkt hinein in das Elendsviertel. Oh oh, davorne ist eine Wache, zum Glück nicht direkt am Hafen! Lieber direkt um die Ecke huschen, ha geschafft!Die Kaputze tief in das schmuddelig aussehende Gesicht gezogen. Brrr, ist das aber auch kalt! Irgendwo hier soll sie wohl sein, zumindest ab und zu. Das haben die wachen Ohren aufgeschnappt, die an so manch unerwarteten Orten auftauchten. Ekelhaft, 50 Schritt weiter schmausen sie in Hülle und Fülle und hier.. nur Unrat. Es wurde an den Türen gerappelt, Haus für Haus, immer mal wieder ein neugieriger Blick zwischen die Bretterverschläge. Ein Hund bellte ein Stückchen weiter, tobte beinah. Wie nervig! Die schmuddelige Gestalt pirschte weiter, bis zu diesem Haus. Rappelte erneut an der Tür, der Hund bellt, sonst antwortet niemand. Es wird geschaut und geguckt, das Zimmer recht dunkel, aber was lag daunten? Rote Haare, ein Balken über ihr eingebrochen, ein umgestoßender Hocker und eine Schlaufe um den Hals. WAS?! Sie war selber schockiert, die schmuddelig bepinselten Züge erstarrten einen Moment. Nein, oh nein! Das erlaube ich dir nicht. DAS HAST DU NICHT GETAN! Der Zorn stieg hinauf, ganz merkwürdig, an sich konnte es ihr egal sein, aber sie brauchte Ellen! Die Stimme schwoll an, nahm die normale Klangfarbe an und sie brüllte durch den Bretterverschlag: "HE DADRIN! Du sollst leben, du dummes Stück!" Sie rannte herüber, mit voller Wucht gegen die Tür. AUTSCH! Zu schwach, die Tür gibt nicht nach. Es wurde die große Tonvase geschnappt, mit voller Wucht gegen die Tür. Kaum ein Ergebnis. Sie schaute sich um, überall, bis zum Anleger und erblickte den Anker. Das war ein Kraftakt.. immer wieder fiel er herunter, sie schleifte ihn zur Tür. Ächzte unter dem Gewicht und mit voller Wucht dagegen. Die Schaniere gaben nach, die Tür flog auf. Man könnte glatt meinen da war kurzzeitig Sorge in der niederträchtigen Person, aber als sie auf die blauen Lippen herunter blickte, erstarrte die Schurkin. Was soll sie tun. War es besser es zu beenden? "Bei Alatar, du dummes Ding! Auch wenn Ellen absolut nervig in Nemias Augen war, war sie ein nützliches Werkzeug. Und war sie wirklich komplett verloren? Was soll sie tun?! SO EINE SCHEISSE! Sie holte tief Luft, klappte Ellens Mund auf, nachdem die Schlinge entfernt wurde und pustete hinein. Keine Reaktion. Nein, stop. Es wäre besser, sie würde es nun beenden! Keine Spuren, niemand weiß es. Sie würde einen neuen Handlanger und Sündenbock finden.
Schwere Schritte, rascheln von Rüstwerk drang vom Eingang.
Das Regiment.. verdammt. Wie in Panik began das Schmuddelchen nach Hilfe zu rufen, sie wurde aufgefordert einen Heiler zu holen. Musste losrennen und rappelte wie wild an der Hospital-Glocke - so wurde es ihr aufgetragen. Sie selber wusste nicht mehr was in der Situation richtig oder falsch ist. Völlig ausser Atem wurde Hilfe geholt. Was blieb ihr nun anderes?! SO EINE SCHEISSE! ICH HÄTTE EINFACH GEHEN KÖNNEN! Sie sollte rede und Antwort stehen, an der Hütte warten, die Regimentler wollten mit ihr reden. Sie hatte ihren Namen gesagt, ein Ausrutscher. Wie dumm! Diese Regimentsgardistin musste etwas holen, rannte und befahl sie soll da bleiben. ALS OB! NIE IM LEBEN! RENN! Sie rannte los, direkt aus dem Hafenviertel auf das Schiff und entschwand wieder irgendwo vor Bajard.
Nun stand ihre Gestalt, gar schon Regimentsbekannt sicher im Mittelpunkt.


SO EINE SCHEISSE!


Zuletzt bearbeitet von Nemia Werheim am 14 Feb 2022 22:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Garrett Ryvaendl





 Beitrag Verfasst am: 15 Feb 2022 14:00    Titel:
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Zaghaft blätterte er die Seiten des dicken Buches in seinen Händen um, es waren nicht mehr viele Kapitel übrig. Er stockte für einen Moment und sah über die Buchkannte zu ihr herüber. Für ihn sah es aus als würde Sie nur schlafen und an diesem Bild versuchte er sich auch festzuhalten während er ihr vorließ, versuchte die dunklen Gedanken nicht die Oberhand gewinnen zu lassen, doch Sie waren stark. Laut seufzend legte er das Buch aufgeschlagen neben sich und ging zu ihr herüber, seine Hand griff nach ihrer und drückte Sie leicht. „Du dachtest ich hätte Mitleid mit dir.“, fing er dann leise an. Die Worte wollten nicht so richtig seinem Mund entringen. Ihm steckte ein eiserner Kloß im Hals. „Doch du irrst dich. Es war kein Mitleid, es war Bewunderung. Weiterzugehen und die Dunkelheit hinter sich zu lassen. Nichts erfordert mehr Kraft. Und die hast du.“ Er drückte ihre Hand etwas fester. „Also gib nicht auf.“ Sein Blick wurde glasig, er blinzelte ein paar mal. Schloß dann seine Augen und begann leise für Sie zu singen. Vielleicht hörte Sie ihn ja dort wo Sie jetzt war.

Zuletzt bearbeitet von Garrett Ryvaendl am 15 Feb 2022 14:07, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Esther Sternlied





 Beitrag Verfasst am: 16 Feb 2022 18:34    Titel:
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Sie wusste nicht mehr, wieviele Tage nun vorüber waren. Da waren nur Warten, Waschen, Füttern, Wunden von neuen Patienten versorgen. Hatte sie eigentlich überhaupt geschlafen? Nach und nach legte sich ein Nebel über den Geist der Heilersdame. Sie wollte sich um ihre Freundin sorgen, bei ihr sein, doch das ging nicht, wenn auch anderer ihrer Hilfe bedurften. Bei Temoras Brüsten, sie wusste noch so wenig und konnte nur so wenig helfen! Außerdem war es schwierig sich zu entscheiden, wer ihr nun mehr Sorgen machte. Helena oder Adalena?

So wachte sie also, mal am einen Bett, dann am anderen. Sich sorgend, wartend auf eine Antwort von den Liedleuten. Sollte ihr nicht mehr zu helfen sein, dann mochte man vielleicht wenigstens noch die Wahrheit finden. Und bei ihrem unruhigen Hin. und Herwandern trug sie die ganze Zeit eine kleine, unscheinbare Flasche mit sich. Jene, die sie aus einem wohlbehüteten und verschlossenen Versteck geholt hatte. Jeder ihrer Schritte ließ sie gegen ihr Bein schlagen. Jeder Schlag erinnerte sie daran, dass ihre Fähigkeiten begrenzt waren. Und jede Erinnerung daran brachte die langsame Resignation mit sich, dass die Akzeptanz sich leise, langsam. flüsternd in ihren Geist zu schleichen versuchte. Als nunmehr Heilkundige hatte sie damit zu tun, ob sie wollte oder nicht. Dem einen ereilte die sogenannte Gnade Temoras, dem anderen auch nicht.
Helena hingegen... was würde aus ihr werden? Ihre Fragen hatte man nicht beantworten können oder es wurde ihr gesagt, sie soll erstmal anfangen, an Temora zu glauben. Glaubte Helena überhaupt an Temora? Und wo war sie gerade?

Alle paar Stunden drehte sie sie herum, kniff sie, setzte sie auf, redete laut oder sang so laut, dass es wenigstens nicht ins andere Zimmer herüberwehte. Zerkochte die mitgebrachten Früchte der Besucherin und gab sie Helena zu essen. Mal gab es Reaktionen, mal keine, doch am Ende waren es Helenas Augen, die womöglich die Antwort schon länger preisgegeben hatten. Aber hatten sie das wirklich? So viele Fragen!

Und wer überhaupt kümmerte sich um ihr Hab und Gut? Hatte Helena überhaupt welches? Sie würde nachsehen gehen und in die Hütte klettern, sobald irgendeine Ablösung, und wenn es nur für wenige Stunden sei, kommen würde. Und dort alles, was Wert haben könnte, zusammenräumen um es in eine sichere Kiste unterhalb der Bank zu bringen. Sie wusste nur zu gut, wer sich alles in Hafenviertel herumtrieb.

Die Kirche, ja, die sollte vielleicht auch informiert werden. Vielleicht half es, wem auch immer...

Dann, als Ruhe eingekehrt war und sie neben Helenas Bett hockte, zog sie das erste Mal die Flasche wieder aus der kleinen versteckten Tasche in ihrem Rock heraus. Hielt sie gegen das Kerzenlicht und schüttelte sie etwas. So unscheinbar, so unschuldig... und doch so potent... das Fläschchen wurde geöffnet, leis, fast lautlos wie sein Inhalt Leid nehmen konnte, ließ einen Tropfen davon auf ihre Finger träufeln und zerrieb ihn dazwischen. Taub wurden sie, die Stellen, wo die Flüssigkeit sich verteilt hatte. Taub und still.

Dann... ein Wegstecken, wohlbehütet wieder in der kleinen Tasche und der Blick ging zu Helena. Ein Kopfschütteln. Doch... die mögliche Erkenntnis, die in ihr nagte, die wollte nicht ganz weichen.

War es die Gnade Temoras oder die Gnade der Menschen, die am Ende entscheiden würde? Wer wusste es, doch jede Hoffnung sollte noch ergriffen werden.


Zuletzt bearbeitet von Esther Sternlied am 17 Feb 2022 08:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Ellen Farris





 Beitrag Verfasst am: 16 Feb 2022 19:09    Titel:
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Sie lief bereits seit unzähligen Augenblicken durch den schnurgeraden dunklen Gang. Mitlerweile war sie sich sicher, dass die Moosmuster andere waren, aber sie unterschieden sich nur minimal. Vielleicht war sie sich also doch nicht so sicher, dann wieder doch, als sie der Meinung war, dass dieses letzte Muster so komplett andersartig wirkte.

Eigentlich hätte sie müde sein müssen, totmüde vermutlich. Aber sie spürte keine Müdigkeit. Ab und an spürte sie ein Zwicken in den Beinen, vielleicht am Arm, aber waren Muskelkrämpfe nicht normal, wenn man ständig lief?
Geschlafen hatte sie auch nie, seit Tagen nicht, aber sie fühlte sich auch absolut nicht müde. Darum lief sie weiter. Nur gelegentlich hielt sie inne, da sie meinte etwas gehört zu haben, doch letztlich konnte sie es nicht genauer ausmachen. Einmal glaubte sie gar, in eine Pfütze getreten zu sein, da sie kalte Nässe spürte, die ihr über den Fuß rann. Doch als sie herabblickte, war auch hier nichts. Vielleicht war es die Müdigkeit, die sie zwar nicht mehr spürte, weil sie einen solchen Grad an Müdigkeit erreicht hatte, dass sie sich nur noch in Hirngespinsten zeigte.
Sie lief weiter, denn der Schein ihres kleinen Sternenbegleiters offenbarte, dass der Gang immer weiter ging... Und immer und immer weiter.. Aber sie hoffte, dass er irgendwann ein Ende hatte. Irgendwann bald.

Tatsächlich änderte sich schließlich der Gang erneut, das Grau wurde zu einem üpprigen Grün und schließlich tauchten inmitten des Grüns verschiedene Rottöne auf. Sie hielt inne und sah sich vor einer großen Rosenhecke stehen. Die Rosen waren in voller Blüte und strahlten regelrecht.
Sie fühlte ein tiefes Verlangen eine dieser Rosen zu greifen, an ihrem Duft zu schnuppern und ihre Schönheit zu genießen. Doch als sie danach griff, da zog sich die Rose zurück und verblühte binnen eines Augenblicks. Verdorrt und braun stürzte sie herab und zerfiel zu Staub.
Irritiert griff sie nach der nächsten, doch auch diese verging, noch ehe sie ergriffen wurde.
"Hahaha! Keine Rosen für dich, hässliches kleines Entlein?!", höhnisch erklang das Gelächter der Stimme, "Wunderts dich? Du bist flach wie ein Brett, so hässlich, dass dich kein Mann lieben will!"
Diese Worte trafen sie erneut besonders hart, hatte sie doch erst ein Mann abgewiesen, so sehr sie sich ihm auch angeboten hatte.
"Du könntest dich den Männern nackt an den Bauch binden, sie wollen dich nicht!" die Worte der Stimme verletzten so stark, dass es fast schon physisch weh tat, "Warum sollten sie auch so eine Verliererin mögen? Dein Charakter ist nervtötend, dein Gesicht nichts besonderes, sogar deine Stimme ist unerträglich und noch dazu, bist du nichtmal stubenrein."

In ihrer Verzweiflung versuchte sie wild nach den übrigen Rosen zu packen, doch alle entzogen sich ihrem Griff und starben lieber, als sich von ihr pflücken zu lassen.
"Jämmerlich! Jämmerlich! Niemand wird dich lieben!", wieder hörte sie das Gelächter auftosen, immer lauter und lauter wurde es. Immer verzweifelter wurden die Versuche wenigstens eine einzige Rose zu greifen.
Doch anstelle einer Rose, erhielt sie nur einen Stein. Wuchtig traf dieser sie in den Rücken, so heftig, dass ihr die Luft weg blieb und sie vornüber auf die Knie sackte. Der zweite Stein traf sie auf den, in dieser Lage hochgestreckten Hintern, woraufhin die Stimmen jubilierten " Auf den flachen Arsch!"
Der Schmerz durchzog ihren Körper, ehe sie auf allen Vieren weiter krabbelte, mitten in den dornigen Rosenbusch hinein. Doch selbst die Dornenranken krümmten sich von ihr weg und verwelkten lieber, als sie zu berühren. Als sie sich mit Tränen in den Augen davonschleppte, traf sie der dritte Stein an die Seite, glücklicherweise weniger fest.
Sie krabbelte weiter, ehe sie wieder den altbekannten Gang erreichte und das Gelächter abebbte. Erst nach mehreren Metern des unbequemen Krabbelns konnte sie sich an der Wand empor auf die Füße ziehen, wobei ihr ganzer Körper schmerzte. Hinkend und schluzend kämpfte sie sich weiter.
Diesmal war es besonders knapp gewesen, sie hatte um ein Haar aufgegeben und auf den nächsten Stein gewartet. Vielleicht zögerte sie das unausweichliche nur hinaus und fügte sich so nur selbst noch mehr Schmerz zu...

Zustand: Langsam dürfte die Sorge wachsen, dass sie aus diesem Zustand nicht mehr erwachen könnte, oder der Körper bald nicht mehr mitmacht... Aber noch ist sie stabil.


Zuletzt bearbeitet von Ellen Farris am 16 Feb 2022 20:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Leetha





 Beitrag Verfasst am: 16 Feb 2022 21:37    Titel:
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Leetha kam wie versprochen jeden Tag zu Ellen ins Hospital. Immer mit dabei, ein Körbchen mit ein paar Kleinigkeiten für sie. Dazu ein kurzes Briefchen. Auch wenn Ellen sie nicht lesen konnte, zum Einen wegen ihres Zustandes, zum Anderen, weil sie es nie richtig gelernt hatte, so war doch ihre Hoffnung, Ellen diese Briefe eines Tages vorlesen zu könne, wenn sie erwacht.

Leetha blieb jeweils für mindestens eine Stunde bei ihr, hielt Ellens Hand und redete schier ohne Unterlass. Sie erzählte Ellen nur von den schöneren Dingen, die sie so erlebte. Von ihrer erneuten Begegnung mit Rabea erzählte sie nichts.

"Wo bist du, Ellen?", fragte sie, "Du musst zurück kommen ...", wie einer ihrer ersten, selbstgekochten Karoffelknödel klebte der Kloß in ihrem Hals vor Kummer, "... zurück ins Leben ..."

Und nach einer kurzen Pause, hauchte sie: " ... zurück zu mir. Ich zeig` Dir, was das Leben so alles bereit hält, ... es gibt so viel Schönes zu entdecken."


Zuletzt bearbeitet von Leetha am 16 Feb 2022 21:38, insgesamt einmal bearbeitet
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Balduin Estar





 Beitrag Verfasst am: 16 Feb 2022 22:42    Titel:
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Als der Alte Mann in das Zimmer kommt, setzt er sich neben ihr an die Bettkannte.
Sanft nimmt er Ellen´s Hand und spricht leise aber hörbar zu ihr.

"Grüss ma, wenn de mich hörst wo de gerade bist, dann folge mein Stimm. Es jibt Menschen die dech mögen, auch wenn ma nie viel jeredet han oder der gleichen. Han ma dich immer bewundert un deinen Großen Mut anerkannt.
Die Jespräche waren immer ene freude für mich.
Mein Wunsch an dich is, das de dich net aujibst. Leetha , Garret un de Esthar vermissen dich sehr. So wie meiner einer.
Vieleicht han ma sich net so um dich jekümmert, denoch han ma sich immer jefreut wenn ma dich jesehen han Kind.
De musst nur aus der Dunkelheit schreiten, da wo mein Stimm zu hören is. Da wo deine Freunde sin. Wir brauchen dich hier.

Gib bitte net auf Ellen."

Scheinbar bleit er noch eine weile an ihren Bett
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Ellen Farris





 Beitrag Verfasst am: 17 Feb 2022 14:33    Titel:
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Eine gefühlte Ewigkeit war vergangen. Reichte eine Ewigkeit überhaupt aus? Wie lange war sie wirklich schon in dem Nimbus gefangen? Gab es hier überhaupt soetwas wie... Zeit? Gab es überhaupt noch etwas anderes als diesen Gang?

Der Schmerz war nun wieder nur zu einem steten Echo verkommen, doch war er noch immer da, sie hatte nur gelernt ihn zu ignorieren. Es war mit dem Schmerz genauso wie mit ihrem Sternenbegleiter, er war ständig da, doch machte sie sich mit der Zeit immer weniger Gedanken darüber. Eigentlich ungerecht, waren es doch ihre treuesten Begleiter in dieser dunklen kalten Welt des Gruftganges.
Sie empfand es selbst als sonderbar, dass sie nach all dem, allen schrecklichen Dingen, noch immer weiter ging. War nicht jeder Raum schlimmer gewesen als der letzte? Nein, der erste Raum war schlimmer als der Zweite. Aber war der Dritte dann wirklich der Schlimmste? Ja, doch eindeutig, der dritte Raum war bisher der Schlimmste. Was würde als nächstes kommen? Warum fragte sie sich das überhaupt? Wieso müsste denn überhaupt etwas nächstes kommen? Könnte es nicht einfach so enden? Wie als hätte man einen Schalter umgelegt, oder eine Tür zugeschlagen.
Müsste sie nicht eigentlich mehr Angst haben? Ja, sie war ein Angsthase, das heißt doch, sie müsste Angst haben. Sie müsste heulen, sich wie schon viel zu oft vor Angst in die Hosen machen - doch irgendwie war da nichts. Keine Angst, keine Panik - nur Trostlosigkeit.
So bewegte sie sich weiter, immer weiter und weiter. Tiefer in den Gruftgang, weiter der sich auftuenden Dunkelheit entgegen.
Dann endlich, der Gang verbreiterte sich ein weiteres Mal. Schließlich stand sie vor einer Mauer. Eine karge graue Bruchsteinmauer - das Ende des Weges. Auf der Mauer, mitten auf Augenhöhe, sah sie ein Bild in einem goldenen Bilderrahmen hängen. Es zeigte zwei Personen, einen Mann und eine Frau. Ihre Kleidung und Körperform ließ darauf schließen, dass es Mann und Frau waren, denn es fehlte ein entscheidender Teil: Das Gesicht.
"ohhhh Willst du zu Mama und Papa?", die höhnische Stimme krächzte direkt in ihren Kopf, "Wie schade, dass du gar keine hast! Du hast niemanden! Gar keine Seele, die dich liebt!"
Es war wie ein Kloß, der ihre Kehle zuschnürte. Ja, sie hatte wirklich keine Eltern, sie kannte nichtmal ihr Gesicht.
"Du weißt nichtmal, was mit ihnen passiert ist, wie schade..!" die Stimme jauchzte fast, als würde es ihr Spaß machen noch mehr alte Wunden aufzureißen. "Weißt du, ich bin gnädig ... sehr gnädig. Ich werde dir deine Vergangenheit offenbaren. Die dein jämmerlicher Geist so lange vor dir verborgen hat...."
Sie blickte zu dem Bild, welches immer mehr und mehr verschwamm. Schließlich zeigte es ein Haus, eine große Schmiede inmitten eines kleinen Dorfes. Es zeigte zwei Männer, offenbar Brüder, denn sie sahen sich sehr ähnlich - den einen erkannte sie aus den Albträumen wieder, die sie im Keller der Roten heimsuchten, es war ihr Onkel. Dann müsste der andere Mann also ihr Vater sein. Dazu gesellten sich zwei Frauen, jung und schön. Schließlich je vier Kinder pro Frau, demnach acht Kinder. Sie erkannte sich selbst in einem der Mädchen. Ja, sie hatte drei Schwestern! Zwei Cousinen und zwei Cousins. Nur.. die Namen, die wollten ihr nichtmehr einfallen.
Das Bild gab ihr wieder ein warmes Gefühl in der Brust. Sie hatte eine Familie, die sie liebte! Doch die Stimme kam zurück: "Die schöne alte Zeit, warum hast du sie nur verdrängt..? Ah ja, darum.."
Wieder veränderte sich das Bild, doch diesmal nicht langsam, sondern schnell, wie Blitzschläge zeigte es neue Bilder. Dunkle Wolken über dem Dorf, ein Portal , brennende Hütten, Bestien aus anderen Dimensionen, dahingemetzelte Dorfbewohner, die Schmiede in Flammen, unbeschreibliche Schrecken die wie kalurische Dampfhammerschläge auf ihr Bewusstsein einprügelten. Die letzten Bilder zeigten ihre Familie, sterbend oder bereits tot. Sie hatte sie alle sterben sehen - das war das Trauma, dass sie über die Jahre hin verdrängt hatte. Sie wollte die Augen schließen, es wieder vergessen, doch sie konnte nicht. Die Tür war aufgestoßen und nun ging sie nicht mehr zu.
"Oh, Hups! Hättest du das gar nicht wissen wollen?" amüsierte sich die diabolische Stimme, ehe sie in ein bösartiges Gelächter ausbrach.
Ein Stein traf sie am Hinterkopf, so wuchtig, dass sie benommen zu Boden ging. Sie krachte hart auf die kalten Bruchsteinfliesen des Bodens und blieb einige Zeit benommen liegen, während das dröhnende Lachen auf sie einbrandete.
Sie hob den Blick und sah den letzten Stein kommen. Er flog frontal auf sie zu, mitten in Richtung ihres Gesichtes. Das war es wohl, das Ende.
Doch unmittelbar bevor dieser Einschlag alles beendet hätte, warf sich der kleine Stern vor den Stein und hielt ihn auf. Der kleine, bisher so unterschätzte Begleiter, den sie als selbstverständlich abgetan hatte, er hatte sie gerettet. Gerettet, doch zu welchem Preis? Als der kleine blauweiße Stern sich vor den Stein warf, explodierte er in tausende Splitter, die wie glitzernder Staub zu Boden rieselten und dort verglommen. Alle Splitter, bis auf einen. Diesen einen Splitter hatte sie mit ihrer Hand gefangen, schwach pulsierend drohte er ebenso zu erlöschen, doch noch flackerte er.
Um sie herum war alles dunkel geworden, das Lachen verklungen. Nur der sterbende Sternensplitter gab noch ein leichtes Licht ab.
Tiefe Trauer erfasste sie. Nicht wegen ihr selbst, sondern wegen dem armen kleinen Stern, der sich für sie geopfert hatte. Für ihr so wertloses Leben? Warum hat er das nur getan?
In der Stille dieses Moments hörte sie ein Wispern aus der Ferne. Eine ihr bekannte Stimme, sie klang freundlich.
Sie blickte erneut auf den sterbenden Sternsplitter zurück und fasste sich ein Herz. Es war nun an ihr, den Stern zu retten. Und wer auch immer da war, er müsste ihr helfen. In der absoluten Dunkelheit erhob sie sich und schritt voran. Sie konnte nicht sehen, wohin sie ging oder was vor ihr lag, aber sie ging weiter in die Richtung der Stimme. Sie musste richtig gehen, denn die Stimme wurde sehr langsam lauter. Nach einiger Zeit wurde sie durch eine andere Stimme abgelöst, eine Frauenstimme. Noch weitere zwei oder gar drei Male wurde die Stimme durch eine andere abgelöst, bis sie verstand, was sie sagten. Sie riefen nach ihr, sprachen ihr Mut zu... Sie wollten, dass sie lebt. Und sie? Sie wollte den Stern retten. Nein, sie wollte nicht nur den Stern retten, sie wollte auch sich selbst retten. Jetzt, wo sie der ewigen Dunkelheit so nah war, da wollte sie doch leben. Denn da draußen gab es jemanden, der auf sie wartete. Sie hatte Freunde, die sie nicht vergessen hatten. So ging sie immer näher, sie erkannte die Stimmen, es war die Stimme von Esther, dann die von Leetha - sogar Leetha? Dann Männerstimmen, die sie nicht recht zuordnen konnte, aber durchaus kannte. Umso deutlicher sie die Stimmen hörte, desto stärker wurde auch das Glimmen des Sternsplitters, bis er schließlich einmal mächtig aufglühte und dann verlosch.

Dunkelheit. Absolute Dunkelheit. War sie nun tot..?

Doch dann öffnete sie ihre Augen....


Zustand: Ein erstes Öffnen der Augen! Der Zustand ist noch immer nicht gut, aber offenbar ist sie wieder bei Bewusstsein, auch wenn sie viel schlafen wird und auf Grund der Quetschungen des Halses auch noch nicht viel reden können wird.
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Leetha





 Beitrag Verfasst am: 19 Feb 2022 19:49    Titel:
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Leetha war erleichtert, als sie die gute Nachricht von Garrett erhielt. Ellen ist aufgewacht, ... endlich. Ob nun ein göttliches Wunder oder Ellens Willenskraft dies bewirkten, war Leetha erst einmal gleichgültig. Natürlich besuchte sie Ellen noch am gleichen Tag, aber sie schlief zu der Zeit. Was mag sie alles durchgemacht haben, während ihr Geist zwischen den Sphären wandelte? Kann sie sich überhaupt an irgendetwas erinnern? Oder war es einfach nur Dunkelheit die sie umgab? Leetha wusste natürlich auf all diese Fragen keine Antwort. Und es erschien ihr auch so wichtig. Wichtig war nur, dass Ellen auf dem Weg der Bessrung war.
Eine Frage stellte sich Leetha dennoch und ihr wahr ganz und gar nicht wohl dabei. Solange diese Hexe Rabea noch herumwandelt, ... war Ellen dann sicher?
Jetzt, wo man Ellen ins Kloster Hospital brachte, war sie es wohl. Aber dort wird sie nicht ewig bleiben können, außer ... Ellen tritt ins Kloster ein.

"Gar kein schlechter Gedanke.", dachte sich Leetha und lächelte.

Leetha besuchte Ellen auch im Kloster jeden Tag. Im Hospital hat sie ja jetzt Hausverbot, was sie aber erstmal nicht daran hinterte Adelena Bergon zu besuchen und auch ihr eine Kleinigkeit zur Stärkung vorbei zubringen. Die Freude währete nicht lange, als dieses schmatzende Etwas unvermittelt auftauchte und sie aufforderte das Hospital zu verlassen. Tz ... zum Glück gibt es ja Fenster ... und eines direkt neben Adelenas Bett. Leetha lächelte.
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