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Neue Wege kommen manchmal unerwartet und anders
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Telur Ilgur





 Beitrag Verfasst am: 10 Jan 2022 02:25    Titel: Neue Wege kommen manchmal unerwartet und anders
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Er war jung, formbar und konnte alles erreichen. Er hätte zur Armee gehen können, ein gutes Leben als Soldat für die Heimat führen können. Er hätte zum Kloster gehen können und sich dem Klerikalen verschreiben. Oder ein freies Kriegshandwerk, fernab allen Militärischen. Er hätte sogar jedes Handwerk einschlagen können, was er wollte. Doch bereits mit seiner Geburt war das Schiksal Telurs besiegelt.

Sein Vater war der größte Sturrkopf, den er je kennen gelernt hatte. Gut, er war noch jung, aber er war sich sicher, dass sich das innerhalb der nächsten Jahrzehnte nicht ändern würde.
"Es war schon immer Tradition in unserer Familie, Sohn! Du wirst ein anständiges Handwerk lernen! Du wirst von mir lernen, wie ich einst von meinem Vater lernte!"
"Ja, Vater." entgegnete er kleinlaut und ohne ihn dabei anzusehen. Er hatte schon oft nachgefragt, wieso er gerade Schmied werden sollte. Und jedes mal kam dieselbe Leier. Das einzige, was sich stets änderte, war der Tonfall seines Vaters. Von Mal zu Mal lauter, ungehaltener und mit noch weniger Verständnis für den kleinen Freigeist.
"Du weißt garnicht, wie gut du es hast. Schmiede werden immer gebraucht. Die ganze Welt ist im Krieg. Wer sollte da begehrter sein als Schmiede?" Dass sie trotzdem nicht sonderlich reich waren, er selbst immer über seine Arbeit klagte und es in dem kleinen Dorf mehr Schmiede gab als alles andere, erwähnte Telur nicht, wohlweißlich, dass er sich dann wieder eine Ohrfeige einfangen würde. "Du sollst älteren nicht widersprechen, Bursche!" "Ja, Vater. Verzeiht mir, Vater." Wenigstens das brachte ihn das ein oder andere mal um eine schmerzende Wange oder Nackenschmerzen noch am nächsten Abend rum.

Die Jahre der ungewollten, ungeliebten und unglücklich machenden Lehre gingen ins Land. Seine Mutter hatte ihn immer getröstet, wenn sein Vater, wieder einmal, wütend wurde und unzufrieden mit seiner Arbeit war. Doch erkrankte sie schwer und unheilbar, hatte das kleine Dorf nie einen Heiler oder gar einen Priester gehabt. Auch Kräuter und einen fähigen Alchemisten liesen sich nicht in der Dringlichkeit und Kürze finden. Sie starb im eigenen Bett, doch unter Schmerzen und mit Tränen in den Augen. Telur saß bis zuletzt neben ihr, was man von seinem Vaer nicht behaupten konnte. Der hatte, wie so oft, nur die Arbeit im Kopf und kam an dem Abend auch nicht zurück nach hause.
Telur kümmerte sich darum, dass sich um den Leichnam seiner Mutter gekümmert wurde, während ihr Tod seinen Vater scheints vollkommen kalt lies. Ihre Ehe war nie sonderlich glücklich gewesen. Doch hatten sie daran festgehalten, wie es eigentlich jeder tat. Es wäre ja nicht so, als hätte man eine große Auswahl oder Alternative finden können. Doch wie so oft, fing ihre Ehe eigentlich glücklich an. Doch nur einen Sohn brachte sie hervor und nun.. hatte sie ein Ende gefunden.

Kaum einen Wochnlauf später musste Telur feststellen, dass noch eines mit dem Tod seiner Mutter ein Ende fand. Seine Familie.
Dass sein Vater nicht sonderlich traurig war, war eine Sache, doch das setzte dem Ganzen die Krone auf. Er brachte eine neue Frau in das Haus mit, in das Ehebett seiner Eltern. Telur hasste ihn dafür. Er hasste ihn für alles. Er hasste ihn dafür, dass er nicht trauerte, dass er seinem eigenen Sohn nicht beistand, in der schweren Zeit, dass er die Familie nicht zusammen hielt, dass er es wagte nach so kurzer Zeit eine neue Frau anzuschleppen. Und er hasste ihn noch mehr dafür, was am nächsten Tag kommen würde.

Sie war eine grausame Person.Häuchelte seinem Vater das Blaue vom Himmel vor und verachtete Telur zutiefst. Er war ja nicht ihr Sohn, wieso sollte sie ihn auch mögen? Sie wickelte ihn so leicht um den Finger, dass man schon Magie oder dergleichen vermuten könnte. Und so wunderte es Telur nicht, doch schockierte ihn umso mehr, als sein Vater ihn vor die Tür setzte. "Verschwinde und kom ja nie wieder!" Telur kämpfte nicht mal mehr dagegen an, wollte nicht dagegen diskutieren, wollte mit diesem Mann nichts mehr zu tun haben. Eilig führten ihn seine Füße zum Friedhof, zum Grab seiner Mutter. Er kniete vor dem Grab nieder.

Vanda Hagen
geborene Ilgur
232 – 265


Er hatte Blumen gesammelt und hier abgelegt. Nichts weiter als diese waren hier zu finden. Wirklich viele Freunde hatten sie nicht, es gab jetzt also nichts mehr, dass ihn hier hielt.

"He Junge, wie heißt du? Ich muss dich auf die Passagierliste schreiben!"
"Telur Ha.. Ilgur. Telur Ilgur, guter Mann."
Der Mann stutzte kurt, offenbar ob der Korrektur des Namens, doch nickte er das knapp ab, nahm das Gold des Burschen an, steckte es weg und trug Telur auf die Liste ein.
"Unten hast du ne Matte zum Pennen. Wenn du dich während der Fahr nützlich machen willst, frag den Maat." Er deutete auf einen Kerl, der am anderen Ende an der Reling stand und auf das Meer hinaus sah. Telur nickte knapp und betrat das Schiff. Er wusste tatsächlich nicht, wo es hin fahren würde, doch überall war es besser als hier.

Es dauert ein paar Wochen, bis das Schiff sein Ziel erreichte. Gerimor, Freihafen Bajard. Hier würde er sein neues Leben aufbauen.
Einige Wochen gingen ins Land und Telur tat, was er konnte. Er übte sich im Schmiedehandwerk. Tagein tagaus ging er in die Mine des Freihafens und verarbeitete das Material weiter. Tagein tagaus verbrachte er mit dem verhassten Handwerk seines Vaters. Doch eines Tages, war er gezwungen sein Handwerk ruhen zu lassen. Die Stadt stand in Flammen. Alle mussten das Dorf verlassen und in Notunterkünften unter kommen. Eigentlich traurig, dass er jetzt erst dazu kam die Landschaft Gerimor zu bewundern. Das Land war in ein angenehmes Weiß gehuellt und nur wenige, aber schoene Tiere bahnten sich ihren Weg durch die garnicht begrünten Wälter.
Dieser Kontrast zur trostlosen Mine, zur heißen Esse, zu dem harten Metall und den immer gleichen Werken, die er schaffte. Die Natur war so unendlich vielseitg und so wunderschön. In seinem Herzen flammte, seit langer Zeit, wieder ein gefühl von Glück auf.
Eine einzelne Blume fiel in sein Blickfeld und fesselte ihn und seinen Geist. Es war die gleiche, wie er sie an das Grab seiner Mutter legte. Kurz erschien ihm vor seinem geistigen Auge das Grab seiner Mutter, als stünde es genau dort, doch es war nicht Trauer, die ihn erfüllte, sondern vielmehr Glück und Freude. "Ich verstehe, Mutter. Danke, für alles." Leise murmelte er die Worte vor sich hin, wofür er zumindest kurz den ein oder anderen Blick erntete.
Telur verstand. Er verstand, was ihm seine Mutter aus dem Jenseits ausrichten wollte. Und zu ihren Ehren, folgte er ihr. Er war nicht für das Schmiedehandwerk gemacht. Er war nicht für das Schmiedehandwerk gedacht. Er würde Leben schaffen, die Einzigartigkeit und Vielfalt der Natur mehren und erhalten. Er würde sich eine Parzelle suchen und ein neues Handwerk lernen.
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