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Elementareindrücke eines RasharHo
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 15 Jan 2019 18:47    Titel: Elementareindrücke eines RasharHo
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Elementareindrücke eines RasharHo

Aufstieg
Seltsame Farben dringen durch den rauchigen Schleier. Nicht das gewohnte orange-rote Glimmen: die Schwaden sind hier von zusehends graugelber Färbung. Die geschlitzten Pupillen ziehen sich zusammen, als es immer heller wird. Unter den dünnen Ledersohlen die vertrauten, amorphen Formen erstarrten Lavagesteins, wie es überall in den Magmagängen des Rakun vorkommt. Steil geht der Pfad hinauf, die Beinmuskeln angespannt, als sie den Körper aufwärts hieven. In einiger Distanz zeichnen sich durch die wogenden Vulkangase Schemen der voraus steigenden Rasharii ab.
Bald werden sie an ihrem Ziel angekommen sein.

Witterung
Dünn ist sie, die Luft der Oberfläche. Die reichen Mengen an Schwefel und Ammoniak, die im Herzen des Feuerberges allgegenwärtig sind, fehlen. Nur was der Berg in seiner Güte ausstößt, gereicht hier zum Trost. Stattdessen das Wasser. Nicht Thermalwasser, voll der nährenden, wonnebringenden Substanzen; nein, leeres, kaltes Wasser, das vom Himmel fällt. Schlimmer noch, wenn es so kalt ist, dass es nichteinmal mehr fließt, sondern da liegt wie kalte, nasse Asche – sie nennen es Schnee. Immerhin ist der Rakun an seiner Oberfläche davon verschont.

Gemeinschaft
Vieles ist anders. Die Natur ist hier voll von weichem Leben, selbst der Boden ist nicht überall von Stein. Und nicht nur die Rashar wandeln hier. Viele Völker, von denen man im Rakun schon weiß, sind hier anzutreffen, und nicht alle sind der Glutmutter oder ihrem Vater ergeben.
Selbst jene Rashar, die an der Oberfläche leben, sind anders. Dafür hat Mutter sie ausgesandt. Lernen sollen sie und wachsen. Sie müssen sich anpassen, um ohne die behütenden Höhlen des Vulkans bestehen zu können. Doch sie sind stark. Mutter hat sie stark gemacht; und sie hat sie zu einer Gemeinschaft zusammengefügt, wie das harte Gemenge des Granits.
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Zuletzt bearbeitet von KalOshra am 22 März 2024 23:41, insgesamt 2-mal bearbeitet
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 19 Jan 2019 02:50    Titel: Altes PhraNuk und neues HraKun
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Ein schlanker Schaft, ein Ende spitz zulaufend,
Federn am andern. Pfeile und Bolzen – der Tod aus der Ferne.


Lichte Wälder umgaben den Rakun. Sie standen voller Holz, das die Menschen so schätzten und für allerlei Zwecke nutzten. Sie bauten und füllten damit ihre Häuser, schufen daraus Werkzeuge und Waffen. Die Kinder Ahamanis waren jenem Stoff noch nicht so zugetan. Es war neues HraKun für sie, vergänglich und ging leicht in Flammen auf.
Doch es gab einen Zweck, für den Beständigkeit von geringer Bedeutung war: Geschoße für Bogen und Armbrust mussten nicht die Haltbarkeit von Erzen aufweisen. Und dafür eignete es sich, ließ sich leicht sammeln und war in ausreichenden Mengen vorhanden.

So verließ der ShoRa KalOshra dann und wann den Feuerberg, um jenen Werkstoff zu beschaffen. Er hatte schon die Menschlinge dabei beobachtet, wie sie mit einem Beil Bäume fällten und Äste abschlugen. Eine Arbeit, die einem starken Rashar wenig Mühe bereitete. Der Klang der Axt hallte durch den Wald wie kollidierende Rashar-Hörner, und ein Bündel Rohmaterial für frische Schäfte war schnell beisammen.

Aber noch ein weiteres HraKun lockte den RasharHo ins Gehölz am Fuße des Vulkans. Aus den Tiefen des Feuerberges kannte er Pflanzen mit klebrigen Säften, die dort exotische Habitate einnahmen. Hier an der Oberfläche hatte er entdeckt, dass in manchen Bäumen Harze flossen, die ähnliche, wenn nicht noch kräftigere Eigenschaften hatten. Und diese wollte er gewinnen. Man musste die Gewächse nur tief genug anschlagen, dann troff die zähe Flüssigkeit heraus und konnte aufgefangen werden.
Aus dem Holze stammend, verband es sich auch besonders gut mit jenem Material und konnte dazu verwendet werden, Befiederung mit dem Schaft zu verkleben.
Die Federn hingegen stammten von den Krark, die am Hang des Rakun gehalten wurden.

Diesen Dingen war nur noch eine bestimmte Zutat hinzuzufügen – dem PhraNuk mochte sie zugeordnet werden. Es war die Gluthitze der Lava, die dem Berg entsprang. Sie sollte dem Holz Festigkeit geben. Sie, die es auch verzehren konnte, sollte es härten, die Spitzen stärken, Ahamanis elementare Kraft ins HraKun einfließen lassen und die Geschoße zu mächtigen Waffen veredeln.

Neues Kun geschaffen von dreifach HraKun,
vierfach verbunden und veredelt mit altem PhraNuk.
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 23 Jan 2019 18:11    Titel: Entwicklung
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Widriges Wetter, die Wärme verwehrt

Dieses grässliche Nass. Jeder Schritt durch’s Land eine Überwindung. Kälte auf der Haut, Feuchtigkeit in den Gliedern. Alles sträubt sich dagegen, den Rakun zu verlassen.
Doch der Weg führt hinaus. Die Mutter hatte sie nicht an die Oberfläche gesandt, damit sie am Höhlenausgang zusammengekauert an der wärmenden Lava saßen.

Hinaus! Lernen. Hinaus! Vereinen. Hinaus! Kämpfen.

Das war ihre Bestimmung, ihr Auftrag; da war kein Platz für hemmende Abscheu. Die Rashar mussten einen Pfad nicht lieben, um ihn dennoch zu beschreiten. Also galt es sich zu überwinden, sich zu entwickeln – und sich zu beweisen. Dieser letzte Aspekt war persönliche Motivation. Neben der Pflichterfüllung gegen Ahamani und den Stamm wollte der ShoRa KalOshra kein schwacher RasharHo sein, voller Scheu gegen die neue Umgebung. Also packte er einige Dinge und begab sich in den Bitterforst.


Die verfallene Hütte dort sollte sein Stützpunkt sein. Von hier aus wollte er seinen Unwillen bezwingen. Nur noch ein kleines Feuer im Häuschen entfachen, um einen Ort des Rückzugs zu schaffen.
Dann legte er seine Kleidung ab – und lief hinaus in den Schnee.


Zuletzt bearbeitet von KalOshra am 22 März 2024 23:37, insgesamt 3-mal bearbeitet
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 25 Jan 2019 20:30    Titel:
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Flüche

Viele neue Erkenntnisse brachte die Oberfläche für das Volk der Rashar mit sich. Sie hob sich ab vom Feuerberg, aus dem sie stammten. Und diese Erkenntnisse waren ein Hauptgrund, weshalb Ahamani ihre Kinder hinaufgesandt hatte. Doch auch von hier aus führten die Pfade der Rashar immerwieder hinab in unterirdische Gefielde. Denn unter der Oberfläche, außerhalb des Rakun, lagen Höhlen, alte Gewölbe, versunkene Stätten. Da gab es Orte, die vieles boten, das von Bedeutung war: Wissen, Erfahrung, Kampf, neues Kun. Die Menschlinge und andere Völker Gerimors suchten sie auch oft auf – vornehmlich wegen der Schätze, die dort bisweilen verborgen lagen, gehortet von finsteren Kreaturen oder Vermächtnisse lang vergangener Tage.

So unternahm auch der ShoRa KalOshra solche Expeditionen. Der Kampf, der ihn dort erwartete stählte den Körper, und die Herausforderung sich zu beweisen lockte. Einer Unzahl an Wesenheiten konnte man begegnen: manche erfüllt von Leben, wie die Stämme der Orks oder Trolle, andere getrieben durch elementare Energien der Feuers, Wassers oder der Erde, wieder andere untote Wiedergänger, deren Überreste ein Wegscheiden aus dieser Welt verweigerten. So verschieden diese Kreaturen waren, so unterschiedlich verliefen die Begegnungen. Zumeist allerdings war es ein gewaltsamer Zusammenstoß, eifersüchtige Verteidigung gegen Eindringlinge, gieriges Auflauern von unachtsamen Wanderern. Die Kämpfe, die sich entspannen wurden mit Waffengewalt, schierer Muskelkraft oder grässlichen Manipulationen des Liedes und anderen, für den normalen Verstand unfassbaren Mitteln, ausgetragen.

Sie waren in einer Gruppe ausgezogen an jenem Tag - RaSho und ShoRa, ihre Kampfkraft zu vereinen. Durch alte Tunnel zogen sie und säuberten diese von Unholden und lichtscheuen Bestien.
Es war wohl ein in unbekannten Tagen verstorbener Magier, ein rastloser Kadaver, mit heiseren Formeln das Kun wandelnd, dem sie dort unten begegneten. Der Kampf zog sich dahin, die Pfeile drangen mit geringer Wirkung zwischen die morschen Gebeine, während dieser schattenhafte Kreaturen beschwor und den Rashar Blitz und Feuer entgegenwarf. Doch brach auch dieses Wesen schließlich unter den Axthieben der RaSho zusammen. Was blieb, war ein seltsames Gefühl im Nacken dessen, den sie KalOshra nannten. Als sie aber schließlich wieder ans Tageslicht zurückkehrten, wurde noch etwas augenfällig, was die Düsternis zuvor verborgen hatte: Schatten, wo keine sein sollten, umtanzten den den Schützen, begleitet von seltsamen Geräuschen.

Jene, die schon erfahren waren, erkannten den Fluch des Liches dahinter und empfahlen ihm, den Weg zum Tempel einzuschlagen. So kehrten sie zurück an die Hänge des Rakun, und geleitet durch seine Schwester MhaRashKal erklomm KalOshra den Feuerberg, auf dessen Gipfel das Heiligtum der Rashar lag. Die letzten Stufen, die zur Plattform über dem brodelnden Schlot des Vulkans führten, nahm er allein, während die Schwester, Gebete brummend, am Ritualplatz ausharrte.
Glutheiße Luftströme, durchwachsen von Rauchschwaden, schlugen ihm entgegen. An Kleidung und Haar zerrte flatternd die aufstrebende Thermik, als seine Stimme die Geräuschkulisse des Kraters durchbrach:

„Rakun! Reinige diesen Rashar von allen Flüchen, nimm sie und trage sie hinweg in deiner sengenden Hitze!“

Feurige Gase umströmten den RasharHo und füllten seine Lungen. Er schwankte unter der Belastung, und seine Sinne wurden vernebelt. Ein Griff an einen der massiven Knochen, die die Plattform säumten, bewahrte ihn vor dem Sturz, der sein Verderben bedeutet hätte. Auf die Knie sinkend wich er zurück. Die Schatten – jener Fluch – waren gewichen. Der Körper geläutert.
Auf wackeligen Knien trat er den Abstieg an, MhaRashKal nun wieder an seiner Seite.



Des Liches verderblicher Fluch, Läuterung fand am Feuerberg.


Zuletzt bearbeitet von KalOshra am 22 März 2024 23:47, insgesamt 5-mal bearbeitet
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 14 Aug 2019 22:10    Titel: Scheideweg
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Aus sengendem Schlachtgetümmel – entstiegen die SenToKi

Gewunden waren die Pfade an der Oberfläche. Hier Wissen, das ergründet – dort Aufgaben, die erfüllt werden mussten. Und immer wieder Kämpfe, die den Weg des ShoRa pflasterten.

Da erscholl der Ruf der SenToKi, und eine Abzweigung tat sich auf. Die Möglichkeit, hinauf zu steigen, den steileren, den steinigeren Pfad in die ruhmreiche Gemeinschaft der SenToKi. Doch war die Passage noch nicht frei. Nur den mutigsten Rashar öffnete sie sich. Eine Herausforderung war zu bestehen und die eigene Furcht zu überwinden.

Den ShoRa KalOshra führten die Weisungen der SenToKi in frostige Höhlen – sie zu erkunden und ihre Gefahren zu meistern. Durch ein erdiges Loch, in dem Orken, lang verendete, rastlose Bestien und angriffslustige Schlangenwesen hausten, tiefer hinein in vereiste, elementarverseuchte Tunnel. Den vulkanentstiegenen Rashar exotisch und unheimlich. Eine gewaltige Kaverne war das Ziel, wo Frostgiganten ihre Halle hatten und dahinter – ein Drache.
Jenen zu bezwingen war die Aufgabe des ShoRa.
Jedoch...

Berstende Pfeile, der Balg blieb fest.
Ein reißender Rachen, des Rashars Fall.



Copyright Pic HBO / GoT


Zuletzt bearbeitet von KalOshra am 22 März 2024 23:39, insgesamt 2-mal bearbeitet
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 22 Sep 2019 22:01    Titel: Siege
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Es war nicht die letzte Chance gewesen, gegen den Drachen anzutreten. Es gab Mittel und Wege, geheime Methoden, die die SenToKi kannte. Und sie gaben ihr Wissen weiter an den ShoRa, damit er lerne und wachse. Hineinwachse in ihre Einheit.
Denn nur wenn er es schaffte, Gelerntes siegreich anzuwenden, durfte er Aufnahme finden. Tapferkeit und Erfolg.

So traten die KaShoRa TaNaRii und KalOshra wieder den Weg an in die Eishöhlen. Alles, was sich den Rashar in den Weg stellte, fiel unter ihren feurigen Pfeilen. Und dann erreichten sie auch den Schauplatz der einstigen Niederlage.
Eiszapfen hingen rings herab und verbanden sich hier und dort mit dem Boden zu bläulich-weißen Säulen. Der Atem gefror an diesem Ort und bildete ein Pendant zum Rauch und den Dämpfen der vulkanischen Landschaft des Rakun. Ein eisiges, froststarrendes Gegenstück.

Und inmitten lag der Drache, das Haupt auf den kalten Grund seines Schlupfwinkels gebettet. Blaue Schuppen bedeckten seinen ganzen Leib. Noch waren die Rashar unentdeckt, aber die Elemente der Höhle manifestierten sich erneut, Unruhe entstand. Da erwachte die Riesenechse aus ihrem Schlummer – der Kampf entbrannte.

Ihr Gang gehemmt durch BrakNa' Gemisch,
und tödlich durchdrungen tausendfach,
im Eise die Echse ihr Ende fand.
Der Sieg des ShoRa zur SenToKi führt.



Copyright Pic by fkbest


Zuletzt bearbeitet von KalOshra am 22 März 2024 23:40, insgesamt einmal bearbeitet
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 12 Nov 2021 02:14    Titel: Die heiligen Schriften der ShoRaKa
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Zwei Zyklen lang beschritt KalOshra nun als KaShoRa den Pfad der SenToKi. Viel Wissen konnte er in dieser Zeit der Ausbildung und der Erfahrungen erwerben:

Orte der Oberfläche offenbarten sich ihm.
Kun im Kampf kräftigte der Rashar.
ShriRak und ShoRa schmolzen zur Einheit.
Bogen zu bauen, bereit für den Schuss.
Gift und Genesung, Geschwister BrakNa ihn lehrten.


Vielen Herausforderungen hatte er sich zu stellen:

In die Dünen der Durrah drangen sie, den Dschinn in ihren Reihen.
Scharmützel und Schlachtzüge führten sie, gegen Schergen des Ostens.
Brüchig der Bund des Westens, im Bürgerkrieg auf die Probe gestellt.
Mit Riß und Rotkristallen rangen sie, zu retten die Welt vor dem Nichts.


Doch der KaShoRa stellte sich ihnen nicht alleine. Die Gemeinschaft der SenToKi, die Gemeinschaft des Stammes der Rashar am Rakun, die Gemeinschaft der Verbündeten des Westens unter dem Blick der Drei: Ahamani, Alatar und Krathor, schritten mit ihm einher.

Und rastlos strebte KalOshra weiter, strebte nach weiterer Perfektion im Kampf, dem Auftrag der Mutter und der Bestimmung der SenToKi folgend. In den Höhlen des RaiBuRaRi suchte er nach PhraNuk der Rashar. Texte über Waffenkunst, Runen, die alte Rüstungen beschrieben. Ein eigentümliches Glimmen lockte ihn, doch noch konnte er es nicht fassen.

Es war am Tag der Weihe des neu errichteten Tempels in Rahal:
Gebete durchdrangen die Reihen der Gläubigen, Räucherwerk lullte sie ein. Ein Zeichen der Einheit und des Glaubens, nach der Zerrüttung der Gemeinschaft. Ein Zeichen der Hoffnung nach den Zerstörungen vergangener Tage.
Festliche Freuden bei Speis und Trank aus dem ganzen Reich des Westens schlossen sich an.
Und dann drang seltsames Flüstern durch das Stimmengewirr der Feiernden ans Ohr des RasharHo, und der Geruch von Schwefel und Asche stieg ihm in die Nase. Nicht greifbar, und doch präsent. Da nahm er wieder das Glimmen wahr – ein Glühen aus der eigenen Tasche. Was er dort vorfand war ein aschgraues Pergament, auf dem sich ihm flammende Runen offenbarten:
    Die Schrift solle KalOshra suchen, die ihm den Weg weisen würde.
Sogleich lenkte er seine Schritte vor Ort in die Bibliothek des neuen Tempels. Doch vergebens.

Also wandte er sich an die KunLir NeKhii am Rakun. Diese erforschte das PhraNuk des RasharHo, befragte das HraKun und das NriKun. Und das Glimmen kehrte wieder. Leitete den KaShoRa in die tiefsten Nischen des RaiBuRaRi, wo die heiligsten Schriften der Rashar gehütet wurden. Da lag vor ihm, was zu finden ihm bestimmt war:
Die geheimen Knochentafeln des ShakNarr und der ShoRaKa-Rüstung.

Glimmende Glut führt den KaShoRa,
geheimem Gebein zu in geweihtem Gewölb'.



Copyright Pic by Erwin Purucker


Zuletzt bearbeitet von KalOshra am 16 März 2024 20:02, insgesamt einmal bearbeitet
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 05 Feb 2022 00:48    Titel: Auf der Jagd
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Lange studierte KalOshra die Runen, von kunstfertiger Klaue eingebrannt in die bleichen Tafeln. Das PhraNuk, das in ihnen ruhte, war seltsam, die beschriebenen Handlungen fremd. Und doch musste der KaShoRa ihm vertrauen und ihm folgen.
Denn so war es geschrieben in der Glut.

Sie wiesen ihn hinaus in den Kampf. Denn das Kun, das es zu erringen galt, würde nicht ohne Gegenwehr errungen werden.

In der alten Menschenstadt Varuna, die in Trümmern lag, stellte er sich mit der Gemeinschaft des Ordo Trinitatis dem gewaltigen Insektendämon. Der Rashar brach seine Schuppen.

In frostigen Höhlen, wo urzeitliche Wurzeln in ewigem Zyklus ausschlugen und knorrige Zweige erbittert nach jeglich' warmem Leben trachteten, gewann er uralte Borken.

An vergessenen Orten verborgen, zu denen nur alte Pergamente den Weg wiesen, tötete KalOshra Drachen und mächtige Dämonen – und zog ihre Bälge von erkaltenden Leibern.

Mit dem Stamm stieg er in die Tiefen des Rakun, jagte, wie die Rashar jagen. Erlegten Lavaechsen schnitt der ShoRa die Sehnen aus dem Fleisch.

Dies und noch mehr brachte er zurück an den Rakun:

Die Schätze zu schmelzen aus schrecklicher Schlacht,
den Schutz zu schmieden nach schimmernder Schrift.
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 26 Feb 2022 00:14    Titel: Der ShakNarr
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Die Rüstung des ShoRaKa war gefertigt und KalOshra hatte auch all das zusammengetragen, was in der heiligen Schrift des ShakNarr erwähnt wurde:

Das Gebein eines schwarzen Dämonenfürsten, die Borke des uralten Frosthuorns, die Sehnen von Lavaechsen aus dem Rakun und den Faden einer Spinnenkönigin.


Statt dem Diamant wollte er das NriKun, das Ahamani den Rashar gegeben hatte, das Obsidianerz, verwenden. Ein Zeichen des Fortschritts auf dem Weg, auf den die Mutter ihr Volk befahl. Zusammen mit Apolith und Drachenblut sollte ein RakShaNa es in Mutters Glut zu etwas Neuem formen.

Jetzt war es an der Zeit, sein erworbenes Wissen über den Bogenbau anzuwenden, damit zusammen mit den Hinweisen aus der Schrift die Waffe der ShoRaKa, der ShakNarr, entstehen konnte. Mit diesem Ziel stieg KalOshra hinab in die tiefen Hallen des RaiBuRaRi – dort hin, wo ihm die Schriften offenbart worden waren – und begann die Pläne zu zeichnen, nach denen die Fertigung durchgeführt werden sollte.

Die mächtigen Wurfarme sollten aus zwei langen Rippen des Balron gebildet werden. Lang geschwungen erstreckten sie sich nach oben und nach unten. Sie bildeten den biegsamen Teil, der die Spannung aufbaute.
Das neu geformte Kun, gewandelt aus dem Obsidian, dem Apolith und dem Blut, musste die Knochen einfassen und zugleich den Griff des ShakNarr bilden. Firm mussten die Klauen sich um ihn schließen können. Hier fanden die uralten Rinden Anwendung. Denn wo die Pranke sie berührte, gab es kein Entgleiten.
Aber nicht nur im Herzen des Bogens sollte jenes gewandelte Kun liegen, sondern auch an den Enden der Wurfarme: Es bildete die starren Enden des Bogens, die die Sehne ergreifen und gleich Wurfmaschinen vorwärts schleudern würden.
Dort, um den Sehnenhals, fügten sich schließlich die Flachsen der Lavaechsen in kleinen Schlaufen, fest umwunden mit den reißfesten Spinnenfäden.

All dies skizzierte er erst mit Kohle auf einer großen Knochentafel, betrachtete es kritisch, besserte nach, da und dort. Als es dem Rashar gefiel, nahm er die Tafel und lehnte sie hinter einen der schmalen Lavakanäle. Er selbst kniete sich davor, in tiefen, langsamen Zügen die gasenden Fumerolen einatmend, die der sich dahinwälzenden Glut entstiegen.
So reflektierte er über den Plänen. Wie lange er dort weilte, vermochte er selbst nicht zu beurteilen. Doch erwuchsen aus dem meditativen Brüten noch Erkenntnisse, die der Rashar in letzten Anpassungen an der Skizze verarbeitete.

Erst dann brachte er einen ehernen Giffel zum Glühen und fixierte die Kohlenstriche, indem er sie in das blasse Gebein der Knochentafel einbrannte.

Der ShakNarr ward entworfen. Dem Bau stand nichts mehr im Wege.
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 22 März 2024 01:33    Titel: Letharische Speisen
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Letharische Speisen

Die Gemeinschaft der Völker zu stärken war der Auftrag der Glutmutter an ihre Kinder, die Rashar.
Unter denen, die mit ihnen im Bund standen, vereint durch die Blutlinie Alatars, Ahamanis und deren Schöpfungen, waren die Letharen. Jenes fanatische Volk, das ähnlich den Rashar ihre Heimat unter der Oberfläche hatte. Die Lava floß auch durch ihre Höhlen, beiden ward das heilige Obsidian-Erz zuteil. Und Kampfeslust trieb beide an.
Doch beinah so viel wie sie gemein hatten, unterschied sie. Waren die Vulkanischen groß gewachsen und offen im Kampf, so waren die Letharen klein, zäh und durchtrieben. Und während bei den Kindern Ahamanis die Rasharii vorstanden, nahmen unter den Kindern des All-Einen die Männchen die hervorgehobene Stellung ein.
Daher war es auch nicht verwunderlich, dass ein jedes Volk sich auch auf seine Weise nährte, und ihre Herdstellen brachten Spezialitäten hervor, die nicht für jeden Leib geschaffen waren.
Die rauchgeschwängerten Aromen der rasharischen Küche wurden in ihrem Ruf nur von der gleichsam geschätzten wie gefürchteten Feuerbeere übertroffen.
Wohingegen die Exotik letharischer Speisen ihresgleichen suchte und vor allem sich unter jenen gewisser Beliebtheit erfreute, denen ein Schauer die feinste Würze war, oder die intensivste Geschmäcker suchten.

Während der Zyklen, die KalOshra nun an der Oberfläche wandelte, ergaben sich etliche Gelegenheiten, bei denen der RasharHo bezeugen (und gar am eigenen Leib erfahren!) konnte, wie der unbedarfte Verzehr von Delikatessen aus dem Axorn so manchen überwältigte und sein Innerstes zu äusserst kehrte.
So war es das Zusammenspiel der rücksichtslosen letharischen Neugier und der bis zur Giftigkeit gefährlichen Unverträglichkeit ihrer Speisen, das ihn jeden noch so aufdringlich dargebotenen Bissen aus den Händen der blauhäutigen Vettern und Basen zurückweisen ließ.

Zweierlei sprach jedoch dafür, an diesem Mißstand etwas zu ändern:
Zum Ersten: der andere Auftrag der Mutter: Neues zu erkunden und PhraNuk zu sammeln.
Zum Zweiten: das gemeinsame Band nicht durch Zurückweisung von Traditionen und Gebräuchen zu schwächen oder gar durch Beleidigung zu vergrämen.

Deshalb war es dem ShoRaKa der SenToKi wie ein flammendes Omen, als ihm einer der BrakNa des Stammes berichtete, sie wären von einer Lethrusae in den Axorn geladen, um einem Vortrag zur Behandlung von Krankheiten beizuwohnen. Eine Gelegenheit, unter dem Schutz des heilkundigen Bruders die kulinarischen Unwegsamkeiten des anderen Volkes zu ergründen, ohne Gefahr zu laufen, daran zugrunde zu gehen.
Zur Vorbereitung überließ ihm KalOshra sämtliche Proben letharischer Kost, die er im Laufe der Zeit gesammelt hatte. Anhand dieser sollte der BrakNa Gemische brauen, die jeglich schädliche Wirkung neutralisieren sollten, die von ihrem Genuß ausgehen könnte.

Als der Tag gekommen war, folgten sie also dem Ruf in die Höhlen des Axorn.
Wie erwartet stand auch ein Tisch voll der unterschiedlichsten Gerichte der Gastgeber bereit. Und während also die Lethrusae ihre Ausführungen über Krankheiten, Ungeziefer und Seuchen zum Besten gab, erprobte KalOshra nach und nach jede der aufgetischen Mahlzeiten. In schwarzen Schnörkeln wurden dabei akribisch alle Erkenntnisse über die einzelnen Speisen in Knochentafeln gebrannt. Vom Namen über den Geschmack bis hin zu den mitunter höchst unangenehmen Auswirkungen auf den rasharischen Leib. Nicht nur einmal musste sich der BrakNa vom Vortrag ab- und dem Beistand seines gebeutelten Bruders zuwenden.

Und damit wuchs das PhraNuk.

Immerhin: nicht jeder Happen war abstoßend. Manch schmackhafter Pilz mischte sich unter die unbekömmlichen. Und ein würziger Schinken löste faulige Ara'thraxen-Eier ab.
Und als sich die Worte der Lethrusae dem Ende zu neigten, war auch die letzte Portion aufgezehrt, und es verblieb nur die Reihe geleerter Phiolen der rettenden Gebräue des rasharischen BrakNa.

Das Wissen den Weg dir weist dahin,
des Gaumen Genuß vom Gifte zu scheiden.



Copyright Pic: Paramount Global


Zuletzt bearbeitet von KalOshra am 22 März 2024 10:12, insgesamt einmal bearbeitet
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